Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Produktion des männlichen Sexualhormons ab. Was schafft Abhilfe gegen abfallende Testosteronwerte?
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Obstruktive Schlafapnoe
Nur störend oder auch gefährlich? Schnarchen in Kombination mit Atemaussetzern kann ernste Folgen für die Gesundheit haben –und sogar zu Erektionsstörungen führen.
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Prostatakrebs
Früh entdeckt , hat die häufigste Krebsart beim Mann gute Heilungschancen. Selbst körpereigene Immunzellen können heute auf Tumorzellen in der Vorsteherdrüse angesetzt werden.
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WIR SIND DA, WO GESUNDHEIT UNBEZAHLBAR IST.
Die German Doctors sind ehrenamtlich weltweit im Einsatz und bilden vor Ort Gesundheitskräfte aus.
GRUSSWORT
In den Fokus der Öffentlichkeit
Sei es der Welt-Männer-Tag am 3. November, die Aktion „Movember“ oder die Aufklärungsarbeit der Stiftung Männergesundheit – es scheint tatsächlich geboten zu sein, das Bewusstsein in den Köpfen der deutschen Männer für ihre körperliche und psychische Gesundheit zu schärfen. Nicht ohne Grund haben Frauen eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung. Männer sterben
aktuell im Schnitt fünf Jahre früher. Mehr Wissen über Krankheiten, deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten, mehr Mut zur Vorsorge und mehr Awareness für die Folgen eines ungesunden Lebensstils: Männer zu Experten für die eigene Gesundheit zu machen, das ist das Ziel – und sollte auch Ihres sein! Dieser Ratgeber „Männergesundheit“ unterstützt Sie dabei!
Nadine Effert Chefredakteurin
LEITARTIKEL
TESTOSTERON
OBSTRUKTIVE SCHLAFAPNOE
PROSTATAKREBS
INHALTSVERZEICHNIS
Gesundheitsvorsorge leicht gemacht — 4
Sexualhormon im Sinkflug — 6
Auch Potenz in Gefahr? — 7
Moderne Therapien mit großer Zukunft — 9
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Für uns steht die bestmögliche Lesbarkeit der Texte an erster Stelle. Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.
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Das Papier dieser Reflex-Verlag-Publikation stammt aus verantwortungsvollen Quellen.
Gesundheitsvorsorge leicht gemacht
LEITARTIKEL | VON TOBIAS LEMSER
Männer leben im Durchschnitt fünf Jahre kürzer als Frauen. Ein Grund liegt im Lebensstil, ein weiterer in der noch immer unzureichenden Vorsorge. Doch eine Trendwende deutet sich hierzulande an. Gerade jüngere Männer werden immer gesundheitsbewusster. Tendenz weiter steigend – auch dank niedrigschwelliger Vorsorgemethoden.
Den Bart millimetergenau getrimmt, die Haare stylish in Form gebracht, die Gesichtshaut mit einer Feuchtigkeitsmaske aufgefrischt: Was tut die Männerwelt heute nicht alles, um jünger und dynamischer zu erscheinen. Doch nicht allein die Optik muss stimmen, auch in Gesundheitsfragen holen die Männer gegenüber Frauen immer mehr auf. „Das Klischee, dass Männer sich eher weniger um ihre Gesundheit kümmern als Frauen, trifft vor allem auf die jüngere Generation immer seltener zu“, sagt Dr. Cornelius Erbe, Leiter des Versorgungsmanagements der hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse).
Besseres Kommunizieren Wie eine repräsentative, im April dieses Jahres durchgeführte Forsa-Umfrage unter rund 1.000 Männern ab 35 Jahren im Auftrag der hkk ergab, haben gut 68 Prozent der Befragten ab 50 Jahren bereits eine Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Von den Befragten
ab 45 Jahren sind 66 Prozent schon einmal zur Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs gegangen. 61 Prozent waren bereits bei der Hautkrebs-Früherkennung. Etwas weniger bekannt ist der Check-up 35 zur Früherkennung von HerzKreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus. „Das ist ein gutes Ergebnis, aber noch mit viel Luft nach oben“, fasst Dr. Erbe zusammen. Offenbar sähen Männer einen Sinn in
Arztbesuchen nur dann, wenn sie Beschwerden haben. Deshalb fordert Erbe: „Hier müssen wir in der Kommunikation ansetzen.“
17 Jahre weniger Lebenszeit Wie wichtig Vorsorge ist, zeigen aktuelle Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten. Demnach erkrankten im Jahr 2022 knapp 268.000 Männer deutschlandweit an Krebs – gut
„Über das eigene Leben hinaus Gutes bewirken“
Menschen, die Rania von der Ropp und Nicole Santiana Jansen kontaktieren, schauen voraus. Sie wünschen sich auch nach ihrem eigenen Tod eine lebenswerte Zukunft für Kinder in Not. Die Ansprechpartnerinnen für Erben und Vererben bei Save the Children Deutschland erklären, wie das möglich ist.
