Sanitas Magazin 3/19

Page 1

Gemeinsam

Leben, Arbeiten und Lieben heute

S. 20 __ Prämien 2020: Positive Aussichten

S. 24 __ Profitipps für mehr Spass auf dem Bike

document13177782834129136191.indd 2

05.09.2019 09:54:41


TACHELES

«Was heisst schon zusammenleben? Heutzutage schaut doch sowieso jeder nur noch für sich.» T. E. aus Zürich

Weihnachten und Silvester stehen vor der Tür. An diesen Tagen wird oft viel gegessen und gefeiert. Ein Widerspruch zum heutigen Trend der aktiven Selbstoptimierung? Schreiben Sie uns! redaktion@sanitas.com

2

document9090927761555263049.indd 2

Hallo Herr E., wir verstehen, was Sie meinen: Der beste Freund der Jugendlichen scheint das Handy zu sein, die Anzahl Singles steigt, Paare leben immer öfter getrennt. Aber steht es wirklich so schlimm um uns? Dass sich Kinder und Jugendliche gern mit dem Handy die Zeit vertreiben, ist unbestritten. Aber das heisst nicht, dass es ihr ein und alles ist. Die 6- bis 13-Jährigen nennen als liebste Freizeitbeschäftigung immer noch Spielen, Freunde treffen und Sport. Und auch die älteren Jugendlichen treffen sich vor allem gern mit Freunden oder sind sportlich aktiv. Na also. Auch die Beziehungen haben sich nicht grundsätzlich verändert: Drei Viertel der Bevölkerung leben nach wie vor in einer Partnerschaft; die meisten Paare wohnen dabei zusammen und sind – Überraschung – sogar verheiratet. Aber die Menschen fühlen sich doch immer einsamer, werden Sie einwenden. Tatsächlich ist die Einsamkeit in der Gesellschaft zunehmend ein Thema in den Medien. Ob aber dieses Gefühl der Vereinsamung in jüngster Zeit tatsächlich zugenommen hat? Fest steht: Wenn Sie darauf achten, wie jeder für sich alleine werkelt und wie die Jungen nur ins Handy starren, dann werden Sie das so wahrnehmen. Sie werden aber diejenigen Leute verpassen, die zusammen reden, lachen und sich gegenseitig helfen. Unser Vorschlag: Machen Sie den Anfang. Reden Sie doch einfach einmal mit Ihrem Zugnachbarn. Und gucken Sie manchmal ebenfalls aufs Handy – auch online tummeln sich mitunter nette Menschen.

SANITAS MAGAZIN 3 2 / 2019

05.09.2019 09:55:09


EDITORIAL / INHALT

14

8

24

16 Liebe Leserin, lieber Leser Gemeinsames Arbeiten macht Spass und ist produktiv. Während meiner Zeit bei Google wurde mir schnell klar, dass – neben anderen Faktoren – insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend ist für Innovation und damit den Unternehmenserfolg. Dank der Digitalisierung wächst dieses vernetzte «Miteinander» in verschiedensten Bereichen rasant, was sich in Form von neuen Lebens- und Arbeitsformen äussert. Zum Beispiel in der modernen Medizin, wo heute Ärzte und Techniker an verschiedenen Standorten kollaborieren und via Fernsteuerung Operationen durchführen. Aber auch unabhängig von der Technik wandelt sich unser Zusammenleben. So spannen beispielsweise ein Student und eine Seniorin zusammen: er für eine bezahlbare Bleibe und sie wegen ihres Bedarfs an Unterstützung. Auch bei der Krankenversicherung trägt das Miteinander Früchte. Einerseits sorgt das Solidaritätsprinzip dafür, dass die Prämie für ein Individuum nicht ins Unermessliche steigt. Andererseits arbeiten wir mit Partnern wie Medbase zusammen, damit wir unseren Versicherten erstklassige Services und Wahlfreiheit bieten können. Ihr Feedback ermöglicht zudem, dass wir noch gezielter auf Sie eingehen können. Vielen Dank dafür.

2 4

Tacheles Kurz & bündig

6

DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN Unser Miteinander hat sich in den letzten Jahren stark verändert, privat wie beruflich. Vier Beispiele. «Wir sind ein tolles Team» Eine Seniorin und ein Student leben zusammen – in einer WG Die Zukunft der Arztpraxis Multidisziplinäre Praxen bieten für Ärzte und Patienten Vorteile Der blinde Filmregisseur Ein Sehbehinderter leitet die interne Videoproduktion von Swisscom Infografik: So liebt und lebt die Schweiz Ein epischer Roadtrip, zwei Computer und ein Business Zwei digitale Nomaden reisen mit ihrem VW-Bus durch Amerika

8 11 12 14 16

18 20 21 23 24 26 27

CEO-Interview: Dr. Andreas Schönenberger über die Prämienentwicklung und unser Gesundheitssystem Prämien: Wo Veränderungen zu erwarten sind Aus dem Leben: Wem gehört diese Tasche? Hausmittel: Hilfe bei Schweissfüssen Aktiv sein: Glück auf zwei Rädern: Profitipps für Ihre nächste Tour Sani und Elina: Auf Pilzsuche Lexikon

Cover: Per Kasch

Dr. Andreas Schönenberger CEO, Sanitas

IMPRESSUM Herausgeber Sanitas Krankenversicherung, Jägergasse 3, 8021 Zürich, sanitas.com/magazin | Kontakt redaktion@sanitas.com, Telefon 0844 150 150 | Gesamtverantwortung Claudia Sebald | Redaktion Michael Suter (Leitung), Helwi Braunmiller, Julie Freudiger, Ruth Jahn, Janine Radlingmayr, Nathalie Schneitter | Übersetzungen Sanitas Übersetzungsdienste | Art Direction Franziska Neugebauer, ziska.graphics | Lithografie nc ag | Druck Swissprinters, swissprinters.ch | Bildnachweise Alle nicht gekennzeichneten Bilder sind Eigentum von Sanitas oder von Sanitas lizenziert | Gesamtauflage ca. 460 000; 11. Jahrgang; gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-Papier | Erscheinungsweise 4 × jährlich in D, F, I | Das nächste Magazin erscheint im November 2019.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document3162170830189486239.indd 3

3

05.09.2019 09:56:01


KURZ & BÜNDIG

Sanitas Challenge-Preis

Stimmen Sie jetzt für Ihren Lieblingsverein! Bereits zum 26. Mal belohnt Sanitas Vereine, die sich im Jugendsport engagieren. 199 Bewerbungen für den Sanitas Challenge-Preis trafen dieses Mal ein. Die regionalen Sieger stehen inzwischen fest und sind automatisch im nationalen Finale. Unter sanitas.com/voting können Sie noch bis 30. September für Ihren Lieblingsverein abstimmen. Alle Projekte und Vereine finden Sie ausserdem auf Facebook: facebook.com/sanitas.challenge

Piks gegen fiese Viren Grippeimpfung —

Experten empfehlen eine Grippeimpfung für Menschen ab 65, Schwangere, chronisch Kranke, Säuglinge und Frühgeborene bis zwei Jahre. Die Impfung schützt nicht nur die geimpfte Person, sondern auch deren Umfeld. Der ideale Zeitpunkt für die Impfung ist von Mitte Oktober bis Mitte November. Mit dem DeckungsCheck können Sie überprüfen, wie sich Sanitas an den Kosten beteiligt: sanitas.com/d-check

Glückliche Kunden Bei der comparis.ch-Umfrage zur Kundenzufriedenheit glänzt Sanitas mit der Note 5.2. Wir freuen uns über dieses Resultat und danken unseren Kunden herzlich für ihr Vertrauen.

