Bauer Magazine 2016

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BAUER

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

DIPL.-ING. WILLI HILDEBRANDT

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bauer-landschaftsarchitekten.de | 2016



Landschaftsarchitektur aus Leidenschaft Wir stehen für die Entwicklung einer modernen, nicht modischen Stadt- und Landschaftsgestaltung. Sie soll unaufgeregt detailklar für die Menschen planen und nachhaltig sein im Sinne einer gestalterisch gut durchdachten, gut kommunizierten und technisch dauerhaften Lösung. Das Zusammenwirken von guter Gestaltung im Kontext von Stadtklima und Ökologie, sich be-ständig weiter entwickelnden politischen, kulturellen und auch ökonomischen Anforderungen und persönlicher Leidenschaft ist Basis erfolgreicher Arbeit. Teamgeist ist ebenso gefragt, wie Diskussionsfähigkeit und auch Überzeugungsvermögen. Wenn ein Projekt von der ersten Idee bis zu Realisierung den Grundgedanken weitertragen und erhalten kann, ist es gelungen eine zunächst fachlich geprägte Idee verständlich zu machen und alle Beteiligte zu überzeugen. Der Landschaftsarchitekt trägt eine hohe Verantwortung für die zukünftige Entwicklung der Freiräume, in denen sich Menschen wohlfühlen und immer auch die Idee dahinter spüren. Planung ist immer ein Prozess im Kontext historischer Entwicklung, aktueller Ideen und Ansätze und immer auch eine Vision in die Zukunft.

– Willi Hildebrandt

Landscape architecture led by passion We stand for the development of modern urban and landscape design, unaffected by trends. Designs should be thoughtfully and meticulously planned around the users and they should be sustainable in the sense of incorporating a well thought-out design within a technically lasting solution, which is well communicated. The foundation for successful work stems from the combination of strong designs in the context of the urban climate and ecology, the constantly evolving political, cultural and also economic requirements as well as the incorporation of personal passion. Team spirit is also demanded, as is the ability to partake in discussions and the power of persuasion. If a project manages to deliver its fundamental principles from the initial idea right through to the realization, this represents the success of executing what was an initially technical-lyorientated idea into an understandable concept capable of convincing the parties in-volved. Landscape architects bear a huge amount of responsibility for the future development of open spaces, in which people feel both at ease yet also sense the idea behind the design. Design is always a process; one which is carried out in the context of historical developments, current ideas and approaches while conveying a forward-looking perspective.

Published by Scan Client Publishing, a subsidiary of Scan Magazine Ltd on behalf of Bauer Landschaftsarchitekten ©2016. www.scanclientpublishing.com

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Contents 06

Integrative Planung und klares Design: Bauer.Landschaftsarchitekten Integrated planning and a clear approach to design: Bauer.Landschaftsarchitekten

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Kommunikative Erschließung: Der Gesundheitscampus NordrheinWestfalen in Bochum A communicative development: The Healthcare Campus North Rhine – Westphalia in Bochum

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Diagonale trifft rechten Winkel: Der Vorplatz BGV Badische Versicherungen

When diagonals meet right angles: the forecourt of BGV Badische Versicherung

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Bezug und Anbindung: Der Marktplatz in Ellwangen

Reference and connection: the market place in Ellwangen

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Grüne Lunge mit vielfältigem Antlitz: Der Stadtpark Süd- Ost Karlsruhe

A green lung with many faces: the City Park South- East in Karlsruhe

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Einladende Sicherheit: Der neue Eingangsbereich für den Bundesgerichtshof Karlsruhe

An inviting sense of security: The new entrance area for the Federal High Court of Justice in Karlsruhe

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Weitläufige Areale, ruhige Wasserflächen und erfrischendes Grün, vereint in minimalistischer und formschöner Gestaltung: Bauer.Landschaftsarchitekten vertreten das Prinzip der Bodennähe, nicht nur im wörtlichen Sinne. Spacious areas, tranquil water features and refreshing greenery united in an elegant, minimalist design: Bauer.Landschaftsarchitekten represent the principle of being, not only literally, close to nature.

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Integrative Planung und klares Design: Bauer.Landschaftsarchitekten Integrated planning and a clear approach to design: Bauer.Landschaftsarchitekten Ein bodenständiger Ansatz bei Gestaltung und Materialauswahl liegt dem Team um Willi Hildebrandt ebenso am Herzen wie die kreative und klare Einbettung einer Freifläche in ihre kulturlandschaftliche, natürliche oder auch städtische Umgebung. Nach diesem Prinzip tritt der Freiraum nicht etwa hinter dem Hochbau zurück, sondern drückt sich ebenso selbstbewusst in seiner Gestaltung aus wie das zu umspielende Gebäude oder Kunstwerk.

Willi Hildebrandt’s team have two main priorities when embarking on projects, which involve taking a fundamental approach to design and material selection as well as creatively and concisely integrating an open space into its site-specific cultural, natural or urban surroundings. According to this principle, the open space does not retreat behind the construction; instead, it is equally as confident in its expression of design as the building or artwork that it accompanies.

Das Bauersche Erfolgsrezept für Qualität in der Landschaftsplanung ist die Zusammensetzung des Teams aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ingenieuren. So können bereits bei der Planung die jeweiligen Überschneidungspunkte berücksichtigt werden und es entsteht eine fruchtbare Symbiose innerhalb des Teams. Ein kontinuierlicher Arbeitsprozess schlägt den Bogen vom Entwurf bis hin zur Bauleitung, von gemeinsamer Wettbewerbsplanung mit Architekturbüros über mehrjährige Realisierungsphasen der zu gestaltenden Freiflächen bis zur Fertigstellung, immer im planerischen Zusammenspiel mit den technischen Voraussetzungen der entstehenden Bauprojekte.