Frau von der Ropp, warum ist ein Testament sinnvoll? Wird kein Testament hinterlassen, tritt in Deutschland die gesetzliche Erbfolge in Kraft. Erbberechtigt sind danach sowohl die Person, mit der Sie in einer Ehe oder eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, als auch Ihre Verwandten. Lebensgefährtin oder -gefährte, Stiefkinder oder Patenkinder werden demnach aber nicht bedacht. Gibt es keine Verwandten dieser Ordnungen oder sind diese nicht auffindbar, erbt der Staat das gesamte Vermögen. Und: Mit einem Testament wird festgehalten, was genau mit dem Nachlass passieren soll – das gibt auch nächsten Angehörigen Sicherheit und kann Streitigkeiten verhindern. Was sollte man beachten? Bevor das eigene Testament verfasst wird,
sollte man sich zunächst einen Überblick verschaffen, was vererbt wird. Dazu gehören nicht nur Besitztümer, sondern auch Schulden oder Kredite. Dann denkt man darüber nach, wer erben soll. Das muss nicht nur die eigene Familie sein, sondern können auch Personen aus dem Freundeskreis oder eine Organisation sein. Die Erbenden übernehmen alle Rechte und Pflichten und müssen das Testament abwickeln. Wenn der Erbe benannt ist, kann man zusätzlich Vermächtnisse an Personen oder Organisationen aussetzen.
Frau Santiana Jansen, was muss man dafür tun? Ein Testament zu schreiben, muss nicht kompliziert sein. Informationen dazu und sogar kostenlose erbrechtliche Beratungen bieten die Organisationen oft selbst an, so auch Save the Children. Zum Beispiel haben wir einen kostenfreien Ratgeber mit hilfreichen Informationen zum Thema „Erben und Vererben“, Formulierungshilfen sowie Mustertestamenten, der bestellt werden kann.
Warum sollte man sich für eine Testamentsspende entscheiden?
Viele Menschen möchten zunächst sichergehen, dass sie selbst zeitlebens versorgt sind und erst das, was übrigbleibt, weitergeben. Eine Testamentsspende macht es in unserem Fall möglich, dass für Kinder, die Unterstützung benötigen, auch in Zukunft jemand da sein wird. Dabei kommt jeder Cent bei uns an, da wir als gemeinnützige Organisation von der Erbschaftssteuer befreit sind. Als älteste und größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dass Kinder gesund aufwachsen, eine gute
Grundbildung erhalten und vor Gewalt geschützt sind – ohne Wenn und Aber. Wir wissen, dass oft viele, auch sehr persönliche Fragen aufkommen, wenn man sich mit dem Testament beschäftigt. Als Ansprechpartnerinnen für das Thema „Erben und Vererben“ helfen wir gern weiter.
www.savethechildren.de/ testamente
Ab einem Alter von 35 Jahren kann der Check-up alle drei Jahre in Anspruch genommen werden. iStock
Rania von der Ropp (links) und Nicole Santiana Jansen (rechts), Ansprechpartnerinnen Erben und Vererben bei Save the Children Deutschland
30.000 Neuerkrankungen mehr im Vergleich zu den Frauen. Angeführt wird die Liste von Prostatakrebs, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Und die Kurve der Neuerkrankungen zeigt steil nach oben. Denn geht es nach einer im August veröffentlichten Studie aus den USA, prognostizieren die Forschenden zwischen 2022 und 2050 einen weltweiten Anstieg der Krebsfälle um 84 Prozent. Noch größer ist der Zuwachs der Krebstodesfälle, welche sogar um 93 Prozent ansteigen sollen.
