ChemieXtra 7-8/2020

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7–8 / 2020

Juli  /   A ugust 2020

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE CHEMIE- UND LABORBRANCHE


Plateforme pour la chimie, la pharmacie et la biotechnologie

7. und 8. Oktober 2020 | Expo Beaulieu Lausanne | ilmac.ch FĂĆșr die franzĂƛsischsprachige Schweiz

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EDITORIAL

Wenn aus Raketen Spritzen werden Ein grosses Problem der Forschung in den Naturwissenschaften ist ihr hohes Prestige. Resultate werden nur bei vermeintlich positivem Ergebnis publik. Wenn beispielsweise ein Team von mehreren Chemikern, Biochemikern und Pharmazeuten jahrelang an bestimmten Inhibitoren tĂŒftelt, veröffentlichen die Wissenschaftler ihre Daten erst, wenn ihnen etwas «geglĂŒckt» ist und am besten erst, wenn das Papier von einem «angesehenen» Magazin mit hohem Impact-Faktor angenommen wird. Klingt doch gut, möchte man sagen, so wird zumindest der wissenschaftliche Eifer gefördert. Jede promovierte Chemikerin und Chemiker aber weiss spĂ€testens seit der Doktorarbeit, dass in der Forschung Scheitern nicht die Ausnahme, sondern gar die Regel ist. All die Misserfolge wĂ€hrend der Arbeit im Labor, all die dĂŒrftigen unveröffentlichten Resultate wĂ€ren fĂŒr die Forschergemeinschaft von grosser Bedeutung. Denn das Wissen um diese FehlschlĂ€ge wĂŒrde zu wesentlich schnelleren Fortschritten fĂŒhren. Seltsam wird es aber erst, wenn ein öffentliches Wettrennen im Namen der Wissenschaft und Technik stattfindet. Ein Paradebeispiel bekam die Allgemeinheit auf den Bildschirmen der damals noch seltenen Fernseh-

Ch romat ogra phie

R ete nt io n

apparate der sechziger Jahre vorgefĂŒhrt: amerikanische Ingenieure und Wissenschaftler gegen russische. Der Wettlauf der GrossmĂ€chte um die Bezwingung des Mondes dauerte bis 1969 an. Bei der Eroberung des Weltalls hatten die Russen die Nase vorn. Den Mond schnappten sich allerdings, wie wir wissen, doch die Amerikaner. Das gleiche Spiel wird nun seit Monaten der Öffentlichkeit vor Augen gefĂŒhrt. Pharmafirmen, Nationen und Institutionen – sie alle rennen. Forschung ist aber langsam und benötigt Zeit. Wenn sie zu hastig ist, macht sie schwerwiegende Fehler, weist bedenkliche LĂŒcken auf und verliert schliesslich an GlaubwĂŒrdigkeit. Gerade um des Prestiges willen ist eine bedachte Forschung mehr als

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INHALTSVERZEICHNIS

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CHEMIE

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Nachhaltige Synthesen mit Kohlendioxid

Zur Verbesserung der Klimasituation muss sehr viel Kohlendioxid aus der AtmosphÀre entfernt werden. Auch die chemische Industrie kann dazu einen Beitrag leisten. Vorgestellt werden hier nachhaltige Synthesen von Methanol und Kunststoffen sowie eine interessante Methode zur Synthese von reinem Kohlenstoff.

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MikrowellenunterstĂŒtzte Synthesen ermöglichen den Synthese-Chemikern ganz neue Wege zum gewĂŒnschten Produkt. In kĂŒrzester Zeit wird die notwendige Aktivierungsenergie der Reaktion zugefĂŒhrt, was sich in der Beschleunigung gegenĂŒber traditionellen Reaktionsbedingungen niederschlĂ€gt.

IMPRESSUM

Die Fachzeitschrift fĂŒr die Chemie- und Laborbranche

Erscheinungsweise 10 × jĂ€hrlich Jahrgang 10. Jahrgang (2020) Druckauflage 10 900 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2019 10 005 Exemplare Total verbreitete Auflage 2 280 Exemplare davon verkauft

Internet www.chemiextra.com GeschĂ€ftsleiter Andreas A. Keller

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ERNÄHRUNG Lachszucht in den BĂŒndner Alpen

90 Prozent der Lachse in den KĂŒhlregalen stammen aus marinen Aquakulturen – vorrangig aus Norwegen und Chile. Hierzulande zeigt die Swiss Alpine Fish AG mit einer IndoorAquakultur eine Alternative mit umweltvertrĂ€glicher Lachszucht.

LABOR In wenigen Minuten zum gewĂŒnschten MolekĂŒl

ISSN-Nummer 1664-6770

BlutgefÀsse versperren den Weg

BIOWISSENSCHAFTEN Bakterien als Enzymfabriken

MEDIZIN

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IN KÜRZE

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NEWS

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10, Postfach CH-6302 Zug +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com

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Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Redaktion Roger Bieri Unter Altstadt 10, Postfach CH-6302 Zug +41 41 711 61 11 redaktion@sigwerb.com

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH ĂŒber. Nachdruck, fotomechanische VervielfĂ€ltigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. FĂŒr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung ĂŒbernommen.

Redaktionelle Mitarbeit Alexander Jegge Dr. Kurt Hermann

Copyright 2020 by SIGWERB GmbH, CH-6302 Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

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VERANSTALTUNGEN

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Der 17. Schweizer Sonderabfalltag

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MANAGEMENT Ist Industrie 4.0 schlecht fĂŒr die Gesellschaft?

TERMINE 46

VERBANDSSEITEN SCV-Informationen

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PUBLIREPORTAGE

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VERFAHRENSTECHNIK

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PRODUKTE

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LIEFERANTEN­ VERZEICHNIS

Industrie vertraut auf SolarwÀrme

Viele Produktionsbetriebe benötigen in Fertigungsprozessen WÀrme. Unter bestimmten UmstÀnden kann die Nutzung von SolarwÀrme auch in unseren Breitengraden sinnvoll sein.

ZUM TITELBILD 7–8 / 2020

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Juli / August 2020

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Bild: CRI

CHEMIE

Bild 1: In den Anlagen von Carbon Recycling International (CRI) wird Kohlendioxid aus dem geothermischen Kraftwerk Starrsten in Island mittels aus erneuerbarer Energie produziertem Wasserstoff katalytisch in Methanol umgewandelt, das unter dem Markennamen «Vulcanol» verkauft wird.

Vom Klimaschadstoff zum wertvollen Rohstoff (Teil 2)

Nachhaltige Synthesen mit Kohlendioxid Zur Verbesserung der Klimasituation muss sehr viel Kohlendioxid aus der AtmosphĂ€re entfernt werden. Auch die chemische Industrie kann dazu einen Beitrag leisten. Vorgestellt werden hier nachhaltige Synthesen von Methanol und Kunststoffen sowie eine interessante Methode zur Synthese von reinem Kohlenstoff («Carbon Black»), mit denen die Kohlendioxidbilanz in der AtmosphĂ€re dauerhaft oder doch ĂŒber lĂ€ngere Zeit verbessert werden kann.

Laborexperimente, in denen Kohlendioxid als Rohstoff dient, sind Ă€usserst zahlreich. Allerdings sind daraus bisher nur relativ wenige brauchbare technische Synthesen hervorgegangen. So wurden 2014 einzig Harnstoff, SalicylsĂ€ure, Methanol, organi­ sche Carbonate und Polycarbonate in grös­ seren Mengen produziert, wobei gemĂ€ss Alexander Otto et al. [1] nur 0,36 Prozent des jĂ€hrlich emittierten Kohlendioxids als Rohstoff eingesetzt wurden. Die Autoren untersuchten die Produktion von 23 Massenchemikalien (Jahresproduk­ tion  10 000 t) und 100 Feinchemikalien im Hinblick auf einen möglichen Einsatz von Kohlendioxid als Rohstoff, wobei sie neben ökologischen auch ökonomische Effekte berĂŒcksichtigten. Das Ergebnis ist einigermassen ernĂŒchternd: Von den Mas­ senchemikalien sollen lediglich Ameisen­ sĂ€ure, OxalsĂ€ure, Formaldehyd, Methanol, Harnstoff und Dimethylether die vorgege­ benen Kriterien ganz oder doch grössten­ teils erfĂŒllen; bei den Feinchemikalien sind dies Methylurethan, 3-Oxo-pentandisĂ€ure, 4

2-Imidazolidon, Ethylurethan, 2-Oxazoli­ don sowie Isopropylisocyanat. DemgegenĂŒber gilt ganz allgemein: Mit jedem Einsatz von Kohlendioxid als Roh­ stoff vermindert sich die AbhĂ€ngigkeit der chemischen Industrie von fossilen Brenn­

(i.)

n

O R

1

+ n

C O

O

stoffen. Zahlreiche Forschungsprojekte – dotiert mit Millionen von Franken, Euros oder Dollars – sowie intensive gemeinsa­ me Forschungen von UniversitĂ€ten und Industriefirmen zeigen, dass man sich vie­ lerorts durchaus Chancen ausgerechnet

O

[Kat-1]

*

(ii.) m + n

R

1

+ n C O

(iii.) m + n Me

1

+ n C O

* n

Alternierende Polycarbonate (2)

O

O

[Kat-2]

*

O R

m

*

O n

Polyethercarbonate (3)

Kat-2: dinukleare Zinnkomplexe, DMC, ...

O

O

R

Kat-1: Cr- und Co-Komplexe, Zinksalze 


O

O

O

X = z. B. -(CH₂CHMeO)p CH₂CHMeF = 2–4

HO–X-OH

O

HO

[DMC] F-1

O Me

m

OH

O n

Me

Polyethercarbonatpolyole (4)

Bild 2: Je nach Katalysator entstehen bei der Reaktion von Epoxiden mit Kohlendioxid entweder alternierende Polcarbonate (2) oder Polyethercarbonate (3) (Gleichungen i. und ii.). Gleichung iii.: Synthese von Polyethercarbonatpolyolen (4) nach Covesto.

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Grafik: Kur t Hermann

Kurt Hermann


CHEMIE

Bild: Covesto

Polycarbonate und Polyethercarbonate

Bild 3: Die Anlage fĂŒr die Produktion von Polyethercarbonatpolyolen von Covestro in Dormagen ist fĂŒr 5000 Jahrestonnen ausgelegt.

hat, mit Kohlendioxid am Ende des Weges doch Geld zu verdienen, nicht zuletzt in der Kunststoffindustrie.

Vulcanol – islĂ€ndisches Methanol Erneuerbares Methanol ist vielleicht die Ă€lteste Form der Methanolgewinnung: Die alten Ägypter produzierten es durch Py­ rolyse von Holz. Eingesetzt wurde es in Mumifizierungsverfahren [2]. GegenwĂ€rtig gehört Methanol zu den wichtigsten Rohstoffen in der chemischen Industrie. Im Jahr 2018 wurden davon weltweit mehr als 79 Millionen Tonnen produziert [3]. Als Kohlenstoffquelle dient hauptsĂ€chlich Erdgas, das durch Reformie­ rung mit Wasserdampf in Synthesegas um­ gewandelt wird, aus dem anschliessend Methanol gewonnen wird. Carbon Recycling International (CRI), ein 2006 gegrĂŒndetes islĂ€ndisches Unterneh­ men, wandelt jĂ€hrlich 5600 Tonnen Koh­ lendioxid in 4000 Tonnen Methanol um. Die deutsche Niederlassung des Waren­ prĂŒfkonzerns SGS SA bescheinigt CRI, dass durch ihr Verfahren 90 Prozent weniger Kohlendioxid emittiert wird als bei der Herstellung aus fossilen Quellen [4]. Ermöglicht wird dies durch konsequentes Vermeiden von fossilen Energiequellen: Kohlendioxid wird dem Rauchgas eines be­ nachbarten thermischen Kraftwerks ent­ nommen, gereinigt und komprimiert. Was­ 7–8/2020

serstoff, durch Elektrolyse mit erneuerbarer Energie produziert, reagiert bei erhöhter Temperatur unter Druck mit Kohlendioxid zu Synthesegas, das im gleichen Reaktor unter Einsatz eines Kupfer-/Zinkoxidkataly­ sators in ein Gemisch aus Methanol und Wasser umgewandelt wird.

CO2 + H2 CO + 2 H2

Δ Kat.

CO + H2O CH3OH

Durch Destillation wird reines Methanol (99,5 %) gewonnen, das unter dem Mar­ kennamen «Vulcanol» verkauft wird.

Kohlendioxid als Polymerbaustein Zu den grossen Verbrauchern von Produk­ ten fossilen Ursprungs gehört die Kunst­ stoffindustrie. In einer von der deutschen Nova-Institut GmbH 2019 publizierten Marktstudie ĂŒber Kohlendioxid-basierte Po­ lymere [5] wird dem Industriezweig sowohl ein hohes ökonomisches als auch ökologi­ sches Potenzial zugeschrieben. Auf dem Markt seien bereits mehr als 160 000 Ton­ nen auf Kohlendioxid basierte Polymere. Kohlendioxid kann polymerisiert werden, allerdings nur unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen (4 × 10 4 MPa, 1800 K). Bei Normaltemperatur und tiefe­ rem Druck zerfĂ€llt das Polymer wieder in Kohlendioxid [6].

Unter den verschiedenen Kunststoffsyn­ thesen mit Kohlendioxid als Copolymer scheint die Reaktion zwischen Kohlendio­ xid und Epoxiden am vielversprechends­ ten. Beschrieben wurde die durch Zinkka­ talysatoren ermöglichte Reaktion erstmals von Inoue et al. in einer 1969 erschienen Publikation [7]. Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist die Suche nach besseren Katalysatoren [8]. Ein interessanter Aspekt der Reaktionen zwischen Epoxiden und Kohlendioxid ist deren AbhĂ€ngigkeit von den eingesetzten Katalysatoren (Bild 2, Gleichungen i. und ii.): CoIII - und CrIII -Komplexe sowie be­ stimmte LewissĂ€uren (Kat-1) geben alter­ nierende Polycarbonate (2); Polyethercar­ bonate (3) entstehen, wenn beispielsweise doppelte Metallcyanide (DMC), zweikerni­ ge Zinnkomplexe oder Chrom-bis(hydroxy­ chinolin)-Komplexe (Kat-2) eingesetzt wer­ den [9]. Bei Covesto in Dormagen werden massge­ schneiderte Polyethercarbonatpolyole (4) produziert, die unter dem Namen «Cardy­ on» vermarktet werden. Die Copolymerisa­ tion (Bild 2, Gleichung iii.) erfolgt in flĂŒssi­ ger Phase in Anwesenheit von Zink­hexacyanocobaltat (DMC) sowie eines mehrwertigen Alkohols in einem fĂŒr hohe DrĂŒcke und Temperaturen ausgelegten Reaktor (Bild 3) [9]. Nebenprodukt der aus energetischer Sicht sehr gĂŒnstigen Re­ aktion ist in kleinen Mengen Propylen­ carbonat, das beispielsweise in Batterien eigesetzt wird. Die Polyole könnten theo­ retisch 40 Prozent Kohlendioxid enthalten. «Es hat sich gezeigt, dass Polyole mit bis zu 20 Prozent CO2 am besten verarbeitet wer­ den können und die gewĂŒnschten Eigen­ schaften in den Anwendungen der Kunden zeigen», schreibt die zustĂ€ndige Pressemit­ arbeiterin. Das Einsatzgebiet der Polyole ist breit: SchĂ€ume, Klebstoffe, Beschichtun­ gen sind Beispiele. Covesto produziert da­ mit auch Polyurethane, die beispielsweise in Matratzen verwendet werden.

Limonenoxid und Kohlendi­ oxid – ein erfolgreiches Paar Die Reaktion zwischen Limonenoxid und Kohlendioxid zu Polylimonencarbonat wur­ 5


CHEMIE

O +

C O

O

O

[Zn]

O

[25 °C/24 Std.]

O

trans-Limonenoxid (6a)

Grafik: Kur t Hermann

O

O

Zn N

N

n

Polylimonencarbonat (7a)

Zn = [(bdi)Zn(”-OAc)]

Bild 4: Limonenoxide reagieren bereits unter sehr milden Bedingungen mit Kohlendioxid zu Polylimonencarbonaten [11].

R-(+)-Limonen (5a)

S-(–)-Limonen (5b)

Mit geeigneten Katalysatoren verlÀuft die Copolymerisation von Limonenoxid und Kohlendioxid zu Polylimonencarbonat (7a) bereits bei Raumtemperatur und wenigen bar ab (Bild 4) [11]. Dank der endstÀndi­ gen Doppelbindung im Ausgangsepoxid, die im Produkt erhalten bleibt, sind zahl­ reiche Modifikationen möglich. Greiner verweist auf das «wirklich gute Eigen­ schaftsprofil» (Transparenz, BiostabilitÀt, Kratzfestigkeit, chemische Modifizierbar­ keit, Permeationseigenschaften) [12]. In einer 2018 publizierten Untersuchung wird Polylimonencarbonaten sogar das Poten­ zial zugeschrieben, dank Àhnlicher Eigen­ schaften in naher Zukunft Polystyrol zu ersetzen [13]. 6

CH4 + H2O

CO + 3 H2

(800–900 °C, 25–30 bar, Nickelkatalysator)

Schwarzer Kohlenstoff Aus dem CO2 in der Luft reinen Kohlen­ stoff («Carbon Black») herzustellen ist das kĂŒhne Ziel des Verbundvorhabens Necoc [15]. Das mit 1,5 Millionen Euro unter­ stĂŒtzte Projekt fasst mehrere bereits er­ folgreich realisierte Reaktionsschritte in einem Container zusammen (Bild 5): In einer Anlage des Schweizer Start-ups Clime­works wird zuerst reiner Kohlenstoff­ dioxid aus der Luft gewonnen (Bild 5, links). Aus diesem Kohlendioxid wird in einem mikrostrukturierten Reaktor mittels erneuerbarem Wasserstoff schliesslich Methan. Dann wird das Methan im bis zu 1200 °C erhitzten flĂŒssigen Zinn in Was­ serstoff und reinen Kohlenstoff zerlegt [14]. Der bei der Methanpyrolyse entste­ hende Wasserstoff wird im Prozess rezyk­ liert.

CO + H2O

C02 + H2

(Eisen(III)-oxidkatalysator)

Auf diese Art erzeugter Wasserstoff eig­ net sich aus ökologischen GrĂŒnden aller­ dings Ă€usserst schlecht fĂŒr die Umwand­ lungen von Kohlendioxid. Alternative Herstellungsverfahren sind in unter­ schiedlichen Entwicklungsstufen vorhan­ den. Die Bedeutung von reinem Kohlenstoff als Industrierohstoff nimmt stetig zu. Carbon Black wird beispielsweise in der Pro­ duktion von Elastomeren, Leichtbaustof­ fen, Druckfarben oder auch bei der Batte­ riefertigung eingesetzt. Doch nicht nur der reine Kohlenstoff aus CO2 stösst auf reges Interesse seitens der Industrie. Viel wichtiger scheint die Um­ wandlung von Kohlendioxid in gasförmige

Bild: KIT

de in den letzten Jahren recht intensiv un­ tersucht. Beispielsweise publizierte die Arbeitsgruppe von Andreas Greiner an der UniversitĂ€t Bayreuth im Jahr 2004 [9] eine Synthese zu diesem Thema. Limonen wird hauptsĂ€chlich aus Orangen­ schalen gewonnen. Dort tritt es in zwei Stereoisomeren auf, mit einem ĂŒberwie­ genden Anteil an (R)-(+)-Limonen (5a) von 90 bis 96 Prozent. Im Folgenden wer­ den deshalb nur Verbindungen berĂŒcksich­ tigt, die von diesem Isomeren abstammen.

Unverzichtbarer Wasserstoff Viele der in dieser Artikelreihe beschrie­ benen Reaktionen finden nur in Anwe­ senheit von Wasserstoff statt. Dessen Hauptquelle ist die Dampfreformierung fossiler EnergietrĂ€ger, insbesondere Erd­ gas: In einer zweistufigen Reaktion wird zuerst ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid erzeugt. In einer anschliessenden Wassergas-Shiftreakti­ on [16] wird mit dem Nebenprodukt Kohlenmonoxid Wasserstoff gewonnen. FĂŒr Methan (Erdgas), das bevorzugt ein­ gesetzt wird, gilt:

Bild 5: Schema der geplanten Anlage zur Produktion von Carbon Black aus Kohledioxid im Rahmen des Forschungsprojekts Necoc [15].

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CHEMIE

und flĂŒssige Treibstoffe zu sein. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im dritten und letzten Teil der vorliegenden Artikelserie.

Literatur [1] Alexander Otto, Thomas Grube, Sebastian Schiebahn and Detlef Stolten, «Clo­ sing the loop: captured CO2 as a feedstock in the chemical industry», Energy Environ. Sci., 8, 3283–3297 (2015) [2] Methanol Institute (www.methanol. org/renewable-methanol) (abgerufen am 11.06.2020) [3] IHS Markit (ihsmarkit.com/products/ chemical-technology-pep-report-43f-met­ hanol.html) (abgerufen am 12.05.2020) [4] Charlie Hobson, Carlos MĂĄrquez (edi­ tor), «Renewable Methanol Report», Me­ thanol Institute 2018 [5] Achim Raschka, Pia Skoczinski, Jan Ravenstijn und Michael Carus, «Kohlendioxid (CO2) als chemischer Rohstoff fĂŒr Polymere – Technologien, Polymere, Entwickler und Produzenten», Nova-Institut GmbH (2019) [6] V. Iota, C. S. Yoo, H. Cyn, «Quartzlike Carbon Dioxide: An Optically Nonlinear Extended Solid at High Pressures and

Temperatures», Science 283 [5407], 1510–1513 (1999); DOI: 10.1126/scien­ ce.283.5407.1510 [7] Shohei Inoue, Hideomi Koinuma, Teiji Tsuruta, «Copolymerization of carbon dioxide and epoxide», J. Polym. Science Part. B: Polym. Lett. 7 [4], 287–292 (1969) [8] Jin Huang, Joshua C. Worch, Andrew P. Dove and Olivier Coulembier, «Update and Challenges in Carbon Dioxide-Based Polycarbonate Synthesis», ChemSusChem 13, 469–487 (2020); doi.org/10.1002/ cssc.201902719 [9] J. Langanke, A. Wolf, J. Hofmann, K. Böhm, M. A. Subhani, T. E. MĂŒller, W. Leitner and C. GĂŒrtler, «Carbon dioxide (CO2) as sustainable feedstock for polyurethane production», Green Chem. 2014,16, 1865– 1870 (2014) [10] Byrne, C. M., Allen, S. D., Lobkovsky, E. B. & Coates, G. W., «Alternating copoly­ merization of limonene oxide and carbon dioxide», J. Am. Chem. Soc. 126, 11404– 11405 (2004) [11] Oliver Hauenstein, «Poly(limonene carbonate): a bio-based & versatile highperformance thermoplastic», Dissertation Bayreuth 2016

[12] A. Greiner, persönliche Mitteilung vom 22.05.2020 [13] Zhang, Dongda; del Rio-Chanona, Ehecatl Antonio; Wagner, Jonathan; Shah, Nilay, «Life cycle assessments of bio-ba­ sed sustainable polylimonene carbonate production processes», Loughborough Uni­ versity, Journal contribution (2018); https:// hdl.handle.net/2134/36344 [14] Presseinformation 151/2018 vom KIT in Karlsruhe; www.kit.edu/kit/pi_2018_ 151_innovationspreis-fur-klimafreundli­ che-methanspaltung.php [15] Presseinformation 019/2020 vom KIT in Karlsruhe: «Vom Treibhausgas zum Hightech-Rohstoff» (25.03.2020); www. kit.edu/downloads/pi/KIT_PI_2020_019_ vom%20Treibhausgas%20zum%20High­ tech%20Rohstoff.pdf/03.05.2020 https://www.tvt.kit.edu/21_3547.php [16] Kurt Hermann, «Die vielen Facetten von Kohlendioxid», ChemieXtra 10 (5), 4–6 (2020)

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P L AT E S T O R A G E

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Die Hochleistungs-DĂŒnnschicht-Chromatographie in einer neuen Dimension – zu finden auf camag.com

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Figure : Shutterstock

CHEMIE

Le potentiel de l’intelligence artificielle peut ĂȘtre exploitĂ© dans de nombreux domaines.

Quel est le but de l’IA ?

La chimie et l’intelligence artificielle Il fĂ»t un temps oĂč il fallait rentrer chaque ordre individuellement dans un systĂšme analytique ou au minimum programmer ces ordres dans un logiciel. Aujourd’hui, il suffit de saisir de « grande quantitĂ© de donnĂ©es » et le systĂšme apprend de maniĂšre indĂ©pendante – par exemple il peut lire des spectres et effectuer des calculs Ă  l’avance. En sus du « Big Data », une deuxiĂšme tendance vers « le petit et le beau » se manifeste grĂące Ă  la production de petits spectromĂštres portables et de surcroĂźt pratiques.

Grande puissance de calcul L’accent est mis sur l’expression « tout le monde ». En effet, le potentiel de l’intelli­ gence artificielle peut ĂȘtre exploitĂ© dans de nombreux domaines. Cependant, en raison de ses normes particuliĂšrement Ă©le­ vĂ©es, la recherche en chimie reprĂ©sente un sommet plus difficile Ă  gravir par rap­ port Ă  d’autres disciplines. MalgrĂ© tout, les Ă©changes entre l’universitĂ© et l’industrie permettent d’atteindre ses sommets. « Nous avons par exemple rĂ©cemment dé­ montrĂ© cela pour Novartis lors de la catĂ©go­ 8

risation automatisĂ©e des spectres toutes les millisecondes » rapporte le Prof. von Lilien­ feld. « Jusqu’à prĂ©sent, ce travail nĂ©cessitait d’ĂȘtre titulaire d’un doctorat en chimie ana­ lytique. Une durĂ©e d’environ 20 minutes par spectre Ă©tait nĂ©cessaire avec un taux d’erreurs plus Ă©levĂ© qu’avec l’intelligence artificielle que nous utilisons aujourd’hui. » Un grand nombre de nouveaux dĂ©veloppe­ ments sont en cours dans le domaine de la spectroscopie. Par exemple, les chercheurs utilisant des mĂ©thodes d’IA sont mainte­

nant en mesure de prĂ©dire les spectres in­ frarouges aussi bien pour des petites molé­ cules que pour des molĂ©cules plus grandes et plus complexes. La base est constituĂ©e de rĂ©seaux neuronaux ayant la capacitĂ© « d’apprendre de l’expĂ©rience ». Dans la pra­ tique, on pourrait imaginer par exemple qu’un spectre mette en Ă©vidence une sub­ stance inconnue. Il est possible de la simu­ ler et finalement de l’identifier sans l’avoir synthĂ©tisĂ©e ou mesurĂ©e; ceci sans jamais avoir mesurĂ© son spectre IR. Les biblio­

Photos : trinamiX

Dans de nombreux cas, le mot magique aujourd’hui est « intelligence artificielle ». Son utilisation tous azimuts est Ă©videm­ ment rĂ©volutionnaire. « Elle permet en principe d’optimiser tous les processus dĂ©terministes » explique le Prof. Dr. Anatole von Lilienfeld du dĂ©partement de chimie de l’UniversitĂ© de BĂąle qui en est convain­ cu.