In order to guarantee quality landscape architecture, Bauer focus on compiling a team of architects, landscape architects and engineers. This allows all of the respective interlocking aspects to be taken into account right from the initial sketches and concept phase, leading to a rewarding symbiosis within the team - in essence, this is the Bauer recipe for success. The workflow is continuous, flowing seamlessly from the design phase through to site supervision, from joint competition design entries with architecture studios to multi-year realization phases of the open spaces right through to completion, which is carried out with the constant interplay of planning and design with the technical requirements of the current project.

Das Büro Bauer.Landschaftsarchitekten wurde 1970 von Karl Bauer gegründet und zeichnet sich durch zahlreiche Wettbewerbserfolge aus, bis dato allein 35 mal durch einen 1. Preis. Nach vier Jahren gemeinsamer Führung mit dem Gründer Karl Bauer hat Willi Hildebrandt 2010 die Leitung des Büros allein übernommen. Der Firmenname Bauer, seit 1970 Garant für nachhaltiges Design unter Einbezug der Parameter Umfeld, Natur und klarer Gestaltungslinie, blieb erhalten. Mittlerweile zu einem Mitarbeiterstab von 6 angewachsen und unterstützt von Studenten und Praktikanten nehmen Bauer.Landschaftsarchitekten heute zahlreiche regionale und nationale Projekte zeitgleich in Angriff.

Bauer.Landschaftsarchitekten was founded in 1970 by Karl Bauer and has distinguished itself by proving highly successful in competitions, with no fewer than 35 wins. After four years spent managing the company alongside the founder Karl Bauer, Willi Hildebrandt took over the helm in 2010. The company name Bauer, which has stood since 1970 as a guarantee for sustainable and clear designs with regards to the environment, nature and form, has been retained. Now featuring six members of staff with support from students and interns, Bauer.Landschaftsarchitekten regularly undertake regional and national projects simultaneously.

Die Klarheit des Designs von Bauer.Landschaftsarchitekten zeigt eine gestalterische Rücksicht auf die eigentlichen Nutzungsqualitäten eines Freiraums: Erholung, Anbindung an natürliche Elemente auch in städtischer Umgebung und die Möglichkeit zu Kontemplation und einem Ausruhen der Sinne. Das Auge wird erfrischt durch klare Linien und

When it comes to selecting materials and developing designs, Bauer. Landschaftsarchitekten follow the Scandinavian design ethos of clean lines. Eschewing fleeting trends, their designs become a contemplative-structured free space, which integrates itself into the surrounding concept of the natural, urban and cultural landscape.

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lichtdurchflutete Flächen, hinzu kommen funktionale Elemente wie minimalistisch gestaltete, formschöne Sitzgelegenheiten, welche je nach Positionierung zu Rückzug oder Kommunikation einladen. Das Element Wasser spielt eine ebenso große Rolle wie vorhandenes oder neu gepflanztes Grün; beide Elemente strukturieren subtil die zu gestaltenden, meist weitläufigen Areale. Die jeweilige Lichtgestaltung, oft in Zusammenarbeit mit professionellen Lichtplanern, ist von ebenso klar minimalistisch anmutender Natur und bleibt dadurch indirekt und unaufdringlich. Bauer.Landschaftsarchitekten bewegen sich sowohl bei der Auswahl der Materialien als auch die Gestaltung betreffend auf den Spuren des skandinavischen Erbes der klaren Linie. Abseits modischer Aufgeregtheit entsteht ein kontemplativ-strukturierter Freiraum, der sich in das umgebende Gesamtbild Natur, Stadt und Kulturlandschaft einfügt. Die sachlich-integrative Linie des Bauer.Landschaftsarchitekten-Designs generiert sich auch aus dem Einfluss der skandinavischen Landschaftsarchitektur, vertreten durch den an der Karlsruher Universität lehrenden Gunnar Martinsson, bei dem Karl Bauer in den 60ern studierte. Martinsson war bereits in Stockholm in den 50er Jahren mit einem eigenen Planungsbüro aktiv, bevor er am 1965 neu entstandenen Lehrstuhl für Landschaft und Garten der Architektur-Fakultät Karlsruhe skandinavische Einflüsse einbrachte. Seine Leidenschaft und spezielle Sicht auf die Garten- und Landschaftsarchitektur übertrug sich auf den Architekturstudenten Karl Bauer, welcher nach sieben Jahren Lehrstuhl-Assistenz 1970 sein eigenes Büro in Karlsruhe gründete. Architekt Willi Hildebrandt, selbst auch noch Student bei Martinsson, kam 1990 hinzu, erhielt acht Jahre später seine Anerkennung als Landschaftsarchitekt und entwickelt seit Karl Bauers Eintritt in den Ruhestand 2010 das gestalterische Leitbild weiter.

The functional-inclusive approach of Bauer. Landschaftsarchitekten’s designs draws influence from Scandinavian landscape architecture, which Karl Bauer studied in the 1960s under Gunnar Martinsson, a then professor at the University of Karlsruhe. Martinsson had previously been active in Stockholm in the 1950s with his own planning firm before bringing the Scandinavian influence to the newly created faculty for Landscape and Garden design at the Architecture Faculty Karlsruhe. His passion and particular focus for garden and landscape architecture was passed onto the architecture student Karl Bauer, who founded his own firm in Karlsruhe in 1970 after seven years as an assistant professor. The architect Willi Hildebrandt, who also studied under Martinsson, joined Bauer in 1990. Eight years later he became a recognised landscape architect and has been continuing the creative vision since Karl Bauer entered retirement in 2010. Particularly in densely populated countries like Germany, where we live in a cultural landscape that has been largely shaped by humans, the approach to landscape architecture has to be creative. This (re-)design requires a certain sensitivity as well as a clear design objective, which is finely tuned by Bauer.Landschaftsarchitekten together with the architects and depending on the project-specific technical aspects. This is where the aforementioned skillset diversity of the team is hugely beneficial. Some of the architects are members of the Landscape Architects’ Association and thus fulfill a dual function. The team also regularly features interns from German universities and abroad, often through ERASMUS programmes, who for a period of six months enrich the diversity. In turn, these students can take a great deal of experience and excitement back to their homeland after the placement. Returning to the elements of water, light and greenery: In optimal cases Bauer.Landschaftsar-