Doch welche Gründe stecken hinter diesen besorgniserregenden Zahlen? Fest steht: Nicht nur das Rauchen und Übergewicht sind bei Männern deutlich mehr verbreitet als bei Frauen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Ernährung. Gemäß Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) verlieren Männer, die rauchen, viel Alkohol trinken, übergewichtig sind und viel rotes Fleisch und Wurst essen, im Vergleich zu besonders gesund lebenden Männern geschätzt rund 17 Jahre Lebenszeit.
Mehr Gesundheitsbewusstsein
Warum so viele Männer gegenüber Frauen an Krebs erkranken und sterben, liegt Studien zufolge auch an genetischen Faktoren und biologischen Unterschieden. Forschende des USamerikanischen National Cancer Institute in Rockville fanden heraus, dass Hormone, Gene
Männer holen in der Gesundheitsvorsorge gegenüber Frauen auf.
oder die Immunantwort Auswirkungen auf die Anfälligkeit für Krebs haben. Ihre Forderung deshalb: eine Stärkung der weltweiten Gesundheitsinfrastruktur sowie mehr Engagement jedes Einzelnen, um das Risiko für eine Krebserkrankung zu verringern.
Und was hilft, Krebs von Beginn an weniger Chancen zu geben, kann für die allgemeine Männergesundheit nicht schlecht sein. Ganz im Gegenteil, wie etwa am Testosteronspiegel deutlich wird. Denn ab dem 40. Lebensjahr nimmt das im Blut zirkulierende freie Testosteron kontinuierlich ab. Mit beträchtlichen Folgen: Eine herabgesetzte Muskelkraft, verringerte Knochendichte oder das Neigen zu Fettleibigkeit sind nur einige Beispiele, denen sich jedoch unter anderem mit entsprechendem Sport und der passenden Ernährung begegnen lässt.
Schlechte Nächte
Ist der Testosteronspiegel im Keller, kann sich dies auch auf die Schlafqualität auswirken. 37,5 Prozent der Männer berichten, mindestens einmal in der Woche Probleme beim Durchschlafen zu haben. Fast 23 Prozent von ihnen leiden mindestens einmal in der Woche unter Einschlafstörungen. Grundsätzlich beurteilen fast ein Fünftel der Männer in Deutschland die Qualität ihres Schlafes als ziemlich schlecht oder schlecht. Auslöser können Alkohol, Medikamente sowie Stress und Schichtarbeit sein. Genauso können allerdings auch bestimmte psychische und körperliche Beeinträchtigungen
Umfrage unter deutschen Männern Welche Vorsorgeuntersuchungen sind Ihnen bekannt?
ProstatakrebsFrüherkennung 95 %
DarmkrebsFrüherkennung 94 %
HautkrebsFrüherkennung 93 %
Check-up 35 63 %
Screening auf Bauchaortenaneurysmen (krankhafte Erweiterungen der Bauchschlagader) 40 %
Prozentsumme größer als 100, da Mehrfachnennungen möglich
die Schlafqualität negativ beeinflussen. Beispielhaft hierfür sind urologische Erkrankungen wie Prostatakrebs, zu dessen markantesten Symptomen vor allem ein verstärkter Harndrang in der Nacht zählt. Diesen, aber auch anderen Anzeichen wie Blut im Urin oder Erektionsproblemen direkt nachzugehen, ist Fachleuten zufolge zentral, um möglichen Prostatakrebs frühestmöglich zu erkennen – genauso wie das Wahrnehmen von Früherkennungsmaßnahmen.
Selbsttest für mehr Klarheit
Genau diese könnten fortan durch eine ganz neue und vor allem niederschwellige Methode ergänzt werden – mit einem eigens schnell und ohne Arztbesuch durchführbaren Selbsttest zur Ermittlung des PSA-Werts. Dieser soll dabei helfen herauszufinden, wie es um das eigene Risiko
Quelle: Forsa: Vorsorgeuntersuchungen bei Männern. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter Männern ab 35 Jahren. Im Auftrag der hkk Krankenkasse, 202 4
steht, an Prostatakrebs zu erkranken. Ein Bluttropfen, der dem Finger entnommen wird, soll dafür bereits reichen, wie Prof. Dr. med. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum in Düsseldorf, bestätigt. Liegt der Wert über drei Nanogramm pro Milliliter, würde, wie auf dem jüngst am DKFZ in Heidelberg durchgeführten Kongress zur Krebsvorsorge vorgestellt, eine weitergehende Diagnostik erfolgen.
