dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH)

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.


Vorwort

Good-Practice-Label

Information & Motivation

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Inhalt. 3

Vorwort.

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Das Good-Practice-Label der dena.

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Kategorie „Information & Motivation“.

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Bundesweite Kampagne „Haus sanieren – profitieren!“

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Das e2 Programm: Energieeffizienzangebote für private Haushalte und Unternehmen in Duisburg.

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EnergieSparProjekt - ESP - EnergieSchuldenPrävention in Nürnberg.

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Das Rastatter Modell – Ein Fifty-Fifty-Energieeinsparprojekt für Rastatter Schulen.

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Kategorie „Gebäudebezogene Projekte“.

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Energetische Sanierung eines Kaufhauses in Mainz („ECO-Store“).

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Neubau eines Passivhaus-Schulzentrums in Neckargemünd.

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Generalsanierung der Comenius Realschule Wertheim.

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Energetische Sanierung von drei Mehrfamilienhäusern in Ludwigsburg.

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Kategorie „Objektbezogene Projekte“.

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Energetische Modernisierung von vier Rechenzentren in Bremen.

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Energiesparpartnerschaft: Energieeinspar-Contracting für das Krankenhaus Havelhöhe in Berlin.

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Energieeffiziente Querschnittstechnologien im Supermarkt „Klimamarkt“ in Mülheim an der Ruhr.

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Modernisierung der Gebäudetechnik eines Bürogebäudes in Mannheim nach „Green CREM-Standard“.

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Kategorie „Managementsysteme“.

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Integraler Ansatz zur Energieeinsparung – der Energy Saving Cycle von Freudenberg Sealing Technologies.

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Gebäude- und Klimaschutzmanagement der Stadt Herrenberg.

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Zeigen Sie Energieeffizienz – Bewerben Sie sich um das Good-Practice-Label.

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Impressum.

Energieeffizienz ist zentrale Säule der Energiewende. Soll die Energiewende erfolgreich sein, muss Energieeinsparung in Zukunft Vorrang haben vor der Energieerzeugung, denn Energieeinsparung reduziert die benötigten Erzeugungskapazitäten und den Bedarf an Transport- und Speicherinfrastruktur, ganz zu schweigen von den positiven Effekten der Energieeffizienz für Kostensenkung und Klimaschutz. Die mit der Energiewende verbundenen Ziele der Bundesregierung zur Reduktion des Energiebedarfs geben die Richtung vor. So sollen z. B. der Primärenergiebedarf bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent, der Stromverbrauch um 10 Prozent und die CO2-Emissionen um 40 Prozent reduziert werden

Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Lassen Sie sich von den hier vorgestellten Good-PracticeProjekten inspirieren und scheuen Sie sich nicht, sie nachzuahmen oder weiterzuentwickeln. Genau das ist ein zentrales Ziel des Good-Practice-Labels. Ich wünsche Ihnen viele interessante Anregungen,

(Basisjahr 2008). Diese Ziele sind nicht einfach zu erreichen, aber unbedingt notwendig und auch machbar in einem innovativen Industrieland wie Deutschland. Um diese Ziele zu erreichen, sind viele grundsätzliche politische und wirtschaftliche Entscheidungen nötig und es braucht viele Innovationen und neue Ansätze und Systeme. Wichtig ist aber auch, dass wir die vorhandenen wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale in allen Sektoren erschließen.

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Für solche Energieeffizienzmaßnahmen muss das Rad nicht neu erfunden werden. Viele Ansätze sind schon umgesetzt und haben sich in der Praxis bewährt. Mit unserem Label „Good Practice Energieeffizienz“ wollen wir auf genau solche Projekte aufmerksam machen und dazu beitragen, dass sie eine höhere Verbreitung erfahren.

Stephan Kohler Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

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Good-Practice-Label

Information & Motivation

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Das Good-Practice-Label der dena. Energieeinsparpotenziale verschiedener AnweNdungsfelder (in Prozent). Gebäude Beleuchtung Energieeffizienz steht für Wettbewerbsfähigkeit, Ressourcenschonung und Klimaschutz. Bei Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Privatleuten führt eine Senkung des Energieverbrauchs in der Regel direkt zu Kosteneinsparungen. Die Einsparpotenziale sind erheblich und die Energieeffizienzmaßnahmen, mit denen sie erschlossen werden können, vielfältig. Neue Haushaltsgeräte, wie Kühlschrank oder Wäschetrockner, verbrauchen bis zu 60 Prozent weniger Strom als alte Geräte. Die Sanierung der Gebäudehülle von Wohn- und Nichtwohngebäuden kann bis zu 80 Prozent an Heizenergie einsparen und den Wohnkomfort erhöhen. Moderne drehzahlgeregelte Heizungspumpen verbrauchen bis zu 50 Prozent weniger Strom als konventionelle und mit Hilfe moderner Beleuchtungssysteme können bis zu 70 Prozent der bisherigen Stromkosten für Beleuchtung eingespart werden. Auch in Rechenzentren und Serverräumen liegen die Energieeinsparpotenziale bei bis zu 75 Prozent. Ähnlich viele Ansätze zum Energie sparen gibt es in produzierenden Unternehmen oder im Bereich der Mobilität. Viele Akteure sind bereits in Sachen Energieeffizienz aktiv und zeigen mit beeindruckenden und vielfältigen Lösungen, wie sich der Energiebedarf in der Praxis deutlich senken lässt und Energiekosten in erheblichem Maße eingespart werden können. Solche Projekte lassen sich am Label „Good Practice Energieeffizienz“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) erkennen. Das Good-Practice-Label ist die Auszeichnung für erfolgreiche Aktivitäten und Projekte im Bereich Energieeffizienz. Gleichzeitig lässt sich die Qualität von Energieeffizienzaktivitäten oder -angeboten mit dem Good-Practice-Label sichtbar machen. Die dena zeichnet mit dem Label vorbildliche Projekte 4

Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Server und Rechenzentren Haushaltsgeräte Pumpen Wärmeversorgung Lüftungsanlagen bis zu 0 10

20 30

40

50

60

70

80

90

100

aus, die zur Endenergieeinsparung beitragen und anderen als Beispiel dienen können. Die Projekte werden von der dena geprüft, ausgezeichnet und als positive Beispiele breit kommuniziert. Die Vorstellung der Good-Practice-Projekte soll andere zu eigenem Handeln motivieren und dazu anregen, selbst Energieeffizienzprojekte durchzuführen und Energieeinsparungen zu erzielen. Diese Broschüre stellt ausgesuchte Good-Practice-Projekte vor, die die Vielfalt möglicher Energieeffizienzmaßnahmen widerspiegeln und sich auf verschiedene Weise auszeichnen, sei es beispielsweise durch hohe Energieeinsparungen, gute Ideen, eine hohe Übertragbarkeit oder eine systematische Herangehensweise. Die Good-Practice-Projekte werden einer der folgenden Kategorien zugeordnet: Information & Motivation, objektbezogene Projekte, gebäudebezogene Projekte oder Managementsysteme. Projekte aus allen vier Kategorien werden in dieser Broschüre präsentiert.

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Information & Motivation

Kategorie Information & Motivation.

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

290.000 Hausbesitzer

60.000

Um die bestehenden Potenziale für Energieeinsparungen in allen Verbrauchssektoren auch tatsächlich zu erschließen, sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung: die Information von Endnutzern über die Handlungsmöglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz und die Motivation der Endnutzer, diese Optionen auch wahrzunehmen. Viele Energieeinsparpotenziale bleiben nach wie vor ungenutzt. Das liegt zum einen daran, dass die Endnutzer noch nicht ausreichend Kenntnis darüber haben, welche Vorteile ihnen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bieten, insbesondere im Hinblick auf Kosteneinsparungen. Zum anderen sind ihnen die vielfältigen Handlungsfelder und Möglichkeiten zur Energieeinsparung oftmals noch nicht bekannt. In der Kategorie „Information und Motivation“ werden daher solche Projekte ausgezeichnet, die auf Verhaltensänderungen bei einer definierten Zielgruppe ausgerichtet sind und so zur Endenergieeinsparung beitragen. Um in dieser Kategorie das Good-Practice-Label zu erhalten, müssen Evaluierungsergebnisse des Projekts belegen, dass die Zielgruppe im Hinblick auf Energieeffizienz positiv beeinflusst werden konnte.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

2.500

Stadtwerkekunden

einkommensschwache Haushalte

5.400

Schüler, Lehrer und Schulbedienstete

Deutsche Bundesstiftung Umwelt Bundesweite Kampagne „Haus sanieren – profitieren!“

Stadtwerke Duisburg

Stadt Nürnberg

Stadt Rastatt

Das e2-Programm: Energieeffizienzangebote für private Haushalte und Unternehmen in Duisburg.

EnergieSparProjekt - ESP - EnergieSchuldenPrävention in Nürnberg.

Das Rastatter Modell – Ein Fifty-Fifty-Energieeinsparprojekt für Rastatter Schulen.

