Schmerzfrei

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SCHMERZFREI

dabei

Wir sind

Schmerz, lass nach!

Haben Sie heute auch schon ein lautes „Autsch!“ oder „Aua!“ von sich gegeben? Vielleicht weil Sie mit dem kleinen Zeh gegen das Stuhlbein gestoßen sind? Weil Ihr Nacken sich nach einem langen Tag im Büro mit Ver spannungen meldet? Oder Ihr stressiger Alltag Kopfschmerzen verursacht? Es ist erstaunlich, wie sehr unser Leben von dieser Art beißender, bohrender, ziehender oder brennender Beschwerden begleitet ist. Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. sind etwa 17 Prozent aller Deutschen von

lang anhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen – also mehr als zwölf Millionen Menschen. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen dauert es länger als zwei Jahre, bis sie eine wirksame Schmerzbehandlung erhalten. Ein Patentrezept oder eine Wunderpille gegen jegliche Form von Pein gibt es nicht. Einfach hinnehmen und aushalten müssen wir Schmerzen heutzutage in den meisten Fällen zum Glück aber auch nicht. Wir zeigen Ihnen die besten Therapien und Verfahren für ein möglichst schmerzfreies Leben.

INHALTSVERZEICHNIS

LEITARTIKEL

MIGRÄNE

GÜRTELROSE

RÜCKENSCHMERZEN

Frühzeitig an den Schmerzherd — 3

Kein Schicksal, das hingenommen werden muss — 5

„Die Komplikationen werden häufig unterschätzt“ — 6

Problemzone Iliosakralgelenk — 8

IMPRESSUM

Projektmanagement Yvonne Kittler, yvonne.kittler@reflex-media.net, Myriam Krämer, myriam.kraemer@reflex-media.net, Ida Paradies, ida.paradies@reflex-media.net Redaktion Nadine Effert, Mark Krüger, Tobias Lemser Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock/Getty Images, Coverbild iStock/AYakovlev Druck Badische Neueste Nachrichten Badendruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Nadine Effert, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 12. März 2025 in DIE WELT. Der Reflex Verlag und DIE WELT sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Für uns steht die bestmögliche Lesbarkeit der Texte an erster Stelle. Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.

Vivira Health Lab GmbH 3 c/o Mindspace Krausenstraße 9–10 10117 Berlin www.vivira.com

DMKG-Initiative 4 „Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen“ Oettingenstraße 25 80538 München www.attacke-kopfschmerzen.de

Lundbeck GmbH 5 Ericusspitze 2 20457 Hamburg www.lundbeck.com/de

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG 7

Unter den Linden 36 10117 Berlin www.de.gsk.com

SI-BONE Deutschland GmbH 8 Steubenstraße 46 68163 Mannheim www.si-bone.de

Avicenna Klinik GmbH 9 Paulsborner Straße 2 10709 Berlin www.avicenna-klinik.de

Caritas-Klinik Dominikus 10 Kurhausstraße 30 13467 Berlin www.caritas-gesundheit.de

Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. 11 Stader Straße 6 27432 Bremervörde www.agr-ev.de

BVOU e. V. 11 Straße des 17. Juni 106–108 10623 Berlin www.bvou.net

Skechers USA Deutschland GmbH 12 Waldstraße 66 63128 Dietzenbach www.skechers.de

Frühzeitig an den Schmerzherd

LEITARTIKEL | VON TOBIAS LEMSER

Von morgens bis abends unter Schmerzen zu leiden, kann für Betroffene sehr belastend sein – erst recht, wenn sich die Beschwerden chronifiziert haben. Nur was können Leidgeplagte tun, um dem Dauerschmerz zu entfliehen?

Erster Schritt: ein spezialisiertes Zentrum aufsuchen. Wenn da nicht die teils sehr weiten Anreisen wären, wie eine Datenanalyse aufzeigt.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag pochende Kopfschmerzen: Wer kennt das nicht! Zurückzuführen zumeist auf Flüssigkeitsmangel, bestimmte Lebensmittel oder Stress. Schwören die einen auf viel Trinken oder starken Kaffee, greifen andere direkt zur Schmerztablette, um die lästigen Beschwerden in der Denkzentrale schnell wieder loszuwerden.

Wichtige Schutzfunktion

Aber warum hat es die Natur überhaupt eingerichtet, Schmerzen zu verursachen? Letztendlich stellen sie eine sinnvolle Schutzfunktion dar. Ob bei Schnittverletzungen oder Organproblemen wie einer Blinddarm- oder Zahnentzündung hilft der Schmerz, eine Störung aufzudecken. Es kommt zu akuten Schmerzen, die signalisieren: Abhilfe schaffen! Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist. Mit „Sinneserlebnis“ ist laut Erläuterung der

Deutschen Schmerzgesellschaft gemeint, dass der Schmerz als brennend, stechend, bohrend oder reißend empfunden werden kann. Der Begriff „Gefühlserlebnis“ geht dagegen auf die emotionalen Anteile des Schmerzes ein, der zum Beispiel als quälend, mörderisch oder erschöpfend beschrieben werden kann. Beide Aspekte im Erleben von Schmerz sind untrennbar miteinander verbunden.

Zwölf Millionen Betroffene Wie Daten der Statista Consumer Insights zeigen, sind Schmerzen in Deutschland das größte

„Mir hilft die App auf Rezept gegen Rückenschmerzen“

Sonja B. aus Berlin (77) ist chronische Rückenschmerzpatientin. Sie nutzt die App auf Rezept ViViRA, eine digital angeleitete Bewegungstherapie. Patientinnen und Patienten bekommen täglich vier personalisierte Übungen zur Reduktion von Rückenschmerzen. Die Wirkung ist klinisch erwiesen, entsprechend ist ViViRA dauerhaft vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Regelversorgung zugelassen.

Sonja, welches Ziel verfolgen Sie mit der Bewegungstherapie? Ich habe chronische Beschwerden, die

meinen Alltag einschränken. Ich möchte meinen Rücken kräftigen und die Schmerzen reduzieren.

Was veranlasste Ihren Arzt und Sie, eine alternative Therapiemöglichkeit zu suchen? Einmal wöchentlich Reha-Sport war mir nicht genug. Der Kurs war zudem termingebunden. Ich wünschte mir ein individuelles Training in höherer Frequenz, das besser in meinen Alltag passt. Bei der Physiotherapie war es schwer, Termine zu bekommen.

Wie verliefen Verordnung und anschließende Aktivierung von ViViRA? Zunächst fragte mich

Muskelschmerzen können Folge dauerhafter Anspannung oder Überlastung sein.

