Volkskrankheiten

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VOLKSKRANKHEITEN

Koronare Herzkrankheit

Schonend: Wie eine der häufigsten Erkrankungen des Herz-KreislaufSystems heute diagnostiziert wird Seite 6

Risikofaktor Übergewicht

Vorausschauend: Neue Studie aus der Schweiz berichtet über einen Gedächtniseffekt bei Fettzellen Seite 14

Seltene Krankheiten

Unterstützend: Welche Vorteile hat KI für Menschen mit häufigen und seltenen Krankheiten? Seite 16

WIR SIND DA, WO GESUNDHEIT UNBEZAHLBAR IST.

Die German Doctors sind ehrenamtlich weltweit im Einsatz und bilden vor Ort Gesundheitskräfte aus.

Den großen Leiden auf der Spur

Der Philosoph Arthur Schopenhauer hat schon im 19. Jahrhundert festgestellt: „Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“. Dieses Zitat hat an Bedeutung nichts verloren, ist heute aktueller denn je. Körperliches und seelisches Wohlbefinden bestimmt maßgeblich unsere individuelle Lebensqualität. Das Wissen um die Bedeutung von Gesundheit treibt dem einen oder anderen Menschen tiefe Sorgenfalten auf die Stirn, denn

beim Blick auf die Statistiken zu gängigen Volkskrankheiten zeigt sich: Noch nie gab es in Deutschland so viele Erkrankte. Woran liegt diese Entwicklung? Was können Sie selbst tun, um Ihr persönliches Risiko für Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes und Co. zu senken? Wir beleuchten für Sie die medizinischen Hintergründe rund um Ursachen, moderne Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten – für ein langes Leben bei bestmöglicher Gesundheit.

INHALTSVERZEICHNIS

LEITARTIKEL

HYPERTONIE

KORONARE HERZKRANKHEIT

HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN

STUDIENWEGWEISER

HERZKRANKE KINDER

HERZKLAPPENFEHLER

ÜBERGEWICHT

SELTENE KRANKHEITEN

HEILFASTEN

HERZGESUNDE ERNÄHRUNG

DIABETES

COPD

IMPRESSUM

An der Wurzel packen — 4

Den stummen Killer im Visier — 5

Gewissheit auch ohne Herzkatheter — 6

Alkohol als Risikofaktor für Vorhofflimmern? — 8

Aus der Forschung — 10

Politisches Umdenken dringend notwendig — 12

Immer bessere Behandlungsmöglichkeiten — 13

Ein unterschätzter Risikofaktor — 14

Mit vernetztem Hightech zur Diagnose — 16

„Der Effekt auf die Gesundheit ist enorm“ — 18

So läuft der Lebensmotor länger rund — 19

Konsequentes Augen-Screening gefordert — 20

Atmung mit halber Kraft — 22

Projektmanagement Anika Förster, anika.foerster@reflex-media.net Redaktion Christoph Bergmann, Nadine Effert, Mark Krüger, Tobias Lemser, Lena Winther Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild DALL·E Druck Badische Neueste Nachrichten Badendruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Nadine Effert , redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 29. Dezember 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der Reflex Verlag und die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Für uns steht die bestmögliche Lesbarkeit der Texte an erster Stelle. Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.

German Doctors e. V. 2 www.german-doctors.de

Medtronic GmbH 5 www.medtronic.com

BNK (Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e. V.) 6 www.bnk.de

Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH 6 https://kardiodiagnostik.de

Eduardus-Krankenhaus gGmbH 7 www.eduardus.de

Boston Scientific Medizintechnik GmbH 9 www.bostonscientific.com

Pharma Nord Vertriebs GmbH 10 www.pharmanord.de

Boehringer Ingelheim International GmbH 11 www.boehringer-ingelheim.com/de

Bundesverband herzkranke Kinder e. V. (BVHK) 12 www.bvhk.de

JenaValve Technology GmbH 13 https://jenavalve.com

Lilly Deutschland GmbH 15 www.lilly.com/de

Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e. V. c/o DRK Kliniken Berlin | Mitte 16 www.achse-online.de

Biogen GmbH 17 www.biogen.de

Malteser Klinik Dr. v. Weckbecker gGmbH 18 www.weckbecker.com

Wakunaga of Europe GmbH 19 https://kyolic.de

Smile Eyes Augen + Laserzentrum Berlin 20 www.smileeyes.de

Stiftung DHG (Diabetes I Herz I Gefäße) Stiftung in der Deutschen Diabetes Stiftung Geschäftsstelle c/o Deutsches DiabetesZentrum (DDZ) 20 www.stiftung-dhg.de

Alimera Sciences Ophthalmologie GmbH 21 https://alimerasciences.de

OXYCARE GmbH 22 www.oxycare-gmbh.de

Amnesty International Deutschland e. V. 23 www.amnesty.de

Stiftung Atemweg 24 www.stiftung-atemweg.de

An der Wurzel packen

LEITARTIKEL | VON NADINE EFFERT

Die Zahl der an Volkskrankheiten Erkrankten steigt weiter an. Zwar schränkt ein gesunder Lebensstil Risiken ein, jedoch ist niemand vor allen Krankheiten geschützt. Umso wichtiger sind Früherkennung, Forschung zugunsten innovativer Diagnostikverfahren und Therapien sowie politische Vorstöße für eine bessere Prävention.

Herz-Kreislauf-Krankheiten sind Todesursache Nummer eins in Deutschland. Schätzungen zufolge könnte es im Jahr 2040 hierzulande bis zu zwölf Millionen Diabetes-Patientinnen und -Patienten geben. Fast jede dritte Person erkrankt im Laufe ihres Lebens psychisch. im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung. Alles Beispiele für Volkskrankheiten, von denen man überall hört und liest. Der Begriff steht für Leiden, die einen großen Teil der Bevölkerung betreffen, häufig und meistens chronisch auftreten und deren wirtschaftliche Auswirkungen von hoher gesellschaftspolitischer Bedeutung sind. So schlagen laut einer Berechnung der London School of Economics and Political Science (LSE) in Deutschland zum Beispiel allein Herzinfarkt, Schlaganfall und andere mehr mit gesamtgesellschaftlichen Kosten in Höhe von jährlich 83 Milliarden Euro im Jahr zu Buche. Und die Lage wird sich zuspitzen.

Alternde Gesellschaft Verbesserte Lebensbedingungen und eine gute medizinische Versorgung tragen dazu bei, dass der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft steigt. Lag er zum Beispiel bei den über 65-Jährigen im Jahr 2011 bei 20,7 Prozent, waren es elf Jahre später 22,1 Prozent. „Dieser Trend wird in den nächsten Jahren noch weiter anhalten, da die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und -60er nun vermehrt in diesen Altersgruppen ankommen“, so Prof. Dr. Stephan Baldus, Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK), anlässlich der Veröffentlichung des „Herzberichts 2024“. Gesund altern – wer möchte das nicht? Doch viele der Volkskrankheiten sind altersabhängig. So auch im Fall der Herz-Kreislauf-Krankheiten, welche mit rund 358.000 Todesfällen pro Jahr die häufigste Todesursache darstellen, gefolgt von Krebs auf Platz zwei. „Da die Hauptgruppe der Herzpatientinnen und -patienten in diesen Altersgruppen zu finden sind, ist in Zukunft mit einer Zunahme der Erkrankungsfälle zu rechnen. Hierauf müssen wir uns in Deutschland dringend einstellen und die Versorgungslage noch weiter verbessern“, warnt Prof. Baldus.

Schnellere Diagnosen

Die durch Volkskrankheiten bedingte wachsende Krankheitslast stellt nicht nur die Versorgung, sondern auch die Gesundheitsforschung vor große Herausforderungen. Um Krebs, Demenz, Diabetes mellitus und weitere besser vorbeugen und gezielter behandeln zu können, ist das Wissen über Ursachen und Mechanismen Voraussetzung. Dabei geht es auch darum, Volkskrankheiten einfacher und schneller zu diagnostizieren. Dies könnte in Zukunft mithilfe einer einzigen Infrarotlichtmessung an

Was hält die Deutschen davon ab, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen?

fehlendes Wissen 29 %

nicht genügend Zeit 20 % Unwohlsein 19 %

nicht nötig 19 %

Blutplasma und maschinellem Lernen gelingen – und zwar für die Stoffwechselstörungen Typ2-Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Prädiabetes. Fakt ist, dass rund zwei Millionen Menschen in Deutschland nicht wissen, dass sie einen Diabetes haben, was ihr Risiko unter anderem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich ansteigen lässt. Noch mehr Menschen ist nicht bekannt, dass sie an Bluthochdruck leiden und damit ein stark erhöhtes Risiko unter anderem für Organschäden und Schlaganfall tragen. „Unser Algorithmus erkennt anhand einer einzigen Infrarotmessung auch, ob eine Person keine der von uns untersuchten Erkrankungen hat, also in dieser Hinsicht gesund ist“, sagt Dr.

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Prävention.

Mihaela Žigman, die eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und der Ludwigs-Maximilians-Universität leitet und für die aktuelle Studie verantwortlich ist. „Viele herkömmliche diagnostische Methoden haben dagegen oft falsche Ergebnisse, weil die Werte, die auf eine Krankheit hindeuten, oft auf Messungen einzelner Moleküle oder einzelne Biomarker basieren.“ In einer früheren Studie konnte bereits gezeigt werden, dass sich Lungen-, Brust-, Prostata- und Blasenkrebs mit ihrem jeweiligen Infrarot-Fingerabdruck und maschinellem Lernen genauso treffsicher, aber einfacher und kostengünstiger nachweisen lassen als mit herkömmlichen Diagnostiken. Damit die Methode in die klinische Anwendung kommt, seien nun weitere Studien erforderlich.

Mehr Prävention erforderlich Prävention ist das A und O. Der Nutzen für jeden einzelnen Menschen und für das

zu teuer 18 %

Gesundheitssystem ist immens, doch sind Investitionen in Präventionsmaßnahmen dünn gesät – nicht nur in Deutschland. Einen Schritt in die richtige Richtung ging es im Juni 2015 mit dem Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention sowie der Einrichtung der Nationalen Präventionskonferenz (NPK). Diese kritisierte jüngst den von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegten Entwurf zum Gesundes-Herz-Gesetz (GHG). Dieser lasse „leider vermuten“, dass sich der Gesetzgeber auf die Früherkennung von Krankheitsrisiken und insbesondere den ärztlich-medizinischen Versorgungsbereich beschränkt, statt die Potenziale verhältnispräventiver Maßnahmen, zum Beispiel in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Umgang mit Suchtmitteln, stärker auszuschöpfen, heißt es in einer NPK-Mitteilung. Sie kritisiert auch, dass geplant ist, Finanzmittel der Prävention für Medikamente einzusetzen. „Wir brauchen jetzt eine ganzheitliche Präventionsstrategie, die die Kooperation der Präventionsakteure in Bund, Ländern und Kommunen verbessert und die verschiedenen Ansätze funktional integriert: Health in All Policies, Verhältnis- und Verhaltensprävention“, betonte Dr. Timm Genett, Geschäftsführer des PKV-Verbands auf der Konferenz im Juli.

Durch gesundheitsbewusstes Verhalten und durch regelmäßige ärztliche Vorsorge- oder Früherkennungsuntersuchungen können gesundheitliche Risiken und Belastungen vermieden sowie erste Anzeichen von Krankheiten frühzeitig erkannt werden, noch bevor sich Beschwerden bemerkbar machen. Erfolgt eine Diagnose, ist der „Vorteil“ von definierten Volkskrankheiten – im Gegensatz zu seltenen Krankheiten –, dass sehr viel getan wird, um ihnen die Stirn zu bieten – schließlich nutzen Fortschritte einer großen Masse an Patientinnen und Patienten und helfen dabei, die Volksleiden in Zukunft einzudämmen. 

Den stummen Killer im Visier

HYPERTONIE | VON LENA WINTHER

Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland haben Bluthochdruck – aber etwa ein Drittel der Betroffenen weiß nichts davon. Verheerend, denn Hypertonie ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der häufigsten Todesursache in Deutschland. Selbst den Blutdruck im Blick zu haben ist wichtig, etwa mittels digitaler Helfer.

Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz, Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann schwerwiegende Folgen haben. Hypertonie, so der medizinische Fachbegriff, ist der wichtigste veränderbare Risikofaktor für Mortalität. „Die WHO bezeichnet

Bluthochdruck ist ein vermeidbares Gesundheitsrisiko.

Bluthochdruck als ‚stummen Killer‘. Das Bild mag drastisch erscheinen, hat aber einen wahren Kern. Die Erkrankung ist oft lange symptomlos, schlägt dann aber lebensbedrohlich zu“, erklärt Prof. Dr. Markus van der Giet, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.

Frühe Intervention Eine frühzeitige Diagnose und Einleitung einer Therapie sind daher das A und O. Je nach persönlicher Risikokonstellation kann auch schon ein leicht erhöhter Blutdruck behandlungsbedürftig sein, so sehen es die neuen Hypertonie-Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) vor, die Ende August 2024 in London vorstellt wurden. Sie unterstreichen die Notwendigkeit einer frühen und strikteren Intervention.

„Die Erkrankung wird oft bagatellisiert. Ein unbehandelter Bluthochdruck ist letztlich gefährlicher als viele Krebsarten“, so der Experte. Verschiedene Maßnahmen können einer Hypertonie vorbeugen, etwa ein gesunder Lebensstil, Sport und möglichst wenig Stress. Auch wichtig sind regelmäßige Gesundheits-Checks, die ab 35 Jahren alle drei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.

Hypertonie-Selbstmanagement

Die Messung des Blutdrucks bieten auch die meisten Apotheken an. Fachleute empfehlen das Selbstmessen – und zwar in Form einer Ruhemessung morgens und abends über sieben Tage. Die Messdaten können heutzutage digital erfasst, ausgewertet, visualisiert und zum Beispiel als PDF an die Arztpraxis

„Durch diese Therapie sinkt der Blutdruck“

Bei Patientinnen und Patienten mit resistentem Bluthochdruck kann zusätzlich zur medikamentösen Therapie eine renale Denervation zielführend sein. Prof. Dr. med. Joachim Weil, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, erläutert, was sich hinter diesem Eingriff verbirgt und wie sich Hypertonie damit senken lässt.

Herr Prof. Weil, was kann man sich unter einer renalen Denervation vorstellen? Bei der Regulation des Blutdrucks spielen Hormone, Kreislauf, Herz, aber auch das vegetative Nervensystem eine entscheidende Rolle. Genau hier setzt die renale Denervation an – ein minimalinvasives

kathetergestütztes Verfahren, bei dem Nervenfasern an der Niere durch Verödung abgeschaltet werden. Durch Unterbrechung dieser Fasern zwischen dem zentralen Nervensystem und der Niere in beiden Richtungen sind die sogenannten Sympathikusnerven nicht mehr in der Lage, blutdruckerhöhende Signale zu senden. Es kommt zu einer Blutdrucksenkung.