Programm

Energie

SparProjekt

Geld sparen – Umwelt schützen

RASTATT

Die Projekte können folgende Schwerpunkte haben: Beratung und Aufklärung, beispielsweise Informations- kampagnen mit eigener Internetseite, Informationsbro- schüren oder Beratungsangebote, z. B. zu Gebäudesanie- rung für private Verbraucher. Vermittlung von Fähigkeiten und Erfahrungen, wie bei spielsweise die Durchführung von Aus- und Weiter- bildungsmaßnahmen für Handwerker und Energieberater. Anreize, wie Förderprogramme für Gebäudesanierungen oder Wettbewerbe zum Thema Energieeinsparung in Privathaushalten. Hilfestellungen, beispielsweise durch die Bereitstellung von Leitfäden zur Beschaffung energieeffizienter Produkte in öffentlichen Einrichtungen.

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Information & Motivation

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Bundesweite Kampagne „Haus sanieren – profitieren!“

PROJEKTBESCHREIBUNG “Haus sanieren – profitieren!“ ist eine bundesweite Informations- und Motivationskampagne der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sie soll bundesweit die Hemmschwelle für Ein- und Zweifamilienhausbesitzer senken, sich mit energetischer Gebäudesanierung auseinanderzusetzen. Zentrale Bestandteile sind die Bereitstellung von Informationen und Marketinginstrumenten zum Thema Gebäudesanierung sowie ein persönliches Beratungsangebot von Handwerkern, der kostenlose Energie-Check. In der Kampagne werden von Kooperationspartnern, beispielsweise Handwerkskammern oder Energieagenturen, regelmäßig Seminare angeboten, in denen deutschlandweit interessierte Handwerker zu den Grundlagen des EnergieChecks geschult werden. In kostenfreien Workshops werden sie zudem über Schwachstellen am Haus, Fördermittel und Kommunikationsmaßnahmen informiert. Die geschulten Handwerker können unter anderem mit Gutschein-Flyern auf die kostenlosen Checks aufmerksam machen. Private Hausbesitzer können die Handwerker aber auch in einer Online-Datenbank auf der Internetseite der Kampagne www.sanieren-profitieren.de finden und sie für den Energie-Check kontaktieren. Diese Erstkontrolle vermittelt einen Überblick über das energetische Niveau des Gebäudes. Im Nachgang erhalten die Hausbesitzer den Bewertungsbogen und eine Broschüre mit Tipps für die weiteren Sanierungsschritte. Die Internetseite stellt darüber hinaus Hausbesitzern und Handwerkern ausführliche Informationen zum Thema energetische Gebäudesanierung zur Verfügung.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

PROJEKTDATEN Ort

überregional

Projektzeitraum

Januar 2007 bis Dezember 2016

Bereich

Wärme

Art des Projekts

Energie-Check

Handwerkerschulung

Beratung / Aufklärung

Weiterbildung

Zielgruppe

private Hausbesitzer

Handwerker

Größe der gesamtem Zielgruppe

10.000.000

1.000.000

Größe der erreichten Zielgruppe

291.206

11.923

Endenergieverbrauch der gesamtem Zielgruppe

135 Mio. MWh/a

Kommunikation

Broschüren, Internetseite, Pressemitteilungen, Informationsveranstaltungen u. a.

Die Kampagne wurde konzeptionell und inhaltlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) entwickelt und wird vom Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU betreut. Die Durchführung des Energie-Checks erfolgt in Kooperation mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). EVALUATION Zur Evaluation der Kampagne wurden in regelmäßigen Abständen beteiligte Handwerker und Hausbesitzer durch ein Marktforschungsunternehmen stichprobenartig befragt. Zur Bewertung der Ergebnisse werden die Antworten mit denen einer Kontrollgruppe verglichen. Die Befragung ergab zum Beispiel, dass jeder zweite der beratenen Hausbesitzer nach etwa einem Jahr in sein sanierungswürdiges Haus investiert hat. Im Schnitt investierten die Hausbesitzer rund 23.000 Euro. Jeder dritte Hausbesitzer führt die später erfolgte Sanierung am eigenen Haus direkt auf den Energie-Check zurück.

KONTAKT Zentrum für Umweltkommunikation gGmbH der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Isabel Krüger i.krueger@dbu.de www.sanieren-profitieren.de

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Information & Motivation

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Das e2 Programm: Energieeffizienzangebote für private Haushalte und Unternehmen in Duisburg

PROJEKTDATEN Ort

47053 Duisburg

Projektzeitraum

Fortlaufend seit September 2008

Art des Projekts

Beratung / Aufklärung / Anreizsystem

Bereiche

Strom, Wärme

Zielgruppe

Privat- und Geschäftskunden

Größe der gesamten Zielgruppe

500.000

Endenergieverbrauch der gesamten Zielgruppe Größe der erreichten Zielgruppe PROJEKTBESCHREIBUNG Das e Programm ist das Energiespar-Programm der Stadtwerke Duisburg AG. Es wurde im Jahr 2007 entwickelt, um Privat- und Geschäftskunden den effizienten Umgang mit Energie in der Praxis näher zu bringen und ihnen damit einen Mehrwert über die reine Energieversorgung hinaus zu bieten.

gen der Stadtwerke Duisburg. Zahlreiche Onlineservices helfen, Amortisationszeiten und Energieeinsparungen zu ermitteln.

Kommunikation

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Thematisch lässt sich das e2 Programm in drei Säulen gliedern, welche die Bereiche Beratung, Information und Servicedienstleistungen abdecken. Die erste Säule ist die e2 EnergieWelt, ein Beratungscenter in einem Duisburger Shoppingcenter, das die Besucher zu den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz informiert. In Ergänzung werden auch spezielle Informationsveranstaltungen zum Energiesparen in der e2 EnergieWelt angeboten. Säule zwei ist das internetbasierte Energiespar-Portal www. e2-programm.de. Hier erhalten Privat- und Geschäftskunden ausführliche Informationen, insbesondere zu den Themen Energiesparen, Bauen und Modernisieren sowie zu Förderprogrammen, Energieeffizienzprodukten und -dienstleistun-

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

5 Mio. MWh/a 60.000

Internetseite, Pressemitteilungen und -konferenzen, Anzeigen, Broschüre und Flyer, Plakate

Die dritte Säule beinhaltet neben der klassischen, kostenlosen Energieberatung vor Ort auch eine Vielzahl von Servicedienstleistungen wie z. B. Heizungs-Checks und -umstellungen, Thermografieaufnahmen oder Modernisierungsdarlehen. Zusätzlich werden zahlreiche Servicedienstleistungen für Geschäftskunden angeboten. Hierzu gehören beispielsweise Initial- und Detailberatungen, die auch immer eine Prüfung von Fördermöglichkeiten beinhalten. Bis Ende 2011 wurden über 700 Thermografieaufnahmen, jährlich über 500 Energieberatungen und 56 Informationsveranstaltungen in der e2 EnergieWelt sowie über 1.300 Heizungsumstellungen durchgeführt. Das Energiesparportal verzeichnet monatlich über 1.500 Nutzer. EVALUATION Die Evaluation wurde den jeweiligen Teilprojekten angepasst. Die Beratungen im Rahmen der e2 EnergieWelt werden monatlich erfasst. Anhand von Kundenrückmeldungen werden die durchgeführten Projekte ausgewertet. Die durchgeführten Heizungs-Checks werden im Hinblick auf die erzielten Energieeinsparungen analysiert. Der Erfolg des Internetportals wird extern evaluiert und bewertet. In diesem Rahmen erfolgt auch ein Benchmarking mit vergleichbaren Portalen.

KONTAKT Stadtwerke Duisburg AG Sylvia Kaufmann kaufmann@dvv.de www.e2-programm.de

Programm 11


Information & Motivation

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

EnergieSparProjekt - ESP - EnergieSchuldenPrävention in Nürnberg

PROJEKTDATEN 90443 Nürnberg

Ort Projektzeitraum

Januar 2008 bis Dezember 2012

Art des Projekts

Beratung / Aufklärung

Bereiche Zielgruppe

Strom, Wärme Einkommensschwache Haushalte

Größe der gesamten Zielgruppe

33.000

Endenergieverbrauch der gesamten Zielgruppe

570.000 MWh/a

Größe der erreichten Zielgruppe Kommunikation

2.500 Internetseite, Broschüren, Plakate

PROJEKTBESCHREIBUNG Durch den Anstieg der Energiepreise hat vor allem der Druck auf Haushalte mit geringen Einkommen stark zugenommen. In Nürnberg zählen dazu rund 33.000 Haushalte, die entweder Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen. Da Stromkosten von diesen Haushalten selbst zu tragen sind und Heizkosten nur bis zu einer „Angemessenheitsgrenze“ von der Kommune übernommen werden, gehören Energieschulden bei vielen Leistungsbeziehenden zum Alltag. Dies war Ausgangspunkt für die Entwicklung des „EnergieSparProjekts – ESP“ des Sozialamts Nürnberg, das im Januar 2008 gestartet wurde. Im Mittelpunkt des ESP-Projekts steht die individuelle, professionelle Energieberatung durch fachlich kompetente, sozial geschulte, freiberufliche Energieberaterinnen und -berater. Die Beratung soll die Verbraucher in die Lage versetzen, ihren Energieverbrauch eigenständig und dauerhaft zu reduzieren. Über die erzielten Heizkosteneinsparungen wird gleichzeitig die Kommune entlastet, die die Heizkosten für Transferleis-

