Sanitas Magazin 2/19

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Am Limit

Was Stress mit uns macht und wie wir gegensteuern können

S. 18 __ Ein Herz für krummes Gemüse

S. 20 __ Sonnenallergie? Kühlschrank statt Medizinschrank! S. 23 __ Forscher bringen Prothesen das Fühlen bei


TACHELES

«Überall heisst es, Yoga sei entspannend. Warum bloss?! Mich bringen Räucherstäbchen auf die Palme!» F. M. aus Bern

Unser Zusammenleben, Zusammenarbeiten und Zusammensein hat sich im letzten Jahrzehnt stark verändert. Welche Frage liegt Ihnen dazu auf dem Herzen? Schreiben Sie uns! redaktion@sanitas.com

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Oooomm. Atmen Sie tief ein. Und wieder aus. Schliessen Sie die ugen und ents annen ie sich. nd ffnen ie um immels willen das Fenster! Nicht alle mögen den süsslichen Geruch von Räucherstäbchen und das Gefühl, in einem indischen Meditationszentrum zu sitzen. Verständlich. Aber lohnt es sich, deshalb gleich die Emotionen hochgehen zu lassen? Sind Sie etwa gestresst? Angespannt? Die gute Nachricht: Sie müssen nicht zwingend Yoga machen, um Stress abzubauen. Finden Sie Ihren eigenen Ausgleich. Bewegung, welcher Art auch immer, ist das beste Mittel gegen Stress. Wer sich bewegt, verbessert das Körper- und Selbstwertgefühl, stärkt das Immunsystem, kann Druck und Verspannungen abbauen, schläft besser. Und kann klarer denken, weil das Gehirn besser durchblutet wird. Bewiesen ist ausserdem eine stimmungsaufhellende und antidepressive Wirkung: Beim Sport schüttet der Körper Glückshormone aus, sogenannte Endorphine. Auch beim Yoga. Bevor Sie widersprechen: Machen Sie einen tiefen Atemzug. Besser? Yoga konzentriert sich nicht nur auf Bewegung, sondern auch auf die Atmung. Schon wenige Atemübungen helfen nach eislich, Ents annung zu finden. alls ie es also doch einmal mit Yoga versuchen möchten: Suchen Sie sich einfach ein Studio ohne Räucherware.

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EDITORIAL / INHALT

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18 Liebe Leserin, lieber Leser Sanitas legt grossen Wert auf die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden. Denn nur wer zufrieden und ausgeglichen ist, bleibt gesund und kann für seinen Job «brennen». Nach Stressphasen braucht es Zeit, um die Batterien wieder aufzuladen. Das passiert ganz individuell. Mir gelingt dies am besten, indem ich mit meiner Familie etwas unternehme oder aufs Mountainbike steige. Oft unterschätzen oder ignorieren ir aber tresss m tome ie chla osigkeit oder Rückenschmerzen – bis der Körper laut «Stopp!» ruft. So passiert bei Pascal Brotzer. Der 30-Jährige hat für seine Projektidee Tag und Nacht durchgearbeitet und vor lauter Elan sogar das Essen vergessen. Aber plötzlich war fertig. Herz-Kreislauf-Kollaps und Burn-out. Was danach folgte und wie es ihm heute geht, erfahren Sie in diesem Sanitas Magazin. Stresserkrankungen kosten die Schweizer Wirtschaft illiarden on ranken. etroffene leiden manchmal ihr Leben lang unter den Folgen. Darum beschäftigt sich Sanitas nicht nur in dieser Ausgabe intensiv mit Stress und Entspannung. Unter anderem bieten wir gemeinsam mit Medbase über unsere neue Gesundheitsplattform Services an, die Ihre Gesundheit schützen und fördern – auch im Umgang mit Stress.

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Tacheles Kurz & bündig

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DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG Ständiger Stress ist ein Gesundheitsrisiko. Doch was den einen stresst, lässt den anderen kalt. Warum eigentlich? Aus dem Gleichgewicht Von Stressfaktoren und Wendepunkten: Drei Menschen, drei Protokolle über den Weg in die Stressfalle – und wieder heraus «Wir sollten Stress nicht verteufeln!» Ulrike Ehlert, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie, erklärt, wie sich Stress bewältigen lässt Infografik: Was bei Stress im Körper abläuft Im Stress? Kleine Tricks mit grosser Wirkung

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Zusammenleben heute: Weshalb ein 21-Jähriger sein Studium für Gemüse auf Eis gelegt hat Hausmittel: Welche bei Sonnenallergie helfen Aus dem Leben: em geh rt dieser Kofferraum Entwickeln für morgen: Mensch und Maschine vereint Sani und Elina: Beim Schwingfest Lexikon

Cover: Paolo Dutto

Andreas Schönenberger CEO, Sanitas

IMPRESSUM Herausgeber Sanitas Krankenversicherung, Jägergasse 3, 8021 Zürich, sanitas.com/magazin | Kontakt redaktion@sanitas.com, Telefon 08 150 150  Gesamtverantwortung Claudia Sebald | Redaktion Michael Suter (Leitung), Helwi Braunmiller, Julie Freudiger, Clau Isenring, Ruth ahn  Übersetzungen Sanitas bersetzungsdienste   Art Direction Franziska Neugebauer, ziska.graphics  Lithografie nc ag | Druck Swissprinters, swissprinters.ch   Bildnachweise Alle nicht gekennzeichneten Bilder sind Eigentum von Sanitas oder von Sanitas lizenziert   esa tauflage ca. 60 000 11. ahrgang gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-Papier  Erscheinungsweise ährlich in D, F,    Das nächste Magazin erscheint im September 201 .

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KURZ & BÜNDIG

Patientenver fügung

Beratung lohnt sich In einer Patientenverfügung halten Sie Ihren persönlichen Willen fest, für den Fall, dass Sie diesen nicht mehr selber äussern können. Für Preference Kunden (Versicherte mit halbprivater oder privater Spitalversicherung) übernimmt Sanitas die Beratungs- und Hinterlegungskosten vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK). Das Angebot gilt bis 1. Mai 2021. Mehr unter sanitas.com/patientenverfuegung

Hätten Sie’s gewusst? —

anschreiben

Bitte Boot

Das Binnenschifffahrtsgesetz schreibt vor, dass mindestens Name und Adresse am Boot vermerkt werden. Auch die Telefonnummer macht Sinn, falls ein leeres Boot gefunden wird. Gute Fahrt!

