Martin Steinmann, 1940 in Aarau geboren, hat in Basel das Gymnasium besucht und anschliessend Geschichte, Germanistik und lateinische Philologie studiert. 1966 doktorierte er über den Buchdrucker Johannes Oporinus. Nach einem Jahr Mitarbeit am Mittellateinischen Wörterbuch in München wurde er Adjunkt in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel, 1976 rückte er dort zum Vorsteher nach. An der Universität las er als Extraordinarius über Paläographie und Bibliotheks wissenschaft . Er war Mitglied des Comité International de Paléographie Latine, Gründer und langjähriger Präsident des Kuratoriums ‹Katalogisierung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften der Schweiz› und von 1973 bis 1998 Redaktor der Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Er ist Autor zahlreicher Aufsätze zur Paläographie und zur Basler Geschichte sowie von Publikationen von kleineren Texten vor allem des Mittelalters und des 16. Jahrhunderts.
Martin Steinmann
Texte aus dem Mittelalter, die von Handschriften, ihrer Herstellung, Verwendung und Aufbewahrung handeln, sind nicht häufig. Sie berichten über Schreiben und Lesen lernen; Schreiben und Schreibwerkzeuge (auch Schreiben bei Licht und im Winter), Verfassen von Texten, erster Niederschrift auf Wachstafeln, Zensur, ‹Publikation› und nicht autorisierten Abschriften; Auft räge an Schreiber, Kosten, Preise und Wert von Handschriften; Zugänglichkeit von Büchern; Ausleihe, Transport und Verbreitung; Umgang mit Büchern; Bibliotheksordnungen, Beschaff ung und Reparatur von Büchern; Buchstaben, allegorische Ausdeutung von Schrift und Schreiben; Legenden und Wundergeschichten und vieles andere. Solche Nachrichten fi nden sich verstreut in den verschiedensten Dokumenten, in Chroniken, Biographien, Dichtungen, Urkunden und Akten aller Art. Seit Wilhelm Wattenbachs Schrift wesen im Mittelalter (3. Auflage, Leipzig 1896), in dem sehr viele Stellen nachgewiesen und oft auch zitiert sind, ist eine Übersicht ein Desiderat. Die neue Sammlung vereinigt Texte in Latein und den Volkssprachen (deutsch, französisch, englisch, dazu auch italienische, irische und spanische Stücke). Grundlage der Publikation bilden die jeweils besten Ausgaben, wo nötig und möglich wurden die Handschriften verglichen. Die Texte sind chronologisch geordnet, eine deutsche Übersetzung erleichtert Lektüre und Verständnis, und Register, vor allem ein ausführliches Sachregister, ermöglichen eine gezielte Suche.
Handschriften im Mittelalter
Martin Steinmann
Handschriften im Mittelalter Eine Quellensammlung
I S B N 978-3-7965-2890-3
Schwabe Verlag Basel www.schwabeverlag.ch
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