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

tungsbeziehende bis zu einem Richtwert übernimmt. Der Zugang zur Zielgruppe erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den sozialen Diensten und Einrichtungen der Stadt, Wohlfahrtsverbänden sowie der Agentur für Arbeit. Die Haushalte werden im Rahmen des Projekts über einen längeren Zeitraum intensiv unterstützt und begleitet. In der Erstberatung nehmen die Energieberaterinnen und -berater mittels eines standardisierten Erfassungsbogens sowie technischer Messgeräte alle energierelevanten Informationen auf und geben erste praktische Hinweise zum sofortigen Energiesparen. In den Folgeberatungen werden die beim ersten Treffen identifizierten Schwerpunkte vertieft und es erfolgt eine gemeinsame Wirkungskontrolle der bereits durchgeführten Energiesparmaßnahmen. Zu den Themen der Beratung zählen u. a. die intelligente Nutzung energieverbrauchender Geräte und der Heizung. Die Höhe der Energiekosten hängt jedoch nicht allein vom Nutzerverhalten ab, sondern auch von Faktoren wie Bausubstanz der Wohnung, vorhandene Heiztechnik oder Geräteausstattung. Je nach Erfordernis werden daher während der Beratung z. B. auch folgende Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten thematisiert: Kontaktaufnahme zum Vermieter zur energetischen Verbesserung der Wohnsituation, ggf. unter Einbeziehung des Mietervereins oder Spendenvermittlung zum Kauf energieeffizienter Haushaltsgeräte.

EVALUATION Das ESP-Projekt wurde von Beginn an durch die Fachbereiche Energietechnik und Soziale Arbeit der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg sowie das Institut für Technik und Marktstrategien (tms) wissenschaftlich begleitet. Die Projektevaluation erfolgte federführend durch das tms, das dafür unter anderem den Strom- und Wärmeverbrauch von rund der Hälfte der 308 im ersten Jahr beratenen Haushalte analysiert hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die beratenen Haushalte durchschnittlich rund 120 Euro an Stromkosten und 130 Euro an Heizkosten im Jahr einsparen konnten.

KONTAKT Sozialamt der Stadt Nürnberg Gundula Blaszyk gundula.blaszyk@stadt.nuernberg.de www.esp-nuernberg.de

Energie

SparProjekt

Geld sparen – Umwelt schützen

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Information & Motivation

Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Das Rastatter Modell – Ein Fifty-Fifty-Energieeinsparprojekt für Rastatter Schulen

RASTATT PROJEKTBESCHREIBUNG

PROJEKTDATEN 76437 Rastatt

Ort Die Stadt Rastatt führt bereits seit über zehn Jahren das „FiftyFifty-Energiesparprojekt“ für Schulen durch. Ziel des Projekts ist es, Energieeffizienz als festen Bestandteil des Schullebens zu verankern und die Durchführung von Energiesparmaßnahmen gezielt zu fördern. Die Hälfte der eingesparten Energiekosten steht den Schulen zur freien Verfügung. Die andere Hälfte wird von der Stadt in weitere energiesparende Maßnahmen an allen städtischen Schulen investiert, beispielsweise in die Modernisierung der Heiztechnik.

Januar 2001 bis Dezember 2014

Projektzeitraum Art des Projekts

Anreizsystem

Bereiche

Strom, Wärme, Wasser Schüler, Lehrer, Schulbedienstete

Zielgruppe Größe der gesamten Zielgruppe Endenergieverbrauch der gesamten Zielgruppe

An dem Projekt nehmen mittlerweile alle 14 städtischen Schulen verschiedener Schulformen teil. Über die Integration des Themas Energieeffizienz in den Schulunterricht und die Bildung von Arbeitsgruppen aus Lehrern, Schulbediensteten und Schülern planen die Schulen konkrete Energiesparmaßnahmen und setzen sie um. So wurde beispielsweise der Stand-by-Verbrauch der Schulen untersucht und optimiert. Die teilnehmenden Schulen zusammen konnten im Zeitraum 2000 bis 2009 ihren gemittelten Wärmeverbrauch um rund 43 Prozent senken. Der Stromverbrauch wurde in demselben Zeitraum um 18 Prozent reduziert und der Wasserverbrauch sogar um 26 Prozent. Von 2002 und 2009 konnten die Schulen so über 750.000 Euro an Energie- und Wasserkosten einsparen.

Größe der erreichten Zielgruppe Kommunikation

5.400 6.200 MWh/a 5.400

Pressemitteilungen, Internetseiten der Schulen, Auskünfte in Ausschusssitzungen der Stadt

Das Projekt wirkt auch über die Schulen hinaus, denn die Beteiligten tragen ihre Erfahrungen zum Beispiel in ihre Familien und bewirken so Energieeinsparung in anderen Bereichen, insbesondere in privaten Haushalten.

EVALUATION Für Schulen, die ihren Energieverbrauch durch die mehrjährige Teilnahme am Fifty-Fifty-Projekt bereits stark reduziert haben, wird es im Laufe der Zeit immer schwerer, weitere Energieeinsparungen zu erzielen. Das Besondere am Rastatter Modell ist, dass es dies berücksichtigt: Mit Hilfe von Prämien werden Schulen auch dafür belohnt, ein erreichtes hohes Energieeffizienzniveau zu halten.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Die Ergebnisse der Projekte in den Schulen wurden in Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) detailliert ermittelt und, beispielsweise in Hinblick auf die Verbrauchsentwicklungen der einzelnen Energieträger, aufbereitet. Die Energieeinsparungen werden öffentlich kommuniziert und anhand der Ergebnisse werden die Prämien an die Schulen ausgegeben.

KONTAKT Stadt Rastatt Thomas Semmelmann thomas.semmelmann@rastatt.de www.rastatt.de

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Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Kategorie Gebäudebezogene Projekte. Die größten Energieeinsparpotenziale in Deutschland liegen im Gebäudebestand. Zur Beheizung wird im durchschnittlichen Gebäudebestand etwa dreimal so viel Energie benötigt wie bei Neubauten. In privaten Haushalten werden zum Beispiel rund 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs für Raumerwärmung und Warmwasser eingesetzt. Bis zu 80 Prozent davon können eingespart werden. Zur Senkung des Energiebedarfs von Wohn- und Nichtwohngebäuden sind vielfältige Maßnahmen möglich. Im Vordergrund stehen dabei die vielfältigen Ansätze zur Dämmung der Gebäudehülle. Aber auch der Einsatz moderner Gebäude- und Heizungstechnik spielt eine wichtige Rolle. Unter die Kategorie „Gebäudebezogene Projekte“ fallen Projekte, die dazu beitragen, energetisch hochwertige Gebäude zu schaffen. Dazu zählen energetische Sanierungen ebenso wie der Neubau von Gebäuden mit besonders geringem Energiebedarf.

Sanierung eines

Kaufhauses Neubau eines

Schulzentrums C&A Mode

Stadt Wertheim

Stadt Neckargemünd

Energetische Sanierung eines Kaufhauses in Mainz („ECO-Store“).

Generalsanierung der Comenius Realschule Wertheim.

Neubau eines Passivhaus-Schulzentrums in Neckargemünd.

Wohnungsbau Ludwigsburg

Sanierung dreier

Sanierung einer

Realschule

Wohnhäuser

Energetische Sanierung von drei Mehrfamilienhäusern in Ludwigsburg.

Neue Gebäude, die in dieser Kategorie mit dem Good-PracticeLabel ausgezeichnet wurden, übertreffen die Anforderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 an den Primärenergieverbrauch um mindestens 30 Prozent und die Anforderungen an den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) um mindestens 15 Prozent. Sanierte Gebäude, die das Good-Practice-Label tragen, erfüllen die Anforderungen der EnEV 2009 für Neubauten. Der Nachweis der erreichten Energie-effizienzsteigerung muss durch ein anerkanntes Zertifikat oder Siegel erfolgen.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

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Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Energetische Sanierung eines Kaufhauses in Mainz („ECO-Store“)

PROJEKTDATEN Ort Projektzeitraum Art des Projekts Energetischer Standard

55116 Mainz Januar 2007 bis Oktober 2008 Sanierung Primärenergiebedarf EnEV 2007 – 30%

Gebäudetyp Nichtwohngebäude Gebäudenutzfläche Endenergieverbrauch Kommunikation

PROJEKTBESCHREIBUNG

10.056 m2 101 kWh/m2/a Pressemitteilung und -konferenz, Broschüre, Anschreiben an alle Mitarbeiter

zept hat zur Folge, dass der Stromverbrauch alleine für die Beleuchtung um 38 Prozent reduziert und zusätzlich deutlich weniger Wärme abgegeben wird. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Energiebedarf der Klimaanlage aus.

