Sanitas Magazin 1/20 – Wovon wir träumen

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Wovon wir träumen Wßnsche ans Leben

S. 22 __ Die Psychotherapie im Wandel S. 24 __ Sportegration : Integration durch Sport


TACHELES

«Ich wäre gern reich, ohne mehr zu arbeiten. Haben Sie eine Idee, wie ich mir diesen Wunsch erfüllen könnte?» T. W. aus Chur

Die hiesige Lebenserwartung steigt weiter. Der 100. Geburtstag verliert immer mehr an Exklusivität. Welches sind Ihre Tipps für ein langes und gesundes Leben? Schreiben Sie uns! redaktion@sanitas.com

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Wenn wir die Antwort wüssten, lägen wir am Strand. Im Ernst: Schon die Alchemisten im Mittelalter versuchten, unedle Metalle in Gold umzuwandeln. Das Ergebnis kennen Sie. Sie könnten Lotto spielen. Allerdings gibt es rund 31,5 Millionen Möglichkeiten für die richtige Kombination. Mit dem Minimaleinsatz von 5 Franken dürfen Sie Ihre Kreuze in zwei Feldern setzen – das ergibt eine Wahrscheinlichkeit von 0,0000064 Prozent für einen Sechser im Lotto. Zu gering? Es gibt eine hundertprozentige Gewinnchance: Dafür müssten Sie aber bei einer Ziehung 31 474 716 unterschiedliche Tipps abgeben, was über 81 Millionen Franken kosten würde. Aber das Geld haben Sie ja nicht, sonst wären Sie bereits reich. Allen Wahrscheinlichkeitsrechnungen zum Trotz gibt es immer wieder Lottogewinner. Versuchen Sie Ihr Glück. Aber was wäre, wenn Ihr Wunsch in Erfüllung ginge? Ein plötzlicher Geldsegen macht nicht zwingend glücklich. Der erste Lotto-Millionär der Schweiz verspekulierte sich und war bald wieder pleite. Ein anderer versuchte sich als Geschäftsmann – er kaufte einen unrentablen Nachtclub und einen Bootsverleih. Sein Schiff ging unter, sein Vermögen ebenfalls. Wieder ein anderer verfiel dem Alkohol und starb neun Jahre nach seinem Gewinn. Deshalb unser Rat: Suchen Sie Ihr Glück nicht in Dingen, die Sie noch nicht haben (oder nie haben werden). Sie wissen nie, was dabei am Ende herauskommt.

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EDITORIAL / INHALT

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8 Liebe Leserin, lieber Leser Wäre da eine gute Fee, an die Sie einen Wunsch richten könnten, welcher wäre das? Mehr Zeit für die Familie, eine schöne Reise, gute Gesundheit oder etwas komplett anderes? Auf meiner Wunschliste jedenfalls steht die Gesundheit ganz oben. Ihr gilt es Sorge zu tragen, denn bekanntlich ist sie unser höchstes Gut. Wünsche verändern sich dennoch über die Jahre – nicht zuletzt als Begleiterscheinung des Älterwerdens. Das zeigt jedenfalls das Gespräch zwischen vier Menschen von Anfang 20 bis Mitte 90, welches Sie in diesem Heft finden. Und manchmal bleiben Wünsche auf der Strecke. In diesem Fall könnte tatsächlich eine gute Fee wie Karin Portmann vom Verein Herzenswünsche helfen. Sie setzt dabei auf Solidarität und Social Media – und erlebt immer wieder, dass man gemeinsam auch Unmögliches möglich machen kann.

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Tacheles Kurz & bündig

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DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN Jeder hat sie. Sie kommen und gehen, spenden Hoffnung. Erfüllen sie sich, lösen sie Freude aus – zerplatzen sie, trauern wir Ein 4-Generationen-Gespräch Zwei Männer und zwei Frauen diskutieren über ihre Lebenswünsche – und darüber, was aus ihnen geworden ist Infografik: Was uns wichtig ist Wunschlos glücklich Gibt es diesen Zustand überhaupt? Ein Wissenschaftler sagt Ja Listicle: Im Willen liegt die Kraft Kleine Wünsche, die die Welt bedeuten Karin Portmann sorgt mit ihrem Verein für strahlende Gesichter

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Aus dem Leben: Wer wandelt hier auf Michelangelos Spuren? Hausmittel: Was gegen Blasenentzündung nützt Psychotherapien bald ohne Therapeuten? Fokus Online-Therapie Verein Sportegration: Im Training sind alle willkommen Sani und Elina: Der Meister am Werk Lexikon: A wie ambulant

Cover: Yves Bachmann

Dr. Andreas Schönenberger CEO, Sanitas

IMPRESSUM Herausgeber Sanitas Krankenversicherung, Jägergasse 3, 8021 Zürich, sanitas.com/magazin | Kontakt redaktion@sanitas.com, Telefon 0844 150 150 | Gesamtverantwortung Claudia Sebald | Redaktion Michael Suter (Leitung), Helwi Braunmiller, Julie Freudiger, Ruth Jahn, Katharina Rilling, Christine Schulthess | Übersetzungen Sanitas Übersetzungsdienste | Art Direction Franziska Neugebauer, ziska.graphics | Lithografie nc ag | Druck Swissprinters, swissprinters.ch | Bildnachweise Alle nicht gekennzeichneten Bilder sind Eigentum von Sanitas oder von Sanitas lizenziert  | Gesamtauflage ca. 460 000; 12. Jahrgang; gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-Papier | Erscheinungsweise 4 × jährlich in D, F, I | Das nächste Magazin erscheint im Juni 2020.

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KURZ & BÜNDIG

In eigener Sache —

Herzlich willkommen bei Sanitas

Kopf nicht schütteln

Wasser im Ohr —

56 297 Kundinnen und Kunden sind per 1. Januar 2020 neu bei Sanitas versichert. Ein herzliches Dankeschön an alle neuen und bisherigen Kunden für das uns geschenkte Vertrauen! Wir geben unser Bestes, damit Sie sich bei Sanitas gut aufgehoben fühlen.

Haben Kleinkinder Wasser im Ohr, sollten sie den Kopf nicht zu heftig schütteln. Denn dies könne zu Hirnschäden führen, warnen US-Wissenschaftler. Stattdessen empfehlen sie, eine AlkoholEssig-Lösung ins Ohr zu träufeln. Dadurch werde die Oberflächenspannung gesenkt. Lege sich das Kind auf die betroffene Seite, fliesse das Wasser ab.