Sanitas Coach App

Und wie geht es Ihrem Herz? Bluthochdruck betrifft nicht nur ältere Leute. Rund 3 Prozent der Frauen und 4 Prozent der Männer zwischen 15 und 24 haben bereits einen zu hohen Blutdruck.1 Im Alter über 75 sind es bei beiden Geschlechtern über 50 Prozent. Für uns heisst das, es besteht Aufklärungsund Unterstützungsbedarf. Genau da setzt die neue Sanitas Coach App an: Denn damit haben Sie Ihren Gesundheitscoach immer dabei. Er führt Sie Woche für Woche durch ein Programm mit erreichbaren und alltagstauglichen Zielen, vermittelt Ihnen Wissen und gibt Ihnen Tipps für einen gesünderen Lebensstil. So nähern Sie sich Schritt für Schritt einem gesunden Blutdruck an. Download Sanitas Coach App (vorerst nur Deutsch verfügbar) sanitas.com/coach-app

Was uns freut «Mit Freude habe ich in der letzten Ausgabe des Sanitas Magazins einen Artikel zum Thema Kinderwunsch gelesen. Uns hat unter anderem auch der Zyklustracker Ava geholfen! Unser kleines Wunder hält nun gerade Mittagsschlaf.» B. J.

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KURZ & BÜNDIG

Geschäf ts ahr 2018

Erfolgreich unterwegs Sanitas erzielte 2018 ein positives Unternehmensergebnis von ,8 Millionen Franken. Mit einem konsolidierten Eigenkapital von 85 ,6 Millionen Franken verfügt Sanitas über eine solide Finanzbasis und ist gut gerüstet für die Zukunft. 2018 war von einer hohen Kundenzufriedenheit und verschiedenen digitalen Höhepunkten geprägt. Auch 2019 wird Sanitas diverse innovative Produkte und Services für ihre Versicherten lancieren. Weitere nformationen nden Sie im nlineGeschäftsbericht sanitas.com/gb-2018

-40 % Die Zahl —

1970 wurden 70 % aller Babys in der Schweiz von Frauen unter 30 Jahren geboren. 2017 waren es noch knapp 30 %.2

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jetzt auch online

Quellen: 1 Bundesamt für Gesundheit – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB), 2 BFS – BEVNAT, MS, CoD

Sanitas Magazin —

Ob auf dem Smartphone oder am Computer: Ab sofort nden Sie in unserem neuen nline-Magazin ede Menge starke Geschichten, hilfreiche Tipps und Wissenswertes rund um die Themen Gesundheit, Sport und Ernährung. Lassen Sie sich inspirieren von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen, von Trendsportarten oder digitalen Gadgets, die Sie heute und morgen unterstützen. Schauen Sie vorbei unter sanitas.com/magazin

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DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

Stress lass nach Er ist Lifestyle, er ist Zeitgeist, er macht uns lebendig – und völlig fertig: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Stress zu einer der grössten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt. Bluthochdruck, Burn-out, Blackouts: In der Schweiz fühlen sich jeder zweite Jugendliche und jeder vierte Berufstätige überlastet. Das Leben ist hektischer geworden. Wie wir mit Stress umgehen, haben wir aber selbst in der Hand.

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Sibylle Stillhart, 45, ist freiberu iche ournalistin, Buchautorin und Mutter dreier Buben.


DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

Erst wenn sich Körper und Psyche mit allen Kräften wehren, zeigt sich die ganze Macht von Stress. Drei Personen erzählen, wie er ihr Leben verändert hat. Text Helwi Braunmiller, ulie Freudiger

Fotos Kostas Maros

Aus dem Gleichgewicht «Der grösste Stressfaktor war r ich der Zeit angel «Beruf und Familie sind für Frauen heute gut vereinbar, das kann alles ganz harmonisch und gut funktionieren – diesen Anspruch hatte ich auch an mich. Meine Tage waren aber hektisch und streng: Nachts wurden mein Ehemann und ich von unseren kleinen Söhnen bis zu viermal geweckt. Frühmorgens machte ich das Frühstück, zog die Kinder an, hetzte in die Kita und liess die Kinder dort oft weinend zurück, weil sie nicht gern hingingen. Ich kam verschwitzt und gestresst im Büro an, meist als Letzte. Dafür habe ich ohne Mittagspause durchgearbeitet, bis ich die Kinder – wieder im Laufschritt – aus der Kita abgeholt habe. Dann noch schnell einkaufen gehen, Abendessen kochen, Kinder ins Bett bringen, aufräumen, waschen. Und nachts und am Tag darauf dann wieder das gleiche Spiel. Ich hatte keine Minute für mich und war viel zu erschöpft für Dinge, die mir gutgetan hätten. Mein Mann half natürlich, wo er konnte, und hat sein Arbeitspensum auf 85 Prozent reduziert. Weil er durch das Pendeln in eine andere Stadt aber viel Zeit verlor, blieb der Grossteil der Hausarbeit trotzdem in meiner Verantwortung. Genau das habe ich in meiner Lebensgestaltung nicht beachtet: dass Kinder bei aller Liebe einfach auch unglaublich viel Arbeit machen und es im Haushalt viel mehr zu tun gibt als zuvor. Hinzu kam: Ich war hin- und hergerissen zwischen den Erwartungen meines Arbeitgebers und den Bedürfnissen meiner Söhne –

Sind ie i tress? Mehr nformationen rund ums Thema im nline-Magazin sanitas c stress

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ich selber war dabei überhaupt nicht mehr relevant. Als ich meiner Frauenärztin erzählt habe, dass ich erschöpft sei, hat sie nur wissend genickt und gesagt: ‹Kündigen Sie Ihren Job.›. Ich war ein wenig entrüstet: Ich, eine Hausfrau? Ich bin ein normal belastbarer Mensch! Aber warum sonst bin ich so kaputt? Bis dato hatte ich mich schlicht nicht getraut, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anzuzweifeln. Zudem: Die Leute glauben, je länger man am Arbeitsplatz sitze, desto besser arbeite man. Und das können sich Mütter nicht leisten. Der Rat meiner Ärztin ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Als ich unter meinem neuen Chef im Job noch unglücklicher wurde, habe ich gekündigt. Das war eine riesige Erleichterung. Heute arbeite ich als freiberu iche Journalistin und habe gerade eben mein z eites uch er ffentlicht. ie rbeit zu Hause ist zwar manchmal einsam und das Familienbudget deutlich kleiner, aber der Konkurrenzkampf, der an vielen Arbeitsplätzen viel Energie frisst, fällt weg. Stattdessen arbeite ich mit Menschen, die mir wohlgesinnt sind. Auch heute bin ich immer noch oft ersch ft, aber iel e ibler. ch kann mir die Zeit nehmen, meine Batterien aufzuladen. Dafür reichen oft ja schon zwei, drei Stunden pro Woche aus. Ich gehe wieder schwimmen, mache oga oder treffe eine reundin zum Mittagessen. Und unsere Familie ist noch einmal gewachsen: Von einem dritten Kind habe ich immer geträumt. Früher wäre das aber unvorstellbar gewesen – ich hätte es schlicht und ergreifend nicht geschafft.