Gesundheitsproblem. 61 Prozent der hierzu Befragten gaben in der im Juni 2024 veröffentlichten Untersuchung an, in den vergangenen zwölf Monaten Rücken-, Kopf- oder andere Schmerzen gehabt zu haben. Die beruhigende Nachricht: Akute Schmerzen verfliegen nach wenigen Tagen oder Wochen von allein. Unangenehm wird es jedoch dann, wenn sie das nicht tun, also von Dauer sind und sich chronifizieren. Von chronischen Schmerzen ist dann die Rede, wenn die Schmerzen keine eindeutige körperliche Ursache haben und länger als sechs Monate andauern. Allein in Deutschland

mein Arzt, ob ich mir eine digital angeleitete Bewegungstherapie für zu Hause vorstellen könne. Wichtig sei, dass ich die Übungen mehrfach pro Woche mache. Der Arzt gab mir ein Informationsblatt von ViViRA und sagte, ich solle das Rezept direkt bei ViViRA hochladen, um es an die Krankenkasse weiterzuleiten. Zwei Tage später erhielt ich von meiner Kasse den ViViRA-Freischaltcode. Mit der Therapie starten konnte ich bereits am ersten Tag.

Wie ist Ihre Erfahrung mit der ViViRA App? Das Gute an ViViRA ist, dass ich nirgendwo hinfahren muss und trainiere, wenn es mir passt. Das personalisierte Training ist gut, weil sich die Übungen immer weiterentwickeln. Bei ViViRA wird alles per Video, Ton und Text erklärt. Das hilft mir, die Übungen korrekt auszuführen. Die Übungen sind für mich gut umsetzbar.

Wie lange dauerte es, bis Ihre Rückenschmerzen zurückgingen? Weil ich mit der Physiotherapie nicht weiterkam und die

MEHR INFORMATIONEN

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind Apps auf Rezept, die seit 2020 von allen Ärztinnen und Ärzten in der Regelversorgung verordnet werden können. Sowohl alle gesetzlichen Krankenkassen als auch die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Schmerzen nicht weggingen, war ich motiviert, ViViRA konsequent zu nutzen. Zu Beginn habe ich täglich mit ViViRA trainiert. Die Übungen wirkten schneller, als ich dachte, schon nach zwei Wochen ging es besser. Inzwischen mache ich ViViRA mehrmals pro Woche. Ich fühle mich sicherer und bin insgesamt entspannter. Wenn der Schmerz wiederkommt, habe ich ViViRA in der Tasche. ViViRA gehört heute zu meinem Alltag.

Mehr Informationen finden Sie hier: www.vivira.com/schmerzfrei/

leiden mehr als zwölf Millionen Menschen an einer Form von chronischem Schmerz. Ob Rückenschmerzen, Migräne oder die Folgen von Gürtelrose: All diese Erkrankungen können das Leben massiv beeinträchtigen.

Lange Anfahrtswege

Ein Problem, das mit Schmerzen oftmals in Verbindung steht, ist die damit einhergehende eingeschränkte Mobilität. Gerade die täglichen Fahrten zur Therapie geraten zur unüberwindbaren Hürde, welche die Patientinnen und Patienten zusätzlich auslaugt. „Viele Betroffene können ein interdisziplinär multimodales Therapieangebot nicht in Anspruch nehmen, wenn sie zu weit entfernt wohnen, kein Auto, zu wenig Geld für tägliche Anfahrten, keine angemessene Anbindung an den ÖPNV haben oder schlichtweg zu erschöpft sind, um häufige Fahrten zu schaffen“, gibt Professor Dr. med. Frank Petzke, Präsidiumsmitglied der Deutschen Schmerzgesellschaft, zu bedenken.

Laut einer Datenanalyse von 1.000 Modellpatienten, die Experten der Deutschen Schmerzgesellschaft im Juni vergangenen Jahren präsentierten, beträgt die Anfahrt zu universitären Schmerzambulanzen zwischen 48 und maximal 161 Kilometer sowie zu vollstationären Einrichtungen zwischen 26 und 244 Kilometer. „Insbesondere mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist für 68 bis 75 Prozent der Betroffenen der Weg nur unrealistisch zu bewältigen“, so Petzke.

Hohe Kosten Grundsätzlich sei es zentral, über die Entstehung von Schmerz aufzuklären und Betroffenen Wege daraus aufzuzeigen, betont Thomas Isenberg,

Rücken- und Kopfschmerzen in Deutschland am häufigsten Anteil der Befragten, die in den letzten 12 Monaten Schmerzen hatten

Rückenschmerzen

Kopfschmerzen

Gelenkschmerzen

Muskelschmerzen

Magenschmerzen

Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft. Schmerz werde häufig unterschätzt, wodurch nicht nur die Lebensqualität erheblich gemindert wird, auch verursachen chronische Schmerzen hierzulande jährliche Kosten von rund 38 Milliarden Euro. „Es ist daher wichtig, Schmerzen frühzeitig zu behandeln“, so Isenberg. „Doch bei mehr als der Hälfte aller Menschen mit chronischen Schmerzen dauert es mehr als zwei Jahre, bis sie eine wirksame Schmerzbehandlung erhalten.“ Schnelles Handeln ist auch gefragt, um Schmerzgeplagte vor einer gewissen Behandlungsresistenz zu bewahren. Dies trifft vor allem dann zu, wenn sich bereits ein sogenanntes Schmerzgedächtnis im

Migräne verstehen: Attacken und Arbeit bewältigen

Migräne äußert sich durch starke Kopfschmerzen, die sich bei Bewegung verschlimmern. Oft treten zusätzlich Übelkeit, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit auf. Diese neurologische Erkrankung betrifft mehr als zehn Prozent der Menschen in Deutschland, am häufigsten im Alter zwischen 25 und 55 Jahren. Die heftigen Kopfschmerzattacken beeinträchtigen den Alltag und auch das Berufsleben: Kinder zu versorgen oder zur Arbeit zu gehen, kann schwer oder unmöglich sein.

Patientenvideo „Kopfschmerzen im Job? So managen Sie Migräne am Arbeitsplatz“

Migräne lässt sich jedoch gut behandeln. Wer häufig darunter leidet, sollte sich neurologisch untersuchen lassen. Medikamente können den akuten Migränekopfschmerz lindern und vorbeugen, um die Zahl der Kopfschmerztage zu verringern. Auch regelmäßige Bewegung und Entspannungsverfahren helfen vielen Betroffenen. In der Arbeitswelt können angepasste Beleuchtung, Lärmschutz, ein Rückzugsort oder flexible Arbeitszeiten sehr nützlich sein. Offen über die Erkrankung zu sprechen, ist empfehlenswert, um das Verständnis zu fördern.

Die Website www.attacke-kopfschmerzen.de bietet – neben Expertenwissen – auch ein Video zum Thema an und einen Instagram-Kanal. Dahinter steht die Initiative „Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen“ von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG). www.attacke-kopfschmerzen.de

Zahnschmerzen

Nervensystem gebildet hat. In diesem Fall prägen sich die Nervenzellen den Schmerzreiz ein und lösen ihn auch aus, wenn gar kein Grund mehr dafür besteht. Eine Therapie ist dann schwierig, weswegen Fachleute stets zu einer schnellen fachmännischen Abklärung raten.