Active App

Neuer Service Der Food Scanner hilft Ihnen, Ihre Ernährung besser zu verstehen und Ihre Ziele wie «Abnehmen» oder «Muskelaufbau» leichter zu erreichen. Zudem erwarten Sie spannende Tipps für einen gesunden Lebensstil. Wie’s funktioniert: sanitas.com/essen

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Haut nah, Yael Adler Buchtipp —

Ein Mensch verliert pro Minute etwa 40 000 Hautschuppen. Das sind bis zu 10 Gramm pro Tag. Bevor eine Zelle stirbt und abfällt, hat sie sich während vier Wochen von der Basalzellschicht bis zur Hornzellschicht entwickelt. Wird sie nicht mehr gebraucht, fällt sie ab. Verlag: Droemer HC ISBN: 978-3-426-27699-0

Wie ist die Haut aufgebaut? Erfahren Sie mehr im Online-Magazin unter sanitas.com/haut

Rechnungsübersetzer

Schluss mit Hieroglyphen Ab sofort werden Ihre Rechnungen im Sanitas Kundenportal automatisch verständlicher angezeigt. Die neue Funktion übersetzt sogenannte Tarmed-Positionen von Ärzten, Apotheken und Therapeuten und zeigt Ihnen, für welche Leistungen Sie genau bezahlen müssen. So können Sie Ihre Rechnungen ganz einfach prüfen. sanitas.com/rechnung

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DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

Wunsch und Wirklichkeit Lieber eine erfüllende Arbeit als das grosse Geld? Kind ja, Karriere nein? Wünsche sind so individuell wie die Menschen. Manche verändern sich mit der Zeit, werden neu priorisiert oder lösen sich in Luft auf – andere gehen in Erfüllung.

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Dieses Bild wie auch das Cover entstanden im Tadah Kids Space, Zürich. Besten Dank für die Unterstützung.



DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

Ein 4-GenerationenGespräch Sie haben noch das ganze Leben, die Hälfte des Lebens oder den letzten Lebensabschnitt vor sich: vier Menschen aus ganz unterschiedlichen Welten mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen, Wünschen, Hoffnungen und Träumen. Text / Moderation Christine Schulthess

Fotos Kostas Maros

Wir alle wünschen uns ein sinnvolles und erfülltes Leben. Was ist dabei für Sie der entscheidende Punkt? Schaller: Für mich gehört Religion, in meinem Fall das Christentum, zu einem erfüllten Leben. Sie gibt mir Leitlinien. Otten: Mir ist eher der Humanismus wichtig, der Kontakt zu den anderen. Und dass alles, was man tut, gute Auswirkungen auf andere hat. Enste: Ich finde es erfüllend, durch die eigene Persönlichkeit zu wachsen und anderen beim Wachsen zu helfen. Kipf: Das würde ich voll unterschreiben: lernen und sich und die anderen weiterentwickeln. Sich selbst und andere weiterzuentwickeln spielt ja auch im Job eine Rolle. Ist Ihnen beruflich das geglückt, was Sie sich gewünscht haben? Schaller: Ich habe das erreicht, was ich mir gewünscht habe. Schon im Gymi wusste ich genau, dass ich Ärztin werden wollte. Ich bin Einzelkind, meine Eltern konnten keine weiteren Kinder bekommen und sie sprachen von Adoption. Da wuchs in mir der Wunsch, Frauenärztin zu werden. Otten: Ich wollte ursprünglich Goldschmiedin werden. Dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Stattdessen bin ich Fotografin geworden mit dem Ziel, Menschen – vor allem Kinder – in ihren Lebenswelten zu fotografieren und so auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Deshalb habe ich auch für gemeinnützige Organisationen Fotos gemacht. Eines Tages wurde mir klar, dass ich neue Wege finden musste, um andere zu unterstützen. Ich lebte damals in England, zog dann in die Schweiz und liess mich in Entwicklungshilfe weiterbilden. Dabei habe ich die buddhistische Ökonomie kennenge-

lernt – das komplette Gegenteil zum neoliberalen Kapitalismus. Ich wurde Unternehmensberaterin mit ebendiesem Ethos und habe Unternehmen zum Beispiel bei Strategieänderungen beraten. Enste: Ich war immer technikgetrieben und studierte Maschinenbau. Mein Traum: CEO eines grossen Unternehmens werden. Irgendwann kam der Wunsch auf, ein eigenes Unternehmen zu haben. Denn in Grossunternehmen konnte ich zu wenig bewirken. 2011 habe ich dann eine Federnfabrik erworben. Mein Wunsch wurde Wirklichkeit. Kipf: Ich träumte als Kind davon, Hochbauzeichner oder Architekt zu werden, später dann Hausarzt. Schlussendlich habe ich aber ein Biologiestudium begonnen und bin nun am Master für Biogeowissenschaften. Ich möchte später gerne in einem Ökobüro arbeiten oder bei einer NGO, auf jeden Fall im Bereich Ökologie oder Nachhaltigkeit. Von oben links im Uhrzeigersinn: Maria Schaller (94), ehemalige Hausärztin und erste Internistin in Luzern mit eigener Praxis, zuvor Ärztin in den USA und Süd­ amerika, ledig. Pascal Kipf (22), Masterstudent der Biogeowissenschaften, Klimaaktivist, ledig. Monica Otten (47), Unternehmensberaterin und Fotografin, gebürtige Südkoreanerin, wurde mit zwei Jahren adoptiert, ledig. Albert Enste (60), Ingenieur, Besitzer der Federnfabrik Schmid, Oetwil am See (ZH), ver­ heiratet und Vater dreier Söhne im Teenageralter.

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Und wenn Sie an die Zukunft denken – vielleicht in zehn Jahren: Wo sehen Sie sich dann? Kipf: Ich möchte daran arbeiten, dass Natur und Mensch harmonisch zusammenleben und dass Gerechtigkeit für alle besteht. Später würde ich gerne Teilzeit arbeiten, um daneben noch Zeit für ein Selbstversorgerdasein zu haben. Gibt es für Sie als Aktivisten der Klimajugend auch Träume wie grosse Reisen – auch wenn der Klimaschutz eigentlich dagegen spricht? Kipf: Klar – ich möchte sehr gerne einmal nach Neuseeland, und das geht natürlich nur mit dem Flugzeug. Allerdings würde ich dann mehrere Monate dort bleiben und arbeiten. Ich würde aber niemals für einen Shopping-Kurztrip nach New York fliegen.