Die Mainzer Filiale von C&A mit einer Verkaufsfläche von rund 6.500 Quadratmetern stammt aus dem Jahr 1961 und ist 2008 auf Grundlage eines umfassenden Energiekonzepts energetisch zu einem sogenannten ECO-Store saniert worden. Ein Ziel der Sanierung war es, eine geschlossene Gebäudehülle zu schaffen, die ein energiesparendes Arbeiten im Innern des Hauses möglich macht. Das Ziel wurde durch das Anbringen von bis zu 16 cm starken Mineralwollplatten an der Fassade, eine zusätzliche Dämmschicht auf dem Dach, isolierverglaste Fensterflächen und eine innovative Windfanganlage am Eingangsportal erreicht.

EVALUATION

Im Gebäudeinneren arbeitet ein neuartiges Belüftungssystem mit einer hochmodernen Regelungstechnik, die den Komfort und die Luftqualität ressourcenschonend regelt. Dieses führt, je nach Jahreszeit, nur dort warme oder kalte Luft zu, wo sie wirklich gebraucht wird. Ein innovatives Beleuchtungskon-

Die Gebäudeleittechnik (GLT) liefert über eine onlinebasierte Zwischenzählerauswertung zu jeder Zeit den exakten Verbrauch. So konnte zum einen die Energieeinsparung gegenüber dem Energieverbrauch vor der Sanierung ermittelt werden, zum anderen wird der aktuelle Verbrauch nun regelmäßig überprüft. Ein bedarfsorientierter Gebäudeenergieausweis belegt die Energieeffizienz des Gebäudes.

Zusätzlich wurde auf dem Dach und an Teilen der Fassade eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtfläche von 875 m2 installiert. Im Vergleich zu vorher konnte der Stromverbrauch durch die Sanierung um die Hälfte und der Heizenergiebedarf sogar um 70 Prozent gesenkt werden. Der ECO-Store dient C&A als Pilotprojekt. Die wertvollen Erfahrungen aus dem ECO-Store-Projekt sollen in Zukunft auf die energetische Sanierung weiterer Filialen übertragen werden.

KONTAKT

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

C&A Mode Thorsten Rolfes thorsten.rolfes@cunda.de www.cunda.de

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Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Generalsanierung der Comenius Realschule Wertheim

PROJEKTBESCHREIBUNG

PROJEKTDATEN Ort

Die Spuren von 36 Jahren Schulbetrieb machten sich bei der Comenius Realschule in Wertheim deutlich bemerkbar, unter anderem durch defekte Fenster und ein undichtes Flachdach. Hinzu kam ein unzureichender Brandschutz, so dass der Gemeinderat im Jahr 2007 beschloss, die Situation zu verbessern. Nach vergleichenden Untersuchungen und Berechnungen fiel die Entscheidung für eine Generalsanierung. Mit einer Investition von rund 14 Mio. Euro war dies die wirtschaftlichere Variante im Vergleich zu einem Neubau. Die Sanierung wurde zu einem energetischen Modellprojekt, bei dem weit über die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 hinausgegangen wurde. Das sanierte Gebäude benötigt nun weniger als die Hälfte des Grenzwerts der EnEV 2009 für den Primärenergieverbrauch von Neubauten. Die energetische und raumklimatische Planung wurde mittels Gebäudesimulationen am Computer begleitet. Im Rahmen der Sanierung wurde die vorhandene Elementfassade komplett demontiert und durch eine neue Fassade mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung und wärmegedämmten Glaspaneelen ersetzt. Alle Außenwände, das Dach und die Bodenflächen wurden neu gedämmt. Wärmebrücken wurden reduziert bzw. vermieden. Die Schule wurde mit einer Lüftungsanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Die geregelte Lüftung sorgt dafür, dass stets der notwendige Bedarf an Frischluft zugeführt wird, ohne das energetisch sinnvolle Maß zu überschreiten. Ein Erdreichwärmetauscher sorgt für eine Vorwärmung der Außenluft im Winter und damit für eine Reduktion der benötigten Heizwärme. Im Sommer sorgt er für eine moderate Kühlung.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Projektzeitraum Art des Projekts Energetischer Standard

97877 Wertheim März 2008 bis August 2010 Sanierung Effizienzhaus 40 (EnEV 2009)

Gebäudetyp Nichtwohngebäude Gebäudenutzfläche Endenergieverbrauch Kommunikation

7.530 m2 63 kWh/m2/a Pressemitteilung, Broschüre, öffentliche Einweihung

Durch eine verbesserte Ausnutzung des Tageslichts wird der Bedarf an Kunstlicht reduziert. Der außen liegende Sonnenschutz ist so konstruiert, dass er auch geschlossen noch genügend Tageslicht einlässt. Er verfügt darüber hinaus über eine Tageslichtfunktion, die ihn rechtzeitig herunterfährt, bevor sich der Raum zu sehr aufheizt. Die energetische Vorbildrolle der Schule soll sich auch im Unterricht widerspiegeln. Dafür wurde ein spezielles Umweltcurriculum verabschiedet. In diesem Rahmen sollen die Schülerinnen und Schüler am Beispiel der eigenen Schule die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen erfahren und Energieeinsparungen berechnen. EVALUATION KONTAKT Stadt Wertheim Christian Melzer christian.melzer@wertheim.de www.wertheim.de

Nach der Fertigstellung wurde die Luftdichtheit der Gebäudehülle mit einem Differenzdruck-Messverfahren erfolgreich überprüft. Außerdem wurden vor und nach der Sanierung Thermografieaufnahmen von der Gebäudehülle gemacht. Seit der Inbetriebnahme wird ein Monitoring durchgeführt, das alle Zählerstände, die raumklimatischen Zustände und die haustechnischen Anlagenparameter erfasst. Die Comenius Realschule erhielt das Green-Building-Zertifikat der Europäischen Union und wurde als Pilotprojekt für Niedrigenergiehäuser im Bestand von der dena begleitet.

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Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Neubau eines Passivhaus-Schulzentrums in Neckargemünd

PROJEKTDATEN Ort Projektzeitraum

96151 Neckargemünd Juni 2006 bis Dezember 2008

Art des Projekts Neubau Energetischer Standard

Zertifiziertes Passivhaus

Gebäudetyp Nichtwohngebäude Gebäudenutzfläche Endenergieverbrauch Kommunikation

10.152 m2 14 kWh/m2/a Pressemitteilungen

PROJEKTBESCHREIBUNG Nach dem Verlust des alten Schulzentrums durch einen Großbrand im Jahr 2003 hat die Stadt Neckargemünd für rund 26 Mio. Euro einen Neubau im Passivhausstandard realisiert. Vorausgegangen war der Vergleich verschiedener Planungsalternativen, insbesondere unter Wirtschaftlichkeitskriterien. Den Mehrkosten von rund sieben Prozent für den Passivhausstandard standen spezifische Energieeinsparungen von 70 Prozent im Vergleich zu einer Bauweise nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 gegenüber. Das Schulzentrum umfasst ein Gymnasium und eine Realschule mit zusammen rund. 1.400 Schülern. Passivhäuser zeichnen sich durch eine exzellente Dämmung aus. Darüberhinaus decken sie den überwiegenden Teil ihres Wärmebedarfs aus passiven Energiequellen, wie Sonneneinstrahlung, der Abwärme von Personen oder technischen Geräten. Das Grundprinzip lautet: Wärmeverluste vermeiden, freie Wärmegewinne nutzen. Das gilt auch für das Schulzentrum Neckargemünd. Die Gebäudehülle des neuen Schulgebäudes genügt höchsten Energieeffizienzanforderungen

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

nach heutigem Standard, mit Dämmstärken von 30 cm im Fassaden- und 34 cm im Dachbereich. Der im Erdreich liegende Teil der Außenwand ist mit einer Dämmung von bis zu 16 cm ausgeführt, die als Dämmschürze bis zu zwei Meter unter das Gelände geführt wurde. Die Außenwände sind als Lochfassaden gestaltet, mit Ausnahme der Haupttreppenhäuser, die als Glasfassaden ausgeführt wurden. In den Obergeschossen wurden die Außenwände mit hinterlüfteten Fassadenplatten verkleidet. Die Fassade des Erdgeschosses wurde als Wärmedämmverbundsystem ausgeführt. Die neue Schule ist mit modernster Gebäudeleittechnik ausgestattet. Ein zentrales Steuersystem verknüpft und verarbeitet alle Informationen und gibt entsprechende Steuersignale. Raumfühler in allen Räumen messen u. a. die Temperatur und den CO2-Gehalt und erfassen Abweichungen von den vorgegebenen Werten. Darüber hinaus kann der Haustechniker alle relevanten Funktionen einzelraumgenau am Computer bedienen. Die für die Wärmeversorgung noch benötigte Energie wird zu zwei Dritteln über Geothermie aus einer Tiefenbohrung und zu einem Drittel über eine Holzpelletsheizung sichergestellt und damit ausschließlich durch erneuerbare Energieträger. Über die Umkehrung der Geothermie lässt sich in den Sommermonaten sogar eine leichte Temperaturabsenkung im Gebäude erreichen. Zum ökologischen Gesamtkonzept des Gebäudes gehören auch die vollständige Begrünung des flachgeneigten Daches, die Installation von Photovoltaikanlagen sowie die Einbindung des Themas energieeffizientes Bauen in den Unterricht.