Wie läuft diese unter Kurznarkose stattfindende Verödung ab? Bei diesem äußerst schonenden Eingriff, der in der Regel etwa eine Stunde dauert, wird über die Leistenarterie ein kleiner Hohlschlauch bis zur Nierenarterie geführt. Auf diese Weise können wir einen Ablationskatheter bis an die Arterienwand vorbringen und über vier Elektroden 60 Sekunden lang Radiofrequenz-Energie abgeben. Bei Temperaturen zwischen 50 und 70 Grad versuchen wir, in der Arterie und bei vorhandenen Seitenästen so viele Nervenfasern wie möglich zu modulieren.

Für wen kommt diese Therapie infrage? Bei Betroffenen, die trotz

ZAHL ZUM STAUNEN

76 Millionen

Todesfälle weltweit könnten bis 2050 durch eine bessere Früherkennung und Versorgung vermieden werden.

Quelle: „Global report on hypertension: the race against a silent killer“, WHO, 2023

übermittelt werden – mithilfe von speziellen Blutdruck-Apps. Sie inkludieren teils das Monitoring anderer Parameter wie das Körpergewicht und halten motivierende Tipps für einen blutdruckgesunden Lebensstil parat. Menschen mit Hypertonie können die digitalen Helfer auch an Tabletteneinnahme und Blutdruckmessungen erinnern. Die Deutsche Hochdruckliga prüft inzwischen auch Blutdruck-Apps und vergibt hierfür Zertifikate. Aktuell sind vier Blutdruck-Apps mit dem Prüfsiegel „Geprüfter Digitaler Gesundheitshelfer“ versehen. 

veränderten Lebensstils – also mehr sportlicher Aktivität, Gewichtsabnahme und weniger Salzkonsums – und der Einnahme von mindestens drei Blutdruckmedikamenten einen nicht gut eingestellten Blutdruck haben. Zudem ist die renale Denervation eine gute Option, wenn Blutdruckmedikamente nicht vertragen werden.

Gibt es Nebenwirkungen, die zu beachten sind? Grundsätzlich ist dieser Eingriff komplikationsarm. Nicht abladiert werden sollten Blutdruckpatienten, bei denen eine sekundäre Ursache vorliegt, also der erhöhte Blutdruck etwa durch Erkrankungen der Nieren oder der Schilddrüse verursacht ist. Ebenso sieht man bei Veränderungen an den Nierengefäßen, wie etwa Plaques, von einem Eingriff ab.

Welche positiven gesundheitlichen Auswirkungen sind durch eine renale Denervation möglich? Studien zeigen eine Blutdrucksenkung um zehn Millimeter Quecksilbersäule. Unsere Langzeitmessungen bringen bei einem gesamtheitlichen Ansatz

Das Symplicity-SpiralTM-System: kleiner Katheter – große Wirkung

sogar Verringerungen von bis zu 20 mmHg. Das heißt in der Praxis: Sinkt der Blutdruck etwa um zehn mmHg, bedeutet dies, dass die relative Häufigkeit von Schlaganfällen und Herzinsuffizienz jeweils um ungefähr 30 Prozent reduziert werden kann. Hinsichtlich eines tödlichen Verlaufs ist ein Rückgang um 13 Prozent zu verzeichnen. Es gibt aktuell über 50 Referenzzentren für RDN in Deutschland.

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail: RDN@medtronic.com www.medtronic.com

Prof. Dr. med. Joachim Weil, Sana Kliniken Lübeck

Gewissheit auch ohne Herzkatheter

KORONARE HERZKRANKHEIT | VON NADINE EFFERT

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) entscheidend. Denn bei Betroffenen ist das Risiko potenziell tödlicher Komplikationen erhöht. Eine Früherkennung ist daher elementar. Als weiterführendes Diagnostikverfahren hat das Herz-CT an Bedeutung gewonnen.

Die KHK, bei der es infolge verengter Herzkranzgefäße zu einer Mangeldurchblutung des Herzes kommt, kann akut auftreten oder chronisch sein und gilt als eine der häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. In Deutschland leiden laut „Herzbericht 2024“ schätzungsweise rund fünf Millionen Menschen an einer KHK, jährlich sterben knapp 126.000 an den Folgen – davon über 46.500 am akuten Herzinfarkt. Weitere mögliche Folgeerkrankungen sind Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen. Es ist also von höchster Wichtigkeit, dass eine sich anbahnende KHK schnell und richtig diagnostiziert wird.

Früherkennung mittels Stressecho Jede erfolgreiche Behandlung beginnt mit der richtigen Diagnose: Im Fall der Herzkrankheiten spielt dabei die Herzbildgebung die Hauptrolle.

die Schnittbilder des Organs herstellt.

Die Echokardiographie gehört hierbei zu den wichtigsten Routineuntersuchungen des Herzes. Das Verfahren ist gemäß Richtlinien nach Anamnese und EKG der nächste Schritt zur Diagnose einer KHK. Mit der unkomplizierten und schnell durchführbaren Ultraschalluntersuchung, meist unter Belastung, kann die Kardiologin, der Kardiologe Aussagen zu Struktur und Funktion des Herzes sowie Blutströmen treffen. Zwar bildet das Herzecho keine Herzkranzgefäße ab, es kann aber durch das Erkennen von Durchblutungsstörungen Hinweise auf eine Verengung der Gefäße geben. Somit kann eine Herzkranzgefäßerkrankung frühzeitig identifiziert oder auch ausgeschlossen werden. Bei Auffälligkeiten

Starten Sie herzgesund ins neue Jahr!

Regelmäßige körperliche Aktivität an den meisten (!) Tagen pro Woche ist für die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von größter Bedeutung. Bei aktiven Menschen kann das Herzinfarktrisiko bis zu 50-mal niedriger sein als bei jenen, die sich nicht bewegen. Nutzen Sie den Jahreswechsel, um einen neuen Rhythmus einzuleiten.

Um den Sport sicher auszuüben, empfehlen wir eine gründliche sportmedizinische Untersuchung vor dem Einstieg. Nach der

Prof. Dr. Torben Pottgießer, Sprecher der Arbeitsgruppe „Sport und Prävention“ des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen e. V.

kommen weiterführende diagnostische Verfahren zum Einsatz, die auch das Ausmaß der Verkalkungen der Gefäße darstellen.

Herz-CT als Kassenleistung In Deutschland werden zur weiteren Klärung häufig invasive Katheteruntersuchungen durchgeführt, die mit dem Risiko für Komplikationen, wie etwa Gefäßverletzungen oder Blutungen, einhergehen. Dabei gibt es mit dem Herz-MRT oder der koronaren CT-Angiographie (CCTA) Alternativen. Anfang dieses Jahres hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Aufnahme der auf Röntgenstrahlen basierenden, risikoärmeren CCTA als Regelleistung

medizinischen Abklärung ist es entscheidend, das Training wohldosiert und schrittweise zu steigern. Ein gut strukturierter Trainingsaufbau, der die Anzahl und Intensität der Trainingseinheiten langsam erhöht, kann das Risiko für Herzerkrankungen deutlich senken.

Studien haben gezeigt, dass eine solche graduelle Steigerung die Gefahr des Auftretens einer koronaren Herzkrankheit (KHK) um rund 18 Prozent reduzieren kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die regelmäßige Überprüfung

des eigenen Trainingszustands. Für die rechtzeitige Erkennung einer Überlastung ist sowohl das subjektive „Hineinhören“ in den eigenen Körper von Bedeutung als auch zum Beispiel die Beobachtung des Ruhe- und Erholungspulses, also wie schnell die Herzfrequenz nach einer Belastung wieder sinkt. Mit zunehmendem Trainingszustand nimmt die Ruheherzfrequenz ab, und die Herzfrequenz nach Belastung erholt sich rascher. Und dann heißt es dranbleiben am regelmäßigen Training – es lohnt sich!

Ein Ultraschall des Herzes ist eine schmerz- und risikofreie Untersuchung,

der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) beschlossen. „Dieses für den Ein- oder Ausschluss einer KHK unverzichtbare Verfahren als Kassenleistung im ambulanten Bereich aufzunehmen, ist ein Gewinn für die Versorgung von Herzpatientinnen und Herzpatienten“, betont Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, in

Katheteruntersuchungen bergen bestimmte Risiken.

einer Mitteilung. Mit dem Beschluss soll dem nicht invasiven Herz-CT, das alle Herzkranzgefäße und deren krankhaften Veränderungen in ausreichend guter Qualität abbilden kann, einen höheren Stellenwert in der weiterführenden KHK-Diagnostik eingeräumt werden.

Koronare Herzkrankheit – Krankheitshäufigkeit in Deutschland je Altersgruppe und Geschlecht im Jahr 2022 Anteil erkrankter Menschen (1-Jahres-Prävalenz) in Prozent

Männer Frauen

Neue Technologie als Gamechanger? Unnötige invasive Eingriffe vermeiden, das ist mitunter das Ziel von Forschenden der Universitätsmedizin Mainz. Sie haben gezeigt, dass eine neuartige CT mit einem sogenannten ultrahochauflösenden Photon-Counting Detector (PCD-CT) die Beurteilung der KHK verbessert, vor allem bei Betroffenen, bei denen die Ablagerungen bereits stark verkalkt sind. Denn dann erscheinen sie durch den sogenannten Calcium-Blooming-Effekt bei der Herz-CT als schwerwiegender, als sie es tatsächlich sind. „Durch die bessere Beurteilung der KHK können sich die Empfehlungen für nachgelagerte Tests erheblich verändern. Dies kann potenziell unnötige invasive Eingriffe reduzieren sowie die Gesundheitskosten senken", so Dr. Tilman Emrich, Oberarzt in der Klinik und

Quelle: Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), 2024

Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz. In der Studie konnten über 50 Prozent der Teilnehmenden in eine niedrigere Krankheitskategorie eingestuft werden. Eine weitere Validierung der Ergebnisse in Vergleichsstudien sei nun erforderlich. 

„Nicht-invasive Alternativen zur Herzkatheteruntersuchung”

Prof. Dr. Christoph Hammerstingl, Chefarzt der kardiologischen Klinik des Eduardus-Krankenhauses in Köln, über den unterbewerteten Stellenwert der Echokardiographie in der kardiologischen Versorgung.

Es heißt, viele der diagnostischen Herzkatheteruntersuchungen in Deutschland seien unnötig, stimmt das? Das ist korrekt. Viele der jährlich circa 500.000 Untersuchungen wären rückblickend betrachtet nicht zwingend notwendig. Es muss jedoch bedacht werden, dass diese Untersuchungen immer durchgeführt werden, um lebensbedrohliche Erkrankungen auszuschließen. Besser sollte man also die Frage stellen, welche Art von Untersuchung man hätte stattdessen machen können.

Gibt es denn Möglichkeiten, Patienten vorzuselektieren, um Herzkatheter zu vermeiden? Ja, nach kardiologischen EU- und US-Leitlinien sollen nicht-invasive Verfahren wie eine Herz-MRT, die Computertomografie oder eine

Stress-Echokardiographie dem Katheter bei Patientinnen und Patienten, die nicht mit akuten Herzinfarkt kommen, vorgeschaltet werden. Die Echokardiographie hat hierbei sicherlich eine Sonderstellung. Sie kann bei so gut wie allen Patienten angewendet werden, ist schnell verfügbar, kostengünstig, und ihre Aussagekraft ist vergleichbar gut wie beim MRT oder CT. Mit dem Einsatz von modernen kontrastmittelverstärkten Ultraschall-Diagnostikmethoden wie CEUS verbessert sich die diagnostische Trennschärfe bei der Stress-Echokardiographie zudem nochmals deutlich.

Inwiefern profitiere ich als Patient von der Echokardiographie? Angenommen, Sie haben

Probleme mit Ihrem Herzen und stellen sich in einer kardiologischen Praxis vor, dann möchten Sie möglichst schnell erfahren, ob es sich um etwas Ernstes handelt. Wenn der Kardiologe Sie aber für die weiterführende Diagnostik, also dem CT oder MRT, in Zukunft an einen Radiologen überweist, müssen Sie sich zum Teil mehrere Wochen bis zum Termin gedulden. Eine Stress-EchokardiografieUntersuchung, auch mit Kontrast-

Herzkatheter – oder Sie bekommen rasch und gezielt Ihre weiterführende Therapie.

Unterm Strich bietet die moderne Stress-Echokardiografie für die Kardiologie also viele Vorteile, wird aber eher selten durchgeführt. Woran liegt das? Es ist wirtschaftlich im Praxisalltag mit der aktuellen Vergütung schlicht nicht abbildbar. Daher sind es definitiv noch zu wenige, die es umsetzen,

„Die Echokardiographie ist schnell verfügbar, kostengünstig, und ihre Aussagekraft ist vergleichbar gut wie beim MRT oder CT.“

mittel, kann direkt beim Kardiologen durchgeführt werden, und zwar teilweise am selben Tag. Das heißt, im Idealfall erhalten Sie sehr schnell Entwarnung, wenn eine lebensbedrohliche Erkrankung des Herzens ausgeschlossen wird, und brauchen damit auch keinen

obwohl es für alle Seiten ein echter Gewinn wäre. Eine adäquate Aufwertung dieses Diagnoseverfahrens wäre mehr als erstrebenswert, um die Versorgungsqualität zu verbessern und um letztendlich für alle Seiten auch noch Kosten zu sparen.

Alkohol als Risikofaktor für Vorhofflimmern?

HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN | VON TOBIAS LEMSER

Mit weltweit über 60 Millionen betroffenen Menschen ist Vorhofflimmern die häufigste Herzrhythmusstörung. Nicht nur rechtzeitiges Aufspüren ist wichtig, auch das Wissen um Risikofaktoren. Welche große Rolle hier Alkohol spielt, zeigt eine aktuelle Studie. Ebenso spannend: die neuen Behandlungsleitlinien.

Sie geben Auskünfte über Schlafqualität, Schritte und Stresslevel: Viele Menschen könnten ohne Smartwatches inzwischen kaum noch leben – zu spannend, diese Vielzahl an Daten zu verfolgen, die in bestimmten Situationen sogar lebensrettend sein können. So im Fall von Vorhofflimmern, das mittels eines normalen EKGs nicht immer erkennbar ist. Anders bei Smartwatches: Da diese intelligenten Uhren jederzeit Daten erfassen, können sie eben auch dann Vorhofflimmern aufspüren, wenn die Betroffenen nicht unter ärztlicher Kontrolle sind.

Vorsicht, Schlaganfall!