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Landschaftsarchitektur bedeutet, besonders in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland, den kreativen Umgang mit der Tatsache, dass wir in einer bereits von Menschen geformten Kulturlandschaft leben. Die (Um-)Gestaltung derselben bedarf Fingerspitzengefühls und gleichzeitig eines klaren Gestaltungsziels, welches Bauer.Landschaftsarchitekten zusammen mit den Architekten und der technischen Planung des jeweiligen Projektes fein abstimmen. Hierbei liegt der Vorteil in der eingangs genannten Durchmischung des Teams. Einige der Architekten sind in die Landschaftsarchitektenkammer aufgenommen und erfüllen damit eine Doppelfunktion. Hinzu kommen regelmäßig Praktikanten von den heimischen Hochschulen und auch aus dem Ausland, oft durch ERASMUS-Programme, die über einen Zeitraum von 6 Monaten die Vielfalt bereichern und wiederum einen Gutteil Erfahrung und Anregung mit zurück in ihr Heimatland nehmen können. Zurück zu den Elementen Wasser, Licht und Grün: Im Optimalfall werden diese durch Bauer. Landschaftsarchitekten gern zu einem Ganzen kombiniert, um die grundsätzlichen Bedürfnisse des Menschen im Raum zu spiegeln. Ob spielerisch inszeniert wie am Marktplatz Ellwangen, wo kleine Springbrunnen-artige Elemente praktisch aus dem Boden sprudeln, oder in Form von schmalen, steinumsäumten Kanälen, die an die offenen Wasserleitungen antiker Städte erinnern: Wasser ist integrativer Bestandteil der Gestaltung von Freiräumen und wird vom Bauer-Team leise integriert und dennoch voll ausgespielt. Grün, ob bereits bestehend oder neu geplant und angepflanzt, dient als strukturierender Halt im Ganzen und erholsamer Anblick zugleich. Das allgegenwärtige Element Licht hat überall seinen Einfluss: Ob als flutendes Tageslicht auf den weitläufigen Flächen oder inszeniert als sanfte bis indirekte Beleuchtung für die Abendstunden.

chitekten strive to combine these elements into a single entity, which reflects the basic needs of the users of the space. Whether staged in a playful manner like in Ellwangen’s market place where small fountains appear to bubble directly out of the ground, or in the form of narrow, stone-lined waterways reminiscent of open aqueducts from ancient cities, water is an integral part of the design of outdoor spaces. Aware of its importance, the team at Bauer excels at subtly yet effectively incorporating the element of water. Newly planted or existing green areas add structure to the space while simultaneously serving as a visually tranquil element. The ever-present element of light has an all-encompassing influence, from naturally flooding the expanse of land during daylight hours or in a staged manner as a gentle or subtle lighting element to illuminate the space in light once the sun sets.

Kunden von Bauer.Landschaftsarchitekten sind in der Hauptsache öffentliche Träger wie Städte, Gemeinden, Land und Bund, doch auch Privatgärten werden vom Bauer.Team gestaltet. Für diese übernehmen sie Projekte „vom kleinen Reihenhaus-Hof bis zum größeren Privatpark“. Projekte für öffentliche Träger verlaufen oft über längere Zeiträume und werden von Bauer.Landschaftsarchitekten nicht selten zwischen fünf bis acht Jahre bis zur Realisierung entwickelt.

While Bauer.Landschaftsarchitekten primarily work with public bodies on federal, provincial, municipal and local levels, they also carry out landscape architecture projects for private residential gardens, taking on everything “from the yards of small terraced houses to expansive private parks.” Projects for public sector institutions often run over longer periods of time, and it isn’t rare that Bauer.Landschaftsarchitekten spend five to eight years on a project before realization.

Ein globaler Blick mit Augenmerk auf internationale Entwicklungen, der Einbezug des gestalterischen skandinavischen Erbes und ein Akzent auf nachhaltige Qualität von Konstruktion und Detail machen Bauer-Landschaftsarchitektur zu einer Perle in der deutschen Landschaftsgestaltung. Wie Willi Hildebrandt sagt: Es geht nicht um „modische Aufgeregtheit“. Es geht vielmehr um klare, spürbare Einfügung, bei gleichzeitiger selbstbewusster Gestaltung des Freiraums im Gesamtgefüge.

With their global outlook and focus on international developments, the incorporation of the Scandinavian design heritage and the emphasis on sustainable quality in terms of construction and detail, Bauer.Landschaftsarchitekten are a true gem within the German landscape architecture scene. As Willi Hildebrandt explains: “It isn’t about fleeting trends; It’s much more about a clear and tangible open space design that is at the same time self-assured but blends into its site-specific surroundings.”

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Kommunikative Erschließung: Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen in Bochum

A communicative development: The Healthcare Campus North Rhine – Westphalia in Bochum

EIN BESONDERES PROJEKT FÜR BAUER.LANDSCHAFTSARCHITEKTEN IST DER GESUNDHEITSCAMPUS NORDRHEINWESTFALEN NORDWESTLICH DER RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM, DESSEN NEUBAU AM 27. OKTOBER 2015 FEIERLICH ERÖFFNET WURDE.

A PARTICULARLY NOTEWORTHY PROJECT FOR BAUER.LANDSCHAFTSARCHITEKTEN IS THE NEWLY BUILT HEALTHCARE CAMPUS NORTH RHINE-WESTPHALIA, WHICH IS LOCATED NORTHWEST OF THE RUHR UNIVERSITY BOCHUM AND CELEBRATED ITS OFFICIAL LAUNCH ON 27 OCTOBER 2015.