EVALUATION Das Schulzentrum hat vom Passivhaus Institut Darmstadt ein Passivhaus-Zertifikat erhalten. Darüber hinaus wird der Energieverbrauch des Zentrums mit Hilfe der Gebäudeleittechnik regelmäßig überprüft, um Veränderungen jederzeit erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

KONTAKT Stadt Neckargemünd Frank Moll moll@neckargemuend.de www.neckargemuend.de

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Gebäudebezogene Projekte

Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Energetische Sanierung von drei Mehrfamilienhäusern in Ludwigsburg

PROJEKTBESCHREIBUNG Im Zuge der Entwicklung ihres Gebäudebestands hat die Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL) 2010 und 2011 drei Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen energetisch saniert. Alle drei modernisierten Objekte erhielten einen neuen Vollwärmeschutz: Die Fassaden, Kellerdecken und Dächer der Gebäude wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Jede Wohnung sowie die Hausflure der Häuser erhielten Kunststoffisolierfenster mit Zweischeibenverglasung. Auch die Haustüren wurden energetisch erneuert. Zusätzlich wurden die Wohnungen in allen Häusern mit einer dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Solche Lüftungsanlagen heizen die frische Zuluft mit der Wärme der verbrauchten Abluft auf. Die Außenluft wird angesaugt, dabei gefiltert und über einen Wärmetauscher geleitet. Dort wird die Wärme der Abluft auf die Außenluft übertragen. Aufgewärmt strömt die frische Zuluft dann in die Wohnräume. Die Wärmeverluste bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind deutlich geringer als bei Fensterlüftung. Im dem Objekt Am Schützenplatz 1 - 3, einem Mehrfamilienhaus mit 8 Wohneinheiten, wurden, über die beschrieben Maßnahmen hinaus, die bisher dezentralen Wohnungsthermen zur Warmwasserbereitung und für die Heizung abgebaut. Sie wurden durch einen zentralen Gas-Brennwertkessel mit Warmwasserbereitung für alle Wohnungen im Heizungskeller ersetzt.

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PROJEKTDATEN

Am Schützenplatz 1-3 Mainzer Allee 54-58 Pater-Kolbe-Str. 2-4

Ort

Ludwigsburg

Projektzeitraum

2010 bis 2011

Art des Projekts

Energetische Sanierung

Energetischer Standard

Effizienzhaus 70 (EnEV 2009)

Gebäudetyp

Wohngebäude

Gebäudenutzfläche

660 m2

Endenergieverbrauch 47 kWh/m2/a Kommunikation

Effizienzhaus 70 (EnEV 2009)

Effizienzhaus 55 (EnEV 2009)

3.643 m2

1.285 m2

39 kWh/m2/a

50 kWh/m2/a

Internetseite und Zeitung der WBL

In der Mainzer Allee 48 - 54, einem Mehrfamilienhaus mit 40 Wohneinheiten, wurden die Wohnungen im Dachgeschoss, bisher dezentral über Gasthermen mit Warmwasser und Raumwärme versorgt. Im Zuge der energetischen Sanierung wurden sie an die zentrale Heizungs- und Warmwasserbereitung angeschlossen. In der Pater-Kolbe-Straße 2 - 4, einem Mehrfamilienhaus mit 16 Wohneinheiten, wurde die bisher eingesetzte dezentrale elektrische Warmwasserbereitung durch eine zentrale Warmwasserbereitung über Fernwärme ersetzt. Fast 3,7 Millionen Euro hat die WBL in die Sanierung der drei Häuser investiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Energiebedarf der Häuser konnte durch die umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen um rund 75 Prozent gesenkt werden. Die Gebäude weisen nach der Modernisierung einen Energieeffizienzstandard auf, der deutlich unter den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 für Neubauten liegt.

EVALUATION

KONTAKT

Das im Zuge der Sanierung erreichte Energieeffizienzniveau der Wohnhäuser wurde durch die Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises für Wohngebäude nachgewiesen. Der Energie- und Wärmeverbrauch der Gebäude wurde stichprobenartig überprüft. Im Ergebnis lag der tatsächliche Energieverbrauch noch unter den berechneten Werten.

Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH Martin Gebler martin.gebler@wb-lb.de www.wb-lb.de

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Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Kategorie Objektbezogene Projekte. Energieeinsparungen: Beim Betrieb vieler technischer Anlagen und Systeme bestehen hohe Einsparpotenziale für Energie. Beispielsweise kommt heute kaum ein Gebäude oder Unternehmen ohne lufttechnische Anlagen aus. Mit Energieeffizienzmaßnahmen in diesem Bereich sind Energieeinsparungen von rund 25 Prozent möglich. Ähnliches gilt für die Wärmeversorgung oder Klimatechnik. Für produzierende Unternehmen ist die Bereitstellung und Nutzung von Prozesswärme ein hoher Kostenfaktor. Hier können durch entsprechende Maßnahmen in der Regel Energieeinsparungen von 15 Prozent erzielt werden. Good-Practice-Projekte dieser Kategorie zielen in erster Linie auf die energetische Modernisierung von technischen Anlagen, Maschinen, Systemen oder Geräten ab. Oftmals geht es hier um den Austausch alter gegen neue Technik. Unter die Kategorie fallen aber auch Projekte, bei denen ein gänzlich neues, energieeffizientes System eingeführt wird. Typische Beispiele sind die Errichtung und Modernisierung sowie der energieeffiziente Betrieb von Antrieben, Maschinen, Heizungs- und Klimaanlagen, Lüftungstechnik, Beleuchtungssystemen, Informations- und Kommunikationstechnik, Energiewandlern oder Fahrzeugen.

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Bremen 128

MWh/a

Berlin 3.722

MWh/a

Mülheim 2.432 MWh/a

Mannheim 291 Erecon

Vattenfall Europe Sales

Energetische Modernisierung von vier Rechenzentren in Bremen

Energiesparpartnerschaft für das Krankenhaus Havelhöhe in Berlin

Tengelmann Warenhausgesellschaft Energieeffiziente Querschnittstechnologien im Supermarkt „Klimamarkt“ in Mülheim an der Ruhr

MWh/a

ABB Grundbesitz Modernisierung der Gebäudetechnik eines Bürogebäudes in Mannheim nach „Green CREM-Standard“

In dieser Kategorie werden auch die verschiedenen Formen des Energie-Contractings erfasst. Beim Contracting übernimmt der Contractor beispielsweise Planung, Finanzierung, Bau und den Betrieb von Anlagen (Anlagen-Contracting) oder die energetische Optimierung von großen Systemen (Energieeinspar-Contracting). Objektbezogene Good-Practice-Projekte zeichnen sich durch Endenergieeinsparungen von mindestens 10 Prozent oder 100 MWh/a aus.

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Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

EnergETISCHE Modernisierung von vier Rechenzentren in Bremen

PROJEKTDATEN

PROJEKTBESCHREIBUNG

b.r.m.

Zwischen 2007 und 2009 hat die erecon AG als externer ITDienstleister die Rechenzentren und Serverräume der b.r.m. Technologie und Managementberatung, der Handwerkskammer Bremen, des Modehauses H.W. Meyer GmbH & Co. KG und des Reinigungsunternehmens Söffge GmbH nach energieeffizienten Standards modernisiert. Um passende Einsparmaßnahmen zu entwickeln, wurden in allen Einrichtungen zunächst die Energieverbräuche detailliert erhoben und energetische Kenngrößen ermittelt. Beispielsweise gibt die PUE (Power Usage Effectiveness) das Verhältnis der gesamten Energieaufnahme im Rechenzentrum zum Energieverbrauch der IT an. Auf Grundlage der erhobenen Daten wurden konkrete Maßnahmenkataloge für die verschiedenen Rechenzentren entwickelt und umgesetzt. Bei allen Projekten wurden auch die Mitarbeiter einbezogen und für ihre eigenen Handlungsoptionen zum Stromsparen im Bereich der IT sensibilisiert. Klare Verantwortlichkeiten für das Energiemanagement im Rechenzentrum wurden festgelegt. Zu den durchgeführten Maßnahmen zählten: Einführung eines Energiecontrollings mit Impulszählern und Messfühlern. Umsetzung des Kaltgang-Warmgang-Prinzips: Durch die reihenweise Ausrichtung der Serverracks in eine Richtung sowie die Realisierung einer Einhausung wird die Kühlluft nun möglichst direkt in die Racks transportiert. Die Ver- mengung mit Warmluft wird dabei vermieden.

