Nr. 2 Saison 23/24 – Lemminkäinen

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LEMMINKÄINEN

27./28.9. 2023

19. 30 UHR

STADTCASINO BASEL

PROGRAMM-MAGAZIN NR. 2

SAISON 23/24

Sinfonieorchester Basel

Marie-Ange Nguci, Klavier

Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung

CHF 5

ÜBERSICHT DER SYMBOLE

eine Höranlage

Nummerierte Rollstuhlplätze im Vorverkauf erhältlich

Das Sinfonieorchester Basel verwendet geschlechtergerechte Formulierungen und weist Autor*innen bei der Vergabe von Textaufträgen im Vorfeld darauf hin. Es steht den Autor*innen jedoch frei, ihre Texte individuell zu gestalten.

INHALT PROGRAMM 5 LUDWIG VAN BEETHOVEN Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur 6 INTERVIEW Marie-Ange Nguci, Klavier 8 JEAN SIBELIUS Lemminkäinen-Suite 12 PORTRÄT Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung 14 RÜCKBLICK 18 IM FOKUS Daphnis & Chloé 21 INTERVIEW Onutė Gražinytė, Klavier 22 FAMILIENGESCHICHTEN von Sigfried Schibli 26 ORCHESTERFAMILIEN Julia & Huw Morgan 30 LEXIKON DES ORCHESTERS von Benjamin Herzog 34 IN ENGLISH by Bart de Vries 36 VEREIN ‹FREUNDESKREIS SINFONIEORCHESTER BASEL› 37 DEMNÄCHST 38
Diese Institution verfügt über

LEMMINKÄINEN

Liebes Konzertpublikum

Sie erinnern sich sicherlich noch: Vor drei Jahren wurde das Stadtcasino Basel unter besonderen Umständen wiedereröffnet. Wir alle haben gebangt, ob es überhaupt zu einer Eröffnung kommen wird. Bis zum Herbst 2020 konnten wir den Spielbetrieb für unsere Orchesterkonzerte noch aufrechterhalten. Dann gingen im Stadtcasino Basel für die öffentlichen Konzerte für ein halbes Jahr die Lichter aus. Dank einem Schulterschluss zwischen Politik und Kultur und dem unermüdlichen Einsatz von allen Beteiligten entstanden ausgeklügelte Sicherheitskonzepte, durch die auch der Spielbetrieb unseres Orchesters aufrechterhalten werden konnte. Wenn auch ohne Publikum – das war sehr schmerzlich –, so eröffnete sich doch die einmalige Chance, mit Dirigent*in nen zusammenzuarbeiten, die in norma len Zeiten ausgebucht waren. Plötzlich hatten sie freie Kapazitäten. Eine von ihnen war die junge Ausnahmedirigentin Mirga Gražinytė-Tyla, die im Januar 2021 erstmals nach Basel kam und mit der wir damals ein Konzert für das Schweizer Radio aufgenommen haben. Für alle war das eine ganz besondere Erfahrung: Nach Wochen des Schwei gens konnte man endlich wieder gemein sam sinfonische Musik entstehen lassen.

Wir freuen uns ganz besonders, dass wir Ihnen nach dieser ersten Begegnung mit Mirga Gražinytė-Tyla in dieser Saison eine Art Mini-Residenz der litauischen Dirigentin mit zwei ganz unterschiedlichen Programmen präsentieren können. Zusammen mit ihrer Schwester Onutė wird sie am 21. September Werke aus ihrer Heimat mit Skrjabins Klavierkonzert und Ravels klangfarben reicher Orchestersuite aus dem Ballett Daphnis et Chloé kombinieren. Im Abon nementskonzert am 27. und 28. September wird sie dann mit unserer ‹Artist in Re sidence›, der jungen Pianistin Marie-Ange Nguci, Beethovens 4. Klavierkonzert und die Lemminkäinen - Suite von Jean Sibelius zur Aufführung bringen. Beide Konzerte sollten Sie sich keinesfalls entgehen lassen.

SINFONIEKONZERT

VORVERKAUF, PREISE UND INFOS

VORVERKAUF

Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel

Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel

+41 (0)61 206 99 96

ticket@biderundtanner.ch

Billettkasse Stadtcasino Basel

Steinenberg 14 / Tourist Info

4051 Basel

+41 (0)61 226 36 30

tickets@stadtcasino-basel.ch

Sinfonieorchester Basel

+41 (0)61 272 25 25

ticket@sinfonieorchesterbasel.ch

www.sinfonieorchesterbasel.ch

ZUGÄNGLICHKEIT

Das Stadtcasino Basel ist rollstuhlgängig und mit einer Induktionsschleife versehen. Das Mitnehmen von Assistenzhunden ist erlaubt.

PREISE

CHF 105/85/70/55/35

ERMÄSSIGUNGEN

• Junge Menschen in Ausbildung: 50 %

• AHV/IV: CHF 5

• KulturLegi: 50 %

• Mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5

• Begleitpersonen von Menschen, die für den Konzertbesuch eine Begleitung beanspruchen, haben freien Eintritt. Die Anmeldung erfolgt über das Orchesterbüro.

GEHÖRSCHUTZ

Gehörschutz ist an der Abendkasse sowie am Welcome Desk im Foyer des Stadtcasinos Basel erhältlich.

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VORVERKAUF
Mirga Gražinytė-Tyla dirigiert im September zwei Mal das Sinfonieorchester Basel © Frans Jansen

LEMMINKÄINEN

Mi, 27. September 2023, 19.30 Uhr

Do, 28. September 2023, 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel, Musiksaal

Ludwig van Beethoven (1770–1827):

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur, op. 58 (1806)

I. Allegro moderato

II. Andante con moto

III. Rondo vivace

PAUSE

Jean Sibelius (1865–1957):

Lemminkäinen-Suite, op. 22 (1896)

I. Lemminkäinen und die Mädchen auf der Insel

II. Der Schwan von Tuonela

IV. Lemminkäinen zieht heimwärts

Sinfonieorchester Basel

Marie-Ange Nguci, Klavier

Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung

Mi & Do, 18.45 Uhr, Hans Huber-Saal: Konzerteinführung mit Benjamin François

Mi: Im Anschluss an das Konzert Kritikerrunde mit Benjamin Herzog im Hans Huber-Saal

ca. 34’

ca. 35’

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

PROGRAMM 5
HÖR’ REIN

Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur

BEETHOVENS FOLGENREICHSTES KLAVIERKONZERT

VON KERSTIN UNSELD

«Beethoven sang wahrhaft auf seinem Instrument mit tiefem melancholischem Gefühl, das auch mich dabei durchströmte», schrieb Johann Friedrich

Reichardt 1808 nach einer Akademie, in der Beet hoven als Solist mit seinem 4. Klavierkonzert aufgetreten war. Auch

Robert Schumann lobte dieses Konzert op. 58 in den höchsten Tönen, und nachfolgende Komponist*innen- und Pianist*innen-Generationen geben ihm recht.

