Fokus Digital Lifestyle

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FOKUS.SWISS

10 REPAIRABILITY

Der Weg aus der Wegwerfgesellschaft? Produkte werden bewertet: Nach Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität oder Design. Oft noch zu wenig Beachtung erhält ein wichtiges Kriterium, das nicht nur den Konsumentinnen und Konsumenten, sondern auch der Umwelt zugutekommt: die Reparierbarkeit.

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it der Reparierbarkeit – oder Repairability – wird angegeben, wie gut ein Gerät bei einem Defekt oder Schaden wieder geflickt werden kann. Am Beispiel eines Smartphones lässt sich das leicht illustrieren: Im sogenannten Repa-

rierbarkeits-Index werden Punkte vergeben. Null Punkte bedeuten, dass das Gerät überhaupt nicht reparierbar ist, bei deren zehn geht das ziemlich leicht von der Hand. Bei der Punktevergabe spielen die verschiedensten Kriterien eine Rolle. Ganz simpel, aber dennoch unabdingbar, stellt sich zuerst die Frage: Kann man das Gerät überhaupt öffnen? Denn wie sonst sollte man es überhaupt reparieren können. Erst einmal im Innern des defekten Produkts angekommen, fragt sich: Wie sind die einzelnen Komponenten befestigt? Lassen sich die Schrauben mit einem herkömmlichen Kreuzschlitzschraubenzieher rausdrehen? Weitere Punkte gibts, wenn die Teile leicht austauschbar sind, der Zugriff auf diejenigen Komponenten, die am häufigsten ausgewechselt werden müssen, möglichst einfach gehalten ist – und, wenn die benötigten Teile auch unkompliziert bestellbar sind. Das Sahnehäubchen, in diesem Fall die perfekten zehn Punkte, setzt ein öffentlich verfügbares Servicehandbuch obendrauf.

Beim Kauf eines neuen Smartphones ist es also durchaus sinnvoll, nicht nur auf die Qualität der Kamera oder die Speicherkapazität, sondern auch auf die Reparierbarkeit zu achten.

Beim Kauf eines neuen Smartphones ist es also durchaus sinnvoll, nicht nur auf die Qualität der Kamera oder die Speicherkapazität, sondern auch auf die Reparierbarkeit zu achten. Als einziges Smartphone, das in der Schweiz verkauft wird, erreicht im RepairabilityIndex das Fairphone die vollen zehn Punkte. Ein Produkt, das es sich auf die Fahne geschrieben hat, so umweltfreundlich wie möglich zu produzieren. Zum Vergleich: Das neue iPhone 13 kommt auf deren sechs Punkte.

Reparieren ist in Frankreich Gesetz Was in der Schweiz eine Empfehlung ist, wurde in Frankreich bereits gesetzlich festgeschrieben: Hier müssen bestimmte Produkte mit einem ReparierbarkeitsIndex gekennzeichnet sein. Und das nicht

ohne Grund: Bis im Jahr 2040 werden laut Schätzungen ganze 14 Prozent der Klimaemissionen durch die Nutzung von elektronischen Geräten erzeugt. Sind Kundinnen und Kunden im Bilde, wie umweltfreundlich ihr Wunschgerät ist, haben sie zumindest die Option, sich für die nachhaltigere Variante zu entscheiden. In der Schweiz ist ein entsprechendes Gesetz noch Zukunftsmusik. Das Thema «Reparieren» ist aber durchaus bei den Leuten angekommen. Wie die Umweltorganisation Greenpeace schreibt, sind 76 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gewillt, ihre kaputten Produkte zu reparieren statt wegzuschmeissen. Gut möglich also, dass die Reparierbarkeit beim Kauf eines neuen Smartphones bald ebenso wichtig ist wie der Preis oder das Design.

BRANDREPORT • WHY! OPEN COMPUTING SA

Den ökologischen Fussabdruck der elektronischen Geräte begrenzen

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Das Unternehmen why! open computing AG bekämpft die geplante Obsoleszenz, indem sie nachhaltige und reparierbare Telefone und Computer auf den Markt bringt

hy! open computing verfolgt das Ziel, dass Computer zehn Jahre lang genutzt werden können. Um dies zu erreichen, ermöglicht

das Unternehmen den Nutzenden, ihre elektronischen Geräte selbst zu reparieren. Sie waren auch das erste Unternehmen, das Reparaturanleitungen auf der eigens dafür eingerichteten Website ifixit.com veröffentlichte. Ersatzteile sind während der gesamten Lebensdauer zu einem moderaten Preis erhältlich. Die Geräte halten so länger, was zu weniger Elektroschrott und unschlagbar niedrigen Kosten pro Nutzungsjahr führt. Ein weiterer Nachhaltigkeitsgarant ist, dass die Computer standardmässig das Betriebssystem GNU/Linux Ubuntu

installiert haben. Auf diese Weise ist die Hardware mit neuen Versionen kompatibel – eine Art der Obsoleszenz, die bei vorherrschenden Systemen häufig vorkommt. Darüber hinaus bietet es Zugang zu Tausenden frei erhältlicher und kostenloser Softwaredienste. Ausserdem verpflichtet sich why! open computing dazu, die Kundschaft während der gesamten Lebensdauer der Geräte zu begleiten. Insbesondere durch das Angebot von Wartungsdiensten, um den Computern auch nach einigen Jahren

eine zweite Jugend zu verleihen. Die Devise lautet: Die Geräte müssen lange halten. Aus diesen Gründen erhalten Computer von why! die besten Noten auf dem französischen Reparierbarkeitsindex.

www.whyopencomputing.ch Text Léa Stocky


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