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DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

Enste: Ich sehe das nicht ganz so eng und fliege nach wie vor, aber spende dann auch etwas. Zum Beispiel damit neue Bäume gepflanzt werden können. Otten: Der Verzicht aufs Fliegen bringt meiner Meinung nach sowieso viel zu wenig. Man sollte vielmehr bei der Ernährungsweise ansetzen und diese verändern. Und ich träume von einer neuen Form des Zusammenlebens. Vor wenigen Jahrzehnten galt das Credo: «Alleine ist man stärker.» Heute brauchen wir das Gegenteil: soziale Netzwerke, gegenseitige Unterstützung. Einmal angenommen, Sie müssten nicht aufs Geld schauen: Was würden Sie tun? Otten: Ich würde ein nachhaltiges, selbstversorgendes Dorf aufbauen. Und dort würde ich mich um Waisenkinder kümmern und ihnen die Möglichkeit geben, einen Beruf zu erlernen. Enste: Ich würde mir ein bisschen mehr Zeit kaufen oder jemanden anstellen, der mir Arbeit abnimmt, damit ich mehr Zeit für mich habe. Ich würde dann Klavierspielen lernen oder ein Buch schreiben. Oder mit meinen Kindern den Kilimandscharo erklimmen. Kipf: Ich hätte dann mehr Zeit, für andere da zu sein, Projekte zu realisieren. Und anderen Menschen dabei zu helfen, den Bezug zur Natur wiederzufinden. Schaller: Ich würde alles so belassen, wie es ist: in meinem Elternhaus wohnen, wo ich eine Freundin habe, die mich im Alltag unterstützt, den Kontakt zu meinen Patenkindern und Freunden pflegen und mich mit Zeitungslesen auf dem Laufenden halten.

«Ich wünsche mir, dass Menschen mehr miteinander reden und einander zuhören.» Pascal Kipf

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Spielt das Thema Gesundheit in Ihrer Wunschliste keine Rolle? Schaller: Doch – ich bin glücklich, dass es ein Medikament gibt, das mir ermöglicht, überhaupt noch zu sehen, und hoffe, das bleibt noch lange so. Aber selbst wenn ich erblindet wäre, hätte ich den Lebensmut nicht verloren. Vor fünf Jahren erkrankte ich zudem an Darmkrebs. Ich habe mich glücklicherweise gut davon erholt. Jetzt möchte ich es locker nehmen und nicht immer an Krankheiten denken. Otten: Ich hatte vor einem Jahr eine Operation wegen Gebärmutterkrebs im dritten Stadium. Danach bekam ich noch Chemotherapie und Bestrahlungen – inklusive aller Nebenwirkungen, die es gibt. Aber ich habe die Hoffnung nie verloren. Heute bin ich dankbar für diese erzwungene Auszeit und wünsche mir sehr, dass die Krankheit niemals mehr zurückkommt. In Umfragen zu persönlichen Wünschen spielt auch Familie eine wichtige Rolle. Wie bedeutsam ist Familie für Sie? Schaller: Durch meine Auslandaufenthalte kam ich nie dazu, eine Familie zu gründen. Für mich waren die Arztpraxis und meine Angestellten meine Familie. Wenn ich sehe, wie stressig das Leben einer berufstätigen Mutter sein kann, bin ich froh, dass ich nie so leben musste. Otten: Meine engsten Freunde und meine Schwester sind meine Familie. Das Verhältnis zu meinen Adoptiveltern ist eher kompliziert. Im Moment bin ich auf der Suche nach meinen leiblichen Eltern in Südkorea. Ich habe meine DNA in einer weltweiten Datenbank speichern lassen und hoffe, dass es eines Tages einen Treffer gibt. Den Wunsch nach einer eigenen Familie hatte ich nie. Wenn, dann dachte ich manchmal an die Adoption von Kindern. Kipf: Ich habe auch ein recht inniges, familiäres Verhältnis zu Kolleginnen und Kollegen. Wir gehen sehr achtsam miteinander um. Familie kann aus meiner Sicht etwas Dynamisches sein, das ist nichts Starres. Gibt es Wünsche, die speziell auf die Familie abzielen? Enste: Ja, dass der Druck auf die Kinder nicht zu gross wird. Sie müssen schon mit sieben wissen, was sie wollen. Das ist schade. Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die Zukunft denken und was macht Ihnen Sorgen? Schaller: Ich habe gerade Probleme mit der Hüfte und wäre froh, wenn es eine schmerzSANITAS MAGAZIN 1 / 2020

Zusatzversicherung

Unterstützung beim Kinderwunsch Vielleicht wünschen Sie sich ein Baby, es klappt aber nicht auf natürlichem Weg. Oder Sie möchten sich noch etwas Zeit lassen und später eine Familie gründen. Die heutigen medizinischen Möglichkeiten helfen Ihnen, die Chance auf eine Schwan­ gerschaft zu erhöhen. Sie sind allerdings kostspielig und nur begrenzt über die Grundversicherung ab­ gedeckt. Hier unterstützt Sie unsere Zusatzversiche­ rung Kinderwunsch. Wie? Das erfahren Sie unter sanitas.com/kinderwunsch


DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

freie Lösung für meine Arthrose gäbe. Ansonsten ist jeweils der nächste Tag meine Zukunft. Auf den freue ich mich immer wieder! Otten: Ich freue mich auf eine Reise nach Ruanda. Ich möchte gerne die Gorillas sehen. Enste: Ich freue mich auf die Zeit, wenn meine Kinder ihre Ausbildung abgeschlossen haben werden. Kipf: Ich freue mich auch auf den Abschluss meiner Ausbildung. Auf die Zeit, in der das Leben richtig losgeht. Ich fürchte allerdings, dass es dann nicht unbedingt friedlicher sein wird, allein schon weil die Wasserversorgung nicht mehr für alle Menschen gesichert sein wird. Ich bin überzeugt, dass grosse Konflikte auf uns zukommen. Enste: Dafür bin ich zu sehr Optimist. Ich bin sicher, dass Innovationen unser Überleben sichern. Da bin ich sehr technikgläubig. Entweder sprechen wir den Menschen das Leben auf unserer Erde ab oder wir finden

Protagonisten in Aktion Das Gespräch inklusive Videobeiträgen finden Sie auf sanitas.com/diskussion

Lösungen für immer mehr Menschen auf diesem Planeten. Kipf: Das ändert aber nichts an den Fehlern unseres ausbeuterischen Systems. Das ist nur eine Symptombekämpfung, aber keine Arbeit an der Wurzel des Übels, der Ausbeutung unserer Ressourcen. Otten: Die Menschen, die nichts haben, leben viel nachhaltiger als jene, die alles oder zu viel haben. Der Überfluss in der westlichen Welt weckt künstliche Begehrlichkeiten. Daran krankt unser System. Sie haben einen Wunsch frei. Der wäre … Schaller: … ein guter Tod, um dankbar von diesem Leben Abschied nehmen zu können. Das Leben ist für mich ein Wunder. Otten: … Gesundheit. Enste: … für mich auch: Gesundheit. Kipf: … dass die Menschen mehr miteinander reden und einander zuhören.


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Was uns wichtig ist Eher ein Haus auf dem Land oder doch eine schicke Wohnung in der Stadt? Lieber eine steile Karriere als Kinder? Die Wünsche unterscheiden sich – zwischen Mann und Frau, Städtern und Landbevölkerung, In- und Ausland. Text Michael Suter

Gesundheit

Infografik codeplay.ch

Die Verschlechterung ihres Gesundheitszustands und die steigenden Gesundheitskosten beschäftigen die Menschen in der Schweiz.1 Auch international betrachtet steht eine gute Gesundheit weit oben auf der Wunschliste, wie eine Umfrage mit 18 000 Erwachsenen in 17 Ländern zeigt. 2

Werte

93%

Für 93 Prozent der Frauen in der Schweiz ist Geborgenheit am wichtigsten.