Nicht alle Klavierkonzerte Beethovens hatten solche Nachwirkungen wie sein viertes. Gerade die Romantiker wie Schumann, Mendelssohn Bartholdy und Chopin haben sich an diesem Konzert orientiert, das seinerseits schon mit einem Fuss – sprich: mit seiner atmosphärischen Dichte – in der Romantik steht und tatsächlich eine neue Ära in der Gattung Solokonzert einläutet. Immer wieder geht es um das Andante , jenen langsamen Satz, den Robert Schu mann das «gross-geheimnisvolle Adagio» nannte. Von diesem Andante geht der Zauber des G-Dur-Konzerts aus, das keineswegs zu den populärsten Klavierkonzerten Beethovens zählt, wohl aber zu den folgenreichsten.

Die Entstehungszeit, die Jahre 1805 und 1806, ist eine Zeit äusserer und innerer Entspannung in Beethovens Schaffen. Vorbei war das Ringen um die Eroica und die Appassionata, vorherrschend war ein lyrischer Ton, wie er auch in der 4. Sinfonie, im Violinkonzert und in den Streichquartetten op. 59 zu finden ist, die im gleichen Zeitraum entstanden.

In dieser Zeit also schrieb Beethoven den Anfang eines Klavierkonzerts, wie ihn die Welt vorher noch nicht gehört hatte: versonnen, zögernd. Das Klavier trumpft nicht auf, indem es seine Solistenrolle betont. Nein. Es beginnt verhalten ein ‹Gespräch› mit dem Orchester. Und zwar nicht mehr nach dem über-

ZUM WERK 6
LUDWIG VAN BEETHOVEN

lieferten ‹Schwarz-Weiss-Prinzip› von Solo und Tutti, sondern wie ein homogenes Gespräch zweier Stimmen. Wie selbstverständlich wächst der Solopart aus den Orchesterstimmen heraus, und umgekehrt. Diese Form konzertanter Verschmelzung ist eine Revolution –und das in seiner Natürlichkeit nahezu unmerklich.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Südwestrundfunks (SWR)

Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur

BESETZUNG

Klavier solo, Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher

ENTSTEHUNG

1805–1806

URAUFFÜHRUNG

22. Dezember 1808 im Theater an der Wien mit Beethoven als Solist

DAUER ca. 34 Minuten

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LUDWIG VAN BEETHOVEN ZUM WERK
© Wikimedia
Commons
Ludwig van Beethoven (1770–1827) um 1805, Gemälde von Joseph Willibrord Mähler

MARIE-ANGE NGUCI im Gespräch

FLÜCHTIGE MUSIK

VON BENJAMIN FRANÇOIS

Die französisch-albanische Pianistin Marie-Ange

Nguci ist in dieser Saison ‹Artist in Residence› beim Sinfonieorchester Basel.

Mit nur 13 Jahren gewann sie den 1. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Lagnysur-Marne (Frankreich) und wurde noch im selben Jahr in Paris in die Klasse von Nicholas

Angelich und Denis Pascal aufgenommen. Mittlerweile ist sie als Solistin bereits mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem BBC Symphony Orchestra oder dem Orchestre de Paris aufgetreten.

BF Marie-Ange Nguci, Sie haben französisch-albanische Wurzeln. Inwiefern haben die verschiedenen Kulturräume Sie als Pianistin geprägt?

MAN Ich hatte das grosse Glück, mich durch ziemlich komplementäre Kulturen hindurch entwickeln zu können. In meiner frühen Kindheit arbeitete eine ungarische Lehrerin mit mir, die in Wien und Moskau studiert hatte. An der französischen Schule lernte ich neue Seiten kennen – die Vision einer Musik des Zuhörens, die mich am Klavier auch ganz andere Erfahrungen machen liess. Und dann konnte ich auch an der Universität Wien studieren – eine einzigartige Gelegenheit, mich dem deutschsprachigen Raum zu öffnen. Während zwei Semestern an der New York University entdeckte ich eine andere Art, Musik an die Öffentlichkeit zu bringen und auch zu unterrichten. Die Möglichkeit, mich mit unterschiedlichen Universen auseinanderzusetzen, war manchmal verwirrend, aber absolut lehrreich.

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«Ich geniesse den Moment, der sich so nie wiederholen wird.»
INTERVIEW
9 MARIE-ANGE NGUCI INTERVIEW
© Valentine Chauvin

BF Wie erleben Sie die Interaktion mit dem Publikum?

MAN Obwohl sich in meiner Wahrnehmung der Welt vieles verändert hat, ist mein Verhältnis zum Publikum wie zu Konzerten überhaupt ziemlich beständig geblieben. Ich geniesse nach wie vor die Magie der Bühne, des Augenblicks und der Gemeinschaft. Ob mit 15 oder 1 500 Personen – wir versammeln uns um etwas, was grösser ist als wir selbst. Ich nehme je nach Akustik und Publikum sehr unterschiedliche Schwingungen wahr, was im Augenblick zu unterschiedlichen Entscheidungen führen kann.

Ausserdem stehe ich im Dienst der Partitur – eine scheinbar tote Schrift, bis sie unter unseren Fingern wieder erwacht. Ich versuche, ihr Leben, Seele und Form einzuflössen, wobei ich etwas äusserst Flüchtiges empfinde, denn die Musik verfliegt, die Klänge verstummen, und die Zeit holt sie ein, um Platz für andere zu machen. Das augenblickliche Teilen dieses Erlebens habe ich immer als ein Glück empfunden. Ich gehe selbst sehr gerne in Konzerte und finde mich übrigens in derselben Stimmung im Publikum wie auf der Bühne: Ich geniesse den Moment, der sich so nie wiederholen wird.

BF Ihre Residenz beim Sinfonieorchester Basel besteht aus mehreren grossen Konzertabenden, an denen Sie Beethovens 4. Klavierkonzert und Mozarts Klavierkonzert KV 466 aufführen werden. Ausserdem werden Sie an einem Kammermusikabend mit Musiker*innen des Orchesters und in einem Solo-Rezital auftreten. Ein grosses Pro gramm! Wie betrachten Sie diese Zusammenarbeit?

MAN Darüber bin ich sehr glücklich und allen, die diese Residenz möglich gemacht haben, zutiefst dankbar. Es ist ein Orchester mit einer sehr reichen Geschichte, welche die gesamte klassische Literatur, aber auch Uraufführungen von

Bartók und Martinů beinhaltet: eine sehr reiche Sammlung mit der Nähe zu den in Basel vorhandenen Partituren. Da Pianist*innen relativ einsame Musiker*innen sind, wird mir diese Residenz ermöglichen, mich mit einem Kollektiv zu verbinden, am Leben des Orchesters teilzunehmen, seine Mitglieder, ihre Arbeitsmethoden, den besonderen Klang und das Repertoire besser kennenzulernen. Eine traumhafte Gelegenheit auch, über die von mir so heiss geliebte Kammermusik während einer Saison in diese grosse Familie einzutreten.

Dieses Interview entstand für das Saisonprogrammheft 2023/24 des Sinfonieorchesters Basel.

10 MARIE-ANGE NGUCI INTERVIEW
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VON CHRISTOPH VRATZ

Einer der Helden des finnischen Nationalepos

Kalevala heisst Lemminkäinen. Jean Sibelius widmete dem Abenteurer und Frauenheld eine vierteilige Tondichtung, von der in diesem Konzert drei Teile zur Aufführung kommen.