Schätzungsweise tritt in Deutschland bei bis zu zwei Millionen Menschen Vorhofflimmern auf. Ausgelöst wird diese Herzrhythmusstörung durch eine Art „elektrisches Gewitter“ im Reizleitungssystem des Herzes. Infolgedessen sind die Vorhöfe und Herzkammern nicht mehr imstande, aufeinander abgestimmt zu pumpen. Sie arbeiten unkontrolliert und beginnen zu flimmern. Das Tückische: Nicht nur die Herzleistung nimmt dadurch ab, auch können sich im Herzvorhof Blutgerinnsel bilden. „Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung. Denn auch wenn sie – wie bei einigen Patientinnen und Patienten – ohne ausgeprägte Symptome auftritt, kann sie zur lebensbedrohlichen Gefahr werden und zu einem Schlaganfall führen“, warnt Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Herzklopfen, Kurzatmigkeit, aber auch Schwindel sind typische Symptome,

SCHON GEWUSST?

Dauert das Vorhofflimmern mehrere Stunden oder Tage, spüren Betroffene oft eine Leistungsschwäche – es besteht ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Stolpert oder rast das Herz, geht dies oft einher mit:

• innerer Unruhe und Angst

• unregelmäßigem und beschleunigtem Puls

• einer Neigung zu schwitzen

• Luftnot bei Belastung

• Leistungsschwäche

• Schwindelattacken

• Schmerzen in der Brust

• kurzzeitiger Bewusstlosigkeit.

Bei diesen Beschwerden sollte umgehend eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Quelle: https://herzstiftung.de/serviceund-aktuelles/presse/pressemitteilungen/ herzwochen-2022-vorhofflimmern; Zugriff: 28.11.2024

die für Vorhofflimmern sprechen können. Zwar vergeht anfallsartiges chaotisches Herzrasen in der Regel nach einigen Stunden oder Tagen wieder, dennoch gilt es, diese Herzrhythmusstörung dringend kardiologisch abzuklären. Denn bleibt die Störung unbehandelt, kann sich daraus ein dauerhafter Krankheitsverlauf entwickeln und zu einer Herzinsuffizienz führen, die zumeist mit körperlicher Schwäche und Atemnot einhergeht.

Der Puls zeigt an, wie oft das Herz schlägt, und ist bei Vorhofflimmern meist beschleunigt und unregelmäßig.

Unrhythmisches Herz Risikofaktoren für Vorhofflimmern sind neben dem Altern hoher Blutdruck und die koronare Herzkrankheit (KHK). Doch auch Schlafapnoe, Diabetes mellitus, eine Schilddrüsenüberfunktion, Stress sowie hoher Alkoholkonsum stellen eine mögliche Gefahr dar. Wie sehr exzessiver Alkoholgenuss mit Herzrhythmusstörungen in Verbindung zu bringen ist, untersuchte ein Ärzteteam der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des LMU-Klinikums. In der im Oktober veröffentlichten MunichBREW-II-Studie analysierten die Forschenden die Daten von über 200 Partybegeisterten, die Spitzenblutalkoholwerte von bis zu 2,5 Promille aufwiesen. Hierzu wurde deren Herzrhythmus 48 Stunden per EKG überwacht.

Gefahren durch Alkohol

Das Ergebnis: „Klinisch relevante Arrhythmien traten bei über fünf Prozent der ansonsten gesunden Teilnehmer auf“, erklärt Studienleiter Dr. Moritz Sinner, „und zwar überwiegend in der Erholungsphase.“ Die Alkoholzufuhr in der Trinkphase führte zu einem immer schneller werdenden Puls mit über 100 Schlägen pro Minute. Alkohol könne also profund in die autonomen regulatorischen Prozesse des Herzes eingreifen. „Unsere Studie liefert aus kardiologischer Sicht einen weiteren negativen Effekt von akutem exzessivem Alkoholkonsum auf die Gesundheit“, betont Prof. Dr. Stefan Brunner. Welche langfristigen schädlichen Effekte dies haben könnte, bleibt Gegenstand weiterer Forschung.

Vereisen oder erhitzen

Doch was hilft grundsätzlich, um die Turbulenzen in den Vorhöfen in den Griff zu bekommen?

In der Regel steht zunächst die medikamentöse Therapie im Mittelpunkt – mit dem Ziel der Blutgerinnungshemmung sowie der Rhythmus- und/oder Frequenzkontrolle. Bringt dies keine Besserung, ist die Katheterablation das Mittel der Wahl – ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem mittels Vereisung oder Hochfrequenzstrom die Leitungspfade unterbrochen werden, die das Durcheinander der elektrischen Signale verursachen. Erfolgsquoten von bis zu 90 Prozent sind damit bei wiederholter Anwendung bei Patientinnen und Patienten mit anfallsartigem Vorhofflimmern ohne Herzerkrankung möglich.

Neue Therapie-Leitlinien

Anstatt sich allein auf die reine Therapie des Vorhofflimmerns zu konzentrieren, soll der bisherige Leitpfad fortan durch eine umfassendere Behandlung des gesamten Patienten ergänzt werden – so der Beschluss des Jahreskongresses der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie Anfang September in London. Zur Umsetzung des neuen AF-CARE-Konzepts (AF steht für Vorhofflimmern) sollen vor allem die Prävention und Behandlung von Begleiterkrankungen vermehrt im Mittelpunkt stehen, um vorbeugend, aber auch zur langfristigen

ZAHL ZUM STAUNEN

+ 100 Prozent

Gemäß der aktualisierten Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie ist angesichts der alternden Bevölkerung bis zum Jahr 2060 von einer Verdopplung der Betroffenen mit Vorhofflimmern auszugehen.

Quelle: www.ds-kardiothek.de/esc-leitlinienupdate-bei-vorhofflimmern.html; Zugriff: 28.11.2024

Erhaltung des Therapieerfolgs beizutragen. Während das C (Care) für das Management von Komorbiditäten und Risikofaktoren steht, bezieht sich das A (Avoid) auf das Vermeiden von Schlaganfällen und Thromboembolien, wobei die Parameter Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Alter, Diabetes mellitus, Schlaganfall, Gefäßerkrankung und Geschlecht besonders berücksichtigt werden. R (Reduce) beinhaltet die Reduzierung der Symptome durch Kontrolle von Herzfrequenz und Herzrhythmus. E (Evaluate) umfasst dagegen die Evaluation und dynamische Neubewertung – alles mit dem Ziel, das Therapieergebnis bei Vorhofflimmern in der klinischen Praxis zu verbessern. Gerade angesichts der demografischen Entwicklung wird dieses Vorhaben immer relevanter, was auch auf die Bedeutung von Smartwatches zutreffen könnte. 

Flower-Power gegen Vorhofflimmern

Die Herzrhythmusstörung Vorhoffl immern ist weltweit zu einer ernsthaften Gesundheitsbedrohung geworden: In Deutschland sind mittlerweile bereits 3 – 4 Millionen Menschen betroffen. Im Experteninterview wird die Früherkennung und optimale Behandlung mit Hilfe neuester Technologie erklärt.

Prof. Dr. med. Reza Wakili Leiter der Rhythmologie Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Universitätsklinikum Frankfurt

Herr Prof. Wakili, ist Vorhoffl immern gefährlich?

Vorhofflimmern kann mit schweren Folgeerkrankungen einhergehen. Bei Menschen über 65 Jahren und Bluthochdruckpatienten ist das Schlaganfallrisiko besonders hoch. Das Risiko, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, ist ebenfalls deutlich erhöht. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass wahrscheinlich auch das Demenzrisiko ansteigt. Vorhofflimmern erschwert zunehmend den beruflichen und privaten Alltag der Betroffenen.

Wie kann ein unregelmäßiger Herzrhythmus frühzeitig festgestellt werden?

Je früher das Vorhofflimmern bemerkt und therapiert wird, desto besser. Das Einfachste, was jeder tun kann, ist für 15 Sekunden den Puls zu tasten und zu prüfen, ob er regelmäßig oder unregelmäßig ist. Auch moderne Blutdruckgeräte und Smartwatches können

DIAGNOSE

Hinweise auf einen unregelmäßigen Puls geben. Ein Verdacht auf Vorhofflimmern kann anschließend mit einem EKG in der Hausarztpraxis abgeklärt werden.

Wie sieht für Sie die optimale Therapie bei Vorhoffl immern aus?

Bei Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko ist eine Blutverdünnung mit Medikamenten unumgänglich. Anschließend gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten den normalen Herzrhythmus wieder herzustellen: die medikamentöse Behandlung und die minimalinvasive Katheterablation. Die Fachwelt ist sich einig, dass die Katheterablation mit fast doppelt so hohen Erfolgschancen verbunden ist und zahlreiche Vorteile bietet.

Es gibt verschiedene Methoden der Katheterablation. Welche empfehlen Sie?

den. Der FARAPULSE-Katheter hat die Form einer Blume und kann sich optimal an die Form der betroffenen Areale anpassen. Während des Eingriff s wird um den Katheter ein elektrisches Feld erzeugt. Diese gezielte Ablation unterbricht die fehlerhaften elektrischen Signale, die das Vorhofflimmern verursachen. In wenigen Sekunden werden die relevanten arrhythmogenen Herzzellen ausgeschaltet, während das umliegende Gewebe geschont wird.

Für den Patient verläuft der Eingriff schnell und zumeist völlig schmerzfrei. Erste Studien zeigen, dass bei ausgewählten Patienten damit in der Zukunft sogar eine ambulante Ablationstherapie möglich erscheint. Das ist bildlich gesprochen » Flower-Power « für das Herz.

Vorhofflimmern THERAPIE Pulsed Field Ablation

WIRKSAM

Über 100.000 Patienten wurden bereits erfolgreich mit FARAPULSE behandelt. Auf Medikamente können Sie nach ärztlicher Rücksprache dann womöglich endlich verzichten.

Kein Risiko für die Speiseröhre

Störsignale aus den Lungenvenen werden blockiert

In den letzten Jahren hat sich das innovative FARAPULSE-System etabliert. Bei dieser Methode (Experten bezeichnen sie als Pulsed Field Ablation, kurz PFA) wird mittels elektrischer Felder abladiert. Sie zeichnet sich durch eine hohe Erfolgsrate und eine niedrige Komplikationsrate aus. Die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Komplikationen liegt knapp unter 1 %. Dies stellt einen enormen medizinischen Fortschritt dar.

SCHNELL

Ein weiterer Vorteil: Die Ablation mit dem FARAPULSE-System dauert weniger als eine Stunde. Der Erfolg der PFA spiegelt sich auch in den neuen medizinischen Leitlinien wieder. Diese empfehlen die Ablationstherapie (einschließlich der neuen PFA Technologie) nun als Erstlinientherapie bei Vorhofflimmern.

Ärzte sprechen im Zusammenhang mit dem FARAPULSE-System auch von Flower-Power. Was ist hiermit gemeint?

Der Eingriff mit FARAPULSE dauert im Schnitt nur ca. 45 Minuten und Sie sind am nächsten Tag bereits wieder auf den Beinen.

Neuartige Therapie von Vorhoffl immern: FARAPULSE revolutioniert den minimalinvasiven Routineeingriff im Herzvorhof. Energiefelder schalten Störsignale gezielt aus, damit Ihr Herz wieder im Takt schlägt.

Vorhofflimmern entsteht oft dort, wo die Lungenvenen in den Herzvorhof einmün-

SICHER

FARAPULSE PFA ist eine der schonendsten Formen der Katheterablation. Der Eingriff erfolgt in tiefer Sedierung ohne Vollnarkose.

In Ihrer Nähe: Kliniken, die mit FARAPULSE therapieren, finden Sie hier: www.vorhoffl immernbehandeln.de Oder einfach QR-Code scannen.

Aus der Forschung

STUDIENWEGWEISER | VON MARK KRÜGER

Forschung ist das A und O, wenn es darum geht, Krankheiten besser zu verstehen, sie früher zu erkennen und besser therapieren zu können. Das Gute: Täglich überraschen uns Forscherteams rund um den Globus mit neuen Erkenntnissen aus dem spannenden Gebiet der Medizin.

Kann mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) der Erfolg einer bestimmten Therapie bei Vorhofflimmern vorausgesagt werden? Haben Nahrungsergänzungsmittel einen Einfluss auf unser biologisches Alter? Und können Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall auch zu Hause in Reha gehen? Forschende haben interessante Antworten auf diese Fragen gefunden.

Alterungsprozess verlangsamen?

Alle Zellen im menschlichen Körper haben ein Verfallsdatum. Das ist korrekt. Doch wenn es nach den neuen Erkenntnissen einer Gruppe schwedischer und norwegischer Forschenden geht, kann an dieser biologischen Regel gerüttelt und somit der Alterungsprozess beim Menschen verlangsamt werden. Die in der Fachzeitschrift „Nutrients“ erschienene Studie untersuchte den Einfluss einer Supplementierung mit dem Mineralstoff Selen und der vitaminähnlichen Substanz Coenezym Q10 bei gesunden Frauen und Männern im Vergleich zu einer Placebogruppe – und zwar anhand der Länge der Telomere, der Schutzkappen an den Enden der Chromosomen, die bei jeder Zellteilung kürzer werden. Bei den Personen in der „Nahrungsmittelergänzungsgruppe“ waren diese Telomere länger, sodass davon auszugehen ist, dass die kombinierte Einnahme einen positiven Einfluss auf das Verfallsdatum der Zellen hat. „Wir Menschen sind einem beschleunigten Alterungsprozess ausgesetzt, wenn erhöhter oxidativer Stress und Entzündungen den Prozess beschleunigen, insbesondere bei einem Mangel an Selen und Q10“, erklärt der Forschungsleiter Prof. Dr. Urban Alehagen, Kardiologe am Universitätskrankenhaus Linköping in Schweden. Studien zeigen, dass wir über 100 Mikrogramm Selen pro Tag benötigen, die durchschnittliche

Aufnahme über die Nahrungsaufnahme beträgt aber weniger als die Hälfte. „Wir haben bisher festgestellt, dass die beiden Substanzen eine positive Wirkung auf Fibrose haben, ein Phänomen, das insbesondere im Zusammenhang mit dem kardiovaskulären Alterungsprozess auftritt. Wir haben auch andere Marker untersucht und festgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Selenaufnahme und dem biologischen Alter gibt.“

Schlaganfall-Reha zu Hause

Die TU Ilmenau entwickelt aktuell im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts namens TeleRehaBrain eine Telemedizin-Methode, die es Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall ermöglichen soll, eine personalisierte motorische Rehabilitation von zu Hause aus durchzuführen. Erstmals weltweit werden dabei die Echtzeit-Elektroenzephalographie und die transkranielle Elektrostimulation im häuslichen Umfeld eingesetzt. Dabei werden die Hirnströme in Echtzeit gemessen und analysiert und von den gewonnenen Daten Parameter für eine elektrische Stimulation des Gehirns abgeleitet. Bei der darauf aufbauenden transkraniellen Elektrostimulation werden dann schwache Ströme über an der Kopfhaut angebrachte Elektroden abgegeben, um nach einem Schlaganfall die Umorganisation der Gehirnaktivität

zu verbessern. Der Leiter des TeleRehaBrainProjekts, Prof. Dr.-Ing. Jens Haueisen, Leiter des Instituts für Biomedizinische Technik der TU Ilmenau, betont das Potenzial: „Wenn wir ihnen die Reha sozusagen nach Hause bringen, sind Schlaganfall-Patienten wesentlich flexibler: nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich. Und durch die personalisierte und differenzierte Therapie auch viel motivierter, sich anzustrengen.“ Wenn erfolgreich, plant die TU Ilmenau den Aufbau eines EU-weiten Netzwerks für die Schlaganfall-Rehabilitation im ländlichen Raum.