4

document4420761426999513317.indd 4

05.09.2019 09:54:48


KURZ & BÜNDIG

Unsere neue Kampagne —

Hilfe in der Not Rega-App —

Auf einer Wanderung einen Moment nicht aufgepasst und schon ist’s passiert: ausgerutscht und Bein gebrochen. Was nun? Die kostenlose RegaApp alarmiert mit einem Wisch die Rega-Einsatzzentrale und sendet automatisch Ihre Positionsdaten. Unser Fazit: + A larmierung der Einsatzzentrale aus dem In- und Ausland + Positionsdaten teilen mit Rega und Freunden + Standortanzeige und detailliertes Kartenmaterial auf Swisstopo + Datenspeicherung in der Schweiz und verschlüsselte Übertragung + Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch – Keine medizinischen Profile hinterlegbar – Der Notfallpass ist über den Sperrbildschirm nicht zugänglich

«Gemeinsam für deine Gesundheit» So lautet der Slogan von Sanitas für die Herbstkampagne. Sie dauert bis Ende November und wird für Sie über Fernsehwerbung, Plakate und auch im Internet erlebbar sein. Getreu dem Motto vernetzt sich Sanitas mit kompetenten Partnern in der ganzen Schweiz und arbeitet gemeinsam mit Ärzten, Physiotherapeuten und vielen weiteren Leistungserbringern für Ihre Gesundheit – als Ihr kompetenter Partner und mit Ihnen im Mittelpunkt. Für ein modernes Gesundheitssystem mit zukunftsweisenden Angeboten, die Ihnen die Wahl lassen, was für Sie und Ihre Gesundheit das Beste ist. Warum? Weil gemeinsam alles Gemeinsam besser geht. Mehr zur Idee unserer Kampagne unter sanitas.com/kampagne

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document4420761426999513317.indd 5

5

05.09.2019 09:54:51


document17704320000653984287.indd 6

05.09.2019 09:55:04


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Wir im Wandel

Wir – das ist heute mehr als die Kernfamilie. Und wer das ist, definieren wir in zunehmendem Masse selber. So ergeben sich ganz neue Formen des Zusammenlebens, flexiblere Möglichkeiten des Zusammenarbeitens, individuellere Arten der Partnerschaft und des Familienlebens.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document17704320000653984287.indd 7

7

05.09.2019 09:55:06


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

8

document10630597172966125761.indd 8

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:56:30


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Gleich und Gleich gesellt sich gern? Im Falle der Seniorin Gila Fankhauser und des Studenten Daniel Schmitz trifft die Redensart nicht zu. Und doch leben die beiden seit Kurzem in einer Wohngemeinschaft. Text Janine Radlingmayr

Fotos Per Kasch

«Wir sind ein tolles Team»

Tauschregel: Daniel Schmitz unterstützt Gila Fankhauser im Haushalt und zahlt dafür keine Miete.

Inmitten ihrer hellen Wohnküche mit gelben Blumen auf dem Fenstersims und Familienfotos im Regal sitzt Gila Fankhauser – rot geschminkte Lippen, die durchweg ein Lächeln ziert. «Daniel ist eine echte Bereicherung für mein Leben», sagt sie. Der junge Student, der in ihrer Küche eine Melone aufschneidet, ist allerdings nicht ihr Sohn oder Enkel, sondern ihr Mitbewohner. Seit einem Monat leben sie zusammen als WG – zwei Wochen davon in Gila Fankhausers alter Wohnung, seit zwei Wochen nun im Hunziker-Areal in Zürich-Oerlikon. Ein dritter Mitbewohner, der 49-jährige Reto, zieht in den nächsten Tagen ein. Für Gila Fankhauser ist Mitbewohner Daniel Schmitz ein echter Glücksfall, denn die 66-Jährige leidet seit zehn Jahren an Rheuma. Das bedeutet neben zunehmenden Schmerzen auch immer mehr Einschränkungen im Alltag. «Daniel hilft mir nun mit den Einkäufen, putzt die Wohnung und dreht mir das Konfiglas am Morgen auf», freut sich Gila Fankhauser. Für Daniel Schmitz war nach einigen Besuchen in WGs mit etwa gleichaltrigen Mitbewohnenden klar, dass das nicht unbedingt etwas für ihn war. In Herrliberg bei seinen Eltern wollte er allerdings auch nicht wohnen bleiben. «Ich finde, um selbstständig zu werden, muss man ausziehen und Verantwortung übernehmen.» Und so bewarb sich der 19-Jährige bei der Pro Senectute Kanton Zürich. Über seine Schwester hatte er von deren Angebot «Wohnen für Hilfe» gehört: Während seines Informatikstudiums an der ETH könne er einer Seniorin oder einem Senior im Alltag unter die Arme greifen und bekomme dafür gratis Wohnraum. Wohnen für Hilfe Mit dem Hund spazieren gehen, im Alltag unterstützen, den Garten pflegen, auf die SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document10630597172966125761.indd 9

Gebrechen Rücksicht nehmen oder einfach da sein – das Angebot «Wohnen für Hilfe» von Pro Senectute Kanton Zürich ist vielfältig. Für zwei Probleme findet sich eine Lösung: Einerseits ist Wohnraum für Studierende in Zürich so knapp wie teuer, andererseits leben viele ältere Menschen in grossen Wohnungen und Häusern und sind einsam oder brauchen Unterstützung. Als Tauschregel gilt: eine Stunde Hilfe pro Monat gegen einen Quadratmeter Wohnraum. Doch nicht jeder Studierende, der sich bei Pro Senectute Kanton Zürich meldet, wird auch vermittelt. «Studierende, die einfach nur günstig oder gratis wohnen wollen, brauchen wir nicht», sagt Andrea Ziegler, Koordinatorin von «Wohnen für Hilfe». «Wir müssen spüren, dass eine verbindliche Bereitschaft da ist, sich

«Wir sind beide grosszügig und rücksichtsvoll.» Gila Fankhauser

zu engagieren.» Das Zusammenleben sei eben nicht jedermanns Sache. «Es erfordert eine Offenheit, die nicht unbedingt nur eine Frage des Alters ist. Es hat mehr mit der Persönlichkeit zu tun und damit, wie hoch die Bereitschaft ist, seinen Wohnraum zu teilen und sich zu öffnen», sagt die erfahrene Sozialarbeiterin. Wer zu wem kommt? «Man schaut sich die Wünsche, Hobbys und Interessen der

9

05.09.2019 09:56:32


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Senioren und der Studierenden an und gleicht diese miteinander ab», erklärt Ziegler. Alle an einem Tisch Gerade die gemeinsamen Interessen waren es auch, die Gila Fankhauser überzeugten. Bei Daniel Schmitz und ihr waren es Neugier, Offenheit und Freude an Musik. «Ich habe ganz bewusst einen offenen, jungen Studenten gesucht, der mich im Alltag unterstützt. Vor allem auch beim Kochen – meiner grossen Leidenschaft», erzählt sie, während ihr Mitbewohner die ersten Gäste zum Mittagstisch in die Wohnung lässt. Der Mittagstisch ist nämlich etwas, was Gila Fankhauser seit zwei Jahren meist freitags bei sich zu Hause veranstaltet. Ohne die Hilfe von Daniel Schmitz beim Einkaufen, Rüsten und Heben schwerer Töpfe hätte sie dies bald nicht mehr realisieren können. «Mit dem Mittagstisch hole ich mir die Welt nach Hause. Jeder kann sich für einen feinen Zmittag bei mir anmelden, gibt ein Zwanzigernötli und wird mit drei hausgemachten Gängen bekocht», sagt Fankhauser, die wegen ihrer chronischen Polyarthritis die Wohnung immer seltener verlassen kann. «Mit dem Essen lade ich neue Menschen zu mir ein, oft entstehen Freundschaften, wir reden und tauschen uns aus. Das ist wichtig.» Einer ihrer Gäste heute ist der 68-jährige Willi vom Greifensee. «Da ich alleine lebe und nicht gut koche, nutze ich regelmässig verschiedene

Daniel Schmitz produziert elektronische Musik. Gemeinsam mit Gila Fankhauser hört er abends in der Stube aber auch mal Elton John.