Bauer.Landschaftsarchitekten erhielten zusammen mit dem Architekturbüro léonwohlhage-Architekten, Berlin 2010 den 1. Preis im Wettbewerb und interpretierten für das Projekt die Freiflächen. Die Elemente Stein, Wasser und Grün treten hier im kommunikativen und ausgleichenden Miteinander in Beziehung. Sie unterstreichen die klare Strukturierung des Campus und stehen gleichzeitig für die grundlegenden Materialien, die den Menschen im Raum umgeben. Wasser und Grün symbolisieren zudem Kommunikation und Heilung.

Together with the architecture studio léonwohlhage-Architekten, Bauer. Landschaftsarchitekten submitted the winning design for the site’s open spaces in a competition held in Berlin in 2010. The design incorporates interrelated elements of stone, water and green areas, which enter into communication and balance with one another. They underline the clear structuring of the campus while simultaneously representing the fundamental materials that surround the users of the space. Moreover, water and greenery are symbolic of communication and healing.

Die bisher über 5 verschiedene Bochumer Standorte verteilte, bundesweit erste staatliche Hochschule für Gesundheit hat hier ihren neuen Sitz. Zugleich beherbergt der Campus aber auch bestehende Institutionen wie das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit, das Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen und das Krebsregister NRW. Es handelt sich also um ein Crossover-Projekt, wo sich Lehrende, Studierende und im Gesundheitswesen Beschäftigte quasi im Alltag „über den Weg laufen“ und somit gegenseitig voneinander profitieren können. Der kommunikative Aspekt ist damit Hauptthema auch bei der Gestaltung der Freiflächen, begleitet von einer neuen Wege-Struktur, die den Zugang zum Campus erschließt. Rampenanlagen und ein integriertes analoges Leitsystem zeigen zudem eine Betonung auf den Aspekt der Barrierefreiheit.

While the campus of the country’s first public university for health was until recently spread over five locations within Bochum, the Healthcare Campus has now become the new headquarters. The campus also houses other institutions such as the Landesinstitut Gesundheit und Arbeit (State Institute for Health and Labour), Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen (Center for Telematics in the Health Management Sector) and the Krebsregister NRW (Cancer Registry). As a result, the project is a crossover project, in which teaching staff, students and health care workers ‘cross each others paths’ on a daily basis and therefore mutually benefit from such interaction. The communicative aspect is therefore a main theme in the design of the open space, going hand in hand with a new network of paths, which provide access to the campus. The presence of ramps and an integrated analogue guiding system are testament to the emphasis on accessibility for all.

Eine Terrasse am Südrand der Anlage verbindet alle Bauteile in Ost-Westrichtung und erschließt damit die Gebäude in ihrer Gesamtheit. Sie ist das Hauptelement der Freiraum-Gestaltung durch Bauer-Landschaftsarchitekten und sorgt mit einer strukturierenden Landschaft von Sitzbereichen und Wasserflächen für ein optisch ruhiges und doch fließendes und einladendes Eingangs-Areal für den Gesundheitscampus NRW. Durch die Sitzbereiche und Wasserflächen akzentuiert, soll die vorwiegend graphitartige Belagsfarbe einen optischen Bezug zu den Kohleschichten im Untergrund herstellen.

A terrace on the southern edge of the site links all of the buildings in an east-west directional axis, thus unifying and opening up the buildings in their entirety. This is the key feature of the open space design by Bauer.Landschaftsarchitekten. With its seating areas and water features, this structural element to the landscape provides the Healthcare Campus North Rhine-Westphalia with an aesthetically calm yet inviting and organic entrance zone. Accentuated by the seating and water elements, the predominantly graphite-coloured surfaces present an optical reference to the underground layers of coal.

Die südlich vorgelagerte Waldböschung wird als bestehender Landschaftsraum respektiert und blieb abgesehen von notwendigen Zufahrts – und Zugangswegen erhalten. Das neue Fuß – und Radwegenetz ermöglicht vielfältige Zugänge über die Terrasse zum Gesundheitscampus. Die Terrasse dient somit gleichsam als Übergang vom Außen (Wald) zum Innen (Campus) und bildet das zentrale Freiraumelement als Treffpunkt und Aufenthaltsbereich. Zusätzlich zur Terrasse laden grüne Innenhöfe mit Sitzbereichen zum Treffen und Erholen ein.

The wooded slopes on the southern side of the site have been respected in their current state within the design apart from the necessary entrance and access ways. The new walking and cycling network enables users to access the site from multiple approaches to the Healthcare Campus across the terrace. The terrace serves as both the transition from the outside (the forest) to the inside (the campus), acting as a gathering and meeting place in its role as the central open space element. Besides the terrace, green inner courtyards with seating facilities provide opportunities to meet and relax.

Zugänglichkeit, Verweilen und Kommunikation sind die beherrschenden Komponenten der Freiraumgestaltung für den Gesundheitscampus Bochum durch Bauer-Landschaftsarchitekten.

Designed by Bauer.Landschaftsarchitekten, the dominant components of the landscape design for the Healthcare Campus in Bochum are accessibility, instilling a desire to linger and the promotion of communication. BAUER LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

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Diagonale trifft rechten Winkel: Der Vorplatz BGV Badische Versicherungen

When diagonals meet right angles: the forecourt of BGV Badische Versicherung

ÖFFNUNG ZUM STADTRAUM, SCHLICHTES DESIGN UND EINE EINLADEND TRANSPARENTE GESTALTUNG MACHEN DAS AREAL VOR DEM NEUBAU DER BGV ZU EINEM STADTPLATZ MIT MODERNEM PIAZZETTA – CHARAKTER.

A GATEWAY TO THE CITY, A STYLISH DESIGN AND AN INVITING, TRANSPARENT FORM HAS RENDERED THE AREA IN FRONT OF THE NEW CONSTRUCTION OF THE BGV INTO AN URBAN SQUARE WITH THE MODERN CHARACTER OF AN INTIMATE PIAZZA.