Mit KI gegen Vorhofflimmern

In Deutschland sind laut Schätzungen bis zu zwei Millionen Menschen von Vorhofflimmern betroffen. Bei dieser Herzrhythmusstörung kommt es zu unregelmäßigen Aktivitäten innerhalb der Vorhöfe – mit einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz oder Schlaganfall als Folge. Die kathetergeführte Verödung fehlerhafter Erregungsherde (Ablation) gilt als effektivste Behandlungsoption, wobei es bei einem Teil der Betroffenen erneut zu Vorhofflimmern kommen kann. Um in Zukunft das Risiko für einen Rückfall verlässlich voraussagen zu können, tüfteln Forschende des Herzzentrums Leipzig und des Helios Health Institute in Berlin im Rahmen des Projekts „ACCELERATE“ an einer EKG-Analyse, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. Falls die neuen Modelle verlässlich und genau arbeiten, würde dies einen wichtigen Schritt hin zu einer individualisierten Therapieentscheidung für Menschen mit Vorhofflimmern bedeuten. 

Veranstaltungen für Fachpublikum

33. Bad Berkaer KardiologieSymposium 2025 17. – 18. Januar 2025 Bad Berka

Fachgebiete: Kardiologie, Angiologie, Herzchirurgie, Rhythmologie https://kardiologie-symposium.de

17. Deutsche Kardiodiagnostik-Tage 13. – 15. Februar 2025 Leipzig

Fachgebiete: Angiologie, Kardiologie, Radiologie https://kardiodiagnostik.de

Selen und Q10: Die perfekte Kombi

Skandinavische Forschende haben vor Kurzem eine bahnbrechende Studie veröffentlicht, die zeigt, wie eine Kombination aus Selen und Q10 die Schilddrüsenfunktion und Lebensqualität älterer Menschen verbessern kann.

Die Schilddrüse steuert unseren Stoffwechsel, sprich den zellulären Energieumsatz, der die verschiedenen Körperfunktionen antreibt. Unsere Lebensqualität hängt in hohem Maße davon ab, wie gut diese Körperfunktionen arbeiten.

Selen ist bekannt für seine Rolle bei der Unterstützung einer normalen Schilddrüsenfunktion. Mit dem Alter steigt jedoch das Risiko für einen Selenmangel.

Verbesserte Schilddrüsenfunktion

Die in der Fachzeitschrift „BMC Medicine“ veröffentlichte Studie zeigt eine positive und messbare Wirkung auf den Stoffwechsel, wenn vier Jahre lang täglich 200 Mikrogramm Selenhefe (SelenoPrecise®) und 200 Milligramm Coenzym Q10

(Q10 Bio-Qinon Gold) eingenommen werden. Außerdem stellte das Wissenschaftlerteam bei den Seniorinnen und Senioren, die Nahrungsergänzungsmittel einnahmen,

91. DGK-Jahrestagung 23. – 26. April 2025 Mannheim

Kongressmotto: „Perspektiven der kardiovaskulären Präzisionsmedizin – von der Prävention zur Intervention“ https://dgk.org

verschiedene Anzeichen einer verbesserten Lebensqualität fest. Selen und Q10 unterstützen sich dabei als Team gegenseitig. Der Körper ist zwar in der Lage, Coenzym Q10 zu synthetisieren, aber die körpereigene Synthese dieser Verbindung nimmt mit dem Alter ab, sodass ältere Menschen wesentlich weniger Q10 im Blut haben. Daher ist es sinnvoll, die beiden Verbindungen in Kombination einzunehmen.

www.pharmanord.de/webshop

Jede Minute zählt.

Jede Minute zählt.

Bei dem Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute!

Bei dem Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute!

Dein Anruf kann Leben retten! Handle schnell, wähle die 112! Hab keine Angst vor „falschem Alarm“!

Dein Anruf kann Leben retten! Handle schnell, wähle die 112! Hab keine Angst vor „falschem Alarm“!

Symptome eines Schlaganfalls

Symptome eines Schlaganfalls

• Schlaganfall (auch Hirninfarkt): 1,2

- plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn

• Schlaganfall (auch Hirninfarkt): 1,2 - plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn - weniger Sauerstoff und Nährstoffe erreichen die betroffene Region

- weniger Sauerstoff und Nährstoffe erreichen die betroffene Region

- bis zu 1,9 Millionen Nervenzellen/ Minute sterben ab

- bis zu 1,9 Millionen Nervenzellen/ Minute sterben ab

• Mögliche Folgen: Schädigung der Hirnfunktion, schwere Behinderungen, Halbseitenlähmung, Spastik, Demenz, Schluck-, Sprachund Konzentrationsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen, Tod3,4

• Mögliche Folgen: Schädigung der Hirnfunktion, schwere Behinderungen, Halbseitenlähmung, Spastik, Demenz, Schluck-, Sprachund Konzentrationsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen, Tod3,4

• ~120 Schlaganfälle auf 100.000 Menschen/Jahr in Deutschland5

• ~120 Schlaganfälle auf 100.000 Menschen/Jahr in Deutschland5

• Weltweit zweithäufigste Todesursache & Hauptursache für Behinderungen im Erwachsenenalter5

• Weltweit zweithäufigste Todesursache & Hauptursache für Behinderungen im Erwachsenenalter5

Gleichgewichtsstörungen/Kopfschmerzen

Gleichgewichtsstörungen/Kopfschmerzen

Verschwommene Sicht

Verschwommene Sicht

So prüfst du die wichtigsten Anzeichen

Sprachstörungen

Sprachstörungen

Übelkeit

Übelkeit

Schwierigkeiten beim Laufen/ Schwindel

Schwierigkeiten beim Laufen/ Schwindel

• Ein Schlaganfall kann jeden treffen: dich, deine Verwandten, Freunde oder Bekannte… sogar Kinder

• Ein Schlaganfall kann jeden treffen: dich, deine Verwandten, Freunde oder Bekannte… sogar Kinder

Zunahme des Schaganfallrisikos mit dem Alter

Zunahme des Schaganfallrisikos mit dem Alter

Risikofaktoren wie unter anderem Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht oder Gefäßverkalkung erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls zusätzlich6

Risikofaktoren wie unter anderem Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht oder Gefäßverkalkung erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls zusätzlich6

Halbseitige Gesichtslähmung

Halbseitige Gesichtslähmung

• Je früher die Behandlung beginnt (mit Medikamenten und/oder durch operative Eingriffe), desto besser sind die Chancen auf Heilung und weniger schwerwiegende Folgeschäden3,4

• Je früher die Behandlung beginnt (mit Medikamenten und/oder durch operative Eingriffe), desto besser sind die Chancen auf Heilung und weniger schwerwiegende Folgeschäden3,4

eines Schlaganfalls mit der FAST-Methode7

So prüfst du die wichtigsten Anzeichen eines Schlaganfalls mit der FAST-Methode7

Face Gesicht

Face

Gesicht

Bitte die Person dich anzulächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.

Bitte die Person dich anzulächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.

Referenzen

Arms Arme

Arms Arme

Bitte die Person die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.

Bitte die Person die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.

SSpeech

peech Sprache

Sprache

Lass die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.

Lass die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.

Time Zeit

Zeit

Time

Hat die Person mit den Aufgaben Probleme – auch wenn es nur eine der Aufgaben betrifft – zögere nicht: Wähle sofort die 112 und schildere die Symptome.

Hat die Person mit den Aufgaben Probleme – auch wenn es nur eine der Aufgaben betrifft – zögere nicht: Wähle sofort die 112 und schildere die Symptome.

Referenzen 1) Saver J. Time is Brain – Quantified. Stroke 2006;37:263-266. 2) https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall 3) Lees K, et al. Time to treatment with intravenous alteplase and outcome in stroke: an updated pooled analysis of ECASS, ATLANTIS, NINDS, and EPITHET trials. Lancet 2010;375:1695-1703. 4) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/folgen-einesschlaganfalls 5) https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-fakten 6) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehenvermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/allgemein 7) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehenvermeiden/schlaganfall-erkennen/fast-test

Referenzen: 1) Saver J. Time is Brain – Quantified. Stroke 2006;37:263-266. 2) https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/ schlaganfall 3) Lees K, et al. Time to treatment with intravenous alteplase and outcome in stroke: an updated pooled analysis of ECASS, ATLANTIS, NINDS, and EPITHET trials. Lancet 2010;375:1695-1703. 4) https://www.schlaganfallhilfe.de/de/verstehen-vermeiden/folgen-einesschlaganfalls 5) https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfallfakten 6) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehenvermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfallrisiken/allgemein 7) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehenvermeiden/schlaganfall-erkennen/fast-test

1) Saver J. Time is Brain – Quantified. Stroke 2006;37:263-266. 2) https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall 3) Lees K, et al. Time to treatment with intravenous alteplase and outcome in stroke: an updated pooled analysis of ECASS, ATLANTIS, NINDS, and EPITHET trials. Lancet 2010;375:1695-1703. 4) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/folgen-einesschlaganfalls 5) https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-fakten 6) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehenvermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/allgemein 7) https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehenvermeiden/schlaganfall-erkennen/fast-test

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Politisches Umdenken dringend notwendig

HERZKRANKE KINDER | VON TOBIAS LEMSER

Ob seit Jahren bewährte Injektionsnadeln oder hochwertige Ballonkatheter: Durch die neue Europäische Verordnung für Medizinprodukte droht eine mangelnde Versorgung mit speziellen kindgerechten Orphan Devices. Trotz geltender Übergangsfristen sehen Verbände absoluten Handlungsbedarf.

Welches Glücksgefühl kann für werdende Eltern schöner sein, als nach der Geburt ihr Baby in den Armen zu halten? Umso dramatischer, wenn bei den ersten Untersuchungen ein

In kleinen Mengen gefertigte Nischenprodukte werden vom Markt verschwinden.

schwerer Herzfehler diagnostiziert wird – ein Defekt, von dem bundesweit rund 7.500 Kinder betroffen sind. Eines von 100 Neugeborenen kommt mit einem Herzfehler zur Welt, was

eine anormale Entwicklung der Herzwände, der Herzklappen oder der Gefäße zum und vom Herzen bedeuten kann. Das Gute: Dank des medizinischen Fortschritts können heute über 90 Prozent der betroffenen Kinder das Erwachsenenalter erreichen – mit einem speziell entwickelten Herzkatheter. Ohne diesen Eingriff würden viele Säuglinge die ersten Lebenstage nicht überstehen. Doch auch bei anderen angeborenen Herzfehlern im Kindes- und Jugendalter können altersangepasste Katheter lebensrettend sein.

Weniger Medizinprodukte

Angesichts der im Jahr 2017 von der Europäischen Union beschlossenen Medical Device Regulation gerät diese Versorgung nun allerdings in Gefahr. Zwar soll sich mit den einhergehenden Änderungen die Patientensicherheit verbessern. Jedoch drohen – gleichwohl es eine Verlängerung der Übergangsfristen gibt – einschneidende Versorgungslücken. Vor allem in kleinen Mengen gefertigte Nischenprodukte, die nicht häufig Anwendung finden, werden nun für Hersteller noch unattraktiver, sodass insbesondere für herzkranke Kinder so lebensrettende Produkte

Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.

w w w b vhk .de

www.bvhk.de bvhk.de bvhkde herzkranke.kinder

sukzessive vom Markt verschwinden. Schon jetzt sind zahlreiche Medizinprodukte aufgrund nicht abschließend definierter Zertifikationsregularien nicht mehr erhältlich.

Ausnahmen gefordert

Was aber braucht der Medizinstandort Deutschland jetzt, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein? Unerlässlich, so die einhellige Meinung von Industrie, Patientenvertretungen und Kliniken, ist eine Änderung der Richtlinie. Seit Jahren bewährte Medizinprodukte müssen von den verschärften Regeln ausgenommen werden. Zudem drängen Verbände und Fachgesellschaften darauf, die Entwicklung von Orphan Devices für seltene Erkrankungen vermehrt zu fördern. Temporäre Sonderzulassungen für Nischenprodukte wären eine weitere andiskutierte Option. Denn eines steht fest: Verschwinden diese Orphan Devices weiter vom Markt, wären häufigere risikoreichere Operationen am offenen Herz unausweichlich. 

Wir schenken Familien mit herzkranken Kindern Mut & Zuversicht.

Ihre Unterstützung hilft uns dabei!

7.500 Kinder pro Jahr werden mit einem Herzfehler geboren. Jedes hundertste Kind!

4.500 von ihnen benötigen mindestens einen Eingriff am offenen Herzen.

Was wir tun:

Herzkranke Kinder und ihre Familien sind großen Belastungen ausgesetzt. In einer solchen Situation brauchen die Familien an zahlreichen Stellen Unterstützung. Wir bieten ein hilfreiches Netzwerk für herzkranke Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien zum Austausch und zur Information, das wir stetig ausbauen.

IHRE SPENDE HILFT HERZKRANKEN KINDERN!

Spendenkonto Sparkasse Aachen

DE93 3905 0000 0046 0106 66

PayPal: info@bvhk.de

Stichwort: BVHK

Ein Prozent aller Babys kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt.

Immer bessere Behandlungsmöglichkeiten

HERZKLAPPENFEHLER | VON MARK KRÜGER

Undicht, verkalkt, verengt: Unbehandelt, können Herzklappenerkrankungen lebensbedrohlich sein. Eine stark verkalkte Aortenklappe muss ersetzt werden. Per OP oder Katheter?

Das OP-Risiko ist heute nicht mehr das entscheidende Kriterium, und dank einer neuen Methode soll auch der Austausch des Klappenersatzes schonend stattfinden können.

Das menschliche Herz besitzt vier davon, und sie sorgen dafür, dass mit jedem Herzschlag die richtige Menge an Blut in eine und die richtige Richtung fließt: Die Rede ist von den Herzklappen. Am häufigsten treten krankhafte Veränderungen an der Aortenklappe, welche die

TAVI ist ein schonendes

Verfahren zum Ersatz der erkrankten Herzklappe.

linke Hauptkammer des Herzes mit der Hauptschlagader verbindet, auf. Ist die Öffnung der Aortenklappe verengt, spricht man von einer Aortenstenose, bei der der Herzmuskel leidet. Schließt die Aortenklappe nicht mehr richtig,

was seltener vorkommt, handelt es sich um eine Aorteninsuffizienz, die zu einem Rückfluss des Blutes in die linke Herzkammer führt.