Figures 1 et 2 : Les spectromĂštres NIR portables permettent d’analyser des Ă©chantillons mĂȘme en dehors du laboratoire.

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thĂšques de spectres dĂ©jĂ  existantes pour­ raient Ă©galement ĂȘtre considĂ©rablement Ă©tendues grĂące au calcul de nouveaux spectres.

Photo : Shimadzu

Outre l’énorme soutien de l’intelligence artificielle, la miniaturisation des appareils spectroscopiques est impressionnante. Par exemple, l’espace requis pour les spectro­ mĂštres Raman est passĂ© en quelques an­ nĂ©es seulement « d’une piĂšce complĂšte » Ă  la « paume de la main ». Cela vaut pour les systĂšmes d’analyse portables, aussi bien en Raman qu’en spectroscopie infra­ rouge, proche infrarouge (NIR) ou moyen infrarouge. Sous cette forme, les mĂ©thodes spectros­ copiques mentionnĂ©es ci-dessus per­ mettent potentiellement d’envisager un changement au niveau du marchĂ©. Par exemple, les spectromĂštres NIR ou Raman portables reprĂ©sentent une alternative au titrage Karl Fischer traditionnel lors de la dĂ©termination de la teneur en eau (humi­ ditĂ© rĂ©siduelle). Il y a beaucoup Ă  dire sur la spectroscopie : aucun Ă©chantillon n’est prĂ©levĂ©; une grande partie du risque de contact de substances toxiques avec le personnel est ainsi Ă©liminĂ©. L’absence de contacts du systĂšme d’analyse avec les

Figure 3 : Ce systĂšme est idĂ©al pour le dĂ©veloppement des mĂ©thodes de diagnostic basĂ©es sur le MALDI et gĂ©nĂ©ralement pour le contrĂŽle qualitĂ© des produits pharmaceutiques; il est idĂ©al Ă©galement pour les laboratoires de recherche et les laboratoires sous contrat dans le domaine des sciences et de l’industrie : spectromĂštres de masse Benchtop utilisĂ©s en mode linĂ©aire dans un d’espace limitĂ© avec de nombreuses fonctions intelligentes.

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Photo : Endress+Hauser

Petits systùmes d’analyse

Figure 4 : Pour la maintenance prĂ©dictive, la surveillance et le contrĂŽle des installations : les informations en provenance de tous les appareils sont disponibles afin de servir de base d’évaluation pour l’intelligence artificielle.

Ă©chantillons permet en mĂȘme temps d’éli­ miner une source principale d’erreurs pen­ dant tout le processus d’analyse. De ce fait, Il n’y a plus besoin de consom­ mables pour le laboratoire; ce qui consti­ tue un avantage supplĂ©mentaire pour l’en­ vironnement. Dans le cas de rĂ©cipients transparents, les spectromĂštres miniatures effectuent leur travail de maniĂšre fiable et sont recom­ mandĂ©s en particulier pour le contrĂŽle d’identitĂ© Ă  100 % des matiĂšres premiĂšres dans les marchandises entrantes. La ten­ dance Ă  la fabrication en continu (au lieu de la production par lots) entraĂźne le mar­ chĂ© vers l’analyse humaine. Avec le spec­ tromĂštre NIR ou Raman, le collaborateur se tient simplement devant une fenĂȘtre d’ob­ servation afin de contrĂŽler le processus en cours sur la ligne de production tout en obtenant son rĂ©sultat sur place. Il est ainsi possible d’économiser l’étape de labora­ toire et d’éviter de longs dĂ©lais d’attente. Les systĂšmes en ligne bĂ©nĂ©ficient Ă©gale­ ment d’une demande croissante. Les sondes NIR et Raman sont installĂ©es en permanence dans le processus et peuvent ĂȘtre mises en rĂ©seau Ă©lectroniquement si nĂ©cessaire. Ainsi, l’opĂ©rateur peut utiliser les donnĂ©es de spectroscopie et profiter de toutes les possibilitĂ©s de l’intelligence artificielle lors de la surveillance et du contrĂŽle de l’installation. Les spectromĂštres de masse prennent de moins en moins de place tout en permet­ tant Ă  leur utilisateur de profiter de nom­ breuses fonctions intelligentes; il s’agit par exemple de la connexion directe de mo­

dules entiĂšrement automatisĂ©s pour la prĂ©paration d’échantillons dans des appa­ reils Benchtop-MALDI-MS utilisĂ©s en mode linĂ©aire (par ex. MALDI-8020, Shimadzu). Les spectromĂštres de masse portables tels que ceux utilisĂ©s pour la dé­ tection de trĂšs petites quantitĂ©s d’agents de guerre chimique sont encore plus com­ pacts. Pour terminer, revenons encore une fois au catalogage automatique des spectres : pourquoi le naturaliste ne devrait-il pas y perdre ici ? MĂȘme aux Ă©checs, les grands maĂźtres doivent aujourd’hui s’incliner face aux puissants ordinateurs. Un fait devient de plus en plus clair : nous sommes Ă  l’aube de changements rĂ©volutionnaires dans le domaine de la chimie, de la phar­ macie et des biotechnologies grĂące Ă  l’in­ telligence artificielle. Cette annĂ©e, les visiteurs pourront dĂ©cou­ vrir toutes la gamme des tendances et des innovations Ă  l’Ilmac Lausanne.

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CHEMIE

UnerwĂŒnschte Lichtreaktion

Benzol in ErfrischungsgetrÀnken

Nach Angaben des deutschen Bundesinstituts fĂŒr Risikobewertung (BfR) gelangt Benzol hauptsĂ€chlich ĂŒber die Atemluft in unseren Körper. Nichtrauchende nehmen durchschnittlich ungefĂ€hr 200 Mikrogramm Benzol pro Tag auf. Raucherinnen und Raucher sind in etwa zehnmal stĂ€rker belastet. Aber auch Nahrungsmittel können Spuren dieser gesundheitsschĂ€dlichen Substanz enthalten und so zur Belastung beitragen. Als 2013 die Stiftung Warentest ErfrischungsgetrĂ€nke untersuchte, stiess sie auf geringe Mengen Benzol. Ein GetrĂ€nk enthielt knapp 4,6 Mikrogramm Benzol pro Liter. Zum Vergleich: In der Schweiz sowie in Deutschland darf ein Liter Trinkwasser maximal nur 1 Mikrogramm der Substanz enthalten. Experten der Stiftung Warentest vermuteten damals, dass der Geruchsstoff Benzaldehyd die Ursache fĂŒr die beobachteten Benzolverunreinigungen war. «Da wir mit unserer Forschung auf Geruchsstoffe spezialisiert sind, gingen wir im Interesse des Verbraucherschutzes und auf Anregung des Deutschen Verbandes der Aromenindustrie (DVAI) dieser Vermutung nach», sagt Erstautorin Stephanie Frank vom Leibniz-Institut fĂŒr Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen UniversitĂ€t MĂŒnchen. Hierzu etablierte das Wissenschaftsteam zunĂ€chst eine zuverlĂ€ssige, hochsensible Nachweismethode fĂŒr Benzol. Anschlies­ send fĂŒhrte es Versuche mit verschiedenen Modelllösungen durch, die benzol­ freien Benzaldehyd enthielten. DarĂŒber hinaus untersuchte das Team unter Laborbedingungen hergestellten Kirschsaft, dem sie zusĂ€tzlich den reinen Geruchsstoff zugaben. 10

Bild: Gisela Olias / Leibniz-LSB

Im Jahr 2013 fand die deutsche Stiftung Warentest in GetrĂ€nken mit Kirschgeschmack gesundheitsgefĂ€hrdendes Benzol. Doch wie war die Substanz in die GetrĂ€nke gelangt? War Benzaldehyd als wesentliche Komponente des Kirscharomas die Quelle? Und wenn ja, wie liesse sich das Problem beheben? Eine neue Studie des Leibniz-Instituts fĂŒr Lebensmittel-Systembiologie und der Technischen UniversitĂ€t MĂŒnchen (TUM) beantwortet nun diese Fragen.

Ein im Labor aus Sauerkirschen hergestellter reiner Kirschsaft wurde als Ausgangspunkt fĂŒr die Untersuchungen genutzt.

Licht ist der entscheidende Faktor «Unsere Ergebnisse bestĂ€tigen die Annahme der Stiftung Warentest und erklĂ€ren zudem, wie es zur Benzolbildung kommt. Eine wichtige Voraussetzung, um das Problem nachhaltig zu lösen», berichtet Lebensmittelchemikerin Stephanie Frank. Wie die Studie belegt, entsteht aus Benzaldehyd umso mehr Benzol, je lĂ€nger der Geruchsstoff dem Licht ausgesetzt ist. Aber auch die LichtstĂ€rke ist entscheidend. Dagegen beeinflussten der pH-Wert, der Sauerstoffgehalt, die Anwesenheit von Metallionen oder die Temperatur die Benzolproduktion in den Modelllösungen nicht. Zur Überraschung der Forschenden entstand in dem unter Laborbedingungen hergestellten Kirschsaft unter Lichteinfluss

kein Benzol. Frank hĂ€lt es fĂŒr wahrscheinlich, dass die dunkelrote Farbe des GetrĂ€nks wie ein Lichtschutzfilter wirkt und so die Benzolbildung verhindert. Das in einigen kommerziell angebotenen Saftschorlen gefundene Benzol sei daher vermutlich auf zugesetztes, bereits mit Benzol verunreinigtes Kirscharoma zurĂŒckzufĂŒhren. «Benzaldehydhaltige Aromen sollte man daher unbedingt durchgehend – von der Produktion bis hin zum Verkauf – vor Licht schĂŒtzen, beispielsweise indem man sie in getönten GlĂ€sern aufbewahrt», empfiehlt Peter Schieberle, Professor fĂŒr Lebensmittelchemie an der Technischen UniversitĂ€t MĂŒnchen.

Medienmitteilung Technische UniversitĂ€t MĂŒnchen www.tum.de 7–8/2020


BIOWISSENSCHAFTEN

Einblicke in die Evolution von Proteinen

Bakterien als Enzymfabriken

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betrachteten ein Enzym, das sie aus Bakterien isoliert hatten, die in der NĂ€he von Fabriken Pestiziden ausgesetzt gewesen waren. Mithilfe einer neuartigen Kombination von Methoden fanden sie heraus, welche Mutationen im Laufe der Jahre im Erbgut stattgefunden hatten – und wie diese Mutationen zu biochemischen VerĂ€nderungen fĂŒhrten, die heute das Enzym dazu befĂ€higen, das Pestizid zu spalten. «Mit unserer Studie zeigen wir, dass die Technik der sogenannten ancestralen Rekonstruktion nicht nur genutzt werden kann, um EvolutionsvorgĂ€nge zu entschlĂŒsseln, die viele Jahrhunderte zurĂŒckliegen, sondern auch, um erst kĂŒrzlich stattgefundene Anpassungen mit sehr rascher Evolution, wie sie in Bakterien stattfindet, zu untersuchen», betont Co-Autor Prof. Dr. Erich Bornberg-Bauer von der WestfĂ€lischen Wilhelms-UniversitĂ€t MĂŒnster (WWU), dessen Gruppe massgeblich an der Studie beteiligt war. Sie fand in Kooperation mit der Forschergruppe um Prof. Dr. Nobuhiko Tokuriki von der British Columbia University im kanadischen Vancouver statt. Die Ergebnisse könnten unter anderem dabei helfen, neue Wege fĂŒr den Abbau und die Entsorgung von Umweltgiften und chemischen Stoffen zu finden.

Hintergrund und Methode Die Forscher nutzten die Methode der ancestralen Rekonstruktion, bei der mithilfe von Algorithmen nachverfolgt wird, wie Proteine in Vorfahren ausgesehen haben. Die Wissenschaftler «beleben» dazu eine Art Ur-Gen wieder, das als Ausgangspunkt einer heutigen Genfamilie gilt. Klassischerweise wird diese Methode angewandt, um Proteine, die sich langsam verĂ€ndern, ĂŒber 7–8/2020

mehrere Millionen bis Milliarden Jahre zurĂŒckgehend nachzustellen. In diesem Fall nutzten die Forscher die Methode, um ein sich sehr schnell entwickelndes Enzym ĂŒber einige Jahrzehnte zurĂŒckzuverfolgen und molekulare Mechanismen aufzudecken, die zu einer neuen Funktion gefĂŒhrt haben – der FĂ€higkeit, das Pestizid Methyl-Parathion zu spalten. Dieses wird erst seit rund 70 Jahren industriell erzeugt und ist eng verwandt mit Nervengiften, die auch fĂŒr die chemische KriegsfĂŒhrung in Frage kommen. Die Forscher kombinierten die Methode der ancestralen Rekonstruktion mit biochemischen und strukturellen Tests des VorgĂ€nger-Proteins im Labor und identifizierten darin fĂŒnf Mutationen, die dafĂŒr hauptverantwortlich sind, dass das Protein im Laufe der Zeit seine Funktion Ă€ndern konnte. In einem weiteren Schritt untersuchten die Wissenschaftler, inwiefern diese Mutationen jeweils die sogenannte Fitness, also den Grad der Anpassung der Gene zu bestimmten Zeitpunkten, verĂ€nderten. Zudem charakterisierten sie viele verschiedene Kombinationen der Mutationen. Sie setzten neuartige statistische Analysen ein, mit denen sie die Interaktion der Gene und deren unterschiedliche Dominanz erheben konnten. Diese Analysen gaben Aufschluss ĂŒber die zugrundeliegenden molekularen Interaktionen – sowohl innerhalb des Enzyms als auch zwischen Enzym und Pestizid. Die Forscher fanden heraus, dass die fĂŒnf wichtigsten der identifizierten Mutationen in einem komplexen Netzwerk zusammenspielen und letztlich gemeinsam beeinflussen, dass sich das sogenannte aktive Zentrum des Enzyms besser mit dem Pestizid verbinden und so neue Funktionen ausbilden kann. «Unser kombiniertes Verfahren kann auch in vielen anderen

Bild: Yang/Nat Chem Biol

Wie schaffen es Bakterien, sich an synthetische Umweltgifte anzupassen und zum Beispiel in weniger als 70 Jahren ein Pestizid und chemischen Kampfstoff als Nahrung zu erschliessen? Die evolutionÀren Anpassungen, die solchen Prozessen zugrunde liegen, hat jetzt ein internationales Forscherteam im Detail untersucht.

Modell des Enzyms, das die Forscher in ihrer Studie untersuchten. Die zwei grauen Kugeln stellen das aktive Zentrum dar, das sich mit dem Pestizid verbindet, um es zu spalten.

FĂ€llen eingesetzt werden, um mehr ĂŒber die molekularen Mechanismen he­ rauszufinden, die der Evolution von Proteinen zugrunde liegen», sagt Co-Autor Elias Dohmen von der WWU. Das neu gewonnene Wissen ist unter anderem fĂŒr die sogenannte gerichtete Evolution relevant – ein Verfahren, das die Optimierung von Enzymen und Proteinen zum Ziel hat, und vor allem in der industriellen Biotechnologie Anwendung findet. Originalpublikation G. Yang et al., «Higher-order epistatic networks underlie the evolutionary fitness landscape of a xenobioticdegrading enzyme», Nature Chemical Biology (2019); DOI: 10.1038/s41589-019-0386-3. Kontakt UniversitĂ€t MĂŒnster – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kathrin Kottke Schlossplatz 2 D-48149 MĂŒnster +49 251 8321899 kathrin.kottke@uni-muenster.de www.uni-muenster.de

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BIOWISSENSCHAFTEN

Unerwartete Entdeckung

Blaualgen stellen Öl her

Was haben Raps, Avocado und Olivenbaum gemeinsam? Sie alle werden vom Menschen als Öl- oder Fettproduzenten genutzt. Die FĂ€higkeit, mithilfe von Licht aus Wasser und Kohlendioxid Öl herzustellen, haben aber im Prinzip alle Pflanzen – angefangen von einzelligen Algen bis hin zu den riesigen MammutbĂ€umen. «Wir haben nun erstmals gezeigt, dass Cyanobakterien das ebenfalls können», erklĂ€rt der Biologe Prof. Dr. Peter Dörmann vom In­ stitut fĂŒr Molekulare Physiologie und Biotechnologie der Pflanzen (Imbio) der UniversitĂ€t Bonn. «Das war nicht nur fĂŒr uns völlig ĂŒberraschend.» Bislang ging die Fachwelt davon aus, dass den Cyanobakterien diese Eigenschaft abgeht. Denn auch wenn ihr Trivialname «Blaualgen» anderes nahelegt, zĂ€hlen sie eigentlich zu den Bakterien. In vielen Punkten unterscheiden sie sich daher er-

Bild: Yannic MĂŒller/Uni Bonn

Cyanobakterien – umgangssprachlich auch Blaualgen genannt – können mithilfe von Licht aus Wasser und Kohlendioxid Öl produzieren. Das zeigt eine Studie der UniversitĂ€t Bonn. Der Befund ist unerwartet: Bislang glaubte man, diese FĂ€higkeit sei den Pflanzen vorbehalten. Möglicherweise werden Blaualgen nun auch als Futter- oder Treibstoff-Lieferanten interessant, zumal sie keine AckerflĂ€chen benötigen.

Prof. Peter Dörmann (l.) und sein Doktorand Mohammed Aizouq mit zwei verschiedenen Cyanobakterien-Kulturen.

heblich von den Pflanzen: Cyanobakterien sind nĂ€her verwandt mit dem Darmbakterium E. coli als mit einem Olivenbaum. «Es gibt zwar in der Literatur uralte Berichte, dass Cyanobakterien Öl enthalten können», sagt Dörmann. «Diese wurden aber nie verifiziert.» Der Wissenschaftler beschĂ€ftigt sich am Imbio seit vielen Jahren mit einem Enzym, das bei Pflanzen einen Schritt der Ölsynthese katalysiert. Es ist in den Chloroplasten aktiv – den grĂŒn gefĂ€rbten Zellbestandteilen, die fĂŒr die Photosynthese zustĂ€ndig sind. Ihnen verdanken es die Pflanzen, dass sie mithilfe von Sonnenlicht energiereiche chemische Verbindungen herstellen können. Viele Wissenschaftler vermuten, dass Chloroplasten ursprĂŒnglich von Cyanobakterien abstammen. Denn die beherrschen – anders als alle anderen Bakteriengruppen – ebenfalls die pflanzentypische Pho12

tosynthese unter Freisetzung von Sauerstoff. Vor mehr als einer Milliarde Jahren hat demnach eine Ur-Pflanzenzelle ein Cyanobakterium «verschluckt». Das Bakterium lebte danach in der Zelle weiter und versorgte sie mit Photosynthese-Produkten. «Wenn diese Endosymbionten-Hypothese stimmt, könnte das Ölsynthese-Enzym der Chloroplaste also ursprĂŒnglich aus Cyanobakterien stammen», erklĂ€rt Dörmann.

Ölsynthese-Enzym Ă€hnelt dem der Pflanzen Zusammen mit seinem Doktoranden Mohammed Aizouq ist er dieser Möglichkeit nachgegangen. Dazu haben die Wissenschaftler das Erbgut verschiedener Cyanobakterien nach einem Gen durchforstet, das der Erbanlage fĂŒr das pflanzliche Ölsynthese-Enzym Ă€hnelt. Mit Erfolg: Sie 7–8/2020


BIOWISSENSCHAFTEN

fanden in den Blaualgen ein Gen fĂŒr eine so genannte Acyltransferase, zu dieser Gruppe zĂ€hlt auch das Pflanzenenzym. In weiteren Tests zeigte sich, dass Cyanobakterien mit diesem Enzym tatsĂ€chlich Öl herstellen, wenn auch nur in geringen Mengen. Das Ergebnis ist einerseits aus evolutionsbiologischer Sicht interessant: Es zeigt, dass ein bestimmter Teil der Ölsynthese-Maschinerie in den Chloroplasten der Pflanzen vermutlich aus Cyanobakterien stammt. Allerdings nutzen Pflanzen heute vor allem andere Stoffwechselwege zur Öl-Herstellung. DarĂŒber hinaus eröffnet das Resultat eventuell neue Möglichkeiten, Tierfutter oder Biokraftstoffe herzustellen. Denn anders als Ölpflanzen wie Raps benötigen Cyanobakterien keine AckerflĂ€chen, um zu wachsen – ein BehĂ€lter mit Kulturmedium und ausreichend Licht und WĂ€rme reicht ihnen. Vielleicht eignen sie sich daher, um zum Beispiel in WĂŒsten, – also ohne in Konkur-

renz zum Nahrungsanbau zu treten – Öle fĂŒr den Antrieb von Autos herzustellen. Zumal bei der Verbrennung nur das Kohlendioxid wieder frei wĂŒrde, dass die Cyanobakterien zuvor bei der Ölproduktion der Luft entzogen haben. Die Mikroorganismen wĂŒrden damit also einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ohnehin fixieren die in den Weltmeeren lebenden Cyanobakterien erhebliche Mengen des Treibhausgases. Ohne ihren Beitrag wĂ€re die Kohlendioxid-Konzentration in der AtmosphĂ€re SchĂ€tzungen zufolge doppelt so hoch. «Ähnliche Versuche laufen heute bereits mit pflanzlichen GrĂŒnalgen», erklĂ€rt Dörmann. «Die sind aber schwieriger zu halten; ausserdem lassen sie sich nicht so einfach biotechnologisch auf eine möglichst hohe Ölproduktionsrate optimieren.» Bei Cyanobakterien könnte das anders sein. Allerdings stellt die an der UniversitĂ€t Bonn untersuchte Art nur sehr geringe Mengen Öl her. «Es ist aber durch-

aus möglich, dass andere Arten deutlich ertragreicher sind», sagt der Biologe. Zudem liessen sich Blaualgen relativ einfach genetisch modifizieren, Ă€hnlich wie andere Bakterien auch. «Es ist also gut möglich, dass sich der Ölertrag auf biotechnologischem Wege noch einmal deutlich steigern liesse.» Originalbeitrag Mohammed Aizouq et al., «Triacylglycerol and phytyl ester synthesis in Synechocystis sp. PCC6803», Pnas (2020); DOI: 10.1073/ pnas.1915930117 Kontakt Prof. Dr. Peter Dörmann UniversitĂ€t Bonn Regina-Pacis-Weg 3 D-53113 Bonn +49 228 73 2830 mbiodoermann@uni-bonn.de www.uni-bonn.de

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GAS- UND ENERGIESYSTEME

Wir bringen Energie auf den Punkt 7–8/2020

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LABOR

Fokussierte Mikrowellen-Synthese

In wenigen Minuten zum gewĂŒnschten MolekĂŒl MikrowellenunterstĂŒtzte Synthesen ermöglichen den Synthese-Chemikern ganz neue Wege zum gewĂŒnschten Produkt. Mit einem Höchstmass an FlexibilitĂ€t und bisher nicht vorhandenen Kontrollmöglichkeiten der Reaktionsparameter ermöglicht die Mikrowellen-Chemie ein direktes Einkoppeln der Energie in die gewĂŒnschten Reaktionen. In kĂŒrzester Zeit wird die notwendige Aktivierungsenergie der Reaktion zugefĂŒhrt, was sich in der Beschleunigung gegenĂŒber traditionellen Reaktionsbedingungen niederschlĂ€gt.

Der vorteilhafte Einsatz von Mikrowellentechnik ist seit der Erteilung des Patentes im Jahre 1946 jedem bekannt. Dabei begann der ausserordentliche Verbreitungsgrad dieser Technologie am Anfang ganz gemĂ€chlich. Das wesentliche Einsatzgebiet war damals die Nachrichtentechnik. Erst seit den 60er-Jahren nutzt man im Haushalt die Mikrowelle als schnelle Heizquelle fĂŒr das ErwĂ€rmen von Lebensmitteln. Damit traten die MikrowellengerĂ€te als TischgerĂ€te ihren Siegeszug an. Bereits 1976 waren in 60 Prozent der US-Haushalte MikrowellengerĂ€te in der KĂŒche anzutreffen. In dieser Zeit erkannte Dr. Michael Collins die enormen Vorteile der EnergieĂŒbertragung mittels Mikrowellen fĂŒr zahlreiche Anwendungen im Laboralltag. So entwickelte der Mikrowellen-Pionier Collins eine Reihe von unterschiedlichen Mikrowellen-Laborsystemen und grĂŒndete 1978 die Fa. CEM. In der Folgezeit haben bis heute mikrowellenbeschleunigte Verfahren in weiten Bereichen des Laboralltages bereits Einzug gehalten und traditionelle Methoden abgelöst.

Eine neue Generation von Mikrowellensystemen Allein in der organischen Synthese blieb der Einsatz von MikrowellengerĂ€ten lange Zeit eine «exotische» Anwendung – das Ölbad mit dem Rundkolben blieb Standardequipment. Der Grund hierfĂŒr war einfach: AnfĂ€ngliche Synthese-Versuche in umfunktionierten

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CEM GmbH, Kamp-Lintfort (D)

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Bilder: CEM

Ulf Sengutta 1

Bild 1: Dank einer eingebauten Kamera lassen sich die Reaktionen (hier eine Diels-AlderReaktion) live mitverfolgen.

HaushaltgerĂ€ten scheiterten an der zu geringen Energiedichte, an der gepulsten Mikrowelleneinstrahlung, an der ungleichmĂ€ssigen Energieverteilung («Mikrowellen-Chaos») und an der unzureichenden Sensortechnik, um reproduzierbare VersuchsablĂ€ufe zu beschreiben. Mittlerweile steht aber auch fĂŒr den Bereich der Life Sciences, der kombinatorischen Chemie, fĂŒr biochemische Reaktionen und der allgemeinen chemischen Synthese mit dem Discover 2.0 eine neue Generation von Mikrowellensystemen zur VerfĂŒgung, die speziell fĂŒr die Anforderungen der chemischen Synthese entwickelt wurden.

Warum eigentlich Mikrowellen-Synthese? MikrowellenunterstĂŒtzte Synthesen ermöglichen den Synthese-Chemikern ganz neue Wege zum gewĂŒnschten Produkt.

Mit einem Höchstmass an FlexibilitĂ€t und bisher nicht vorhandenen Kontrollmöglichkeiten der Reaktionsparameter ermöglicht die Mikrowellen-Chemie ein direktes Ein­ koppeln der Energie in die gewĂŒnschten Reaktionen. In kĂŒrzester Zeit wird die notwendige Aktivierungsenergie der Reaktion zugefĂŒhrt, was sich in der Beschleunigung gegenĂŒber traditionellen Reaktionsbedingungen niederschlĂ€gt. So sind ZeitverkĂŒrzungen um den Faktor 100 bis 1000 keine Seltenheit. Die mikrowellenunterstĂŒtzte Synthese ist zweifelsfrei der schnellste und der produktivste Weg zur gewĂŒnschten Substanz. Viele Tausend Literaturstellen mit stark zunehmender Tendenz berichten von den Möglichkeiten dieser Technologie [1]. In vielen Labors wurden die Vorteile der mikrowellenbeschleunigten Synthese in Haushalts-Mikrowellen oder in «modifizierten» Gastronomie-Mikrowellen bestĂ€tigt. 7–8/2020


LABOR

Bereits Mitte der 80er-Jahre berichteten Forscher von einer Reduzierung der Reaktionszeit von mehreren Stunden auf wenige Minuten [2, 3]. Der systematische Einsatz fĂŒr Versuchsreihen scheiterte aber oft an den folgenden schlecht realisierten bzw. nicht vorhandenen technischen Grundlagen: keine Druck- und Temperatursensoren, keine RĂŒhrung, nur gepulste Mikrowellenenergie, ungleichmĂ€ssige Mi­k rowellenverteilung sowie eine zu geringe Energiedichte fĂŒr kleine Volumina [4]. Alle diese technischen Nachteile fĂŒhrten zu ungenĂŒgenden Versuchsbedingungen, die nicht reproduzierbar waren [5].