Experteninterview Wie hat sich das Zusammenleben verändert und wohin geht die Reise? Ein Titularprofessor für Soziologie liefert Antworten. sanitas.com/ hoepflinger

An Gila Fankhausers Mittagstisch gibt es heute feines Sommergemüse mit oder ohne Pouletwürfel, Salat mit Feigensenfdressing und vorneweg die von Daniel zubereitete Gurkensuppe mit Melonenstückchen.

10

document10630597172966125761.indd 10

Mittagstische. Mit meinem Generalabonnement fahre ich für ein gutes Essen in netter Runde schon einige Kilometer.» Win-win-Situation «Mit Gila und mir hat es von Anfang an mega funktioniert», sagt Daniel Schmitz, der sich zudem darüber freut, so viel von ihr lernen zu können – auch über das Kochen hinaus. Der Umzug in die neue Wohnung hat die beiden zusätzlich zusammengeschweisst. «Das war eine grosse Herausforderung, bei der wir uns gut kennengelernt haben», sagt Schmitz, der nicht nur viele von Gilas Kartons gepackt, sondern diese am Ende auch geschleppt hat, als das Zügelunternehmen versagte. «Denen hat Gila aber was erzählt. Und ich habe gelernt, dass man hart bleiben muss. Wir bekamen dann eine Reduktion.» Er schätze diese Art von Lebensschule sehr: «Eine echte Win-winSituation. Wir sind ein tolles Team.» Gilas drei Kinder finden die WG ihrer Mutter gut. Es gab bereits ein gemeinsames Grillfest mit beiden Familien – damit sich alle kennenlernten. «Bei einer Wohngemeinschaft unter Gleichaltrigen wäre das ja eher unerwünscht und vermutlich vielen peinlich», meint Daniel Schmitz. Sein Arbeits- und Mietvertrag bei Gila Fankhauser ist unbefristet. «Er bleibt, bis er neue Pläne hat – oder ich», sagt Fankhauser und lächelt ihren Mitbewohner an. Und als würden sie sich schon ewig kennen, lächelt er zustimmend zurück.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:57:17


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Immer häufiger spannen Mediziner und Medizinerinnen in multidisziplinären Praxen zusammen: Diese bieten Ärztinnen und Therapeuten, aber auch Patienten neue Möglichkeiten. Text Helwi Braunmiller Foto Kostas Maros

Die Zukunft der Arztpraxis Die Aussicht aus dem 13. Stock auf Zürich-Oerlikon und die Alpen ist grossartig. Licht durchflutet die Räume durch bodentiefe Fenster. Überhaupt: Alles ist neu, modern und grosszügig im Andreasturm, nur einen Steinwurf vom Bahnhof Oerlikon entfernt. Behandlungszimmer reiht sich an Behandlungszimmer. Seit Ende 2018 praktizieren hier Allgemeinmedizinerinnen neben dem Hautarzt, Psychotherapeutinnen neben Orthopäden, Alternativmediziner neben Gynäkologinnen, ein Stockwerk höher ist das Physiotherapeutenteam zu Hause. Ärztezentren, die viele Disziplinen unter einem Dach vereinen, sind gerade in Ballungsräumen wie Zürich, Basel, Bern und Genf auf dem Vormarsch. Vor allem junge Mediziner schliessen sich zunehmend in multidisziplinären Praxen zusammen. Allein zwischen 2011 und 2014 hat deren Zahl schweizweit um rund 20 Prozent zugenommen. Für Ärzte und Therapeuten ermöglicht das eine sehr verzahnte Art des Arbeitens. «Es kommt beispielsweise vor, dass meiner Kollegin in der Physiotherapie ein Leberfleck auffällt. Sie kann mich dann mit Zustimmung des Patienten einfach schnell hinzurufen, damit ich kurz einen Blick darauf werfe», erzählt Oliver Das, Hautarzt im Medbase Gesundheitszentrum im Andreasturm. Das spart Zeit und Geld. «In 90 Prozent der Fälle übernehme ich den Patienten auf Zuruf sofort – eine klassische Win-win-Situation.» Man kennt und trifft sich, nicht zuletzt dank des gemeinsamen Aufenthaltsraums, den sich Ärzte und Therapeuten ebenso teilen wie die Behandlungsräume und die Infrastruktur. Ultraschall, Röntgen und Co. sind so einerseits optimal ausgelastet, andererseits sind aber auch Teilzeitpensen gut möglich – gerade unter Ärzten früher ein Ding der Unmöglichkeit. «Vor allem erfahrene Kolleginnen und Kollegen mit Familie arbeiten gerne in Teilzeit, und wir müssen so auf ihre Expertise nicht verzichten», sagt Gaby Mischler, stellvertretende Leiterin Physiotherapie und Komplementärmedizin im Medbase Gesundheitszentrum in Oerlikon.

So flexibel die Arbeitsmodelle, so gross der Diskussionsbedarf zwischen den Disziplinen – beispielsweise wenn es darum geht, welche Medikamente es in der kleinen Apotheke wirklich braucht. Und in den Räumen, die sich mehrere Ärzte oder Therapeuten teilen, muss strikte Ordnung herrschen. «Wir haben standardisierte Zimmer, mit denen alles immer am gleichen Ort ist», erklärt Gaby Mischler. Persönliche Bilder an den Wänden, die Lieblingsskulptur auf dem Tisch? Fehlanzeige. «Das fehlt mir tatsächlich manchmal, ich bin da eher ein Individualist», gibt Oliver Das zu. «Ich glaube dennoch: Vor allem in Städten wird die Zahl der Zentren weiter zunehmen.»

Flexibel und günstig Mit Medbase MultiAccess haben Sie bei gesundheitlichen Fragen immer die Wahl, sich an ein Medbase Medical Center, das telemedizinische Zentrum oder eine angeschlossene Apotheke zu wenden. Medbase MultiAccess ist ab Oktober verfügbar. sanitas.com/avm

Ärztezentren ermöglichen oft interdisziplinäres Zusammenarbeiten, was Zeit und Geld spart.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document15295586828161834104.indd 11

Alternatives Versicherungsmodell

11

05.09.2019 09:55:17


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Der blinde Filmregisseur

Gegenseitiges Vertrauen und intensive Zusammenarbeit: Marcel Roesch (hinten) und sein Team bei einer Videoanalyse.

