risControl 10/2015

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n der letzten Ausgabe haben wir uns mit lebenslangem Lernen und der Aus- und Weiterbildung im universitären Bereich beschäftigt. Diese Ausgabe widmet sich dem Lehrberuf Versicherungskauffrau/ Versicherungskaufmann. Es gibt diesen Lehrberuf noch nicht so lange, die meisten haben als jugendliche Angestellte begonnen. Heute ist dieser Beruf mehr denn je, so sieht das auch Wolfgang Kaiser HDI Versicherung, eine soziale Herausforderung für jeden Einzelnen. Auch die Meinung zum Thema Lehrberuf von KR Robert Bilekm Personalchef Wiener Städtische Versicherungm und Thomas Kellerberger, Abteilungsleiter im Personalbereich der Allianz Versicherung, können Sie lesen. Wer das Potenzial des Berufes Versicherungsvermittler erkennt, wird sicherlich noch viele Jahre erfolgreich in dieser Branche tätig sein. Aber es nicht von der Hand zu weisen, dass es eine Tätigkeit ist, die ein immer währendes Lernen erfordert. Auch wenn es Internetforen gibt, unzählige Informationen über Onkel Google abrufbar sind, die wirkliche Risikoeinschätzung kann nur jener einschätzen, der weiß, wo die Alltagsgefahren lauern, wie die Absicherung des Staates erfolgt und

wo vielleicht Lücken, die existenzbedrohend sind, entstehen können. Wie wichtig die Weiterbildung ist und wie hoch das Interesse ist, zeigte auch unser eigener Thementag Berufsunfähigkeit. Hier trafen sich hoch qualifizierte Versicherungs- und Finanzdienstleister die mitten im Berufsleben stehen, das Produkt „Berufsunfähigkeitsversicherung“ in ihrem Portfolio haben und dennoch Interesse an der Vertiefung des Themas hatten. Produktbeschreibung und Bedingungswerk ist das eine, aber die emphatische Darstellung des Falles einer Berufsunfähigkeit, und die damit einhergehende Problematik hat so manchen über das Thema nachdenken lassen. Burn Out und der gesellschaftliche Umgang damit, wurde thematisiert. Weiterbildung hört nicht auf mit dem Besuch einer Produktschulung auf. Es bedarf mehr, denn die Ansprüche der Konsumenten werden immer höher und da reicht die Erklärung eines Produktes nicht mehr aus, steuerliche Aspekte und gesellschaftspolitische Stellungen sind beim Kunden zusätzlich abzuklären. Und um diese ganze Spektrum abdecken zu können, muss viel in sein eigenes Wissen investiert werden. (Lesen Sie den Nachbericht in der November Ausgabe).

KR Robert Bilek, Personalchef Wiener Städtische Versicherung

Die Wiener Städtische beschäftigt permanent rund 150 Lehrlinge in ganz Österreich, damit sind wir einer der größten Lehrlingsausbildner in der Branche. Seit zehn Jahren bilden wir Jugendliche speziell für den Außendienst aus. Die Anforderungen sind hoch: Freude am Kontakt mit Menschen, Eigenmotivation, Verantwortungsbewusstsein und Verkaufsgespür sind Voraussetzung, das notwendige umfangreiche Versicherungswissen bekommt man in der Ausbildung vermittelt. Leider bekommen wir in letzter Zeit weniger Bewerbungen als wir uns wünschen würden. Zusätzliche Erschwernis: Der Besuch von höheren Schulen wird teilweise an-

gerechnet und dadurch die Lehrzeit verkürzt – für die Jugendlichen oft eine große Herausforderung, den Lehrstoff in der verbleibenden Zeit unterzubringen, das betrifft auch die duale Ausbildung, die ebenfalls auf drei Jahre ausgelegt ist. Stolz sind wir darauf, dass etwa 350 junge Menschen in den letzten Jahren ihre Lehre bei uns erfolgreich absolviert haben, ein Drittel davon mit „ausgezeichnetem“ oder „gutem“ Erfolg. Und wir wurden vor kurzem als „Top-Lehrbetrieb“ in Wien ausgezeichnet. Pro Jahr nehmen wir 100 Lehrlinge zwischen 17 und 20 Jahren - gerne auch Schulabbrecher - auf – und es könnten noch mehr sein!

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