93%

Feines Essen / Delikatessen

93 Prozent der Männer in der Schweiz wünschen sich Freiheit.

44 % 59 %

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Familie Kinderwunsch bei jungen Erwachsenen (18- bis 25-Jährige)

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Gesundheit

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Geld

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Liebe

1

4%

9%

OSTEN**

WESTEN*

21 %

16%

75%

75 %

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Macht

Ja Weiss nicht Nein

Punktezahl = Wunsch und Priorisierung

Für 62 Prozent der befragten Frauen ist die Familiengründung wichtiger als die Karriere. 38%

Karriere

62%

Familie

Konsum Die Wünsche von Frauen und Männern unterscheiden sich am stärksten in diesen Themen: Hi-Fi / Heimkino

Schönes Auto

Beruf Was wünschen sich die Menschen für ihr Arbeitsleben – bevor sie einen Beruf ergreifen beziehungsweise als bereits Berufstätige? Berufstätige

7%

21 %

17 % 31%

Berufswahl

Arbeitsklima

27 %

Verdienst

27 %

50 % 42 % 39 % 35 %

Sinnhaftigkeit Sicherer Arbeitsplatz

29 %

33 % 34 %

Spannende Tätigkeit

Wohnen

34 %

0

10

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50

14% Nur 14 Prozent der Landbewohner / innen können sich ein Leben in der Grossstadt vorstellen.

42 %

42 Prozent der Grossstädter können sich ein Leben auf dem Land vorstellen.

* Westen: Deutschland, Australien, Finnland, Grossbritannien, Norwegen, Frankreich, USA, Schweden und Dänemark. ** Osten: China, Hongkong, Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand, V.A.E. und Saudi-Arabien Quellen: Sotomo-Umfrage 2016 «Sie wollen beides»; 1 Sorgenbarometer von gfs.bern und Credit Suisse, 2019; 2  yougov.com, 2015. Hinweis: Zur besseren Veranschaulichung wurden teilweise gerundete Werte eingesetzt.

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Wunschlos glücklich Eine Familie gründen. Um die Welt reisen. Karriere machen. Ein Haus bauen. All diese Wünsche haben eines gemeinsam: Wir versprechen uns ein Stück vom Glück, wenn sie sich erfüllen. Text Helwi Braunmiller Bild Nathan Dumlao / Unsplash

Mehr Glück im Alltag Praktische Tipps von Tobias Esch sanitas.com/ glueck

T

obias Esch spürt dem Glück schon seit Jahren nach. Er ist Arzt und Gesundheitswissenschaftler an der Privaten Universität Witten / Herdecke, er kennt die aktuellsten Studien und er hat mehrere Bücher rund ums Glück geschrieben. Sein Fazit: Das Glücksgefühl reift mit dem Menschen. «Es ist interessant zu sehen: Menschen wandeln das, was sie in der Jugend mit Glück meinen, im Alter in etwas um, das wir Zufriedenheit nennen», sagt er. Heute weiss man mehr darüber, was sich dabei neurobiologisch im Gehirn abspielt – und dass es massgeblich vom Alter abhängt, ob wir Glück des Typs A, B oder C spüren. Der Glückstyp A ist ein Privileg der Jugend. Die Aufregung und Vorfreude, das Hochgefühl beim Ausprobieren, die Euphorie, wenn es gelingt: Das ekstatische Glück treibt uns an, macht uns kreativ – und bildet so das Fundament für wichtige Lernerfahrungen. Auf Dauer aber wäre das Gehirn schlicht überfordert, irgendwann würde eine Erfahrung die andere überschreiben. Das liegt vor allem an der Ausschüttung des Glückshormons Dopamin, das beim Hochgefühl genauso nachweisbar ist wie beim Lernen. Und weil es schnell wieder abgebaut werden muss, um Platz für neue Glücksgefühle und Lernerfahrungen zu machen, ist es auch ein sehr flüchtiges Gefühl. Was danach folgt, nennt Neurowissenschaftler Tobias Esch «das Tal der Tränen», in dem sich das, was uns glücklich macht, zum Typ-B-Glück verändert: «Die Lebensphase

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zwischen 30 und 59 ist anstrengend. Jetzt geht es um die Verteidigung des Erreichten», erklärt er. Menschen sind dem unbeschwerten Glück der Jugend entwachsen, aber noch nicht in der ruhigen Zufriedenheit des Alters angekommen. «In dieser Zeit erreichen die Menschen den Tiefpunkt ihrer Lebenszufriedenheit, wie viele Studien belegen.» Der Kick weicht dem Erleichterungsglück, wenn die Zeit einmal zum Entspannen und Durchatmen reicht. Doch die ist in der Mitte des Lebens rar: Sorgen um die Kinder, kriselnde Beziehungen, Probleme im Job – die Akkus sind leer. Also auf eine Stressquelle verzichten und lieber keinen Nachwuchs bekommen? «Jein», sagt Tobias Esch. «Auf lange Sicht ist das nicht die beste Idee. Es braucht nun mal Kinder als Voraussetzung für das Typ-C-Glück.» Immerhin: Je mehr wir uns durch diese Lebensphase plagen, desto grosszügiger werden wir im Alter mit guten Gefühlen entschädigt. Dafür ist wiederum die Gehirnchemie verantwortlich. Aus dem Glückshormon Dopamin entstehen im Zusammenspiel mit Stresshormonen endogene Opioide, die die Grundlage für das Typ-C-Glück im Alter sind: etwas an die Enkel weitergeben können, nicht mehr so viel müssen, dafür viel dürfen, seinen inneren Frieden finden. Wenn es eine Zeit im Leben gibt, um wunschlos glücklich zu sein, dann ist es diese. Entsprechend optimistisch ist auch Tobias Esch: «Es zeigte sich in grossen Untersuchungen: Einer der verlässlichsten Faktoren fürs Glück ist das Alter selbst.»


DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

Motivation: Den Willen haben, etwas anzupacken Eingespielte Gewohnheiten oder festgefahrene Verhaltensmuster zu verändern, ist schwierig, denn die Willenskraft, die der Mensch pro Tag aufbringen kann, ist begrenzt. Nehmen Sie sich daher nicht zu viel vor, verändern Sie nur eine Angewohnheit auf einmal und planen Sie einzelne Schritte. Glaubenssätze: Die eigenen Blockaden kennen «Das kann ich sowieso nicht» oder «das macht man nicht»: Negative Glaubenssätze wirken wie eine innere Bremse. Enttarnen Sie Ihre negativen Glaubenssätze und wandeln Sie sie um – wie Pippi Langstrumpf: «Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.»