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run Diet i er, 58, ist ein international renommierter ogalehrer und führte Ashtanga Vinyasa oga in der Schweiz ein.

D Dr ed hrist ph Dehnert llge eine nnere edi in und ardi l gie p rt edi in D des ed ase hec up enter «Laut Schätzungen hat ede und eder Vierte in der Schweiz einen erhöhten Blutdruck oft, ohne dies zu wissen oder zu spüren. Das ist problematisch, denn langfristig setzt der erhöhte Druck den Gefässen zu und es drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dauerstress kann eine Ursache für Bluthochdruck sein: Bestimmte Stresshormone, die Katecholamine, bewirken, dass sich die Muskulatur der Blutgefässe zusammenzieht. Dadurch steigt der iderstand der Blutgefässe und der Blutdruck erhöht sich. Zudem reagieren Menschen mit Bluthochdruck besonders emp ndlich auf diese Stresshormone ein Teufelskreis. Abschliessend erforscht ist der Zusammenhang zwischen Stress und Bluthochdruck edoch noch nicht.

ichtig ist dass ich er lut da ei in

it

«Als ich 19 Jahre alt war, riet mir mein Arzt, den Beruf zu wechseln. Er habe noch niemanden in meinem Alter gesehen, dessen Nerven so überstrapaziert seien. Damals arbeitete ich als Devisenhändler. Nach einem Jahr im Handelsraum zitterte ich am ganzen Körper, konnte nicht mehr schlafen, nicht abschalten. Ich befolgte den Rat, kündigte und packte meinen Rucksack. Meine Reise führte mich tief in die Wälder Amerikas, nach Indien, Nepal, Tibet, in buddhistische Klöster in Sri Lanka und Burma und letzten Endes nach Irland. Dort begann ich, Yoga zu unterrichten – innert kurzer Zeit besuchten wöchentlich an die tausend Leute meine Klassen. Zu meinen Schülern gehörten weltbekannte Künstler wie Sting und Bono von U2. Gestresst fühlte ich mich nie. Denn was ich tat, tat ich mit Hingabe und Freude. Nach 17 Jahren kam ich zurück in die Schweiz. Und wieder wurden meine Yogaklassen regelrecht überrannt. Als ich nach intensiven Jahren merkte, dass ich nicht mehr mit demselben Herzblut bei der Sache war, wusste ich, was zu tun war: Ich gab das Studio auf und nahm eine Auszeit. Aber als ich ein Jahr später eine viereinhalbjährige Yoga-Ausbildung ins Leben rief, ging ich weit über meine Grenzen. Ich hatte den Aufwand unterschätzt: ein umfassendes Skript schreiben, den Ablauf planen, Schüler, Gastdozenten und Schulungsräume SANITAS MAGAZIN 2 / 2019

koordinieren. Oft arbeitete ich bis drei Uhr morgens. Um vier Uhr stand ich wieder auf, um selbst Yoga zu praktizieren. Ich hatte keine Freizeit, war oft erkältet, mein Körper ausgelaugt. Dieses Mal gab es den Ausweg, alles abzubrechen, nicht, ich hatte einen Fünfjahresvertrag mit meinen Schülern. Mittlerweile habe ich wieder zu einer vernünftigeren Work-Life-Balance gefunden und kann das Ausbilden und zusätzliche Unterrichten – einmal pro Woche – geniessen. Ich mache nur noch, was mir Freude bereitet, und gehe mit Belastung bewusst um. Yoga lebe ich heute weniger auf der Matte, dafür umso mehr im täglichen Leben, denn Yoga ermöglicht es uns, einen Schritt zurückzutreten und uns selbst zu beobachten. Was passiert, wenn ich agiere statt reagiere? Deshalb will ich Leute ausbilden: Sie sollen sich und ihren Mitmenschen helfen können, ein sinnvolles Leben zu leben. Im Alltag oga anzu enden, das ist die grosse Kunst.

Psychische Balance

il e ei ps chischer elastung Mit dem Gesundheitsprogramm Psychische Balance (nur Deutsch verfügbar) bietet Sanitas einfachen und anonymen Zugang zu unkomplizierter und wirksamer Hilfe in belastenden Lebenslagen. sanitas c nline rage gen


DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

lar a gren en ist der erste chritt «Druck in der Brust, Schwindel, ein Gefühl wie Liebeskummer – nur mal tausend: Schon am Morgen war mir klar, dass etwas nicht stimmte. uf offener trasse bin ich grundlos in Tränen ausgebrochen. Ich habe nicht verstanden, was los ist, und bin verängstigt zu meinen Eltern gefahren. Meine Mutter wollte, dass ich bis Sonntag bleibe. Als ich realisiert habe, dass ich nun drei Tage freihabe, bin ich zusammengebrochen: Ich konnte nicht mehr sprechen, bin ohnmächtig geworden, konnte nicht mehr gehen. Burn-out – mit 29. Der Arzt kommentierte mein Blutbild mit: ‹Entweder sind Sie gerade einen Marathon gerannt oder Sie laufen schon lange über Ihrem Limit. Schlafen Sie überhaupt noch?› Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei Jahre durchgearbeitet – ohne Ferien, ohne freie Wochenenden. Neben meinem 100-Prozent-Job hatte ich ein Surfmagazin aus dem Boden gestampft und waveup entwickelt und vorangetrieben – mein ‹Baby›. Manchmal hatte ich zwei Tage lang das Essen vergessen. Ich war immer der Ansicht, dass Stress ‹part of the game› sei. Wenn mein 30-Millionen-Herzensprojekt gestemmt werden solle, dann gehöre das einfach dazu. Das Problem:

nach St. Gallen gezogen. Die Arbeit lasse ich jetzt gedanklich am Arbeitsplatz in Zürich zurück. ch treffe mich ieder mit alten Freunden und habe wieder Zeit für eine Freundin. Einmal am Tag mache ich Achtsamkeitsübungen, die mich beruhigen. Und dann gibt es noch eine simple Veränderung: Ich führe eine schöne, altmodische Papieragenda. Wenn keine Termine mehr Platz haben, ist mein Tag eben oll.

Stress-Check

ie gestresst sind ie Möchten Sie hren Stress reduzieren der hre Leistungsfähigkeit verbessern Mit dem Stress-Check ermitteln Sie während 2 Stunden hre Herzfre uenzvariabilität (HRV). So erkennen Sie stressintensive Situationen, mit dem Ziel, diese künftig sinnvoller zu gestalten und damit hren Stresspegel dauerhaft zu senken. Die Besprechung der Resultate erfolgt mit einem Arzt oder Sport- und Bewegungswissenschaftler im Medbase Checkup Center. etzt anmelden unter sanitas c stress chec

ascal

r t er, 30, ist Kopf und Gründer von waveup, einem Freizeit- und Surfpark, der in Regensdorf entstehen soll.

