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Editorial

Warum wir einen Plan B brauchen

Es ist Zeit für einen grundlegenden Wandel in unserem Gesundheitssystem. Zwei Fakten zeigen, dass sich die Bedingungen drastisch verändern:

• Die Zahl der über 80-Jährigen steigt von 2013 bis 2040 um 197,9 Prozent.

• Um sie zu pflegen, müssten 5,6 Prozent aller Erwerbstätigen im Gesundheitswesen arbeiten. Derzeit sind es etwa 2,2 Prozent.

Zusätzliche Budgets, wie sie die Politik im Rahmen des Finanzausgleichs zur Verfügung stellen, sind ein notwendiger erster Schritt. Aber Geld allein reicht nicht aus, um unser Gesundheitssystem effizient und gerecht in die Zukunft zu führen. Wir brauchen eine grundsätzliche Reform, einen Plan B, der über finanzielle Ansätze hinausgeht und den Menschen mehr Möglichkeiten gibt, ihre Gesundheitsversorgung aktiv mitzugestalten. Das stärkt die Eigenverantwortung und fördert die Selbstbestimmung im Umgang mit Gesundheitsleistungen.

Deshalb müssen wir die Menschen viel stärker als bisher befähigen, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Das fördert nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern trägt auch zu einer effizienteren und patient*innenorientierten Gesundheitsversorgung bei.

Technologie ist dabei ein mächtiger Hebel. Sie wird den Zugang der Patient*innen in das Gesundheitswesen verändern. Jahrhundertelang führte der Weg durch eine Tür zur Aufnahme, in die Ambulanz, auf die Station etc.

In einem digitalisierten Gesundheitswesen ist der Zugang zu Gesundheitsleistungen unabhängig von Ort und Zeit. Nicht der Mensch kommt in die Einrichtung, sondern die medizinische Expertise kommt zu den Menschen.

Dr. Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe

© Peter M. Mayr, Headerbild

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