Wissen, was der Wunsch ist Vorsätze lösen sich schnell in Luft auf. Werden Sie sich bewusst, was genau Sie sich wirklich wünschen. Formulieren Sie Ihren Wunsch klar und halten Sie ihn schriftlich fest.

Visionboards: Den Wunsch visualisieren Visionboards sind im Trend: Die grossen Poster, auf denen Sie Ihren Wunsch mit Bildern, Zeitungsausschnitten, Objekten und Wörtern in einer Collage darstellen, helfen tatsächlich: Studien belegen, dass man sich durch den Prozess des Gestaltens emotional mit dem Ziel verbindet – und Emotionen stützen die Willenskraft.

Frischer Wind So ändern Sie Ihre Gewohnheiten – und kommen zum Ziel sanitas.com/ gewohnheit

Coaching: Sich externe Unterstützung holen Sie wissen nicht, wie Sie Ihre Ideen in die Tat umsetzen sollen? Ein professioneller Coach hilft, die Situation zu klären sowie negative Glaubenssätze aufzuspüren und zeigt die nächsten Schritte auf. Sein unbefangener Blick auf Sie und Ihre Situation schafft Klarheit. Familie und Freunde sind oft zu nett oder sträuben sich gegen grundlegende Veränderungen.

Crowdfunding: Geld auftreiben Einige Wünsche brauchen nicht nur Mut und Willen, sondern auch Geld. Die unkomplizierte Finanzierungsmethode der Stunde ist das Crowdfunding: Man gibt sein Projekt auf einer der zahlreichen Online-Plattformen ein. Privatpersonen unterstützen dann die Projekte mit meist kleineren Beträgen, aber auch Firmenfinanzierungen sind möglich. In der Schweiz gibt es über 40 Crowdfunding-Plattformen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Im Willen liegt die Kraft Wünsche müssen keine Luftschlösser bleiben. Um sie in die Realität umzusetzen, braucht es vor allem viel Willenskraft, ein bisschen Mut – und einen Plan. Text Julie Freudiger

Illustration Franziska Neugebauer

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DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

Ganz nach dem Motto «Von Herzen für Herzen» hilft Karin Portmann mit ihrem Verein Menschen in allen Lebenslagen.

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DOSSIER WÜNSCHE ANS LEBEN

Kleine Wünsche, die die Welt bedeuten Karin Portmann sorgt mit ihrem Verein «Herzenswünsche Schweiz» für mehr Solidarität. Und dafür, dass ganz persönliche Wünsche in Erfüllung gehen. Wie derjenige der kleinen Michelle, die sich zum Geburtstag eigentlich nur Postkarten gewünscht hatte. Text Julie Freudiger

Fotos Herbert Zimmermann, zVg

Die Idee für Herzenswünsche Schweiz entstand eines Tages vor knapp zwei Jahren am Küchentisch. Unbefriedigt von der Anonymität ihrer regelmässigen Spenden, suchten Karin Portmann und ihr Ehemann nach einer Alternative. Dabei wurden sie über Facebook auf eine Familie aufmerksam, die aus finanziellen Gründen ihrem Kind kein Weihnachtsgeschenk machen konnte. Karin Portmann war berührt von dieser Geschichte und schenkte dem Kind kurzentschlossen ein Laufrad. Gleichzeitig wusste sie: Das ist es, so können individuelle Herzenswünsche mit Hilfe einer Community direkt erfüllt werden! Bald darauf startete sie ihre eigene Facebook-Gruppe und später die Website. Herzenswünsche Schweiz wurde Realität. Nebst dem Antrieb, Gutes zu tun, reizte sie die Herausforderung: «Nicht viele gemeinnützige Organisationen nutzen die sozialen Medien zur unmittelbaren Wunscherfüllung.» Und Karin Portmann fügt leidenschaftlich an: «Ich will zeigen, dass man auch mit einfachen Mitteln viel erreichen kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt.» Michelles Tag Dass wildfremde Menschen sich einfach so für jemanden einsetzen, hat Tiziana Scheidegger tief berührt. Die junge Mutter aus Poschiavo wandte sich für ihre Tochter Michelle an Herzenswünsche Schweiz: Die Kleine wünschte sich zum sechsten Geburtstag nur Postkarten und ein Glacé in der Gelateria – sie wusste über die prekäre finanzielle Lage der Familie Bescheid. «Ich war sprachlos und dachte: Das muss ich möglich machen», erinnert sich Tiziana Scheidegger. Mit der Hilfe von Herzenswünsche Schweiz standen an Michelles Geburtstag zwei grosse Pakete vor der Tür, die nicht nur Postkarten enthielten, sondern auch Geschenke und einen 50-Franken-Gutschein für die Gelateria. «Michelle war so überwältigt,

dass sie zu weinen begann.» Auch Tiziana Scheidegger kann es noch ein Jahr später kaum fassen: «Es war einer der schönsten Momente für uns als Familie.» Es entstand sogar eine Freundschaft: Als ein Paket zu spät für den Sammelversand bei Karin Portmann eintraf, gab sie mit dem Einverständnis der Familie ausnahmsweise Name und Adresse bekannt. Dieser direkte Kontakt besteht bis heute.

Der Verein Herzenswünsche setzt auf Solidarität. Und die kann viel bewirken, wie das Beispiel von Michelle zeigt: Aus der ganzen Schweiz erhielt sie Hunderte Karten und Geschenke.

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Professionell und mit geschultem Blick Trifft ein Wunsch über die Website oder die Facebook-Seite von Herzenswünsche Schweiz ein, wird er von Karin Portmann kritisch geprüft. Ausserdem fordert die studierte Sonderpädagogin nötige Unterlagen an. Pro Woche gehen ein bis zwei Wünsche ein, wovon der Verein rund die Hälfte ablehnt, weil sie nicht dem Vereinskonzept entsprechen. Ein Viertel versandet, weil sich die Personen nicht zurückmelden. Ist alles abgeklärt, schickt Karin Portmann den Wunsch anonymisiert in die weite Welt der sozialen Medien. «Dann rattert es.» Innert Minuten träfen die Nachrichten auf der Facebook-Seite von Herzenswünsche Schweiz ein. Gesucht sind meistens konkrete Taten: Etwa ein Lastwagenfahrer, der einer sehbehinderten Frau ihren grössten Wunsch erfüllt, einmal einen LKW zu fahren. Manchmal sind aber auch Geldspenden nötig, wie für das Spezialfahrrad eines körperlich beeinträchtigten Jungen. Oder für die Kosten des Vereins selbst. Und was wünscht sich Karin Portmann? «Ich möchte mit Herzenswünsche Schweiz weiterhin Wünsche erfüllen und so einigen Menschen das Unmögliche ermöglichen.» Und wenn ich frühmorgens aus dem Fenster den Baldeggersee sehe, würde ich gerne mit dem Fischer aufs Wasser gehen.» Es sind oft die kleinen Wünsche, die nahe am Herzen sind. herzenswuensche-schweiz.ch

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Neu Versicherung Kinderwunsch

Oft dauert es länger als 9 Monate Wenn es mit dem Schwangerwerden nicht auf Anhieb klappt, ist das noch kein Grund zur Sorge. Mit der Zusatzversicherung Kinderwunsch unterstützen wir Sie auf dem Weg zum eigenen Baby.