Konzepte zu entwickeln, welche die LeistungsfĂ€higkeit, ProduktivitĂ€t und RentabilitĂ€t Ihrer Anlage steigern, ist fĂŒr Sie wichtig.

IDEENREICH + RISIKOARM Wir unterstĂŒtzen Sie verlĂ€sslich dabei, ProduktqualitĂ€t, Anlagensicherheit sowie Kosten- und Risikomanagement ganzheitlich zu betrachten.

So unterstĂŒtzt die Technologie den Chemiker Die fokussierte Mikrowellentechnologie von CEM ermöglicht die Synthese unter genau definierten und reproduzierbaren Bedingungen in der bisher grössten Mono-Mode-Mikrowellenkammer, die auf dem Markt erhĂ€ltlich ist. Dabei wird kontinuierliche, ungepulste Mikrowellenstrahlung fokussiert auf die Reaktionspartner eingestrahlt. Eine gleichmĂ€ssige und homogene Mikrowellenenergiedichte ist so gewĂ€hrleistet. Aufgrund der speziellen, patentierten geometrischen Bauform der Mono-Mode-Mikrowellenkammer kann jedes beliebige Reagenzienvolumen (1, 10 oder bis zu 100 ml) eingesetzt werden. Entgegen der ĂŒblichen Praxis bei Ă€lteren Technologien entfĂ€llt am Discover 2.0 ein manuelles «Tuning» am MikrowellengerĂ€t, das heisst, das MikrowellengerĂ€t passt sich gezielt der Chemie an. Im Discover 2.0 (Bild 2) können drucklose, klassische Reaktionsbedingungen mit der LeistungsfĂ€higkeit des fokussierten Mikrowelleneintrags kombiniert werden. Dabei können die Standard-GlasbehĂ€lter wie z. B. Rundkolben mit einem Volumen von bis zu 100 ml beliebig eingesetzt werden. Typische AufsĂ€tze wie z. B. RĂŒckflusskĂŒhler oder Tropftrichter können in gewohnter Weise benutzt werden (siehe Kasten). Klassische GerĂ€tschaften können wie gewohnt benutzt werden – Zugabe von Reagenzien und Entnahme von Produkten möglich – Verwendung von Standard-Rundkolben, RĂŒckflusskĂŒhlern, Wasserabscheider, Tropftrichter und RĂŒhrer möglich – Klassische Reaktionsbedingungen im fokussierten Mikrowellenfeld – Adaptoren der Mikrowellenkammer können fĂŒr verschiedene BehĂ€lter einfach ausgetauscht werden – Auch Optimierungen von Reaktionen – Wirkstoff-Synthese bis zum Scale-Up – sind möglich In ErgĂ€nzung zu den drucklosen Reaktionsbedingungen können im Discover 2.0 auch Reaktionen in DruckbehĂ€ltern bei erhöhten Temperaturen erfolgen. HierfĂŒr sind DruckbehĂ€lter mit einem Volumen von 10 ml, 35 ml und 100 ml erhĂ€ltlich. Die Abdichtung erfolgt ĂŒber ein Teflonseptum, das zur Probenentnahme bzw. zur Zugabe von Edukten durchstochen werden kann. Druckreaktionen oberhalb des atmos­phĂ€rischen Siedepunktes ermöglichen [6]: 7–8/2020

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LABOR

– bisher nicht erreichte Aktivierungsenergien durch die Temperaturerhöhung – Wahl von alternativen Lösemitteln – Einsatzmöglichkeit von niedrigsiedenden Lösungsmitteln – inerte Reaktionsbedingungen Der in Bild 2 gezeigte Autosampler ermöglicht den automatisierten Betrieb der DruckbehĂ€lter auch ĂŒber Nacht. Die Programmierung und Bedienung erfolgen platzsparend am Touchscreen des MikrowellengerĂ€tes.

KĂŒhlfunktion unterbindet Nebenreaktionen Das Discover 2.0 verfĂŒgt ĂŒber eine ganze Reihe von Sensor- und Kontrollmechanismen, um die Reaktionen sicher, reproduzierbar und kontrolliert ablaufen zu lassen. Wesentliche Reaktionsparameter sind die Echtzeitverfolgung von Druck und Temperatur, das schlagartige Abbrechen von Reaktionen durch spontane AbkĂŒhlung, das KĂŒhlen wĂ€hrend des Einwirkens der Mi­ krowellen auf die Reaktionspartner sowie das RĂŒhren der Probe. Das Discover 2.0 verfĂŒgt ĂŒber eine spezielle KĂŒhlfunktion, um Reaktionen schlagartig abzubrechen. Dadurch werden unterwĂŒnschte Nebenreaktionen unterbunden und die Probe kann typischerweise nach nur Minuten AbkĂŒhlzeit entnommen werden. FĂŒr die spontane AbkĂŒhlung sorgt die in die Mikrowellenkammer eingeleitete Druckluft. Durch das Entspannen der Druckluft wird der ReaktionsbehĂ€lter schlagartig heruntergekĂŒhlt. Zur Erzielung des optimalen Wirkungsgra-

Bild 3: Der Reaktionsverlauf in Bildern.

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Bild 2: Der Mikrowellen-Synthesizer Discover 2.0 mit Autosampler.

des wird die Druckluft ĂŒber eine DĂŒse direkt auf den BehĂ€lter gerichtet. Eine wesentliche Neuerung stellt der Anschluss einer Kamera zur Beobachtung der laufenden Reaktion dar (Bild 1). So können beispielsweise die Reaktionskinetik und Farb­ umschlĂ€ge beobachtet werden (Bild 3).

Mikrowelle nicht nur bei «heissen» Reaktionen Die anfĂ€nglichen Synthesen mit Mikrowelleneinsatz wurden typischerweise mit «heissen» Reaktionsbedingungen von 200 °C und mehr verbunden. Erste Versuche bei erhöhter Raumtemperatur zur

Kopplung von AminosĂ€uren zu Peptidketten zeigten aber auch den vorteilhaften Einsatz der Mikrowellenaktivierung. Nun wurde mit dem UmlaufkĂŒhler CoolMate ein Zusatzaggregat entwickelt, um bei gleichzeitiger KĂŒhlung viel Mikrowellenen­ ergie einzustrahlen. Einsatzgebiete sind die Biokatalyse, Enzymreaktionen, Glycolysation, Hydrolasen, Kohlenhydratchemie, Butyllithium-Reaktionen und Asymmetrische Reaktionen in der «kalten» Mikrowelle. Dabei wird die entstehende WĂ€rme mit einem speziellen mikrowellentransparenten KĂŒhlmedium abgefĂŒhrt, so dass Reaktionstemperaturen im gewĂŒnschten Temperaturbereich gehalten werden können. Die TemperaturfĂŒhrung erfolgt direkt in der Reaktionslösung. Der ReaktionsbehĂ€lter ist doppelwandig konstruiert und ermöglicht so die ZufĂŒhrung von Mikrowellenenergie bei gleichzeitiger KĂŒhlung. Literatur [1] P. Lidström et al., «Microwave assisted organic synthesis—a review», Tetrahedron Lett. (2001), 57, 9225 [2] R. Gedye et al., «The use of microwave ovens for rapid organic synthesis», Tetrahedron Lett. (1986), 27, 279–282 [3] R. J. Giguere et al., «Application of commercial microwave ovens to organic synthesis», Tetrahedron Lett. (1986), 27, 4945–4948 [4] B. C. Glass und A. P. Combs, in: «High-Throughput Synthesis. Practices and Principles», Kapitel 4.6, Marcel Dekker, New York (2001) [5] D. M. P. Mingos und D. R. Baghurst, «Tilden Lecture. Applications of microwave dielectric heating effects to synthetic problems in chemistry», Chem. Soc. Rev. (1991), 20, 1–47

Kontakt Ulf Sengutta CEM GmbH Carl-Friedrich-Gauss-Strasse 9 D-47475 Kamp-Lintfort info@cem.de www.mikrowellen-synthese.de

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LABOR

Vor Ort kalibrieren

Referenzgase zum Mitnehmen Sie messen Ammoniak auf dem Feld, fluorierte Gase auf dem Jungfraujoch oder Biomarker im Spital. FĂŒr die Vergleichbarkeit sind bei all diesen Anwendungen kalibrierte MessgerĂ€te zentral. Diese können mit den entsprechenden Referenzgasen aus metrologisch rĂŒckfĂŒhrbaren Gasgeneratoren vor Ort kalibriert werden. Seit kurzem steht Interessierten fĂŒr diese Dienstleistung ein kommerzielles Produkt zur VerfĂŒgung.

Was in der Luft liegt, können heute kĂŒnst­ liche Nasen erschnĂŒffeln. Sie «riechen» Lachgas, Stickoxide oder flĂŒchtige organi­ sche Verbindungen in kleinsten Konzen­ trationen. Damit können lufthygienische Vorgaben ĂŒberprĂŒft oder Aussagen ĂŒber den Gesundheitszustand einer Person ge­ macht werden. Gemeinsam ist allen An­ wendungen, dass die kĂŒnstlichen Nasen trainiert, sprich kalibriert werden mĂŒssen. Dazu entwickelte das Eidgenössische Ins­ titut fĂŒr Metrologie (Metas) sogenannte Referenzgasgeneratoren (ReGaS). Was mit Referenzgasen fĂŒr die AtmosphĂ€renche­ mie begann, entwickelte sich in den letz­ ten Jahren kontinuierlich weiter. «Nebst Messmitteln zur Erfassung der essenziel­ len Klimavariablen werden damit auch Ge­ rĂ€te in den SpitĂ€lern kalibriert», fasst Pro­ jektleiterin ReGaS CĂ©line Pascale, die Entwicklung zusammen. Bei diesen An­ wendungen sind kalibrierte MessgerĂ€te zentral, will man die chemische Zusam­ mensetzung der AtmosphĂ€re oder der Atemluft vergleichbar messen.

Referenzgasgemische fĂŒr Ammoniak Ammoniak (NH3) kann die menschliche Gesundheit und Ökosysteme bereits in tiefer Konzentration schĂ€digen und spielt eine wichtige Rolle in der AtmosphĂ€ren­ chemie. Intensive Tierhaltung und das Ausbringen von GĂŒlle verursachen in der Schweiz den grössten Teil an Ammoniak­ emissionen. FĂŒr die Umweltwissenschaf­ ten ist angesichts der hohen Emissionen

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Metas, Bern-Wabern

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Bilder: Augenweide Werbeagentur GmbH

David Lehmann 1

Ammoniakemissionen werden in der Schweiz zu 95 % durch die Landwirtschaft verursacht.

die Messung der Ammoniakbelastung von grosser Bedeutung. Das Gas in der Luft zu messen, erweist sich indes noch immer als ausgesprochen schwierig, weil es leicht mit anderen MolekĂŒlen wie Wasser re­ agiert und an MaterialoberflĂ€chen sofort adsorbiert. Wegen Adsorptionsverlusten können diese Ammoniak-Messmittel nicht mit vorbereiteten Referenzgas-Gemischen kalibriert werden. Dank einer speziellen Beschichtung des ReGaS1 lassen sich die­ se Verluste bei der dynamischen Herstel­ lung von Ammoniak vor Ort vermeiden.

Im Dienste der Medizin Nicht nur die Luft, die wir einatmen, ist von Interesse fĂŒr unsere Gesundheit. Mit jedem Atemzug atmen wir Hunderte von flĂŒchtigen organischen Verbindungen aus; darunter Stoffe, mit denen sich Informati­ onen ĂŒber unsere Gesundheit gewinnen lassen. Viele dieser Biomarker kommen

nur in Spuren vor. Um verlĂ€ssliche Stoff­ wechselinformationen von Patienten zu gewinnen, mĂŒssen die GerĂ€te auf hoch­ empfindliche und spezifische Weise die entsprechenden Substanzen nachweisen. Mit ReGaS2 können solche GerĂ€te kali­ briert werden. ReGaS2 wurde fĂŒr flĂŒchtige organische Substanzen konzipiert. Mit die­ ser Technik konnten in den letzten Jahren mehrere potenzielle Biomarker fĂŒr Atem­ wegserkrankungen vor Ort generiert wer­ den. Unter anderen fĂŒr chronisch obstruk­ tive Lungenerkrankungen, obstruktive Schlafapnoe, idiopathische Lungenfibrose, Asthma und Lungenkrebs.

Fluorierten Gasen auf der Spur FĂŒr klassische Treibhausgase, wie typi­ scherweise Kohlendioxid oder Methan, existieren bereits international vergleichba­ re Referenzen. FĂŒr andere hochpotente 17


LABOR

Der mobile Referenzgasgenerator (ReGaS1) kann zur Herstellung von rĂŒckfĂŒhrbaren NH 3 Referenzgasgemischen vor Ort eingesetzt werden.

Projektleiterin ReGaS CĂ©line Pascale.

Treibhausgase, wie die fluorierten Kohlen­ wasserstoffe, gibt es erst einzelne rĂŒck­ fĂŒhrbare Referenzen. Die Empa misst auf dem Jungfraujoch solche F-Gase. Die Mes­ sungen dienen zur langfristigen ÜberprĂŒÂ­ fung der Erfolge der umweltpolitischen Massnahmen wie das Montrealer Protokoll, das Kyoto-Protokoll und das Übereinkom­ men von Paris. Damit diese Messstationen ĂŒber einen langen Zeitraum vergleichbare Resultate liefern, mĂŒssen die Apparaturen rĂŒckfĂŒhrbar kalibriert sein. ReGaS3 liefert die entsprechenden Gasgemische in den Konzentrationen, in denen sie in der Luft vorkommen.

Projekt fĂŒr kommerziellen Generator

Daniel Calabrese, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Firma LNI Swissgas.

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Die drei Gasgeneratoren des Metas (ReGaS 1–3) sind Einzelanfertigungen, die nicht fĂŒr den Verkauf konzipiert wurden. FĂŒr einzel­ ne EinsĂ€tze, ĂŒbrigens auch in Frankreich und Deutschland, wurden sie vermietet. Kommerzielle GerĂ€te sind oft nicht rĂŒck­ fĂŒhrbar kalibriert. Das will Daniel Calabrese, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Firma LNI Swissgas, Ă€ndern. Er sieht als Zielgruppe die zahlrei­ chen Lufthygienestationen, aber auch Un­ ternehmen, die AnalysegerĂ€te fĂŒr «exoti­ sche» Verbindungen herstellen, die in Form von Gasflaschen schwer zu finden sind. «In

diesem Fall ist die Permeation ein idealer Weg, diese Gase in bekannten und zuver­ lĂ€ssigen Konzentrationen zu erzeugen», sagt Calabrese. Aus diesem Grund haben das Metas und LNI-Swissgas mit UnterstĂŒtzung von Inno­ suisse, der Innovationsagentur des Bun­ des, ein Projekt zur Kommerzialisierung eines Gasgenerators fĂŒr rĂŒckfĂŒhrbare Kalib­ rierungen lanciert. Mit QualitĂ€tskomponen­ ten einen rĂŒckfĂŒhrbaren Permeator fĂŒr den Markt zu akzeptablen Preisen zu bau­ en, war nicht einfach. «Die metrologischen Anforderungen des Metas waren fĂŒr uns eine enorme Herausforderung. Einerseits galt es, die grösstmögliche PrĂ€zision des ReGaS beizubehalten, andererseits muss­ ten wir das Produkt industrialisieren und miniaturisieren», so Calabrese weiter. Die ausgezeichnete Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden von Metas und LNI Swissgas sei ein SchlĂŒssel zum Erfolg ge­ wesen. Die beiden Teams hĂ€tten sich sehr gut er­ gĂ€nzt. Entstanden ist Permacal, ein kom­ pakter 16 kg schwerer Gasgenerator. Er verfĂŒgt ĂŒber einen Permeationsofen, der bis zu drei Permeatoren aufnehmen kann. Das GerĂ€t ist seit kurzem auf dem Markt – und kalibriert rĂŒckfĂŒhrbar MessgerĂ€te. Die­ se stehen gewissermassen als Trainer fĂŒr kĂŒnstliche Nasen im Einsatz fĂŒr unser Ge­ sundheit, sei es bei Messungen der Luft­ qualitĂ€t auf dem Feld oder im Spital.

Kontakt CĂ©line Pascale Eidgenössisches Institut fĂŒr Metrologie (Metas) Labor Gasanalytik Lindenweg 50 CH-3003 Bern-Wabern +41 58 387 03 81 celine.pascale@metas.ch www.metas.ch Daniel Calabrese LNI Swissgas SA Route des Fayards 243 CH-1290 Versoix +41 79 250 73 70 d.calabrese@lni-swissgas.com www.lni-swissgas.eu

7–8/2020


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Forschung fĂŒr bessere Immuntherapie

BlutgefÀsse versperren den Weg

In den letzten Jahren haben Immuntherapien gegen Krebs grosse Hoffnungen geweckt. Diese neuartigen Therapien rekrutieren das körpereigene Immunsystem zur Zerstörung des Krebsgewebes. Einen vielversprechenden Effekt in vorklinischen Studien zeigte ein Antikörper, der den CD40-Rezeptor auf der OberflĂ€che von Immunzellen aktiviert und so die Produktion von natĂŒrlichen T-Killerzellen ankurbelt. Doch in den darauffolgenden klinischen Studien blieb der Erfolg des CD40-Antikörpers weit hinter den Erwartungen zurĂŒck – weniger als 20 Prozent der Patienten sprachen darauf an. Die Forschungsgruppe «Cancer Immunology» der UniversitĂ€t Basel zeigte jetzt im Tiermodell, dass sich die Wirkung des Anti-­CD40Antikörpers durch die Kombination mit zwei weiteren Antikörpern, die an den BlutgefĂ€ssen des Tumors ansetzen, erheblich erhöhen lĂ€sst.

Den Weg ins Innere des Tumors öffnen Ausgangspunkt fĂŒr die Studie war die Beobachtung, dass die Gabe von AntiCD40-Antikörpern zwar, wie vorgesehen, zu einer Vermehrung von T-Killerzellen fĂŒhrt – doch diese lassen sich dann nur in den Randbereichen und nicht im Inneren des Tumors nachweisen. Die Forschenden vermuteten, dass der Grund dafĂŒr in der Beschaffenheit der BlutgefĂ€sse des Tumors liegt. «Normalerweise sind die BlutgefĂ€sse eines Tumors nicht dicht oder sie sind verkĂŒmmert. Deshalb gibt es fĂŒr die T-Killerzellen keinen guten Weg ins Innere», sagt Studienleiter Dr. Abhishek Kashyap. «Unsere Hypothese war: Nur wenn es genug gesunde BlutgefĂ€sse gibt, können die T-Killer7–8/2020

zellen in den Tumor eindringen und ihn zerstören.» Deshalb kombinierten sie den Anti-CD40-Antikörper mit zwei weiteren, sogenannten anti-angiogenetischen Antikörpern, welche die BlutgefĂ€sse von Tumoren stabilisieren können. Einer der verwendeten anti-angiogenetischen Antikörper ist unter dem Namen Avastin schon fĂŒr die Krebs-Therapie zugelassen, der andere befindet sich noch in der klinischen Entwicklung. Alle Antikörper wurden von der Firma Roche zur VerfĂŒgung gestellt. Diese neue Kombination von Antikörpern testeten die Forschenden dann in mehreren Tiermodellen fĂŒr verschiedene Krebsarten wie Darm-, Brust- oder Hautkrebs. Wie erwartet sorgte die Kombination der drei Antikörper bei allen Krebsarten fĂŒr eine signifikante Verbesserung bei der Zerstörung des Tumorgewebes. Eine genauere Analyse zeigte zudem, dass dieser Erfolg auf dem vorhergesagten Mechanismus beruhte: Durch die Zugabe der beiden anti-angiogenetischen Antikörper verfĂŒgten die Tumoren ĂŒber mehr intakte BlutgefĂ€sse. Überraschenderweise zeigten die Untersuchungen aber auch, dass die Antikörper-Kombination das Immunsystem auf vielfĂ€ltige Weise sehr effektiv stĂ€rkt – etwa durch die Aktivierung von Genen, die Produktion von Zytokinen, eine bessere Durchdringung des Tumors mit Killerzellen und durch die Förderung einer tumorfeindlichen EntzĂŒndungsreaktion in der Umgebung des Tumors. «Unser Ergebnis zeigt, wie wichtig es ist, die Biologie von Tumoren zu verstehen», sagt Kashyap. Er glaubt, dass vor allem Patientinnen und Patienten mit «kalten» Tumoren – also Tumoren, die nicht gut auf eine Immuntherapie ansprechen – von

Bild: gemeinfrei

Der gleichzeitige Einsatz von Antikörpern, die auf zwei verschiedenen Wirkungsmechanismen beruhen, fĂŒhrt zu einer effektiveren Zerstörung von Tumoren. Dies zeigt eine im Fachjournal «Pnas» veröffentlichte Studie von Onkologen und Wissenschaftlern der UniversitĂ€t Basel an Tiermodellen. Davon profitieren könnten vor allem Patientinnen und Patienten mit Tumoren, die nicht auf die bereits verfĂŒgbaren Immuntherapie-Behandlungen ansprechen.

FĂŒr die Immuntherapie gegen Krebs wird das CD40-Protein (Bild) aktiviert, das sich auf der OberflĂ€che von Immunzellen befindet. Forscher berichten, dass der positive Effekt der Therapie zunimmt, wenn gleichzeitig die BlutgefĂ€sse des Tumors stabilisiert werden.

dieser neuen Kombination profitieren könnten. «Durch die anti-angiogenetischen Antikörper können wir die â€čkaltenâ€ș Tumoren möglicherweise â€čheissâ€ș machen, so dass die Immuntherapie besser funktioniert.» Mittlerweile gibt es auch schon einige frĂŒhe klinische Studien, die vergleichbare Therapien beim Menschen testen. Nach Ansicht von Kashyap besteht die StĂ€rke der Studie nicht nur in den grossen gemessenen Effekten, sondern auch in der Tatsache, dass mehrere verschiedene Labors die gleichen Ergebnisse erzielten: Die Experimente wurden am UniversitĂ€tsspital Basel, an der EPFL und im Roche Innovation Center ZĂŒrich durchgefĂŒhrt. Dies bestĂ€tigt auch Prof. Alfred Zippelius, Professor fĂŒr Transla­tionale Onkologie an der UniversitĂ€t Basel und Letztautor der Studie: «Das Innovations- und Umsetzungspotenzial dieser Arbeit ist das Ergebnis einer engen und exzellenten Zusammenarbeit zwischen angewandter und Grundlagenforschung, zwischen UniversitĂ€t Basel und der EPFL und schliesslich zwischen Wissenschaft und Industrie.» Medienmitteilung UniversitĂ€t Basel www.unibas.ch 19


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Une maladie génétique récessive

Un patient peut changer la médecine

Notre gĂ©nome est composĂ© de 20 000 gĂšnes, tous susceptibles de provoquer des pathologies. On estime qu’il reste 7000 gĂšnes inconnus responsables de maladies gĂ©nĂ©tiques rĂ©cessives, c’est-Ă -dire dĂ©coulant de mutations prĂ©sentes sur les deux copies d’un gĂšne, hĂ©ritĂ©es de chaque ­parent. Des chercheurs de l’UniversitĂ© de GenĂšve (UNIGE) ont identifiĂ© 45 nouveaux gĂšnes responsables de cĂ©citĂ©s ou de dĂ©ficiences intellectuelles. Leur intĂ©rĂȘt s’est portĂ© particuliĂšrement sur le gĂšne SLC6A6, qui transporte un acide aminĂ© indispensable au fonctionnement de la rĂ©tine et du muscle cardiaque : la taurine. En cas de mutations du gĂšne SLC6A6, la personne atteinte manque de taurine. Elle perd progressivement la vue jusqu’à devenir aveugle en quelques annĂ©es et dĂ©veloppe une faiblesse cardiaque. Les gĂ©nĂ©ticiens de l’UNIGE ont Ă©mis l’hypothĂšse qu’il Ă©tait possible de combler ce manque grĂące Ă  une complĂ©ment de taurine et en ont administrĂ© Ă  une petite fille atteinte de cette maladie, permettant de stopper la progression de la dĂ©gĂ©nĂ©rescence visuelle et de traiter sa cardiomyopathie. Une premiĂšre dans le traitement des maladies gĂ©nĂ©tiques rĂ©cessives Ă  lire dans la revue « Human Molecular Genetics ». Les maladies gĂ©nĂ©tiques rĂ©cessives, comme la mucoviscidose, rĂ©sultent d’une mutation sur les deux copies d’un mĂȘme gĂšne, hĂ©ritĂ©es de chaque parent. Afin de pouvoir identifier toujours plus de gĂšnes responsables de telles conditions, des chercheurs de l’UNIGE, en collaboration avec des scientifiques pakistanais, ont Ă©tudiĂ© les gĂ©nomes de 500 familles pakistanaises ayant des enfants malades et en bonne santĂ©. « Nous nous sommes intĂ©ressĂ©s aux familles pakistanaises, car celles-ci pratiquent encore couramment la 20

Figure : UNIGE

Des chercheurs de l’UniversitĂ© de GenĂšve (UNIGE) ont dĂ©couvert un nouveau gĂšne provoquant une cĂ©citĂ© et une cardiomyopathie. Ils ont ensuite pu arrĂȘter la progression de la maladie oculaire et traiter l’atteinte cardiaque grĂące Ă  l’administration d’un complĂ©ment alimentaire.

Photographies du fond d’Ɠil gauche du patient au dĂ©part et aprĂšs 24 mois de supplĂ©mentation en taurine, montrant la stabilitĂ© anatomique avec prĂ©servation des photorĂ©cepteurs.

consanguinitĂ© en favorisant Ă  plus de 50 % les mariages entre cousins germains, explique Stylianos Antonarakis, professeur honoraire Ă  la FacultĂ© de mĂ©decine de l’UNIGE. En effet, les risques de dĂ©velopper une maladie gĂ©nĂ©tique rĂ©cessive sont augmentĂ©s par la consanguinitĂ©, car environ 12 % du gĂ©nome est identique chez des cousins. »

Un nouveau gĂšne identifiĂ© Une famille a particuliĂšrement intĂ©ressĂ© les chercheurs: les deux parents, cousins germains en bonne santĂ©, ont quatre enfants dont deux malades: un garçon de 15 ans, devenu complĂštement aveugle en quelques annĂ©es, et une fille de quatre ans, perdant progressivement la vue mais encore capable de discerner les formes et les couleurs. « Avec l’aide de l’UniversitĂ© mĂ©dicale de Khyber au Pakistan, nous avons collectĂ© le sang de chaque membre de la famille et le sĂ©quençage de leur gĂ©nome a montrĂ© que leur maladie Ă©tait liĂ©e

Ă  une mutation du gĂšne SLC6A6 », relĂšve Muhammad Ansar, chercheur au DĂ©partement de gĂ©nĂ©tique de la FacultĂ© de mĂ©decine de l’UNIGE. Ce gĂšne produit une protĂ©ine de la membrane cellulaire qui transporte la taurine, un acide aminĂ© important, notamment pour le fonctionnement de la rĂ©tine et du muscle cardiaque. «Il s’agit d’un complĂ©ment alimentaire que l’on trouve en grande quantitĂ© dans certaines boissons Ă©nergisantes», prĂ©cise-t-il. Les patients souffrant de cette maladie ont un taux extrĂȘmement bas de taurine dans le sang; le professeur Keith Henry de l’UniversitĂ© du Dakota du Nord a montrĂ© que l’anomalie gĂ©nĂ©tique dans cette famille rĂ©duisait la capacitĂ© de transport de la taurine Ă  15 % de son activitĂ© normale.