JEAN

SIBELIUS Lemminkäinen-Suite

Kalevala besteht aus fast 23 000 Versen, eingeteilt in 50 Gesänge. So wie die Brüder Grimm in Deutschland Märchen und Sagen sammelten, hat im Jahr 1835 Elias Lönnrot die Gesänge der finnischen Kale vala zusammengetragen und kam damit dem Bedürfnis vieler Finn*innen nach einer eigenen nationalen Identität entgegen.

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Knapp sechzig Jahre später interessierte sich auch Jean Sibelius für diesen Stoff. Er komponierte mit Kullervo zunächst eine sinfonische Dichtung, die einen Ausschnitt aus Kalevala thematisiert. Doch er plante Grösseres: Er wollte eine Oper nach dem Nationalepos schreiben. Letztlich erkannte er, dass das Projekt kaum zu realisieren war. So schrieb er eine viersätzige Suite über den Abenteurer Lemminkäinen: Lemminkäinen und die Mädchen auf der Insel beschreibt, wie der Held mit einem Boot zur Insel Saari segelt, auf der Männer in der Verbannung leben. Als diese erkennen, dass sich Lemminkäinen Zutritt zu den Mädchen und Frauen verschafft hat, sinnen sie auf Rache. Lemminkäinen flieht. Der Schwan von Tuonela handelt von einem Schwan, der mit seinem Gesang die Seelen der Toten anzieht. Tuonela ist näm lich das Reich der Toten. Lemminkäi nen in Tuonela erzählt die schaurige Geschichte, wie Lemminkäinen ermordet und zerstückelt wird und wie er von sei ner Mutter wieder zu neuem ZUM WERK
FINNISCHES NATIONALEPOS

Leben erweckt wird. Lemminkäinen zieht heimwärts schildert seine triumphale Heimkehr.

1896 wurde die Suite in Helsinki uraufgeführt, doch erst knapp fünfzig Jahre später erschien die erste Druckausgabe. In Deutschland war die Lemminkäinen-Suite erstmals Mitte der 1950er-Jahre in kompletter Länge zu hören – das Werk, das Sibelius’ Weg zum bedeutendsten finnischen Komponisten entscheidend prägen sollte.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Westdeutschen Rundfunks Köln (WDR)

Lemminkäinen-Suite

BESETZUNG

2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagzeug, Harfe, Streicher

ENTSTEHUNG

1895–1896

URAUFFÜHRUNG

1896 in Helsinki

DAUER ca. 35 Minuten (ohne III. Satz)

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ZUM WERK
JEAN SIBELIUS
© Wikimedia Commons Jean Sibelius (1865–1957)

MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA

DAS ORCHESTER ZUM SINGEN BRINGEN

VON BENJAMIN FRANÇOIS

Vor einigen Jahren hat sie ihren Familiennamen durch ‹Tyla› ergänzt. Das litauische Wort für ‹Stille› ruft ihr die litauische Redewendung

‹Weniger Worte, mehr Taten› in Erinnerung. Mirga Gražinytė-Tyla, 1986 in Vilnius geboren, zählt zu den erfolgreichsten Dirigent*innen unserer Zeit und tritt in der Saison

2023/24 eine Mini-Residenz beim Sinfonieorchester

Basel an. Anlass genug, die Dirigentin besser kennenzulernen.

Bei einer ihrer Ernennungen lobte eine deutsche Zeitung die Wahl der «zierlichen» Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla – eine Wortwahl, die sie «nicht falsch», doch unpassend fand, «denn man würde [Georg] Solti ja auch nicht als ‹den glatzköpfigen Dirigenten› bezeichnen». Mittlerweile haben erfahrene Dirigentinnen – wie etwa Karina Canellakis, Susanna Mälkki, Nathalie Stutzmann, Jane Glover, Laurence Equilbey, Marin Alsop oder Simone Young – das Terrain eines traditionell männlich geprägten Berufsbilds erweitert. Doch eine Selbstverständlichkeit sind Frauen am Dirigierpult nicht. Die Aussage von Nadia Boulanger anlässlich ihres Debüts 1938 beim Boston Symphony Orchestra hat sich Mirga Gražinytė-Tyla zu eigen gemacht: «Ich bin seit vielen Jahren eine Frau und habe mein anfängliches Erstaunen überwunden.» Nun hat sich die Wahrnehmung verändert, und auch die Musiker*innen haben sich daran gewöhnt, bei den Proben hinten im Saal Gražinytė-Tylas Kind zu sehen. Ihr Führungsstil wird als kooperativ beschrieben, auch wenn sie für die künstlerischen Entscheidungen verantwortlich ist. Schliesslich liegen alle Fragen und Antworten in der Musik selbst. Besonders für eine Dirigentin, die sich in ihrem eigenen Auftritt zurückhält, um mit einfacher, fliessender Bewegung den Klang im Raum schweben zu lassen.

14
Leitung PORTRÄT
15 MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA PORTRÄT ©
Astrid Ackermann

Mirga Gražinytė-Tyla wuchs als ältestes von drei Kindern in einer musikalischen Familie auf. Sie lernte zunächst Malerei und Französisch an der nationalen Kunsthochschule Čiurlionis in Vilnius, bevor sie im Alter von elf Jahren beschloss, Musik zu studieren, ohne jemals ein Instrument gespielt zu haben. Schon früh – mit dreizehn Jahren – arbeitete sie mit Chören und ging nach ihrer Schulzeit an die Kunstuniversität Graz, um dort Chordirigieren zu studieren: in Litauen ein wichtiges Fach, wenn man bedenkt, dass Gesang der Kitt war, der die Menschen vor dreissig Jahren dort zusammenhielt. Der Gedanke, ein Orchester zu dirigieren, war ihr zunächst fremd, doch dann konzentrierte sie sich aus purer Neugierde auf das Orchester- und Opernrepertoire. 2007 machte sie ihren Abschluss, wechselte an die Hochschule Felix Mendelssohn Bartholdy nach Leipzig und an das Konservatorium Zürich.

Für die litauische Dirigentin begann ab 2005 eine klassische Karriere an verschiedenen Theatern: Für die Spielzeit 2011/12 wurde sie 2. Kapellmeisterin in Heidelberg und erlebte ihren Durchbruch beim Dirigierwettbewerb der Salzburger Festspiele. Gleich danach wechselte sie nach Bern und ans Salzburger Landestheater. Parallel dazu wurde sie als Assistant Conductor von Gustavo Dudamel eingeladen und 2016 zur stellvertretenden Dirigentin der Los Angeles Philharmonic ernannt. Mit 29 Jahren trat sie als erste weibliche Dirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) in die Fussstapfen von Simon Rattle und Andris Nelsons. Zu diesem Zeitpunkt war sie ausserhalb von Fachkreisen noch kaum bekannt; ihr Name war schwer auszusprechen.

