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Eine junge Ausnahmegeigerin stellt sich vor

Das erste von fünf Mittagskonzerten im Format «fifty-five minutes» wartet mit einer Sensation auf: Die zwölfjährige Edna Unseld gehört zu den begabtesten Geigerinnen ihres Alters –weltweit. Mit einer besonders starken Ausstrahlung und Bühnenpräsenz vermag sie ihr Publikum zu fesseln. Edna hat 2022 den internationalen Wettbewerb ‹Il Piccolo Violino› in Italien gewonnen. Zusammen mit ihrer ebenso preisgekrönten Schwester Romy, spielt Edna Kompositionen aus drei Epochen vor: Eine Sonate von Beethoven, ein Virtuosenstück von Saint-Saëns und mit Ernest Bloch auch ein Werk eines Schweizer Komponisten mit Aargauer Bezug. Sein ‹Nigun› (1924) ahmt die frei schweifenden Melodielinien des improvisatorischen Gesangs frommer Juden nach. Man darf gespannt sein!

Edna Unseld

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Violine

Aus einer Schweizer Musikerfamilie stammend, gewann Edna Unseld 2022 den internationalen Violinwettbewerb «Il Piccolo Violino Magico». Die zwölfjährige Violinistin besucht den Violinunterricht bei Jens Lohmann und Susanna Unseld und ist Mitglied im Ensemble Stringendo. Sie nahm an einem Meisterkurs mit Maxim Vengerov teil und durfte als Preisträgerin des

Leonid Kogan Wettbewerbs mit dem Pannon Philharmonic Orchestra unter Gilbert Varga auftreten. Edna gewann mehrere erste Preise mit Auszeichnung beim Schweizer Jugendmusikwettbewerb. Sie spielt auf einer Violine von Camillo Camilli aus Schweizer Privatbesitz.

Romy Unseld

Klavier

Im Jahr 2007 in Zürich geboren, wächst Romy Unseld in einer Musikerfamilie auf. Im Alter von fünf Jahren begann sie, Klavier zu spielen. Seither erhielt sie zahlreiche Preise bei Wettbewerben: Sie gewann das Finale des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs dreimal nacheinander – 2017, 2019 und 2021. 2021 wurde sie bei der internationalen Steinway-Competition in Hamburg als Preisträgerin ausgezeichnet. Von 2019 bis 2021 besuchte Romy die Förderklasse K&S am RämibühlGymnasium in Zürich und wurde in dieser Zeit auf dem Klavier von Kateryna Tereshchenko betreut.

Seit 2021 ist Romy in der TalentFörderklasse von Arta Arnicane am Konservatorium Zürich (MKZ). In ihrer Freizeit nimmt Romy Gesangs- und Ballett-Unterricht.

Sebastian Bohren

Leitung und Violine

Henryk Górecki

Three pieces in the old style

Joseph Haydn

Cellokonzert Nr. 1, C-Dur

Antonio Vivaldi

Le Quattro Stagioni

Montag, 4. September, 19:30 Uhr Einlass 30 Minuten vor Konzertbeginn.

Veranstaltungsort: Reformierte Stadtkirche, Kirchplatz, 5200 Brugg (Garderobe und Toilette vor Ort / Barrierefrei, mit WC für Rollstuhlfahrer:innen)

Karten erhältlich ab CHF 15,– bis CHF 60,–Ermässigung für IV-Bezüger:innen, Schüler:innen und Studierende

Die österreichische Cellistin Julia Hagen wird erstmals in Brugg zu hören sein. Dafür hat sie das bekannte Cellokonzert Nr. 1, C-Dur, von Haydn ausgesucht. Noch vom Spätbarock inspiriert, öffnet das elegante Werk die Herzen – sicher auch für die junge Solistin, die gerade eine steile internationale Karriere macht. Vor diesem aufregenden Debüt eröffnet das Georgische Kammerorchester Ingolstadt unter der Leitung von LenaLisa Wüstendörfer den Konzertabend mit den ‹Drei Stücken im alten Stil› des polnischen Komponisten Henryk Górecki. Seine Musiksprache ist besonders zugänglich, so dass seine 3. Sinfonie in den 1990er Jahren ein regelrechter Hit wurde. Der Spiegel stellte damals fest, mit der höchst erfolgreichen CD habe Górecki in den UK-Pop-Charts sogar Mick Jagger und Paul McCartney überrundet. Vivaldis ‹Vier Jahreszeiten›, ein Werk das seit Jahrhunderten ebenfalls Hit-Charakter hat, komplettiert das Programm. Festivalleiter Sebastian Bohren hat schon öfter mit dem Georgischen Kammerorchester zusammengearbeitet und wird das Ensemble von der Violine aus leiten. Man darf sich auf eine unmittelbare, entschlackte und frische Wiedergabe des Evergreens freuen.