Une maladie rĂ©cessive rĂ©versible ? Les scientifiques ont Ă©mis l’hypothĂšse qu’il Ă©tait possible de stopper l’évolution de la maladie en administrant de la taurine Ă  7–8/2020


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ces enfants. Ils ont alors fait venir la f­amille Ă  GenĂšve pour mener des investigations dĂ©taillĂ©es sur cette maladie gĂ©nĂ©tique rare. En plus de l’atteinte visuelle progressive, malheureusement complĂšte chez le garçon, les mĂ©decins ont diagnostiquĂ© une atteinte du muscle cardiaque chez les deux enfants. La petite fille conservait encore une vision rĂ©siduelle. La taurine n’étant pas un mĂ©dicament mais un complĂ©ment alimentaire, la commission d’éthique de l’Etat a donnĂ© son accord Ă  une administration par voie orale. « Nous avons donnĂ© 100 mg par kg de taurine chaque jour aux enfants, Ă  poursuivre sur le long-terme, et nous avons organisĂ© des suivis ophtalmologique et cardiaque rĂ©guliers au Pakistan », souligne Emmanuelle Ranza, mĂ©decin gĂ©nĂ©ticien aux HĂŽpitaux universitaires de GenĂšve (HUG) et l’UNIGE en charge de la partie clinique de cette Ă©tude. Les rĂ©sultats ne se font pas attendre. En trois jours, leur taux de taurine dans le sang passe de 6 Ă 

85 Όmol/l, atteignant des seuils normaux. Au bout de deux ans, la cardiomyopathie a totalement disparu chez les deux enfants. De plus, la dĂ©gĂ©nĂ©rescence de la vue de la fillette a Ă©tĂ© stoppĂ©e, marquant mĂȘme une amĂ©lioration qui lui redonne une autonomie dans ses dĂ©placements. Cette Ă©volution a Ă©tĂ© malheureusement impossible pour le garçon qui avait dĂ©jĂ  perdu toute sa rĂ©tine. « Ces rĂ©sultats sont exceptionnels, car c’est la premiĂšre fois qu’un complĂ©ment alimentaire administrĂ© par voie orale permet un traitement de la rĂ©tine et du cƓur avec succĂšs, s’enthousiasme Stylianos Antonarakis. Cette petite fille a ouvert la voie Ă  la guĂ©rison potentielle de nouveau-nĂ©s atteints de la mĂȘme maladie rĂ©cessive. Un patient peut changer l’histoire de la mĂ©decine ! » En effet, les chercheurs estiment qu’il y a potentiellement 6000 bĂ©bĂ©s au monde, et environ 300 dans les pays europĂ©ens et nord-amĂ©ricains, qui pourraient ĂȘtre atteints de la mĂȘme maladie liĂ©e Ă 

SLC6A6. « Notre objectif est aujourd’hui de dĂ©pister prĂ©cocement les nouveau-nĂ©s affectĂ©s par cette condition, afin de pouvoir les traiter dĂšs la naissance avec un complĂ©ment de taurine et de potentiellement Ă©viter l’apparition de symptĂŽmes », poursuit Stylianos Antonarakis. L’objectif des gĂ©nĂ©ticiens est Ă©galement de continuer Ă  identifier de nouveaux gĂšnes respon­ sables de maladies rĂ©cessives, et ce d’autant plus qu’ils ont maintenant la preuve que certaines d’entre elles peuvent ĂȘtre traitĂ©es efficacement.

Contact Stylianos Antonarakis Université de GenÚve 24 rue du Général-Dufour CH-1211 GenÚve 4 +41 22 379 57 07 stylianos.antonarakis@unige.ch www.unige.ch

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MEDIZIN

Sind Proteine aus dem Labor aufschlussreich?

Parkinson – Gewebeproben sind gefragt

Das Protein Alpha-Synuclein kommt im Körper natĂŒrlicherweise vor und ist vermutlich fĂŒr die SignalĂŒbertragung zwischen Nervenzellen von Bedeutung. Es tritt sowohl an der Zellmembran auf als auch gelöst – quasi frei treibend – im Zell­ inneren. Neben diesen «normalen» Varianten gibt es jedoch noch weitere, die mit Hirnerkrankungen verknĂŒpft sind. Das ist beispielsweise der Fall bei der Parkin­sonErkrankung und der MSA. Beide Erkrankungen können mit diversen neurologischen BeeintrĂ€chtigungen einhergehen, einschliesslich Bewegungsstörungen. Bei Parkinson und MSA verkleben Alpha-Sy­ nuclein-MolekĂŒle miteinander. Infolgedessen entstehen lĂ€ngliche Aggregate, die sich im Inneren von Nervenzellen und anderen Gehirnzellen niederschlagen. «Diese Ablagerungen tauchen nach und nach in diversen Hirnregionen auf. Sie sind ein typisches Krankheitsmerkmal», erlĂ€utert Prof. Markus Zweckstetter, Forschungsgruppenleiter am Deutschen Zentrum fĂŒr Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und am Max-Planck-Institut fĂŒr biophysikalische Chemie (MPI-BPC). «Es gibt Hinweise dafĂŒr, dass diese Aggregate fĂŒr die Nervenzellen schĂ€dlich sind und die Krankheitsentwicklung vorantreiben.»

Proteine direkt aus dem Gewebe entnommen Diese Ablagerungen sind ein möglicher Ansatzpunkt fĂŒr Medikamente. Sie könn-

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Bild: Markus Zweckstetter/MPI – ISPc und DZNE

Parkinson und Multisystematrophie (MSA) – beides neurodegenerative Erkrankungen – gehen mit der Ansammlung sogenannter Alpha-Synuclein-Proteine im Gehirn einher. Forschende haben den molekularen Aufbau dieser Protein-Ablagerungen untersucht und sind dabei auf eine grosse strukturelle Vielfalt gestossen. Die im Wissenschaftsjournal «Nature Communications» veröffentlichten Ergebnisse deuten darauf hin, dass Parkinson möglicherweise mit verschiedenen Arten von Protein-Aggregaten zusammenhĂ€ngen könnte.

Neue Erkenntnisse ĂŒber Hirnerkrankungen: Bei Parkinson und Multisystematrophie lagern sich Proteine schichtweise zu lĂ€nglichen Aggregaten (blau) zusammen, die sich im Gehirn anhĂ€ufen. Göttinger Forscher haben die molekulare Struktur dieser Proteinablagerungen analysiert. Es stellte sich heraus, dass die Protein-Strukturen der klinischen Proben sich von den kĂŒnstlich aggregierten unterscheiden und bei Parkinson-Patienten ĂŒberraschend vielfĂ€ltig sind.

ten das Zusammenlagern der Alpha-Sy­ nuclein-MolekĂŒle unterbinden oder schon bestehende Aggregate auflösen, so die Idee. Um mögliche Andockstellen fĂŒr Wirkstoffe identifizieren zu können, sind Daten ĂŒber die Feinstruktur dieser Protein-Ansammlungen erforderlich. Die Frage ist also: Welche Gestalt – auch «Faltung» genannt – nehmen die Alpha-Synuclein-MolekĂŒle innerhalb der Aggregate an? Informationen dazu gab es bisher nur aus Laborexperimenten. «Bislang hatte man

den molekularen Aufbau von Aggregaten untersucht, die sozusagen im Reagenzglas hergestellt wurden. Wir haben uns die Frage gestellt, wie gut diese die Situation beim Patienten widerspiegeln. Deshalb haben wir uns Aggregate angeschaut, die aus Gewebeproben von Patienten generiert wurden», so Zweckstetter. «Dabei haben wir eng mit internationalen Partnern zusammengearbeitet. Die Gewebeproben stammen aus Australien, die Aggregate wurden in SĂŒdkorea hergestellt. In Göttin-

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MEDIZIN

Multisystematrophie (MSA) Im Gegensatz zum klassischen Parkinson (Morbus Parkinson) gibt es bei der Multi­ systematrophie (MSA) schlechtere Therapiemöglichkeiten. Sie bestehen im Wesentlichen aus der Milderung der Symptome. Das Fortschreiten der Erkrankung kann gegenwĂ€rtig nicht verzögert werden, wodurch die Lebenserwartung der betroffenen Personen sich stark verkĂŒrzt. gen haben wir die Struktur-Untersuchungen durchgefĂŒhrt.» Aggregate aus Gehirnproben fĂŒnf verstorbener Parkinson- und fĂŒnf verstorbener MSA-Patienten wurden untersucht. Zum Vergleich stellten die Wissenschaftler verschiedene Varianten von Alpha-Sy­nucleinAggregaten kĂŒnstlich her. DafĂŒr verwendeten sie gĂ€ngige Verfahren. Mittels Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) und weiterer Methoden haben die Forscher dann die Struktur der verschiedenen Aggregate verglichen.

Strukturelle Unterschiede «Wir haben festgestellt, dass die aggregierten Proteine aus dem Labor eine andere Struktur haben als alle aus Patientenmaterial generierten Aggregate», kommentiert Dr. Timo StrohĂ€ker, Erstautor der Studie, die Befunde. «Zudem unterschieden sich die Proteine der MSA-Patienten von jenen der Parkinson-Patienten. Die Proteine der verschiedenen MSA-Patienten hatten alle eine weitgehend Ă€hnliche Form. Die Proteine der Parkinson-Patienten waren deut7–8/2020

Bild: Shutterstock

Morbus Parkinson Die Parkinsonkrankheit ist seit ĂŒber 200 Jahren bekannt. Dennoch bleiben die Ursachen fĂŒr diese neurodegenerative Erkrankung bis zum heutigen Tag ein RĂ€tsel. In der Schweiz sind laut der Schweizerischen Parkinsonvereinigung 15 000 Menschen betroffen. Weltweit sind rund 10 Prozent der erkrankten Personen unter 50 Jahre alt.

Ein typisches Symptom der Parkinsonerkrankung ist der Ruhetremor. Meist zittern die Arme in Ruheposition.

lich uneinheitlicher. Vergleicht man die Proteine der verschiedenen Parkinson-Patienten untereinander, dann gibt es eine gewisse strukturelle Vielfalt.» GrundsĂ€tzlich enthalten die Alpha-Sy­ nuclein-Proteine sĂ€mtlicher Aggregate sogenannte Beta-Faltblatt-Strukturen – was im Einklang steht mit vorherigen Untersuchungen. Das molekulare RĂŒckgrat ist demnach so gebogen, dass die Proteine weitgehend zweidimensional sind und innerhalb der Aggregate schichtweise aneinanderhaften. Die Faltung der Proteine ist allerdings nicht durchgĂ€ngig, denn jedes enthĂ€lt auch Abschnitte ohne definierte Struktur. Von Bedeutung ist zudem die Orientierung der Faltblatt-Bereiche. «Es geht darum, wie viel von einem Protein gefaltet ist und auch, wie es gefaltet ist», sagt Zweckstetter.

Diverse Aggregatformen bei Parkinson In der Struktur des mit Parkinson verknĂŒpften Alpha-Synucleins gab es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Patienten. Dies könnte damit zusammenhĂ€ngen, dass der Verlauf der Parkinson-Erkrankung von Mensch zu Mensch recht unterschiedlich sein kann. «Die VariabilitĂ€t von Parkinson hĂ€ngt möglicherweise mit Unterschieden in der Faltung des aggre-

gierten Alpha-Synucleins zusammen. Das wĂŒrde der sogenannten â€čone disease-one strainâ€ș-Hypothese widersprechen, also dass Parkinson nur mit einer einzigen, klar definierten Aggregatform einhergeht. Angesichts unserer relativ kleinen Stichprobe von fĂŒnf Patienten lĂ€sst sich das aber nur vermuten», so Zweckstetter. «Unsere Ergebnisse belegen jedoch sicherlich, dass Studien mit Gewebeproben von Patienten notwendig sind, um Labor-Experimente sinnvoll zu ergĂ€nzen.» Originalpublikation Timo StrohĂ€ker et al., «Structural heterogeneity of alpha-synuclein fibrils amplified from patient brain extracts», Nature Communications (2019); DOI: 10.1038/s41467019-13564-w

Kontakt Prof. Dr. Markus Zweckstetter Max-Planck-Institut fĂŒr biophysikalische Chemie Am Fassberg 11 D-37077 Göttingen +49 551 201 2220 mzwecks@mpibpc.mpg.de www.mpibpc.mpg.de

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ERNÄHRUNG

Hightech-Filter reinigt Wasser

Lachszucht in den BĂŒndner Alpen

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Swiss Alpine Fish produziert atlantischen Lachs von besonderer QualitÀt.

Prozent des verwendeten Wassers werden stĂŒndlich in einem vielschichtigen Prozess mit mechanischer und biologischer Reinigung aufbereitet und dem Kreislauf wieder zugefĂŒhrt. Lediglich 0,5 Prozent an mit Sediment belastetem Wasser werden in die unternehmenseigene Abwasseraufbereitungsanlage geleitet. Nach vollstĂ€ndiger Wiederaufbereitung wird es in die nahegelegene MoĂ«sa eingeleitet. Der verbleibende Schlamm mit einem Trockensubstanzgehalt von rund neun Prozent wird in einer lokalen Biogasanlage verwertet. Ein Kontrollsystem ĂŒberwacht permanent alle Parameter wie Sauerstoffkonzentration, pHWert oder Temperatur des Wassers und Aggregate. Über Sollwerteinstellungen wird beispielsweise automatisch Base zudosiert, um den pH-Wert zu stabilisieren. So gewĂ€hrleistet dieses geschlossene Kreislaufsystem eine Fischzucht ohne Antibiotika und die Produktion von entsprechend hochwertigem Fleisch. Zwölf Lachsgenera-

Bild: GKD

Eine Million Lachse werden weltweit pro Jahr gefangen. Die mit weitem Abstand meisten davon werden in marinen Aquakulturen gezĂŒchtet. Das sind im Meer verankerte Netzgehege. Drangvolle Enge, eine mit Exkrementen und Futterresten höchst belastete Wasserumgebung sowie entsprechend hoher Einsatz von Antibiotika und Pestiziden zur Behandlung der Tiere gegen Krankheiten und Parasiten sind die Folgen. Seit langem ist diese Art der Zucht deshalb Gegenstand weltweiter Kritik von Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherorganisationen. Indoor-Kreislaufanlagen gelten seit den 1980er-Jahren als eine ebenso bewĂ€hrte wie kostenintensive Lösung des Problems. StandortunabhĂ€ngig kann in ihnen Fisch gezĂŒchtet werden – mit hoher UmweltvertrĂ€glichkeit und optimalen Lebensbedingungen fĂŒr die Tiere. Ein Prinzip, das Swiss Alpine Fish mit insgesamt drei Kreislaufanlagen und neuester Technologie fĂŒr die Lachszucht vom Ei bis zum schlachtreifen Fisch perfektionierte und so nicht nur fĂŒr die Schweiz zum Vorzeigebetrieb wurde. Je eine Kreislaufanlage steht in der Brut- und QuarantĂ€nestation. FĂŒr den «Grow Out» – so heisst die Mastphase als letzter und teuerster Teil der Lachszucht – setzt das Unternehmen die Pilotanlage eines rezirkulierendes Aquakultur-Systems (RAS) von der Firma Veolia ein. Hierbei handelt es sich um ein innovatives, kompaktes Ringtanksystem mit drei konzentrisch angeordneten Ringen und in der Grösse flexibel einstellbaren Sektionen. Die Anlage trĂ€gt den simplen Namen RAS 2020. Das Fassungsvermögen der gesamten Anlage bei Swiss Alpine Fish betrĂ€gt 3900 Kubikmeter Wasser. Aus einem Brunnen in 28 Meter Tiefe wird Quellwasser unter konstanter Sauerstoffzufuhr durch die Anlage gepumpt. 99,5

Bild: Swiss Alpine Fish AG

Weltweit werden rund 2,5 Millionen Tonnen Lachs pro Jahr unter ökologisch oftmals problematischen Bedingungen gezĂŒchtet. 90 Prozent der Lachse in den KĂŒhlregalen der SupermĂ€rkte stammen aus marinen Aquakulturen – vorrangig aus Norwegen und Chile. Hierzulande zeigt die Swiss Alpine Fish AG mit einer Indoor-Aquakultur mitten in den Alpen eine nachhaltige Alternative mit umweltvertrĂ€glicher Lachszucht.

Christopher Shaw, Farm Assistant Manager bei Swiss Alpine Fish.

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Bild: Swiss Alpine Fish AG

ERNÄHRUNG

Die Swiss Alpine Fish AG zeigt mit einer Indoor-Aquakultur mitten in den Alpen eine nachhaltige Alternative mit umweltvertrÀglicher Lachszucht.

Vom Ei bis zum erntereifen Lachs Mit der Aufzucht empfindet das noch junge Unternehmen in Lostallo – einem kleinen Ort im italienischsprachigen Teil von GraubĂŒnden sĂŒdlich des San-Bernardino-Passes – die natĂŒrlichen Lebensstationen der Lachse nach. Alle zwei Monate werden 50 000 befruchtete Lachseier von einem renommierten Produzenten aus Island importiert – ausschliesslich Weibchen wegen des schnelleren Wachstums und der besseren FleischqualitĂ€t. Die sechs bis sieben Millimeter grossen Eier kommen in wasserdurchströmte BrutkĂ€sten mit reinem SĂŒsswasser, das eine Temperatur von etwa acht Grad Celsius hat. Die Fische schlĂŒpfen nach ungefĂ€hr zehn Tagen. Nach knapp zwei Monaten haben die Fische ihren Dottersack aufgezehrt und mĂŒssen in einem grösseren Durchflussbecken an Ă€ussere Nahrung gewöhnt werden. DafĂŒr wird schliesslich in einer ersten Phase Salz hinzugefĂŒgt, um die Fische bei einem Salzgehalt von 1 ppt vorsichtig auf die nĂ€chste Phase im ersten Kreislaufsystem vorzubereiten. Zu Beginn dieser zwei Monate langen First-Feeding-Phase sind die Fische etwa 0,2 Gramm schwer, am 7–8/2020

Ende werden sie mit einem Gewicht von zwei Gramm in das erste Kreislaufsystem der sogenannten Hatchery ĂŒberfĂŒhrt. In deren ersten beiden Tanks fĂŒr die jetzt Fry genannten Fische betrĂ€gt der Salzgehalt des Wassers 2 ppt. Mit 20 Gramm Gewicht wechseln sie nach acht Wochen in die drei letzten Tanks dieser Kreislaufanlage. Erneut zwei Monate spĂ€ter, am Ende der sogenannten Pre-Smolt-Phase, wiegen sie bereits 70 Gramm. Per Rohrleitung gelangen sie in das zweite Kreislaufsystem der Farm. Hier erfolgt die Smoltifizierung der Fische, also ihre physiologische Um-

Bilder: GKD

tionen werden parallel bei Swiss Alpine Fish gezĂŒchtet, allein sechs Generationen unterschiedlichen Alters befinden sich im RAS 2020.

stellung auf Wasser mit 6 ppt Salzgehalt. Im Rahmen des Beckenwechsels werden auch alle Lachse von Hand geimpft. Nach weiteren zwei Monaten wechseln die nunmehr schon 250 Gramm schweren Fische in die dritte und grösste Kreislaufanlage, das RAS 2020. Dieses Grow-Out-System mit einem Durchmesser von 32 Metern und 4,5 Meter Wassertiefe fasst 2700 Kubikmeter Wasser – 700 Kubikmeter im inneren Ring, 1700 Kubikmeter im Ă€usseren. Jeder dieser Ringe besteht aus drei Sektionen, in die die Fische erneut nach jeweils zwei Monaten Aufenthalt weitergepumpt werden. Beim Wechsel in die zweite Sektion des inneren Rings wiegen die Fische etwa ein Kilo, nach der ersten Sektion im Ă€usseren Ring 1,6 Kilo und am Ende der letzten der sechs Sektionen 3,5 bis vier Kilogramm. Mit diesem Gewicht und etwa 80 Zentimeter Grösse sind sie ernte- sprich schlachtreif. DafĂŒr kommen sie zunĂ€chst in das 223 Kubikmeter Wasser umfassende AusnĂŒchterungsbecken, wo sie ohne FĂŒtterung – nunmehr wieder in SĂŒsswasser – sieben Tage verharren, bis sie den als Off-Flavor bezeichneten, erdigen Geschmack des durch Bakterien gebildeten Geosmins verloren haben. Bei der Weiterverarbeitung werden den per Stromstoss betĂ€ubten Fischen die Kiemen durchgeschnitten. Nach dem Ausnehmen wird der Fisch auf Eis gelegt und am Folgetag je nach Auftragseingang filetiert, vakuumiert oder nach ausgeklĂŒgelten Rezeptu-

In den Trommelfiltern bei Swiss Alpine Fish sind 45 Filterpaneelen mit dem Hochleistungsgewebe Porometric von GKD mit der benötigten Porenöffnung von 25 ÎŒm eingebaut.

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ERNÄHRUNG

ren von dem schottischen RĂ€uchermeister bei niedriger Temperatur (20 Grad Celsius) 18 Stunden lang gerĂ€uchert. Von den 50 000 von Swiss Alpine Fish importierten Eiern schaffen es derzeit im Schnitt 20 000 Tiere, alle Stationen zu durchlaufen. Seit der Eröffnung der mit einer Investitionssumme von 14 Millionen Franken errichteten Indoor-Farm im Jahr 2013 steigt das Produktionsvolumen kontinuierlich. Ziel sind 600 Tonnen Lachs pro Jahr, 2019 betrug der Output 400 Tonnen. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen – auch durch wichtige Neuerungen unter anderem mit GKD-Metallgewebe – eine Jahresproduktion von bis zu 550 Tonnen. Aber bereits jetzt laufen die Planungen fĂŒr eine Erweiterung der Anlage um weitere 1200 Tonnen Lachsproduktion auf Hochtouren, in drei bis vier Jahren ist die erste Ernte nach dem KapazitĂ€tsausbau geplant.

Wasserreinigung auf hohem Niveau Das A und O jeder Fischzucht ist die WasserqualitĂ€t. Hauptgrund fĂŒr die Wahl von Lostallo als Standort war die hochwertige QualitĂ€t des Quellwassers. Im RAS 2020 erfolgt die Frischwasserzufuhr im AusnĂŒchterungsbecken. Per Überlauf gelangt es von dort in die drei Trommelfilter und nach einer UV-Desinfektion in den Biofilter. Dieser befindet sich – zusammen mit einem Denitrifikationsreaktor, der nicht als solcher, sondern als zweiter Biofilter benutzt wird – in einem dritten konzentrisch angeordneten Ring mit 7,5 Meter Radius in der Mitte des inneren Aufzuchtrings. Hier wird die fast 100-prozentige SauerstoffsĂ€ttigung des Wassers fast auf null gesenkt und Ammonium, Ammoniak sowie Nitrit werden zu Nitrat umgewandelt. Durch den permanenten Wasseraustausch hat der entsprechend geringe Nitratgehalt keine störenden Auswirkungen auf die Produktion. Nach der Behandlung im Biofilter entfernt ein Entgaser CO2 und Stickstoff aus dem Wasser. Anschliessend befördern drei Saugpumpen pro Stunde je 1200 Kubikmeter des so behandelten Wassers in einen Tank. Ein Teil davon wird in Sauerstoffzylinder geleitet und mit drei bar Druck mit Sauerstoff angereichert. Zusammen mit dem restlichen, nicht mit Sauerstoff angereicherten Wasser, fliesst dieses 26

Nach knapp zwei Monaten haben die Fische ihren Dottersack aufgezehrt und mĂŒssen in einem grösseren Durchflussbecken an Ă€ussere Nahrung gewöhnt werden.

so behandelte Wasser zurĂŒck in die Kreislaufanlage. FĂŒr die vor dem Biofilter erfolgende mechanische Reinigung des Wassers kommen drei Trommelfilter vom Typ HDF 2009-1AS zum Einsatz. Bei 3600 Millimeter LĂ€nge und einem Durchmesser von 2000 Millimetern haben sie eine FilterflĂ€che von jeweils 21,6 Quadratmetern. Hier werden Futterreste und Fischkot aus dem Zulaufwasser entfernt, um die Funktion der biologischen Filter zu unterstĂŒtzen. In jedem der drei Trommelfilter sind 45 Filterpaneelen, jede 1,20 × 0,40 Meter gross. Die Konstruktion ihrer schaufelartigen StĂŒtzstruktur aus vielen kleinen miteinander verbundenen Gewebequadraten verstĂ€rkt die Filterwirkung. Die Abreinigung der Paneele erfolgt automatisch mehrmals pro Minute durch SprĂŒhbalken. ZusĂ€tzlich werden die Filterpaneele einmal wöchentlich per Hochdruckreiniger von Fettablagerungen aus dem Fischfutter gereinigt. Die werksseitig gelieferten Kunststoffgewebe waren diesen Belastungen nicht dauerhaft gewachsen, so dass es laut Christopher Shaw, Farm Assistant Manager bei Swiss Alpine Fish, zunehmend Probleme im 24-Stunden-Betrieb der Lachsfarm gab. Löcher im Gewebe und Risse an den Kanten gefĂ€hrdeten die QualitĂ€t der mechanischen Reinigung. «AbreinigungsqualitĂ€t und Filtereffizienz sind fĂŒr unseren Prozess extrem wichtig», so Shaw. Er ergĂ€nzt: «Der Lachs braucht fĂŒr sein Wohlbefinden und optimales Wachstum

klares Wasser ohne Schwebstoffe. Festund Schwebstoffe sind zudem eine Quelle zur Bakterienbildung und mĂŒssen deshalb so schnell wie möglich aus dem Prozesswasser.» Auf der Suche nach Abhilfe stiess er im Internet auf die Firma GKD – Gebr. Kufferath AG und das dort entwickelte Hochleistungsgewebe Porometric aus Edelstahl mit der benötigten Porenöffnung von 25  ÎŒm. Dessen dreidimensionale Schlitzstruktur erzielt mit fast 90 Prozent PorositĂ€t eine unerreicht hohe Durchflussleistung. Bei gleicher Pumpenleistung wird dadurch der Durchsatz signifikant gesteigert. Dank hoher SchmutzaufnahmekapazitĂ€t erfordert Porometric zudem trotz der höheren Filterleistung weniger Reinigungszyklen. In unabhĂ€ngigen Vergleichstests des Karlsruher Instituts fĂŒr Technologie (KIT) stellte das Hightech-Gewebe das beste Abreinigungsverhalten unter Beweis – bei zugleich geringerem RĂŒckspĂŒlvolumen. Ein Aspekt, der fĂŒr Shaw ebenfalls interessant war, da die Abwasseranlage bei Swiss Alpine Fish an ihrer KapazitĂ€tsgrenze angelangt ist. Testweise liess er deshalb einige Paneele in einem Trommelfilter mit diesem Edelstahlgewebe von GKD bespannen. Der WeltmarktfĂŒhrer fĂŒr Industrie- und Architekturgewebe entwickelte eigens dafĂŒr eine neue Applikationstechnik. Die anschliessenden Tests unter Echtzeitbedingungen bestĂ€tigten die Erwartungen des Assistant Farm Managers: «Die Paneele lassen sich wesentlich leichter reinigen – ohne Gefahr, 7–8/2020


ERNÄHRUNG

dabei das Gewebe zu beschĂ€digen!» Auch die AbstĂ€nde der Reinigungszyklen konnten deutlich verlĂ€ngert werden. Obwohl die Bespannung der Trommel mit den flexibleren Kunststoffgewebepaneelen etwas leichter geht, sprachen diese Ergebnisse eindeutig fĂŒr eine Ausweitung des Tests mit den Metallgewebepaneelen. So liess Shaw im nĂ€chsten Schritt deshalb den ersten der drei Trommelfilter voll mit Porometric 25 bespannen. Dieser Test lĂ€uft noch. Sofern auch er die Erwartungen von Swiss Alpine Fish erfĂŒllt, werden die beiden ĂŒbrigen Trommelfilter sukzessive mit dem Porometric-Gewebe bespannt. GKD fertigte insgesamt 55 Porometric-Paneele: 45 davon sind fĂŒr die Trommelfilter bestimmt. Zehn weitere dieser Paneele wurden auf der Farm zu Testzwecken in den Trommelfiltern der Abwasseraufbereitungsanlage eingesetzt. Die prozentuale Steigerung der Effizienz steht final noch nicht fest. Aber schon jetzt kann sich Shaw vorstellen, bei der geplanten Expansion der Anlage alle Trommel-

filter von Beginn an mit dem so robusten Edelstahlgewebe – eventuell sogar mit einer noch höheren Feinheit, da es Porometric bis zu 13 Όm fein gibt – auszustatten. Das RAS 2020 verfĂŒgt ĂŒber Gitter, mit denen die Sektionsgrösse in den Aufzuchtringen flexibel gestaltet werden soll. So kann die optimale Dichte fĂŒr die jeweilige Fischgrösse eingestellt und gleichzeitig die KapazitĂ€t der Anlage erhöht werden. In der Praxis funktionierten diese vermeintlich beweglichen Gitter jedoch nicht, so dass Swiss Alpine Fish bereits selbst neue Gitter designt hatte. In GKD fand Christopher Shaw fĂŒr deren Realisierung ebenfalls den richtigen Lösungspartner und mit dem Architekturgewebe Pegasus das passende Gewebe. Dessen Porenöffnung von 50 × 13,7 Millimetern hĂ€lt die Fische in der jeweiligen Sektion und bietet dem Wasser zugleich den gewĂŒnschten, geringstmöglichen Widerstand. Vier bewegliche Absperrgitter mit diesem Edelstahlgewebe in Glasfaserrahmen kommen fortan in der Anlage in Lostallo zum

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Einsatz und ermöglichen die stressfreie Beförderung der Fische von einer Sektion zur nĂ€chsten. In Tucana, einem weiteren Metallgewebe von GKD, erkannte der Fachmann ein drittes Gewebe, das ein bestehendes Problem löste: Als RĂŒckhaltegitter am Überlauf des AusnĂŒchterungsbeckens verhindert dieses Gittergewebe seitdem, dass Fische in die Trommelfilter gelangen. Durch permanente Optimierung dieser ohnehin schon technisch fĂŒhrenden und aufwendigsten Art von Aquakultur produziert Swiss Alpine Fish atlantischen Lachs von hoher QualitĂ€t.