Doch als ‹Mirga› begeisterte sie das Publikum in Birmingham und darüber hinaus; ihr Stil wurde in der Presse als athletisch, magnetisch, elektrisierend, sie selbst als zielstrebig und rastlos suchend beschrieben. Inzwischen sind ihr präzises und brillantes Dirigat, ihre tänzerischen Bewegungen und ihr uner-

schütterlicher Enthusiasmus zu einem Magneten der Klassikwelt geworden. Im Februar 2019 schrieb Gražinytė-Tyla Geschichte, indem sie als erste Dirigentin einen langfristigen Exklusivvertrag mit dem Label Deutsche Grammophon unterzeichnete. Dann kamen der Brexit und die Covid-Pandemie dazwischen, welche die Arbeit von Künstler*innen in Grossbritan nien sehr erschwerten, sodass Mirga Gražinytė-Tyla beschloss, ihren Vertrag beim CBSO ab 2022 nicht zu verlängern. Sie wurde zudem Mutter, was ihre berufl ichen Perspektiven etwas veränderte.

Heute sind Orchester- und Chordirigieren für Mirga Gražinytė-Tyla keine so unterschiedlichen Gebiete mehr: Das Urgeschenk der Musik trügen wir in uns, ganz gleich, ob es instrumental oder vokal zum Ausdruck komme. Ihr Weg zu einer Partitur und deren Vermittlung ist nach wie vor vom Singen geprägt. Auch in den Proben, wenn sie den Musiker*innen vermitteln möchte, wie sie sich eine Phrase vorstellt, ist ein kurzes Vorsingen für sie oft der direkteste Weg. Und ihre Familie oder Freunde wissen, dass After-Partys mit Gesang nach einem Auftritt ihr Markenzeichen sind.

16 MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA PORTRÄT

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RÜCKBLICK 18
Die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla in der Saison 2020/21 beim Sinfonieorchester Basel © Benno Hunziker

Wir haben noch Töne.

Die Aufnahmen des Sinfonieorchester Basel und viele weitere KlassikAlben finden Sie in Basels g rösster Musikabteilun g . Bücher | Musik | Tickets Aeschenvorstadt 2 | 4010 Basel www.biderundtanner.ch SEIT 1 998

DAPHNIS & CHLOÉ

Do, 21. September 2023, 19.30 Uhr Stadtcasino Basel, Musiksaal

(1875–1911):

Miške (Im Walde), VL 1 (1901)

Alexander Skrjabin (1872–1915):

Konzert für Klavier und Orchester fis-Moll, op. 20 (1896)

I. Allegro

II. Andante

III. Allegro moderato PAUSE

Raminta Šerkšnytė (*1975):

Midsummer Song (2009)

Maurice Ravel (1875–1937):

Daphnis et Chloé, Suite Nr. 2 (1912)

I. Lever du jour

II. Pantomime. Lent

III. Danse générale. Lent

Konzertende: ca. 21.45 Uhr

Sinfonieorchester Basel

Onutė Gražinytė, Klavier

ca.

18.45 Uhr, Hans Huber-Saal: Konzerteinführung mit Lea Vaterlaus

ca.

Zu Beginn ihrer Mini-Residenz beim Sinfonieorchester Basel trifft die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla beim Konzert ‹Daphnis & Chloé› auf ihre Schwester, die Pianistin Onutė Gražinytė. Beide studierten an der Čiurlionis-Kunstschule in Vilnius. Der Litauer Mikalojus Konstantinas Čiurlionis war Synästhetiker und stand Alexander Skrjabin nahe. Nicht nur als Komponist, sondern auch als Maler erlangte er grosse Bekanntheit. Raminta Šerkšnytė ist eine litauische Komponistin, deren Werke zwischen Ekstase und Spannung oszillieren und mit den süffigen Orchesterfarben aus Ravels Daphnis et Chloé bestens korrespondieren.

IM FOKUS 21
TICKETS & INFORMATIONEN www.sinfonieorchesterbasel.ch
17’
30’
13’
Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung 18’
ca.
ca.
Mikalojus Konstantinas Čiurlionis

ONUTĖ GRAŽINYTĖ im Gespräch

ALLGEGENWÄRTIGE MUSIK

VON BENJAMIN FRANÇOIS

Die Pianistin Onutė

Gražinytė, die jüngere Schwester der Dirigentin

Mirga Gražinytė-Tyla, spielt mit dem Sinfonieorchester Basel das selten dargebotene Klavierkonzert von Skrjabin. Eines ist sicher: In der Familie aus dem litauischen Vilnius bestehen durch die Musik enge Familienbande.

BF Onutė Gražinytė, wie wichtig sind für Sie Familienbande? Hätten Sie sich je einen Beruf ausserhalb der Musik vorstellen können?

OG Ich komme tatsächlich aus einer Musikerfamilie: Meine Mutter ist Pianistin, mein Vater Chorleiter, dazu kommen eine Grossmutter als angesehene Musiklehrerin, deren sieben Geschwister alle Profimusiker*innen sind, eine Grosstante, die Komponistin ist, und ein Grossonkel als Organist. Das hat also eine lange Tradition bei uns. So sind unsere Familienbeziehungen sehr eng mit Musik verbunden. Wir musizieren einfach die ganze Zeit zusammen. Für mich persönlich sind die besten Kritiker*innen auch Familienmitglieder, wenn es um Musik, aber auch um andere Themen geht. Die nationale Mikalojus-Konstantinas-Čiurlionis-Kunstschule, die wir während unserer Jugend besucht haben, hat uns etwas Durchhaltevermögen abverlangt. Als Teenager haben wir drei Geschwister zwar manchmal gezweifelt, trotzdem sind wir alle bei der Musik geblieben.

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«Ohne Musik wäre es wirklich öde gewesen.»
INTERVIEW
23 ONUTĖ GRAŽINYTĖ INTERVIEW
© Astrid Ackermann

BF Wann war es für Sie und Ihre Schwester Mirga klar, dass Sie eine musikalische Laufbahn einschlagen möchten? Wie ist Ihre musikalische Ausbildung in Vilnius verlaufen?

OG Musik war eigentlich seit dem Anfang das Hauptthema bei uns Schwestern, sie war allgegenwärtig. Die Chormitglieder gingen alle bei uns ein und aus, wir haben irgendwelche Lieder zusammen gesungen, meine Schwester Mirga hat ein Stück geübt oder Partituren einstudiert, Oma spielte Geige oder unterrichtete. Ohne Musik wäre es wirklich öde gewesen. Die nationale Kunstschule in Vilnius kann – trotz ihres strengen Systems – als eine Art Wunder betrachtet werden. Mit sechs Jahren fängt man dort an und bleibt bis zum Alter von sechzehn Jahren. Da gibt es alles, was man braucht: Fremdsprachen, Chemie oder Mathematik wie an jeder Regelschule – aber ein entscheidender Schwerpunkt liegt auf der Kunst. Die Schüler*innen können zwischen Tanz, Kunst oder Musik wählen. Das Glück ist die grosse Auswahl an Instrumentalunterricht, aber auch, Dirigieren oder Singen zu lernen. In der 10. Klasse hatte ich etwa vierzehn Musiklektionen pro Woche. Allerdings dürfen nur die begabtes ten Kinder des Landes dort zur Schule gehen. Zu meiner Zeit, als Litauen noch stärker vom russischen System geprägt war, erfolgte die Selektion noch strenger als heute. Nachdem sich unser Land inzwischen bewusst in Richtung Westen bewegt hat und eine eigene Identität besitzt, gibt es nun eine bessere Balance.