Schonen ist keine Lösung Welche Rolle eine Schonhaltung spielt, hängt von der Art der Schmerzen ab. Schmerzen in bestimmten Situationen zu meiden, ist dann besonders sinnvoll, wenn ein Bruch oder eine Verstauchung vorliegt. Gibt es jedoch keine körperliche Ursache, kann solch ein Schonverhalten die Schmerzen sogar verschlimmern und zu einer Chronifizierung führen. Um sich zu schonen, ziehen sich viele Betroffene zurück und vermeiden soziale Kontakte, was jedoch zu weiteren Gesundheitsproblemen wie Depressionen oder Medikamentenabhängigkeit führen kann.

Fest steht: Trotz Forschung, Entwicklung immer wirkungsvollerer Medikamente und Spezialisierung der Behandelnden kann die Therapie chronischer Schmerzen langwierig sein – ein gewünschter schneller Erfolg bleibt angesichts verschiedenster Gründe für Kopf- oder auch

Mehr als zwölf Millionen Menschen leiden an einer Form von chronischem Schmerz.

Rückenschmerzen in der Regel aus. Neueste Therapieansätze chronischer Schmerzen gehen oft weit über Standardmedikamente und operative Eingriffe hinaus. Vielmehr finden psychologische Schmerzbewältigung, Entspannungsübungen, Stressbewältigung, physikalische und manuelle Therapiemethoden Beachtung – für einen Alltag mit weniger Schmerzen und wieder mehr Lebensqualität. 

Kein Schicksal, das hingenommen werden muss

MIGRÄNE | VON NADINE EFFERT

In Deutschland leiden laut Robert Koch-Institut (RKI) etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung an Migräne und den damit verbundenen Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Vermutlich sind es sogar deutlich mehr Betroffene. Viele von ihnen bekommen Fachleuten zufolge keine wirksamen Medikamente.

Heftige, anfallsartige, pulsierende, meist halbseitige Kopfschmerzen sind typische Symptome einer Migräne, aber längst nicht alle. Im Fall einer Migräne mit Aura gehen auch Übel-

Migräne ist die häufigste neurologische Erkrankung in Deutschland.

keit, Licht-, Geruchs- und Lärmempfindlichkeit mit dem Gewitter im Kopf einher. Am sozialen Leben teilnehmen? Arbeiten gehen? So gut wie unmöglich. In Deutschland leben rund 18 Millionen Menschen mit Migräne – darunter weitaus mehr Frauen als Männer. Die meisten davon sind erwerbstätig. Obwohl es heutzutage wirksame migränespezifische Präparate, die sogenannten Triptane, und medikamentöse Prophylaxe-Optionen gibt, erhalten längst nicht alle

Betroffenen eine adäquate Therapie. Laut der Studie „BURDEN 2020“ sind es nur sieben Prozent. Und: Schätzungsweise jede zweite Person mit Migräne behandelt sich selbst, statt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Starke Stigmatisierung

30 Millionen So viele Fehltage fallen jährlich durch Kopfschmerzen an.

Fakt ist: Nach wie vor wird Migräne zu wenig diagnostiziert, weil viele Betroffene leise leiden oder mit ihren Beschwerden in der (Hausarzt-)Praxis nicht ernst genommen werden. Eine neue Studie der Europäischen Migräne- und Kopfschmerzallianz (EMHA), der MigräneLiga Deutschland und der Stiftung Kopfschmerz brachte zutage, dass Migräne stärker stigmatisiert wird als Demenz, Parkinson und Schlaganfall. Eine frühere EMHAStudie zeigt, dass die Wartezeiten für eine Diagnose im Durchschnitt fünf Jahre und für eine angemessene Behandlung weitere drei Jahre betragen.

Kein erhöhtes Risiko

Quelle: MigräneLiga e. V. Deutschland, 2024

Ein anderes Problem: Den hochwirksamen Triptanen eilt der Ruf voraus, das Risiko für eine ganz bestimmte bedrohliche Herz-

Mehr als nur Kopfschmerzen

Kennen Sie das: heftige Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit? Das können Anzeichen einer Migräne sein. Sie äußert sich in Attacken, die mehrere Stunden oder sogar Tage andauern können und den Alltag Betroffener erheblich beeinträchtigen. Schmerzmittel können helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Doch was hilft, wenn die Belastung zu groß wird?

Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz. Die für Migräne typischen starken, in der Regel einseitigen Kopfschmerzen treten oft mit Begleitsymptomen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit auf. Diese

Attacken können bis zu 72 Stunden andauern und den Alltag stark einschränken.1 Wer betroffen ist, sollte unbedingt ärztlichen Rat einholen – denn Migräne ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die man nicht einfach „aushalten“ muss. Die gute Nachricht: Sie ist behandelbar! Fachärztinnen und -ärzte für Neurologie und Schmerzmedizin sind die idealen Ansprechpersonen, um gemeinsam die passende Therapie zu finden.

Vorbeugung statt Abwärtsspirale Bei akuten Kopfschmerzen oder Migräne-Attacken können unterschiedliche Schmerzmittel Linderung verschaffen. Doch wenn der Alltag der Patientinnen und

Kreislauf-Erkrankung zu steigern. Immer wieder wird insbesondere jungen Frauen, der Hauptgruppe unter den Betroffenen, von der Behandlung mit Triptanen abgeraten. „Der Grund dafür ist die Angst vor einem Schlaganfall“, klärt Dr. Wolf-Oliver Krohn, Neurologe und Patientenberater der Deutschen Hirnstiftung, auf. Besonders verbreitet sei diese ärztliche Sorge im Hinblick auf Frauen, die die Pille nehmen. Diese erhöhe das Schlaganfallrisiko anfangs zwar etwas, die zusätzliche Einnahme eines Triptans verstärkt die Gefahr aber nicht. Das zeigte im vergangenen Jahr eine bevölkerungsweite FallCrossover-Studie des Universitätsklinikums Odense in Dänemark. 