Für den Vorplatz der Versicherungsanstalt BGV Badische Versicherungen in Karlsruhe schufen Bauer.Landschaftsarchitekten eine weitläufig wirkende Freifläche mit Lichtinseln und grünen Bezugspunkten durch bestehenden und neu gepflanzten Baumbestand.

For the forecourt of the insurers BGV Badische Versicherungen in Karlsruhe, Bauer.Landschaftsarchitekten created a seemingly expansive open space with lighting islands and green points of reference through existing or newly planted trees. With its aesthetic openness, the triangular space acts as inviting connection to the BGV’s new building through both its ties to the surroundings as well as the purposeful usage of lighting and green areas.

Der dreieckförmige Platz vermittelt eine ästhetische Offenheit, sowohl durch die Anbindung an die Umgebung als auch den gezielten Einsatz von Licht und Grün. Damit stellt er einen einladenden Bezug zum Neubau der BGV her. Der Übergang zum öffentlichen Gehweg ist durch ein lockeres Vegetationsband aus Gehölz und Gräsern optisch ansprechend gekennzeichnet und gleichzeitig physisch zugänglich gemacht worden. Auffällig sind steinerne Sitzbänke, die als indirekte Beleuchtungskörper fungieren und dem Platz zusätzlich mit den aufgestellten Lichtstehlen auch am Abend ein freundliches und einladendes Ambiente verleihen. Die schlichte Form spiegelt den rechten Winkel im dreieckigen Grundriss und wird durch die L-förmigen Lichtstehlen wieder aufgenommen. Die Form des Dreiecks im Grundriss erfährt wiederum im dynamischen Design des Firmenlogos eine optische Weiterführung. Der Vorplatz ist barrierefrei, Höhenunterschiede werden durch schräge Ebenen bzw. Rampen zugängig gemacht. Eine Zufahrt zu den im Untergeschoss des Gebäudes befindlichen Parkplätzen wurde in Vegetationsflächen eingebettet. Die Pflasterung aus verschiedenen hellen bis dunkleren Grautönen kontrastiert bei Tag angenehm mit dem Baumbestand der Grünflächen. Im Gegensatz zu dem bisher mit einer Mauer eingefassten Vorplatz entstand durch den neuen Entwurf eine Öffnung zur angrenzenden Straße und somit der Eindruck einer Piazzetta. Das Gebiet wirkt offener und entspricht damit dem transparenten Gesamteindruck des neuen Gebäudes mit seinen Glasfassaden. Die Bauminseln sind mit Sitzgruppen kombiniert und weitere Sitzmöglichkeiten bilden die eingangs erwähnten Steinbänke: Sachlich schlicht im Design stellen sie ein gestalterisches Element dar, in dem sie die Weitläufigkeit des Platzes subtil strukturieren und mit den eingearbeiteten Beleuchtungskörpern auch nachts „bespielen“. Parkmöglichkeiten für Kunden sind durch Baumreihen gesäumt parallel zur Fassade angeordnet, nehmen jedoch nur einen kleinen Teil des Areals im Bereich des Kundencenters ein. Mit dem Vorplatz ist Bauer-Landschaftsarchitekten gelungen, das Areal optisch aufzuschließen und als Stadtplatz zugängig zu machen, immer unter Einbezug der funktionellen Aspekte und der optischen Anbindung an den Neubau, dem er zuspielt. 14

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The route to the public pathway is visually appealing through the design’s incorporation of an informal strip of vegetation comprising shrubs and grasses while also being physically accessible. Stone benches for seating capture attention, doubling as indirect lighting elements and grant the space an additional warm and welcoming ambient glow in the evenings. The simple form reflects the right angle in the triangular ground plan and recurs in the L-shaped rays of light once again. The triangular form in the ground plan receives a visual continuation embodied in the dynamic design of the company logo. The forecourt is accessible to all, with variations in height made accessible by inclines in the form of ramps. An entrance to the underground parking spaces has been integrated into the planted area.The paving design, which consists of a range of light to dark grey hues, provides a satisfying contrast to the trees in the green areas. Unlike the previously walled-in forecourt, the new design opens up onto the street that borders the site, which gives the impression of a piazzetta, or intimate piazza. The area appears more open, and reflects the transparency implied by new building’s glass façade. Islands of trees are combined with seating arrangements, with further opportunities for seating provided by the aforementioned stone benches; functionally minimal in design, they are an element that subtly adds structure to the expanse of space. With their in-built lighting elements, they also ‘perform’ at night. Running parallel to the façade, the design incorporates tree-lined parking spaces for clients, but these only occupy a small fraction of the area around the customer service centre. With their design for the BVG forecourt, Bauer.Landschaftsarchitekten have succeeded in visually opening up the area and making it accessible as a public space while ensuring that the site’s functional aspect and its aesthetic ties to the new construction are ever present.


PHOTOS: D. VIESER



Bezug und Anbindung: Der Marktplatz in Ellwangen

Reference and connection: the market place in Ellwangen

KASTANIENBÄUME UND SITZGRUPPEN, FREIFLÄCHEN UND ANBINDUNG AN DAS STADTHISTORISCHE ERBE: BAUER.LANDSCHAFTSARCHITEKTEN HABEN ES BEI DER MARKTPLATZGESTALTUNG GESCHAFFT, EINE EINHEIT MIT DER ALTSTADT VON ELLWANGEN UND GLEICHZEITIG EINEN ZENTRALEN RUHEPUNKT ZU SCHAFFEN. IM SEPTEMBER 2015 WURDE DAS SANIERTE SCHMUCKSTÜCK ERÖFFNET.