Georgisches Kammerorchester Ingolstadt

Seit seiner Übersiedelung nach Deutschland 1990 hat das Georgische Kammerorchester sich zu einem festen Bestandteil des internationalen Kulturlebens entwickelt. Künstlerisch massgeblich geprägt durch seine langjährige Leiterin, die Geigerin Liana Issakadze, profitierte das Ensemble auch von seiner Zusammenarbeit mit Dirigentenpersönlichkeiten wie Lord Yehudi Menuhin oder Kurt Masur. Herausragende internationale Künstler wie Heinrich Schiff, Tabea Zimmermann, Juan Diego Florez, Gidon Kremer, Lynn Harrell, Rudolf Buchbinder, Maxim Vengerov oder Daniel Müller-Schott sind mit dem Orchester aufgetreten. Rund neunzig Konzerte im Jahr führen das Orchester neben einer eigenen Aboreihe in Ingolstadt regelmässig zu bedeutenden Musikfestivals und zu Konzerten ins Ausland.

Ein Höhepunkt in der jüngeren Orchestergeschichte war das Konzert im April 2018 in der Elbphilharmonie mit den beiden Pianistinnen Khatia und Gvantsa Buniatishvili. Seit 2010 wird das Ensemble als nichtstaatliches Kulturorchester vom Freistaat Bayern gefördert.

Lena-Lisa Wüstendörfer

Leitung

Lena-Lisa Wüstendörfer ist Music Director des Swiss Orchestra und gestaltet seit 2022 als Intendantin von Andermatt Music den Konzertbetrieb der Andermatt Konzerthalle.

1983 in Zürich geboren, studierte LenaLisa Wüstendörfer an der Hochschule für Musik in Basel Violine und Dirigieren sowie an der Universität Basel Musikwissenschaft und Volkswirtschaft, wo sie auch zur Doktorin promovierte. Ihre Dirigierstudien vertiefte sie bei Sylvia Caduff und Sir Roger Norrington. Sie war Assistenzdirigentin von Claudio

Abbado. Engagements als Gastdirigentin führen sie zu renommierten Klangkörpern wie zum Luzerner

Sinfonieorchester, Frankfurter Opernund Museumsorchester, Musikkollegium Winterthur, zur Sinfonietta Cracovia, Berner Symphonieorchester, Copenhagen Philharmonic oder dem Odense Symphony Orchestra.

Julia Hagen

Violoncello

Natürlichkeit und Wärme, Vitalität und Mut zum Risiko; solche Vorzüge werden gerne genannt, wenn von Julia Hagens Spiel die Rede ist. Die Cellistin aus Salzburg, Spross einer musikalischen Familie, überzeugt als Solistin mit Orchester ebenso wie im Recital oder in zahlreichen Kammermusikkonstellationen an der Seite prominenter Partner. Die 28-Jährige, die inzwischen in Wien lebt, verbindet Souveränität im Technischen mit hohem gestalterischen Anspruch und einer unmittelbar kommunikativen Musizierhaltung.

Aktuelle Höhepunkte sind Debüts mit dem Radio Symphonieorchester Berlin und Konzerte mit Franz Welser-Möst und Mirga Gražinytė-Tyla. Sie trat schon mit dem Tonhalle-Orchester, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Brucknerorchester Linz, der Kremerata Baltica, dem City of Birmingham Orchestra sowie bei den Salzburger Festspielen mit Künstlern wie Renaud Capuçon oder Igor Levit auf.

Sebastian Bohren

Violine

Die internationale Presse attestiert dem Geiger Sebastian Bohren, geboren 1987, erfrischende Direktheit (Guardian), Charme und Eleganz (The Strad) sowie Bravour (Sunday Times).

Im Repertoire von Barock bis Romantik sucht er ein Hörerlebnis fern der Routine, in der Musik von Moderne und Gegenwart das Abenteuer des Entdeckens. Seine CD-Aufnahmen (Sony, RCA, Avie) von Bach, Beethoven, Mozart erhielten Höchstnoten. Zusammenarbeit verbindet ihn beispielsweise mit den Dirigenten Emmanuel Tjeknavorian, Heinz Holliger und Andrew Manze, sowie den Komponisten Magnus Lindberg und Peter Eötvös. Im Jahr 2022 erhielt er den Preis «Goldener Bogen». Er leitet die Konzertreihe «Stretta Concerts».