Patienten stärker beeinträchtigt wird, die Attacken zunehmen und mehr als vier Tage pro Monat beeinflussen, können Migräne-Prophylaktika helfen, diese Abwärtsspirale zu stoppen. Eine Therapie-Option sind sogenannte CGRP-Antikörper. Diese Wirkstoffe wurden gezielt für die Migräne-Prophylaxe entwickelt. CGRP (= Calcitonin Gene-Related Peptide) ist ein Botenstoff, der an der Schmerzweiterleitung beteiligt ist und eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Migräne spielt. CGRP-Antikörper hemmen diesen Botenstoff oder blockieren die Aktivierung der Rezeptoren. Somit tragen sie dazu bei, das Risiko für eine Migräne-Attacke zu reduzieren.1

Weniger Schmerz, mehr Leben CGRP-Antikörper können die Häufigkeit und Intensität der Migräne-Attacken deutlich reduzieren.1 Damit einher geht oftmals ein niedrigerer Bedarf an Akutmedikamenten.1 CGRP-Antikörper kommen dann zum Einsatz, wenn Betroffene an vier oder mehr Migräne-Tagen im Monat leiden und herkömmliche Medikamente oder andere prophylaktische Maßnahmen nicht (mehr) ausreichen.1 Es gibt verschiedene CGRP-Antikörper, die sich hinsichtlich ihrer Anwendung

unterscheiden: Entweder verabreichen sich die Patientinnen und Patienten diese – in der Regel alle vier Wochen – selbst als Spritze unter die Haut, oder sie erhalten alle zwölf Wochen in der Praxis von Fachpersonal eine Kurzinfusion.1 Studien zeigen: Diese Antikörpertherapien zur Migräne-Prophylaxe können sehr wirksam sein.1

Migräne muss also nicht Ihr Leben bestimmen! Dank moderner Behandlungsmethoden ist es heute besser denn je möglich, diese Erkrankung in den Griff zu bekommen – und die Lebensqualität von Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Hier finden Sie umfassende Informationen zu Ursachen, Symptomen und Therapien sowie praktische Tipps für den Umgang mit Migräne. Zudem stehen Ihnen kostenlose Materialien wie Broschüren und Checklisten zum Download bereit: www.migraene-prophylaxe.de

Mit freundlicher Unterstützung der Lundbeck GmbH 1 Diener H-C. et al. S1-Leitlinie „Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne“, AWMF-Reg.-Nr. 030/057; Stand: Oktober 2022.

„Die Komplikationen werden häufig unterschätzt“

GÜRTELROSE | IM GESPRÄCH MIT NADINE EFFERT

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 300.000 Menschen an Gürtelrose. Die Folgeerkrankung der Windpocken wird oftmals unterschätzt – vor allem, was potenzielle Schmerzen nach Abheilen der Hautsymptome anbelangt. Was damit gemeint ist und wie man sich schützen kann, erklärt PD Dr. med. Michael Überall, Direktor des Instituts für Neurowissenschaften, Algesiologie & Pädiatrie (IFNAP) und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V.

Herr Dr. Überall, was ist ist eine Gürtelrose, und wodurch wird die Erkrankung verursacht?

Gürtelrose, medizinisch Herpes Zoster genannt, ist eine Erkrankung, die Jahre bis Jahrzehnte infolge einer Windpockenerkrankung auftreten kann – ausgelöst durch sogenannte VarizellaZoster-Viren, die sich nach der Primärinfektion lebenslang in Nervenzellen, genauer gesagt in den Hirn- und Spinalganglien, verstecken und unter bestimmten Umständen reaktiviert werden. Mehr als 95 Prozent der Menschen in Deutschland, die älter als 60 Jahre alt sind, tragen diesen DNA-basierten Erreger in sich. Bei jeder dritten Person wird das Virus aktiv und löst eine Gürtelrose aus. Wichtig zu wissen: Bei Gürtelrose handelt es sich nicht um eine Hautkrankheit, sondern eine Erkrankung, die in erster Linie das Nervensystem betrifft.

Was genau kann zu einer Reaktivierung des Virus führen? Hauptrisikofaktor ist das Alter. Die Wahrscheinlichkeit, an Gürtelrose zu erkranken, nimmt also mit den Jahren zu – so steigt das Erkrankungsrisiko ab dem 50. Lebensjahr unabhängig vom eigenen Gesundheitszustand. Warum? Die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nimmt auf natürliche Weise ab, wodurch das Virus leichteres Spiel hat auszubrechen. Aber auch chronische Krankheiten, wie Diabetes, Rheuma, COPD oder Krebs, die Einnahme bestimmter Medikamente sowie

psychischer Stress als weiterer Risikofaktor können die Immunabwehr schwächen. Auch junge Menschen können übrigens an Gürtelrose erkranken – zum Beispiel aufgrund einer Immuntherapie im Rahmen einer Krebsbehandlung, einer Corona-Infektion oder von Hormonschwankungen.

Ist eine Gürtelrose ansteckend? Grundsätzlich kann das Varizella-Zoster-Virus bei Windpocken über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden. Bei einer Gürtelrose ist nur die Flüssigkeit in den Bläschen ansteckend –und das auch nur für Menschen, die noch nie Windpocken hatten. Kommt eine solche Person mit dieser Flüssigkeit in Kontakt, führt die Erstansteckung nicht zu einer Gürtelrose, sondern zunächst zu Windpocken.

Welche Beschwerden weisen auf eine Gürtelrose hin? Typisch ist ein einseitiger, gürtelförmiger Hautausschlag mit brennenden oder juckenden Bläschen – insbesondere im Bereich des Rumpfes oder im Gesicht. Eine Gürtelrose kann sich auch durch vorgeschaltete Missempfindungen bemerkbar machen. Betroffene spüren zuerst ein Jucken, Brennen oder sogar Schmerzen im später betroffenen Bereich. In der Regel klingen diese Symptome innerhalb von wenigen Wochen ab. In jedem Fall sollte bereits beim ersten Verdacht auf Gürtelrose ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn die ursächliche Behandlung mit speziellen antiviralen Medikamenten sollte innerhalb von 72 Stunden nach Ausbruch der Krankheit eingeleitet werden, denn die aktivierten, sich schnell vermehrenden Viren verursachen früh in den Spinalganglien, also in den Nervenknoten im Rückenmark, einen Schaden. Nur so können mögliche Langzeitfolgen im Idealfall vermieden werden. Für uns Schmerzmediziner ist eine akute Zoster-Erkrankung daher immer ein Notfall.

Mögliche Spätfolgen betreffen dabei nicht die Haut … Das ist richtig. Für die Betroffenen in der Regel noch belastender sind die massiven Nervenschmerzen, die über Monate oder gar Jahre anhalten können und die Lebensqualität

So schlägt das Varizella-Zoster-Virus zweimal zu

Windpocken

Die Viren gelangen in den Körper.

Ruhephase

Die Viren ruhen im Körper.

Gürtelrose

Die Viren werden wieder wach.

Kinder infizieren sich bereits in den ersten Lebensjahren mit dem Virus.

Quelle: eigene Darstellung

Einige Viren überleben in den Nervenknoten in der Nähe des Rückenmarks. Sie können dort über Jahre „schlafen“.

Die Viren wandern über die Nervenbahnen an die Hautoberfläche. Es bilden sich schmerzhafte Bläschen, und es kommt zu starken Nervenschmerzen.