Schonende Behandlungsoption

Seit den 1960er-Jahren können künstliche Herzklappen chirurgisch eingesetzt werden. Dabei wird die defekte Klappe am offenen Herz und unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine entfernt und eine Ersatzklappe fest eingenäht. In vielen Fällen ist das Risiko für eine solche Operation aber groß. Einen großen Fortschritt hat die sogenannte Transkatheter-AortenklappenImplantation (TAVI) mit sich gebracht. Sie wird gemäß aktueller Leitlinie hochbetagten Menschen mit erhöhtem OP-Risiko empfohlen, wobei die aktuelle DEDICATE-Studie erstmals belegt, dass auch bei Menschen mit mittlerem und sogar niedrigem Risiko die TAVI eine gute Wahl sein kann. Bei diesem Eingriff wird die neue klein gefaltete Aortenklappe, welche auf der Spitze eines Katheter-Schlauchs befestigt ist, minimalinvasiv über zum Beispiel die Leistengefäße bis zum Herz vorgeschoben und mittels einer Dehnung in der gewünschten Position befestigt.

Vorausschauende OP-Technik

Ob kathetertechnisch oder chirurgisch: Heutzutage werden immer häufiger biologische

„TAVI ist jetzt auch bei Aorteninsuffizienz eine Option“

Dr. Sam Dawkins, Interventioneller Kardiologe am John Radcliffe Hospital in Oxford, und Priv.-Doz. Dr. Matti Adam, Interventioneller Kardiologe an der Uniklinik Köln, über das Trilogy System von JenaValve, das durch eine einzigartige Implantat-Technologie besticht und von dem nicht nur Menschen mit schwerer Aorteninsuffizienz profitieren.

Herr Dr. Adam , was ist das Besondere am Trilogy System? Das JenaValve Trilogy-Herzklappensystem ist das weltweit erste und einzige TAVI-System mit CEKennzeichnung, das zur Behandlung von Aorteninsuffizienz, kurz AI, und Aortenstenose zugelassen ist. Insbesondere für Menschen mit schwerer symptomatischer AI, für die es in der Vergangenheit nur sehr wenige Behandlungsmöglichkeiten gab, kann es eine hochinnovative, sichere und effektive Lösung darstellen.

Welche Herausforderung stellte sich bislang, Dr. Dawkins? Bei einer schweren Form der AI ist eine Herzoperation notwendig, um die Herzklappe zu rekonstruieren

oder zu ersetzen. Nicht alle Patientinnen und Patienten sind jedoch für einen solchen Eingriff geeignet. Mit einer schonenderen TAVI konnten bislang keine optimalen Ergebnisse erzielt werden, da für die Fixierung der meisten TAVI-Prothesen Kalkeinlagerungen in der Verankerungszone notwendig sind. Diese fehlen aber bei Vorliegen einer reinen Aortenklappeninsuffizienz häufig, was das Risiko für eine Lagenveränderung und Embolisation der Klappenprothese erhöht.

ZAHL ZUM STAUNEN

100.000

Aktionen führt jede Herzklappe bei einer Frequenz von 60 bis 70 Schlägen pro Minute aus.

Quelle: https://herzstiftung.de/infos-zuherzerkrankungen/herzklappen-erkrankung; letzter Zugriff: 25.11.2024

Klappen aus Rinder- oder Schweineherzbeutelgewebe eingesetzt, die nach 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden müssen. Damit dies später mittels Katheter klappt, wurde am Klinikum Karlsburg eine neue Methode entwickelt, welche hierfür die Voraussetzung schafft. Bei der Erst-OP wird dazu ein etwa vier mal vier Zentimeter großes Gewebestück, ein Cardio-Patch, an der neuen Aortenklappe implantiert. Es schafft den nötigen Raum für eine neue Prothese, die dann schonend über einen Katheter eingeführt und über die alte Herzklappe gestülpt werden kann. 

Das Trilogy System löst dieses Problem. Inwiefern, Herr Dr. Adam? Dank des einzigartigen Designs und der innovativen „Locator“-Technologie, einer Art Clip-Mechanismus, kann die Positionierung der Transkatheterklappe über drei Fühler an den natürlichen Klappentaschen erfolgen. Dies bringt die gewünschte Stabilität des Implantats – und dies selbst ohne die sonst nötigen Kalzifizierungen.

Was sind Ihre Erfahrungen mit dem Trilogy System, Dr. Dawkins?

Wir haben das Trilogy System jüngst bei drei Patienten mit Erkrankungen der Aortenklappen erfolgreich eingesetzt. Ein Patient war komorbid, litt also zusätzlich an anderen Erkrankungen, was ihn für einen offenen Eingriff ausschloss. Alle Eingriffe liefen völlig problemlos, ohne Komplikationen ab.

Ein großes Problem ist, dass Menschen mit Erkrankungen der Aortenklappen oftmals spät diagnostiziert werden Das stimmt leider. Viele Betroffene schieben die Anzeichen auf das Alter und verkennen so das Problem. Das Gute: Während wir für diese Patientengruppe früher wenige Behandlungsoptionen hatten, hat sich die Situation durch TAVI maßgeblich verändert – und mit der neuen Implantat-Technologie des Trilogy-Systems haben wir Kardiologinnen und Kardiologen nun ein sicheres Tool zur Hand, welches eine sichere Option für inoperable Patienten und Menschen mit reiner Aorteninsuffizienz bieten kann.

https://jenavalve.com

Dr. Sam Dawkins
Dr. Matti Adam

Ein unterschätzter Risikofaktor

ÜBERGEWICHT | VON NADINE EFFERT

Immer mehr Deutsche haben zu viel auf den Rippen. Aufgrund der gesundheitlichen Folgen und den damit verbundenen hohen volkswirtschaftlichen Kosten – in Deutschland jährlich rund 100 Milliarden Euro – wird weltweit zu den Ursachen für Übergewicht und Adipositas geforscht. Dass es wichtig ist, Übergewicht von vornherein zu vermeiden, zeigt eine aktuelle Studie zum Gedächtniseffekt von Fettzellen.

Die neuesten Zahlen der WHO sind besorgniserregend: Der Anteil Übergewichtiger weltweit hat sich im Vergleich zum Jahr 1975 zuletzt beinahe verdoppelt. Auch in Deutschland nimmt die Zahl fülliger Menschen zu: Zwei Drittel der Männer und rund die Hälfte der Frauen bringen zu viel auf die Waage, jeder vierte Erwachsene leidet an Adipositas, einer chronischen Erkrankung, die bei einem Body-Mass-Index über 30 vorliegt.

Ursache für Volkskrankheiten

Mit jedem Kilo zu viel steigt langfristig das Risiko für viele Folge- und Begleitkrankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt, bestimmte Tumorerkrankungen wie Brust- und Darmkrebs, Depressionen, Leberverfettung, Arthrose sowie Diabetes mellitus Typ 2. Verheerend: Von vielen Menschen wird Übergewicht als Risikofaktor unterschätzt, etwa im Fall von Krebs. Die Fachgesellschaften weisen darauf hin, dass während Rauchen als krebserregend bekannt ist, sei dies bei Übergewicht nicht der Fall. Dabei gehen fast sieben Prozent der Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf dessen Konto, insbesondere von Fettleibigkeit. „Das bedeutet, dass jedes Jahr etwa 30.000 Menschen in Deutschland, bedingt durch ihr Übergewicht, an Krebs erkranken. Das sind 30.000 vermeidbare

10 TIPPS: GESUND ABNEHMEN

1. Reichlich Obst und Gemüse essen, mindestens fünf Portionen pro Tag.

2. Täglich Getreide, Getreideprodukte, bevorzugt in der Vollkorn-Variante, oder Kartoffeln.

3. Trinken Sie kalorienfrei und ausreichend – am besten Wasser.

4. Täglich Milch und Milchprodukte.

5. Pflanzliche Öle und Fette vorziehen.

6. Verzichten Sie möglichst auf Süßes.

7. Nicht zu viele tierische Produkte.

8. Essen Sie in Ruhe und dosiert.

9. Hören Sie auf, wenn Sie satt sind.

10. Bewegen Sie sich.

Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/ gesund-bleiben/abnehmen/gesund-abnehmenso-geht-s-710335.html; Zugriff: 29.11.2024

Krebsfälle“, sagt Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Rolle der Gene Ungesunde Ernährung, Überernährung und zu wenig Bewegung gelten als klassische Ursachen für Übergewicht, greifen aber zu kurz. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, Grunderkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Stress kommen als Übeltäter infrage. Aber kann Dicksein auch vererbt werden? Laut dem Bundesministerium für Forschung und

Übergewicht kann das Krebsrisiko steigern.

Bildung haben Kinder und Jugendliche, deren Eltern zu viel wiegen, ein um bis zu 80 Prozent erhöhtes Risiko, selbst einmal übergewichtig zu werden. Sind die Eltern adipös, erhöht sich das Risiko sogar um 300 Prozent. Fest steht auch, dass Adipositas zu 70 Prozent durch eine genetische Vorbelastung bestimmt ist.

Neuer biologischer Mechanismus Apropos Gene. Forschende aus Cambridge haben jüngst einen neuen biologischen Mechanismus entdeckt, der im Zusammenhang mit der Entstehung von Fettleibigkeit stehen kann: „Wir haben zwei Gene mit Varianten identifiziert, die den tiefgreifendsten Einfluss auf das Adipositas-Risiko auf Bevölkerungsebene haben, den wir je gesehen haben“, wird Studienautor Giles Yeo in einer im April 2024 veröffentlichten Mitteilung zitiert. Die Rede ist von Varianten in den Genen BSN und APBA1, die das Risiko für Adipositas um das bis zu Sechsfache erhöhen können. Einer von 6.500 Erwachsenen sei von den BSN-Genvarianten betroffen. Das entspricht 12.000 Menschen in Deutschland. Bisher war nicht bekannt, dass die Proteine, die von BSN und APBA1 kodiert werden, auf den Leptin-Melanocortin-Signalweg Einfluss nehmen. Dieser Signalweg sendet dem Körper – einfach ausgedrückt – das Signal „Ich

1 Milliarde

Menschen weltweit waren im Jahr 2022 stark übergewichtig.

Quelle: www.thelancet.com/journals/lancet/ article/PIIS0140-6736(23)02750-2/fulltext; letzter Zugriff: 29.11.2024

bin satt!". Die neuen Erkenntnisse könnten, so die britischen Forschenden, möglicherweise bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen.

Fettzellen erinnern sich

Die größte Herausforderung nach einer Reduzierung der Kilos ist es, das Gewicht zu halten. Stichwort: Jo-Jo-Effekt. Doch wie kommt es dazu? Dieser Frage ist ein internationales Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Ferdinand von Meyenn von der ETH Zürich nachgegangen. Vorweg: An mangelnder Willenskraft allein liegt es nicht. Im Visier der Forschenden: die Fettzellen. Im Rahmen der in der Fachzeitschrift „Nature“ im November 2024 erschienenen Studie wurde das Fettgewebe von Menschen, deren Adipositas mit einer Magen-OP behandelt wurde, untersucht –und zwar vor und nach der massiven Gewichtsabnahme. Das Ergebnis: Fettleibigkeit führt zu charakteristischen epigenetischen Markierungen im Kern der Fettzellen, welche auch nach der Gewichtsreduktion bestehen blieben. „Die Fettzellen erinnern sich an den übergewichtigen Zustand und können leichter in diesen zurückversetzt werden“, erklärt der Experte.

Prävention von klein auf

Zwar sei der Gedächtniseffekt noch keine hieb- und stichfeste Begründung für den JoJo-Effekt, aber eine Erkenntnis, die für weitere Untersuchungen genutzt werden kann. „Hier ist noch viel Forschung gefragt, um festzustellen, ob man diese Signaturen diagnostisch nutzen könnte oder welche Medikamente, welche Interventionen sie vielleicht löschen könnten, wie Sport oder eine bestimmte Ernährung.“

Zuletzt weist von Meyenn darauf hin, dass, gerade weil es den Gedächtniseffekt gibt, es so wichtig ist, Übergewicht von vornherein zu vermeiden. Diese Botschaft ist vor allem an Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern gerichtet. Denn Fakt ist: Neben einer genetischen Veranlagung haben dabei auch Erziehung und erlernte Essgewohnheiten einen Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht. Aktuell sind hierzulande 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig, sechs Prozent sind adipös – Tendenz steigend. 

Adipositas: Die chronische Krankheit behandeln

Mit Adipositas gehen zwei große Probleme einher: Der Krankheit liegen komplexe Ursachen zugrunde, die Menschen mit Adipositas kaum beeinflussen können. Für eine langfristige Gewichtsreduktion und -kontrolle reicht eine Veränderung des Lebensstils nicht aus. Das lässt den Bedarf an intensiveren Therapieoptionen steigen. Die Entwicklung von Medikamenten gibt Betroffenen eine neue Perspektive.

Adipositas ist eine komplexe chronische Erkrankung, bei der das Körperfett über das Normalmaß vermehrt ist. In Deutschland sind rund ein Fünftel der Erwachsenen davon betroffen – Tendenz steigend. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) 30 kg/m2 spricht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Adipositas. Menschen mit Adipositas haben ein stark erhöhtes Risiko für zahlreiche Folge- und Begleiterkrankungen, wie etwa Diabetes mellitus, Arthrose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was oft mit einer verringerten Lebenserwartung verbunden ist. Die psychische Belastung kann enorm sein und das Risiko für zum Beispiel Depressionen und Angststörungen sowie soziale Isolation erhöhen. Die gute Nachricht: Für diese chronische behandlungsbedürftige Krankheit gibt es endlich Lösungen, die Menschen bei der Gewichtsabnahme nachhaltig unterstützen können.

Die vielschichtigen Ursachen von Adipositas verstehen Einer der Gründe, warum Adipositas entsteht: Die Energieaufnahme ist dauerhaft deutlich höher als der Energieverbrauch. Für viele

SIND SIE BETROFFEN?

Zwei Kennzahlen sind entscheidend: der Body-Mass-Index (BMI) und die Körperfettverteilung. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht man ab einem BMI-Wert von 30 kg/m2 von Adipositas. Der BMI berechnet sich aus dem Quotienten aus Körpergewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m2). Ab einem Taillenumfang von 88 Zentimetern bei Frauen beziehungsweise 102 Zentimetern bei Männern handelt es sich um eine bauchbetonte Adipositas mit einem erhöhten Risiko für Begleiterkrankungen.

Außenstehende ist die Ursache damit klar: Wer Übergewicht hat, „isst einfach zu viel und bewegt sich zu wenig“, ist also selbst schuld an seiner Situation. Dieses Vorurteil führt zu vermehrter Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Adipositas und erhöht den ohnehin erheblichen Leidensdruck.

Doch so einfach ist es nicht. Neben einer kalorienreichen Ernährung und einem einseitigen Bewegungsmuster liegen bei knapp der Hälfte der Menschen mit Adipositas andere Ursachen zugrunde: So kommen unter anderem eine genetische Disposition, psychische Faktoren wie emotionaler Stress oder Depression, die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Neuroleptika oder Antidepressiva, die den Appetit anregen, endokrine Erkrankungen sowie die Zusammensetzung von hochverarbeiteten (Fertig-)Nahrungsmitteln als Ursache infrage.