«Manchmal habe ich zwei Tage lang das Essen vergessen.» Pascal Brotzer

Mein Hirn ratterte permanent. Vor allem der immer grösser werdende Druck wuchs mir über den Kopf. Und den hatte ich mir ganz allein gemacht. Der Killer aber war für mich, all die ehrenamtlichen und neuen Partner permanent bei der Stange zu halten. Nach Sitzungen war ich komplett ausgelaugt. Symptome meiner Überlastung – Schwindel, Zittern, Sehstörungen – habe ich als Unterzuckerung abgetan. Nach meinem Zusammenbruch letztes Jahr war klar: So was will ich nie wieder erleben. Auf eigenen Wunsch ging ich zwölf Wochen in eine psychiatrische Einrichtung. Ich habe begriffen: ch kann nicht den Job ndern, aber die Art, wie ich arbeite. Klar abgrenzen ist dabei der erste Schritt. Ich bin von Zürich SANITAS MAGAZIN 2 / 2019

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Total im Stress? – Perfektionismus ablegen, sich gut zureden und dabei den Stress nicht verteufeln, rät die Stressforscherin Ulrike Ehlert. Ein Gespräch über unseren alltäglichen Stress und wie wir ihn vielleicht sogar auf die leichte Schulter nehmen können. Interview Ruth Jahn

Fotos Filipa Peixeiro

«Wir sollten Stress nicht verteufeln!» Unterscheidet sich der Stress bei einem Vortrag vor 300 Leuten von dem mit einem quengelnden Kind an der Supermarktkasse? Grunds tzlich ist tress et as sehr ndi iduelles. Was den einen stresst, bringt den anderen nicht aus der uhe. ber egal ob schreiendes Kind oder am en fieber: m K r er l uft immer dasselbe ab. ie Pegel der otenstoffe oradrenalin und drenalin so ie des Stresshormons Cortisol steigen, Atmung und Herzschlag erden schneller. iese eaktion ist bei manchen enschen heftiger als bei anderen. eein usst ird das genetisch, aber auch durch Umwelteinwirkungen wie etwa unsere Erziehung. Wie erkennt man, dass man sich langfristig zu viel zumutet? Es gibt z ei untrügliche Zeichen: schlechten chlaf und erh hte eizbarkeit. iese ernst zu nehmen, ist ein erster Schritt, um Stress anzugehen und Stressfolgen wie Burn-out, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schmerzen vorzubeugen.

Ulrike Ehlert ist Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Zürich. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Stress, Depressionen, gesundes Altern sowie Frauen- und Männergesundheit. Sie ist 59 Jahre alt, verwitwet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Sie wohnt mit ihrem Lebensgefährten im Zürcher Umland.

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Ab wann ist externe Hilfe empfehlenswert? Und an wen kann man sich wenden? Grundsätzlich versuchen wir ja einiges selbst, um unseren tress in den Griff zu bekommen. enn ir aber feststellen, dass uns alles zu viel wird, und unsere Kollegen, Freunde oder die Familie uns fragen, wann es denn wieder besser werde mit dem Stress, dann braucht es externe Hilfe. Das kann im ersten Schritt der verständnisvolle Hausarzt sein. Er kann einen dann gegebenenfalls an einen Psychotherapeuten überweisen. Kann man trainieren, stressresistenter zu werden? Davon bin ich überzeugt! Je eher es einem gelingt, eine negative Stimmung schnell wieder hinter sich zu lassen sowie eine gute möglichst lange zu bewahren, desto besser kann man mit Stress umgehen. Psychologen nennen dies eine hedonistische Gefühlsregulation. Daran können Sie arbeiten. SANITAS MAGAZIN 2 / 2019

Man braucht sich also bloss gut zuzureden? Damit ist zumindest schon viel gewonnen. Wenn Sie auf neue erausforderungen treffen: ufen ie sich frühere Erfolge oder gut bewältigte Schwierigkeiten in Erinnerung! Und ordnen Sie jeden Tag die Bedeutsamkeit on ingen für sich ein ragen ie sich: as h ngt für mich und für andere von der Situation ab, die mich stresst? Das Wohlergehen meiner Kinder, meines Partners oder mein Job? Wohl kaum. Also können Sie relaxt an die Sache herangehen. Zudem hilft es schon viel, wenn man sich klarmacht, dass man nicht immer eine Top-Performance hinlegen muss. Viele Menschen versuchen, ihres täglichen Stresses mit Yoga oder Achtsamkeitsübungen Herr zu werden. Mit solchen Techniken kann man die Stressreaktion des K r ers ositi beein ussen: enn man ruhig ein und ausatmet, signalisiert man dem Gehirn: ch habe etzt Zeit, in uhe zu atmen. eshalb erden dann eniger Stresshormone freigesetzt und die Körperanspannung lässt nach. Progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Co. wirken allerdings nur, wenn man sie regelmässig anwendet. Gibt es eine Methode zur Entspannung, die alle anderen schlägt? Ja – die, die am besten zu hnen asst und hnen ass macht! Das kann auch Gärtnern oder gemeinsames Kochen sein. as muss eder selbst für sich herausfinden. Studien haben gezeigt, dass auch Sport, gesunde Ernährung und genügend Schlaf dabei helfen, besser mit Stress umzugehen. Ist ein Leben ganz ohne Stress erstrebenswert? Sicher nicht. Wir sollten Stress nicht verteufeln. Weil eine moderate Dosis Stress das Leben erst spannend macht! Wären wir immer nur entspannt, wäre das öde und lang eilig. ch ermute, dass eine llige tress losigkeit für uns am Ende Stress bedeuten würde.


DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

Stress abbauen Einfache Kurzanleitungen fĂźr autogenes Training und progressive Muskelentspannung sanitas.com/ entspannung

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DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

Die Sinnesorgane nehmen konstant Informationen auf, verwandeln sie in biologische Signale und melden sie dem Gehirn.

Die Grosshirnrinde bewertet die aktuelle Situation und gleicht sie mit früheren Erfahrungen ab. Innerhalb von Sekundenbruchteilen stuft sie ein, ob sie gefährlich ist. Ist das der Fall, wird dies dem Mandelkern (Amygdala) signalisiert. Dieser Teil des Gehirns nimmt bei Stressreaktionen die führende Rolle ein. Seine Aktivierung löst Emotionen wie Angst oder Wut aus.

Als Reaktion wird der Nervenbotenstoff oradrenalin ausgeschüttet.