Eine Schwangerschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Selbst bei optimalen Bedingungen liegt die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis bei 25 Prozent pro Zyklus. Es gibt zahlreiche medizinische Möglichkeiten, um die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Sie sind allerdings kostspielig und nur begrenzt in der Grundversicherung enthalten. Hier unterstützt Sie unsere neue Zusatzversicherung Kinderwunsch.

Ihre Vorteile: • Kostenloser Fruchtbarkeitstracker von Ava • Zugang zu den besten Kinderwunschkliniken der Schweiz • Genetische Untersuchungen des Embryos und pränatale Tests • Zusätzliche Versuche bei künstlicher Befruchtung

Mehr Informationen: sanitas.com/kinderwunsch


AUS DEM LEBEN

Wer wandelt hier wohl auf Michelangelos Spuren? Die Auflösung finden Sie auf der nächsten Seite.

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AUS DEM LEBEN

Philipp Ege, Manager Innovation and Venturing, beschäftigt sich im Berufsalltag viel mit innovativen Start-ups und neusten Technologien. In seiner Freizeit greift er als Abwechslung gerne zu Pinsel und Tusche. Text Michael Suter Fotos Karin Heer

«Landeplatz gesucht»

Das Hobby von Philipp Ege braucht weder viel Material noch viel Platz. Nur die kalten oder heissen Temperaturen machen ihm manchmal zu schaffen.

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405 000 000. So viele Suchergebnisse verzeichnet Google auf die Anfrage nach dem Wort «Scout». Von Models über Fahrzeuge bis zu Lebensmitteln – für alles Mögliche gibt es Aufspürer oder militärisch ausgedrückt: Aufklärer. Philipp Ege nimmt unter ihnen eine aussergewöhnliche Rolle ein und erscheint auch nicht im Google-Ranking. Der 40-Jährige sucht als Scout seit 2016 im Auftrag von Sanitas nach Start-ups, die sich für eine Kooperation in den Bereichen neue Services oder Produkte eignen. Das setzt neben analytischen Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick auch eine hohe Frustrationsgrenze voraus, denn neun von zehn möglichen Ideen sterben, weil der Zeitpunkt, das Produkt oder die Kompetenzen der potenziellen Partner nicht stimmen. Ob eine Kooperation zustande kommt, zeichnet sich dabei manchmal auch erst nach einem Jahr ab. Gerade intern – Philipp nennt das die Suche nach dem richtigen Landeplatz – kann es etwas dauern, bis die passende Person fürs Projekt gefunden und überzeugt ist. «Die richtigen Leute aufspüren, zusammenbringen und Neues entstehen lassen: Das finde ich sehr spannend», sagt der blonde Mann mit wachen Augen. Als Scouting-Orte dienen Philipp Messen, Onlineportale, Förderprogramme oder das persönliche Netzwerk. Da hilft ihm, dass er bereits viel herumgekommen ist. Der gebürtige Stuttgarter studierte in Mannheim Wirtschaftsinformatik und absolvierte ein Förderprogramm in Oslo. Danach war er neun Jahre als Berater von Ernst & Young und Accenture in ganz Europa unterwegs und lebte vorwiegend in Hotels. So kam er dann auch durch einen Beraterjob 2015 zum ersten Mal in Kontakt mit Sanitas. In der Folge war er viel in Zürich und lernte neben dem Krankenversicherer auch die Schweiz kennen und lieben. Besonders die Nähe zu den Alpen schätzt der Sohn einer österreichischen Skilehrerin sehr. Zudem faszinieren ihn die historischen Kerne der Schweizer Städte. Ihnen widmet er seit drei Jahren sein grosses Hobby, das Urban Sketching. Dabei hält er das städtische Leben mitsamt seiner Architektur mithilfe von Tusche und Aquarellfarbe fest, oft gemeinsam mit Gleichgesinnten. Beim Sketchen gelangt er in einen Flow und vergisst alles um sich herum. Mittlerweile teilt er sein Wissen und organisiert einmal pro Monat einen Sketchcrawl in Zürich.

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HAUSMITTEL

Blasenentzündung: Was hilft? Text Michael Suter

Illustration Franziska Neugebauer

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chmerzen beim Wasserlösen, häufiger Harndrang mit geringer Urinmenge und trübem Urin, Krämpfe im Unterleib? Diese Symptome deuten auf eine Blasenentzündung (Zystitis) hin. Verantwortlich dafür sind meist Darmbakterien, die in die Harnwege und die Blase gelangen. Weil Frauen eine kürzere Harnröhre als Männer haben, trifft es sie besonders oft. Diese Massnahmen helfen: Wasser Das bewährteste Mittel gegen eine Zystitis ist Wasser. Trinken Sie über den Tag verteilt 2 bis 3 Liter. Dadurch werden die Bakterien aus der Blase geschwemmt. Wer ein krankes Herz hat, sollte mit dem Arzt über die Trinkmenge sprechen. Zuviel Flüssigkeit kann das Herz belasten.

Dr. med. Wolfgang Bühmann, Facharzt für Urologie bei Medgate «Halten die Schmerzen beim Wasserlösen trotz der hier erwähnten Massnahmen länger als drei Tage an, sollten Sie einen Medgate Arzt oder Ihren Hausarzt kontaktieren. Eine Arztkonsultation ist auch notwendig, wenn Fieber oder Schmerzen seitlich unter den Rippen auftreten.»

Warmes Sitzbad Setzen Sie sich bis zur Hüfte in ca. 36 °C warmes Wasser, das mit einem Aufguss aus Zinnkraut, Kamille oder Salbei angereichert ist. Die Wärme löst Krämpfe und lindert Schmerzen. Ansteigendes Fussbad Tauchen Sie beide Füsse in warmes Wasser. Giessen Sie heisses Wasser nach, bis die Temperatur 39 °C beträgt. Geniessen Sie das Bad eine Viertelstunde lang und halten Sie dabei Ihren Oberkörper warm. SANITAS MAGAZIN 1 / 2020