Noch vor Jahrzehnten war Blindheit ein echtes Handicap. Heute ist vieles möglich – sogar als fast Blinder ein Videoproduktionsteam zu leiten. Text Ruth Jahn

Fotos Filipa Peixeiro

M

arcel Roesch ist ein netter Chef, das ist sofort spürbar. Geschäftig und konzentriert, aber ganz ohne belehrend zu sein, sitzt er mit einem seiner 15 Mitarbeitenden, die zumeist Lernende sind, bei einem Briefing im Grossraumbüro. Zur Begrüssung streckt er die Hand ins Leere. Beim Händeschütteln braucht es ab und zu einen zweiten Anlauf, denn Marcel Roesch ist fast blind – und leitet nichtsdestotrotz die interne Videoproduktion von Swisscom.

12

document7004283216823282246.indd 12

Das hat er einerseits moderner Technik zu verdanken, andererseits aber auch seiner Einstellung und seinen Talenten. Seine Chefs hätten ihn eben für geeignet befunden, junge Menschen zu unterstützen und weiterzubringen. «Ich muss meinem Filmteam zwangsläufig vertrauen. Denn ob in einem Video das Blau unseres Konzerns genau getroffen ist, kann ich nicht beurteilen. Dank intensivem Austausch mit den Mitarbeitenden erkenne ich aber sehr wohl, ob Gefühle und Werte im

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:59:06


Marcel Roeschs Lebensmut und -energie sind auch am Arbeitsplatz spürbar.

bewegten Bild so transportiert werden, wie wir das wollen.» Im Job helfen ihm verschiedenste Apps und Programme, die ihm Texte vorlesen. Und Menschen, die ihm zur Seite stehen: Mal geben ihm Kollegen hier eine Anweisung – «Jetzt einen Schritt nach rechts» – mal dort eine Erklärung – «Das Tram kommt». Privat spielen Bruder, Schwester, Eltern und Freunde seine Augen, wie er sich ausdrückt.

«Ich weigere mich, mit einem Blindenstock durch die Gegend zu laufen.»

machte. Aber er wolle alles, was das Leben zu bieten habe, herausholen. Den «typischen Blinden» mochte er noch nie abgeben: «Ich weigere mich, mit Blindenstock durch die Gegend zu laufen. Lieber stosse ich ab und zu mit jemandem zusammen, als dass ich von allen schubladisiert werde.» Und weil er es viel praktischer findet, wie Sehende auch nur mit einem Smartphone auszukommen, statt ein lästiges Zweitgerät zu benutzen, tüftelt er kurzerhand selbst an einer Handytastatur für Sehbehinderte – die das Zusatzgerät ersetzt. Er hat seine eigene Firma help2type gegründet und sich Support bei seinem Arbeitgeber geholt. Der Prototyp ist bereits fertig, ein schlanker Aufsatz, der sich auf jedes Smartphone stülpen lässt. Bald soll die Produktion anlaufen.

Marcel Rösch

Sich durch seine Augen einschränken zu lassen, kam für ihn noch nie in Frage. Seit einer Krebserkrankung mit drei Jahren erkennt Marcel Roesch nur noch Schemen, «etwa so, wie Sie sich selber im total beschlagenen Badezimmerspiegel sehen». Als Jugendlicher fuhr er dennoch mit dem Kickboard und Kopfhörern auf den Ohren durch die Stadt, zum Leidwesen seiner Mutter, die sich – wie er heute findet – zu Recht Sorgen SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document7004283216823282246.indd 13

Digitale Helfer Wie Marcel mit technischen Tricks den Alltag bewältigt sanitas.com/technik

13

05.09.2019 09:59:19


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerung der Schweiz mehr als verdoppelt:

8,5 Millionen

3,3 Millionen

Einwohner 1900

Einwohner 2017

2,23 Personen

lebten 2017 durchschnittlich in einem Privathaushalt

Nicht eheliche Lebensgemeinschaften im Zeitraum von 2014 bis 2016 :

16 % 24 %

ohne Kind(er)

So liebt und lebt die Schweiz Alles ist im Wandel – die Art zu wohnen, zu arbeiten, zu leben. Was bleibt, ist die Liebe. Nur leben wir sie heute anders. Text Julie Freudiger

8,6 % mit Kind(ern)

Kennenlernen Personen, die schon 15 Jahre und länger mit ihrem aktuellen Partner zusammen sind, haben sich meist an folgenden Orten kennengelernt:

28 %

im Ausgang

23 % durch Freunde/ Bekannte

Infografik Pia Bublies

Singles in der Schweiz Anzahl der Befragten, die sich als Single bezeichneten

29 % 2012

36 % 2019

Seit dem Aufkommen der Online-Partnersuche hat sich die Art des Kennenlernens verändert. Innerhalb der letzten 15 Jahre entstanden Beziehungen wie folgt:

27 % im Internet

23 % durch Freunde/Bekannte 18 % im Ausgang

Was sich Sc hw die L iebe ko eizerInnen sten lassen : rund 41 M il 2018 für O lionen Franken nline-Datin g

14

document5293556663763538275.indd 14

05.09.2019 09:57:40


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Hochzeiten sind viel seltener geworden Ehen pro 1000 EinwohnerInnen

Eingetragene Partnerschaften

9

Partnerschaftsgesetz 1.1.2017 genehmigt

1947

5

Zunahme der Scheidungen

2016

15 906

789

2007

2017

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften je 100 000 EinwohnerInnen (2017) Männer Frauen

6406 1970

2004

CH 12,2 5,4

UK 9,5 10,5

ISL 3,7 7,6

2017

Aussereheliche Geburten

Arbeitsplatz

10,7 % 2000

22,3 % 2017

Einelternhaushalte mit mindestens einem Kind (unter 25 Jahren)

80 %

davon Mütter

15 % 2016

Patchworkfamilien: In 5,5 % der Haushalte mit Kindern stammte 2016 mindestens ein Kind aus einer früheren Beziehung eines Partners.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document5293556663763538275.indd 15

Quellen: Bundesamt für Statistik: Bevölkerung: Panorama 2019; Newsletter Demos 2017: Paarbeziehungen/Umfrage Parship 2017/Studie des Portals «Singlebörsen-Vergleich.ch», NZZ 2019.

15 % am

15

05.09.2019 09:57:53


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

Ein epischer Roadtrip, zwei Computer und ein Business

Zwei Jahre Vorbereitung, dann ging es los: von Seattle nach Feuerland. Anderthalb Jahre waren geplant. Nun leben und arbeiten Sandro Alvarez und Gabriella Hummel bereits seit 1000 Tagen in ihrem alten VW-Bus – der während der Reise spontan zum «Büro Luz» wurde. Interview Julie Freudiger Fotos zVg

Leben als digitaler Nomade Die wichtigsten Tipps fürs Arbeiten von unterwegs sanitas.com/ nomadenleben

Ihr seid gerade für ein paar Monate zurück in Zürich, bevor es wieder nach Südamerika geht. Heimweh? Sandro Alvarez: Es war Zeit, wieder einmal Freunde und Familie zu treffen. Und den berühmten ersten Kaffee mit unseren Kunden zu trinken. Gabriella Hummel: Der ist ja bei uns meistens nicht möglich. Für einige Kunden stimmt das, für andere nicht. Das ist in Ordnung. Ihr habt erst unterwegs entschieden, auf unbestimmte Dauer zu reisen. Um Geld

16

document17334998463105405071.indd 16

zu verdienen, habt ihr zuerst als Freelancer gearbeitet, bevor ihr eure kleine ContentAgentur gegründet habt. Für Medienschaffende eigentlich offensichtlich, oder? (Beide lachen) G. H.: Es klingt logisch, dass wir jetzt machen, was wir machen. Bis uns klar war, wie wir unterwegs Geld verdienen können, und wir unsere Firma gründeten, vergingen aber anderthalb Jahre. Definiert ihr euch als digitale Nomaden? S. A.: Wir arbeiten ortsunabhängig. Das ist die Bezeichnung, die wir wählen.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:56:10