BF Bilden Sie ein festes Duo mit Ihrer Schwester Mirga, oder musizieren Sie nur in seltenen Fällen zusammen?

OG In den nächsten Monaten sind ein paar Konzerte zusammen geplant, aber unser ‹Duo› ist eher ein seltenes Ereignis, weil wir ganz bewusst Berufliches und Familiäres trennen möchten. Wenn

es für uns Sinn hat – wie beim Programm mit dem Sinfonieorchester Basel –, ist es etwas Schönes. Aber es ist auch wichtig, dass ich meinen eigenen künstlerischen Weg finde und nicht zu sehr von meiner grossen Schwester Mirga beeinflusst werde.

BF Weshalb haben Sie dieses selten gespielte Konzert von Skrjabin ausgewählt? Gehört dieser Komponist zu Ihrem Repertoire?

OG Skrjabin ist tatsächlich einer meiner Lieblingskomponisten. Für seine Musik bin ich Feuer und Flamme. Die Direktorin unserer Philharmonie in Vilnius hat mich auf dieses Stück aufmerksam gemacht und es mir beigebracht. Ich verstehe nicht ganz, warum es so selten gespielt wird. Es ist ein absolut wunderbares Klavierkonzert mit so viel Charakter. Ich möchte auch andere Pianist*innen ermutigen, dieses Stück in ihr Repertoire aufzunehmen. Es hat Berührungspunkte mit Chopins Klavierkonzerten, beispielsweise im Ausdruck, aber es besitzt schon den typischen starken Charakter Skrjabins. Eine halbe Minute reicht schon, um zu erkennen, dass es nur Skrjabin sein kann und nicht Chopin. Chopins Musik ist sehr viel selbstverständlicher, während bei Skrjabin alles zum Mysteriösen neigt. Dabei strotzt die Partitur vor einer durch und durch ‹skrjabinesken› Nervosität. Man höre nur den wunderbaren 2. Satz – da ist der Einsatz vom Klavier einer der schönsten des Repertoires überhaupt!

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ONUTĖ GRAŽINYTĖ INTERVIEW
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LEMMINKÄINENS WUNDERSAME RETTUNG

VON SIGFRIED SCHIBLI

Das finnische Nationalepos Kalevala erhielt seine schriftliche Gestalt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Arzt und Sammler Elias Lönnrot. Er verband alte finnische Lieder und Sagen zu einem Gedicht in Stabreimen, das er ‹Kalevala› nannte. Man muss darin lange lesen, bis man auf den Namen Lemminkäinen stösst. Der stets als «lustig» Bezeichnete taucht erst in der elften der fünfzig ‹Runen› auf. Davor machen wir Bekanntschaft mit dem alten, weisen Sänger und Zauberer Väinämöinen, dem bösen Hiisi sowie dem Schmied Joukahainen und seiner Schwester Aino.

Diese verschmäht den alten Väinämöinen als Partner und möchte lieber ein Fisch im Wasser sein. Auch Joukahainen ist auf Brautschau und nicht zuletzt Lemminkäinen, der ‹Held› der vierteiligen, einer Sinfonie ähnlichen Lemminkäinen-Suite von Jean Sibelius.

Ein Suchender wie Lemminkäinen macht noch keine Familie aus. Dazu gehört im weiteren Sinn sein Urvater Kaleva, der im Epos nicht auftritt, und die geliebte Mutter Lempi. Dann auch seine Braut Kylliki oder Kylli. Lemminkäinen hat sie auf reichlich rohe Weise erworben, indem er sie entführte und auf seinem Pferdeschlitten von Lappland nach Hause verschleppte. Und wie reagiert Mama Lempi? Sie zeigt keinerlei Solidarität unter Frauen und ist alles andere als erbost über den Frauenraub, sondern lobt Gott dafür, dass er ihr endlich eine «Sohnesfrau» geschenkt hat, «welche gut das Feuer schüret, trefflich am Gewebe wirket, kunstvoll ihre Spindel drehet, ausgezeichnet ist im Waschen, in

FAMILIENGESCHICHTEN 26

dem Walken der Gewänder» (Übersetzung von Dagmar Welding, basierend auf einer älteren Übertragung von Anton Schiefner).

In wenigen Zeilen deutet das Epos die Veränderungen an, die sich durch die neue Lebenssituation für Lemminkäinen ergeben. Er hört auf, in den Krieg zu ziehen, und Kylliki bleibt an seiner Seite, ohne in ihr Dorf zu den tanzenden Mädchen zurückzukehren. Doch die Idylle ist nicht von Dauer, und eine Saga wie Kalevala braucht nun einmal Abenteuer und Gefahren. Eines Tages kehrt Lemmin käinen vom Fischen nicht zurück, und Kylliki ergreift die Gelegenheit zur Flucht. Das ruft den Zorn Lemminkäinens hervor. Er bürstet sein Haar und prophezeit, aus der Bürste werde einmal

sein Blut fliessen. Jetzt will er wieder gen Norden in den Krieg ziehen und bittet die Mutter, ihm die Kriegsgewänder bereitzulegen. Dem lockenden Bier entsagt er und will nur noch reines Quellwasser trinken, auch das Gold der Mutter bedeutet ihm nichts. Lemminkäinen zieht den Kampfpanzer an, bindet sich sein scharfes Schwert um und macht sich auf ins Nordland, ins «finstere Pohjola». Dort wirbt er weiter um schöne Töchter gnadenloser Wirtinnen. Die Waldwirtin Louhi stellt ihm drei Aufgaben, die er lösen muss, um ihre Tochter zu bekommen. Er muss ein starkes «Elentier» bezwingen, ein wildes Pferd zähmen und den bösen Schwan auf dem Todesfluss töten. An der dritten Aufgabe scheitert Lemminkäinen, er fällt ins

27 LEMMINKÄINENS WUNDERSAME RETTUNG FAMILIENGESCHICHTEN
Lemminkäinen an einem brennenden See, Gemälde von Robert Wilhelm Ekman, ca. 1867 © Wikimedia Commons

Wasser und wird vom Herdenhüter Nasshut zerstückelt. Seine Mutter vermisst ihn, und seiner Braut Kylliki fällt auf, dass Blut aus der Bürste ihres Mannes fliesst – untrügliches Zeichen für seinen Tod. Die Mutter macht sich auf die Suche, fragt die Bäume, den Mond und die Sonne. Diese verkündet ihr, dass Lemminkäinen zerstückelt den Tuonifluss hinuntertreibt. Mit einem vom Schmied Ilmarinen hergestellten Rechen durchpflügt sie den Fluss. Sie findet die Kleider und Körperteile ihres Sohnes, die sie notdürftig zusammenflickt. Eine Hilfe sind ihr die Bienen, die Honig in eine heilende Salbe verwandeln. Und siehe da, Lemminkäinen lebt. Wir sind eben in einem Märchen, und da ist selbst das Unvorstellbare möglich!