SCHON GEWUSST?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose mit einem Totimpfstoff: allen Personen ab 60 Jahren,

• allen Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem durch Krankheit oder Behandlung geschwächt ist, und

• allen Personen ab 50 Jahren mit Grunderkrankungen wie Diabetes, rheumatoider Arthritis, chronischentzündlichen Darmerkrankungen, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma.

stark beeinträchtigen. Diese am häufigsten auftretende Spätfolge wird Post-Zoster-Neuralgie, kurz PZN, genannt. Die Behandlung gestaltet sich komplex, da die Ursachen der Schmerzen aus einer Schädigung beziehunsgsweise Überaktivität des Nervs hervorgehen. Zum Einsatz kommen gemäß Leitlinie Antidepressiva, die verhindern, dass Schmerzsignale im Rückenmark weitergeleitet werden, und Antikonvulsiva, die Nervenzellen weniger erregbar machen, oder von außen spezielle Schmerzpflaster.

Gibt es weitere Komplikationen? Ja, weitere Komplikationen können Gleichgewichts-, Sehoder Hörstörungen sein, wenn die Gürtelrose im Gesicht auftritt beziehungsweise die Viren in Nervenganglien im Gehirn reaktiviert werden. Etwa 30 Prozent der an Gürtelrose erkrankten Menschen sind von Komplikationen betroffen.

Würden Sie sagen, dass die Schmerzproblematik bei Gürtelrose unterschätzt wird? Definitiv. Ich höre aus meinem Praxisalltag immer wieder Aussagen von Patientinnen und Patienten wie „Wenn mir vorher bewusst gewesen wäre, was die Erkrankung für mich bedeutet, dann …“.

„… hätte ich mich impfen lassen.“ Richtig, die Prävention mittels Impfung ist das A und O. Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt eine Impfung gegen Gürtelrose ab 60 Jahren, für Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung bereits ab 50 Jahren. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Das Vakzin ist ab 18 Jahren zugelassen, und die Impfung kann daher in Einzelfällen, etwa vor Beginn einer Tumortherapie, durchgeführt werden.

Angenommen, man hatte bereits eine Gürtelrose: Macht es Sinn, sich trotzdem impfen zu lassen? Ja, auf jeden Fall! Denn Fakt ist, dass man an einer Gürtelrose mehrfach, sogar mit einem erhöhten Risiko, erkranken kann, da das auslösende Virus lebenslang im Körper verbleibt und wieder aktiviert werden kann. Bereits Erkrankte sind also nicht automatisch immun. Sobald der Ausschlag einer Gürtelrose abgeheilt ist, kann man laut STIKO mit einer Impfung gegen einen erneuten Gürtelroseausbruch und somit auch der Gefahr von Komplikationen vorbeugen. 

„Gürtelrose? Die Nervenschmerzen waren unerträglich. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Gürtelrose bekommen kann.“*

Mehr Infos & Risiko-Selbsttest: guertelrosewissen.de

Keine echten Patient*innen gezeigt.

1 Ständige Impfkommission

* Inspiriert durch wahre Geschichten von Betroffenen. Gürtelrose kann Schmerzen verursachen, die über Wochen anhalten können.

Über 95 % der Erwachsenen tragen das Virus, das Gürtelrose auslösen kann, bereits in sich.

Die STIKO1 empfiehlt eine Impfung ab 50 bei chronischen Erkrankungen und ab 60 für alle.

Unterschätzen Sie Ihr Risiko nicht. Vereinbaren Sie einen Vorsorge-Termin und lassen Sie sich ärztlich beraten.

Problemzone Iliosakralgelenk

RÜCKENSCHMERZEN | VON MARK KRÜGER

Speziell Rückenschmerzen sind für Betroffene zermürbend. Schlimmer noch, wenn unklar ist, was dahintersteckt. Das Iliosakralgelenk (ISG) ist eine häufige Schmerzquelle, wird jedoch bei der Diagnostik oftmals unterschätzt. Dabei kann das ISG durch ein paar einfache Tests schnell als Schmerzgenerator ausgeschlossen werden.

Hüftschmerzen, starke Schmerzen im unteren Rückenbereich oder Oberschenkel, Ausstrahlung ins Gesäß und Bewegungseinschränkungen: Bei diesen Beschwerden liegt die Verdachtsdiagnose „Bandscheibenvorfall“ nahe. Allerdings sind in weniger als zehn Prozent der Fälle die Puffer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern Ursache für tiefsitzende Schmerzen im unteren Rückenbereich. Viel häufiger steckt ein anderer schmerzauslösender Übeltäter dahinter: das Iliosakralgelenk, auch Kreuz-Darm-

In bis zu 30 Prozent der Fälle ist

das ISG an Rückenschmerzen beteiligt.

bein-Gelenk genannt. Das anatomisch komplexe Gelenk verbindet die Beckenschaufeln mit dem Kreuzbein und erfüllt bei fast allen Bewegungen belastungsausgleichende, stabilisierende Funktionen. Bereits kleine Dysbalancen oder Veränderungen des ISG können starke Schmerzen verursachen. Aktuelle wissenschaftliche Studien beschreiben eine Beteiligung des ISG bei bis zu 30 Prozent der Fälle von Rückenschmerzen. Bei voroperierten Patientinnen und

Patienten ist sogar von bis zu 40 Prozent die Rede.

Verschiedene Ursachen

Das ISG wird im Becken von einem starken Bandapparat gehalten und verfügt nur über eine minimale Beweglichkeit. Schon kleine Veränderungen durch Belastung auf die Bänder und Muskelfasern können zu starken Verspannungen führen. Man spricht vom sogenannten ISG-Syndrom. Häufig verstärkt sich der Schmerz zum Beispiel beim Aufrichten aus gebückter Haltung. Das ISG kann aufgrund von Fehlbelastungen, Beinlängendifferenzen, Schwangerschaften, Traumata oder vorhergehenden Operationen an der Wirbelsäule schmerzhafte degenerative Veränderungen entwickeln. Manchmal reicht schon ein kleines Trauma wie ein falscher Schritt vom Bordstein, um das ISG aus der Balance zu bringen. Da hier besonders viele Nervenbahnen zusammenlaufen, kann eine ISG-Instabilität auch in weit entfernten Körperregionen Schmerzen auslösen.

Unterdiagnostiziertes Problem

Eine detaillierte Diagnose – etwa mithilfe spezieller physikalischer Provokationstests und anschließend einer diagnostischen Infiltration unter Röntgenbildwandlerkontrolle – ist notwendig, um das ISG als Schmerzgenerator zu bestätigen oder auszuschließen. Leider wird es bei der Diagnose von Rückenschmerzen oft nicht explizit in Betracht gezogen. Tatsächlich ist das ISG das am häufigsten unterdiagnostizierte Gelenk an der Wirbelsäule – auch weil es radiologisch schwerer zu erfassen ist als zum Beispiel eine instabile Lendenwirbelsäule oder ein Bandscheibenvorfall.

ISG – TYPISCHES SCHMERZMUSTER

• Schmerzen beim Aufstehen, Treppensteigen, Überrollen im Bett, Sitzen auf der schmerzenden Seite

• anhaltende untere Rückenschmerzen

• Ausstrahlung ins Gesäß, Becken oder in die Leiste

• Instabilität bei langem Stehen oder Sitzen

Eine Gewichtsverlagerung auf die schmerzfreie Seite im Sitzen oder Liegen führt oft zu Linderung.