DOSSIER UNSER ZUSAMMENLEBEN

G. H.: Ansonsten unterscheidet sich unsere Arbeitsweise nicht gross von anderen Selbstständigen. Welches sind die grössten Herausforderungen bei ortsunabhängigem Arbeiten – ausser der Suche nach einem Internetzugang? S. A.: Die Internetabdeckung war ausser in Patagonien überall in Ordnung. Grundsätzlich ist das Vertrauen der Kunden das Wichtigste. G. H.: Vielleicht noch die Zeitumstellung. Wenn wir an einem Projekt arbeiten, achten wir darauf, dass wir etwa zur gleichen Zeit online sind wie die Kunden. In Cusco sind wir beispielsweise um 6 Uhr früh aufgestanden. Bei null Grad und Dunkelheit keine Freude. Aber für eine Woche geht das. S. A.: Die grösste Herausforderung ist jedoch der Schritt vorher: die Positionierung. Sich zu überlegen, was man arbeiten möchte, mit wem man arbeiten möchte und was man anbieten kann.

Travel

Die Reiseversicherung von Sanitas Unbeschwert reisen. Mit der Ferienversicherung Travel erleben Sie keine unangenehmen Überraschungen, falls es doch einmal einen Notfall gibt. Travel können Sie wochenweise oder bis zu einem Jahr abschliessen. sanitas.com/reisen

Gibt es einen Interessenkonflikt zwischen dem Reisen, dem Wunsch, Neues zu entdecken, und Deadlines? S. A.: Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Vor allem dann, wenn Besuch kommt oder lange Reisestrecken ohne ausreichende Internetabdeckung bevorstehen. Wir haben das aber von Anfang an bewusst in unser Projektmanagement integriert. G. H.: Der Trick ist, langsam unterwegs zu sein und gut zu planen. Wenn wir direkt nach der Ankunft an einem neuen Ort eine Deadline einhalten müssen, gehen wir einfach ein paar Tage später auf Erkundungstour. S. A.: Oder wir mieten für grössere Projekte eine Wohnung an einem Ort, an dem es sich gut arbeiten lässt. Und wir arbeiten am liebsten projektbasiert. So müssen wir nur online sein, wenn das Projekt aktuell am Laufen ist. Seid ihr zu 100 Prozent ausgelastet? S. A.: Das streben wir gar nicht an. Dank der günstigen Lebenshaltungskosten in Südamerika reicht das aktuelle Pensum, um unsere Grundkosten zu decken. G. H.: Reisen ist per se schon ein Vollzeitjob, alles dauert länger – Einkaufsmöglichkeiten finden, Routen planen, den Bus reparieren. Wir achten darauf, dass wir die Balance halten und nicht zu viel annehmen. Was ist Euer Ratschlag für alle, die digitale Nomaden werden möchten? G. H.: Digitales Nomadentum ist ein Lifestyle, kein Beruf. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Man muss nichts lernen, um digitaler Nomade zu werden. Sondern man tut das, was man bereits kann, einfach in digitaler Form. Wer mehr Fragen an die beiden Weltenbummler und digitalen Nomaden hat, findet diese mit grosser Wahrscheinlichkeit in ihrem E-Book beantwortet: vanabundos.com/ebookde oder auf bueroluz.com.

Gabriella Hummel und Sandro Alvarez leben den Traum vieler und bringen Reisen und Arbeiten unter einen Hut.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document17334998463105405071.indd 17

17

05.09.2019 09:56:16


CEO-INTERVIEW

Für Sanitas CEO Andreas Schönenberger ist klar: Nur wenn alle am gleichen Strang ziehen, lässt sich unser Gesundheitswesen nachhaltig finanzieren. Im Interview gibt er einen Ausblick auf die Prämientrends 2020 und erklärt die Rolle von Sanitas als Gesundheitspartner der Versicherten von der Prävention bis zur Therapie. Interview Helwi Braunmiller Fotos Kostas Maros

«Für viele bleiben die Prämien unverändert» D

ie wichtigste Frage vorneweg: Wie entwickeln sich die Prämien im kommenden Jahr? Erfreulicherweise zeichnet sich aktuell ab, dass wir den meisten unserer Versicherten 2020 stabile Prämien zusichern können: Bei einer grossen Mehrheit bleiben die Prämien in der Grundversicherung und in den Zusatzversicherungen unverändert. Gute Nachrichten gibt’s auch für junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren: Sie profitieren in der Grundversicherung weiterhin von sehr attraktiven Rabatten. Längerfristig gehe ich allerdings davon aus, dass die Prämien aufgrund der Überalterung, falscher Anreizsysteme, teurer Behandlungen etc. wieder stärker steigen werden.

Dr. Andreas Schönenberger leitet seit dem 1. Februar 2019 als CEO die Geschicke von Sanitas, nachdem er dort vier Jahre lang Mitglied des Verwaltungsrats war. Daneben ist er Verwaltungsrat bei der Swiss Automotive Group (SAG) und sitzt im Geschäftsleitungsausschuss des Instituts für Medienund Kommunikationsmanagement (MCM) der Universität St. Gallen. Vor Sanitas war er CEO von Salt und Country Manager von Google Schweiz. Andreas Schönenberger doktorierte an der ETH Zürich im Bereich Theoretische Physik und besitzt einen MBA der London Business School.

18

document3566012216875546553.indd 18

Haben Sie Spartipps für Ihre Kundinnen und Kunden? Rabatte gibt es insbesondere in Versicherungsprodukten, welche die Behandlung von Patienten effizient steuern – etwa in alternativen Versicherungsmodellen wie unseren Produkten Callmed, Netmed, Caremed oder neu ab Oktober Medbase MultiAccess. Versicherte profitieren beispielsweise bei Callmed von 7 × 24-h-Verfügbarkeit, und dies bei tieferen Kosten als im Notfall im Spital. Zudem werden sie ohne Umwege an den Spezialisten verwiesen, der für ihr Problem am besten geeignet ist. Das erhöht die Effizienz, denn es verhindert Mehrfachanalysen sowie unnötige Arztbesuche und spart so Kosten. In der Schweiz ist es schwierig, Gesundheitskosten zu senken. Wir leisten uns eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt. Was ist Ihre Meinung dazu? Aus meiner Sicht braucht unser Gesundheitssystem ein Update. Es könnte viel effizienter, schlanker und liberaler sein. Trotz der bestehenden Überkapazitäten (20 bis

30 Prozent der Spitalbetten stehen leer) sind in den nächsten Jahren sehr hohe Investitionen in Spitäler geplant – über 15 Milliarden Franken. Wieso bauen wir die Spitalüberkapazitäten nicht ab? Die Bürgerinnen und Bürger stimmen regelmässig gegen Spitalschliessungen, unter anderem sicherlich aus Angst vor einer medizinischen Unterversorgung. Ein weiteres Problem ist die Intransparenz bei den Behandlungskosten. Die Bürgerinnen und Bürger werden beispielsweise von den tatsächlichen Spitalkosten abgeschirmt: 55 Prozent werden direkt von den Kantonen bezahlt und sind für den Patienten oder die Patientin nicht erkennbar. Das führt letztlich dazu, dass Versicherte bedenkenloser Leistungen in Anspruch nehmen. Zusätzlich honorieren die festgelegten Tarife exzellente Leistungen nicht genügend. Das könnte zur Folge haben, dass die Qualität langfristig sinkt. In der Schweiz fehlt definitiv eine Qualitäts- und Kostentransparenz.