Unterleibswickel Eine warme Unterleibsauflage entspannt, löst Krämpfe und fördert die Durchblutung. Heisse Kartoffeln in Gaze einwickeln, auflegen, fertig. Apfelessig Trinken Sie dreimal täglich lauwarmes Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig. Das Hausmittel wirkt antibakteriell und macht Bakterien und Keime unschädlich. Tees Ob getrocknete Hagebutten, Thymian oder Brennnesseln: In Tees aufbereitet, wirken diese Zutaten entzündungshemmend. Von Bärentraubenblätter raten Ärzte hingegen eher ab, da sie die Leber belasten können. Meerrettich, Kresse und Radieschen Die in diesen Gewächsen enthaltenen Senföle wirken harntreibend und helfen so, Bakterien aus der Blase zu spülen. Da der Senfölgehalt in aufbereiteten Tees eher gering ist, eignen sich Kapseln mit Kapuzinerkresse oder Merrettich besser. Diese wirken sogar bakterientötend. Vorbeugen Bakterien lieben ein feuchtes Klima. Deshalb: Hände weg von engen Slips aus Polyester und vom ständigen Tragen von Slipeinlagen. Entleeren Sie nach dem Geschlechtsverkehr die Blase und trinken Sie ein paar Deziliter Wasser. Eingedrungene Bakterien werden so wieder ausgeschwemmt. Meiden Sie Spermien abtötende Substanzen oder Diaphragmen, denn sie können die vor Bakterien schützenden Schleimhäute angreifen. Auch eine zu häufige oder falsche Intimpflege kann den Säureschutzmantel der Haut schädigen. Anstatt zu Desinfektionsmitteln, aggressiven Seifen oder Intimsprays sollten Sie zu pH-neutralen oder sauren Waschlotionen greifen. Schützen Sie sich vor Unterkühlung und halten Sie die Nierengegend speziell warm. Essen Sie ausgewogen. Das unterstützt Ihre Gesundheit.

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ENTWICKELN FÃœR MORGEN

Funktionieren Psychotherapien bald ohne Therapeuten?

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ENTWICKELN FÜR MORGEN

Von der Depression bis zur Zwangsstörung: Online-Therapien boomen. Lassen sich seelische Leiden ganz ohne menschliches Gegenüber heilen? Ein Fachmann sagt: Ja! Text Ruth Jahn Foto Stefan Vladimirov / Unsplash

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ine Psychotherapie ohne Therapeut kann nicht funktionieren, dachte Professor Andreas Maercker, Ordinarius für Psychopathologie und Leiter des psychologischen Instituts an der Uni Zürich, lange. Heute sind Online-Angebote bei posttraumatischer Belastungsstörung, Phobien und anderen psychischen Leiden ein Schwerpunkt des Uniprofessors. «Ich habe mich zu einem glühenden Verfechter von Online-Therapien gewandelt, weil nahezu alle wissenschaftlichen Studien zeigen, dass diese spezielle Art von Psychotherapie funktioniert.» Psychologen aus Fleisch und Blut würden dadurch nicht überflüssig, betont Andreas Maercker. «Die klassische Sprechzimmertherapie wird es auch künftig geben. Aber Online-Angebote sind als Ergänzung unterdessen unverzichtbar.» Nonverbale Signale der Patienten entfallen so zwar und es entsteht auch keine Beziehung zu einer menschlichen Therapeutin. Aber die Therapie per Computer erreiche eben auch junge wie alte Menschen, die sich mit dem Gang zur Psychologin schwertäten, oder ihn, gerade wegen ihrer psychischen Erkrankung, etwa einer Depression, aktuell gar nicht bewältigen könnten. Ein gewichtiges Argument, findet der Zürcher Uniprofessor, denn rund ein Drittel bis die Hälfte der Menschen mit Depressionen, Ängsten, Zwangs- oder Persönlichkeitsstörungen in der Schweiz bleibt unbehandelt – unter anderem aus falscher Scham, sich vom Psychologen oder von der Ärztin helfen zu lassen. Es gibt verschiedenerlei computergestützte Psychotherapien: Da sind zum einen Therapeuten, die mit ihren Klienten per E-Mail oder Skype kommunizieren, dann reine Apps oder Computerprogramme (sogenannte Low-intensity Treatments), durch die sich die Nutzer von Frage zu Frage und von Tipp zu Tipp klicken. Und seit rund fünf Jahren werden auch sogenannte Chatbots erprobt. Sie setzen auf synchrone Kommunikation und sprechen die Nutzer scheinbar persönlich an. Am vielversprechendsten sind Kombinationen aus virtueller und realer Hilfe. Online-Angebote also, die therapeutisch begleitet werden. Besonders bei schweren psychischen Krankheiten ist das ein Muss. Solche ProSANITAS MAGAZIN 1 / 2020

gramme laden etwa dazu ein, periodisch Tagebuch oder Briefe zu schreiben, die der Therapeut dann liest und als Grundlage für seine Psychotherapie nutzt. Verhaltenstherapie ist die Basis der meisten Online-Angebote. Das heisst, die Userin erhält konkrete Tipps, die ihr dabei helfen, ihr Verhalten zu ändern und negative Gedanken umzupolen. Im reinen Online-Tool «Deprexis» etwa üben depressionsgefährdete Menschen neue Verhaltensweisen ein, angeleitet via Textpassagen und Audios. Und sie erfahren Näheres zur Krankheit Depression. «Doch Inhalte sind nur das eine», betont Andreas Maercker. «Genauso wichtig ist die imaginierte Beziehung zum virtuellen Gegenüber. Die Programme sind bewusst so gemacht, dass man denkt, da ist jemand Kluges, der mir zuhört und mich versteht», erläutert der Psychologe. Die Abbruchrate bei Online-Therapien ist hoch. Aber wer dranbleibt, hat gute Chancen, zu profitieren.

Alain Kamm, Leiter Health Navigator bei Sanitas «Sind Sie interessiert daran, mit einem digitalen Helfer etwas für Ihre Herzgesundheit zu tun? Dann haben wir ein interessantes Angebot für Sie! Die Sanitas Coach App gibt Ihnen mittels Chatbot auf Sie abgestimmte Ernährungs- und Bewegungstipps. Der digitale Coach hilft Ihnen zudem, Ihren Blutdruck – ein wichtiger Indikator für die Herzgesundheit – im Blick zu behalten. Laden Sie die kostenlose App herunter auf sanitas.com/ coach-app.»

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AKTIV SEIN

Im Training sind alle willkommen Sport als gemeinsame Sprache: Der Verein Sportegration bietet Flüchtlingen mit Freude an Bewegung und Zusammensein eine gesunde Beschäftigung – und wurde dafür 2019 mit dem Sanitas Challenge-Preis ausgezeichnet. Text Katharina Rilling

