BAUMAGAZININTERVIEW
bauMAGAZIN: Werfen wir einen kurzen Blick auf die verfügbare Baumaschinen-Palette: Vom Minibagger über Raupenbagger bis hin zum Lader, Verdichter, Anhänger oder der Arbeitsbühne kann Digando bereits viele Segmente abdecken. Ist geplant, diese Produktpalette noch weiter auszubauen? Höss: Die verfügbare Produktpalette orientiert sich ganz klassisch an der vorhandenen Nachfrage unse-
»Letztlich müssen auch wir uns immer wieder neu erfinden, die Mietprozesse optimieren und die Reise mit der Baubranche gemeinsam gehen.« Alexander Höss
»Wir können zeitnah nachjustieren und damit auf die veränderten Anforderungen des Marktes reagieren.« Alexander Höss
Digitalisierung nur der Digitalisierung wegen ist schlichtweg zu kurz gedacht. Als wir mit Digando angefangen haben, war uns klar, dass wir viel bieten müssen, um überzeugen zu können. Aber wir haben ein gutes Standing bei den Mietern und Vermietern und sind solide finanziert, weshalb wir bei der Digitalisierung des Mietgeschäfts langfristig planen und agieren können. Letztlich müssen auch wir uns immer wieder neu erfinden, die Mietprozesse optimieren und die Reise mit der Baubranche gemeinsam gehen.
bauMAGAZIN: Digando arbeitet mit vielen Vermietern zusammen – und auch die Anzahl verfügbarer Maschinen steigt. Wie verhält es sich aber mit den vorhandenen Mietstationen? Ist geplant, dieses Netz weiter auszubauen? Höss: Aktuell verfügen wir über 31 Mietstationen in Österreich – zwölf weitere folgen noch in diesem Jahr – so auch in Bayern, wo in Kürze vier bis fünf Standorte hinzukommen. Dasselbe gilt für Nordrhein-Westfalen – dort haben wir seit Mitte November zehn neue Mietstationen.
bauMAGAZIN: Nun ist gerade der deutsche Baumaschinenmarkt ein hart umkämpftes Pflaster – damit einher geht allerdings auch ein gewaltiger Bedarf, weshalb sich die Frage stellt, wie Sie das Marktpotenzial für Digando grundsätzlich einschätzen. Höss: Ja das stimmt, der deutsche Markt ist, ebenso wie sein Potenzial, gewaltig groß. Allerdings gehen wir da nicht blauäugig vor, digitale Kanäle werden kurzfristig noch keine immense Bedeutung haben, aber die Zeit dafür wird kommen. Jeden Monat können wir weitere Partner als auch Nutzer von Digando überzeugen. Ein Trend, der sich bereits jetzt abzeichnet ist, dass die Nutzer von Digando dem System auch treu bleiben. Kontinuität, Transparenz und Fairness sind Stellenwerte, die in der Baubranche wichtig sind und die wir mit Digando bieten können. Gleichzeitig möchten wir organisch wachsen und sind der Überzeugung, dass eine solide Geschäftsentwicklung das richtige Vorgehen ist.
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rer Mietkunden. Wir können zeitnah nachjustieren und damit auf die veränderten Anforderungen des Marktes reagieren. Auf diese Weise bleiben wir jederzeit flexibel und können uns am Kundenwunsch orientieren. Ziel ist es aber zukünftig definitiv, den One-Stop-Shop für Mietmaschinen zu bieten.
bauMAGAZIN: Ein Thema, das durch die derzeit wieder stark steigenden Infektionszahlen erneut in den Fokus rückt, ist die Covid-19-Pandemie: Wie hat Digando diese Zeit seit 2020 erlebt und welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise bisher auf das Unternehmen? Höss: Als digitalaffines Unternehmen waren wir intern kaum von der Krise betroffen: Unsere Mitarbeiter können von überall aus agieren, weshalb die Homeoffice-Regelung bei uns gut umzusetzen war. Schwieriger war es hingegen für den Vertrieb – aufgrund von Corona war es problematisch, Präsentationstermine vor Ort abzuhalten und persönliche Kontakte zu knüpfen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Tatsache, dass gerade die Baubranche vom »Handschlag« lebt. Hier werden Geschäfte direkt vor Ort besiegelt und Probleme von Angesicht zu Angesicht geklärt – da fällt es natürlich schwer, alles rein digital abzuwickeln. Jetzt, wo die Zahlen wieder steigen, gilt es abzuwarten, wie sich das Pandemie-Geschehen entwickelt. Grundsätzlich können wir aber sagen, dass die Corona-Krise bisher kaum Auswirkungen auf den Bausektor hatte und unser Geschäft dementsprechend wie geplant gelaufen ist.
bauMAGAZIN: Eine abschließende Frage: Trotz der Unvorhersehbarkeit inmitten einer Pandemie – möchten Sie dennoch eine Prognose für das kommende Jahr wagen? Was sind die Ziele und Aussichten von Digando für das eigene Wachstum im Jahr 2022? Höss: Wir sind optimistisch und haben uns das realistische Ziel für 2022 gesteckt, das erste Mal positiv zu bilanzieren. Dazu kommt, dass wir unseren Vertrieb für Deutschland derzeit aufstocken, um der d aktuellen Nachfrage gerecht zu werden.