Noradrenalin stimuliert das Nebennierenmark und kurbelt so die Adrenalinproduktion an. Die Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin versetzen den Körper in Alarmbereitschaft. Für die Ernstsituation stellt er Energie bereit. Gleichzeitig unterdrückt er Funktionen, die er im Moment nicht benötigt.

Kampf oder Flucht? Was Stress auslöst Die Mailbox quillt über, der Terminkalender ist voll. Das kann stressig sein, lebensgefährlich ist es nicht. Trotzdem löst Alltagsstress die gleichen körperlichen Reaktionen aus wie in der Steinzeit, als es ums nackte Überleben ging. Innerhalb von Sekunden ist der Körper bereit: k m fen oder üchten. Text Julie Freudiger

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Franziska Neugebauer

Stress und Zeitmangel werden bereits an vierter Stelle der Ursachen für Übergewicht genannt.

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Fast jede vierte erwerbstätige Person in der Schweiz hat Stress.


DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

Stress kostet die Arbeitgeber gut 6,5 Milliarden Franken pro Jahr.

Das Herz schlägt schneller und kräftiger, wird dadurch stärker durchblutet und somit leistungsfähiger. Der Blutdruck steigt. Langfristig belastet das den Herzmuskel.

Auch die Durchblutung und somit Energieversorgung des Hirns wird erhöht. Unter Dauerstress sinkt allerdings dessen Leistungsfähigkeit wieder.

Die Muskeln von Rücken, Nacken und Schultern s annen sich an, die motorischen e e e erden schneller und besser. Ständige Anspannung kann aber zu Schmerzen führen.

Zuckerreserven aus der Leber werden vermehrt in das Blut abgegeben, damit das Gehirn ausreichend mit Energie versorgt wird.

Die Energieproduktion erzeugt Wärme, die der Körper abgibt: An Händen, Stirn und Achseln bildet sich Schweiss.

Quellen: «Job-Stress-Index 2018», Gesundheitsförderung Schweiz / «Gelassen und sicher im Stress», Gert Kaluza, Springer Verlag 2012 / Schweizerische Gesellschaft für Ernährung / Frau Dr. med. Angelica Ramseier

Die Bronchien erweitern sich, die Atmung wird schnell und ach. ie Einatmung steht im okus, damit der K r er besser mit auerstoff ersorgt ird.

Die Verdauung und die Magenaktivität werden gehemmt. Starker Harn- und Stuhldrang bis hin zu Durchfall. Langfristig wird die körpereigene Regulation beeinusst, agengesch üre und erdauungs robleme nehmen zu.

Die Genitalorgane werden weniger durchblutet, die Freisetzung von Sexualhormonen wird reduziert. Dadurch produzieren die Hoden weniger Spermien, der weibliche Zyklus wird gestört.

Kein Stress ist auch nicht gesund Stress ist nicht per se negativ: Der «gute» Stress, sogenannter Eustress, aktiviert kurzzeitig die gleichen Stressreaktionen, löst aber positive Gefühle aus. Eustress, beispielsweise durch Sport oder Verliebtheit hervorgerufen, wirkt vitalisierend, leistungssteigernd und motivierend. Durch die Glücksmomente sind die Personen zufriedener und fokussierter. Ein Bore-out, die chronische Unterforderung und konstante Langeweile, kennt ähnliche Symptome wie ein Burn-out: Depressionen, Niedergeschlagenheit, Antriebs- und Schla osigkeit oder Magenprobleme.

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Der Anteil emotional erschöpfter Personen in der Schweiz beträgt rund 30 %.

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DOSSIER STRESS UND ENTSPANNUNG

12:00 Uhr Das Mittagessen mit einem Bekannten platzt aus Zeitmangel. Die meisten gestressten Menschen vernachlässigen ihre sozialen Kontakte. ehmen Sie sich Zeit dafür Soziale Kontakte senken messbar den Stresslevel. 10:30 Uhr Massenhaft E-Mails, den Chef im acken, die Deadline naht. Stress Atmen Sie ganz bewusst und langsam auf vier zählend tief ein und auf sechs zählend aus. Versuchen Sie, sich gedanklich zu lösen: as wäre die schlimmste Konse uenz, wenn Sie hre Aufgabe nicht 150-prozentig perfekt lösen

00:00 Uhr Wo ist die Pausentaste? Sie sind erschöpft, können aber schlecht einschlafen. inden ie eine r ie passende ntspannungs eth de ie die pr gressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen. Haben Sie Geduld: Diese Übungen muss man lernen.

22:00 Uhr ie sind un u rieden da it ie der ag verlau en ist he Ansprüche an sich selbst sind laut einer Studie die zweithäugste tressursache erhin stattet hre at e hnen einen esuch a Das treicheln v n ieren sen t den lutdruc

21:00 Uhr Zu spät für Sport? Dabei würde der so guttun: r eeinflusst rtis l p sitiv esten eignen sich schweisstreibende Sportarten, bei denen man aus der Puste kommt. Krafttraining hilft laut einer Studie dagegen nicht. Dreimal pro Woche 30 Minuten Sport müssen es r ess are e te a er sein nd s gilt das Spassprinzip – lassen Sie den Leistungsdruck zu Hause.

8:00 Uhr Drei von vier Pendlern, die 0 Minuten oder länger zu ihrer Arbeit unterwegs sind, sind davon genervt. Steigen Sie in den Zug statt ins Auto über die Zeit im V können Sie freier verfügen. Hören Sie ganz bewusst Musik, lesen Sie oder schauen Sie aus dem Fenster.

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Ruhig bleiben, tief durchatmen! Text Helwi Braunmiller

Illustration Franziska

19:30 Uhr Zu erschöpft zum Kochen, greifen Sie zum Fertiggericht? tress schl gt au die ten rtis l eeinflusst den t wechsel und erleichtert die Fetteinlagerung. Ausserdem essen Gestresste kohlenhydrat- und fettreicher. Nehmen Sie sich Zeit für ausgewogenes Essen. Gut gegen Stress sind beispielsweise Nüsse, Ingwer, Kichererbsen oder Joghurt.

6:30 Uhr Ausgeschlafen Schlafprobleme sind ein häu ges Stresssymptom. Gleichzeitig macht ausreichend Schlaf bis 8 Stunden pro acht stressresistenter. Verbannen Sie Handy und Tablet aus dem Schlafzimmer und lassen Sie Lavendelöl einziehen: Es hat eine positive irkung auf den Schlaf.

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1 :00 Uhr Sie müssten produktiv sein, haben stattdessen aber ein Brett vor dem Kopf Ein bermass des Stresshormons Cortisol verschlechtert Gedächtnis, Sprach- und Denkvermögen und kann langfristig sogar Alzheimer fördern. Machen Sie immer wieder kurze Pausen am besten alle 0 Minuten für fünf Minuten.


