blickpunkt Mensch 2-2003

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eine welt

Die Klasse 5a des Walburgis-Gymnasiums ergriff selbst die Initiative und verkaufte

Schwester Christa Maria Heninghaus 2.v.(l.) und Schwester Juana de la Cruz (r.) neh-

ihre Schülerzeitung und Kuchen für den guten Zweck.

men die Schecks im Wert von je 7440 Euro entgegen.

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Spendenaktion am Walburgis-Gymnasium Menden und am CanisiusstiftAhaus

Solidaritätsaktionen bringen 21 000 Euro für Rumänien und Bolivien ein Fast 15 000 Euro kamen bei dem Hungermarsch des WalburgisGymnasiums Menden Anfang Mai zusammen. Weitere 6400 Euro waren es bei der Solidaritätsaktion des Canisiusstifts Ahaus am 1. April. Unterstützt werden damit der Bau eines dritten Kinderhauses im rumänischen Schineni und ein Speisesaal für bedürftige Familien im bolivianischen Santa Cruz. Beide Einrichtungen gehören den Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel.

I

n Menden hatten sich mehrere hundert Jugendliche an der Aktion beteiligt. Die Schülervertretung hatte sie zum wiederholten Male organisiert. Die teilnehmenden Jungen und Mädchen mussten sich eigene Sponsoren suchen, die bereit waren, für jeden gelaufenen Kilometer Geld zu geben. So kam die gewaltige Summe von 14 880 Euro zusammen. Am 28. Mai strömten dieselben Jugendlichen in die Aula, um bei der Überreichung der Schecks dabei zu sein. Schließlich nahmen die Missionsprokuratorin Schwester Christa Maria Henninghaus und Schwester Juana de la Cruz aus Bolivien die Spenden persönlich entgegen. Die bolivianische Schwester erzählte bewegt von dem Schicksal der Kinder in der mit 800 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Boliviens: "Den Speisesaal haben wir 1988 eröffnet. Damit die Kinder wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag bekommen." In dem Bezirk La Morita wohnten überwiegend Zugezogene, die von dem Land in die Stadt flüchteten. In diesem Stadtviertel gebe es aber weder Kanalisation noch asphaltierte Straßen. Die oft sehr kinderreichen Familien lebten daher unter erbärmlichsten Bedingungen. Schwester Juana de la Cruz dankte für die beeindruckende Solidarität und überreichte der Schule zum Dank ein bolivianisches Landschafts-Bild. Ein Diavortrag brachte den Schülerinnen und Schülern anschließend die Problematik in Rumänien nahe. Dort haben die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel in dem Städtchen Schineni ein Heim errichtet, um Kinder von der Straße zu holen. "Viele von ihnen haben kein Zuhause. Sie kaufen sich Leim, um daran zu schnüffeln. Weil es die billigste Droge ist", berichtete Schulleiterin Schwester Maria Thoma Dikow. Dadurch würden viele Jugend-

liche schwer krank. Auch der übermäßige Alkohol-Konsum sei ein Problem, von den psychischen Folgen des Lebens auf der Straße ganz abgesehen. Die vorrangige Aufgabe bestehe darin, dass die Kinder wieder Vertrauen gegenüber anderen Menschen und Selbstvertrauen gewinnen. Diesem Projekt widmete sich auch die bereits dritte SolidaritätsAktion in Ahaus. Hier konnten sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler verschiedene Arbeitseinsätze mit Stempeln für die von jedem Einzelnen privat geworbenen Sponsoren "quittieren" lassen. Ebenfalls mit großem Erfolg. In Schineni bestehen bereits zwei Wohngemeinschaften. Ein weiteres Haus für weitere acht Kinder sei im Bau. "Das klingt nach einem Tropfen auf den heißen Stein. Aber acht Kindern in einem solchen Dorf ein Zuhause zu geben, bedeutet sehr viel," betonte Sr. Maria Thoma in Menden. Abgerundet wurde die beeindruckende Spendensammlung dort durch eine Initiative der Klasse 5b. Die hatte eine eigene Schülerzeitung aufgelegt und Kuchen verkauft, um für das Kinderheim in Rumänien Geld zu sammeln. Dadurch kamen nochmals 400 Euro zusammen. "Die Summe ist nicht so groß. Aber Eure Idee ist mindestens genauso viel wert", lobte Schwester Christa Maria den Einsatz der Jüngsten.

15 Kilometer Fußmarsch hat sich diese Gruppe in Ahaus bei der Solidaritätsaktion vorgenommen - und natürlich bewältigt.


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