CHESTNUT TREES AND SEATING CLUSTERS, OPEN SPACES AND TIES TO THE TOWN’S HERITAGE: WITH THE DESIGN OF ELLWANGEN’S MARKET PLACE, BAUER.LANDSCHAFTSARCHITEKTEN HAVE SUCCEEDED IN CREATING UNITY WITH THE OLD TOWN OF ELLWANGEN WHILE SIMULTANEOUSLY CREATING A CENTRAL SPOT OF TRANQUILLITY. THE RENOVATED JEWEL OF A MARKET PLACE WAS REOPENED IN SEPTEMBER 2015.

Die Umbauten waren geprägt durch Rücksicht auf archäologische Grabungen rund um die Kirche, die nachhaltig in die Sanierungsphase integriert wurden. Die Realisierungsphase nach der Verleihung des ersten Preises eines Freiraumgestaltungswettbewerbes 2010 wurde zu einem informierenden Prozess, den die Gemeinde lebhaft miterleben und mitgestalten konnte.

The remodelling was carried out with consideration for the archaeological excavations around the church, which have been sustainably integrated into the renovation. After completing the winning bid in a landscape architecture competition held in 2010, the implementation process became an informative process, in which the community could actively take part and help to shape the market square’s design.

Optisch angebunden wurde der Marktplatz an Altstadt und Fußgängerzone unter anderem durch eine Neugestaltung der überleitenden Gassen. Die Priorität der Verkehrsberuhigung und die Möglichkeit zum Flanieren wurde durch genügend Platz für Terrassen für Cafés und Geschäfte in der Vorzone zur Altstadt begünstigt.

In terms of aesthetics, the market place has been linked to the old town and the pedestrian zone through the redesign of the adjoining alleyways. Calming the traffic was a priority and the opportunity for users to stroll unhurried through the square are both objectives that have been met by the design’s incorporation of outdoor terraces for cafes and shops on the fringe of the old town.

Die komplette Fläche des Marktplatzes ist barrierefrei gestaltet. Es gibt genug Raum nicht nur für den Wochenmarkt, sondern auch für viele Stadtfeste, auch mit Konzertbühne bei wunderschönem Blick auf die Basilika.

The entirety of the market place is accessible to all, and the space provides enough room for not only the weekly market, but also for city festivals with a stage suitable for concerts that grants a stunning view over the Basilica.

Eine spezielle Einbringung des Elements Wasser auf dem Marktplatz geschah durch die spielerisch anmutende Anordnung von flach angelegten Springbrunnen, welche den Eindruck vermitteln, direkt aus dem Boden zu sprudeln. Im Bereich eines ehemaligen Klostergartens wurden 13 Kastanien gepflanzt, die durch Sitzgruppen flankiert werden. SpielElemente und die erwähnten Fontänen erlauben auch den kleinen Besuchern eine besondere Erlebbarkeit des Platzes.

Particular attention was paid to incorporating the element of water into the market square, which appears in the seemingly playful fountains that give the impression of bubbling directly out of the ground. 13 chestnut trees have been planted in the former cloister gardens, flanked by clusters of seating. Play features and the aforementioned fountains allow young visitors to really experience the square.

Sitzelemente in Signalrot bilden Farbtupfer. Sie können wie die Holzbänke zum Ruhen oder zum kommunikativen Treffpunkt genutzt werden. Die kleinteilige Pflasterung aus fränkischem Dolomit gestaltet den Platz in hellgelben und grauen Tönen, wobei der anschließende Betonplattenbelag der Vorzone optisch an die Ästhetik der angrenzenden Fußgängerzone angelehnt ist.

Signal red-coloured seating elements create dashes of colour, and just like the wooden benches these can be used as gathering spots for communication or relaxation. The square is based on light yellow and grey hues thanks to the small paving slabs made of Franconian dolomite, while the adjoining concrete paving surface on the fringe of the old town have a similar aesthetic to the pedestrian zone that borders the site.

Die Lichtgestaltung begleitet und unterstreicht das Ziel der optischen und physischen Einheit des zentralen Ortes bei gleichzeitiger Öffnung in die Stadt hinein: Schlanke Lichtstehlen strukturieren Platz und Vorzone und umgebende historische Fassaden werden abends sanft aber effektvoll beleuchtet.

The lighting design accompanies and reinforces the aim to unite the visual and physical aspects of the central location while opening outwards onto the city as well. Slender light columns not only give structure to the square and the surroundings but also bathe the historic facades in a gentle yet effective light in the evenings.

Augenfällig und zugleich subtil wirkt die liebevolle „Nachzeichnung“ einer dreischiffigen Kapellenstruktur, die in die Bepflasterung integriert wurde und auf das Vorhandensein früherer Sakralbauten, hier die Magdalenenkapelle, hinweist. Bauer-Landschaftsarchitekten haben mit diesem Projekt viel Feingefühl bewiesen und der Gemeinde einen Anbindungs – und Bezugsort zu Ihrer Stadtgeschichte geschaffen, der ein ebenso freundlicher wie einladender Mittel- und Treffpunkt Ellwangens geworden ist.

The faithful reproduction of a three-nave chapel, which was integrated into the paving, appears both eye-catching yet subtle as it highlights the heritage of sacred buildings on the site of the Magdalenen chapel. Bauer.Landschaftsarchitekten displayed great sensitivity with this project, which led to the creation of a unifying location and reference point that will benefit the community and become part of the city’s history as well as acting as a friendly and welcoming location for shopping and gathering in Ellwangen.

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Grüne Lunge mit vielfältigem Antlitz: Der Stadtpark SüdOst Karlsruhe

A green lung with many faces: the City Park SouthEast in Karlsruhe

LANGER ATEM UND EINE UMSICHTIGE PLANERISCHE UMSETZUNG HABEN IN KARLSRUHE EIN RANDGEBIET IM DORNRÖSCHENSCHLAF IN EINE PARKANLAGE MIT VORZEIGECHARAKTER VERWANDELT.