Noch haben wir erst die 15. Rune erreicht, es liegen 35 Kapitel vor uns. Darunter so wunderliche Geschichten wie die von Bäumen, die nicht ihr Holz für ein Boot des alten Väinämöinen geben wollen. Oder dessen lange Suche nach neuen Zaubersprüchen. Oder die guten Ratschläge, die dem Bräutigam Ilmarinen auf seinem Weg mitgegeben werden. Dann steht wieder Lemminkäinen im Mittelpunkt. Er will zur Hochzeit in Pohjola (Norden) aufbrechen und muss – ein Held wie aus dem Bilder buch – diverse Gefahren überwinden: ein Feuer, einen Wolf, einen Bären, ein eisernes Gitter … Im Norden bereitet man ihm einen frostigen Empfang. Im Schwert kampf mit dem Pohjola-Wirt unterliegt dieser, und Lemminkäinen muss fliehen. Seine Mutter rät ihm, das frühere Versteck seines Vaters auf einer einsamen Insel aufzusuchen. Dort sucht der Held Zuflucht, nicht ohne den Lockungen der Inselmädchen und den kulinarischen Genüssen nachzugeben. Mit dieser Szene beginnt die LemminkäinenSuite, entgegen der Chronologie der Geschichte. Nur eine Alte verschmäht er, und ihre Rache verfolgt ihn seither. Aus dem strahlenden Helden wird ein Mann auf der Flucht.

In Finnland scheinen Mythen auf fruchtbaren Boden zu fallen und lange am Leben zu bleiben. Etwa 30 Kilometer östlich der Hauptstadt Helsinki soll es auf einem privaten Grundstück einen ‹Lemminkäinen-Tempel› gegeben haben. Dort soll der sagenhafte Goldschatz des heiligen Nikolaus versteckt sein. Das jedenfalls behauptete der finnische AltHippie und Hobby-Historiker Ior Bock (1942–2010), der sich für einen direkten Nachfahren des Nikolaus hielt und glaub te, mit seiner Familiensaga die Geschichte der Menschheit erklären zu können. Seit 1987 suchen Anhänger der Bock-Saga nach dem mythischen Schatz. Bisher vergeblich.

28 LEMMINKÄINENS WUNDERSAME RETTUNG FAMILIENGESCHICHTEN

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«IM KONZERT FIEBERT MAN MIT DER ANDEREN PERSON MIT»

VON LEA VATERLAUS

Eine Österreicherin und ein Brite, die sich in Basel getroffen haben: Die Solo-Flötistin Julia Morgan stammt aus der Nähe von Linz; der SoloTrompeter Huw Morgan ist Waliser. Kennengelernt haben sich die beiden vor acht Jahren, als Huw zum Sinfonieorchester Basel kam; Julia feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Dienst jubiläum.

LV Julia und Huw Morgan, es ist ein grosser Sprung von der Unabhängigkeit als aufstrebende Musiker*innen hinein ins Familienleben. Wie hat sich die Situation mit Kind verändert?

HM Als wir Eltern geworden sind, haben wir versucht, unsere Proben und Konzerte abwechselnd einzuteilen, damit abends immer jemand zu Hause ist. Jetzt ist unsere Tochter aber beinahe zweijährig, und wir können sie ihrer Nanny anvertrauen, die sie bereits seit einem Jahr gut kennt.

JM Ich glaube, ab einem gewissen Alter wird sie sogar froh sein, wenn wir beide abends weg sind! (lacht) Mittlerweile arbeiten wir gerne am selben Abend, damit wir mehr freie gemeinsame Zeit zu Hause haben und unser Familienleben geniessen können.

LV Huw, Du bist als Gründungsmitglied des in London ansässigen Blechbläserensembles Septura sowie als Hauptfachdozent für Trompete in Luzern auch anderweitig engagiert. Wie vereinst Du das mit Familie und Orchester?

HM Zurzeit fahre ich nicht mehr für einzelne Tage nach London, um Konzerte zu spielen, denn ich darf hier vor Ort in einem tollen Orchester arbeiten. Meine Professur in Luzern kann ich gut

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ORCHESTERFAMILIEN
JULIA & HUW MORGAN im Gespräch
31 ORCHESTERFAMILIEN JULIA & HUW MORGAN
© Mattos Berger

damit vereinbaren: Da ich meinen Einsatzplan des Sinfonieorchesters Ba sel frühzeitig erhalte, kann ich meine Studierenden an einem Tag der Woche unterrichten.

HM Ich komme zwar auch aus einem musikalischen Umfeld, jedoch nicht vergleichbar mit Julias musikalischem Hintergrund. Meine Mutter unterrichtete Klavier, und mein Vater hatte in seiner Jugend einige Jahre Geige gespielt. Bei uns zu Hause lief immer Musik im Radio, und es stand natürlich ein Klavier in der Stube. Meine Mutter spielt immer noch – sie schickt uns immer wieder Videos, in denen sie für unsere Tochter kleine Lieder improvisiert.

LV Ihr spielt beide im selben Orchester. Fällt es Euch manchmal schwer, das Berufliche vom Privaten zu trennen?

JM Wir sitzen im Orchester nicht direkt nebeneinander und spielen nicht dasselbe Instrument. Deshalb haben wir über gewisse Themen verschiedene Ansichten, was den Austausch über die Arbeit spannend macht.

HM Dennoch gibt es viele Berührungspunkte: Wir wissen, in welcher Situation sich die andere Person befindet, und können Schwierigkeiten oder Erfolge nachempfinden. Nach einem Konzert braucht man beispielsweise viel Zeit, um die Ener gie, die sich angesammelt hat, abzubauen. In solchen Momenten ist es schön, dass sich Familie und Beruf überschneiden.

LV Apropos Familie: Julia, Du stammst aus einer Musikerfamilie. Hat Dich das als Kind geprägt?

JM Ja, absolut. Meine Mutter unterrichtete Geige an der Musikschule; mein Vater war Klarinettenlehrer und zudem Dirigent. Ich hätte mir deshalb nie etwas anderes vorstellen können, als Musik zu machen. Dass ich mich dann für die Flöte entschied, war auch kein Zufall. Bereits in den Konzerten, die mein Vater dirigierte, stach mir die glänzende Flöte immer ins Auge, und ich mochte den Klang des Instruments sehr gern. Aber, Huw, Trompeten sind natürlich auch toll! (lacht)

LV Flöte und Trompete – passt das eigentlich musikalisch zusammen?

JM Ja, das geht erstaunlicherweise ziemlich gut! Als wir während der Pandemie viel zu Hause waren, haben wir damit begonnen, Duette zu spielen –meistens Telemann. Huw hat ausserdem kürzlich ein zeitgenössisches Stück von einer amerikanischen Komponistin gefunden, das im Original für Flöten- und Trompetenstimme notiert ist.

LV Und welches Instrument soll Eure Tochter einmal lernen?

HM Auf keinen Fall Posaune. (lacht)

JM Jetzt ist sie noch zu klein, aber wir machen uns gerne spasseshalber Gedanken darüber, was sie spielen wird. Im Moment sieht sie sich in einem Kinderbuch immer das Horn an – vielleicht ist das ein frühes Zeichen!

HM Wir als Holzbläserin und Blechbläser könnten noch ganz gut eine Geige oder ein Schlagzeug gebrauchen – oder ein Klavier, damit sie uns begleiten kann!

LV Wie macht Ihr es mit dem Üben?