Fehlregulierte Darmhormone erschweren das Abnehmen Aber es gibt noch einen weiteren Grund: Unser Essverhalten wird durch Hunger-Hormone wie Ghrelin sowie Sättigungs- und Appetits-Hormone wie GLP-1

(Glucagon-like peptide-1), GIP (glukoseabhängiges insulinotropes Polypeptid) und Amylin gesteuert. Diese Darmhormone signalisieren, dass der Magen voll ist und wir aufhören sollen zu essen. Bei Adipositas kann die Verarbeitung von Sättigungssignalen im Gehirn beeinträchtigt sein, was zu einer reduzierten Wahrnehmung dieser Signale führt. Darüber hinaus können Veränderungen im Fettstoffwechsel zu einer vermehrten Ablagerung von sogenanntem viszeralem Fett in der Bauchhöhle führen.

Diese physiologischen Prozesse können es dem Körper sehr schwer machen, mit Reduktionsdiäten nachhaltig Erfolg zu haben. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Körper einer reduzierten Kalorienzufuhr anpasst, was den Grundumsatz senkt. Nach einer Diät und einer Gewichtsabnahme versucht der Körper, durch hormonelle und metabolische Mechanismen zum ursprünglichen Gewicht zurückzukehren. Genetische Faktoren können bei diesem Prozess ebenfalls eine Rolle spielen. Laut Set-PointTheorie hat jeder Mensch eine gewisse Veranlagung für ein biologisch festgelegtes Körpergewicht.

Effektives Gewichtsmanagement

Die langfristige Gewichtsabnahme ist aber zwingend notwendig. Nur sie kann die Gesundheit von Menschen mit Adipositas und damit auch ihre Lebensqualität maßgeblich verbessern. Schon eine Gewichtsabnahme von fünf Prozent kann den Blutdruck senken, 10 Prozent weniger Gewicht verringern das Risiko für Typ-2-Diabetes, und 15 Prozent weniger auf der Waage können Herz-Kreislauf-Krankheiten lindern.

Betroffene sollten ihre individuellen Behandlungsmöglichkeiten mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen. Die sogenannte Basistherapie besteht aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltensinterventionen. Da diese drei Elemente in Kombination effektiver sind als jedes für sich allein, werden diese Therapien nach Möglichkeit immer gleichzeitig durchgeführt. Selbsthilfegruppen, in denen sich Gleichgesinnte miteinander austauschen und gegenseitig motivieren, können das Durchhalten erhöhen.

Medikamentöse Therapieoptionen im Fokus Falls die Basistherapie keine nachhaltigen Erfolge zeigt, könnte sie medikamentös ergänzt werden. Alternativ kann außerdem die bariatrische Chirurgie zum Einsatz kommen, etwa in Form eines Magen-Bypasses oder einer Magenverkleinerung.

In den vergangenen Jahren haben die Erforschung und die Entwicklung von innovativen Arzneimitteln, die eine effektive Gewichtsreduktion und -kontrolle unterstützen, große Fortschritte gemacht. Inzwischen gibt es vielversprechende Therapieoptionen mit unterschiedlichen Wirkstoffen auf dem Markt. Menschen mit Adipositas eröffnen sich neue wirksame Behandlungsmethoden, die ihren Alltag und ihre Lebensqualität trotz der Krankheit langfristig verbessern. Daher gilt: Falls Sie sich angesprochen fühlen, vertrauen Sie sich Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt an, und lassen Sie sich zu möglichen Maßnahmen und medikamentöser Unterstützung beraten.

Mehr Informationen: https://de.lilly.com/ meinwegmitadipositas

Die Ursachen von Adipositas sind oft schwer zu beeinflussen.

Mit vernetztem Hightech zur Diagnose

SELTENE KRANKHEITEN | VON TOBIAS LEMSER

Lassen sich Volkskrankheiten in der Regel durch wenige Untersuchungen feststellen, dauert es bis zur Diagnose seltenerer Krankheiten durchschnittlich bis zu fünf Jahre. Künstliche Intelligenz soll es Betroffenen künftig erheblich leichter machen. Hierfür arbeiten Forschende derzeit an einem spannenden Projekt.

Wie rasant Künstliche Intelligenz (KI) das Gesundheitswesen verändert und damit den medizinischen Fortschritt vorantreibt, wird mit Blick auf zwei große Entwicklungen deutlich: Einerseits gibt es auf biologischer Ebene durch

Vier Millionen Menschen

leiden hierzulande an einer seltenen Krankheit.

das immer tiefere Eindringen in die menschliche Zelle eine wahre Datenexplosion, andererseits steht heute Rechenleistung zur Verfügung, mit der KI riesige Datenmengen kombinieren und analysieren kann.

Warnung vor Komplikationen

Ob in der medizinischen Diagnostik oder in der Medikamentenentwicklung: KI verspricht für

viele Anwendungsbereiche immenses Potenzial. Gerade bei der Therapie von Volkskrankheiten wie Tumorerkrankungen unterstützt KI Ärztinnen und Ärzte etwa dabei, komplexe Eingriffe vorzubereiten und auszuführen. Kann KI Operationen vorher simulieren und während des Eingriffs dem Chirurgenteam wichtige Hinweise für den weiteren Verlauf liefern, ist sie auf einer Intensivstation beispielsweise in der Lage, sekundenschnell alle relevanten Daten zu analysieren, um frühzeitig vor einer etwaigen Komplikation zu warnen.

Nicht nur bei Volkskrankheiten, auch bei seltenen Krankheiten avanciert KI nun zum großen Hoffnungsträger. Vier Millionen Menschen leiden hierzulande daran. Um von einer seltenen Krankheit sprechen zu können, darf höchstens eine von 2.000 Personen davon betroffen sein. Unzählige Arztbesuche und Untersuchungen müssen viele Patienten über sich ergehen lassen – oft ohne konkrete Resultate.

Künstliche Intelligenz revolutioniert

Wertvolles Expertenwissen Unterstützung bei der Diagnosestellung und entsprechenden Weiterversorgung soll nun ein Smartes Arztportal für Patienten mit unklarer Erkrankung (SATURN) vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE leisten. Ziel des Projekts ist es, mittels KI bei geringen Datenmengen nachvollziehbare und transparente Verdachtsdiagnosen für seltene Erkrankungen stellen zu können. Hierfür verwendet das Institut reale und anonymisierte sowie klinische Falldaten der Universitätskliniken. Für die Erstellung verschiedener KI-Module wurde ein regelbasiertes System entwickelt, das auf Expertenwissen fußt. Und nicht nur das: Auch stehen die Weiterentwicklung und Anwendung von Interviewtechniken im Fokus, um dieses Expertenwissen direkt von Fachärzten zu erhalten.

Selbsthilfe für Menschen mit seltenen Erkrankungen

Neben medizinischen Herausforderungen stellen seltene Erkrankungen die Betroffenen insbesondere im Alltag vor große Hürden. Denn handfeste Unterstützung, auf die sie bauen können, und Rat für den Umgang mit der Erkrankung, sind oftmals nicht zur Hand. Zudem mangelt es an spezialisierten Fachkräften oder Therapieoptionen. Hier setzt die Patientenselbsthilfe an und leistet wertvolle Arbeit.

Zum einen schafft die Patientenselbsthilfe Orientierung und Gemeinschaft und mit der Gemeinschaft Halt, Sicherheit und Unterstützung –entscheidende Faktoren für ein besseres Leben mit der Erkrankung. Zum anderen schließt sie Versorgungslücken. In der Patientenselbsthilfe wird Wissen zu seltenen Krankheiten gebündelt und zugänglich gemacht.

Die wenigen Fachkundigen aus der Medizin werden mit an Bord geholt, neue Erkenntnisse aufgespürt und dokumentiert. Viele Selbsthilfeorganisationen werden von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Sie

pflegen enge Kontakte zu ärztlichem Fachpersonal, zu Therapierenden und Forschenden, sind mit Ansprechpersonen im Gesundheitswesen vernetzt – lokal, national und oftmals sogar international.

Verlässliche Informationen

In den vergangenen Jahren haben Selbsthilfeorganisationen ihr Wissen zur stetigen inhaltlichen Entwicklung von Informationsplattformen beigetragen. Es sind eine Reihe von Portalen entstanden wie orpha.net oder der „se-atlas“, auf denen sich Betroffene und Fachkräfte informieren und dabei sichergehen können, dass Quellen

qualitätsgeprüft und Informationen fundiert sind. Die ACHSE, Dachverband von mehr als 140 Patientenorganisationen und Stimme der betroffenen Menschen in Deutschland, hat diese Entwicklung gefördert. Sie hat nachhaltig Verbesserungen im Bereich Versorgung erkämpft, das Thema „Seltene Erkrankungen“ auf die Agenda der Politik gesetzt, in die Wissenschaft, Forschung und Öffentlichkeit getragen.

Verbesserung der Lebenssituation In ihrer Funktion als krankheitsübergreifende Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung und Rat suchen,

ist die ACHSE nah dran , kann auf das Wissen und die Erfahrungen in ihrem Netzwerk zurückgreifen. Ein Anliegen, für das sich die ACHSE daher auf vielfache Weise besonders stark macht, ist die Verbesserung der Lebenssituation von betroffenen Familien im Alltag. Denn ist die richtige Diagnose gefunden, fangen die Probleme für die Betroffenen erst an. Ob bei der Anerkennung von Pflegestufen, bei der Beantragung von Hilfs- und Heilmitteln oder beim Thema Inklusion. Es gibt noch viel zu tun – Selbsthilfe ist für die Betroffenen für seltene Erkrankungen da, wo Strukturen nicht vorhanden sind. Deshalb muss sie auch gestärkt werden.

„Auch seltene Erkrankungen sind eine Volkskrankheit“

Volkskrankheiten betreffen in Deutschland Millionen Menschen und sind allgegenwärtig. Im Gegensatz dazu führen seltene Erkrankungen oft ein Schattendasein – obwohl die Anzahl der Betroffenen eine ganze Stadt wie Berlin bevölkern könnte. Dr. Andreas Bracher, Medical Director bei Biogen Deutschland, über die spezifischen Herausforderungen der seltenen Erkrankungen und was es für eine bessere Versorgung der Betroffenen braucht.

Herr Dr. Bracher, Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes sind fest im öffentlichen Bewusstsein verankert. Worin bestehen die Hauptunterschiede im Vergleich zu seltenen Erkrankungen? Der größte Unterschied zwischen Volkskrankheiten und seltenen Erkrankungen liegt in ihrer Häufigkeit und der damit verbundenen Wahrnehmung. Volkskrankheiten betreffen Millionen Menschen und sind oft mit Lebensstilfaktoren wie Bewegung, Ernährung und Stress verbunden, weshalb der Fokus auf Prävention und Früherkennung liegt. Seltene Erkrankungen betreffen zwar weniger Menschen pro Krankheit, sind aber insgesamt ebenso bedeutend. In Deutschland sind etwa vier Millionen Menschen von einer seltenen Erkrankung betroffen

ZUR PERSON

Dr. Andreas Bracher ist bei Biogen für den Bereich Medical Affairs in Deutschland und Österreich zuständig. Bracher promovierte im PhDProgramm „Vascular Biology“ an der Medizinischen Universität Wien und hatte zuvor das Studium der medizinischen und pharmazeutischen Biotechnologie an der FH IMC Krems abgeschlossen. Nach mehreren Jahren in der biomedizinischen Forschung wechselte er 2012 in die Industrie.

– vergleichbar mit der Patientenzahl einzelner Volkskrankheiten. Diese Erkrankungen haben oft genetische Ursachen, unabhängig vom Lebensstil, sodass Prävention kaum möglich ist. Stattdessen liegt die Herausforderung in der korrekten Diagnose und dem Zugang zu spezialisierten Therapien.

Können Sie mehr darüber erzählen, wie diese unterschiedlichen Ansätze die Lebensqualität der Betroffenen beeinflussen? Durch die Prävention und Früherkennung von Volkskrankheiten können Betroffene oft frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder sie ganz zu verhindern. Menschen mit seltenen Erkrankungen haben diese Option meist nicht. Die Diagnose ist oft ein langwieriger Prozess mit vielen Unsicherheiten und Fehldiagnosen, was das Leben der Betroffenen und ihrer Familien stark belastet. Viele seltene Erkrankungen bleiben jahrelang unerkannt, was zu einer verzögerten Behandlung führt und so die Langzeitprognose und Lebensqualität erheblich einschränkt.

Inwiefern unterscheidet sich die Forschung zu Therapien für Volkskrankheiten und seltene Erkrankungen? Die Forschung für Volkskrankheiten ist sehr umfangreich, was auch an der großen Zahl potenzieller Patientinnen und Patienten liegt, die von neuen Behandlungsmethoden profitieren könnten. Für seltene Erkrankungen ist die Entwicklung spezifischer Therapien jedoch aufwendiger, da die Patientenzahlen geringer sind. Deshalb existieren in der EU aktuell nur etwa 300 Medikamente speziell für seltene Erkrankungen, obwohl es etwa 8.000 verschiedene Krankheitsbilder gibt. Bei Volkskrankheiten hingegen gibt es eine Vielzahl an etablierten Medikamenten und Behandlungsansätzen, was den Zugang zur Therapie für Betroffene deutlich erleichtert.

Können seltene Erkrankungen von der Aufmerksamkeit, die Volkskrankheiten erhalten, profitieren? Absolut. Volkskrankheiten haben es geschafft, nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich präsent zu sein. Dieses Bewusstsein für weit verbreitete Krankheiten könnte als Vorbild dienen, um seltene Erkrankungen

stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Volkskrankheiten definieren sich nicht nur durch ihre Häufigkeit, sondern auch durch die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen. Wenn seltene Erkrankungen ähnlich wahrgenommen würden, könnte das die gesellschaftliche Unterstützung, die Forschung und letztlich auch die medizinische Versorgung der Betroffenen erheblich verbessern.

Welche Rolle spielt die öffentliche Wahrnehmung bei der Diagnose und Behandlung seltener Erkrankungen? Die Wahrnehmung ist entscheidend. Da seltene Erkrankungen oft nicht im Bewusstsein von ärztlichem Personal und der breiten Öffentlichkeit verankert sind, bleibt die Diagnose häufig aus oder wird verzögert. Durch verstärkte Aufklärungskampagnen, wie etwa unsere Initiative „Ich hab Friedreich-Ataxie“, können wir dieses Bewusstsein schärfen. Ein besseres Verständnis in der Gesellschaft und im Gesundheitssektor kann helfen, seltene Erkrankungen schneller zu erkennen und die Patienten gezielter zu unterstützen – ähnlich wie bei Volkskrankheiten.