A MARGINAL AREA IN KARLSRUHE, WHICH LAY LONG FORGOTTEN, HAS BEEN TRANSFORMED INTO AN EXEMPLARY PARK WITH A LONG-TERM AND CONSIDERATE DESIGN BY BAUER.LANDSCHAFTSARCHITEKTEN.

Bauer.Landschaftsarchitekten gewannen zusammen mit dem Architekturbüro Rossmann und Partner bereits 1991 den Wettbewerb um die Neu-Gestaltung des ehemaligen Güterbahnhofgebiets im Südosten der Stadt Karlsruhe. Ehemals als Gelände für die Bundesgartenschau 2001 vorgesehen, bietet das Areal nun als Stadtpark den angrenzenden alten und neuen Wohngebieten eine direkte Naturanbindung gleich vor der Haustür, mit weitläufigen Flächen für Spiel, Sport und lange Spaziergänge.

Back in 1991 Bauer.Landschaftsarchitekten won a design competition along with Rossmann and Partner architects to redesign the former railway freight depot area in southeast Karlsruhe.

„Die neuen Grünräume sollen einen sehr unterschiedlichen Charakter bekommen, der sich aus der Geschichte des jeweiligen Ortes entwickelt“, erläuterte Landschaftsarchitekt und Bürogründer Karl Bauer bereits 1991. Dieses Grundkonzept wurde durch Willi Hildebrandt weitergeführt und hat sich durch die gesamte Planungs- und Realisierungsphase erhalten und Früchte getragen. So zeichnen etwa die gepflanzten Bäume im City Park die Struktur der Gleise des ehemaligen Ausbesserungswerks nach. Auch wurden Steine der alten Werksmauern zur Gestaltung der Spielplätze für alle Altersklassen wiederverwendet, ein weiterer Bezug zur ursprünglichen Nutzung des Areals. Der weitere Ausbau wird noch bis 2018 andauern und bei Beendigung der Arbeiten werden den Bürgern insgesamt stolze 14 Hektar abwechslungsreicher Erholungsfläche zur Verfügung stehen.

“The new green spaces shall possess a very different character, one which has evolved from the history of the site,” explained landscape architect and company founder Karl Bauer back in 1991. This fundamental concept has been continued by Willi Hildebrandt, retained throughout the planning and realization phases before coming to fruition. For example, the trees that have been planted reflect the structure of the railway tracks of the former railway workshop. Stones from the old factory walls have been given a new lease of life and reused in the design of the play areas, which are suitable for all age groups; this promotes a further connection to the site’s original use. Further development will take place until 2018. Once the project is complete the citizens will have a total of no fewer than 14 hectares of diverse recreational areas for their use.

Bauer-Landschaftsarchitekten gestalteten für den Stadtpark weitläufige Wiesen, strukturiert durch Baumpflanzungen, Spielbereiche und ein lebhaftes Wegenetz. Ein essentielles Merkmal bilden große Wasserflächen, von denen die größere 1,700 Quadratmeter umspannt. Zudem wurden kleinere Flachwasserflächen mit selbstreinigender Bepflanzungsstruktur realisiert.

As part of the design for the city park, Bauer.Landschaftsarchitekten included expansive meadows, which have been given structure through tree plantings, play areas and a lively network of paths. The large water areas are an essential feature, spanning 1,700 square metres. In addition to this, they also designed small shallow water features with self-cleaning planting. A total of 270 trees have been planted within the city park, with 120 of these located on the Esplanade, a raised wall-walk that traverses the entire length of the park and simultaneously acts as noise protection against the parallel Ludwig-Erhard-Allee, a main traffic artery. After the necessary period of growth, the planted trees will create a shady counterpart in the form of a grove to the generously open grass areas.

Insgesamt 270 Bäume wurden für den Stadtpark gepflanzt, allein 120 davon auf der Esplanade, einem erhöhten Wall-weg, der sich durch die Gesamtlänge des Parks hindurch entwickelt und gleichzeitig als Lärmschutz gegen die parallel verkaufende Verkehrsader Ludwig-Erhard-Allee fungiert. Nach entsprechender Wachstumsphase werden die angepflanzten Bäume als grüne Haine einen schattenspendenden Gegenpol zu den großzügig angelegten freien Wiesenflächen bilden. Als Klimaschneise verbindet der neue Stadtpark die verschiedenen angrenzenden Stadtteile miteinander, dabei ermöglicht er auch den Zugang zu weiteren Parks durch ein entsprechendes Fuß- und Radwegenetz. Eine Fortführung des Grünzuges durch das angrenzende neue Wohn-Quartier ermöglicht die Verbindung zur Karlsruher Südstadt. Durch ein modern-kontemplatives Grundkonzept haben Bauer.Landschaftsarchitekten der Stadtbevölkerung mit diesem groß angelegtem Projekt gleichzeitig einen nachhaltigen Naturbezug und eine zeitgemäße Angliederung an die städtebauliche Gesamtstruktur erschlossen.

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BAUER LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

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MAGAZINE 2016

Once intended to be the area for the Federal Garden Show in 2001, the site has now become a city park that gives a direct connection to nature for the surrounding established and new residential areas with expansive space for playing, sport and long walks.

As a climate corridor, the new city park joins the neighbouring areas together, therefore giving access to further parks through a respective network of pedestrian and cycling routes. The green belt through the neighbouring new residential area enables residents to access to the southern park of Karlsruhe. By employing a modern well thought-out basic concept, Bauer. Landschaftsarchitekten have granted the city’s residents a sustainable link to nature and a contemporary affiliation with this physical urban structure through this large landscape project.



Einladende Sicherheit: Der neue Eingangsbereich für den Bundesgerichtshof Karlsruhe

An inviting sense of security: The new entrance area for the Federal High Court of Justice in Karlsruhe

FÜR DAS SACHLICH MODERNE NEUE EMPFANGSGEBÄUDE DES BUNDESGERICHTSHOFES IN KARLSRUHE GESTALTETEN BAUER.LANDSCHAFTSARCHITEKTEN DEN EINGANGSBEREICH IM ÄSTHETISCH SCHLICHTEN, EINLADENDEN DESIGN.