JM Wir wohnen jetzt schon mehrere Jahre zusammen und haben uns an das Üben des anderen gewöhnt. Mittlerweile

höre ich gar nicht mehr, wenn Huw übt – es läuft nebenbei.

HM Vor einem Sinfoniekonzert hören wir uns gemeinsam das Programm an, das ist ein grosser Vorteil.

JM Genau! Wir hören uns oft eine Aufnahme eines Orchesters an und lesen

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«Wir wissen, in welcher Situation sich die andere Person befindet.»
JULIA & HUW MORGAN ORCHESTERFAMILIEN

dabei die Noten mit. Unsere Tochter setzt sich manchmal auch dazu und hört gespannt mit.

LV Julia, Du hast bei Eurer Hochzeit Huws Nachnamen angenommen. War es für Dich als Künstlerin je ein Problem, den Namen zu wechseln?

JM Nein, zum Glück nicht. Für mich war es von Beginn an klar, dass ich Huws Familiennamen annehmen möchte.

HM Der einzige Nachteil: Hier in der Schweiz wird ‹Morgan› von der Rechtschreibekorrektur meist automatisch in ‹Morgen› umgewandelt.

LV Wie geht Ihr damit um, wenn die andere Person ein wichtiges Solo hat und vielleicht nervös ist?

JM Wir geben einander die Zeit und den Raum, um uns vorzubereiten und üben manchmal an verschiedenen Orten, um einander nicht zu stören.

HM Oft spielen wir einander auch vor. Ich muss zugeben, dass es mich nervöser macht, vor Julia zu spielen, als vor einem vollen Konzertsaal!

JM (lacht) Ich weiss, was Du meinst. Wir kennen einander sehr gut und erwarten viel voneinander. Im Konzert fiebert man mit der anderen Person mit, kann sich gut in die Situation hi neinversetzen und ist dann sehr stolz.

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© Mattos Berger

L WIE LANGEWEILE

VON BENJAMIN HERZOG

Es ist menschlich, und Expert*innen empfeh len geradezu, sich gelegentlich zu langweilen. Weil wir uns dann, wie wissenschaftliche Untersuchungen ergeben haben, sozialer verhalten. Wie? Richtig. Langeweile, zum Beispiel durch eine repetitive Tätigkeit hervorgerufen, lässt uns nach Auswegen suchen aus eben dieser Langeweile. Wir wollen etwas gegen diese als sinnlos empfundene Zeit tun. Etwas mit Bedeutung. Und als bedeutungsvoll empfindet sich der Mensch, wenn er sozial wirkt, etwas für die Gemeinschaft tut. Die in sich versunkene Langeweile geht aus und sucht die Freude im Geben.

Jeder Beruf, so sei hier behauptet, kennt früher oder später Phasen der Langeweile. Aber doch nicht bei Künstler*innen, rufen Sie jetzt aus? Nun, das ist ein heikles Thema. In seinem Lied Das Triangel etwa rechnete der Kabarettist Georg Kreisler mit der Öde des Berufsalltags im Orchester ab. «Die Partituren kenn’ ich von Bratsche bis Horn und die ganzen schweren Cadenzi. Meistens werd’ ich schläfrig von all dem Getös’», jammert dort der Triangelspieler: ein Musiker, der einst eine glänzende Karriere als Pianist vor sich gesehen hatte. Um schliesslich im Orchester zu versauern. Das konnte Kreisler 1959 noch unbescholten so sehen. Heute, wo sich um eine vakante Orchesterstelle

jeweils Hunderte bewerben und das Niveau eines Durchschnittsorchesters demjenigen ehemaliger Spitzenorchester entspricht, sieht das Orchesterspiel niemand mehr als Beschäftigung zweiter Klasse.

Es sei denn ... Hinter vorgehaltener Hand ist von langweiligen Dirigenten die Rede. Davon, dass man halt nicht jeden Tag top inspiriert sein könne. Oder davon, dass so ein Instrument während einer mehrstündigen Oper auch mal schwer und schwerer werden könne. Der Autor hat in einem (allerdings nicht professionellen) Orchester Mitmusiker*innen erlebt, die während der Proben ihre Agenda konsultierten, auf ihren Telefonen Mails schrieben oder sich sonst wie im Internet aufhielten. Diskret und mit abwesend anwesendem Blick immer wieder über ihren Pultrand Richtung Dirigent*in spähend. Ja, die waren gelangweilt.

Langeweile, ein Grundübel? Schon Nietzsche hat sie als notwendig bezeichnet. Als jene zwar «unangenehme ‹Windstille› der Seele, welche der glücklichen Fahrt und den lustigen Winden vorangeht». Wir müssen uns also von Zeit zu Zeit langweilen, um mit der Schwester der Langeweile, der Musse, in Kontakt zu kommen. Nun ist für uns Zuhörer*innen so ein Konzert - oder Opernbesuch vielleicht gar nicht der unpassendste Ort für solcherlei geistige Erholung vom

34 LEXIKON DES ORCHESTERS

Arbeitsstress. Wenngleich doch eine lu xuriöse Variante. Aber, seien wir ehrlich, wer von uns hat sich nicht schon im Konzert gelangweilt?

Die Freiburger Musikwissenschaftlerin Christiane Tewinkel fragte mit ihrem gleichnamigen Buch 2004 besorgt: «Bin ich normal, wenn ich mich im Konzert langweile?» Ihre Antwort darauf ist vielfältig und lautet zunächst einmal: ja. Und zwar darum, weil wir heute, im Vergleich zu früheren Jahrhunderten, Musik dauerhaft verfügbar haben und eine musikalische Aufführung daher nicht zwingend etwas Besonderes mehr ist. Im Weiteren rät Tewinkel, sich über die gespielten Stücke zu informieren, sich im differenzierten Hören zu trainieren, um schliesslich aber doch zuzugeben, dass es Musiker*innen gibt, die einen durch ihr Spiel «auslaugen». «Sie spielen langweilig, weil sie selbst gelangweilt sind. Oder müde von zu viel Musik.»

Der immer stärker sich ausdehnende Musikbetrieb führt offenbar zu einem Dilemma: Je mehr wir hören (und je mehr Musiker* innen spielen), desto schwieriger wird es, dem musikalischen Moment etwas Spezielles abzugewinnen. Musik, ein ver lorenes Paradies? Das kann doch nicht sein. Natürlich könnten wir zum Beispiel nur noch neue Musik hören, uns von Ur aufführung zu Uraufführung durchkämpfen, wo die Abnutzungsgefahr sicher geringer ist als bei

der x-ten Beethoven-Sinfonie. Aber wer würde das schon wollen? Oder wir setzen uns bewusst der ‹Windstille› aus. Nicht im, sondern vor dem Konzert. Die Populärwissenschaft jedenfalls rät heute dringend zur Langeweile. Damit wir, wie einmal in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung zu lesen war, die Fähigkeit zurückgewinnen, «jene Fragen an uns zu stellen, die wir uns vor lauter Trubel nicht mehr zu stellen wagen». Existenzielles im Loch der Langeweile. So vorbereitet jedenfalls würden wir das Konzert wohl kaum als abzusitzendes Ritual empfinden, sondern könnten uns auf das einlassen, was gute Musik, gut gespielt, genau eben tun kann: existenzielle Fragen stellen. Und wer sich nun dennoch langweilt beim Zuhören, kann seine unberührte Existenz ja, siehe oben, nach dem Konzert mit einer kleinen gemein nützigen Spende wieder wachrütteln.