Kontakt GKD – Gebr. Kufferath AG Metallweberstrasse 46 D-52353 DĂŒren +49 2421 803 0 industriegewebe@gkd.de www.gkd-group.com

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NEWS

RZE KÜRZE – IN KÜ N I – E Z R Ü K IN KÜRZE – IN

Zahlen Visable  Der digitale Markt fĂŒr den Handel zwischen Unternehmen wĂ€chst rasant. Das in diesem Segment tĂ€tige Unternehmen Visable mit Europages und «Wer liefert was» erreichte in den ersten zwölf Monaten einen markanten Umsatz- und Neukundenzuwachs. Die Höhe der in diesem Zeitraum durch alle Kunden gebuchten Leistungen liegt bei 65 Millionen Franken. Die Online-Plattformen von Visable konnten 8800 Neukunden generieren. EntschĂ€digungsfonds fĂŒr Asbestopfer EFA  Die Stiftung verzeichnet im dritten Jahr ihres Bestehens die bisher höchste Anzahl an eingegangenen Gesuchen. Ebenso hat die Anzahl ausbezahlter EntschĂ€digungen 2019 einen Höchststand erreicht: Im vergangenen Jahr wurden 88 Gesuche bei der Stiftung registriert, daraus resultierten 52 EntschĂ€digungen im Umfang von 4,77 Mio. Franken. 2019 sind 11,5 Mio. Spendenfranken eingegangen, seit ihrer GrĂŒndung insgesamt 24 Mio. Franken. Roche  Die KonzernverkĂ€ufe stiegen im ersten Halbjahr 2020 um 1 % auf 29,3 Milliarden Franken. Der Kerngewinn je Titel erhöhte sich um 2 % und wuchs damit stĂ€rker als die VerkĂ€ufe. Der Konzerngewinn stieg um 3 %, was auf die starken zugrundeliegenden Kernergebnisse zurĂŒckzufĂŒhren ist. Aufgrund des anhaltend starken Wechselkurses

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des Frankens sank der Konzerngewinn, in Franken berechnet, um 5 % auf 8,5 Milliarden. Lonza  hat ein Umsatzwachstum von 7,7 % und eine robuste Kern-Ebitda-Marge von 29,1 % bekannt gegeben. Die Ergebnisse widerspiegeln die WiderstandsfĂ€higkeit der Lonza Group gegenĂŒber den Herausforderungen und UnwĂ€gbarkeiten der Covid-19Pandemie im ersten Halbjahr. Getragen wurden die guten Ergebnisse vom Segment Lonza Pharma Biotech & Nutrition (LPBN), das ein Umsatzwachstum von 10,8  % und eine Kern-Ebitda-Marge von 34,1  % erwirtschaftete. Das Segment Lonza Specialty Ingredients (LSI) wies ein stagnierendes Umsatzwachstum und eine gestiegene KernEbitda-Marge von 19,7 % aus.

Produktion Air Products und Thyssenkrupp  Um Projekte zur Bereitstellung von grĂŒnem Wasserstoff zu entwickeln, werden die beiden Unternehmen in wichtigen Regionen zusammenarbeiten und ihre komplementĂ€ren StĂ€rken rund um Technologien, Anlagenbau und Projektabwicklung nutzen. Thyssenkrupp wird neben der entsprechenden Technologie spezifische Maschinenbauleistungen, Anlagen und technische Services fĂŒr Wasserelek­ trolyseanlagen bereitstellen, die von Air Products errichtet und betrieben werden und

sich im Besitz des Unternehmens befinden. W. R. Grace & Co.  der Spezialist fĂŒr SpezialkieselsĂ€ure, gibt die Eröffnung seines neuen 8200 m2 grossen, hochmodernen Werks zur Herstellung von kolloidaler KieselsĂ€ure bekannt. Es wird unter euro­pĂ€i­scher Flagge an einem der grössten Produktionsstandorte fĂŒr Grace in Worms, Deutschland betrieben. Durch dieses Werk verdoppelt sich die weltweite ProduktionskapazitĂ€t von Ludox.

Labor UniversitĂ€t Wien  Forschende warnen vor zusĂ€tzlichen Treibhausgasen im Eis. Permafrost ist dauerhaft gefrorener Boden, in dem mehr Kohlenstoff gespeichert ist, als in allen Pflanzen und der AtmosphĂ€re zusammen auf der Erde vorkommt. Ein kleiner Teil des Permafrostbodens taut im Sommer auf, was es den Mi­ kroorganismen im Boden erlaubt, den Humus abzubauen. Dadurch werden Treibhausgase freigesetzt, die in die AtmosphĂ€re gelangen. Die steigenden Temperaturen in der Arktis erhöhen die Treibhausgas­ emissionen. UniversitĂ€t ZĂŒrich  Forschende haben den detaillierten dreidimensionalen Bauplan des Oxytocin-Rezeptors bestimmt. Das sogenannte «Kuschel- oder Liebeshormon» Oxytocin stĂ€rkt nicht nur die Mutter-Kind-Beziehung und

beeinflusst soziale Bedingungen. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei verschiedenen Entwicklungsstörungen wie Autismus oder dem Asperger-Syndrom. Max-Planck-Institut  Ein Forscherteam am Max-PlanckInstitut fĂŒr Kolloid- und GrenzflĂ€chenforschung in Potsdam berichtet in der Fachzeitschrift «Nature Catalysis», dass nachhaltige Kohlenstoff-StickstoffKreuzkupplungen mithilfe von einfachen Nickelsalzen, Kohlenstoffnitriden und Licht durchgefĂŒhrt werden können. Die Chemiker forschen an der Verwendung von gĂŒnstigen und wieder ­v erwendbaren Halb­leitern als Photokatalysatoren. Technische UniversitĂ€t Eindhoven  In der Industrie werden gasförmige Kohlenwasserstoffe, wie Ethan und Methan, hĂ€ufig in MolekĂŒle umgewandelt, die als Bausteine fĂŒr Pharmazeutika und Agrochemikalien dienen können. Diese Prozesse finden typischerweise bei hohen Temperaturen und DrĂŒcken statt und können auch grosse Mengen an Schadstoffen produzieren. Forscher der Technischen UniversitĂ€t Eindhoven haben eine neue Methode zur sofortigen Umwandlung gasförmiger, leichtgewichtiger Kohlenwasserstoffe in komplexere MolekĂŒle bei Raumtemperatur und niedrigem Druck entwickelt, bei der die MolekĂŒle in Gegenwart eines geeigneten Katalysators mit Licht beleuchtet werden.

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NEWS

Ein Team der UniversitĂ€t Hohenheim (Deutschland) erforscht Bioraffinerie-Verfahren, die pflanzliche Biomasse in hochmoderne KohlenstoffMaterialien umwandeln. Das Projekt «GreenCarbon» untersucht Verfahren, um aus Biomasse interessante Produkte zu erzeugen. Im Zentrum steht die hydrothermale Karbonisierung (HTC). FĂŒr trockene Biomassen mit nicht mehr als 10 Prozent Wassergehalt, wie Heu, Holz oder Stroh, kann dabei das Pyrolyse-Verfahren eingesetzt werden, bei dem das Ausgangsmaterial unter Sauerstoffabschluss und hohen Tempera­turen verkohlt wird, Ă€hnlich wie in einem Holzkohlemeiler. Feuchte Biomassen dagegen, die zu 80–90 Prozent aus Wasser bestehen, werden in der so genannten hydrother-

malen Karbonisierung (HTC) in einen kohlenstoffhaltigen Feststoff umgewandelt. Bei Temperaturen zwischen 180 und 250 Grad Celsius unter leicht erhöhtem Druck, vergleichbar einem Schnellkochtopf, entstehen dabei durch verschiedene chemische Prozesse Kohlenstoffnanostrukturen, die technologisch sehr interessante Eigenschaften aufweisen können. Anwendungsmöglich­keiten solcher Hydrokohlen sind z. B. Aktivkohlen zur Reinigung von Luft, Gasen oder (Ab-)Wasser, Speichermedien fĂŒr Wasserstoff, Elektrodenmaterialien fĂŒr Batterien und Brennstoffzellen oder Superkondensatoren, wie sie unter anderem fĂŒr die Herstellung von E-Autos benötigt werden. Um Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu vermeiden, setzt das Forschungsteam

Bild: UniversitÀt Hohenheim/Astrid Untermann

Aus PflanzenabfÀllen entstehen High-Tech-Materialien

Ein Team der UniversitÀt Hohenheim erforscht Bioraffinerie-Verfahren, die pflanzliche Biomasse in hochmoderne Kohlenstoff-Materialien umwandeln.

bevorzugt auf Ausgangsmaterialien, die in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion als Nebenprodukte oder Abfall anfallen, wie z. B. GemĂŒseblĂ€tter, Stroh oder auch GĂ€rreste, die bei der VergĂ€rung von Bio-

masse in einer Biogasanlage zurĂŒckbleiben.

Basis dieser neuen Textilien dienen «smarte» Fasern und biokompatible Verbundwerkstoffe, die als Sensoren, Medikamentenabgabesysteme oder Gewebeersatz auch in der Medizinforschung zu Innovationen beitragen. Nicht nur im Sommer kann es beim Sporttreiben heiss werden, denn auch Sport im Winter hat seine TĂŒcken. Draussen ist es bitterkalt und warme Kleidung ist gefragt. Bewegt man sich jedoch intensiv, setzt die körper­ eigene «Klimaanlage» ein: Die Haut sondert literweise kĂŒhlenden Schweiss ab. Damit wir dann bei der wohlverdienten Pause nicht in der nassen Bekleidung frieren, haben Em-

pa-Forscher in St. Gallen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern eine elektroosmoti­ sche Membran entwickelt, die die Bekleidung (und den Sportler) trocken und somit auch warmhĂ€lt. Das schweizerische Sportbekleidungsunternehmen Kjus hat die Technologie in eine Skijacke eingearbeitet, die sich per Smart­ phone bedienen lĂ€sst. In Experimenten in der Empa-Klimakammer bestĂ€tigten die Forschenden zudem die FunktionalitĂ€t und den Tragekomfort der Kleidung mit «Pump­ effekt».

Medienmitteilung UniversitÀt Hohenheim www.uni-hohenheim.de

Gesundheit zum Anziehen ten Technologien analysiert High-Tech-Bekleidung heute Körperfunktionen oder optimiert aktiv das Mikroklima. Als

Bild: Rober t StĂŒrmer /Empa

Coole Kleidung fĂŒr Spitzenleistungen kann weit mehr, als einfach nur gut aussehen: Dank einer Vielzahl von smar-

Mit dem Cardiogurt aus anschmiegsamem Gewebe und gestickten Elektroden lassen sich physiologisch wichtige Parameter bequem ĂŒber lĂ€ngere Zeit messen.

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Medienmitteilung Empa www.empa.ch 29


NEWS

Messer verdoppelt Umsatz im Jahr 2019 schĂ€fts der Linde AG in Nordamerika sowie einzelner GeschĂ€ftsaktivitĂ€ten von Linde und Praxair in SĂŒdamerika. Dies zeigt sich auch in den

Bild: Messer

Im GeschĂ€ftsjahr 2019 hat sich Messer zu einem neuen Global Player entwickelt: Grund dafĂŒr ist der Erwerb des ĂŒberwiegenden Teils des Gasege-

Inklusive der At-Equity-Beteiligung Messer Industries hat Messer im abgelaufenen GeschÀftsjahr einen konsolidierten Umsatz in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Zahlen des Unternehmens deutlich: Inklusive der At-Equity-Beteiligung Messer Indus­ tries hat Messer im abgelaufenen GeschĂ€ftsjahr einen konsolidierten Umsatz in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro* erwirtschaftet. Im Vorjahr betrug der Umsatz des weltweit grössten familiengefĂŒhrten Industriegas-Spezialisten noch 1,35 Milliarden Euro. Das Ebitda stieg von 366 Millionen Euro auf 695 Millionen Euro*. Dies ergibt eine aktuelle Ebitda-Marge in Höhe von 25 Prozent*. Im GeschĂ€ftsjahr 2019 sank unter anderem die Arbeitsunfall-Schwerequote von 64 auf 45,6*. Der spezifische CO2 Fussabdruck von Produktionsanlagen und Gase-Logistik wird als Koeffizient CO2 pro Euro Umsatz gemessen und

verbesserte sich von 2,50 Kilogramm CO2 im Jahr 2018 auf 1,55* in 2019. Die Anzahl der nach der internationalen Norm fĂŒr Umweltmanagement, ISO 14001, zertifizierten Produktions- und AbfĂŒllbetriebe stieg von 23 auf insgesamt 57* im Jahr 2019. Der Anteil von Frauen im Konzern hat sich positiv entwickelt: Insgesamt betrug dieser im GeschĂ€ftsjahr 2019 29,5* Prozent und in der ersten und zweiten FĂŒhrungsebene 26,2* Prozent. * Summe von Messer Group und Messer Industries, die die At-Equity-Beteiligung Messer Industries ab dem 1.  MĂ€rz 2019 zu 100 Prozent beinhaltet. Medienmitteilung Messergroup GmbH www.messergroup.com

Forschende fordern Umdenken bei Tierversuchen Expertengruppe neue Vorgehensweisen bei Tierversu-

Bild: Adpic

Auf Initiative der UniversitÀt Bern hin veröffentlichte eine

Gerade eine starke biologische Variation und nicht die starre Standardisierung erhöht die Reproduzierbarkeit der Tierversuchsergebnisse.

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chen. Tierversuche werden meist unter hochstandardisierten Laborbedingungen durchgefĂŒhrt. Durch Standardisierung soll die Reproduzierbarkeit der Versuchsergebnisse verbessert werden; in der RealitĂ€t ist die Reproduzierbarkeit allerdings erstaunlich schlecht. Die Forschenden kamen nach einer Durchsicht der be­ stehenden Forschung zum Schluss, dass es in der Versuchsplanung einen Paradigmenwechsel braucht. Ihre Überlegungen prĂ€sentierten sie in der Zeitschrift «Nature Reviews Neuroscience».

Um robustere Versuchsergebnisse zu erzielen, schlagen die Forschenden aus verschiedenen Fachgebieten vor, absichtlich biologische Variation im Versuchsdesign einzuplanen. Eine «Heterogenisierung», das gezielte Einplanen biologischer Variation im Versuchsdesign von Tierversuchen, wĂŒrde den Geltungsbereich der Ergebnisse erweitern und damit die Reproduzierbarkeit verbessern. Medienmitteilung UniversitĂ€t Bern www.unibe.ch 7–8/2020


NEWS

Jetzt Vortragsthemen Filtech 2021 einreichen Mit mehr als 400 Ausstellern und ĂŒber 16 000 Besuchern hat die Filtech im vergangenen Jahr ihre Position als international bedeutendster Treffpunkt fĂŒr Filtration und Separation gefestigt. Filtech bietet Besuchern nicht nur einen Messebereich mit dem gesamten Spektrum der Filtration und Separation aller Arten von Medien. Ein umfangrei-

ches Konferenzprogramm gibt ausserdem vertiefende Informationen ĂŒber aktuelle Produkttrends sowie Einblicke in Forschung und Entwicklung. Experten, die ihre Themen auf der Filtech 2021 vorstellen möchten, lĂ€dt der Veranstalter ein, sich jetzt fĂŒr einen Vortragsslot zu bewerben. Bis zum 30. August 2020 können Forscher und Entwickler, An-

Bild: UniversitÀt Rostock/Christian Hackenberge

Pikoskope macht das Innere der atomaren Materie sichtbar

Elektronenverteilung im Inneren eines Kalziumfluorid-Kristalls.

Lichtmikroskope ermöglichen es uns, winzige Objekte wie lebende Zellen sehen zu können. Bislang war es nicht möglich, die viel kleineren Elektronen zwischen den Atomen in Festkörpern zu beobachten. Wissenschaftler vom Institut fĂŒr Physik der UniversitĂ€t Rostock und dem MaxPlanck-Institut fĂŒr Quantenoptik in Garching ist es zusammen mit Mitarbeitern des Ins7–8/2020

titutes fĂŒr Physik der Chinesischen Akademie der Wissen­schaften in Peking gelungen, ein neuartiges Lichtmikroskop, das Picoscope, mit einer Auflösung von einigen zehn Pikometern zu entwickeln. Sie berichten im renommierten Fachjournal «Nature» jĂŒngst darĂŒber, wie es gelungen ist, Bilder zu erstellen, die zeigen, wie sich die Elektronenwolke im Kristallgitter von Festkörpern auf die Atome verteilt. Die Experimente ebnen den Weg zur Entwicklung einer neuen Klasse von laserbasierten Mikro­skopen, die es Physikern, Chemikern und Materialwissenschaftlern erlauben wĂŒrde, mit bisher unerreichter Auflösung Details des Mikrokosmos zu studieren, die chemischen und elektronischen Eigenschaften von Materialien besser zu verstehen und schliesslich gezielt zu verĂ€ndern.

Medienmitteilung UniversitÀt Rostock www.uni-rostock.de

gehörige von UniversitĂ€ten und Instituten, Unternehmen und VerbĂ€nden ihre BeitrĂ€ge einreichen, um Fachbesucher im Rahmen des Kongressprogramms vom 23. bis zum 25. Februar 2021 mit ihrem Vortrag zu informieren. Experten, die ihre Forschungsergebnisse im Rahmen eines Vortrags prĂ€sentieren möchten, fĂŒllen auf der Website der

Filtech https://filtech.de/conference/present-your-paper ein Formular aus und laden ihr Abstract hoch. Die Form der PrĂ€sentation – 20-minĂŒtiger Vortrag, 5-minĂŒtiger Kurzvortrag oder PosterprĂ€senta­ tion – ist frei wĂ€hlbar. Medienmitteilung Filtech www.filtech.de

Personalien Eppendorf AG Der Aufsichtsrat der Eppendorf AG hat Axel Jaeger zum neuen Finanzvorstand des Unternehmens berufen. Der 53-jĂ€hrige Finanzexperte hat bei dem Hamburger Life-ScienceUnternehmen am 1. Juni 2020 die Leitung des Vorstandsressorts Finance, IT, Controlling ĂŒbernommen. Er folgt auf Detmar Ammermann, der das Unternehmen im vergangenen Jahr verlassen hat.

UniversitĂ€t ZĂŒrich Prof. Michael Schaepman soll neuer Rektor der UniversitĂ€t ZĂŒrich werden. Der Senat hat ihn mit 383 von 515 gĂŒltigen Stimmen nominiert. «Ich fĂŒhle mich sehr geehrt, dass mir die Kolleginnen und Kollegen das Vertrauen geschenkt haben und nehme die Nomination sehr gerne an», sagt Prof. Schaepman.

B&R Proventis Partners Eine der grössten unabhĂ€ngigen M&ABeratungsgesellschaften in der Dach-Region, setzt ihren Wachstumskurs mit einer weiteren SchlĂŒssel-Personalie fort: Dr. Uwe Nickel (Jahrgang 1958) wird neuer Partner im ZĂŒrcher BĂŒro und wird den strategischen Ausbau des TransaktionsgeschĂ€fts sowie der Beratungsleistungen in der Chemie­branche mit voran­ treiben.

Luca Galluzzi (52) rĂŒckt in die GeschĂ€ftsleitung des Automatisierungsanbieters B&R auf. Als neuer Vertriebs-GeschĂ€ftsfĂŒhrer folgt er Peter Gucher, der nach 34 Jahren bei B&R in den wohlverdienten Ruhestand geht. In seiner neuen Rolle als Chief Sales Officer (CSO) wird Galluzzi sĂ€mtliche B&R-VertriebstĂ€tigkeiten weltweit verantworten und die Erschliessung neuer MĂ€rkte vorantreiben. 31


VER ANSTALTUNGEN

9. Oktober im Hotel Arte in Olten

Der 17. Schweizer Sonderabfalltag

In vielen Betrieben, die mit SonderabfĂ€llen – sei es als Abgeber oder Entsorger – zu tun haben, ist die Verwendung von «veva-online» zum Erstellen von Begleitscheinen und fĂŒr Meldungen der AbfĂ€lle nicht mehr wegzudenken. Dieses Tool erfĂ€hrt fortlaufend Erneuerungen, die es uns ermöglichen sollten, schneller und einfacher ans Ziel zu kommen. In den nĂ€chsten Jahren ist eine umfassende Überarbeitung der Online-Plattform zu einem neuen Portal namens «Abfall und Rohstoffe» geplant. Teilweise bereits erfolgreich eingefĂŒhrt wurde der digitale Datenaustausch mit den NachbarlĂ€ndern beim grenzĂŒberschreitenden Verkehr. Über weitere geplante Neuerungen wird am Sonderabfalltag 2020 das Bundesamt fĂŒr Umwelt (Bafu) aus erster Hand informieren. Passend zur Thematik der Neuerungen auf «veva-online», wird die Problemstellung beim grenzĂŒberschreitenden Verkehr mit grĂŒn gelisteten AbfĂ€llen aufgegriffen. Die wichtigsten Punkte, die es fĂŒr den reibungslosen Import und Export im vereinfachten Verfahren zu berĂŒcksichtigen gilt und wie Bussgelder sowie TransportrĂŒckweisungen beim GrenzĂŒbertritt zu vermeiden sind, werden anhand von Beispielen aus der Praxis erlĂ€utert. Unsicherheiten bezĂŒglich der Klassierung eines Abfalls kommen bei vielen Unternehmen immer wieder vor, insbesondere wenn es sich um AbfĂ€lle handelt, mit welchen man nicht tagtĂ€glich zu tun hat. Darum soll am Sonderabfalltag Licht in die spannende, aber nicht einfache Frage der Verantwortlichkeiten und Haftung bei falschen Abfallklassierungen und den daraus resultierenden Konsequenzen gebracht werden. Den Teilnehmenden erwartet ein Vortrag aus der Praxis von Roche Diagnostics. Sie 32

werden zeigen, wie sie ihre Verantwortung als Abgeberbetrieb wahrnehmen und wie das Abfallmanagement bei ihnen funktioniert. Um diese AblĂ€ufe zu vereinheitlichen, wurde bei Roche auch bei der Entsorgung vieles digitalisiert. Vielleicht können die einen oder anderen noch Inputs fĂŒr den Ablauf im eigenen Betrieb mitnehmen? Es gibt radioaktive AbfĂ€lle, die eindeutig als solche identifizierbar sind und auf den entsprechenden Wegen entsorgt werden. Aber wie ist dies mit radioaktiven AbfĂ€llen, die fĂ€lschlicherweise im Kehricht landen? Wie erkennt man diese sogenannten «herrenlosen» radioaktiven Materialien? Wie werden sie richtig behandelt? Die Suva wird diesen Sachverhalt nĂ€herbringen. Sens eRecycling wird 30 Jahre alt. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit dem Recycling von KĂŒhlgerĂ€ten. Mittlerweile werden aber auch weitere Schadstoffe aus ElektrogerĂ€ten entfernt. Was gibt es fĂŒr kĂŒnftige Herausforderungen? DarĂŒber wird die Firma ausfĂŒhrlich informieren. Im Jahr 2019 erschien der neu ĂŒberarbeitete Leitfaden «Sicherer Umgang mit Chemikalien, Mikroorganismen und Strahlenquellen an Schulen». In einem Referat der Abteilung Chemikaliensicherheit des Kantons Luzern wird erlĂ€utert, welche Chemikalien verboten, beziehungsweise problematisch sind. Was muss gesetzeskonform entsorgt werden und welche UnterstĂŒtzung gibt es dabei? Eine spannende Thematik aus einer eher ungewöhnlichen Branche, was die Sonderabfallentsorgung betrifft. In einer Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) wird vor allem Siedlungsabfall verbrannt. An sich hat dies nicht allzu viel mit Sonderabfall zu tun. Nun beinhaltet aber auch dieser Abfall Schadstoffe, die im Rahmen

Bild: Shutterstock

Bereits zum 17. Mal treffen sich Fachpersonen aus Industrie, Gewerbe, Institutionen und Behörden am Schweizer Sonderabfalltag in Olten. Auch in diesem Jahr konnten Referenten gewonnen werden, welche viel Erfahrung in ihren Spezialbereichen aufweisen und mit ihren VortrĂ€gen ein breites Spektrum abdecken werden. Zudem wird das Bundesamt fĂŒr Umwelt dieses Mal dabei sein und aus erster Hand informieren.

