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Die deutschen Massenmedien im Wandel Seit Cannabis im US-Bundesstaat Colorado zu einem legalen Geschäft wurde, scheinen immer mehr deutMartin Müncheberg sche Massenmedien ihre Einstellung in Bezug auf Cannabis geändert zu haben.

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Schon Anfang des Jahres vermeldete das Polit-Magazin "Frontal 21" (ZDF), dass die Legalisierung in Colorado ein "Millionengeschäft ist, an dem jetzt nicht mehr die Drogenkartelle, sondern die Unternehmen und der Staat verdienen." In dem ZDF-Bericht kommt unter anderem auch der deutsche Strafrechtsprofessor Lorenz Böllinger zu Wort und erklärt: "Der Drogenkrieg ist eklatant gescheitert - er ist auch bei uns gescheitert, denn die Drogen sind erhältlich. Man kann daher nur mit dem Mittel der Legalisierung diese Verfügbarkeit für den Staat zurückerlangen." Professor Böllinger hat eine Petition an den deutschen Bundestag verfasst, in dem er die Legalisierung von Drogen fordert - diese Petition wurde von fast der Hälfte aller deutschen Strafrechtsprofessoren unterschrieben und "Frontal 21" kommentierte: "In Berlin weiß man längst, dass die Kriminalisierung von Cannabis viele neue Probleme schafft - dennoch hält die Bundesregierung seit Jahren daran fest." Auch auf RTL wird das Thema Cannabis nun deutlich differenzierter behandelt - vor allem in der Mitte März ausgestrahlten, einstündigen Sendung "Das Jenke Experiment", in der Journalist Jenke von Wilmsdorff am eigenen Leib die Wirkung von Cannabis erforschte. Vorher ging er zum Arzt, um seinen allgemeinen Gesundheitszustand ("Blut Lunge, Herz - das ganze Programm") feststellen zu lassen und dann kiffte er, soviel er konnte (bis zu 6 Tüten am Tag). Später fand er im Internet die Aussage von US-Präsident Obama, dass Kiffen nicht gefährlicher als Alkoholkonsum sei und dass Obama die Legalisierung von Cannabis in den Bundesstaaten Colorado und Washington begrüße. Klar, dass Reporter Jenke sofort in die USA fliegen und sich vor Ort alles selber anschauen muss-

te. Natürlich kam Jenke auch nicht um das Kapitel "Cannabis als Medizin" herum und besuchte Deutschlands ersten offiziellen Cannabispatienten, um in Folge einzusehen, dass Cannabis eine wertvolle Medizin ist, die immer noch vielen Menschen vorenthalten wird. Zum Schluss begab sich Jenke noch einmal zu seinem Arzt und konnte von diesem beruhigt werden: „Aus medizinischer Sicht ist wirklich alles gut – Sie haben das blendend überstanden, von daher gesehen, gibt es keine Auflagen. Alles ist wunderbar.“ In der auf „Das Jenke Experiment“ folgenden Sendung „Extra – Das RTL-Magazin“ wurde Jenke dann von der etwas irritiert wirkenden Birgit Schrowange gefragt, ob er selbst für eine Legalisierung von Cannabis sei. Jenke antwortete: Als Medizin sowieso und auch als Genussmittel für Erwachsene sollte Cannabis in Deutschland legalisiert werden. Man mag es kaum glauben – auf RTL kann man sich nun unwidersprochen für eine Cannabislegalisierung aussprechen! Auch Pro7 scheint seine Meinung über Cannabis geändert zu haben, wie ein Galileo-Bericht von Anfang April belegt, der von dem wirtschaftlichen „Cannabis-Boom“ in den USA durchweg positiv berichtet und mit den Worten schließt: „Vom Koch zum Cannabis-Millionär, vom Gelgenheits-Jobber zum Großanbauer oder mit einem vollgequalmten Luxusbus zum Touri-Krösus. Hier, in der schönen, neuen Cannabis-Welt von Colorado scheint zur Zeit mit der richtigen Idee alles möglich zu sein.“ Selbst der „Spiegel“, der zuvor auch schon mal „Die Seuche Cannabis“ auf seinem Titel

präsentierte, berichtet mittlerweile eher sachlich als demagogisch und portraitierte Anfang April den ehemaligen MicrosoftManager Jamen Shively, der nun lieber mit Cannabis Karriere machen will. Schließlich werde in Kalifornien mit dem Anbau von Cannabis inzwischen mehr Geld verdient als mit Weizen und Gemüse zusammen: "Das ist ein grüner Goldrausch mit geschätzt 100 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr." Seine ersten Shops will der Ex-Manager im Stil hochwertiger Zigarrenläden eröffnen. Langfristig verfolge Shively das Ziel, "der größte Verkäufer von Cannabis auf der ganzen Welt zu werden". Allerdings wurde im Februar auch vielfach von den „ersten zwei Cannabis-Toten“ berichtet, die sich angeblich in Düsseldorf zu Tode gekifft hatten. Diese Behauptung wurde jedoch wenig später widerlegt – u. a. von der Wochenzeitung „Die Zeit“: "Die einzelnen Befunde stützen diese Behauptung nicht", sagt Michael Tsokos, Leiter der Rechtsmedizin an der Berliner Charité. Er hat sich die Fallstudie aus Düsseldorf angeschaut. "Aus ihnen geht hervor, dass der 23-jährige Verstorbene schwer am Herzen vorerkrankt war. Hätte er nicht zufällig am Tag vor seinem Tod Cannabis geraucht, wäre ein Zusammenhang mit seinem Tod gar nicht hergestellt worden." Aber was ist mit dem 28-Jährigen? "Fälle, in denen die Todesursache unklar ist, haben wir vereinzelt immer wieder. Cannabis als Ursache zu vermuten, ist für mich nur eine Verlegenheitsdiagnose."


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