FOR THE FUNCTIONALLY MODERN NEW RECEPTION BUILDING IN KARLSRUHE, BAUER.LANDSCHAFTSARKITEKTEN HAVE CREATED AN AESTHETICALLY RECONCILING AND WELCOMING DESIGN FOR THE ENTRANCE AREA.

Im südlichen Teil des Karlsruher Stadtkerns gelegen, in dessen Zentrum das Schloss mit Schlossgarten liegt, bilden die Gebäude des Bundesgerichtshofes mit einem historischen Palais als Hauptgebäude und den in schlichter Sachlichkeit gehaltenen modernen Nebengebäuden einen Komplex mit starker ästhetischer Spannung.

Situated in the southern part of the Karlsruhe central area, home to the Palace and its park, the buildings of the Federal Court create a strong aesthetic juxtaposition with the historic main building and the contrasting functional new accompanying buildings.

Das neue Empfangsgebäude der Freiburger Architekten Harter und Kanzler bildet den Ersatz für das frühere Kontrollgebäude. Es erinnert mit seinem einladenden Glasfassaden-Eingangsbereich und dem darüber auskragenden Baukörper mit Sitzungssaal in seiner Gestaltung an das deutsche Bauhauserbe. Mit ihrem skandinavisch beeinflussten Stil haben Bauer.Landschaftsarchitekten für den Eingangsbereich eine ästhetisch dazu passende, transparente Gestaltungssprache gefunden. Als optisch-haptische Entsprechung der zugleich einladenden und sichernden Natur des Eingangsbereiches dienen helle Natursteintöne, transparent angelegte Zaunanlagen und eine natürlich herbeigeführte Entschleunigung durch geschickte Materialauswahl bei der Bodengestaltung. Angelehnt an die neue Optik des Empfangsgebäudes verfuhren Bauer. Landschaftsarchitekten mit ihrem Design des Eingangsbereiches also auch bei diesem Projekt nach den für sie typischen Prinzipien der Öffnung und Anbindung an das Umfeld. Ästhetisch einnehmend wirkt die schlichte, indirekte Lichtgestaltung durch Quarder aus Bayernwald-Granit, die zur lockeren Abgrenzung zwischen Gebäude und Straße dienen. Sie entschärfen gestalterisch den Sicherheitsbereich mit Schleuse und akzentuieren gleichzeitig die Gebäudelinie. Ihr Material nimmt den hellen Natursteinton des neuen Gebäudes auf. Auch die helle Pflasterung orientiert sich an der Natursteinfassade des Empfangsgebäudes. Eher kleinteilig und damit historisch anmutend lehnt sie sich optisch an die Pflasterung des umgebenden Platzes an und vermittelt damit einen Bezug zur Positionierung des Bundesgerichtshofes im alten Stadtkern von Karlsruhe. In verschiedenen Oberflächenbearbeitungen verlegt, ist die Oberfläche in den Fahrbereichen rau, in den Gehbereichen glatter bearbeitet. Dies führt zu einer natürlich Entschleunigung bei der Zufahrt. Im Innenbereich verbinden größere Sandsteinplatten mit dem Bestand und eine transparente Zaunanlage lässt einen Blick in den großen Innenhof des Bundesgerichtshofes zu. Da die Gestaltung des neuen Empfangsgebäudes mit einer Lockerung der Sicherheitsstufe einherging, reflektiert die Gestaltung des Eingangsbereiches durch Bauer.Landschaftsarchitekten die Öffnung des Komplexes nach Außen und die Metamorphose von Kontrollgebäude zu Empfangsgebäude wurde damit subtil aber wirkungsvoll unterstrichen. 20

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BAUER LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

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MAGAZINE 2016

The new reception building by the Freiburg-based architects, Harter & Kanzler, replaces the former security building. With its inviting glass-fronted entrance area and cantilevered courtroom above, it is highly reminiscent of the German Bauhaus inheritance. Given their Scandinavian-influenced style, Bauer.Landschaftsarchitekten have found an aesthetically fitting, transparent design solution for the entrance.

The optical –haptic correlation of the entrance area, which is both welcoming and protective in nature, is created by natural stone hues, transparently-arranged fenced enclosures and a natural slowing down of movement by the skilful choice of the floor surfaces. Based on the new look of the reception building, Bauer.Landschaftsarchitekten follow through their typical principles in this project with the design of the entrance area: namely, openness and a connection to the surroundings. The simple light design with blocks of Bayerwald granite is aesthetically engaging and gives a loose connection between the building and the street. Furthermore, they creatively mitigate the security area with its double doors while at the same time accentuating the lines of the building. Their material takes on the natural stone colours of the building. Moreover the light paving blends in with the natural stone facade of the building. In small blocks and purveying a sense of age, the paving is an optical reminder of the surfaces of the surrounding squares and acts as a reference to the position of the Federal Courthouse in the heart of the city of Karlsruhe. The surface finish varies depending on the use: while it is rough in the driveable areas, it has a smoother finish on the pedestrian zones. This leads to a natural deceleration upon entering for the cars. Inside, large sandstone slabs offer a connection to the structure and a see-through fence enclosure allows a glimpse into the large inner courtyard of the Federal Courthouse. As the creation of the new reception building was accompanied by an easing of security measures, this is reflected in the design of the entrance area by Bauer.Landschaftsarchitekten, which now opens up the complex to the outside, thereby subtly and effectively reinforcing the metamorphosis of the security building into a reception building.



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BAUER LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

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MAGAZINE 2016



Weberstr. 1 • D-76133 Karlsruhe • Tel. +49 (0)721 943750 • Fax. +49 (0)721 9437555


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