Gibt es gemeinsame soziale Herausforderungen? Beide Krankheitsarten führen zu sozialen und psychischen Belastungen, doch bei seltenen Erkrankungen sind diese

oft noch ausgeprägter. Während Menschen mit Volkskrankheiten auf ein etabliertes Netzwerk von vielen Mitbetroffenen zurückgreifen können, finden Menschen mit seltenen Erkrankungen schwerer Kontakt zu anderen Betroffenen. Dieser ist aber wichtig, um Isolation und emotionaler Belastung vorzubeugen. Und gerade weil es hier weniger Patientenorganisationen gibt, möchte ich betonen, was für eine wertvolle Arbeit sie leisten. Das Teilen von Erfahrungen und der Austausch untereinander sind so wichtig und werden deshalb auch von Biogen stark unterstützt.

Was müsste sich ändern, damit seltene Erkrankungen in der Öffentlichkeit ähnlich wahrgenommen werden wie Volkskrankheiten? Ein stärkerer Fokus auf die gesellschaftliche Relevanz und die Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen ist entscheidend. Seltene Erkrankungen betreffen zwar weniger Menschen als Volkskrankheiten, haben aber ähnlich gravierende individuelle und soziale Folgen. Mehr öffentliche Aufmerksamkeit, bessere Früherkennung und gezielte Forschung könnten die Versorgung für seltene Erkrankungen verbessern, die Lebensqualität der Betroffenen steigern und medizinische Innovationen fördern. www.biogen.de

In der Initiative „Ich hab Friedreich-Ataxie“ zeigen Betroffene Gesicht für mehr Awareness.

„Der Effekt auf die Gesundheit ist enorm“

HEILFASTEN | IM GESPRÄCH MIT NADINE EFFERT

Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin – Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde an der Charité Berlin, berichtet über die umfassenden gesundheitlichen Vorteile des Heilfastens und wie der völlige oder teilweise Verzicht auf Nahrung idealerweise ablaufen sollte.

Viele Menschen denken beim Thema Fasten ans Abnehmen. Ist das zu kurz gedacht? In der Tat. Klar, purzeln durch den weitestgehenden Verzicht auf feste Nahrung ein paar Pfunde. Das ist aber nicht das primäre Ziel des medizinischen Fastens, sprich Heilfastens. Ob nach Buchinger, F.X. Mayr oder anderen neueren Formen: Es geht grundsätzlich darum, Krankheiten zu vermeiden oder zu behandeln.

Was passiert dabei im Körper? So einiges. Der Körper stellt stufenweise den Energiestoffwechsel von Zucker auf Abbauprodukte des Fettgewebes, darunter einen hochwertigen Zuckersatz in Form der Ketonkörper, um. Aus der gesamten Stoffwechselumstellung heraus ergeben sich zahlreiche weitere günstige Effekte, zum Beispiel verringerte Cholesterin- und Blutfettwerte, aber auch eine vermehrte Ausschüttung von Glückshormonen. Deswegen macht Fasten auch high. Zudem hat der Körper Zeit für Genreparatur und Zellreinigung, die

sich positiv auf die biologische Alterung und das Immunsystem auswirkt und das Risiko für bestimmte Krankheiten senkt.

Welche sind das beispielsweise? Da das Heilfasten sich positiv auf Cholesterin-, Blutzuckerund Blutfettwerte sowie den Blutdruck auswirkt, kann von einer Präventivwirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie neurologische Krankheiten wie Demenz ausgegangen werden. Zudem ist es stark entzündungshemmend und damit lindert es Beschwerden bei Rheuma, Arthrose und wirkt allgemein schmerzlindernd.

Wie fastet man richtig? Das ist natürlich abhängig von der Art des Fastens und eine Frage der individuellen Lebensumstände, der verfügbaren Zeit und auch des Geldes. Grundsätzlich empfehle ich, besser mehrmals im Jahr für mindestens fünf bis sieben Tage zu fasten anstatt einmal im Jahr über einen noch längeren Zeitraum. Wer noch neu auf dem Gebiet ist und eine Erkrankung damit behandeln möchte, dem rate ich dazu, das erste Heilfasten unter ärztlicher Überwachung oder in einer ausgewiesenen Fastenklinik abseits des Alltagsstresses zu machen. Danach kann man es meist selbstständig mithilfe entsprechender Ratgeber oder Online-Programme durchführen. Das sogenannte Scheinfasten ist noch einfacher umzusetzen. Was man wissen sollte, ist, dass die beiden ersten Tage am herausforderndsten sind und daher der Start des Fastens am besten auf ein Wochenende oder arbeits- und stressfreie Tage fallen sollte.

Bei welchen Indikationen kommt Fasten zum Einsatz? Als ergänzende Therapieform zur Schulmedizin kann das Heilfasten insbesondere bei rheumatischen Erkrankungen sowie Schmerzerkrankungen wie Fibromyalgie, bei Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck sinnvoll sein. Bei Diabetes etwa bessert sich die Insulinresistenz, der Blutzuckerspiegel fällt, und es sind weniger Medikamente nötig.

Sie selbst haben die Wirkung des Heilfastens auf die Fettleber, gegen die es derzeit keine Medikamente gibt, untersucht. Richtig, dazu haben wir den Fettleber-Index vor und nach dem sieben- bis zehntägigen Fasten bei über 700 Patienten analysiert und festgestellt, dass über 50 Prozent des Leberfettes sich zurückgebildet haben. Das ist für eine so kurze Zeitspanne schon enorm. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich aus einer Fettleber zum Beispiel eine Leberentzündung oder Leberkrebs entwickeln kann und auch Herz-KreislaufKrankheiten damit assoziiert sind.

Wem raten Sie vom Fasten ab? Jugendlichen, Kindern, Schwangeren, Stillenden und Menschen mit Essstörungen oder Untergewicht. Personen mit symptomatischen Gallensteinen und Gicht sollten nicht oder nur unter ärztlicher Überwachung fasten. Ansonsten sollte sich jeder mal auf das Abenteuer Fasten einlassen und es ausprobieren. Ich faste auch in der Regel zweimal im Jahr und finde allein die mentalen Auswirkungen erlebenswert. 

Profitieren Sie von 70 Jahren Erfahrung in ganzheitlicher Heilfasten-Medizin

Als eine der führenden Fachkliniken für holistisches Heilfasten kombinieren wir moderne Medizin und anerkannte naturheilkundliche Verfahren zu einem fachübergreifenden Behandlungskonzept.

Unser Team aus Ärzten und Therapeuten unterstützt Sie bei zahlreichen Beschwerden, insbesondere Erschöpfung, Stress, HerzKreislauf-Risikofaktoren, Übergewicht, Fettleber, Diabetes-Typ 2, orthopädischen Problemen und Magen-Darm-Erkrankungen.

Ein Aufenthalt bei uns ermöglicht Ihnen die Behandlung und Prävention von chronischen Erkrankungen. Und bietet den idealen Rahmen für eine stärkende Auszeit für Körper und Seele in Hotelambiente

Malteser Klinik von Weckbecker | Rupprechtstr. 20 | 97769 Bad Brückenau Telefon: 09741 / 830 | weckbecker@malteser.org | www.weckbecker.com

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So läuft der Lebensmotor länger rund

HERZGESUNDE ERNÄHRUNG | VON

Mit einem ausgewogenen Essen lässt sich das Risiko senken, Herzerkrankungen zu erleiden. Vor allem mediterran sollte es sein, mit vielen wertvollen Fetten. Ein gesundes Herz ruft jedoch auch nach Verzicht. Das Gute: Mit ein wenig Disziplin lässt sich so manche Ernährungssünde wieder wettmachen.

Nun ist endlich Schluss mit der Völlerei. Die letzten Lebkuchen und Spekulatius sind verspeist, die üppigen Weihnachtsessen verdaut. Was bleibt, sind nicht nur so manche Fettpölsterchen, auch unser Herz hat noch mit den Nachwirkungen des vielen hochkalorischen Essens zu kämpfen. Wie eine vor wenigen Jahren erhobene dänische Studie unter rund 25.000 Däninnen und Dänen bereits offenbarte, waren nach Weihnachten und Neujahr die Cholesterinwerte bei vielen Teilnehmenden erhöht – und zwar um bis zu 15 Prozent im Vergleich zu den Sommermonaten. Beachtliche Werte, denn hohe Cholesterinwerte gelten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Gute versus schlechte Fette

Aber wie kann eine Ernährung aussehen, die positive Effekte auf unser Herz hat? Schon in den 1960er-Jahren erkannte man, dass bei Menschen im Mittelmeerraum koronare Herzkrankheit (KHK) seltener auftrat und sie älter wurden als in anderen Ländern – was letztlich auf die Ernährung zurückzuführen war. Auch heute noch belegen Studien, wie positiv sich die traditionelle mediterrane Ernährung in Form von Gemüse, Salat, Fisch und Olivenöl, gewürzt mit Kräutern und Knoblauch, auswirkt.

Apropos Fette: Wer sein Herz vor einem Infarkt schützen möchte, sollte vor allem deren Zusammensetzung in der Nahrung näher be-

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit aus.

leuchten. Ist der LDL-Cholesterinwert durch die Aufnahme zu vieler gesättigter Fette wie in Wurst, Gebäck oder Butter zu hoch, helfen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, diesen wieder zu senken. Enthalten sind gute Fette in Rapsöl, Walnüssen und Seefischen. Wer keinen Fisch mag, kann auch zu Fisch- oder Algenöl-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel greifen. Ihr positiver Effekt ist gut untersucht.

Vollkorn gewinnt

Zur Förderung der Herzgesundheit sind auch die richtigen Kohlenhydrate entscheidend. Vollkornprodukte und ballaststoffreiche Lebensmittel – wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Hülsenfrüchte – sollten deshalb an erster Stelle stehen.

Was stärkt präventiv und therapeutisch die Herzgesundheit?

Christian W. Engelbert, Facharzt für Allgemeinmedizin, stellt Kyolic® Aged Garlic Extract (AGE) vor und zeigt auf, wie einzigartig es unser Herz unterstützen kann.

Wie wichtig ist ein starkes HerzKreislauf-System für unser Wohlbefinden? Es ist die Basis für ein aktives Leben mit intakter Funktion aller Organe. Das Herz reguliert den Bedarf des Blutes, das wiederum den Körper mit Nährstoffen versorgt und Verbrauchtes ausscheidet. Die eigenständig tätigen Gefäße sorgen ergänzend für die Blutdruckregulation und den Blutstrom bis in die entferntesten Körperregionen.

Sie halten die Verdauung auf Trab und machen länger satt. Ebenso wichtig: bis zu zwei Liter zu trinken und nur hin und wieder Limonaden oder hochkalorische Fertigprodukte und Snacks zu verzehren. Diese bestehen aus viel Zucker, der den Blutzucker in die Höhe schießen lässt. So wird Diabetes mellitus gefördert, der wiederum häufig die Ursache für KHK ist. Nicht zu vernachlässigen ist ein moderater Umgang mit Salz, das den Blutdruck steigen lassen und die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann – der Grund, weshalb die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen empfiehlt, täglich nicht mehr als sechs Gramm Salz zu sich zu nehmen. 

„Die Wirkung auf das Herz und die Gefäße ist hocheffektiv“

Wie hat sich die Herz- und Gefäßgesundheit vor und nach der Pandemie entwickelt? Noch wissen wir zu wenig über die Auswirkungen der Infektionen und Impfungen. Es gibt neben leichten Gesundheitsstörungen auch schwerwiegende Symptome, die offenbar mit heftigsten Entzündungsreaktionen, Immunstörungen und Blutflussveränderungen zusammenhängen. Das Herz ist

besonders anfällig – zeigen sich doch häufig Entzündungsprozesse im Herzmuskelgewebe.

Was kann das zur Folge haben? Vor allem durch Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen in Verbindung mit unterschwelligen „stillen“ Entzündungsprozessen kann es zu Arteriosklerose kommen. Dies führt zu verhärteten Gefäßen, die sich nicht mehr zusammenziehen und ausdehnen können und vorzeitig altern. Entzündungen haben seit der Pandemie insbesondere die Herzgesundheit vieler Menschen beeinträchtigt. Eine gute Wirkung dagegen zeigt das seit Jahren in Japan etablierte und jetzt auch hierzulande erhältliche Kyolic® AGE. Wissenschaftliche Studien belegen dies eindrucksvoll.

Was steckt noch in Kyolic AGE?

Es ist weit mehr als ein Knoblauchpräparat. Durch die 18-monatige Reifezeit entwickeln sich Schwefelverbindungen, die erhöhten Blutdruck signifikant senken – ein Effekt, der auf der Gefäßentspannung durch bestimmte biochemische Prozesse beruht. Studien zeigen, dass Kyolic® AGE Entzündungsprozesse bekämpft und somit zu einer wirkungsvollen Behandlung und Prävention von Arteriosklerose beiträgt. Nicht zuletzt ist die Wirkung auf den Fettstoffwechsel einzigartig, da das erhöhte und aggressiv wirkende LDL-Cholesterin nachhaltig gesenkt wird.

https://kyolic.de

iStock / Chinnapong

Konsequentes Augen-Screening gefordert

DIABETES | VON MARK KRÜGER

Ein Diabetes mellitus kann auch zu Veränderungen am Auge, etwa in Form von Netzhautschäden, führen. Warum selbst bei gutem Sehvermögen regelmäßig eine Augenarztpraxis aufgesucht werden sollte und welche Rolle ein erhöhter Blutdruck spielt.

Diabetes kann die kleinsten Blutgefäße in den Augen und damit auch die Netzhaut, Retina genannt, schädigen – und das über lange Zeit völlig unbemerkt. Der Grund: Im Frühstadium verläuft eine sogenannte diabetische Retinopathie symptomfrei. Die Netzhauterkrankung, die zu beträchtlichen Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen kann, gilt als häufige Komplikation eines langfristig unzureichend kontrollierten Diabetes: In Deutschland sind etwa ein Drittel der Menschen mit Diabetes von einer Retinopathie betroffen.

Risikofaktor Bluthochdruck Neben einer ungenügenden Blutzuckereinstellung gilt vor allem Bluthochdruck, von dem Menschen mit Typ-2-Diabetes sehr häufig

betroffen sind, als beschleunigender Risikofaktor für eine Retinopathie. Die Kreislaufkrankheit schädigt auf Dauer ebenso die Gefäße. Es kommt zu Störungen der Versorgung mit Nährstoffen, aber auch zu Ablagerungen und zu Blutungen an der Netzhaut. „Trotz der hohen Assoziation zwischen erhöhtem Blutdruck und Gefäßschäden bei Diabetes ist die frühzeitige Bluthochdruck-

Je früher ein Netzhautschaden erkannt wird, desto besser.