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ZUSAMMENLEBEN HEUTE

Wie ticken junge Menschen zwischen 19 und 25 Jahren? Was bewegt sie, was treibt sie um? Gerade in diesem Alter stehen viele Entscheidungen an – auch für Dominik Waser: Er setzt sich mit Herzblut für Gemüse mit Schönheitsfehlern ein und unterbrach dafür sogar sein Studium. Text: Julie Freudiger

Fotos: zVg

Vom Mut, Visionen umzusetzen E

r kommt einige Minuten zu früh. Ein letzter Blick aufs Handy – zig Mails und Nachrichten warten darauf, beantwortet zu werden. «Ich arbeite momentan rund um die Uhr», kommentiert Dominik Waser und wirkt dabei erstaunlich frisch. Man spürt: Er brennt für sein Projekt. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Martin Schiller hat der 21-Jährige letztes Jahr den Verein Grassrooted gegründet. Das Ziel: die Lebensmittelverschwendung in der Landwirtschaft zu thematisieren und Alternativen aufzuzeigen. Denn rund zwei Drittel unseres Gemüses landen im Abfall – rund 300 000 Tonnen davon in der Landwirtschaft, weil die Früchte oder das Gemüse nicht der Norm entsprechen. Etwas, das Dominik sauer aufstösst: «Es kann doch nicht sein, dass wir einwandfreie Ware wegwerfen, die unter teuren Schweizer Arbeitsbedingungen produziert worden ist!» Aktionen zum Verkauf von mehreren Tonnen Überschussgemüse, ein Marktstand, Messeauftritte, Workshops, Kooperationen mit Grosshändlern und Bauern, ein Laden in Zürich: «Wir haben so viele Ideen! Wir hätten Arbeit für zehn Leute», kommt Dominik in Fahrt. Sein Studium der Umweltingenieurswissenschaften hat der gelernte Gärtner vorerst auf Eis gelegt. «Da machen wir jetzt etwas dagegen!» Kennengelernt haben sich Martin und Dominik während des Studiums. Die beiden fragten sich: chaffen ir es, Gemüse, das nicht der Norm entspricht, zurück in den Kreislauf zu holen? Aus purer Neugier schrieben sie im

Dominik Waser, Mitgründer von Grassrooted, kämpft gegen Lebensmittelverschwendung.

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ZUSAMMENLEBEN HEUTE

Sommer 2018 Bauern an. Dann kam die Meldung, dass 30 Tonnen Tomaten die Haltbarkeitskriterien für den Verkauf beim Grossisten nicht erfüllen würden und ihnen ein Schicksal in der Biogasanlage drohe. Dominik erinnert sich: «Wir haben uns gesagt: Da machen wir jetzt etwas dagegen!» Kurzerhand schalteten sie ein Bestellformular auf ihre brandneue Website und ihr noch jungfräuliches Facebook Profil – die ktion ging iral. ationale

«Wir haben so viele Ideen! Wir hätten Arbeit für zehn Leute.» Dominik Waser

Was 19- bis 25-Jährige bewegt Mehr Themen junger Erwachsener sanitas.com/ erwachsen-werden

Die Idee von Grassrooted kommt in weiten Teilen der Bevölkerung gut an. Viele junge Helferinnen und Helfer unterstützen die Vereinsgründer beim Verkauf von Gemüse, das sonst in der Biogasanlage landen würde.

Medien berichteten über die Aktion, das Telefon der beiden Aktivisten klingelte pausenlos, Mails ratterten in das Postfach. Die ch eiz ar im omatenfieber. nnerhalb von vier Tagen wurden fast alle Tomaten reserviert. Ab diesem Zeitpunkt wusste Dominik: Der Einsatz lohnt sich, die Leute unterstützen ihr Anliegen. An den Wandel glauben Auf die Tomatenrettung folgten weitere Aktionen. Immer wieder brachte Grassrooted Produzenten, Bauern, Händler und Ladenbesitzer an einen Tisch, um Lösungen für eine nachhaltige and irtschaft zu finden. Et a, als sie einen Grossisten und einen bekannten Safthersteller dazu bewegen konnten, mehrere Tonnen Rüebli zu verarbeiten. Das Gemüse war zu gross für die Verpackung, der Bauer hätte die Ernte verrotten lassen müssen. «Wir können das Problem nicht von heute auf morgen lösen. Aber wir Jungen haben die Freiheit, daran zu glauben.»

Prämienrabat t

Jung, erwachsen, bei Sanitas versichert Reisen, die Welt entdecken, studieren, eine eigene Wohnung, Autofahren lernen, Familie gründen: Junge Menschen haben viele Träume und Wünsche. Sanitas unterstützt sie dabei und gewährt jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren einen Rabatt von bis zu 35 % auf die Erwachsenenprämie. Mehr erfahren Sie auf sanitas.com/hallo-welt

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HAUSMITTEL

Wenn die Sonne juckt! Text Michael Suter

Illustration Franziska Neugebauer

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ndlich Sommer! Haut zeigen und Farbe gewinnen, lautet das Motto. Allerdings können nicht alle die warmen Sonnenstrahlen gleichermassen geniessen. Vor allem bei Frauen, jungen Menschen und Hellhäutigen löst das Sonnenlicht eine Hautreaktion aus. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Sonnenallergie, auch polymorphe Lichtdermatose genannt. Innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Sonneneinwirkung beginnen die betroffenen autstellen stark zu ucken, manchmal beginnt die aut auch zu brennen. Hautrötungen, Bläschen oder rote Flecken zeigen sich – vor allem an Armen und Brust, seltener im Gesicht.

Behandlung in Eigenregie Wenn es Sie trotz aller Vorsicht erwischt, könnte eines der folgenden Hausmittelchen helfen:

Am besten: Vorbeugen Schatten, lange Kleidung oder Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (30 bis 50) sind der beste Sonnenschutz. Die Sonne sollte man nicht nur während der Mittagszeit meiden, sondern besonders auch dann, wenn man Parfum oder parfümierte Kosmetikprodukte, wie etwa Bergamottöl, aufgetragen hat. Denn die nhaltsstoffe lösen kombiniert mit Sonneneinstrahlung bei einigen Menschen eine fototoxische Reaktion aus. Manchen Sonnenallergikern hilft eine Lichtgewöhnung durch eine spezielle Lichttherapie (Fototherapie) vor dem ersten Sonnenbad.

