Leib & Seele | Ehrenamt
Facharztpraxis für Personen ohne e-card BEITRAG TEILEN
In der Sozial- und Gesundheitspraxis dock finden Kranke und Schwangere ohne e-card eine fachärztliche Betreuung. Eine Zwischenbilanz nach zwei Jahren. Von Heike Kossdorff
Raluca S., 55, hat einen Termin bei der Urologin. Sie betritt die Sozialund Gesundheitspraxis dock nahe dem Hauptbahnhof Wien und wird freundlich von der Ordinationsassistentin begrüßt. Raluca muss keine e-card stecken, auch nach ihrer Adresse wird sie nicht gefragt. Im Untersuchungszimmer erzählt die
rumänische wohnungslose Patientin der Urologin Dr.in Maria Starmühler von ihren Beschwerden. Ein Übersetzungsprogramm sorgt für die nötige Verständigung. „Ich habe Blut im Urin und Angst, dass es etwas Schlimmes sein könnte.“ Um einen Tumor in der Harnblase auszuschließen, nimmt die Ärztin eine Blasenspiegelung vor.
Der Befund ist zum Glück unauffällig. Und Raluca S. erleichtert. Immer mehr Menschen ohne e-card Die Rumänin ist eine von geschätzt 100.000 Menschen in Österreich, die nicht krankenversichert sind. Dazu gehören Obdach- oder Wohnungslose, Menschen auf der Flucht,
Medizinische Hilfe für Menschen ohne Wohnung, Versicherung oder Geld
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Winter | 23