«Wir verstehen uns als Gesundheitspartner unserer Kundinnen und Kunden. » Dr. Andreas Schönenberger, CEO

Die obligatorische Grundversicherung wurde 1996 eingeführt, um die Kostenexplosion zu verhindern und das Gesundheitssystem für alle erschwinglich zu

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:58:13


Sanitas CEO Andreas Schönenberger kündigt für das nächste Jahr stabile Prämien und neue attraktive Kundenservices an.

machen. Leider hat dies nur bedingt funktioniert, denn die Kosten sind im Gesundheitswesen schneller gewachsen als das Bruttoinlandprodukt. Ebenfalls in den Medien unter Beschuss geraten sind die Spitalzusatzversicherungen. Sind sie ein Auslaufmodell? Nein, im Gegenteil. Denn es gibt immer Versicherte, die zusätzliche Dienstleistungen wünschen. Und Letztere gehen gerade bei den Spitalzusatzversicherungen weit darüber hinaus, ob man in einem 1- oder 2-BettZimmer liegt oder vom Chefarzt behandelt wird. Unser Preference Service beispielsweise unterstützt unsere Versicherten individuell bei der Vermittlung einer Zweitmeinung oder eines Termins bei einem Spezialisten. Zudem sind wir laufend daran, unser Produktangebot den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden anzupassen – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

im Zentrum und wir verstehen uns als ihr Gesundheitspartner – nicht nur im Krankheitsfall, sondern insbesondere auch in der Prävention. Wir begleiten unsere Versicherten aktiv und erleichtern ihnen ihr Leben. Mit digitalen Services wie unserer Sanitas Portal App für alle Versicherungsangelegenheiten oder unseren Gesundheitsförderungsangeboten. Zum kompletten Interview Warum Sanitas auf Prävention setzt und welche Trends auf Krankenversicherungen zukommen sanitas.com/ ceo-interview

In welcher Rolle sieht sich Sanitas den Versicherten gegenüber? Jede Kundin und jeder Kunde steht bei uns SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document3566012216875546553.indd 19

Worauf freuen Sie sich persönlich in den kommenden Monaten am meisten? Ich freue mich, unseren Versicherten attraktive Prämien und neue, innovative Produkte und Services anbieten zu können, mit welchen wir ihre Bedürfnisse noch besser abdecken und sie in ihren Gesundheitsmassnahmen unterstützen können. Wir werden zudem Prozesse vereinfachen, beispielsweise im Online-Kaufprozess und in der Abrechnung. Und ich bin begeistert von unserem neuen Markenauftritt, der den partnerschaftlichen Ansatz «Gemeinsam für deine Gesundheit» betont und das Wohl unserer Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt stellt.

19

05.09.2019 09:58:14


Prämien sparen Mit diesen Tipps optimieren Sie Ihre Prämien sanitas.com/ spartipps

Die Prämientrends im Überblick Was läuft in der Grundversicherung? Die Prämienanpassungen für Sanitas Versicherte werden 2020 voraussichtlich im oder sogar leicht unter dem Marktdurchschnitt liegen. Für rund 80 Prozent der Sanitas Versicherten bedeutet dies: Die Prämien in der Grundversicherung erhöhen sich im kommenden Jahr in den meisten Regionen nicht. Dank des neuen alternativen Versicherungsmodells Medbase MultiAccess bietet sich Kunden in der Deutschschweiz eine weitere flexible Grundversicherung mit einem attraktiven Prämienrabatt. Auch die jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren profitieren 2020: Ihr Rabatt liegt weiterhin bei bis zu 35 Prozent. Die Prämien für Compact Kunden steigen 2020 nur leicht an. Dies ist jedoch von Region zu Region unterschiedlich. Was läuft in den Zusatzversicherungen? In den Zusatzversicherungen hängen die Prämienanpassungen vom Versicherungsprodukt ab. Insgesamt sind die Nachrichten für die

20

document3566012216875546553.indd 20

Mehrzahl der Kundinnen und Kunden positiv: Bei einem Grossteil der Versicherten bleiben die Prämien unverändert oder steigen nur geringfügig. Wie senke ich meine Prämie? Wählen Sie eine höhere Franchise als die gesetzliche Mindestfranchise von 300 Franken. Sie können so jährlich über 1000 Franken sparen. Diese Sparoption bietet sich vor allem dann an, wenn Sie selten einen Arzt aufsuchen und für den Ernstfall über den Betrag der Franchise und des Selbstbehaltes verfügen. Wählen Sie ein alternatives Versicherungsmodell In den alternativen Versicherungsmodellen (AVM) der Grundversicherung profitieren die Kunden der Modelle CareMed, CallMed, NetMed und Medbase MultiAccess (ab Oktober) von attraktiven Prämienrabatten. Bitte beachten Sie: Sämtliche Angaben gelten vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden.

Aldo Lamelza Leiter Kundenberatung bei Sanitas «Die Prämien in der Grundversicherung errechnen sich aus Alter, Wohnort, Versicherungsmodell und der Franchise. Steigen die Gesundheitskosten, erhöhen sich in der Folge auch die Prämien. Faktoren wie höhere Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt und Teuerung spielen hier eine grosse Rolle. Sie können die Prämie beeinflussen, indem Sie die Franchise erhöhen oder ein alternatives Versicherungsmodell wählen. Unsere Kundenberaterinnen und -berater zeigen Ihnen jederzeit gerne auf, wie Sie Ihre Prämien optimieren können.»

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:58:25


AUS DEM LEBEN

Zeig mir deine Tasche und ich sag dir, wer du bist Welcher Sanitas Mitarbeiterin wohl diese Utensilien gehören? Die Auflösung finden Sie auf der nächsten Seite.

SANITAS MAGAZIN 2 / 2019

document12553251684951406597.indd 21

21

05.09.2019 09:57:59


AUS DEM LEBEN

Egal, ob beim Unihockey, Singen oder im Beruf: Elodie Pilet gibt immer Vollgas. Als Leistungsberaterin Preference sorgt sie als Vertrauensperson dafür, dass Spitalaufenthalte für Kundinnen und Kunden möglichst reibungslos verlaufen. Text Michael Suter Fotos Karin Heer

Mit Herzblut

Der Hirsch auf dem Handy steht für Elodies Liebe zu Harry Potter.