Ein professioneller Umgang mit Abfall ist in unserer gegenwÀrtigen Gesellschaft enorm wichtig geworden.

der Verbrennung in das Abwasser der KVA gelangen können. Ein Vortrag unseres Patronatspartners, des Schweizerischen Verbands fĂŒr Umwelttechnik (SVUT), zu Wasserchemie beziehungsweise Verbesserung der Abwassernutzung in der KVA wird den diesjĂ€hrigen Sonderabfalltag abschliessen. Neben den vielfĂ€ltigen Fachreferaten wird der Sonderabfalltag durch eine Begleitausstellung abgerundet und von den Patronatspartnern SVUT und Sens eRecycling, unterstĂŒtzt. Weitere Informationen und die Anmeldung fĂŒr die Tagung finden Sie auf: www.ecoserve.ch/aktuelles/sonderabfalltag.

Kontakt EcoServe International AG Pulverhausweg 13 CH-5033 Buchs +41 62 837 08 10 info@ecoserve.ch www.ecoserve.ch

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TERMINE

Kurse, Seminare, Workshops und Messen SEPTEMBER 2020 07.09.

Pinch-Analyse: Online-Weiterbildungskurs – Grundlagen der Pinch-Methode Ort: Online (13–17 Uhr) Veranstalter: Hochschule Luzern – Technik & Architektur Technikumstrasse 21, CH-6048 Horw + 41 41 349 33 11 technik-architektur@hslu.ch; www.pinch-analyse.ch/de

14. –  16.09.

GLP-Intensivtraining mit QS-Übungsaufgaben: Methodenvalidierung und GerĂ€tequalifizierung unter GLP – mit Praxisteil Ort: D-Rheinbach bei Bonn Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh), Varrentrappstr. 40–42 D-60486 Frankfurt a. M. +49 69 791 73 64 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

22.09.

Karl Fischer Forum Ort: CH-Zofingen Veranstalter: Metrohm Schweiz AG Industriestrasse 13, CH-4800 Zofingen +41 62 745 28 28 info@metrohm.ch, www.metrohm.ch

28.09. –  01.10.

Grundlagen der Allgemeinen und Anorganischen Chemie fĂŒr Mitarbeiter aus Produktion und Technik Ort: D-Bad DĂŒrkheim Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh), Varrentrappstr. 40–42 D-60486 Frankfurt a. M. +49 69 791 73 64 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

29.09.

Neue analytische Methoden und rechtliche Vorgaben in der Pestizidanalytik Ort: D-Frankfurt a. M. Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh), Varrentrappstr. 40–42 D-60486 Frankfurt a. M. +49 69 791 73 64 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

30.09. – 01.10.

Powtech 2020 Ort: NĂŒrnberg Veranstalter: NĂŒrnberg Messe, Messezentrum D-90471 NĂŒrnberg +49 911 86 06 0 www.powtech.de

OKTOBER 2020

24.09.

MagIC Net Basic Ort: CH-Zofingen Veranstalter: Metrohm Schweiz AG Industriestrasse 13, CH-4800 Zofingen +41 62 745 28 28 info@metrohm.ch, www.metrohm.ch

28.09

NMR-Spektrenauswertung und StrukturaufklĂ€rung Ort: D-Frankfurt a. M. Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh), Varrentrappstr. 40–42 D-60486 Frankfurt a. M. +49 69 791 73 64 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

Online-Kurse und Termine Aufgrund der besonderen Lage haben Veranstalter von Messen und Kursanbieter Massnahmen ergriffen. Bei Kursen und Seminaren können die Massnahmen je nach Situation wieder Àndern. Informie­ren Sie sich zur Sicherheit direkt bei den Kursanbietern. Es kann sein, dass Kurse verschoben, gestrichen oder online angeboten werden. Stand: 23.07.2020

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07. –  08.10.

Ilmac Lausanne 2020 Ort: Lausanne Veranstalter: MCH Group, Messeplatz 10 CH-4005 Basel, +41 58 206 20 20 info@mch-group.com, www.mch-group.com

19.10.

Pinch-Analyse: Online-Weiterbildungskurs – Pinch-Analyse fĂŒr mehrere BetriebsfĂ€lle Ort: Online (13–17 Uhr) Veranstalter: Hochschule Luzern – Technik & Architektur Technikumstrasse 21, CH-6048 Horw + 41 41 349 33 11 technik-architektur@hslu.ch; www.pinch-analyse.ch/de

19. – 22.10.

Analytica 2020 Ort: MĂŒnchen Veranstalter: Messe MĂŒnchen, MessegelĂ€nde D-81823 MĂŒnchen +49 89 949 20720 info@analytica.de, www.anayltica.de

20.10.

Verhalten im Reinraum Ort: D-Leipzig Veranstalter: ReinraumAkademie der profi-con GmbH Rosa-Luxemburg-Str. 12–14, D-04103 Leipzig +49 341 98989-303 info@reinraum-akademie.de https://www.reinraum-akademie.de/veranstaltungen Weitere Termine finden Sie unter www.chemiextra.com bei Agenda/Veranstaltungen

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PUBLIREPORTAGE Plateforme pour la chimie, la pharmacie et la biotechnologie

H AU P TM E D I E N PA R T N E R

7. und 8. Oktober 2020 | Expo Beaulieu Lausanne | ilmac.ch FĂŒr die französischsprachige Schweiz

Wir sind startklar! ChemieXtra ist Hauptmedienpartner der ILMAC LAUSANNE und möchte Ihnen die 3. Ausgabe dieser Messe fĂŒr die Chemie- und Life Science-Branche ans Herz legen. ‱ ‱ ‱ ‱ ‱ ‱ ‱ ‱

Ihre Messe vom 7. und 8. Oktober 2020 in Lausanne Endlich wieder live Aussteller und GeschĂ€ftspartner treffen Gute GesprĂ€che fĂŒhren, neue Kontakte knĂŒpfen In entspannter AtmosphĂ€re Privates und GeschĂ€ftliches verbinden Kostenloses Eintritts-Ticket mit dem PrioCode welcome-ilmac20 (www.ilmac.ch/ticket) Die Messe offeriert jedem Besucher ein kostenloses Mittagessen inkl. GetrĂ€nke Profitieren Sie doppelt Informationen zu unserem Schutzkonzept finden Sie unter www.ilmac.ch

Lassen Sie es sich gemeinsam mit uns gut gehen und betreiben Sie Networking in einem sicheren Messeumfeld!

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Ihr kostenloses Ticket: ilmac.ch/ticket mit PrioCode: welcome-ilmac20

Partner

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen – an der ILMAC LAUSANNE! Expo Beaulieu Lausanne, Halle 7 | Avenue Bergiùres 10 | 1004 Lausanne | www.ilmac.ch/ILMACLAUSANNE

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Bilder: PanGas

PUBLIREPORTAGE

Reduzierung von Stickoxiden mit Ozon

Alternatives Verfahren zur Abgasreinigung Stickoxide spielen aufgrund ihrer umwelt- und gesundheitsschÀdigenden Eigenschaften eine wichtige Rolle, wenn es um das Thema LuftqualitÀt geht. Aufgrund strenger gesetzlicher Vorgaben zur Reduzierung der Stick­ oxidbelastung ist die Industrie auf innovative Lösungen angewiesen.

Insbesondere in Branchen, bei denen durch die Verbrennung fossiler EnergietrĂ€ger hohe Mengen an Stickoxiden entstehen, sind effektive Massnahmen zur Einhaltung der Umweltauflagen gefordert. Eine besonders flexible und leistungsfĂ€hige Technologie zur Abgasreinigung basiert auf Ozon. Das von Linde entwickelte Lotox-Verfahren ist eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Lösungen wie die selektive katalytische Reduktion (SCR) oder die selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR). ZusĂ€tzlich kann Lotox als Add-on mit ĂŒberschaubarem Aufwand Bestandsanlagen auf höhere Abscheideraten bringen, indem es als «Booster» fungiert. Die Anwendung beim Chemiekonzern Dow stellt die LeistungsfĂ€higkeit des Verfahrens in der Praxis unter Beweis.

Abgasreinigung mit Ozon Bei diesem Niedertemperatur-Oxidationsverfahren wird Ozon im Temperaturbereich von unter 150 °C in einen Rauchgasstrom 7–8/2020

eingeblasen, um unlösliches Stickstoffmono- und -dioxid sehr selektiv zu hochlöslichem Distickstoffpentoxid (N2O5) zu oxidieren. Dieses Pentoxid wird dann in einem Halbtrocken- oder Nass-GaswĂ€scher zusammen mit anderen Schadstoffen ausgewaschen und bildet schwach salpetersaures Abwasser, das in Anlageprozessen verwendet oder vor der Einleitung neutralisiert wird. ÜberschĂŒssiges Ozon wird im GaswĂ€scher vernichtet. Mit Lotox können NOx-Werte kleiner 20 mg/Nm3 erreicht werden. Dabei arbeitet das Verfahren ausgesprochen zuverlĂ€ssig – insbesondere bei stark mit Partikeln und sauren Gasen verunreinigten Abgasen, als auch bei grossen Schwankungen der NOx-Werte in den Abgasströmen. Lotox hat sich bereits in vielen Kundenanwendungen bewĂ€hrt, u. a. in der Metallveredelung und in Erdölraffinerien. Dabei werden Abgasvolumenströme im Bereich von 6300 Nm3/h bis 620 000 Nm3/h behandelt. Die NOx-Werte im Eingangsstrom reichen von 60 bis 6000 mg/Nm3 und werden auf NOx-Werte von 20 bis 90 mg/

Nm3 abgereinigt. Die Niedertemperaturoxidation ist bereits neben SCR/SNCR als «Best Available Techniques» (BAT) im Bereich Raffinerien gelistet.

Erfolgreicher Test bei Dow Der Einsatz von Lotox ist nicht auf Raffinerien beschrĂ€nkt: Pilotversuche haben die Anwendbarkeit auch in anderen Bereichen nachgewiesen. Ein aktuelles Beispiel ist ein sehr erfolgreicher Test im anspruchsvollen Umfeld einer SondermĂŒllverbrennung mit vollem Gasvolumenstrom. DurchgefĂŒhrt wurde der Versuch bei dem US-amerikanischen Chemiekonzern Dow am Standort Stade in Niedersachsen (D). In den hochmodernen Anlagen stellt Dow jĂ€hrlich rund drei Millionen Tonnen Grundund SpezialitĂ€tenchemikalien her. In der Verbrennungsanlage in Stade, die auf einem Drehrohrofen basiert, werden unterschiedlichste Abfallstoffe des Standorts verbrannt – inklusive Anlieferungen von externen Kunden. Besondere Anforderungen wie chlorierte Stoffe und hoher 35


PUBLIREPORTAGE

Staubanfall werden in der nachgeschalteten Abgasreinigung mit WĂ€schern und Filtern gemĂ€ss dem Stand der Technik behandelt. Die Einhaltung der vorgegebenen NOxWerte stellt aktuell bei Dow kein Problem dar. Doch angesichts der zu erwartenden VerschĂ€rfung der Grenzwerte beschĂ€ftigten sich die Verantwortlichen bei Dow schon frĂŒhzeitig mit möglichen neuen Techniken fĂŒr die Denox (Entstickung) als Alternative zu SNCR/SCR. Die Wahl fiel dabei auf Lotox, da sich das Verfahren durch einfache NachrĂŒstung und mobilen Einsatz besonders fĂŒr einen Versuch im RealMassstab eignet. Damit war es möglich, einen Versuch innerhalb kurzer Zeit an einem Abgasvolumen von ca. 50 000 mÂł/h zu realisieren. In enger Zusammenarbeit mit Linde Gas als Anbieter des Verfahrens und Xylem, einem Spezialisten fĂŒr Ozonanlagen, konnte der Test nicht nur termingerecht durchgefĂŒhrt werden: Die erzielten Ergebnisse ĂŒbertrafen zudem die Erwartungen, wie Robert Gröbe, Environmental Technology Manager bei Dow, bestĂ€tigt: «Es war erstaunlich, wie schnell sich die NOx-Werte mit steigender Ozon-dosierung innerhalb weniger Sekunden nach unten bewegten. Die Reaktionszeit war schneller, als wir das alle angenommen hatten.» Auch die Spezialisten bei Xylem zeigten sich von der LeistungsfĂ€higkeit des Verfahrens nach dem Test ĂŒberzeugt: «Der Ozonverbrauch war deutlich niedriger als

erwartet, was die Wirtschaftlichkeit gegenĂŒber den Konkurrenzverfahren wie SNCR/ SCR enorm verbessert», resĂŒmiert Jens Gebhardt, Prozessingenieur bei Xylem. «Bis dato hiess es immer, dass Lotox zwar ein sehr gut funktionierendes Verfahren, aber wegen des Energieaufwands teuer sei. Unsere ursprĂŒngliche Annahme war, dass wir bis zu 20 kg/h Ozon benötigen wĂŒrden, aber in Praxis kamen wir mit 7–8 kg/h auf eine nahezu vollstĂ€ndige NOx-Reduktion.» Die Versorgung des Ozongenerators erfolgte mit einer mobilen FlĂŒssigsauerstoffanlage inkl. Luftverdampfer. Das Ozon wurde mittels Linde-Spezialinjektor direkt in die Abgasleitung nach dem HCl-WĂ€scher eingebracht. Die Abgastemperatur lag bei moderaten 70 °C. Das im Abgasrohr gebildete Reaktionsprodukt wurde im nachge-schalteten Nassabscheider mit NaOH-Lauge als WaschflĂŒssigkeit gelöst und ĂŒber partiellen Abzug der Abwasserbehandlung zugefĂŒhrt. Diverse Parameter wie Ozonmenge, Ozonkonzentration als auch Eingangs-NOx-Konzentration wurden variiert.

Wertvolle Erkenntnisse Thermisch erzeugtes NOx besteht i. d. R. zu mehr als 90 % aus NO, der verbleibende Anteil aus NO2. Um die Oxidation von NO zum wasserlöslichen N2O5 zu erreichen, geht man deshalb von einem theoretischen MolverhĂ€ltnis von 1,5 aus. Die ersten Versuche mit schrittweise gesteigerter Ozondosierung zeigten jedoch,

Lotox lÀsst sich mit geringem Aufwand in einer kontrollierten Temperaturzone des bestehenden Nass- oder Halbtrocken-WÀscher-Systems installieren.

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dass bereits bei geringerem MolverhĂ€ltnis eine deutlich höhere NOx-Reduzierung erreicht wurde als theoretisch anzunehmen war. Der NOx-Wert am Kamin sank auf annĂ€hernd 0 mg/m3, da ein weiterer Mechanismus im LaugenwĂ€scher zum Tragen gekommen ist. Weitergehende Analysen und Literaturrecherchen zeigten, dass sich NO2 gut in alkalischer Lösung binden lĂ€sst und die Anwesenheit von NO dies unterstĂŒtzt. Idealerweise betrĂ€gt das VerhĂ€ltnis von NO zu NO2 1:1. In Verbindung mit NaOH wird dann vornehmlich Natriumnitrit gebildet, was sich auch in den Abwasseranalysen bestĂ€tigte. Der grosse Vorteil hierbei ist, dass fĂŒr eine adĂ€quate NOx-Entfernung keine vollstĂ€ndige Oxidation des NOx zu N2O5 notwendig ist, sondern bereits ein MolverhĂ€ltnis von ca. 0,5–0,6 ausreicht. Dies bedeutet eine erhebliche Verringerung des Ozonbedarfs und somit eine signifikante Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Die Versuche im Full-Scale-Test haben sehr positive Ergebnisse gezeigt: Es wurde in Kombination mit dem alkalischen WĂ€scher ungefĂ€hr 60 % weniger Ozon verbraucht als ursprĂŒnglich erwartet, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert. Gleichzeitig konnten problemlos Werte kleiner 10 mg/m3 erreicht werden – und dies in kurzer Betriebsbereitschaft und Reaktionszeit. Neben einem Stand-aloneEinsatz resultiert daraus auch die Möglichkeit, bestehende SNCR/SCR-Anlagen mit relativ geringem Umbauaufwand nachzurĂŒsten und die KapazitĂ€t zu erhöhen (Booster). Aufgrund des modularen Aufbaus und geringem Platzbedarf ist die AnlagenausfĂŒhrung auch ortsverĂ€nderlich einsetzbar. Weitere Vorteile sind die Unempfindlichkeit bezĂŒglich Staubfrachten sowie der Wegfall von Ammoniak- oder Harnstoff-Lagerung, sodass infolgedessen keine Probleme mit Ammoniak-Schlupf bestehen. Kontakt PanGas AG Industriepark 10 CH-6252 Dagmersellen +41 58 748 15 00 contact@pangas.ch www.pangas.ch

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VERFAHRENSTECHNIK

ProzesswÀrme aus erneuerbarer Quelle

Industrie vertraut auf SolarwĂ€rme Viele Produktionsbetriebe benötigen in Fertigungsprozessen WĂ€rme. Unter bestimmten UmstĂ€nden kann die Nutzung von SolarwĂ€rme auch in unseren Breitengraden sinnvoll sein. GĂŒnstige Voraussetzungen haben insbesondere die Lebensmittel-, Textil-, Papier- und Pharmaindustrie. Um die Wirtschaftlichkeit der SolarwĂ€rme zu verbessern, untersucht ein Forscherteam der Hochschule fĂŒr Technik Rapperswil mit UnterstĂŒtzung des Bundesamts fĂŒr Energie (BFE) standardisierte, skalierbare Kollektoranlagen.

Gut ein Zehntel des Schweizer Energiekonsums entfĂ€llt auf die Bereitstellung von WĂ€rme in Industrieunternehmen. Zwei Drittel davon sind Prozesse wie beispielsweise Erhitzen, Reinigen, Destillieren, Sterilisieren, Bleichen oder FĂ€rben. «Wird die ProzesswĂ€rme bei Temperaturen bis zu 150 °C benötigt, ist eine Bereitstellung ĂŒber Solarkollektoren in der Schweiz sinnvoll», sagt Dr. Mercedes H. Rittmann-Frank, Wissenschaftlerin am Institut fĂŒr Solartechnik SPF der Hochschule fĂŒr Technik Rapperswil (HSR). In der Schweiz bieten vier Industriebranchen besonders gute Voraussetzungen fĂŒr den Einsatz von SolarwĂ€rme: die Lebensmittel-, Textil-, Papier- und Pharmaindustrie. Eine Studie der HSR und der Westschweizer Fachhochschule HEIGVD (Yverdon-les-Bains) hat 2019 das theoretische Potenzial fĂŒr solare Prozess­ wĂ€rme in diesen vier Branchen mit 4 Terrawattstunden beziffert. Das sind 9 Prozent des gesamten Energiebedarfs der Schweizer Industrie. Von 2012 bis 2016 hat sich die Zahl der Solarthermie-Anlagen zur Erzeugung von ProzesswĂ€rme weltweit von 120 auf 700 mehr als verfĂŒnffacht. Eingesetzt werden sie in der Lebensmittel- und GetrĂ€nkeindustrie, im Maschinenbau und in der Textilbranche. Seit dem Jahr 2011 wird SolarwĂ€rme auch in der Schweiz genutzt. Damals nahm der Milchverarbeitungsbetrieb Lesa in Bever (GR) die erste Anlage in Betrieb. Der 190 °C heisse Dampf wird fĂŒr die Reinigung der Produktionsanlagen Freier Wissenschaftsjournalist im Auftrag des Bundesamts fĂŒr Energie (BFE)

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Bild: Emmi

Dr. Benedikt Vogel 1

Bild 1: Die Milchindustrie (im Bild: Emmi-Werk in Emmen, Kanton Luzern) braucht heisses Wasser unter anderem zur Reinigung von Tanks und Produktionsanlagen. Das heisse Wasser kann zumindest teilweise durch Solarkollektoren bereitgestellt werden.

eingesetzt. Wenig spĂ€ter stellten Betriebe der Milchverarbeiter Cremo SA (in Freiburg im Üechtland) und Emmi AG (in SaignelĂ©gier/JU) ebenfalls teilweise auf SolarwĂ€rme um. Unterdessen gibt es landesweit gut ein halbes Dutzend Anlagen zur Bereitstellung industrieller SolarwĂ€rme.

MehrjĂ€hriges Monitoring von fĂŒnf Anlagen In einem vom Bundesamt fĂŒr Energie unterstĂŒtzen Monitoringprogramm hat ein HSR-Forscherteam seit 2014 fĂŒnf dieser Anlagen begleitet. Der erste Teil der Studie «Evaluation von Solaren ProzesswĂ€rmeanlagen in der Schweiz» (EvaSP) wurde 2017 abgeschlossen, der zweite Teil lief von 2018 bis Mai 2020. GemĂ€ss den Auswertungen liefern die Anlagen Quadratmeter-ErtrĂ€ge von bis zu 80 kWh pro Monat,

wobei im Sommerhalbjahr rund 30 bis 45 Prozent der eingestrahlten Energie als WĂ€rme genutzt werden. Die Firmen produzieren mit Solarkollektoren 15 bis Kostenloses Berechnungstool Forschende des SPF haben zusammen mit Kolleginnen und Kollegen des Laboratoire d’énergĂ©tique solaire et de physique du bĂątiment (Lesbat) an der Fachhochschule der Westschweiz in Yverdon-les-Bains ein Berechnungsprogramm entwickelt, das sogenannte Solind-Tool. Dieses erlaubt Unternehmern seit vergangenem Jahr eine schnelle AbschĂ€tzung, ob die Nutzung von solarer ProzesswĂ€rme in ihrem Industriebetrieb sinnvoll ist. Download unter: https://www.spf.ch/ index.php?id=19086

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Bild: SPF/bearbeitet B. Vogel

VERFAHRENSTECHNIK

Bild 2: GemĂ€ss Schweizer Gesamtenergiestatistik entfallen 18 Prozent des landesweiten End­ energieverbrauchs bzw. 155 Petajoule auf die Industrie (so fĂŒr das Jahr 2016). Diese Energie wird in Form von WĂ€rme oder ElektrizitĂ€t genutzt. Über zwei Drittel der WĂ€rme werden fĂŒr industrielle Prozesse verwendet.

ExperteneinschĂ€tzung «zufriedenstellende bis gute EnergiebetrĂ€ge». Alle untersuchten Anlagen sind Pilotanlagen und damit Investitionen, die auch dazu dienen, aus Fehlern und Störungen zu lernen. Die von den HSR-Forschenden festgestellten Fehlfunktionen betrafen bewegliche Teile (bei Parabolrinnen-Kollektoren), Fehler bei der Systemintegration sowie bei der DatenĂŒbertragung und -speicherung, wobei letztere nicht direkt mit der Kollektortechnologie in Verbindung stehen. Die festgestellten Probleme konnten in der Regel behoben werden. Die Untersuchungen zu Degradation und Verschmutzung zeigen keine ungĂŒnstigen Befunde. Der Schlussbericht zieht denn auch ein positives Fazit: «Die untersuchten Anlagen zeigen vielversprechende Ergebnisse, die Schweiz sollte das Potenzial fĂŒr diese CO2 -neutrale WĂ€rmeerzeugung nutzen.»

Bild: SPF/bearbeitet B. Vogel

Ruf nach Standardisierung

Bild: HSR

Bild 3: In der Lebensmittel-, Textil-, Papier- und Pharmabranche gibt es besonders viele Anwendungsmöglichkeiten fĂŒr ProzesswĂ€rme, wie diese Aufstellung aus einem Bericht des Bundesamts fĂŒr Statistik von 2017 zeigt.

Bild 4: HSR-Forscherin Dr. Mercedes H. Rittmann-Frank.

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220 MWh ProzesswĂ€rme pro Jahr und decken damit bis zu 44 Prozent ihres ProzesswĂ€rmebedarfs. Die fĂŒnf untersuchten Anlagen nutzen drei verschiedene Kollektorarten. Als «sehr positiv» bewerten die Forscherinnen und Forscher in ihrem Schlussbericht die Leistung der Vakuumröhren-Kollektoren, die bei der Firma Zehnder in GrĂ€nichen (AG) zum Einsatz kommen. Diese Technologie ist aus dem Wohnbereich gut erprobt, hat aber den Nachteil, dass nur Temperaturen bis 90 °C möglich sind. Höhere Temperaturen lassen sich mit Vakuumflachkollektoren (bis 160 °C) oder mit konzentrierenden, nachgefĂŒhrten Parabolrinnen-Kollektoren (bis 190 °C) erzielen. Diese Art von Kollektoren, die in drei untersuchten Anlagen (Lesa/Bever, Emmi/SaignelĂ©gier, Cremo/ Freiburg) eingesetzt werden, liefern laut

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen speziell bei der Systemintegration wĂŒnschen sich die HSR-Forschenden «einfachere und standardisierte Integrationskonzepte». Bisher sind Solaranlagen zur Erzeugung von industrieller ProzesswĂ€rme jeweils Einzelanfertigungen. Entsprechend aufwendig sind die Voruntersuchungen zur Auslegung und Einbindung neuer Anlagen. Da verschiedene Industriebetriebe Ă€hnliche Prozesse und Prozessanforderungen haben, stellt sich die Frage, ob sich SolarwĂ€rmeanlagen in einem gewissen Mass standardisieren liessen, wodurch schliesslich Planungs- und Herstellungskosten sinken wĂŒrden. Das ist die zentrale Frage­ stellung des auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojekts BillySolar, das seit FrĂŒhjahr 2019 an der HSR lĂ€uft. Der Projektname bringt die ĂŒbergeordnete Zielsetzung auf den Punkt: Lassen sich Anlagen aus einer kleinsten, universell einsetzbaren WĂ€rmeeinheit zusammensetzen, quasi wie ein Billy-Regal von Ikea? Auf dem Weg zu diesem Ziel wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den WĂ€rmebedarf von industriellen Prozessen verstehen und in Industriebetrieben wiederkehrende Prozesse mit Ă€hnlichem WĂ€rmebedarfsprofil identifizieren, also Prozesse, bei denen WĂ€rmemenge, Temperatur und Tagesverlauf vergleichbar 7–8/2020


VERFAHRENSTECHNIK

sind. Um dies zu tun, wurden ĂŒber die Werksleiter von sechs Emmi-ProduktionsstĂ€tten mittels Fragebogen die Angaben zu den jeweils eingesetzten Prozessen erhoben. ZusĂ€tzlich untersuchten Forschungspartner der Hochschule Luzern (HSLU) Energieflussanalysen von industriellen Prozessen (sogenannte Pinch-Analysen) aus der Lackier-, Galvanik-, Textil- und Lebensmittelindustrie, die in einer HSLU-Datenbank abgelegt sind.