Therapie: multimodaler Ansatz

Gilt eine Instabilität im ISG diagnostisch als gesichert, wird zunächst die konservative Therapie, die Schmerzmittel, Physio- und Bewegungstherapie sowie manuelle Therapie umfasst, eingeleitet. Bringen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, kommen interventionelle Verfahren wie Infiltrationen mit Kortikoiden und Lokalanästhetika oder die Radiofrequenztherapie in Betracht, um Schmerzlinderung zu verschaffen. Da die Ursachen und Beschwerden des ISG-Syndroms sehr unterschiedlich sein können, wird oft ein kombinierter Ansatz gewählt, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Als letztes Glied in der Behandlungskette kommen spezielle ISG-Implantate, mit denen das Gelenk dauerhaft stabilisiert wird, infrage. Wichtig ist, wie bei allen chronischen Schmerzerkrankungen, dass die Therapie individuell auf die Bedürfnisse und Lebensumstände der betroffenen Person abgestimmt wird. 

Das Iliosakralgelenk – oft eine Ursache für Rückenschmerzen

Prof. Dr. Nikolai Rainov vom MVZ Wirbelsäulenzentrum München hat sich auf die Diagnose und Behandlung des Iliosakralgelenks (ISG) spezialisiert. In seiner 2024 veröffentlichten Studie mit über 15.000 Menschen mit Rückenschmerzen (2015–2023) bestätigt er, dass das ISG bei 30 Prozent der Rückenschmerzen beteiligt ist. Unter voroperierten Patientinnen und Patienten liegt dieser Anteil sogar bei 44 Prozent.

Täglich sieht Neurochirurg Prof. Dr. Nikolai Rainov Betroffene, die viele konservative und auch operative Therapien versucht haben. Darunter diese eine Patientin, die sich Anfang 2024 mit einer Vielzahl von Befunden und Röntgenbildern vorstellte. Auf den Bildern waren stark abgenutzte Bandscheiben

und degenerative Veränderungen sichtbar. Nach erfolgloser Physiotherapie und zwei Wirbelsäulenoperationen suchte sie Hilfe in der Psychosomatik und erhielt Antidepressiva. Dennoch setzte sich die Abwärtsspirale aus Schmerzen und Therapien fort. „Die Schmerzen passten nicht zu den bisherigen

Diagnosen wie Bandscheibenvorfall, Wirbelkörperverschleiß oder Osteochondrose; sie hatte eher einen Gelenkschmerz. Besonders auffällig war, dass die Beschwerden nach der Geburt des zweiten Kindes begonnen hatten“, so der Experte.

Nach einer umfangreichen Untersuchung mit dem standardisierten ISG-Algorithmus reagierte die Patientin positiv auf Tests und Infiltrationen. In einem 30-minütigen minimalinvasiven Eingriff stabilisierte Prof. Rainov das ISG. „Die Patientin kehrte schnell in ihr Alltagsleben zurück und ist bis heute schmerzfrei.“ Von den 15.000 Rückenschmerzbetroffenen zeigten 32 Prozent eine ISG-Symptomatik, aber nur fünf Prozent mussten operiert werden. Das Verfahren wurde

iFuse Implant System® von SI-BONE ist eine minimalinvasive chirurgische Option für Patienten (Outlet view iFuse).

in mehreren randomisierten Studien klinisch erprobt. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

www.orthopaede.com

Halswirbelsäule im Fokus: wenn sie zur Schmerzquelle wird

Die Halswirbelsäule (HWS) sorgt vor allem für Stabilität und Beweglichkeit und schützt wichtige Strukturen wie das Rückenmark. Doch im Nacken treten häufig Schmerzen und Verspannungen auf. Als Folge kommt es zu Schmerzen im oberen Schulterund Nackenbereich, eingeschränkter Bewegungsfähigkeit bis hin zu Kopfschmerzen. Wie lassen sich Nackenbeschwerden vorbeugen, und wie werden Probleme im Nackenbereich am besten behandelt?

Ursachen für Probleme im Nackenbereich sind oft Fehlhaltungen, Bewegungsmangel, aber auch Abnutzung und Verschleiß, wodurch Nerven gereizt werden. Manchmal strahlen die Schmerzen bis in die Arme aus und sorgen für Missempfindungen. Auch Symptome wie Schwindel und Kraftminderung können auftreten. Besonders langes Sitzen in der gleichen Position verursacht nach einiger Zeit Verspannungen, daher sollte auf einen ergonomischen Arbeitsplatz

Seit ihrer Gründung im Sommer 2000 von Herrn Dr. med. M. Sabarini hat sich die Avicenna Klinik auf die Behandlung von Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankungen spezialisiert. Haben Sie Rückenschmerzen und möchten wissen, welche Ursachen diese auslösen und welche Therapien für Sie geeignet sind? Dann sind Sie in der Avicenna Klinik für Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie in Berlin genau richtig.

Unsere Fachärzte für Neurochirurgie mit mehr als 35 Jahren internationaler Erfahrung haben sich auf Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Ganz gleich, ob Sie einen Bandscheibenvorfall haben, eine Spinalkanalstenose, Wirbelgleiten, Abnutzung oder eine Instabilität der Wirbelsäule Ihnen Rückenschmerzen

bereitet: In der Avicenna Klinik stellen wir Ihnen eine konkrete Diagnose. Auf dieser Grundlage wählen unsere Fachärzte für Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie die für Sie optimale Therapie. Vertrauen Sie auf die Fachkompetenz unseres Teams, und gehen Sie den ersten Schritt zu einem schmerzfreien Leben.

und regelmäßige Bewegung geachtet werden. Tatsächlich äußern sich auch psychische Anspannungen durch Muskelschmerzen: Hier können Entspannungsübungen und Sportarten wie Gymnastik und Yoga helfen, die darüber hinaus das Muskelkorsett stärken und die Wirbelsäule entlasten.

Bei bestehenden Schmerzen helfen Wärmepflaster, Wärmflaschen oder durchblutungsfördernde Salben dabei, Muskelverspannungen zügig zu lösen. Auch die kurzzeitige Einnahme von Schmerzmitteln trägt zur Schmerzbekämpfung bei. Leichte Bewegung, zum Beispiel durch kurze Spaziergänge, kann Verspannungen ebenso entgegenwirken – denn sie führt dazu, dass die Muskeln gelockert und besser durchblutet werden, was die Schmerzen lindern kann.

Bei wenig Zeit lassen sich kleinere Dehnübungen für zwischendurch in den (Arbeits-)Alltag integrieren: den Kopf nach rechts und links neigen, die Schultern kreisen lassen, zu den Ohren hochziehen und wieder lockerlassen oder sich mit beiden Händen an den Hinterkopf greifen und das Kinn zur Brust ziehen. Regelmäßiger Sport dehnt und kräftigt gezielt verspannte Muskeln, wodurch sie ihre Beweglichkeit wieder zurückerhalten und Knochen und Gelenke langfristig besser unterstützen.