Behandlung noch zu selten Teil der DiabetesTherapie“, kritisiert Prof. Dr. med. Reinhard Holl, Leiter der Arbeitsgruppe computerunterstütztes Qualitätsmanagement in der Medizin im epidemiologischen Institut der Universität Ulm, in einer DDG-Mitteilung. Nur etwa jeder dritte Erwachsene mit Diabetes erhalte im Falle eines

Glukoseüberladung bremst Stoffwechsel aus

Hohe Zuckerwerte schädigen Herz und Gefäße. Die Frage, warum Diabetes die Entstehung der Herzinsuffizienz triggert und welche Mechanismen dahinterstecken, ist Gegenstand der Forschung. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe, Vorsitzender der Stiftung DHG am Standort Düsseldorf, gibt Einblick in eine aktuelle Studie.

In einer 2024 veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Stiftung DHG (Diabetes I Herz I Gefäße) konnte ein Mechanismus gefunden werden, warum die Herzschwäche bei Diabetes voranschreitet. Die Forscher haben untersucht, was in der Struktur und den Zellen des Herzmuskels passiert und zur Entstehung von Herzinsuffizienz beiträgt. Demnach reichert

dauerhaften Bluthochdrucks eine ausreichende medikamentöse Behandlung.

Vorsorge verbessern Wichtig zu wissen: Zu Beeinträchtigungen des Sehvermögens kommt es erst, wenn die Retina, welche der Lichtwahrnehmung dient, bereits deutliche und irreversible Schäden aufweist. Daher sind regelmäßige Kontrollen der Augen ab Diagnose beziehungsweise bei Menschen mit Typ-1-Diabetes im Alter von elf Jahren oder nach fünf Jahren Krankheitsdauer unerlässlich. Die Erfolgsaussichten moderner Behandlungsmethoden – Lasertherapie und intravitreale Injektion von Medikamenten – hängen maßgeblich von der Früherkennung ab. Doch lediglich rund ein Drittel der Betroffenen bei Diagnose und gerade einmal die Hälfte der Patientinnen und Patienten nach zwei Jahren Diabetes-Dauer profitieren von einem leitliniengerechten Augen-Screening. Das Potenzial für eine verbesserte Vorsorge ist in Deutschland nachweislich groß. 

sich offenbar zu viel Zucker in den Herzmuskelzellen an. Das bremst den Stoffwechsel aus. Bei Diabetes kommt es durch reaktive Glukosemetabolite und Glykierungsprodukte zu einer Überladung von Zucker in den Zellen. Das stört

Augenmedizin + Augenlasern

den kardialen Stoffwechsel und verlangsamt die energieliefernden Prozesse. Damit fehlt auch dem Myokard der Brennstoff zur Muskelarbeit. Ob der Einstrom von Glukose in die Zellen mit einer Therapie überwunden werden kann, wird die künftige Forschung zeigen müssen. Die Ergebnisse der Studie sind aber ein Hinweis dafür, dass sich das Absterben der Zelle aufgrund der Zellstörung durch Ansammlung von Glukose nicht verhindern lässt. Zwar gibt es Reaktionen des eigenen Körpers, dagegen anzusteuern, diese Reparatur gelingt aber (noch) nicht. Das süße Herz stirbt langsam. In jedem Fall ist die Progression der Herzinsuffizienz bei Diabetes ein schleichender Prozess. Dies ist einer der Gründe, warum die Herzschwäche bei Menschen mit Diabetes oft übersehen und nicht rechtzeitig behandelt wird.

Die Smile Eyes Gruppe bietet über 20 Jahre Expertise im Bereich der allgemeinen Augenheilkunde sowie moderner Augenlaser- und Linsenchirurgie zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Sie ist mit zahlreichen Standorten an diversen Metropolregionen Deutschlands vertreten.

Smile Eyes Augenmedizin & Augenlasern www.smileeyes.de Für mehr Infos: QR-Code scannen.

Gastbeitrag
„Sorgen Sie aktiv dafür, dass Ihre Sehkraft erhalten bleibt“

Diabetes mellitus kann die Augen schwächen – und im Fall des diabetischen Makulaödems (DMÖ) sogar zur Erblindung führen. Dr. med. Pankaj Singh, Kommissarischer Leiter der Abteilung für Netzhaut- und Glaskörperchirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, erklärt, wie es dazu kommen kann und welche modernen Behandlungsmethoden Betroffenen wieder mehr Sehkraft und Lebensqualität schenken.

Dr. Singh, welche Ursachen führen zu einem diabetischen Makulaödem, kurz DMÖ? Bei Menschen mit Diabetes mellitus, sei es Typ 1 oder Typ 2, kann es langfristig zu Schädigungen der Blutgefäße kommen, wodurch Nervengewebe unterversorgt und damit auch geschädigt werden. Was viele Betroffene nicht wissen: Auch das Auge beziehungsweise dessen feinste Blutgefäße, die Kapillaren, können

„Regelmäßige Kontrollen der Augen sind für alle das A und O.“

durch den hohen und schwankenden Blutzuckerspiegel in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben einem schlecht eingestellten Blutzucker gehört auch eine bereits länger bestehende Diabeteserkrankung zu den wichtigsten Risikofaktoren. Ein erhöhter Blutdruck begünstigt zudem ein DMÖ.

Was genau passiert im Auge? Und welche Folgen kann die

Erkrankung haben? Durch die Schädigung in den Gefäßwänden wird die Netzhaut nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Der Körper setzt daraufhin Entzündungsreaktionen in Gang, bei denen verschiedene Botenstoffe, sprich Zytokine, freigesetzt werden, etwa verschiedene Interleukine und allen voran der Vascular Endothelial Growth Factor, kurz VEGF. Dieser Faktor regt die Neubildung von Blutgefäßen an und erhöht zusammen mit anderen Faktoren die Durchlässigkeit der Blutgefäße.

Die Folge: Flüssigkeit tritt aus und sammelt sich in der Netzhaut an, Sehzellen werden geschädigt. Man nennt diese krankhafte Veränderung diabetische Retinopathie. Eine mögliche Folge dieser diabetischen Netzhauterkrankung ist ein DMÖ, bei dem es durch die Flüssigkeitsansammlungen zum Anschwellen im Bereich der Makula, dem „Ort des schärfsten Sehens“ kommt, was unbehandelt innerhalb von wenigen Jahren zur Erblindung führen kann.

Dementsprechend früh sollte im Idealfall eine diabetische Netzhauterkrankung diagnostiziert werden. Gibt es denn verdächtige Anzeichen? Nicht wirklich, da diabetische Netzhauterkrankungen, wie auch das DMÖ, in der Regel schleichend verlaufen und sich erst im fortgeschrittenen Stadium manifestieren, etwa durch verschwommenes Sehen. Daher gilt: Menschen mit Diabetes sollten grundsätzlich regelmäßig, das heißt alle zwölf Monate, ihre Augen auf Schädigungen der Gefäße oder andere krankhafte Veränderungen untersuchen lassen. Bei Patientinnen und Patienten mit diagnostizierter diabetischer Retinopathie ist eine engmaschigere Kontrolle ratsam.

In diesem Fall kommen andere diagnostische Verfahren zum Einsatz ... Richtig, zum einen die Fluoreszenzangiographie, kurz FAG, bei der die Gefäße mithilfe der Injektion eines farbigen Kontrastmittels dargestellt werden. Diese Untersuchung kann die Diagnose DMÖ sicherstellen. Zum anderen die optische Kohärenztomographie,

kurz OCT. Dieses nicht invasive Verfahren liefert einen schichtweisen Scan der Netzhaut in außergewöhnlicher Auflösung mit mikroskopisch kleinen Details.

Falls die Diagnose DMÖ lautet, welche unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, um die Sehkraft zu verbessern respektive zu erhalten? Standard war über lange Zeit die Laserbehandlung, bei der unversorgtes Netzhautgewebe verödet wurde, wodurch auch ein Rückgang der Schwellung erreicht wurde. Heutzutage erfolgt die Behandlung nach vorheriger Abklärung immer häufiger mittels Medikamente, die in das Auge eingebracht werden – in Form des Wachstumshemmers Anti-VEGF oder lang wirksamen Kortikosteroiden. Anti-VEGF werden dabei wiederholt – alle vier bis sechs Wochen bei schrittweiser Verlängerung der Abstände – direkt mit einer sehr feinen Nadel injiziert und verhindern die Neubildung kranker Blutgefäße. Zeigt diese Behandlung keine Verbesserung, erfolgt in der Regel ein Wechsel auf die Steroide.

Wie werden Kortikosteroide verabreicht? Kortikosteroide senken Entzündungswerte, und sie werden durch ein kleines Implantat, das in das betäubte Auge eingesetzt wird, langsam freigesetzt. Je nach Implantat hält die Wirkung zwischen einigen Monaten und bis zu drei Jahren an. Die Behandlung ist allgemein nicht sehr schmerzhaft, es entsteht lediglich ein leichtes Druckgefühl bei der Verabreichung. Injektionsbedingte Komplikationen sind bei korrekter Durchführung selten. Der behandelnde Arzt klärt den Patienten vor einer solchen Behandlung über mögliche Komplikationen und deren Management auf.

Was passiert nach der Behandlung? DMÖ ist eine chronische Erkrankung und begleitet Betroffene lebenslang. Auch nach der Behandlung sind somit kontinuierliche Nachkontrollen und Behandlung das A und O, um nicht reversible Schäden und letztlich eine Erblindung zu vermeiden. Die konsequente Einhaltung der Augenarzttermine ist zweifelsohne für viele Betroffene, insbesondere wenn sie

noch erwerbstätig sind, eine große Herausforderung. Die Behandlung mit Kortikosteroiden kann für viele Patienten eine Reduktion an Injektionen bedeuten, schließlich müssen Menschen mit Diabetes ohnehin viele Arzttermine zur Behandlung

„Das kleine Implantat setzt im Auge langsam den Wirkstoff frei.“

der Grunderkrankung und anderen möglichen Begleit- und Folgeerkrankungen wahrnehmen. Dennoch gilt: Nachkontrollen und Therapietreue sind unabdingbar, möchte man seine Sehkraft denn erhalten. https://alimerasciences.de

DIABETISCHES MAKULAÖDEM (DMÖ)

Definition: Beim DMÖ handelt es sich um krankhafte Veränderungen in der Makula, die durch Flüssigkeit verursacht werden, die aus „undichten“ Blutgefäßen in die Netzhaut dringt.

Folgen: Es kann zur Beeinträchtigung der Sehkraft kommen. Unbehandelt kann die chronische Netzhauterkrankung zur Erblindung führen.

Häufigkeit: Von den circa sieben Millionen behandelten Menschen mit Diabetes in Deutschland leiden etwa 420.000 Menschen im Alter über 50 Jahren an einem DMÖ.

Weitere Informationen: Unter www. pro-retina.de finden Sie weitere nützliche Informationen, Beratungsangebote zu diagnosespezifischen und sozialen Themen, Hilfsmitteln und vielem mehr. Der Austausch mit anderen Betroffenen ist über die Regional- und Patientengruppen möglich.

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COPD | VON CHRISTOPH BERGMANN

Entzündete Luftwege und schwere Atemnot: Für viele an COPD Erkrankte ist dies Alltag. Neben der wichtigsten Maßnahme, dem Nikotinstopp, hilft das Inhalieren, die Erkrankung in Schach zu halten. Allerdings wird diese eigenständig durchzuführende Therapie laut einer Studie häufig falsch angewendet.

nicht wenige Erkrankte COPD unterschätzen. COPD kann die gesamte gesundheitliche Verfassung beeinträchtigen. Stichwort Komorbiditäten: Häufigste Begleiterkrankungen sind kardiovaskuläre Leiden, wie Herzkranzgefäßerkrankungen, Schlaganfall und Herzinsuffizienz.

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Nur noch drei Tage bis zu einem rauchfreien Leben? Den Start ins neue Jahr werden auch diesmal wieder einige Raucherinnen und Raucher zum Anlass nehmen, den Glimmstängel für immer fallen zu lassen. Fast jeder Fünfte der 18- bis 64-Jährigen greift derzeit laut aktuellstem Epidemiologischen Suchtsurvey in Deutschland zur Zigarette. Das entspricht ungefähr zwölf Millionen Menschen. Wie wichtig ein Rauchstopp für unsere Gesundheit ist, zeigen die vielen Fälle von Lungenerkrankungen, wie etwa COPD, das für Chronic Obstructive Pulmonary Disease steht. Bei der chronischobstruktiven Lungenerkrankung handelt es sich um eine irreversible, fortschreitende Atemwegs- und Lungenerkrankung, bei der zumeist die unteren Atemwege verengt und chronisch entzündet sind.

COPD kommt nicht allein Betroffene berichten in der Anfangsphase von Husten, der mit der Zeit mit schleimigem und sogar blutigem Auswurf verbunden ist. Typische Symptome sind zudem Atemnot sowie eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. Gemäß Angaben der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation sind circa 6,8 Millionen Menschen an COPD erkrankt.

Die Erkrankung zählt zu den führenden Todesursachen. Jedes Jahr sterben laut Statistischem Bundesamt mehr als 30.000 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung – auch weil

COPD ist unheilbar. Deshalb liegt das Ziel der Therapie darin, die Beschwerden zu lindern, das Alltagsleben zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern. Klar ist jedoch: Um eine klinisch relevante Verbesserung der COPD zu erreichen, braucht es ein sofortiges Ende des Tabakkonsums. Ein Großteil der medikamentösen Therapie erfolgt durch das Inhalieren von

6,8 Millionen Menschen sind bundesweit an COPD erkrankt.

Medikamenten, was jedoch häufig mit Problemen verbunden ist, wie eine im Juni veröffentlichte Studie des Freiburger Kantonspitals in der Schweiz aufzeigt. Denn knapp 70 Prozent aller Patientinnen und Patienten wendeten ihre Inhalatoren falsch an. Häufige Fehler sind kein senkrechtes Halten der Dosieraerosole, eine mangelhafte Koordination zwischen dem Auslösen und Inhalieren sowie eine falsche Atemtechnik – was bedeutet, dass viele Patienten nicht die volle therapeutische Wirkung ihrer Medikation erhalten. Um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden, sind eine kontinuierliche, proaktive Betreuung und Schulung der Patienten unabdingbar. 

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Menschen sind nicht gleich. Aber ihre Rechte. Wir wollen, dass die Menschenrechte aller Menschen in Deutschland und überall auch nach der Wahl 2025 geschützt sind. Deshalb müssen wir jetzt gemeinsam aktiv werden und ein starkes Zeichen für die Menschenrechte und die Demokratie setzen.

Menschenrechte sind nicht umsonst! Jetzt spenden und Menschenrechte schützen.

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Heute forschen. Morgen heilen.

Für eine Welt ohne Lungenkrankheiten!

„Luft ist der Sto , den wir am dringendsten zum Leben brauchen. Und unsere Lunge ist das Organ, das uns diese Luft schenkt. Das vergessen wir leider viel zu oft. Umso dringender brauchen wir Aufklärung über chronische Lungenkrankheiten und ihre Behandlung.“

Stiftungsbotschafter Roland Kaiser

AtemWeg

Stiftung für Lungengesundheit

Spendenkonto: Münchner Bank

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