Standardmodul mit 100 mÂČ FlĂ€che So identifizierten die Forscherinnen und Forscher Prozesse, die fĂŒr die Beschickung mit solarer ProzesswĂ€rme in Frage kommen. ZusĂ€tzlich erstellten sie die Solar­ thermie-Anlagen und alle zugehörigen Komponenten mit der Simulationssoftware Polysun. Im nĂ€chsten Schritt konnten sie die Parameter der Anlagen (Art der Kollektortechnologie, KollektorfeldflĂ€che, Volumen des WĂ€rmespeichers) nun belie-

big variieren und so die energetischen Kennzahlen und die Kosten der jeweiligen technischen Umsetzung (Anlage-, Integrations- und Montagekosten) bestimmen. Mit den Simulationen gelangten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu dem Schluss, dass das kleinste Standardmodul fĂŒr industrielle Solarthermie-Anlagen auf 100 mÂČ KollektorflĂ€che und einen Warmwasserspeicher mit 10 mÂł dimensioniert werden könnte. Diese Grösse ist das Ergebnis einer energetischen und wirtschaftlichen Optimierung; bei dieser Anlagengrösse sind die Kosten pro Kilowattstunde produzierter WĂ€rme am tiefsten, wie die Forschenden zeigen konnten. FĂŒr Firmen ist es somit am vorteilhaftesten, wenn sie sich – je nach WĂ€rmebedarf – fĂŒr 100 mÂČ oder ein Vielfaches dieser KollektorflĂ€che entscheiden. Bei der vorgeschlagenen Standardgrösse handelt es sich um ein Zwischenergebnis, das im Zuge des Projekts bestĂ€tigt und verfeinert werden muss. Zu klĂ€ren bleibt, ob bzw. wie sich solche Stan-

dardeinheiten in einen bestimmten Industriebetrieb konkret integrieren lassen und welche finanziellen Anreize allenfalls nötig sind, um der Solarthermie im industriellen Sektor trotz der Mehrkosten gegenĂŒber fossilen EnergietrĂ€gern Vorschub zu leisten. HSR-Forscherin Rittmann-Frank ist optimistisch: «Wir gehen davon aus, dass diese vor allem aus der Milchindustrie abgeleitete kleinste Produktionseinheit auf andere Branchen ĂŒbertragbar ist und auch dort eine sinnvolle Grösse zur Erzeugung von ProzesswĂ€rme darstellt.»

Kontakt Dr. Stefan Oberholzer Bundesamt fĂŒr Energie CH-3003 Bern +41 58 462 56 11 stefan.oberholzer@bfe.admin.ch www.bfe.admin.ch

Das Messmodul Kuhner TOM Transfer-Rate Online Measurement Das modulare Online-Mess-System zur Bestimmung der Sauerstoff- und Kohlendioxidtransferrate sowie des respiratorischen Quotienten in bis zu 16 * unabhĂ€ngigen SchĂŒttelkolben gleichzeitig. Der Kuhner TOM kann in jeden KĂŒhner SchĂŒttelinkubator oberhalb der SchĂŒttelkolben eingebaut werden. Die von Kuhner TOM erfassten OTR-, CTR- und RQ-Daten beschleunigen die Prozessentwicklung und vereinfachen das Scale-Up. Mehr Infos auf: www.kuhner.com

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Kuhner TOM *im Kuhner Kelvin+ bis zu 8 SchĂŒttelkolben gleichzeitig

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Bild: Shutterstock

VERFAHRENSTECHNIK

Das wohl bekannteste Produkt von Korrosion durch Sauerstoff in Anwesenheit von Wasser: Rost.

FĂŒr Werkstoffe aller Art

Eine Anlage zur PrĂŒfung von Korrosion

Abwasserrohre sollten viele Jahre haltbar sein, denn der Austausch ist zeitaufwendig und kostenintensiv. Doch die Bedingungen fĂŒr die verbauten Materialien sind extrem: So kann durch die Besiedelung von Mikro­ organismen im Rohr SchwefelsĂ€ure ent­ stehen. Dies fĂŒhrt dann zu einem kombi­ nierten chemisch-biologischen Angriff, der sogenannten biogenen SchwefelsĂ€urekor­ rosion (BSK). Um die BestĂ€ndigkeit von Materialien gegenĂŒber diesem Korrosions­ fall zu prĂŒfen, fĂŒhrt das Fraunhofer-Institut fĂŒr Umwelt-, Sicherheits- und Energietech­ nik (Umsicht) in einem dafĂŒr entwickelten PrĂŒfverfahren seit 2006 Untersuchungen durch. Das Verfahren stellt den che­ misch-biologischen Angriff praxisnah, zeit­ gerafft und reproduzierbar nach. Um den in den letzten Jahren steigenden Anfragen zu KorrosionsprĂŒfungen gerecht zu wer­ 40

Bild: Shutterstock, bearbeitet von Roger Bieri

Biogene SchwefelsĂ€ure greift Mörtel, Beton, aber auch Kunststoffe oder metallische Werkstoffe an. Um die BestĂ€ndigkeit von Materialien gegenĂŒber einem Angriff durch biogene SchwefelsĂ€ure zu prĂŒfen, hat das Fraunhofer-Institut fĂŒr Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) eine weltweit einzigartige Anlage in Betrieb genommen. Diese stellt den Korrosionsfall praxisnah, zeitgerafft und reproduzierbar nach – eine Voraussetzung, um resistente Werkstoffe entwickeln zu können.

Bild 1: Das gasförmige H 2 S steigt in den Gasraum, wird auf den OberflÀchen absorbiert und dort zu Schwefel (S8 ) oxidiert. Thiobakterien setzen schliesslich den Schwefel zu SchwefelsÀure (H2 SO4 ) um.

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VERFAHRENSTECHNIK

dazu mehrere TeststÀnde errichtet, die einen zeitgerafften und reproduzierbaren BSK-Angriff realisieren. HÀufig untersuch­ te Materialien sind zementÀre Werkstoffe wie Mörtel und Beton. Aber das Spekt­ rum reicht von beschichteten metalli­ schen Werkstoffen bis hin zu Kunststof­ fen.

Bilder: Fraunhofer Umsicht/Mike Henning

Ausbau der KapazitÀt

Bild 2: Bereits seit 2006 fĂŒhrt Fraunhofer Umsicht PrĂŒfverfahren fĂŒr biogene SchwefelsĂ€urekorrosion durch.

den, hat eine weltweit einzigartige Anlage ihren Betrieb aufgenommen, die die bis­ her vorhanden PrĂŒfkapazitĂ€ten erweitert.

SchwefelsÀure greift an Aus anorganischen und organischen Schwefelverbindungen im Abwasser bzw. im abgesetzten Schlamm wird durch Sul­ fat-reduzierende Bakterien Sulfid gebildet, das zu Schwefelwasserstoff (H 2 S) umge­ setzt wird (Bild 1). Das gasförmige H 2 S emittiert in den Gasraum, wird auf den WerkstoffoberflÀchen absorbiert und an­

schliessend zu Schwefel (S8 ) oxidiert. Im Kanalsystem und auch auf den Werkstof­ fen vorhandene Bakterien (Thiobacillen) setzen schliesslich den Schwefel zu SchwefelsÀure um, wodurch der SÀurean­ griff (H2 SO4 ) startet (Bild 1). Um gezielt BSK-resistente Werkstoffe zu entwickeln, werden Untersuchungsme­ thoden benötigt, mit denen die Realbe­ dingungen im Labor nachgestellt werden können. Bereits seit 2006 beschÀftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wis­ senschaftler beim Fraunhofer Umsicht mit der Thematik. Im Laufe der Jahre wurden

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Medienmitteilung Fraunhofer Umsicht www.umsicht.fraunhofer.de

UmlaufkĂŒhler der Marke Van der Heijden

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Um dem steigenden Bedarf an Untersu­ chungen gerecht zu werden, wurden im Jahr 2019 die Entwicklung und der Bau ei­ ner neuen Anlagentechnik gestartet. Die Finanzierung erfolgte aus Fraunhofer-inter­ nen Mitteln und fĂŒhrte zu einem weltweit einzigartigen Teststand. «Mit der nun in Betrieb befindlichen Anlage hat das Team sowohl in Bezug auf die Anlagengrösse als auch im Bereich eines digitalisierten Anla­ genbetriebs einen neuen Stand der Technik geschaffen», sagt Dr. Holger Wack, Projekt­ leiter und Mitarbeiter in der Abteilung Ma­ terialsysteme und Hochdrucktechnik beim Fraunhofer Umsicht und ergĂ€nzt: «Es freut uns ganz besonders, dass wir mit der neu­ en Anlage nun ausreichend KapazitĂ€t ha­ ben, um sowohl auf die WĂŒnsche unserer Kunden einzugehen als auch die Vernet­ zung mit anderen europĂ€ischen Wissen­ schaftlern zu vertiefen und gemeinsame Projekte anzugehen.» In Zusammenarbeit mit dem langjĂ€hrigen Kooperationspartner im Bereich der Mik­ robiologie, Dr. Brill + Partner GmbH, Ham­ burg, werden aktuell bereits mehrere Un­ tersuchungskampagnen in der neuen Anlage durchgefĂŒhrt.

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Bild: Shutterstock

VERFAHRENSTECHNIK

ÜberschĂŒssige Energie aus Windkraftwerken soll in Methan umgewandelt werden.

Power-to-Gas auch fĂŒr kleine Anlagen

Methan vom Bauernhof Die Umwandlung von Kohlendioxid in Methan – das sogenannte Power-to-Gas-Verfahren – gilt als wirtschaftlich vergleichsweise attraktive Option zur Speicherung von Strom. Wird dafĂŒr das in Biogasanlagen entstehende CO2 genutzt, bieten sich eine Reihe von Vorteilen. Ob das jedoch auch mit kleineren, eher landwirtschaftlichen Anlagen gelingen kann, untersuchen jetzt Forscher der UniversitĂ€t Erlangen-NĂŒrnberg, der Regineering GmbH und der Technischen Hochschule Ingolstadt.

Dr. Torsten Gabriel Âč

Bilder: Fachagentur Nachwachsende Rohstof fe e.V. (FNR)

Kohlendioxid fĂ€llt in Biogasanlagen als Bestandteil des Biogases vergleichsweise konzentriert an. In grösseren Biogasanlagen werden deshalb Konzepte getestet und umgesetzt, die das Biogas durch sogenannte Methanisierung mithilfe von Strom aus Windkraftanlagen zu Biomethan aufwerten. Dieses Power-to-Gas-Verfahren speichert den erneuerbaren Strom quasi chemisch in Form von Bioerdgas, das ĂŒber die Gasnetze bestens transportierbar ist.

Gas soll direkt an der Anlage verwertet werden FĂŒr die kleineren landwirtschaftlichen Biogasanlagen gilt die Aufbereitung und Ein-

Âč Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), GĂŒlzow-PrĂŒzen (D)

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Eine einfache Übersicht, wofĂŒr Biogas schliesslich verwendet werden kann.

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VERFAHRENSTECHNIK

Darstellung einer landwirtschaftlichen Biogasanlage.

Apropos Energie: Strom aus Wellenkraft Wie lĂ€sst sich aus Ozeanwellen sinnvoll Energie zur Stromerzeugung gewinnen? Uela Lim und Jagrit Gupta, internationale Studierende der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) im Bachelorstudiengang Engineering and Management, haben ein Wellenkraftwerk entwickelt, das die Umwelt nachhaltig schĂŒtzt. Wellenkraftwerke sind kleine Wasserkraftwerke, die im Gegensatz zu Gezeitenkraftwerken nicht Ebbe und Flut zur Energiegewinnung nutzen, sondern die stete Bewegung der Wellen. Bislang existieren weltweit vor allem Prototypen dieser Art von Kraftwerken. Das Wellenkraftwerk der THI-Studierenden nutzt sowohl den Wellengang als auch den KĂŒstenwind. Es besteht aus einer langen Kammer, in die das Wasser, das auf die KĂŒste trifft, von der einen Seite hineingelangt und aus der es auf der anderen Seite wieder hinausströmt. Beim RĂŒckgang der Welle nimmt das Wasser den umgekehrten Weg durch die Kammer. Ebenso verhĂ€lt es sich mit dem Wind, der sowohl landwĂ€rts als auch seewĂ€rts genutzt werden kann. Die Kraft aus Wellen und Wind treibt eine Turbine an, die selbst ausserhalb des Wassers liegt und daher die Meeresflora und -fauna unberĂŒhrt lĂ€sst.

Bild: Shutterstock

Medienmitteilung Technische Hochschule Ingolstadt

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speisung in das Gasnetz – sofern vor Ort ĂŒberhaupt verfĂŒgbar – zurzeit jedoch noch als sehr aufwendig. Deshalb erarbeiten die Wissenschaftler aus Bayern ein neuartiges Konzept, bei dem das Biogas zwar methanisiert, dann aber direkt an der Anlage verwertet wird. Konkret soll das Biogas aus dem Fermenter ausgeschleust und dessen CO2 -Anteile im Nebenstrom katalytisch reduziert werden, wenn entsprechender Strom preisgĂŒnstig zur VerfĂŒgung steht. Anschliessend gelangt das Biomethan zurĂŒck in die Gasspeichervolumen der Fermenter. Dort steigt der Methananteil im Biogas und damit dessen Energiegehalt sukzessive an, was sich ideal mit flexibler, bedarfsgerechter Fahrweise der Blockheizkraftwerke (BHKW) kombinieren lĂ€sst. Da auf diese Weise keine Gasnetzspeisung nötig ist, wird das Verfahren einfacher und preiswerter. Die Partner wollen zunĂ€chst die grundsĂ€tzliche Realisierbarkeit des Konzeptes testen, um es im nachfolgenden Schritt an realen Biogasanlagen umzusetzen. Gefördert werden sie dabei vom deutschen Bundesministerium fĂŒr ErnĂ€hrung und Landwirtschaft (BMEL) ĂŒber den ProjekttrĂ€ger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).

Kontakt Prof. Dr.-Ing. Markus Goldbrunner Technische Hochschule Ingolstadt Esplanade 10 D-85049 Ingolstadt +49 841 9348 3420 markus.goldbrunner@thi.de www.thi.de

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Bilder: Adobe Stock

MANAGEMENT

Hier hilft ein Roboter bei der Schokoladenproduktion. Automatisierung verĂ€ndert unsere Gesellschaft und fĂŒhrt vermutlich zu mehr Ungleichheit.

Automatisierung und ihre Konsequenzen

Ist Industrie 4.0 schlecht fĂŒr die Gesellschaft? Die Automatisierung wird kĂŒnftig zu mehr wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit fĂŒhren – und dies werden vor allem die Menschen mit geringer Qualifikation zu spĂŒren bekommen. Auch die Arbeitslosigkeit wird bei diesen BeschĂ€ftigten, langfristig gesehen, steigen. Das zeigt ein neues Rechenmodell, das Wirtschaftswissenschaftler der UniversitĂ€t Hohenheim in Stuttgart zusammen mit Kollegen der UniversitĂ€t Göttingen entwickelt haben.

Dr. Dorothea Elsner 1 Die oft diskutierte Robotersteuer könne dem nĂ€mlich weniger entgegensteuern, als man bisher annahm. Das Thema Industrie 4.0 weckt ebenso Hoffnungen wie Ängste. «Viele Menschen befĂŒrchten zum Beispiel, dass Industrieroboter ArbeitsplĂ€tze wegnehmen könnten», erklĂ€rt Prof. Dr. Klaus Prettner, Wirtschaftswissenschaftler an der UniversitĂ€t Hohenheim. «Ob das tatsĂ€chlich zutrifft und wie sich Massnahmen der Politik auswirken können, darĂŒber geben uns Modellrechnungen klarere Einsichten.»

Die Basis-Modelle sind veraltet Um Wirtschaftswachstum und langfristige Entwicklungen zu erklÀren, verwenden die Forscher Rechenmodelle, in die sie Eckda-

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UniversitÀt Hohenheim, Stuttgart

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ten einspeisen. Wenn sie wissen wollen, wie sich Massnahmen oder Änderungen auswirken, Ă€ndern sie die entsprechenden Parameter in ihrem Modell – und können so einen Blick in die Zukunft werfen. «Die Basis-Modelle sind allerdings in den 1990er-Jahren entstanden – und da steckte die Automatisierung noch in den Kinderschuhen», gibt Prof. Dr. Prettner zu ­bedenken. «Daher haben wir die Automatisierung nun in diese Wachstumsmodelle eingebaut.» Das heisst, dass es nicht wie bisher im Modell nur Maschinen und ArbeitskrĂ€fte gibt, welche in einem relativ starken Ausmass komplementĂ€r sind, sondern jetzt auch die Automatisierung als Substitut fĂŒr Arbeit mit einberechnet wird. «Ausserdem haben wir Bildungsentscheidungen modelliert, welche bisher vernachlĂ€ssigt waren», so Prof. Dr. Prettner. «Ob man sich fĂŒr eine Hochschulausbildung entscheidet oder nicht, hĂ€ngt beispielsweise vom kĂŒnftigen Einkommen ab. Doch ob man sich fĂŒr ein Hochschulstudium ent-

scheidet, hĂ€ngt auch von der Intelligenz einer Person ab – je höher sie ist, desto

Mechanismen und Lösungen zur sozialen Ungleichheit Der Forschungsschwerpunkt «Inequality and Economic Policy Analysis (Inepa)» der FakultĂ€t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften untersucht die Ursachen und Konsequenzen der Ungleichheitsentwicklung, um mögliche LösungsvorschlĂ€ge zu erarbeiten. Neben dem Anspruch die Mechanismen aufzudecken, die zu einer ökonomischen Ungleichverteilung fĂŒhren, sollen so auch politische Massnahmen formuliert, neue Methoden fĂŒr eine prĂ€zisere Analyse von Ungleichheit entwickelt und das Wissen ĂŒber die Ungleichheitsentwicklung verbreitet und dadurch ein gestĂ€rktes gesellschaftliches Bewusstsein geschaffen werden.

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MANAGEMENT

einnahmen unterschiedliche Massnahmen finanziert.

Bild: Shutterstock

Eine Robotersteuer bringt nichts

WĂ€hrend der industriellen Revolution hatten Arbeiter kaum eigene Rechte. Hier ein Knabe in einer Spinnerei womöglich gegen Anfang des 20. Jahrhunderts.

geringer ist der eigene Aufwand fĂŒr ein Studium, so dass man sich eher dafĂŒr entscheidet.»

Wortschöpfung Die Bezeichnung «Industrie 4.0» hat ihren Ursprung in Deutschland. 2011 wurde diese Idee einer neuen industriellen Revolution auf der Hannover Messe «ausgerufen». Sie soll eine Weiterentwicklung des letzten Meilensteins in der Industrie sein. Alle industriellen Prozesse sollen neu drahtlos miteinander verknĂŒpft werden, so dass diese schneller und flexibler agieren können. Die neue Wortschöpfung lehnt sich offensichtlich an die Schreibweise, die bei Versiosangaben von Computerprogrammen ĂŒblich ist.

Geringqualifizierte werden abgehĂ€ngt Als Ergebnis sagt das modifizierte Modell voraus, dass die Automatisierung zu einem steigenden Anteil an Hochschulabsolventen fĂŒhrt. «Sie zwingt gewissermassen die klĂŒgeren Köpfe, mehr in ihre eigene Bildung zu investieren», erlĂ€utert Prof. Dr. Prettner. «Die anderen werden so jedoch immer mehr abgehĂ€ngt. Dadurch klafft die Einkommensschere zwischen den Hochqualifizierten und den Geringqualifizierten immer weiter auseinander, und die Arbeitslosigkeit bei Geringqualifizierten nimmt zu.» Um zu testen, wie sich wirtschaftspolitische Gegenmassnahmen auswirken, haben die Forscher auch eine Robotersteuer und eine progressive Einkommenssteuer in ihr Modell eingebaut, und berechnet was geschieht, wenn man mit den Steuer­

«Betrachtet haben wir eine direkte Umverteilung an jene Menschen mit niedrigem Einkommen und eine Bildungssubven­ tion», so Prof. Dr. Prettner. «Die Ergebnis­se zeigen Wirkungen dieser Massnahmen, die man nicht erwarten wĂŒrde.» Ein Beispiel: Eine Robotersteuer senkt die Innovationsbereitschaft in den Unternehmen. Dadurch sinken die Löhne der Hochqualifizierten im Vergleich zum Basisszenario, was wiederum die Investition in eine Hochschulausbildung uninteressanter macht. Zudem gibt es mehr Konkurrenz um die ArbeitsplĂ€tze fĂŒr Geringqualifizierte, was deren Löhne senkt und potenziell deren Arbeitslosigkeit erhöht. «Mit einer Robotersteuer kann man Ungleichheit daher weniger wirksam bekĂ€mpfen als bisher gedacht», fasst Prof. Dr. Prettner zusammen. Durch eine Bildungssubvention wiederum lĂ€sst sich zwar der durchschnittliche Lohn steigern, sie fĂŒhrt jedoch zu höherer Ungleichheit: «Sie wird von den Steuern aller bezahlt, es profitieren jedoch nur die gut Ausgebildeten.» «Das Modell zeigt, dass einfache Lösungen nicht immer zu den gewĂŒnschten Effekten fĂŒhren», warnt Prof. Dr. Prettner. Seine Empfehlung: «Alle Politikmassnahmen sollte man vorab genau ĂŒberlegen und modellbasiert betrachten.» Originalpublikation Klaus Prettner, Holger Strulik, «Innovation, Automation, and Inequality: Policy Challenges in the Race Against the Machine, Journal of Monetary Economics», https:// doi.org/10.1016/j.jmoneco.2019.10.012

Eine geringere Qualifikation schlĂ€gt sich im Lohn nieder. Laut der Studie klafft die Lohnschere kĂŒnftig noch stĂ€rker auseinander.

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Kontakt Prof. Dr. Klaus Prettner UniversitÀt Hohenheim Schloss Hohenheim 1 D-70599 Stuttgart +43 650 7775277 klaus.prettner@uni-hohenheim.de www.uni-hohenheim.de

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VERBANDSSEITE

■ Infostelle SCV Schweizerischer Chemieund Pharmaberufe Verband Postfach 509 CH-4005 Basel info@cp-technologe.ch www.cp-technologe.ch

■ PrĂ€sident ■ Höhere FachprĂŒfung ■ Termine Kurt BĂ€chtold Chemietechnologe Alle Termine online Siegfried AG, Daniel MĂŒller anschauen: Bodenackerstrasse 15F Untere BrĂŒhlstrasse 4 www.cp-technologe.ch CH-4334 Sisseln CH-4800 Zofingen praesident@cp-technologe.ch weiterbildung@cp-technologe.ch

SEKTION AARGAU Der praktische Werkstattkurs 2020 Am Mittwoch, den 19. Februar 2020, wurden die Lehrlinge der Firmen DSM, Dottikon, Cilag AG, Siegfried und Mibelle fĂŒr den Werkstattkurs herzlich eingeladen. Nach der BegrĂŒssung und der kurzen EinfĂŒhrung begaben wir uns in eine Lagerhalle. In dieser arbeiteten wir an vier verschiedenen Posten und lernten viel Neues ĂŒber Pumpen, Absperrorgane und der Messtechnik. Zur Messtechnik und Service haben wir zuerst theoretische Grundlagen besprochen und diese danach in praktischen Ar-

Verschiedene Armaturen als Anschauungsmaterial.

beiten umgesetzt. Dazu gehören z. B. Dichtungen wechseln, Werkstoffzerstörung und die MessgerÀte auseinander bauen, um sich ein genaueres Bild

Auslegung zur Arbeit mit Armaturen.

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davon machen zu können. Um unser Wissen zu festigen, gab es auch abwechslungsreiche Lernmethoden wie Kahoot, bei dem wir zu verschiedensten Fragen antworten mussten. Damit wir den Aufbau der Daten­ erfassungen besser verstehen und nachvollziehen können, haben wir unter anderem Skizzen und Beschriebe erstellt. Im Grossen und Ganzen hat uns der Werkstattkurs sehr gefallen, denn er war sehr informativ und lehrreich. Der Umgang zwischen den Lehrlingen und den Ausbildnern war sehr angenehm. Wir wĂŒrden diesen Kurs den Lehrlingen aufjedenfall weiterempfehlen, weil man hier selbststĂ€ndig arbeiten konnten und die Ausbildner uns fĂŒr Fragen zur VerfĂŒgung standen. Thema Armaturen Mit der Erwartung, unser handwerkliches Geschick zu verbessern und unser Wissen zu vertiefen, kamen wir in den Kurs. Am Anfang kamen wir in das Schulungszimmer und bekamen einen Ablauf zum Kurs. Dann wurden wir in Gruppen

eingeteilt und haben verschiedene Themen behandelt zum Thema: Sicherheit, Verhalten im Team, Kommunikation und Ordnung kurz bearbeitet und prĂ€sentiert. Danach gingen die Gruppen in die Werkstatt und wurden in die drei Bereiche aufgeteilt. Es gab Armaturen, Pumpen und Service und MessgerĂ€te. Wir behandelten das Thema Armaturen und haben zuerst Allgemeines zu den Absperrorganen angeschaut. Wir durften uns dann eine Armatur aussuchen und sie auseinander bauen und uns genau anschauen. Bei Fragen konnten wir jederzeit die Ausbildner fragen. Nachdem wir uns mit den auseinander gebauten Absperr­ organen befasst haben, haben wir eine Skizze gemacht, sie beschriftet und die Funktionsweise beschrieben, damit wir spĂ€ter, falls wir es nicht mehr wĂŒssten, nachschauen könnten. Zum Abschluss gingen wir in die Siegfried AG und konnten uns alles im Betrieb anschauen.

Laura Bertram (Siegfried) und Simon Eugster (DSM) 7–8/2020


VERBANDSSEITE

Thema Service, Armaturen, Pumpen Am ersten Tag wird die EinfĂŒhrung durch eine PrĂ€sentation vorgetragen. Dabei werden den Lernenden drei Themenbereiche gezeigt (Service, Armaturen, Pumpen). Es wurden drei Gruppen gebildet, von denen jeder ein Thema zugeteilt wurde (Sicherheit, Kommunikation,

Ordnung-Sauberkeit, Verhalten im Team). Diese Themen werden kurz bearbeitet und den anderen Lernenden prĂ€sentiert. Nach den PrĂ€sentationen gingen die Gruppen in die Werkstatt und wurden dort in den verschiedenen Themen eingeteilt. Service  Zuerst gab es einen Einstieg ins Thema, dabei wur-

Das Arbeiten in der Werkstatt.