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Handwerkskammer

H.W. Meyer GmbH Söffge GmbH

Ort

28217 Bremen 28195 Bremen

28195 Bremen

28307 Bremen

Projektzeitraum

04.2007 bis 10.2009

06.2008 bis 08.2008

01.2008 bis 03.2008

04.2008 bis 05.2008

Endenergievernachher: 58 brauch d. Anwen- (vorher: 91) dung (MWh/a)

nachher: 17 (vorher: 50)

nachher: 20 (vorher: 47)

nachher: 23 (vorher: 58)

Endenergieeinsparung

36 % (33 MWh/a)

65 % (33 MWh/a)

58 % (27 MWh/a)

60 % (35 MWh/a)

Energieeffizienzanforderungen

PUE: Gesamtenergieverbrauch des RZ (kW) / Energieverbrauch der IT (kW)

Kommunikation

Pressemitteilung und Fachveranstaltung

Optimierung der Luftführung in den Racks: Nicht benötigte Höheneinheiten, Lücken schlüsse und Sockelbereiche wurden abgedichtet, damit die Luft nur durch die noch verbliebenen Öffnungen strömen kann. Türen und Rückwände der Racks sowie die Ka- belverlegungen wurden so ausgeführt, dass sie die Luftströmung nicht beeinträchtigen. Forcierung der Serverkonsolidierung und Servervirtualisierung: Durch eine Virtuali- sierung können bestehende IT-Ressourcen besser ausgenutzt werden. So ist etwa der parallele Betrieb verschiedener Betriebssysteme auf dem gleichen Server möglich. Dadurch können reale Server eingespart werden. Einführung einer Freiluftkühlung: In Zeiten entsprechend niedriger Außentempera- turen wird durch die Beimengung kühlerer Außenluft eine deutliche Energieeinspa- rung erreicht.

EVALUATION

KONTAKT

Durch den Einsatz einer Überwachungseinheit, die eine Smartbox, einen Impulszähler und einen Messfühler umfasst, sowie durch die Einführung eines IT-Tools werden die Verbrauchsdaten bis auf einzelne Geräte genau ermittelt, ausgewertet und kontinuierlich optimiert. Zur Überwachung der Ergebnisse wurde zudem ein Kennziffernsystem implementiert.

erecon AG Hansjürgen Wilde hansjuergen.wilde@erecon.de www.erecon.de

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Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Energiesparpartnerschaft: Energieeinspar-Contracting für das Krankenhaus Havelhöhe in Berlin

PROJEKTBESCHREIBUNG Das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe ist eine Klinik mit 291 Betten, direkt am Berliner Wannsee gelegen. Die Klinik nutzt die Gebäude der ehemaligen „Reichsakademie für Luftfahrt“, die 1936 gebaut wurden. Bei den bis 2005 durchgeführten Modernisierungen spielte das Thema Energiesparen nie eine wesentliche Rolle. Das änderte sich mit der Energiesparpartnerschaft, die das Krankenhaus 2005 mit dem Energieversorger Vattenfall schloss. Im Rahmen eines acht Jahre laufenden Energieeinspar-Contracting wurde vereinbart, die Energiekosten um 24 Prozent oder gut 180.000 Euro im Jahr zu senken. Beim Energieeinspar-Contracting plant, finanziert und realisiert ein privates Unternehmen Energiesparmaßnahmen beim Auftraggeber. Die Investitionen refinanziert der Contractor dabei aus einem Teil der eingesparten Energiekosten. Nach Vertragsende verbleibt die Einsparung vollständig beim Auftraggeber. Schwerpunkt der Energiesparpartnerschaft ist die Modernisierung der Wärmeversorgung des Krankenhauses durch Vattenfall. Das Krankenhaus erhielt eine moderne Gebäudeleittechnik, die die gesamte Heiztechnik und ausgewählte Lüftungsanlagen bedarfsgerecht steuert. Der Volumenstrom des Heizwassers der insgesamt 1.800 Heizkörper des Krankenhauses wurde an den spezifischen Raumwärmebedarf angepasst. Acht etwas abseits liegende Häuser erhielten ein eigenes Wärmenetz. Damit konnten lange Leitungswege und damit verbundene Wärmeverluste vermieden werden.

PROJEKTDATEN Ort

14089 Berlin

Projektzeitraum

Januar 2006 bis Dezember 2013

Anwendungsfeld

Beleuchtung, Pum- Wärmeversorgung pen, elektr. Antriebe

Nutzermotivation

Endenergieverbrauch der Anwendung (MWh/a)

nachher: 2.368 (vorher: 2.689)

nachher: 7.560 (vorher: 10.669)

nachher: 9.631 (vorher: 9.928)

Endenergieeinsparung

12 % (321 MWh/a)

29 % (3.109 MWh/a)

3 % (297 MWh/a)

Energieeffizienzanforderungen

Normen (EN/ DIN/ ISO/ VDI)

Kommunikation

Aushänge im Krankenhaus, Pressemitteilung

Die Heizzentrale konnte deutlich verkleinert und mit neuer Technik ausgestattet werden. Dabei kamen moderne Gasbrennwerttechnik sowie energieeffiziente Antriebe und regelbare Pumpen zum Einsatz. Auch die Beleuchtungssysteme des Krankenhauses wurden modernisiert und überbeleuchtete Bereiche an die vorgegebene Nennbeleuchtung angepasst. Ein technisches Energiemanagement von Vattenfall gewährleistet eine kontinuierliche Überwachung der Wärmeversorgung auf Basis automatischer Datenerfassung. Dafür wurden über hundert Messstellen installiert. Jetzt kann kurzfristig auf Störungen reagiert und jederzeit die optimale Fahrweise der Energietechnik eingestellt werden. In einem weiteren Modul der Energiesparpartnerschaft werden die Mitarbeiter zu Energiespartechniken geschult und auch die Patienten über ihre Einflussmöglichkeiten informiert. Insgesamt verbraucht das Gemeinschaftskrankenhaus nun jährlich über 3.700 MWh weniger Energie.

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EVALUATION

KONTAKT

Die Evaluation des Projekts erfolgt durch regelmäßige Messungen über Abrechnungsund Unterzähler sowie ein Monats- und Jahres-Controlling. Mit Hilfe eines online aufrufbaren Energie-Controlling-Tools können die Einsparerfolge ermittelt werden. Aber auch Abweichungen und Fehlentwicklungen werden sofort erkannt, so dass Gegenmaßnahmen entwickelt werden können.

Vattenfall Europe Sales GmbH Norbert Springer norbert.springer@vattenfall.de www.vattenfall.de

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Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Energieeffiziente Querschnittstechnologien im Supermarkt „Klimamarkt“ in Mülheim an der Ruhr

PROJEKTDATEN Ort

45478 Mülheim an der Ruhr

Projektzeitraum

Oktober bis Dezember 2008

Anwendungsfeld

Kühlmöbel und Kälteversorgung

nachher: 202 Endenergieverbrauch der Anwen- (vorher: 291) dung (MWh/a)

PROJEKTBESCHREIBUNG 2008 hat die Unternehmensgruppe Tengelmann in Mülheim an der Ruhr einen bestehenden Supermarkt energetisch saniert und zu einem sogenannten Klimamarkt umgebaut. Das Ziel für den Tengelmann Klimamarkt war es, den Energiebedarf um 50 Prozent zu reduzieren und den Betrieb des Marktes ohne CO2-Emissionen zu realisieren. Alle Kühlmöbel, auch in den Bedientheken, wurden mit Glastüren und -deckeln verschlossen, um die Energieverluste zu reduzieren. Um den optimalen Betrieb der Verbundkälteanlage des Marktes auch bei sommerlichen Temperaturen zu gewährleisten, müssen Teile des Kühlprozesses gekühlt werden. Diese Kühlung erfolgt mit Regenwasser, das in einer 100 m3 großen, unterirdischen Zisterne aufgefangen wird. Für die Marktheizung kommt eine Kombination aus Geothermie und Abwärmenutzung aus der Kältetechnik zum Einsatz. Das Prinzip ist denkbar einfach: Den Kühlmöbeln im Markt muss über die gewerbliche Kälteanlage kontinuierlich Wärme entzogen werden, damit sie kalt bleiben. Diese Wärme

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blieb bisher ungenutzt. Im Klimamarkt wird sie über eine Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung und die Beheizung des Marktes effizient genutzt. In Ergänzung wurde die Gebäudehülle aufwändig gedämmt. Die Kombination der Maßnahmen war insgesamt so erfolgreich, dass die konventionelle Gasheizung überflüssig wurde.

Lüftung

Heizung

nachher: 20 (vorher: 45)

nachher: 27 nachher: 36 (vorher: 128) (vorher: 112)

56 % (25 MWh/a)

78 % (101 MWh/a)

Endenergieeinsparung

31 % (89 MWh/a)

Energieeffizienzanforderungen

EnEV 2007

Kommunikation

Internetseite, Pressemitteilung

Beleuchtung

68 % (76 MWh/a)

Auch die Beleuchtung wurde optimiert: In das Dach des Klimamarktes sind parallel laufende Dachlichtbänder mit vielfach streuendem Glas eingelassen, durch die Tageslicht in den Markt fallen kann. Die zentrale Beleuchtungssteuerung schaltet sich ein, wenn die Tageslichtmenge nicht mehr ausreicht und reguliert die künstliche Beleuchtung so, dass nur der Unterschied zur gewünschten Helligkeit ausgeglichen wird. Zum Einsatz kommen ausschließlich hoch effiziente Leuchtmittel wie LED und T5-Leuchtstofflampen.

EVALUATION Für den Klimamarkt wurde ein zentrales, webbasiertes System entwickelt, mit dem die Anlagen online über Datenbanken und Prozessschaubilder überwacht werden. Insgesamt ist der Klimamarkt mit 27 einzelnen Stromunterzählern ausgestattet. Die Zählerstände werden über einen Datenexport aus dem System erfasst und weiterverarbeitet. So liegen jederzeit aktuelle Informationen zu den Energieverbräuchen vor. Die gewonnenen Daten werden analysiert und für die Weiterentwicklung des Klimamarkts sowie zur Übertragung auf andere Lebensmittelmärkte genutzt.