ZUR PERSON

Neurochirurg Dr. med. M. Sabarini, Direktor und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin, hat sich auf minimalinvasive Ansätze von patientenschonenden Therapieformen in den Bereichen der Wirbelsäulenchirurgie spezialisiert. Besondere Schwerpunkte sind innovative Behandlungsverfahren wie Mikrochirurgie, Denervation und neurochirurgische Schmerztherapien.

Behandlung in 13 Sprachen Die Patienten, die zu uns in die Berliner Klinik kommen, nehmen tatsächlich weite Wege in Kauf. Sie erreichen unsere renommierte WirbelsäulenKlinik aus Norwegen und England, Schweden und Österreich, der Schweiz und Spanien, aus den USA, aus Kanada, Chile, China, Australien, Afrika, Polen, der Türkei und der arabischen Welt. Dr. Munther Sabarini, Chef der Klinik, kann sich in fünf Sprachen mit seinen Patientinnen und Patienten unterhalten –insgesamt werden in der Klinik 13 Sprachen angeboten. Die Avicenna Klinik verfügt über medizinische, technische und menschliche Kompetenz unter einem Dach – und das mitten in der deutschen Hauptstadt, direkt am Kurfürstendamm.

Mehr als Verspannungen Treten dauerhafte oder immer wiederkehrende Nackenschmerzen auf, ist es ratsam, eine Expertin oder einen Experten für die Ursachenermittlung und eine geeignete Therapie aufzusuchen. Denn manchmal handelt es sich um mehr als nur gereizte Muskeln und Nerven – zum Beispiel um Probleme mit den Bandscheiben der Halswirbelsäule.

Hierbei kann es zu einem Vorfall oder einer Vorwölbung der Bandscheiben kommen. Darunter leidet mitunter das Rückenmark beziehungsweise die Nervenwurzel der Halswirbelsäule.

Liegen nur kleine bis mittelschwere Bandscheibenvorfälle vor, helfen minimalinvasive Eingriffe wie die perkutane Laser-Diskus-Dekompression oder die perkutane Nukleotomie.

Beide Therapieformen zielen darauf ab, das Volumen von überstehendem Bandscheibengewebe zu minimieren, um so den Druck auf umliegende Nerven zu reduzieren. Nach dem Eingriff

verspüren Patientinnen und Patienten kaum Schmerzen, es entstehen kaum Narben, und sie sind bereits nach wenigen Wochen wieder voll leistungsfähig.

Wenn minimalinvasive Therapien aufgrund der Schwere der Erkrankung keine ausreichende Wirkung erzielen, gibt es die Option einer künstlichen Bandscheibe. Unter Vollnarkose entfernt der Chirurg den Vorfall und die betroffene Bandscheibe. Daraufhin wird die Bandscheibe durch eine sogenannte Disc-Prothese ersetzt, welche die Beweglichkeit der Halswirbelsäule weiterhin ermöglicht.

www.avicenna-klinik.de

AVICENNA KLINIK
Das Team der Avicenna Klinik
Mikrochirurgie ist heutzutage Standard in jeder neurochirurgischen Klinik.
„Neuromodulation: wenn Strom heilt”

Dalibor Arapovic, Neurochirurg in der Caritas-Klinik Dominikus in Berlin-Reinickendorf und Leiter der Sektion Neuromodulation, widmet sich der Behandlung chronischer Schmerzen. Er erklärt die Mechanismen neuropathischer Schmerzen, die entstehen, wenn Nerven fehlerhafte Schmerzsignale an das Gehirn senden. Neuromodulation bringt Hoffnung, wenn andere Therapieansätze versagt haben.

Herr Arapovic, was genau sind neuropathische Schmerzen? Das sind Schmerzen, die durch geschädigte oder fehlerhaft arbeitende Nerven entstehen, zum Beispiel nach stattgehabten Operationen, Entzündungen oder Trauma. Die Nerven senden falsche Signale an das Gehirn, was zu brennenden, stechenden oder elektrisierenden Schmerzen führen kann – oft ohne erkennbare Ursache. Zwei Krankheiten nehmen einen besonderen Platz ein: das komplexe regionale Schmerzsyndrom, kurz CRPS, und Rücken-Bein-Schmerzen, vor allem nach erfolglosen Operationen an der Wirbelsäule.

MEHR INFORMATIONEN

Aufladbar wie ein Handy: Viele Neurostimulatoren sind wiederaufladbar und können je nach Nutzung mehrere Jahre halten, bevor ein Batteriewechsel nötig wird.

Reversibel: Im Gegensatz zu anderen chirurgischen Eingriffen ist die Rückenmarkstimulation (Spinal Cord Stimulation – SCS) komplett reversibel – das System kann bei Bedarf entfernt werden, ohne dauerhafte Veränderungen am Nervensystem zu hinterlassen.

Hightech mit Individualisierung: Patientinnen und Patienten können die Stimulationsstärke und -muster mit einem externen Controller selbst anpassen – sogar unterschiedliche Programme für verschiedene Aktivitäten nutzen.

Was ist CRPS? CRPS ist eine Schmerzerkrankung, die meist nach Verletzungen oder Operationen an Armen oder Beinen auftritt und unverhältnismäßig starke Schmerzen verursacht, die der Körper nicht ausschalten kann. Diese Unverhältnismäßigkeit zwischen dem vorangegangenen Gewebeschaden und der folgenden überschüssigen Schmerzreaktion ist charakteristisch für CRPS. Die Operationen können völlig einwandfrei verlaufen, und die Verletzungen können unspektakulär gewesen sein, wie beispielsweise ein Umknicken des Fußes oder ein einfacher Knochenbruch. Typische Symptome sind anhaltende Schmerzen, Schwellungen, Hautveränderungen sowie Funktionsverlust der Arme und Beine. Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber es wird eine Fehlfunktion des Nervensystems vermutet, die zu einer übersteigerten Schmerzreaktion führt.

Was sind die Merkmale des Rücken-Bein-Schmerzes? Die chronische Lumboischialgie ist bei Weitem die häufigste Indikation für Neuromodulation. Patientinnen und Patienten, die nach mehreren Operationen an den Bandscheiben oder des Wirbelkanals Schmerzen behalten, geht es nach jeder weiteren Operation noch schlechter. Der Chirurg reizt mit jedem neuen Eingriff das Schmerzsystem, und es entsteht ein Teufelskreis. Das sogenannte Wind-up-Phänomen nimmt zu. Dies bedeutet, dass sich die Schmerzsignale immer mehr verstärken.

Warum kann der Körper die Schmerzen nicht ausschalten?