Dienstag, 05.09. 12:15 Uhr

Klassik.com

Brugg – Wien: Violinfantasien der Romantik

Dienstag, 5. September, 12:15–13.10 Uhr Einlass 30 Minuten vor Konzertbeginn.

Veranstaltungsort: Zimmermannhaus, Vorstadt 19, 5200 Brugg

(Garderobe und Toilette vor Ort / Bedingt barrierefrei. Bitte nehmen Sie vorab Kontakt auf mit Mitarbeitern vom Zimmermannhaus. Tel. 056 441 96 01)

Karten für CHF 30,–Ermässigung für IV-Bezüger:innen, Schüler:innen und Studierende

Concerti

Ein Konzert mit zwei Höhepunkten ist das Mittagsintermezzo mit dem Geiger Dmitry Smirnov und dem Pianisten Benjamin Engeli. Den Namen Smirnov hat man vielleicht noch nicht so oft gehört, doch das wird sich ändern! Der St. Petersburger gehört zu den eigenständigsten, stilistisch vielseitigsten Musikern. Er spielt ebenso virtuos auf Darmsaiten Barockmusik wie die Solosonate von Bartok. Kein Geheimtipp mehr ist Engeli, hat er sich doch in Brugg durch seine umsichtige Programmierung der Konzerte im Zimmermannhaus einen Namen gemacht. Gemeinsam spielen sie die Fantasie des Bruggers Theodor Fröhlich, dem bedeutendsten Schweizer Romantiker. Zu dieser Trouvaille gesellt sich die eindrucksvolle C-Dur-Fantasie von Schubert. Sie ist ein Meilenstein in der Violinliteratur, nicht nur wegen ihrer Länge von 30 Minuten.

Dmitry Smirnov

Violine

Der 1994 in St. Petersburg geborene Dmitry Smirnov verbindet als Künstler starke Individualität mit hoher Authentizität. Als Gewinner zahlreicher internationaler Wettbewerbe verfügt er über ein enormes Repertoire und ist in der Moderne wie auch auf der Barockvioline gleichermassen zuhause. Smirnov war 2022/23 Artist in Residence beim Kammerorchester Basel und gab bereits seine Debüts beim Lucerne Festival, Menuhin Festival Gstaad und Lugano Musica. Er arbeitet mit Heinz Holliger bei den «Swiss

Chamber Concerts», mit Giovanni Antonini und Il Giardino Armonico im «Haydn Projekt 2032», mit Sol Gabetta am SOLsberg Festival. Er konzertierte ausserdem in der Carnegie Hall New York, der Wigmore Hall London, der Nikkei Hall Tokyo, im Konzerthaus Berlin, an den Salzburger Festspielen und in der Mariinsky Concert Hall St. Petersburg.

Benjamin Engeli

Klavier

Der Schweizer Pianist konzertiert als Solist mit Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem TschaikowskySinfonieorchester Moskau oder dem Tonhalle-Orchester Zürich und hat durch zahlreiche CD-Produktionen mit Werken von Joseph Haydn über George Gershwin bis zur neuesten Musik auf sich aufmerksam gemacht. Er widmet sich mit Begeisterung der Kammermusik: Als Mitglied des Tecchler Trios gewann er 2007 den ARD-Musikwettbewerb in München. Inzwischen ist er weltweit gefragter musikalischer Partner zahlreicher Berufskollegen. Durch sein Engagement im Gershwin Piano Quartet bewegt er sich gern zwischen stilistischen Grenzen und blickt auch als Arrangeur häufig über den Tellerrand der Klassik. Er wurde von Adrian Oetiker an der Musikhochschule in Basel ausgebildet. Weitere Studien folgten bei Homero Francesch, Lazar Berman, Maurizio Pollini und Andràs Schiff.

Stradivari-Quartett:

Xiaoming Wang

Violine Stefan Tarara

Violine

Lech Antonio Uszynski

Viola Maja Weber

Violoncello mit Julia Hagen

Violoncello

Robert Schumann

Streichquartett F-Dur, op. 41/2

Franz Schubert

Streichquintett C-Dur, D956

Dienstag, 5. September, 19:30 Uhr

Einlass 30 Minuten vor Konzertbeginn.

Veranstaltungsort

Salzhaus Brugg, Schulthess-Allee 25, 5200 Brugg (Garderobe und Toilette vor Ort / Barrierefrei, ohne WC für Rollstuhlfahrer:innen)

Karten erhältlich ab CHF 20,– bis CHF 60,–Ermässigung für IV-Bezüger:innen, Schüler:innen und Studierende

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