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– Tragen Sie gekühltes* Aloe-Vera-Gel direkt auf die geschädigte Haut auf, um Schmerzen und den Juckreiz zu lindern. Wenden Sie es so lange an, bis die Symptome der Sonnenallergie nachlassen. – Milch beruhigt die Haut. Sie können beispielsweise ein in kalter ilch getr nktes uch über betroffene tellen legen. einigen ie die Haut anschliessend mit kaltem Wasser. – Quark-Aufstrich aus dem Kühlschrank tut irritierter Haut gut. – egen ie eine kalte Kom resse auf die betroffene telle. ie kann den Juckreiz und Ausschlag lindern. – Gurken helfen bei diversen Hautproblemen. Streichen Sie ein kühles Gurkenpüree auf die entsprechende Stelle. Das kann die Ausbreitung der Ausschläge stoppen und lindert das Brennen. – Tauchen Sie eine Kompresse in Schwarztee (ohne Aromazusatz) und legen ie diese auf die betroffene telle. * Die Produkte sollen kühl, aber nicht eiskalt sein. Das gilt für alle hier aufgeführten Massnahmen.

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Dr. med. Paola Maltagliati-Holzner, Fachärztin für Dermatologie bei Medgate «Hausmittel können die Beschwerden einer Sonnenallergie lindern. Da es aber nebst der polymorphen Lichtdermatose auch andere Ursachen für Hautreaktionen nach Sonnenexposition gibt, sollte diese vom Hausarzt oder von einem Hautarzt abgeklärt werden.»


AUS DEM LEBEN

Zeig mir deinen Kofferraum und ich sag dir, wer du bist Welcher Sanitas Mitarbeiterin wohl diese Utensilien gehören? Die Auflösung finden Sie auf der nächsten Seite.

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AUS DEM LEBEN

Zum Aussendienst kam sie wie die Jungfrau zum Kind: Yvonne Etter ist Fachberaterin bei Sanitas und pendelt zwischen verschiedenen Arbeitsorten, Reitstall und anderen Sportstätten. Text Michael Suter Fotos Karin Heer

«Keine Langeweile, bitte!»

Yvonne Etter ist Fachberaterin bei Sanitas und stark darin, für jeden die passende Versicherungslösung zu nden. Schwach wird sie bei Süssigkeiten – eine Notration ist immer mit dabei.

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«Yvonne, kannst du bitte das Gespräch übernehmen?», tönt es aus der Hörmuschel. Yvonne stutzt. Externe Beratungen sind Sache des Agenturleiters, nur hat dieser soeben gekündigt und Nachfolger ist keiner da. «Warum nicht?», denkt sich die damals Mittzwanzigerin nach kurzem Zögern und sagt zu. Yvonne schmunzelt, wenn sie erzählt, wie sie vor rund 20 Jahren als Innendienstlerin bei der EGK-Gesundheitskasse ihre Liebe für den Aussendienst entdeckte. Nach der EGK und einem kurzen Abstecher zu einer anderen Krankenversicherung heuerte sie 2016 bei Sanitas als Fachberaterin an. Sie hat einen festen Arbeitsplatz bei der Generalagentur Helvetia in Frauenfeld und kümmert sich um sämtliche Krankenversicherungsfragen. Neben Privatkunden betreut sie auch Grosskunden und gondelt so zwischen dem Hauptsitz von Sanitas in Zürich, der Helvetia Thurgau und diversen Kundenstandorten. «Kein Tag ist wie der andere», schwärmt die 47-Jährige. «Für jemanden, der unregelmässige Arbeitszeiten und den direkten Menschenkontakt liebt, ist es perfekt.» Schattenseiten? Ja, die gebe es auch. Beispielsweise wenn jemand nicht in die Versicherung aufgenommen werde. «Das sind jeweils schwierige Gespräche.» Und dann ist da noch Yvonnes ständiger Kampf mit der Technik. «Bei mir geht alles kaputt. Die Leute des EDV-Helpdesks kennen mich bestens. Und ich habe schon hundert Dinge verloren.» Darum führt sie neben der digitalen auch eine manuelle Agenda. en usgleich zum Job findet onne bei ihren ortpferden Darwin und Darling. Eine langjährige, zeitintensive Liebe. Als Dressurreiterin hat Yvonne früher viele Auszeichnungen abgeräumt. «Beim Dressursport geht es um Perfektion, es braucht wie in meinem Job viel Selbstdisziplin.» Neben den Reitstiefeln zieht Yvonne regelmässig ihre neonfarbenen Joggingschuhe an oder krault im kalten Nass Länge um Länge. «Ich brauche viel Abwechslung und möchte immer wieder Neues ausprobieren.» Ihr nächstes Ziel: Surfen auf Hawaii. SANITAS MAGAZIN 2 / 2019


ENTWICKELN FÜR MORGEN

Wenn Körper und Technik verschmelzen, um Menschen mit Bewegungseinschränkung den Alltag zu erleichtern, dann sind Forscher im Labor für Sensomotorische Systeme der ETH Zürich am Werk. Ihre Vision: Prothesen das Fühlen beibringen. Text Clau Isenring Fotos Filipa Peixeiro

Mensch und Maschine vereint «Exoskelette oder Prothesen, die übermenschliche Fähigkeiten verleihen, gibt es nur im Film», stellt ETH-Professor Robert Riener gleich zu Anfang klar. Der Superheld, der tagelang schwer beladen durch die Wüste stürmt, wird laut Robotikexperte Riener noch eine ganze eile antas toff bleiben. icht zuletzt, weil nach einer halben Stunde die Batterien leer sind. Passive Beine, aktive Arme Beispiel Beinprothesen: Sie schwingen beim Laufen durch die Körperbewegung des Trägers einfach nur passiv mit. «Sogar die futu-

Exoskelett Hoffnung für Menschen mit Lähmungen und Muskelerkrankungen sanitas.com/exoskelett

ristischen Prothesen im Spitzensport sind nur sehr einfache und robuste Technik in Form von superleichten, elastischen Federn», betont Robert Riener. Beim Aufwärtsgehen und Treppensteigen ist das passive Prinzip aber ein Handicap, denn hier müsste das künstliche Knie Kraft erzeugen können. «Es gibt zwar bereits aktive Knieprothesen», erklärt Riener, «doch die kosten bis zu 80 000 Franken und die Technik ist noch zu wenig ausgereift.» Sie müssen noch zuverlässiger und einfacher bedienbar werden, um im Alltag Stürze und Verletzungen möglichst aus> zuschliessen.

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ENTWICKELN FÜR MORGEN

PluSport-Spende Wie Norbert Strittmatter dank Spenden von Sanitas Kunden zu einer neuen Prothese kam. sanitas.com/ spende

Schritt für Schritt zur fertigen Prothese: In der Werkstatt der Balgrist Tec in Zürich werden Bein- und Armprothesen gefertigt, die in ganz Europa vertrieben werden.

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Aktive Knieprothesen, die Kraft ausüben können, gibt es bisher nur zu einem Preis von rund 80 000 Franken. Zudem ist die Technik noch wenig ausgereift.

