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Birgit Schrowange: Finanzielle Vorsorge geht in jedem Alter

Sie ist eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Fernsehlandschaft. Ob Nachrichten, Lifestyle-Formate oder Infotainment-Sendungen: Birgit Schrowange kennt das Metier seit Jahrzehnten. Für ihr soziales Engagement wurde ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Eines ihrer Herzensthemen ist es, Frauen zu stärken sich finanziell abzusichern. Sei es durch Fonds oder andere Geldanlangen. Wir haben die beliebte TV-Moderatorin getroffen. Für SchöneJahre-Leserinnen und -Leser verrät sie ihre ganz persönlichen Finanztipps für Frauen.

Frau Schrowange, Sie haben in Ihrem privaten und beruflichen Umfeld schon öfter erlebt, dass Frauen Themen rund ums Geld ihren Männern überlassen. Was raten Sie diesen Frauen?

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Ich möchte jeder Frau ans Herz legen: Kümmere dich um deine Finanzen. Das Thema Geld ist geschlechtsneutral und nicht schmutzig. Auch die alte Vorstellung „über Geld spricht man nicht“ ist falsch. Über Geld spricht man, denn es ermöglicht Freiheit, bis ins hohe Alter. Hinzu kommt, dass ein Mann keine Lebensversicherung ist. Denn leider geht jede zweite Ehe in die Brüche. Als Frau ist man nie davor gefeit, dass durch einen Schicksalsschlag das Thema Geld plötzlich zum zentralen Thema wird. Und dann sollte es kein böses Erwachen geben. Sich in Gelddingen nur auf den Partner zu verlassen, kann oft dazu führen, dass Frauen im Alter finanziell schlecht oder nicht abgesichert sind.

Prognosen zufolge haben rund 75 Prozent der 30-bis 50-jährigen Frauen in den 2030er-Jahren eine Rente von gerade einmal 400 Euro. Welche Tipps geben Sie Frauen, damit sie in der Rente nicht in Altersarmut leben müssen?

Sich um das Thema persönliche Finanzen zu kümmern, erfordert kein Studium oder detailliertes Branchenwissen. Im Grunde ist es einfach: man muss es nur regelmäßig machen. Praktisch bedeutet es, Monat für Monat einen bestimmten Betrag zum Beispiel in Aktien oder Fonds zu investieren.

Am besten per Dauerauftrag direkt zum Monatsanfang. Jetzt sagen viele bestimmt, dass sie dafür kein Geld übrig haben. Aber es macht Sinn und lohnt sich wirklich. Ich rate ab und zu mal auf ein Essen im Restaurant oder den Coffee to go, unnötige Abos, Apps oder das x-te Paar Schuhe zu verzichten. Dafür das Geld besser zum Sparen verwenden.

Viele Frauen scheuen sich davor, sich mit Sparplänen, Fonds oder Aktien auseinanderzusetzen. Wo finden sie Hilfe und Anleitungen, die ihnen diese Themen leicht verständlich näherbringen?

Es gibt viele kostenlose Tipps und Hilfen im Internet. Zum Beispiel auf Instagram bei Madame Moneypenny (https://www.instagram.com/madamemoneypenny/) und bei den Finanzheldinnen (www. finanz-heldinnen.de). Ich empfehle außerdem einen guten Bankberater oder Bankberaterin, zu denen man Vertrauen hat. Mit ihnen lässt sich die persönliche finanzielle Situation analysieren. Und dann kann man gemeinsam herausfinden, welches die beste Anlagemöglichkeit ist.

Angenommen eine Frau mit 50 Jahren aufwärts hat finanzielle Dinge bisher anderen überlassen: Was macht Sinn bei der persönlichen Finanzvorsorge in höherem Alter?

Je früher eine Frau mit dem Sparen anfängt, desto besser. Doch es geht auch im Alter von 50 aufwärts. Fürs Sparen ist es nie zu spät, denn wir werden ja heute auch alle deutlich älter. Wichtig ist es, die Glaubenssätze wie „Geld ist nicht wichtig“ oder „Männersache“ aus dem Kopf zu streichen. Denn Geld verdirbt nicht den Charakter, sondern beruhigt und macht frei. Und dann kann es losgehen mit dem persönlichen Sparplan.

„Jetzt ist meine beste Zeit“, sagt Birgit Schrowange über Ihr interessantes Leben. Nach 40 Jahren vor der Kamera blickt Sie heute gelassen und entspannt aufs Leben und freut sich über die Dinge, die noch kommen werden. In Ihrer Biografie schreibt Sie über Ihre Jahre mit und ohne Kind und das Finden der späten Liebe. Und natürlich über den Weg Ihres haarigen Coming-outs und der Verwandlung von einer Frau mit dunklem zu einer mit grauem Haar. Sie gibt Frauen in Ihrem Buch Mut, zu sich selbst zu stehen, Dinge in die Hand zu nehmen und anzupacken. Und natürlich auch zum Thema Finanzen, Aktien und Co und was Sie über die Jahre dabei gelernt hat. Denn auch Frauen sollten keine Scheu vor dem Thema Finanzen und finanzieller Absicherung haben.

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