PumpenprĂŒfung auf Dichtigkeit bei cp-Pumpen.

den auf den Flipchart Begriffe aufgeschrieben. Welche MessgerĂ€te wir kennen und was man mit diesen MessgerĂ€ten messen kann. WĂ€hrend des Tages befassten wir mit den MessgerĂ€ten, wie sie funktionieren und wo sie verwendet werden. Ende des Tages, fassten wir die Funktionsprinzipien zusammen, sodass ein Überblick verschafft wurde. Nach eineinhalb Tagen Arbeitet im Bereich Service wechselten die Armaturengruppe zum Service-Bereich und die ServiceGruppe zu den Armaturen. Armaturen  Am Anfang wurden auch hier auf einem Flipchart die Einteilungen der Armaturen zusammengefasst. Auch hier wurde der Tag verbracht, indem man verschiedenste Absperrorgane auseinandernahm und die Funktionen besprochen wurden. Etwas Neues im Bereich Armaturen war, dass Bilder gezeigt wurden wobei die verschiedensten Absperrorgane zu sehen waren, und somit unser Wissen auf ein bestimmtes Level des Praktischen gebracht wurde. Pumpe  Im Bereich Pumpen mussten am meisten Funktionen verknĂŒpft werden, um eine Pumpe genau zu verste-

hen. Beim Auseinandernehmen einer Pumpe musste man darauf achten, dass dieser Vorgang kontrolliert ablief. Ziel dieses Vorhabens war, ohne irgendwelche Probleme korrekt zu montieren. Bei jedem Bereich mussten wir ein Arbeitsblatt ausfĂŒllen, welche mit einer Skizze und weiteren Informationen, zum Ankreuzen, versehen waren. Reflexionen  Bei diesem zweiwöchigen Kurs fiel uns auf, dass wir wenig Zeit zur VerfĂŒgung hatten. Ein anspruchsvoller Bereich waren pumpen und Service. Positiv zu diesem Werkstattkurs ist zu sagen, dass nicht die Funktionsprinzipien oder der Anwendungsbereich angeschaut wurden, sondern darĂŒber hinaus auch die verschiedenen Werkstoffe und werkstoffzerstörungsarten repetiert wurden. Weiteres Negatives ist, dass das Reaktionsteam nicht freiwillig fĂŒr diese Arbeit gewĂ€hlt wurde. Beim Ausflug in der Firma cp-pumpen konnten wir sehen, wie Pumpen zusammengebaut und geprĂŒft werden.

Hafir Bytyqi, Arlind Sadikoski, Enis Zymeri und Shqiprim Sejdiu

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ Bowling-Event 2020 . . . wo der Spass ins Rollen kommt Komm – nimm auch du teil am Bowling-Event 2020. Wir treffen uns am Freitag, 20. November 2020, um 18.45 Uhr im Bowling Restaurant Vicino in Muttenz. Eingeladen sind alle Mitglieder des SCV aus allen Sektionen. 7–8/2020

Die Kosten fĂŒr ApĂ©ro und Bowling betragen fĂŒr Mitglieder des SCV 10 Franken/Person; fĂŒr Nichtmitglieder 15 Franken/ Person. FĂŒr Lehrlinge ist die Teilnahme gratis. GetrĂ€nke und Speisen gehen zu Lasten der Teilnehmenden.

Anmeldung bis zum 20. Oktober 2020 an: SCV-Sektion-NWS@bluewin.ch

Felice Bertolami 47


VERBANDSSEITE

SEKTION FRICKTAL Erfolgreiche LehrabschlĂŒsse bei DSM Sisseln Dieses Jahr gab es aufgrund der Corona-Hygienemassnahmen ein ganz besonderes Qualifikationsverfahren. Die praktischen PrĂŒfungen konnten einige unserer Lernenden bis Ende April – mit buchstĂ€blich viel Abstand – noch durchfĂŒhren. Aufgrund der Anordnung vom Bund, durften

in gewissen Berufen danach keine AbschlussprĂŒfungen mehr gemacht werden. Wir Berufsbildner waren gefordert eine Bewertung mittels des eidgenössischen berufsspezifischen Bewertungsrasters vorzunehmen. Bewertet wurden Leistungen in den Betrieben (Grundla-

ge Bildungsberichte) und an den ĂŒberbetrieblichen Kursen, sowie die ArbeitsmarktfĂ€higkeit unsere LehrabgĂ€nger. BerufskenntnisprĂŒfungen durften nicht durchgefĂŒhrt werden. Stattdessen zĂ€hlten Erfahrungsnoten der Berufsschule. In einzelnen FĂ€llen wurde die Note der Be-

rufskenntnisprĂŒfung in einem FachgesprĂ€ch ermittelt. Alle unsere 21 LehrabgĂ€nger/innen haben ihr Qualifikationsverfahren erfolgreich durchlaufen und die LehrabschlussprĂŒfung bestanden. Acht davon wurden fĂŒr ausserordentliche Leistungen ausgezeichnet: Hafir Bytyqi (Note 5,3); Kai Berndt (5,5); Richard Bengert (5,5); Sven Ducke (5,5); Marcel Mertz (5,5); Stephen MĂŒller (5,5); David Grenacher (5,6); Arlind Krasniqi (5,8).

Bild: DSM

Wir gratulieren unseren neuen Berufsleuten herzlich und danken unseren Berufsbildnern fĂŒr ihre wertvolle Arbeit. Die erfolgreichen Chemie- und Pharmatechnologen EFZ LehrabgĂ€nger 2020.

Andreas Ruess, DSM

SCHWEIZERISCHER CHEMIE- UND PHARMABERUFE VERBAND DiplomprĂŒfung fĂŒr die eidgenössisch anerkannte Höhere FachprĂŒfung fĂŒr Chemietechnologen (HFPC) Zur Erlangung des eidgenössischen Diploms – Diplomierter Chemietechnologe – Diplomierte Chemietechnologin Infoveranstaltung: 21. August 2020 Ort: Aprentas AZM-2203.P.30 Lachmattstrasse 81 4132 Muttenz 48

Zeit: 16.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr PrĂŒfungstermin: Diplomarbeit: 4. Februar bis 30. April 2021 PrĂ€sentation / FachgesprĂ€ch: 27. Mai und 28. Mai 2021 PrĂŒfungsgebĂŒhr: Fr. 2200.– inkl. Diplom Anmeldeunterlagen /  Informationen: Download via Homepage

www.cp-technologe.ch oder Bestellung bei: SCV Infostelle, Postfach 509, 4005 Basel Anmeldestelle: SCV, Marcel DĂŒrr, QSK HFPC, HĂŒssiweg 14, 4802 Strengelbach Anmeldeschluss: 30. September 2020 (Datum des Poststempels) PrĂŒfungsort: Region Basel

Zulassungsbedingungen: GemĂ€ss Reglement HFPC Art. 8. Download auf: www.cp-technologe.ch/wordpress/cp-technologe/bildungsverordnung/reglemente oder Bestellung bei der SCV Infostelle. TrĂ€gerschaft: Schweiz. Chemie- und Pharmaberufe Verband Postfach 509 4005 Basel www.cp-technologe.ch 7–8/2020


PRODUKTE

CO2-Inkubator sorgt fĂŒr mehr Platz Zellkultivierung im grossen Stil ist mit dem neuen CO 2 -Inkubator CB 260 möglich. Im Zweierstapel bringt er es auf satte 535 Liter Innenraum bei nur 0,58 m2 StellflĂ€che. Der CB 260 bietet den Zellkultur-Spezialisten dadurch wieder neue Möglichkeiten. Der neue Inkubator verfĂŒgt ĂŒber 27 Prozent mehr Platz im Vergleich zu seinem VorgĂ€nger. Das lĂŒfterlose Design reduziert nicht nur die technische KomplexitĂ€t, sondern trĂ€gt auch noch zum ausgeklĂŒgelten Antikontaminationskonzept von Binder bei. DarĂŒber hinaus ist der Schrank, der einen Innenkessel ohne Ecken und Kanten besitzt und ohne Einschubgestell auskommt, einfach und bequem zu reinigen. Das GerĂ€t ist zudem noch mit achtfach geteilter InnentĂŒr erhĂ€ltlich. Diese Option eignet sich speziell fĂŒr die parallele Arbeit mit verschiedenen Zellkulturen, beispielsweise fĂŒr die Produktion von autologen Chondrozyten-Transplantaten. Die-

se moderne Tissue-EngineeringMethode wird schon seit einigen Jahren erfolgreich zur Behandlung von KnorpelschĂ€den im Kniegelenk eingesetzt. Sollte ein Anwender auch eine O2 -Regelung benötigen, kann der CB 260 problemlos auch damit ausgestattet und geliefert werden. Binder GmbH Im Mittleren Ösch 5 D-78532 Tuttlingen +49 7462 2005 0 info@binder-world.com www.binder-world.com

FĂŒllstandssensoren mit IO-Link EGE fĂŒhrt mit der MFN-Serie eine neue Generation von FĂŒllstandssensoren mit gefĂŒhrter Mikrowelle ein, die durch ihre IO-Link-Schnittstelle den kontinuierlichen Zugriff von SPSen auf Prozess- und Parametrierungsdaten ermöglichen. Unter Verwendung eines entsprechenden Masters lassen sich die FĂŒllstandssensoren an jedes gĂ€ngige Bussystem anschliessen und mittels PC oder Notebook bequem parametrieren. Das Messprinzip der gefĂŒhrten Mikrowelle bietet durch seine Unempfindlichkeit gegen Ă€ussere EinflĂŒsse wie Temperatur, Druck oder Dichte hohe ZuverlĂ€ssigkeit und gewĂ€hrleistet prĂ€zise Messungen in FlĂŒssigkeiten wie Wasser, Öl und Emulsionen sowie in pastösen Medien. Dabei zeichnen sich die Sensoren der MFN-Serie durch besonders kurze Reaktionszeiten bei FĂŒllstands­ Ă€nderungen aus. Ihre Anzeigeeinheiten geben den gemessenen FĂŒllstand konfigurationsabhĂ€ngig in mm, cm, inch, Liter oder Prozent aus. Zur unkomplizierten Einstellung und angepassten Sichtkontrolle lassen sich die GehĂ€use mit integrierten LED-Anzeigen und Bedienfel-

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dern um 360° drehen. Die FĂŒllstandssensoren sind in Schutzart IP67 und fĂŒr einen Temperaturbereich von –25 bis +85 °C ausgelegt. Je nach Einsatzmedium sind Varianten mit Koaxialsonden, Einfachoder Doppelsonden erhĂ€ltlich. FĂŒr Sonden, die in aggressiven Medien zum Einsatz kommen, verwendet EGE auch spezielle Werkstoffe wie Hastelloy oder Titan. DarĂŒber hinaus passt der Hersteller die Sensoren auf Anfrage auch fĂŒr kunden­ spezifische Tank-Geometrien und schwierige Einbaubedingungen an. EGE-Elektronik Spezial-Sensoren GmbH Ravensberg 34 D-24214 Gettorf +49 43 46 41 58 0 info@ege-elektronik.com www.ege-elektronik.com

Laborpumpen neu konstruiert

Die ĂŒberarbeiteten Modelle N 96, N 820 G und N 840 G erbringen ihre bekannt zuverlĂ€ssige Performance nun in einem auffallend modernen Äusseren. WĂŒnsche und BedĂŒrfnisse von Anwendern fĂŒr eine wirtschaftliche und tĂ€glich zuverlĂ€ssige Laborarbeit flossen bei der Überarbeitung ein. Oft sind es störende Kleinigkeiten, deren Änderung ein Vielfaches an Mehrwert entstehen lĂ€sst. Damit entstand ein einzigartiges funktionales Design: SelbsterklĂ€rend gestaltete Bedien­

elemente, 3-Farben-Statusanzeigen und eine aussergewöhnlich platzsparende Form machen das Handling fortan zum VergnĂŒgen. Dass die Laboport-Pumpen sich jederzeit zu einem passgenauen Vakuumsystem ausbauen lassen, dĂŒrfte nicht zuletzt Budget-Verantwortliche interessieren. Abscheider und/ oder Kondenser sind einzeln erhĂ€ltlich und lassen sich als Module mit der Pumpe verbinden. Drehzahlgeregelt, chemiefest fĂŒr sehr aggressive, korrosive Gase und je nach Modell auch Atex-konform eignen sich die Vakuumpumpen fĂŒr eine Vielzahl von Laboraufgaben.

KNF Neuberger GmbH Alter Weg 3 D-79112 Freiburg +49 7664 5909 0 info.de@knf.com www.knf.de

Weniger als sieben Millimeter fĂŒr voll integrierten Drehzahlregler

Die Motorfamilie BXT wurde in allen Baugrössen um einen durchmesserkonformen integrierten Drehzahlregler (Speed Controller) erweitert. Mit nur 6,2 mm zusĂ€tzlicher AnbaulĂ€nge sind die Motor-Drehzahlregler-Kombinationen im selben Bauraum verfĂŒgbar wie die Produkte mit dem integrierten Encoder IEF3-4096 (L). Der Speed Controller ist durch Nutzung von Synergieeffekten mit den Encodervarianten ebenfalls vollstĂ€ndig im robusten MotorgehĂ€use integriert. Der Controller verfĂŒgt ĂŒber ein Drehmoment von bis zu 92 mNm und einer Dauerleistung von 60 W. Er ermöglicht eine stabile und prĂ€zise Drehzahlregelung von 200 bis 10 000 min -1 (mechanisch).

Der Speed Controller lĂ€sst sich mit den BXT-Motoren 2214
BXT H, 3216
BXT H und 4221
BXT H kombinieren. Er garantiert trotz vollstĂ€ndiger Integration die Nutzung des fast kompletten Leistungs- und Drehzahlbereiches der entsprechenden Basismotoren. Ein durchdachtes EntwĂ€rmungskonzept minimiert dabei die thermischen Verluste. Die Kombination der BXT-H-Motoren mit dem integrierten Speed Controller ist eine komfortable Lösung, wenn auf engstem Raum Drehzahlen prĂ€zise geregelt werden mĂŒssen und gleichzeitig hohe Drehmomente gefordert sind. Typische Anwendungen sind Pumpen, GerĂ€tebau, Labor- und die industrielle Automation.

Faulhaber Minimotor SA Zona Artigianale 8 Madonna del Piano CH-6980 Croglio +41 91 611 31 00 info@faulhaber.ch www.faulhaber.com

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PRODUKTE

Reine Luft auf kleinstem Raum

Einen Reinraum zu errichten und durchgĂ€ngig zu betreiben bedeutet fĂŒr eine Firma eine grundlegende Herausforderung, die mit Aufwand und Risiken verbunden ist, obwohl

manchmal nur in einem einzigen Abschnitt der Fertigungskette Reinraumbedingungen benötigt werden. Genau fĂŒr solche Anwendungen in begrenzten Bereichen hat die Firma Spetec die Laminar Flow Box FBS entwickelt, mit der sich exakt dort Reinraumbedingungen schaffen lassen, wo sie tatsĂ€chlich erforderlich sind. Die mit einer einzigen Spetec Flow Box FBS erreichte effektive ReinraumflĂ€che betrĂ€gt zwischen 0,37 und 1,12 mÂČ. Das ist oft mehr als ausreichend, da

Platzsparende SchĂŒttelapparate fĂŒr jedes Labor

Die SchĂŒttelapparate Lauda Vario­ shake sind verlĂ€ssliche Partner in vielen Anwendungsgebieten im Labor. Sie dienen zum Vermischen unterschiedlicher FlĂŒssigkeiten oder Pulver, verhindern Sedimentierung oder werden zur Sauerstoffanreicherung und Probenvorbereitung eingesetzt. Zudem sind sie besonders bedienerfreundlich, robust und langlebig. Ihre stabile, verschleissarme Mechanik sorgt fĂŒr eine besonders ruhige Arbeitsweise und einen zuverlĂ€ssigen Dauerbetrieb. Die Elektronik steuert den sanften Anlauf. Mit bis zu 35 Prozent Platzersparnis gegenĂŒber dem VorgĂ€ngermodell sind VarioshakeSchĂŒttelapparate an die begrenzten PlatzverhĂ€ltnisse in Laboren angepasst. SĂ€mtliche Modelle dieser SchĂŒttelapparate prĂ€sentieren sich in einem neuen, modernen Design. Die SchĂŒttelapparate gibt es in AusfĂŒhrungen mit einer Lastaufnahme von 8 bis 30 kg und ArbeitsflĂ€chen bis zu 676 × 540 mm. Je nach Modell verfĂŒgen die GerĂ€te ĂŒber eine einfach zu bedienen-

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de analoge oder digitale Steuerung. Vor allem die Modelle Varioshake VS 8 OE und VS 8 BE stechen hervor: Sie sind besonders kompakt und bieten einen erweiterten Umgebungstemperaturbereich bis 60 °C (anstatt den serientypischen Temperaturbereich von 50 °C) fĂŒr den Einsatz in Inkubatoren. Die SchĂŒttelinkubatoren der GerĂ€telinie bieten einen Nutzraum von 45 bis 150 Litern mit SchĂŒttelflĂ€chen bis zu 676 × 540 mm und einer Temperaturkonstanz von ±0,2 K. Zudem sind die Apparate mit einer Vielzahl an möglichen SchĂŒttelbewegungen ausgerĂŒstet. Von KreisschĂŒttlern fĂŒr runde GefĂ€sse – wie Erlenmeyerkolben oder Petrischalen – ĂŒber HorizontalschĂŒttler bis zum Varioshake-ÜberkopfschĂŒttler mit einer 360-Grad-Rotation bietet die Varioshake-GerĂ€telinie Bewegungsmuster fĂŒr unterschiedliche Anwendungen. Mit einem umfangreichen Zubehörprogramm lassen sich die Lauda-Varioshake-GerĂ€te auf individuelle Anforderungen anpassen. Das modular aufgebaute System erlaubt den einfachen Austausch und die schnelle, unkomplizierte Anpassung auf nahezu jede GefĂ€ssgrösse und -form. Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG Pfarrstrasse 41/43 D-97922 Lauda-Königshofen +49 9343 503 0 info@lauda.de www.lauda.de

der in der Flow Box FBS verwendete Filter des Typs H14 mindestens 99,995 Prozent aller Partikel herausfiltert – bezogen auf eine Partikelgrösse von 0,12 Όm nach MPPS. Somit verfĂŒgt die Spetec Flow Box FBS ĂŒber einen Isolationsfaktor von 104 und verbessert die LuftqualitĂ€t um mindestens das 10 000-Fache gegenĂŒber der Umgebungsluft. Damit werden Reinraumbereiche der ISO Klasse 5 erreicht, und das ohne Baumassnahmen und zu mehr als vertretbaren Kosten.

Die Spetec Flow Box FBS (vom Fraunhofer Institut fĂŒr Produktionstechnik und Automatisierung getestet und zertifiziert) ist in verschiedenen Modellvarianten unterschiedlicher Grösse erhĂ€ltlich, sei es als StandgerĂ€t oder als Tischversion. Spetec GmbH Am Kletthamer Feld 15 D-85435 Erding +49 8122 95909 0 spetec@spetec.de www.spetec.de

Intelligentes Triple-QuadrupolMassenspektrometer

Das Triple-Quadrupol-FlĂŒssigkeitschromatographie-Massenspektrometer LCMS-8060NX zeichnet sich durch seine erstklassige Empfindlichkeit und Erfassungsgeschwindigkeiten aus. Zudem verfĂŒgt es ĂŒber eine erhöhte Robustheit, um Ausfallzeiten zu minimieren. Seine hohe Benutzerfreundlichkeit sorgt fĂŒr einen effizienteren Arbeitsablauf. Zudem ist das LCMS-8060NX mit zahlreichen Analytical-Intelligence-Funktionen ausgestattet, die den Anwendern Organisations-, Eingabe- und Abwicklungsarbeiten abnehmen und so die Laborleistung maximieren. «Analytical Intelligence» ist eine neue qualitative Strategie fĂŒr Hard- und Software-Lösungen, die Nutzer von einem Mehr an ProduktivitĂ€t und RentabilitĂ€t profitieren lĂ€sst und ihnen mehr Zeit fĂŒr eigene Innovationen gibt. Neu entwickelte Ionenfokuslinsen in der hochmodernen integrierten

Elektrosprayquelle fĂŒhren die Ionen gekonnt in das Spektrometer. Neutralteilchen werden ausgestossen, um das Rauschen zu reduzieren und eine hohe StabilitĂ€t zu gewĂ€hrleisten. Ein neuer temperatur­ unterstĂŒtzter Aufbau der Quelle erhöht die Wirkung der Desolvatisierung und steigert die Ionentransmission zahlreicher verschiedener Verbindungen. DarĂŒber hi­ naus extrahiert die einzigartige «UFsweeper»-Technologie des Systems die Ionen effektiv und ohne Verzögerung aus der Kollisionszelle, wodurch selbst bei hohen Messgeschwindigkeiten eine hochempfindliche Analyse beibehalten wird.

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PRODUKTE

Parallelsynthese-Reaktor mit minimalem Zeit- und Platzbedarf

Um aussagekrÀftige Ergebnisse bei Prozessoptimierung, Parallelsynthese, DoE-Versuchen sowie bei Löslichkeitsbestimmungen und Kristal-

lisationsexperimenten zu erhalten, ist die Reproduzierbarkeit ein entscheidender Faktor. Dabei sollten Reaktionsparameter wie das Temperaturverhalten im Reaktor exakt vorgegeben und bei Wiederholung der Experimente mit möglichst geringen Abweichungen reproduziert werden. Herkömmliche Reaktionsblöcke zur Parallelsynthese ermöglichen zwar die gleichzeitige Abarbeitung mehrerer AnsĂ€tze mit demselben Temperaturprogramm, erlauben aber eben nicht, in einem Lauf genau diesen Parameter zu variieren. Individuelle Systeme, beheizbare MagnetrĂŒhrer oder EisbĂ€-

Robustes Smartphone mit WĂ€rmebildkamera

Das Smartphone Cat S62 Pro ist die dritte Generation der «Cat 6x»-Serie. Es bietet eine vierfach höhere WĂ€rmebildpixel-Anzahl als sein VorgĂ€nger und einen unĂŒbertroffenen Funktionsumfang innerhalb der Anwendung. Zudem wurde es nach den anspruchsvollen, marktfĂŒhrenden Standards von Cat Phones getestet und ist ultrarobust. Es erreicht und ĂŒbertrifft die Schutzklasse IP68 sowie den US-MilitĂ€rstandard Mil Spec 810H. Auch wurde das GerĂ€t strengen Tests unterzogen, einschliesslich wiederholter Falltests aus 1,8 m Höhe auf Stahl mit mehrfachen StĂŒrzen auf jede Seite und jede Ecke, sowie Tests zur Wasser-, Schmutz- und Staubdichte, extremer TemperaturbestĂ€ndigkeit und VibrationsprĂŒfungen. Ausserdem kann es einfach und grĂŒndlich mit

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Seife, Desinfektionsmitteln oder AlkoholtĂŒchern gereinigt werden und setzt so auch Standards im Bereich Smartphone-Hygiene. Die neue Software ermöglicht Analyse- und Berichterstellungsfunktio­ nen, die bisher nur in höherwertigen, dedizierten WĂ€rmebildprodukten zu finden waren. Mit dem Isothermen-Alarm können Nutzer einen vordefinierten Temperaturbereich (zwischen –20 °C und +400 °C) ĂŒberwachen und Alarme einrichten, die sie benachrichtigen, sollte die Temperatur einen Wert innerhalb des voreingestellten Bereichs erreichen. Diese Funktion ist vor allem nĂŒtzlich, wenn Nutzer darauf achten wollen, dass eine Maschine eine bestimmte Temperatur erreicht. Auch können so ungewöhnlich hohe Temperaturen festgestellt werden und sie funktioniert sogar, um festzustellen ob der Grill die richtige Temperatur hat.

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der ermöglichen individuelle Temperatur- und KĂŒhlregimes, fĂŒhren aber bauartbedingt besonders bei vielfĂ€ltigen Reaktionsbedingungen zu einem hohen Platzbedarf. HĂ€ufig bestehen auch keine Möglichkeiten, die Reaktionsparameter zu verfolgen und zu dokumentieren. Mit dem kompakten Parallelsynthese-Reaktor Xelsius lassen sich bis zu zehn ReaktionsansĂ€tze in nur einem einzigen GerĂ€t bearbeiten. Die Parameter können fĂŒr jede Reaktionszelle einzeln festgelegt werden. Hochwertige Peltier-Elemente, die mit einer 24-monatigen Garantie auf ihre Lebensdauer ausgestat-

tet sind, sorgen dabei fĂŒr eine hohe Langlebigkeit trotz hĂ€ufiger Temperaturwechsel. Der Reaktor ist zudem darauf ausgelegt, auch kleine ReaktionsansĂ€tze zwischen 2 und 40 ml automatisch und prĂ€zise durchzufĂŒhren, um dem gestiegenen Bedarf nach gesteuerten und ĂŒberwachten Systemen auch bei diesen Mengen zu begegnen. Nevolab GmbH Am Gehrenbach 8 D-88167 Maierhöfen/AllgĂ€u +49 8383 929566 15 info@nevolab.de www.nevolab.de

Einzigartiger Schlauch fĂŒr AbfĂŒll­ maschinen in der Pharmaindustrie

Der Schlauch Ultrapura wurde fĂŒr AbfĂŒllmaschinen, die in aseptischer Umgebung arbeiten, entwickelt, um die beiden wichtigsten kritischen Probleme bei der Anwendung zu lösen: Transparenz und chemische BestĂ€ndigkeit des Schlauchs. Die Transparenz muss eine zuverlĂ€ssige visuelle Flusserkennung ermöglichen. Ein unregelmĂ€ssiger Fluss könnte zu einer Luftstagnation fĂŒhren und somit die Konsistenz des Produkts verĂ€ndern und dadurch die korrekte Dosierung des Arzneimittels und die KonformitĂ€t der Verpackungseinheit beeintrĂ€chtigen. Der Schlauch verfĂŒgt ĂŒber ein einzigartiges Design. Die KontaktflĂ€che, mit dem das pharmazeutische Produkt in BerĂŒhrung kommt, ist mit einem Perfluoralkoxy-Liner (PFA-Liner), ausgekleidet und hat somit alle Vorteile eines Perfluorpolymermaterials. Er bietet chemische BestĂ€ndigkeit, TemperaturbestĂ€ndigkeit, UndurchlĂ€ssigkeit und

eine spiegelglatte KontaktflĂ€che. All diese Eigenschaften ermöglichen einen einfachen und sicheren Durchgang des Produkts – unabhĂ€ngig von der chemischen Zusammensetzung und ViskositĂ€t. Ultrapura ist das Ergebnis der Kombination zweier Materialien, deren Zusammensetzung sehr unterschiedlich ist: das nicht pigmentierte unbehandelte PFA und das transparente platinvernetzte Silikon, die durch die besondere OberflĂ€chenbehandlung des Liners miteinander verbunden sind. Das flexible Produkt ist vollkommen transparent und entspricht der USP-Klasse VI. Der Schlauch kann leicht desinfiziert werden und kann daher bei wiederholten Anwendungen verwendet werden. So können hĂ€ufige Schlauchwechsel und Zeitverschwendung durch Maschinenstillstandszeiten vermieden werden und es wird gleichzeitig die Produktsicherheit gewĂ€hrleistet. Manifattura Tubi Gomma S.p.A. Via Pigafetta 10 I-36040 – Grisignano di Zocco (VI) +39 0444 614755 export@mtgspa.com www.mtgspa.com

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