Wissen, was die Prothese tut Befehle vom Hirn zur Prothese kommen also bereits an. Schwieriger ist die Rückmeldung on e egungsem findungen on der Prothese ans Hirn. Oder anders gesagt: Wer seine Prothese nicht sieht, hat keine Ahnung, ob seine künstliche Hand gerade eine Faust macht oder offen ist. Eine erausforderung für Riener und sein Team: «Wir experimentieren im Labor mit Prothesen und Exoskeletten, die das Signal der Bewegung auf die Haut oder sogar in den Körper hinein zurückspeisen. Bewegungen werden so spürbar.»

«Es wird noch lange dauern, bis jemand mit einer Handprothese auf dem Klavier Bach spielt. Aber wir arbeiten daran.»

Em findungen ie eich, rau oder fein an die er en eitergeben k nnen. abei gilt es, elektrische Impulse von der künstlichen Fingers itze so zu übersetzen, dass sie die er en richtig stimulieren, sonst wird bereits das Anzünden eines Streichholzes zur Herkulesaufgabe, weil sich die Kraft der Finger nicht mehr zuverlässig dosieren lässt. Robert Riener lässt sich davon nicht beirren: «Es wird noch lange dauern, bis jemand mit einer Handprothese auf dem Klavier Bach spielt. Aber wir arbeiten daran.»

Foto: zVg

Bei Armprothesen ist dagegen bereits heute wesentlich mehr Hightech im Spiel. Einerseits weil der Mensch mit Armen und Händen komplexe Bewegungen durchführt, die einen eigenen Antrieb benötigen. Andererseits aber auch weil das Risiko einer Verletzung kleiner ist. «Lässt die künstliche Hand ein Wasserglas fallen, ist das nicht so gefährlich wie ein Sturz mit einer unzuverlässigen Knieprothese», begründet Riener diesen Vorsprung. So gibt es heute bereits Armprothesen mit vielen Motoren, die Handgelenk und Finger einzeln antreiben. Über Muskelelektroden wird die Anspannung von Muskeln im Armstumpf gemessen und in Bewegung der Prothese übersetzt.

Robert Riener Professor Robert Riener, 50, leitet das Labor für Sensomotorische Systeme an der ETH Zürich sowie die Reha-Robotik-Gruppe an der Universitätsklinik Balgrist. Mit seinem Team entwickelt er Technologien, die Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern. 2016 hat er mit der ETH Zürich den Cybathlon lanciert (cybathlon. com), in dessen Rahmen sich Menschen mit Behinderung mit Hilfe modernster technischer Unterstützung in diversen Disziplinen messen.

Künstliche Gefühle Apropos spüren: Ein weiteres Forschungsfeld sind Hightech-Fingerprothesen, die sogar SANITAS MAGAZIN 2 / 2019

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SANI UND ELINA

Wet tbewerb

Wer landet im Sägemehl? Sani und Elina beobachten gespannt, wie sich zwei kräftige Männer mit Griffen und ch üngen gegenseitig aufs Kreuz legen ollen. ach mit bei unserem ettbe erb und ge inne mit et as Glück einen ucksack aus dem Shop des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes!

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Mal das Bild bunt aus und sende uns einen Scan an redaktion@sanitas.com. Oder stecke die Seite in einen Briefumschlag und schick ihn an: Sanitas, Redaktion Magazin, Jägergasse 3, Postfach, 8021 Zürich. Bitte gib auf jeden Fall deine Adresse und Telefonnummer an! Einsendeschluss ist der 22. Juli 2019. Die Gewinner werden schriftlich informiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen.


LEXIKON

Dental

Karenzfrist Die Zeit, die Versicherte nach Abschluss einer Zusatzversicherung warten müssen, bis eine Leistung bezahlt wird, nennt sich Karenzfrist. Diese kommt bei Themen wie Mutterschaft oder Zahnbehandlungen zum Tragen oder wenn eine Leistung versichert werden soll, die in naher Zukunft beansprucht wird. Beispielsweise wenn ein Versicherter direkt vor einem geplanten Spitalaufenthalt in die private Abteilung wechseln möchte. Die Karenzfrist dient dazu, Missbrauch zu verhindern. Denn mit einer Versicherung schützen sich Versicherte vor einem eventuellen Schadensfall. Ohne Karenzfrist wäre es möglich, dass beispielsweise jemand eine Zahnversicherung abschliesst, wenn der Termin für eine grössere Zahnbehandlung bereits vorliegt. Solche Fälle würden hohe Kosten verursachen. Die Karenzfrist dient also dazu, die Versicherten und die Versicherung zu schützen.

Kostenbeteiligung Die Versicherten müssen sich an den Heilungsund Behandlungskosten beteiligen. So schreibt es das Gesetz in der Schweiz vor. Die sogenannte Kostenbeteiligung setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: einem wählbaren Fixbetrag pro Jahr (Franchise), dem gesetzlich geregelten Selbstbehalt und bei einem Spitalaufenthalt dem Spitalkostenbeitrag. Die Kostenbeteiligung gilt pro Kalenderjahr. Leistungen der Grundversicherung begleichen die Versicherten selbst, bis die gewählte Franchise erreicht ist (300, 500, 1000, 1500, 2000, 2500 Franken). Danach bezahlen die Versicherten nur noch 10 Prozent der Heilungskosten oder maximal 700 Franken. Den Rest übernimmt die Versicherung. Bei Mutterschaft entfällt die Kostenbeteiligung. Ebenso bei Unfällen, wenn die versicherte Person über den Arbeitgeber versichert ist (UVG).

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Dental – die Zahnpflegeversicherung für ein sorgloses Lächeln Zahnbehandlungen können teuer werden. Denn die Grundversicherung übernimmt nur wenige krankheitsbedingte Behandlungen. Mit der Zusatzversicherung Dental sind Sie sorgenfrei. Sie deckt 80 Prozent aller Kosten wie kieferorthopädische und -chirurgische Behandlungen sowie Vorsorgemassnahmen. Für Dental gilt eine Karenzfrist von 6 Monaten. Mehr Informationen sanitas.com/zahn

Krankenversicherungsgesetz (KVG) Das Bundesgesetz über die Krankenversicherung ist das wichtigste Gesundheitsgesetz in der Schweiz. Ziel ist es, die Bevölkerung im Krankheitsfall finanziell abzusichern und eine faire Grundlage für alle zu schaffen: Jede Person – egal welchen Alters und mit welchem Gesundheitszustand – soll Zugang zu den gleichen medizinischen Leistungen haben. Das KVG schreibt daher nicht nur vor, dass alle in der Schweiz wohnhaften Personen krankenversichert sein müssen. Es definiert zudem, welche Leistungen die Grundversicherung abdeckt. Das heisst, dass alle Krankenversicherer die gleichen Leistungen in der Grundversicherung anbieten müssen.

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