Dazu muss man wissen, dass chronische und akute Schmerzen zwei komplett unterschiedliche Dinge sind. Der akute Schmerz schützt uns vor Gefahren, der chronische ist aber eine eigenständige Erkrankung ohne jeglichen Nutzen. Chronische Schmerzen verändern das Nervensystem und die Schmerzbahn dauerhaft. Nerven werden überempfindlich, und Schmerzsignale verstärken sich –gemäß dem Wind-up-Phänomen. Mit der Zeit werden die Schmerzen immer therapieresistenter, und herkömmliche Behandlungen wie Medikamente oder Physiotherapie reichen nicht mehr aus. Bei CRPS und anderen chronischen neuropathischen Schmerzen ist die Sache noch komplexer. Wir wissen, dass manche Menschen chronische

Caritas-Klinik Dominikus in Berlin Reinickendorf

Schmerzen entwickeln und andere wiederum nicht, obwohl sie die gleiche Operation oder Verletzung durchgemacht haben. Die Ursache, welche zur Entwicklung eines chronischen neuropathischen Schmerzes geführt hat, finden wir nicht. Das heißt aber nicht, dass wir diesen Schmerz nicht effektiv behandeln können, etwa mittels Neuromodulation.

Wäre es besser, die Wirbelsäule nicht zu operieren? Die Wirbelsäulenchirurgie hat ihren Stellenwert in der modernen Medizin. Sehr oft hat sie eine heilende Wirkung. Aber die Wirbelsäulenchirurgie hat auch ihre Grenzen. Das Problem entsteht, wenn sich der Schmerz im Nervensystem verfestigt hat und die Chirurgen aber weiterhin versuchen, das Bild der Wirbelsäule zu verbessern. Doch egal, wie gut das Bild der Wirbelsäule danach aussieht, der Schmerz bleibt. Hier kann die Neuromodulation helfen.

Das Implantat besteht aus einem Neurostimulator und einer oder mehreren Elektroden.

Wie gehen Sie bei der Neuromodulation vor? Die Operation zur Implantation eines Neuromodulationssystems – zum Beispiel bei Rückenmarkstimulation – ist ein minimalinvasiver Eingriff, der unter örtlicher Betäubung erfolgen kann. Dabei wird zunächst eine sehr dünne und biegsame Elektrode in den Wirbelkanal nahe dem Rückenmark eingeführt, immer unter Röntgenkontrolle zur exakten Platzierung. Das dauert etwa 30 Minuten. In einer Testphase wird die Elektrode dann mit einem externen provisorischen Schrittmacher verbunden, und der Test wird sieben Tage zu Hause fortgesetzt. Bei erfolgreichem Ergebnis wird im zweiten Schritt ein kleiner Impulsgeber –ähnlich einem Herzschrittmacher – meist unter die Haut am unteren Rücken oder Gesäß eingesetzt und

mit der Elektrode verbunden. In der Testphase haben die Patientinnen und Patienten die Chance zu spüren, welchen Einfluss der Schrittmacher auf ihren Schmerz im Alltag hat.

Ist die Neuromodulation eine Kassenleistung? Ja. Es handelt sich um eine evidenzbasierte schulmedizinische Methode und wird somit von den Krankenkassen erstattet.

Wie fühlt sich der Strom für die Patientinnen und Patienten an? Es gibt verschiedene Stimulationsprogramme. Die Patientinnen und Patienten können ein sanftes angenehmes Kribbeln oder Summen spüren, welches den Schmerzbereich abdeckt und die Schmerzen ebendort unterdrückt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, kribbelfreie Stimulationsprogramme zu erstellen, das heißt jene unter der menschlichen Wahrnehmungsgrenze.

Wo können sich Patientinnen und Patienten beraten lassen? Die Sprechstunde für Neuromodulation findet in der Caritas-Klinik Dominikus in Berlin-Reinickendorf statt. Interessierte können über die Website oder per E-Mail oder Telefon einen Termin für die Sprechstunde vereinbaren. www.caritas-gesundheit.de

NEUROMODULATION–INDIKATIONEN

• chronische Rückenschmerzen

• chronische Rücken-BeinSchmerzen

• schmerzhafte Polyneuropathie

• chronische Kopfschmerzen

• CRPS Typ I und II

• Schmerzen bei Endometriose

• Oberbauchschmerzen bei chronischer Pankreatitis

• Knie- und Hüftschmerzen nach Endoprothesen-Implantation

• Leistenschmerzen nach Leistenbruchoperation

• Raynaud-Syndrom

• periphere arterielle Verschlusskrankheit

• mikrovaskuläre therapieresistente Angina pectoris

Weiterhin ein Dauerthema

Wer wegen eines gebrochenen Beins mit einem Gips herumläuft, wird von allen bemitleidet, obwohl ihm meist gar nichts wehtut. Bei Menschen mit chronischen Schmerzen ist das Leid für Außenstehende hingegen nicht sichtbar. Schnell kommt der Verdacht auf, man übertreibe oder simuliere. Mühselige Rechtfertigungen sind die Folge. Dabei steigt die Zahl der Diagnosen in Bezug auf chronische Schmerzen, etwa auch aufgrund des

demografischen Wandels. Schmerzen sind ein vielschichtiges Problem – sei es für die Betroffenen, das Gesundheitssystem, die Volkswirtschaft, aber auch für die Ärztinnen und Ärzte. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass die Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen auf ein breiteres Fundament gestellt wird, damit alle Schmerzgeplagten schneller von etablierten Therapien und Fortschritten in der Schmerzmedizin profitieren.

Rückenschmerzen? Ergonomie kann helfen!

Sitzmarathons am Bildschirm, körperliche Beanspruchung und Stress im Beruf – der moderne Arbeitsalltag belastet den Rücken. Mehr als 80 Prozent der Arbeitnehmenden aller Branchen in Deutschland leiden mehrmals im Jahr unter Rückenschmerzen, so das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V.

Ein ergonomischer Arbeitsplatz erweist sich laut Umfrage als effektive Investition in die Gesundheit: Beschäftigte mit rückenfreundlicher Ausstattung sind 5,6-mal weniger von Rückenschmerzen betroffen. Auch das private Umfeld spielt eine wichtige

Rolle. Aktiv-Stühle, ergonomische Betten, rückenfreundliche Schuhe und Trainingsgeräte – es gibt viele Produkte, die helfen,

Rückenschmerzen vorzubeugen. Orientierung im Dschungel der Angebote bietet die AGR. Der Verein fördert seit 30 Jahren die

Rückengesundheit und zeichnet ergonomische Produkte nach umfassender Prüfung durch ein medizinisches Expertengremium mit dem AGR-Gütesiegel aus.

Tag der Rückengesundheit

Die Ursachen für Rückenbeschwerden sind ebenso individuell wie die Therapie. Der Tag der Rückengesundheit am 15. März motiviert dazu, mehr Bewegung, aber auch Entspannungstechniken in den Alltag einzubauen. In Vorträgen und Mitmachaktionen können Interessierte ausprobieren, was hilft und Spaß macht. Eine Übersicht der Angebote bietet der Veranstaltungskalender: www.agr-ev.de/tdr

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