KONTAKT Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG klimamarkt@uz.tengelmann.de www.tengelmann-klimamarkt.de

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Objektbezogene Projekte

Managementsysteme

Modernisierung der Gebäudetechnik eines Bürogebäudes in Mannheim nach „Green CREM-Standard“

PROJEKTBESCHREIBUNG

PROJEKTDATEN Ort

Green Corporate Real Estate Management (Green CREM) ist eine Initiative der ABB Grundbesitz GmbH für ein nachhaltiges Management der betrieblichen Immobilien von ABB in Deutschland. Um die Energiekosten ihrer Immobilien zu reduzieren, werden seit 2006 im Rahmen des Green CREM alle ABB-Standorte hinsichtlich des Energieverbrauchs sowie des Zustands der Dächer und Fassaden analysiert. Aus den Ergebnissen werden Energieeffizienzmaßnahmen abgeleitet. Die Maßnahmen werden dabei mit der Unternehmensstrategie und den operativen Einheiten abgestimmt. Neben dem Energieverbrauch zählen zu den Green CREM-Kriterien die Standort-, Innenraum-, Wasser- und Gebäudequalität sowie die Bewirtschaftung.

Projektzeitraum

April 2006 bis Dezember 2007

Anwendungsfeld

Beleuchtung, Heizung, Klima, Rolltreppen

Endenergieverbrauch der Anwendung

Endenergieeinsparung

44 % (2.432 MWh/a)

Energieeffizienzanforderungen

Kommunikation

nachher: 3.062 MWh/a (vorher: 5.494 MWh/a)

Green CREM (vergleichbar mit einem Umweltmanagementsystem)

Präsentation im Internet, Pressemitteilung und Fachartikel

Nach einer umfassenden Analyse des gesamten ABB-Standorts in Mannheim wurden beispielsweise bereits 2006 die Klimatechnik und die Beleuchtung des betreffenden Bürogebäudes komplett energetisch saniert. Das sechsstöckige Gebäude aus den 1970er Jahren verfügt über rund 25.000 m2

Diese misst, steuert und regelt alle Klimaprozesse sowie die gesamte neue Verschattungsanlage automatisch. Zusätzlich ermöglicht die neue GLT ein Störmeldungsmanagement, welches das Betreiberpersonal im Bedarfsfall mittels Warnmeldung am PC und Mobiltelefon umgehend informiert. Auch die Beleuchtung wurde modernisiert und mit Außenlichtsteuerung und Bewegungsmeldern versehen.

Großraumbüroflächen mit vollverglasten Außenflächen, ist vollklimatisiert und hatte keinen Sonnenschutz. Die Regelung der Klimaanlagen erfolgte pneumatisch und wurde manuell gesteuert.

Das Projekt zeigt beispielhaft das methodische Vorgehen zur Reduktion der Energieverbräuche durch Green CREM und ist Vorbild für weitere Sanierungsmaßnahmen an den ABB- Standorten.

Die Sanierungsmaßnahmen beinhalteten den Austausch der rund 6.000 Quadratmeter Fensterflächen durch eine moderne, hochwertige Sonnenschutzverglasung. Neue lichtund windabhängige Außenjalousien wurden angebracht. Sie reduzieren die direkte Sonneneinstrahlung und verringern somit die Erwärmung der Gebäudehülle. Die bestehende pneumatische Regelung der Klimatechnik wurde durch eine moderne ABB-Gebäudeleittechnik (GLT) ersetzt.

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68309 Mannheim

Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

EVALUATION KONTAKT ABB Grundbesitz GmbH Ralph Berner ralph.berner@de.abb.com www.abb.de/crem-consult

Der Verbrauch von Strom und Fernwärme wurde vor und nach der Sanierung über einen Zeitraum von jeweils einem Jahr genau gemessen, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen. Gesondert betrachtet wurden dabei u.a. der Stromverbrauch für die Beleuchtung und die Klimaanlage. Insgesamt konnten durch die umgesetzten Maßnahmen die Energie- und Instandhaltungskosten um circa 40 Prozent gesenkt werden. Die Reduzierung der CO2-Emissionen beim Kälteverbrauch beläuft sich dabei auf rund 44 Prozent, beim Wärmeverbrauch auf etwa 40 Prozent. 35


Managementsysteme

Kategorie Managementsysteme. Oftmals führen Organisationen einzelne Energieeffizienzmaßnahmen unabhängig voneinander durch, ohne genau zu wissen, ob sie wirklich die sinnvollsten Maßnahmen umsetzen. Ein Energiemanagement hilft dabei, alle energierelevanten Vorgänge zusammenhängend zu betrachten und die lohnendsten Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen. Dies führt zu deutlich höheren und wirtschaftlicheren Energieeinsparungen als die Umsetzung von Einzelmaßnahmen. Ein Energiemanagement umfasst dabei die vorausschauende und systematisierte Koordinierung der Beschaffung, Umwandlung, Verteilung und Nutzung von Energie innerhalb einer Organisation. Das Ziel ist die kontinuierliche Reduktion des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Energiekosten. Ein Energiemanagementsystem ist dabei das Instrument, um die Reduktion des Energieverbrauchs systematisch und langfristig in einer Institution zu verankern. Dies gilt für Unternehmen genauso wie für öffentliche Einrichtungen.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Freudenberg Sealing Technologies Integraler Ansatz zur Energieeinsparung - der Energy Saving Cycle von Freudenberg Sealing Technologies

Stadt Herrenberg Gebäude- und Klimaschutzmanagement der Stadt Herrenberg

Diese Good-Practice-Kategorie beschränkt sich jedoch nicht auf Energiemanagementsysteme, sondern berücksichtigt alle Managementaktivitäten, die durch die stetige Erfassung, Analyse und Optimierung bestehender Systeme Energieverbräuche reduzieren. So werden in übergeordneten Managementsystemen, beispielsweise in Umwelt- oder Nachhaltigkeitsmanagementsystemen, die Energieflüsse oft gleichwertig mit anderen Aspekten berücksichtigt. Auch ein Gebäude- oder ein Mobilitätsmanagement wirkt sich für gewöhnlich positiv auf den Energieverbrauch aus und kann dann mit dem Good-Practice-Label in der Kategorie „Managementsysteme“ ausgezeichnet werden.

Energiemanagement

37.000

MWh Energieeinsparung

Gebäudemanagement Reduzierung des Wärmeverbrauchs um

33%

Um das Good-Practice-Label zu erhalten, müssen Energieeinsparungen im Rahmen des Managementsystems mit einem geeigneten Verfahren geprüft und dokumentiert werden.

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Managementsysteme

Integraler Ansatz zur Energieeinsparung - der Energy Saving Cycle von Freudenberg Sealing Technologies

PROJEKTBESCHREIBUNG

PROJEKTDATEN Ort

Freudenberg Sealing Technologies (FST) ist mit rund 12.630 Mitarbeitern Zulieferer und Entwicklungspartner sowohl für die Automobil- als auch die allgemeine Industrie. FST ist mit Produktionsstandorten in Deutschland und vielen europäischen Ländern ebenso vertreten wie in Nord- und Südamerika. Mit dem FST Energy Saving Cycle hat das Unternehmen ein eigenes Energiemanagementsystem entwickelt und etabliert, um den Energieverbrauch der verschiedenen Standorte systematisch zu reduzieren. Vorherige Initiativen hatten sich auf einzelne Werke beschränkt. Anlass für die Entwicklung des Energy Saving Cycles war die Erkenntnis, dass Energieeinsparung ein bedeutender Wettbewerbsfaktor ist, der aufgrund zu erwartender Preisentwicklungen für FST sehr schnell an Bedeutung gewinnen wird. Der FST Energy Saving Cycle ist ein integraler Ansatz aus Wissenstransfer, Standortprogrammen, zyklischem Energieverbrauchsreporting und übergreifenden Projekten für effiziente Energiesparmaßnahmen. Das integrierte Konzept bietet neben einem monatlichen Monitoring und Reporting aller energierelevanten Prozesse auch regelmäßige Sensibilisierungsworkshops für die Mitarbeiter, standortbezogene Selbstbewertungen zum Energieverbrauch sowie einen stetigen Erfahrungstransfer mit wissenschaftlichen Grundlagenprojekten. Der standortübergreifende Ansatz streut die gewonnenen Erfahrungen und sichert eine schnelle Durchdringung und Umsetzung. Die volle Unterstützung der Unternehmensleitung trägt maßgeblich zum Erfolg bei. FST hat im Rahmen des Energy Saving Cycles verschiedenste Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt. Fast überall können

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Überregional, Standorte von FST in Deutschland