Sanitas Preference

Umfassender Service für Ihre Gesundheit Als Preference Kundin oder Kunde profitieren Sie von zahlreichen Services und einer individuellen Beratung. Ihr persönlicher Kundenberater unterstützt Sie Ihren Bedürfnissen entsprechend. Nicht nur im Krankheitsfall, sondern immer dann, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Ihre Vorteile: – Unterstützung durch Ihren persönlichen Kundenberater – Kostenlose Preference Services – Freie Arzt- und Spitalwahl – Komfort und Privatsphäre bei einem Spitalaufenthalt sanitas.com/betreuung

22

document12553251684951406597.indd 22

«We du mi so aluegsch, fat mis Härz afä spinnä, und so nä Fröid macht mr wider Muet, wi we nä Chor vo Ängle für mi würdi singe, äs chunnt aues wider guet»: «Wir machen ‹Bärner-Meitschi-Rap›», sagt Elodie Pilet. Seit 2018 ist sie Backgroundsängerin von Rapperin 11Ä aka Romy Eigenmann. Die Band hat Erfolg: Der Song «We du mi aluegsch» läuft sogar auf SRF3. Schon mit drei funktionierte die Emmentalerin das Racket ihrer Mutter zur Gitarre um und trällerte Dire Straitsʼ «Sultans of Swing». Die erstaunte Mutter förderte fortan Töchterchens Talent. Es folgten Auftritte an diversen Mini-Playback-Shows. Mit sechs entdeckte Elodie aber eine neue Liebe, der sie 21 Jahre treu blieb: Unihockey. Die Musik rückte in den Hintergrund – trotz Auftritten am Energy Air und in der Castingshow «MusicStar». Elodie setzte auf Sport und schaffte es mehrmals an die Unihockey-Schweizermeisterschaft. Weder ein Rippenbruch noch ein ausgerenkter Kiefer stoppten sie. «So schnell haut mich nichts um», sagt sie und lacht. Nach einer verletzungsbedingten mehrmonatigen Trainingspause verabschiedete sie sich aber 2018 vom Leistungssport. «Just dann kam die Anfrage als Backgroundsängerin von 11Ä. Ich musste nicht lange überlegen», sagt Elo, wie sie alle nennen. Mittlerweile probt sie einmal pro Woche im Bandraum und übt täglich im Auto oder zu Hause. Ihr Kopfhörer und ihr mit Harry Potters Patronus geschmücktes Handy sind immer dabei. «Musik beruhigt, motiviert, tröstet. Mir gibt sie wahnsinnig viel, egal, in welcher Gemütslage.» Elo ist viel unterwegs: Rund 10- bis 20-mal tritt sie mit der Band pro Jahr auf. Die Abwechslung schätzt Elo auch an ihrem Job als Leistungsberaterin Preference bei Sanitas. Die gelernte medizinische Praxisassistentin begleitet Versicherte mit halbprivater oder privater Spitalzusatzversicherung auf ihrem Behandlungsweg, sorgt für kurze Wartezeiten bei Spezialisten und schaut, dass bei Spitalaufenthalten alles reibungslos abläuft. «Ich betreue Kunden über längere Zeit und werde so zur Vertrauensperson. Das schätze ich sehr. Dadurch ist der Kunde kein unbekanntes Wesen und ich kann gezielt auf seine Bedürfnisse eingehen: eine Win-win-Situation.»

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

05.09.2019 09:58:05


HAUSMITTEL

E chli stinke muess es – nei danke! Text Michael Suter

Illustration Franziska Neugebauer

O

b nach einer schönen Herbstwanderung, einer Joggingrunde oder einfach einem Tag im Büro: Oftmals liegt beim Schuheausziehen ein unangenehmer Geruch in der Luft. Grund dafür sind Bakterien, die den Schweiss zersetzen. Zum Glück lässt sich die Geruchsbelästigung ganz einfach eindämmen.

Vorbeugen Atmungsaktive Textilien wie spezielle Sportschuhe oder Laufsocken transportieren Schweiss schneller nach aussen. Und weniger Schweiss bedeutet weniger Fussgeruch. Auch in offenen Schuhen haben Schweissfüsse schlechte Chancen. Wenn es geschlossene Schuhe sein müssen, helfen ein regelmässiger Wechsel und wöchentliches Desinfizieren. Einlegesohlen, die den Fussschweiss aufsaugen, lindern ebenfalls unangenehme Gerüche. Empfohlen werden Sohlen aus Zedernholz oder dünnem Leder, mit Zimt oder Aktivkohle. Und: Finger weg von synthetischen Materialien!

Was tun gegen Fussgeruch? Gegen Käsefüsse sind viele Kräuter gewachsen. Vor allem in Fussbädern oder als Fusspulver wirken sie wahre Wunder.

Dr. med. Paola Maltagliati-Holzner, Fachärztin für Dermatologie bei Medgate «Hausmittel eignen sich gut, um gegen den Fussgeruch vorzugehen. Sobald der Fussschweiss jedoch von Hautveränderungen wie beispielsweise Rötungen, Bläschen, Schuppen begleitet wird, sollten Sie sich an einen Arzt wenden. In diesem Fall kann eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien vorliegen, die behandelt werden muss.»

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document8885946202093053436.indd 23

Salbei taugt nicht nur für Saltimbocca, sondern gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen. Mahlen Sie Salbeiblätter und streuen Sie das Pulver in die Schuhe. Natron neutralisiert die organischen Säuren aus dem Schweiss und bringt den pH-Wert der Haut in den basischen Bereich. Pudern Sie Ihre Füsse mit feinkörnigem Natronpulver und ziehen Sie anschliessend Socken oder Strümpfe darüber. Oder tauchen Sie Ihre Füsse regelmässig in ein Fussbad mit Natron. Lavendelöl: Ein paar Tropfen auf zwei Liter warmes Wasser reichen für ein Fussbad. Ingwer wirkt antibakteriell. Übergiessen Sie die Scheiben der Ingwerwurzel mit zwei Litern heissem Wasser. Ist es abgekühlt, baden Sie eine halbe Stunde Ihre Füsse darin. Schwarzer Tee: Legen Sie fünf Teebeutel in zwei Liter heisses Wasser und baden Sie Ihre Füsse nach dem Abkühlen 30 Minuten darin. Auch Essigbäder funktionieren. Danach die Füsse gründlich abspülen, damit der Essiggeruch verschwindet. Achten Sie darauf, den Essig stark zu verdünnen, denn sonst kann dieser eine ätzende Wirkung auf die Haut haben. Aber Vorsicht: Es gibt Personen, die allergisch auf Naturprodukte wie Zimt, Lavendel oder Ingwer reagieren.

23

05.09.2019 09:58:27


Glück auf zwei Rädern: Profitipps für Ihre nächste Tour Reifenwechsel, ...

Mountainbiken hat sich zum Volkssport entwickelt. Die ehemalige Profimountainbikerin Nathalie Schneitter verrät ihre Tricks für ein erfolgreiches Bike-Abenteuer. Text Nathalie Schneitter

Nathalie Schneitter Die Solothurnerin und ehemalige Profimountainbikerin gewann 2003 den Schweizermeistertitel und 2004 den CrossCountry-Weltmeistertitel bei den Juniorinnen. 2008 nahm sie an den Olympischen Spielen teil und wurde 2010 Erste beim Weltcup in Champéry. Seit ihrem Rücktritt 2016 arbeitet sie als Bike Guide sowie als Messeverantwortliche bei den Schweizer Velofestivals Bike Days und Urban Bike Festival. Ausserdem ist sie TV-Kommentatorin.

Fotos Marco Rosasco

Tipps vor dem Start Kraftaufbau im Oberkörper: Präzises Steuern braucht Kraft. Muskeltraining für Rumpf, Rücken und Arme hilft nicht nur der Fahrtechnik, sondern beugt auch Verletzungen vor. Bereits ein paar wenige Kräftigungsübungen zweimal pro Woche können Wunder wirken. Das könnte beispielsweise so aussehen: 3 Planks à 30 Sekunden, 3 × 10 Liegestützen, 3 × 10 Seitstützen.