Fotos Maurice Haas

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ie eine dicke Regenwolke schwebte die Langeweile nach der Schule über seinem Kopf. Im Wohnheim verschwand er ins Zimmer, wusste wenig mit sich anzufangen. Fremd und kalt war es draussen, das Geld reichte hinten und vorne nicht – schon gar nicht fürs Kino oder Fitnessstudio. Yemane Tesfalem ist 23. Mit 18 verliess er seine Heimat Eritrea. Vor zwei Jahren strandete er dann in Höri bei Zürich. Wie weiter? Achselzucken. Yemane erzählt, dass er in Eritrea eigentlich ständig in Bewegung gewesen sei: mit dem Velo, beim Joggen, beim Fussballspielen und immer, wenn er von A nach B gelangen wollte. «Der Bus war keine Option. Manchmal kam er, meistens nicht.» Was, wenn der Sport wegfiele? «Wie würde es sich für mich anfühlen, wenn ich keinen Sport mehr machen könnte?», fragt sich Annina Largo. «Bewegung ist lebenswichtig für mich.» Annina Largo ist Mitgründerin, Präsidentin und Geschäftsführerin von Sportegration. Der Verein bietet Asylsuchenden und Flüchtlingen einen Ort, an dem sie sich sportlich ausleben können. Menschen aus aller Welt trainieren kostenlos und finden hier noch viel mehr: Unterstützung beim Deutschlernen etwa, bei der Suche nach einer Lehrstelle oder einfach im Alltag. Auch Schweizer sind willkommen, denn Sportegration will Vorurteile abbauen – und wie der Name schon sagt: Integration durch Sport fördern. Sportegration bietet von Fitboxen über Yoga bis Tanzen ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Und das Programm wird laufend ausgebaut. 2019 erhielt der Verein den Sanitas

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Challenge-Preis für dieses Engagement. Mit dem Preisgeld von 20 000 Franken werden vor allem laufende Kosten beglichen. «Wir werden aber auch unseren fixen Trainern als kleines Dankeschön Sportegration-Shirts schenken», freut sich Largo.

«Sport verbindet. Er ist die gemeinsame Sprache – und er stärkt das Selbstvertrauen.» Annina Largo

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Feuer gefangen Yemane spielt dank Sportegration inzwischen Volleyball. Er sagt: «Ein Traum! Volleyball wollte ich schon in Eritrea unbedingt lernen.» Schnell kamen Boxen für die Fitness und das Lauftraining in der Gruppe hinzu. Heute trainiert der junge Mann beinahe jeden Tag. «Wir haben einfach nur Spass», sagt er und grinst breit. Komisch sei es noch nie gewesen, auch nicht, wenn Frauen mit Kopftuch neben orthodoxen Männern wie ihm dem Ball nachjagten. «Hier haben Religion und Politik keinen Platz. Wir alle wollen unseren Frieden.» Das sieht auch Largo so. «Sport verbindet, er ist die gemeinsame Sprache – und er stärkt das Selbstvertrauen. Die Flüchtlinge gehen offener auf Schweizer zu und integrieren sich aktiver.» Schwierige Momente gibt es aber doch. Wenn man auf die Schweizer Pünktlichkeit pochen muss etwa. Vor allem aber dann, wenn es heisst, die eigene Machtlosigkeit auszuhalten. Annina Largo erzählt von Situationen, die an ihr nagen: «Was sagt man jemandem, der seit Tagen nichts von seinen Angehörigen in Afghanistan gehört hat?» Emotional sei es auch, wenn Asylgesuche abgewiesen würden. Bei Yemane steht diese Entscheidung noch aus. Bis dahin gestaltet er die Zeit so gut es geht wieder selbst, füllt Nachmittage und beweist Durchhaltevermögen – nicht nur im Training.


AKTIV SEIN

Yemane Tesfalem (links) findet mit dem Sport Zugang zu anderen Menschen und zu Schweizer Sitten.

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Der Meister am Werk Mit dem Zeichenblock und einem Tablet arbeitet Michael Meister an der neusten Geschichte von Sani und Elina. Doch die zündende Idee fehlt ihm. Der Illustrator braucht deine Unterstützung. Was könnte das nächste Abenteuer von Sani und Elina sein? Illustration Michael Meister

Malwettbewerb Male ein Bild von Sanis und Elinas nächstem Abenteuer und sende ein Foto davon an redaktion@sanitas.com. Oder stecke das Bild mit deiner Adresse in ein Couvert und schicke es an: Sanitas, Redaktion Magazin, Jägergasse 3, Postfach, 8021 Zürich. Unter allen Einsendungen verlosen wir drei tolle Zeichentablets. Einsendeschluss ist der 12. April 2020. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen. «Movember-Aktion»: Gewonnen hat Bild 9 mit 30 Stimmen. Zu den 300 Franken steuert Sanitas 700 Franken zusätzlich bei. Die Spende beträgt somit 1000 Franken.


LEXIKON

Allgemeine Versicherungsbedingungen In den allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) finden Sie alle Informationen zu Ihrer Krankenversicherung im Detail. Die AVB regeln die Rechte und Pflichten der beiden Vertragspartner, also Ihre und jene Ihrer Versicherung. Die AVB sind zusammen mit der Police Bestandteil des Versicherungsvertrages. Der Inhalt der Versicherungsbedingungen wird vom Bundesamt für Privatversicherungen geprüft. Diese Kontrolle garantiert, dass die Interessen der Versicherten gewahrt werden. Sie können die AVB von Sanitas auch jederzeit im Internet nachlesen sanitas.com/agb.

Ambulant Als ambulant gilt eine medizinische Leistung, wenn der Patient das Spital oder die Arztpraxis am Tag der Behandlung wieder verlassen kann. Verbleibt der Patient hingegen über Nacht in der Pflegeeinrichtung, gilt die Leistung als stationär. Der technologische Fortschritt macht es möglich, immer mehr Behandlungen ambulant abzuwickeln. Das ist politisch gewollt und eigentlich sinnvoll, denn ambulante Behandlungen kosten erheblich weniger als stationäre. Trotzdem führt dies dazu, dass die Prämien für die Versicherten steigen. Wie ist das möglich? Je mehr ambulante Behandlungen durchgeführt werden, desto höher fallen die Gesamtkosten in diesem Bereich aus. Diese gehen voll zulasten der Krankenversicherungen, denn die Kantone beteiligen sich nicht daran. In der Folge steigen die Prämien für die Versicherten. Im Gegensatz dazu werden die Kosten für stationäre Behandlungen grösstenteils von den Kantonen über Steuergelder finanziert.

Altersstufe In der Grundversicherung gibt es verschiedene Altersstufen oder Altersgruppen, die gesetzlich festgelegt sind. Kinder bis 18 Jahre erhalten Prämienrabatte. Jungen Erwachsenen (19 bis 25 Jahre) können Krankenversicherer Rabatte anbieten, müssen aber nicht. Als erwachsen gilt, wer über 26 Jahre alt ist. Der Wechsel der Altersgruppe nach dem 18. bzw. 25. Geburtstag erfolgt auf den 1. Januar des nächsten Kalenderjahres.

Schwangerschafts-Service Versicherung bei Geburt Eine ambulante Geburt ermöglicht es, das Wochenbett zu Hause in der vertrauten Umgebung zu verbringen. Für die Pflege und Betreuung von Mutter und Kind sind in den acht Wochen nach einer Geburt 10 bis 16 Hausbesuche einer Hebamme in der Grundversicherung enthalten. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Schwangerschafts-Service. sanitas.com/schwangerschaftsservice

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