Dorf-Blitz
Bassersdorf
9/2011
17
glow-Bewegungswoche in Bassersdorf
Mädchenriegenstunde, Tai Ji und Line Dance Vom 10. bis am 19. September fand in Bassersdorf die vierte glow-Bewegungswoche statt. Auch heuer war das Angebot an Schnupperkursen sehr vielfältig. Die Entscheidung fiel nicht leicht, über welche Bewegungsarten der Dorf-Blitz berichten wollte. Möglichst kunterbunt, lautete dann das Motto. von Monica Plüss Als sanfter Einstieg beginne ich mit Zuschauen bei der Mädchenriege. Zu den wöchentlich trainierenden Mädchen gesellen sich drei neue Gesichter, die schnuppern. Was ja auch Zweck der glow-Bewegungswoche ist. Alexandra Hartmeier und Patricia Eisenhut begrüssen die Kinder und starten das Aufwärmen mit dem Spiel «Lueged nöd ume, de Fuchs gaht ume». Da auch gleichzeitig für das Rangturnen Ende September trainiert wird, begibt sich diese Gruppe ins Freie, um Weitsprung zu üben. Den Mädchen wird erklärt, wie wichtig der energiegeladene Absprung an der richtigen Stelle ist, und dass man bei der Landung nach vorne fallen sollte, da ja immer der hinterste Punkt gemessen wird. Mit viel Elan springen die Kinder in den Sand. Nach einigen gemessenen Sprüngen findet das Training mit Ballspielen seinen Ausklang. Nach 90 intensiven Minuten waren einige Wangen rot und die Gesichter glücklich.
Tai Ji wirkt wie ein Jungbrunnen. (Bilder: Monica Plüss)
spannend, ist aber in der Umsetzung gar nicht so einfach. Bald spüre ich, dass vor allem Konzentration gefördert ist, und nicht wie beim Sport die Kondition. Diese Übungen in Cantienica-Therapie verbessern sportliche Leistungen, lindern Schmerzen oder lassen diese gar ganz verschwinden. Eines ist klar, in einer Lektion lernt man das nicht, dafür braucht es mehrere Stunden. Aber die erste Erfahrung damit ist eindrücklich.
Umarme den Tiger Mein nächster Termin führt mich in die Tanzschule Marciano zu einer Tai Ji-Probelektion, erteilt durch Myrta de Nia, mit bürgerlichem Namen Myrta Schorer. Nebst Tai Ji ist die Bewegungsform Nia ihre grosse Passion; ein Tanz über Körper, Geist und Seele. Eine Frau voller Power und Lebensfreude. Deshalb nimmt man ihr sofort ab, was sie über die Philoso-
Vernetzung einmal anders In der Trainings-Methode für Körperform und Haltung bin ich dann selber gefordert. Weil ich diese nicht kenne, nehme ich an der Einführungslektion teil, in der Sibylle Rathgeb erklärt, dass die Übungen von Benita Cantieni, die selber an einer Wirbelsäulenverkrümmung litt, entwickelt wurden. Diese Bewegungsform schult in einer anatomisch logischen Präzision die Körperwahrnehmung, und wie ich dann schnell in der darauffolgenden Trainingsstunde bemerke, vor allem jene der Sitzbeinhöcker und des Beckenbodens. Ein weiterer Fokus liegt darauf, das Skelett optimal auszurichten und die Tiefenmuskulatur zu vernetzen. Aha, das tönt
Line dance für jedes Alter.
Ballspiel zum Abschluss der Mädchenriegen-Lektion.
phie von Tai Ji erzählt. Alles kommt authentisch rüber, dass ich mich freue, bis es losgeht. Und schon ist die Frau in Bewegung, führt uns die Abläufe der fünf Elemente vor: Feuer, Wasser, Holz und Wind, Gold, Erde; ein Tanz der Langsamkeit. Aufforderungen zu den Bewegungen lauten beispielsweise «Umarme den Tiger und komm wieder zurück auf die Spitze des Berges.» Die Gesten sind harmonisch, einfach, fliessend und jede der Teilnehmerinnen kann sich so tief darauf einlassen oder aus sich herausgehen, wie sie mag. Myrta de Nias Versprechen, dass dieses Training die Lebenskraft im Körper zum Fliessen bringt, Freude im Herzen weckt und den Geist weitet, bewahrheitet sich. Gestärkt, beflügelt und energievoll verlasse ich den Raum, offen für die Herausforderungen des Alltags.
Tanzen ohne Partner «Tanzen ohne Partner in einer Gruppe, getanzt wird zu Countryoder moderner Musik.» So etwa war dieser Anlass ausgeschrieben. Für mich als Anti-Tanz-Talent braucht es ein wenig Mut, an dieser von den «Country-Birds» organisierten Lektion teilzunehmen. Damit ich outfitmässig nicht gerade aus der Reihe tanze, staube ich meine CowgirlBoots ab und ziehe eine Bluse mit Karos zu Jeans an. Allerdings bin ich mit diesem Aufzug die Einzige unter elf Frauen und einem Mann, aber ist ja egal. Martina Lenherr begrüsst uns. Schon stehen wir in einer Reihe nebeneinander und üben die ersten Schrittkombinationen ein. Dies erfordert eine gute Portion Konzentration und Taktgefühl, bald ist daher die Reihe nicht mehr als solche erkennbar. Gut, dass ich auch noch die Aufgabe zum Fotografieren habe, denn schnell bin ich mit den Schrittkombinationen überfordert, andere haben den Dreh schnell raus und schon bald sieht es ganz ordentlich aus, fast wie am Country-Festival. Übrigens gibt es von diesem Tanzstil weltweit Wettkämpfe, soweit haben wir es an diesem Abend nicht gebracht, dafür hat es allen Spass gemacht.