... die Steckachse kontrollieren ...

document17563793842122014521.indd 24

05.09.2019 09:58:43


AKTIV SEIN

Planen ist die halbe Miete: Stimmen Sie Distanz, Höhenmeter und fahrtechnische Schwierigkeiten der Tour auf die eigenen Fähigkeiten ab. Gute Ratgeber sind die Website und die App von Schweiz Mobil oder die Landkarten der Swiss Singletrail Maps. Erfahrene Kartenleser werden an den Apps Trailforks und Komoot ihre Freude haben, auch für Trails ausserhalb der Schweiz.

Luft ablassen: Die meisten Biker fahren mit zu viel Luft in den Reifen. Weniger Luft heisst oftmals mehr Bodenhaftung, dadurch fühlt man sich im Gelände gleich viel sicherer. Der ideale Luftdruck ist vom Gewicht des Fahrers abhängig: Je schwerer die Person, desto mehr Luft brauchen die Reifen. Ein Luftdruck zwischen 1,6 und 1,8 Bar ist für die meisten Biker ideal.

Das Warm-up: Sich aufzuwärmen hilft Verletzungen vorzubeugen und sorgt für die nötige Lockerheit auf dem Bike. Kopf, Handgelenke, Arme und Hüften zu kreisen ist ein guter Anfang. Doch auch Squats, Hampelmänner oder Stabilisationsübungen wie Planks sind eine gute Wahl.

Kluge Köpfe schützen sich: Helme schützen nur richtig, wenn sie unbeschädigt sind. Nach Stürzen unbedingt kontrollieren, ob der Helm keinen Spalt aufweist. Das gilt natürlich auch, wenn man den Helm aus Versehen fallen lässt. Im Zweifelsfall gilt: Besser ersetzen!

Sicher unterwegs Der Rucksack, der Tagesretter: Einige Utensilien dürfen unterwegs nicht fehlen: zum Beispiel ein Ersatzschlauch und eine kleine Pumpe. Wer den platten Reifen nicht selber wechseln kann, trifft unterwegs bestimmt auf Helfer. Auch Tape und Kabelbinder sind wichtig. Damit lässt sich fast jeder Defekt so beheben, dass man bis ins nächste Dorf rollen kann. Ausserdem empfehlen sich ein Bike Tool, um lockere Schrauben nachzuziehen, und eine kleine Reiseapotheke für alle Fälle.

Angst vor Singletrails: Wurzeln und Steine machen vielen Einsteigern Angst. Tasten Sie sich an die Hindernisse heran und inspizieren Sie im Zweifelsfall auch mal eine Passage zu Fuss. Eine gute Strategie, um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das Material zu fördern: technische Passagen mehrmals fahren und dabei von Mal zu Mal das Tempo erhöhen.

Fahrtechnik verbessern: Die perfekte Position auf dem Bike: Fersen nach unten drücken und Gewicht nach hinten verlagern. Knie und Ellenbogen nur so viel anwinkeln, dass man sie als Federung einsetzen kann. Die Arme müssen dabei unbedingt locker bleiben, das Körpergewicht nicht auf dem Lenker abstützen. Eine absenkbare Sattelstütze ist die Wunderwaffe für mehr Fahrsicherheit und kann auch bei älteren Bikes nachgerüstet werden.

Richtig stretchen Nathalie Schneitter zeigt im Video 5 Dehnübungen für Biker. sanitas.com/dehnen

... und enthusiastisch radeln.

Bremsweg einschätzen: Beim Bremsen gehört nur der Zeigefinger an die Bremse. Die restlichen Finger halten den Lenker fest. Um unliebsame Stürze über den Lenker zu vermeiden, sollte die Vorderbremse gut dosiert werden. Gebremst wird im Idealfall bereits vor den Kurven, damit man sich in den Kurven aufs Lenken konzentrieren kann.

25

document17563793842122014521.indd 25

05.09.2019 09:58:50


SANI UND ELINA

Auf die Pilze, fertig, los! Sani und Elina suchen im Wald nach Pilzen für ein leckeres Ragout. Doch welchen Pilz dürfen sie auf keinen Fall mitnehmen, weil er giftig ist? Mach mit bei unserem Wettbewerb und gewinne mit etwas Glück einen Gutschein für einen Familien-Badeplausch im Säntispark (2 Erwachsene und 2 Kinder). Illustration Michael Meister

Wet tbewerb

Sende das Lösungswort bis am 15. Oktober 2019 an redaktion@sanitas.com. Bitte gib auf jeden Fall deine Adresse und deine Telefonnummer an. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen.

document1830677316089941476.indd 26

05.09.2019 09:59:22


LEXIKON

Prämie Als Prämie bezeichnet man den Betrag, den die Versicherten für ihren Versicherungsschutz bezahlen. Folgende Faktoren beeinflussen die Höhe der Prämie in der Grundversicherung: – Die Altersstufe: Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) definiert mehrere Altersstufen: Kinder (0–18 Jahre), junge Erwachsene (19–25) sowie Erwachsene. – Der Wohnort – Das gewählte Versicherungsmodell – Die Franchise Bei den Zusatzversicherungen beeinflusst auch das Geschlecht die Höhe der Prämie. Denn im Zusatzversicherungsbereich dürfen Versicherungen die Prämien risikogerecht gestalten.

Prämienrabatte Prämienrabatte gibt es, wenn man zum Beispiel ein alternatives Versicherungsmodell (AVM) und/oder eine höhere Franchise wählt. Auch Kinder und junge Erwachsene erhalten bei Sanitas Prämienrabatte. Alternative Versicherungsmodelle (AVM): Wenn Sie ein Hausarzt-, Ärztenetzwerk- (HMO) oder Telemedizinmodell wählen, verpflichten Sie sich, immer zuerst den Hausarzt, die HMO-Praxis oder den telemedizinischen Dienst zu konsultieren. Dafür erhalten Sie einen Prämienrabatt. Wahlfranchise: Auch mit einer höheren Franchise lassen sich Prämien sparen. Je höher die Franchise, desto tiefer die Prämien. Bei Erwachsenen sind Wahlfranchisen zwischen 500 und 2500 Franken möglich (bei Kindern bis zu 500 Franken). Gut zu wissen: Ihre Franchise oder Ihr Grundversicherungsmodell können Sie nur zu bestimmten Terminen anpassen. Rabatte für Kinder und junge Erwachsene: In der Grundversicherung bietet Sanitas fürs erste Kind 75 Prozent Rabatt auf die Erwachsenenprämie. Ab dem zweiten Kind sind es sogar 80 Prozent. Junge Erwachsene erhalten bei Sanitas einen Rabatt von bis zu 35 Prozent auf die Erwachsenenprämie, bei Compact sind es bis zu 20 Prozent.

SANITAS MAGAZIN 3 / 2019

document3322101383250844206.indd 27

Prämienregion Grössere Schweizer Kantone sind in zwei oder drei Prämienregionen eingeteilt. In diesen Regionen sind die Prämien für die Grundversicherung unterschiedlich hoch. Das bedeutet: Wenn Sie in einem Kanton mit mehreren Prämienregionen wohnen, können die Prämien je nach Gemeinde variieren. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) legt die Prämienregionen und die maximal zulässigen Prämienunterschiede fest. Die Prämien in den einzelnen Regionen dürfen maximal 15 Prozent voneinander abweichen.

Prämienrechner Einfach und schnell Wussten Sie, dass Sie mit dem Sanitas Prämienrechner Ihre Prämie mit unterschiedlichen Franchisen und Versicherungsmodellen im Handumdrehen berechnen können? sanitas.com/praemie

27

05.09.2019 09:58:27


KURZ & BÜNDIG

document13177782834129136191.indd 1

05.09.2019 09:54:38


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.