Projektzeitraum

Januar 2009

Art des Projekts

Energiemanagement

Angestrebte Endenergieeinsparung

30.000 MWh innerhalb von 3 Jahren (Europa)

Bisherige Ergebnisse Kommunikation

37.000 MWh (2009 bis 2011 / Europa) Publikationen, Vorstellung auf externen Veranstaltungen

nun die Anlagen während der Betriebsruhezeiten abgeschaltet werden. Die Senkung des Drucks im Druckluftnetz, angepasst an die Erfordernisse der einzelnen Standorte, brachte weitere erhebliche Energieeinsparungen. Die Steuerungen aller Gebäudeklimaanlagen wurden überprüft und an die tatsächlichen Erfordernisse angepasst. Zwischen 2010 und 2013 sollen mithilfe des Energiemanagements allein europaweit rund 30.000 MWh eingespart werden. Folgende Säulen stützen den Erfolg des Programms: Klare Definition von Verantwortlichkeiten Grundlagenuntersuchungen Mitarbeitersensibilisierung Checklisten mit Best-Practice-Beispielen Kontinuierliches Monitoring Erfahrungsaustausch EVALUATION KONTAKT Freudenberg Sealing Technologies GmbH & Co. KG Hans Kloos hans.kloos@fst.com www.fst.com

FST erfasst mit dem Energy Saving Cycle über alle Standort hinweg den Energieverbrauch und kommuniziert diesen monatlich auf einer für die Standorte zugänglichen Intranetplattform. Auswertungen dieser Plattform dienen als Grundlage für regelmäßige Bereichs- und Konzernberichte. Abweichungen zwischen Vormonaten, Standorten und Teilbereichen lassen sich durch Vergleiche und in Gesprächen mit den Standortverantwortlichen auf Plausibilität prüfen. Erfahrungen aus den Projekten und Erkenntnisse über Kausalitäten werden in regelmäßigen „Energy Surveys“ ausgetauscht und fließen auch in die Entwicklung neuer Technologien und Anlagen ein.

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Managementsysteme

Gebäude- und Klimaschutzmanagement der Stadt Herrenberg

PROJEKTDATEN Ort

71083 Herrenberg

Projektstart

Dezember 1997

Art des Projekts

Energiemanagement

Angestrebte Endenergieeinsparung

Bisherige Ergebnisse Kommunikation

Reduzierung des Energieverbrauchs um 50 % gegenüber 1998 innerhalb von 7 Jahren ab 2011 (entspricht ca. 4.000 MWh)

Reduzierung des Wärmeverbrauchs um 33 % bis 2011 Vorträge in Gremien und Fachtagungen, regionale Öffentlichkeitsarbeit

PROJEKTBESCHREIBUNG Die Stadt Herrenberg in Baden-Württemberg hat seit 1997 sukzessive ein Gebäude- und Klimaschutzmanagement für ihre städtischen Liegenschaften aufgebaut und stetig weiter entwickelt. Der Grundstein dafür war eine umfassende Aufnahme der Energiedaten aller städtischen Gebäude im Jahr 1997. Seitdem werden jährliche Energieberichte erarbeitet, in denen die monatlich bzw. jährlich erfassten Ressourcenverbräuche für Wärme, Strom und Wasser sowie die flächenund gebäudebezogenen Kennwerte der einzelnen Gebäude dargestellt werden. Zudem finden bei einem großen Teil der Liegenschaften monatliche Begehungen statt, bei denen Optimierungen vorgenommen und Sofortmaßnahmen veranlasst werden. Für die auffälligen Gebäude werden darüber hinaus umfangreichere Energiesparmaßnahmen erarbeitet und abhängig vom Einsparpotenzial realisiert. Um zusätzliche Energieverbrauchsreduzierungen bei den städtischen Gebäuden zu erreichen, wurden als weitere Instrumente ein Energiekataster und ein umfassendes Gebäudemanagement eingeführt.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

In dem Energiekataster, werden alle technischen und energieverbrauchsrelevanten Daten von mittlerweile 55 städtischen Gebäuden aufgenommen und die möglichen energetischen Sanierungsmaßnahmen einschließlich ihrer Vollkosten erfasst. Diese 55 Gebäude verbrauchen ca. 70 Prozent der gesamten städtischen Heizenergie. Das Energiekataster erlaubt die Bewertung der einzelnen Sanierungsmaßnahmen im Hinblick auf Energieverbrauchsreduktion, Kosten und Wirtschaftlichkeit. Diese Bewertung kann im Sinne eines Portfoliomanagements ebenso auf den gesamten erfassten Gebäudebestand bezogen und die Maßnahmen können nach unterschiedlichen Kriterien priorisiert werden. Das Gebäudemanagement integriert Planung, Bewirtschaftung, Energiemanagement und Anlagenbetreuung und ermöglicht so den unmittelbaren Zugriff auf alle energierelevanten „Stellschrauben“ und damit letztlich die Umsetzung des Portfoliomanagements. Unter Berücksichtigung der Flächenerweiterung konnte mit Hilfe des Gebäude- und Klimaschutzmanagements und daraus abgeleiteter Maßnahmen der spezifische Wärmeverbrauch der städtischen Liegenschaften von 170 kWh im Jahr 1998 auf 120 kWh je Quadratmeter im Jahr 2009 gesenkt werden. Die Umsetzung weiterer Anfang 2012 beschlossener Energieeffizienzmaßnahmen soll den Wärmeverbrauch nochmals deutlich, auf unter 100 KW/m2/a, senken.

KONTAKT Stadt Herrenberg EVALUATION Seit 1998 erfolgt ein monatliches Verbrauchs- und Kostenmonitoring über eine Energiemanagementsoftware. Im jährlichen Energiebericht für die kommunalen Liegenschaften werden alle Ergebnisse des Monitorings und der daraus resultierenden Maßnahmen dargestellt. Die im Energiekataster enthaltenen energetischen Sanierungsmaßnahmen werden in die mittelfristige Haushaltsplanung integriert.

Rolf Bickelmann r.bickelmann@herrenberg.de www.herrenberg.de

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Zeigen Sie Energieeffizienz – Bewerben Sie sich um das Good-Practice-Label.

IMPRESSUM: Herausgeber: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Energiesysteme und Energiedienstleistungen Chausseestraße 128 a 10115 Berlin

Für das Good-Practice-Label können sich all diejenigen bewerben, die maßgeblich an Aktivitäten und Projekten zur Steigerung der Endenergieeffizienz und Senkung des Endenergieverbrauchs beteiligt sind. Das können zum Beispiel Industrieunternehmen, Gewerbebetriebe, Kommunen, Behörden oder Immobilienunternehmen sein, die Projekte durchgeführt oder Mittel dafür bereitgestellt haben. Es können aber beispielsweise auch Planer, Anlagenbauer, Bauunternehmen, Handwerker, Energieberater, Energiedienstleister oder Bildungsträger sein, die als Auftragnehmer maßgebliche Leistungen im Rahmen des Energieeffizienzprojekts erbracht haben. Gegenüber potenziellen Kunden oder Partnern werden durch die Auszeichnung mit dem Good-Practice-Label das Image und die Glaubwürdigkeit gestärkt. Mitarbeiter und Kollegen werden motiviert und sind oft schneller bereit, weitere Aktivitäten engagiert zu unterstützen. Die ausgezeichneten Good-Practice-Projekte werden von der dena im Internet und mittels Pressearbeit öffentlich kommuniziert.

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Energieeffizienz zeigen. Das Good-Practice-Label der dena.

Bei zusätzlicher Kommunikationsarbeit durch die Projekteigner bzw. Projektbeteiligten ergibt sich eine verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit und Wahrnehmung des Projekts und der beteiligten Akteure.

Tel.: +49 (0)30 72 61 65-771

Um das Label zu erhalten, muss ein Projekt bestimmte Anforderungen erfüllen. Dabei wird zwischen allgemeinen Bedingungen, die für alle Projekte gelten, und spezifischen Bedingungen, die für die einzelnen Projektkategorien gültig sind, unterschieden.

www.dena.de

Fax: +49 (0)30 72 61 65-699 E-Mail: info@energieeffizienz-online.info

Redaktion: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Zu den allgemeinen Bedingungen zählt, dass das Projekt nach 2005 umgesetzt sein und zur Einsparung von Endenergie beitragen muss. Auch muss das Projekt nach Abschluss bzw. frühestens ein Jahr nach Projektstart evaluiert worden sein. Projekte der Kategorie Information und Motivation müssen darüber hinaus z. B. belegen, wie sie ihre Zielgruppe im Hinblick auf Energieeinsparungen positiv beeinflussen konnten. Für Projekte der Kategorie „Objektbezogen“ gilt unter anderem, dass sie mindestens 100 MWh pro Jahr Energie einsparen müssen.

Nadia Grimm / Steffen Joest / Immo Zoch Stand: September 2012 Alle Rechte sind vorbehalten. Jegliche Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena. Artikelnummer 1398

Ausführliche Informationen zur Bewerbung um das Good-Practice-Label aber auch zu allen bisher ausgezeichneten Projekten finden sich unter: www.energieeffizienz-online.info. Die Verleihung des Good-Practice-Labels ist Teil des vom Bundeswirtschaftsministerium aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags geförderten dena-Projekts „Kommunikationsplattform zur Unterstützung der nationalen Umsetzung der EU-Energiedienstleistungsrichtlinie (EDL-Kommunikationsplattform)“.

klimaneutral gedruckt 175023568 0612 1005 43


www.energieeffizienz-online.info

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