LEXIKON DES ORCHESTERS 35
© Janine Wiget
L WIE LANGEWEILE
Das nächste Mal: M wie Maestro

AN APPARITION FROM THE FORESTS

Jean Sibelius (1865–1957) played an important role in the birth of Finland as a nation. His early work, Lemminkäinen (1896), is a manifestation of a wider call for independence from Russia, which it eventually gained in 1917.

Despite being born into a Swedishspeaking family – Finnish was his second language – Sibelius was a keen supporter of Finland’s struggle for independence. The cultural elite of the time were finding fertile ground to proliferate the idea of a Finnish identity in the epic Kalevala, a collection of national legends. Kullervo, a symphonic poem recounting the adventures of the eponymous, ferocious hero, was Sibelius’ first major work in the early 1890s based on the epic. Around the same time, he was also planning for a Kalevala opera. The wellknown Swan of Tuonela was supposed to be its overture. The project never materialized, but instead morphed into his Lemminkäinen Suite (1896), also called Four Legends from the Kalevala, consisting of four movements or symphonic poems. Other nationalistic works from the same time were En Saga, Finlandia and the Karelia Suite .

The first movement narrates how the hero Lemminkäinen had to flee from the men of an imaginary island after he seduced their wives. The second tone poem, The Swan of Tuonela, depicts the regal bird floating around the waters of Tuonela, the land of the dead. The swan is represented by the ‘cor anglais’ or En glish horn playing a long, translucent, ethereally beautiful solo. In the third movement, Lemminkäinen is on a quest to kill the swan in order to marry Louhi’s daughter, the wife of Pohjola.

But Pohjola is quicker: he kills Lemminkäinen, dissects him and disposes of the body parts in a river. However, the hero’s mother comes to his rescue and reassembles her son and blows new life into him. In the last tone poem, Lemminkäinen makes his way home after having embarked on a vengeful battle.

After the 1890s Sibelius’ focus shifted to his symphonies, his alcohol intake increased, and a sense of isolation and loneliness tainted the second half of his life, which he spent in his house, Ainola, in the forests outside Helsinki. In his diaries he wrote: “Isolation and loneliness drive me to despair”, and “I am an apparition from the forests”, expressing his fear that he couldn’t keep up with the changing musical idiom.

Although his music was derided in the Germanic world as folkloristic kitsch, in the Anglo-Saxon world Sibelius remained a hero. He was perceived as one of the true artistic heirs of Beethoven, with whom he shared a similar sense of loneliness and isolation – although in Beet hoven’s case the cause, his increasing deafness, was different. Which brings us to the other piece on the program, Beethoven’s Fourth Piano Concerto.

As Beethoven’s hearing was deteriorating, he started to search for a type of piano with more volume, which he found in an Érard. It was for this piano that Beethoven wrote his Fourth Piano Concerto. It wasn’t only the new piano, but also the secret love affair with his gifted pupil, the elegant young widow Josephine Deym-Brunsvik that was on his mind. To hide from the Viennese gossipers they spent the summer of 1805, when the concerto was conceived, in the forests outside city.

IN ENGLISH 36

MUSIK VERBINDET –FREUNDSCHAFT AUCH

Der Freundeskreis ist eine engagierte Gemeinschaft, die Freude an klassischer Musik sowie eine hohe Wertschätzung gegenüber dem Sinfonieorchester Basel verbindet.

Wir unterstützen die Arbeit der Musiker*innen des Sinfonieorchesters Basel auf vielfältige Weise. Wir tragen dazu bei, in der Stadt und der Region Basel eine positive Atmosphäre und Grundgestimmtheit für das Orchester und das Musikleben zu schaffen. Unser Verein stellt für seine Mitglieder ein reichhaltiges Programm an exklusiven Anlässen mit dem Sinfonieorchester Basel zusammen. Dabei bietet sich die besondere Möglichkeit des direkten Kontakts zu den Musiker*innen. In der letzten Spielzeit konnten wir erstmals zu einer fünfteiligen Kammermusikreihe einladen. Für diese Saison planen wir eine ganze Reihe an vergleichbaren Angeboten –eine aktuelle Vorschau finden Sie auf unserer Website. Als Mitglied erhalten Sie jeweils per Mail Informationen zu den bevorstehenden Anlässen und Angeboten.

Wir heissen Sie sehr herzlich will kommen! Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf: freundeskreis@sinfonieorchesterbasel.ch oder besuchen Sie unsere Website www.sinfonieorchesterbasel.ch/freundeskreis

37 VEREIN ‹ FREUNDESKREIS SINFONIEORCHESTER BASEL ›
© Benno Hunziker

KOOPERATION HOCHSCHULE FÜR

MUSIK BASEL FHNW OUVERTURE

Do, 5.10.2023, 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel, Musiksaal

Sinfonieorchester Basel, Varvara Vasylieva, Jaume Andreu

Angelès I Fité, Daniil Rumiantsev, Vilém Vlček, Jiayi Liu, Michal Balas, Philippe Bach

WIEDERAUFNAHME OPER

DER BARBIER VON SEVILLA

Sa, 14.10.2023, 19.30 Uhr

Theater Basel, Grosse Bühne

Sinfonieorchester Basel, Nikolaus Habjan, Hélio Vida

KAMMERMUSIK

1. ATRIUMKONZERT

Sa, 21.10.2023, 16 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

KAMMERMUSIK

AM PICASSOPLATZ

So, 22.10.2023, 11 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel, Marie-Ange Nguci

ARC-EN-CIEL IN THERWIL

So, 22.10.2023, 20 Uhr

Therwil, Pfarrei St. Stephan

Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

VORVERKAUF

(falls nicht anders angegeben)

Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel

Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel

+41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch www.biderundtanner.ch

Billettkasse Stadtcasino Basel

Steinenberg 14 / Tourist Info 4051 Basel

+41 (0)61 226 36 30 info@stadtcasino-basel.ch

Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch

IMPRESSUM

Sinfonieorchester Basel

Picassoplatz 2

4052 Basel

+41 (0)61 226 36 30 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch

Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat

Künstlerischer Direktor: Hans-Georg Hofmann

Redaktion Programm-Magazin: Lea Vaterlaus

Korrektorat: Ulrich Hechtfischer

Gestaltung: Atelier Nord, Basel

Illustrationen: Janine Wiget

Druck: Druckerei Lutz AG

Auflage: 1800 Exemplare

DEMNÄCHST 38

Wir exportieren auch. Zum Beispiel ins Kleinbasel.

SPALENBERG 26 ST.JOHANNS-VORSTADT 47 BASLERLECKERLY.CH

KONZERT MIT DEN SCHWESTERN MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA UND ONUTĖ GRAŽINYTĖ

DAPHNIS & CHLOÉ

21.9. 2023

19. 30 UHR

Onutė
STADTCASINO BASEL Sinfonieorchester Basel
Gražinytė, Klavier Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung
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