Gute Nachrichten für die Männerwelt. Denn klar ist: Um die zunehmende Zahl an Männern, die sich vermehrt um ihre Gesundheit kümmern, weiter zu steigern, braucht es Methoden wie diese. Sie beseitigen den Druck, in eine Arztpraxis zu gehen, und erleichtern den Zugang zur Vorsorge, die noch immer zu viele Männer auf die leichte Schulter nehmen.
Prostatakrebs verstehen
Bayer und Anima Res stellen
INSIGHT PROSTATE vor, ein bahnbrechendes Tool zur digitalen medizinischen Aufklärung, das speziell entwickelt wurde, um umfassendes Wissen über Prostatakrebs zu vermitteln.
Diese kostenfreie App nutzt fortschrittliche 3D-Animationen für eine detaillierte Visualisierung der Prostata. Sie liefert Einblicke in die Anatomie, die Stadien von Prostatakrebs, Untersuchungsmethoden sowie die Wirkweise von Arzneistoffen. INSIGHT PROSTATE ist als App sowie als PC-Version auf space.bayer.de/ip verfügbar.
Für Patienten und Angehörige, die ihr Wissen erweitern möchten, sowie für Medizinstudierende und Fachkreise
als Unterstützung im Austausch mit Betroffenen ist die INSIGHT PROSTATE App unverzichtbar. Bayer setzt sich dafür ein, das Leben von Patienten mit Prostatakrebs durch Bereitstellung umfassender Informationen zu verbessern.
Scannen Sie den QR-Code, um die App herunterzuladen, und tauchen Sie ein in die Welt der Prostatakrebsaufklärung.
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Sexualhormon im Sinkflug
TESTOSTERON | VON TOBIAS LEMSER
Ein guter Testosteronspiegel wirkt sich bei Männern positiv auf das Wohlbefinden aus. Sind die Werte jedoch zu niedrig, können die Folgen weitreichend sein. Doch welche sind das, was gibt es für Auslöser, und welche natürlichen Maßnahmen helfen, den Testosteronspiegel wieder anzuheben?
Immer attraktiv, potent und leistungsstark: Welcher Mann möchte das nicht sein! Problem nur, wenn diese Anforderungen irgendwann ab der Mitte des Lebens nicht mehr wie gewünscht erfüllt werden und sich stattdessen eine gewisse Leere im Kopf breitmacht. Nicht wenige Männer fühlen sich in dieser Lebensphase müde, antriebslos und empfinden eine sexuelle Unlust. Was häufig als sogenannte Midlife-Crisis abgetan wird, kann die Folge eines Testosteronmangels sein – in Fachkreisen auch Hypogonadismus genannt.
Antreiber für sexuelle Lust
Wie wichtig Testosteron ist, zeigt sich zum ersten Mal in der Pubertät. Das hauptsächlich in den Hoden hergestellte Hormon leitet die
Übergewicht und ein hoher Anteil an Bauchfett senen den Testosteronspiegel.
Geschlechtsreife ein, stimuliert das sexuelle Verlangen und sorgt dafür, dass Spermien produziert werden. Beim erwachsenen Mann ist Testosteron im Hormonhaushalt nicht nur für den Sexualtrieb entscheidend, auch wird es für starke Knochen benötigt. Zentral ist das Männerhormon darüber hinaus für den Fett- und Zuckerstoffwechsel, genauso wie für Konzentration, Schlaf und Stimmung. Aber auch Ausdauer, Risikobereitschaft und Konkurrenzverhalten werden durch das Hormon beeinflusst.
Alter nicht maßgeblich
Wie viele Männer von einem Testosteronmangel betroffen sind, ist unklar. Fachleute gehen von 20 bis 30 Prozent der über 50-Jährigen aus. Hypogonadismus tritt zwar ab einem bestimmten Alter auf, jedoch gilt es inzwischen als erwiesen, dass dieser nicht eine kausale Folge des Alterns, sondern eine Konsequenz von Krankheit ist. Untersuchungen des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie in Münster bestätigen diese These: Demnach ist bei einem gesunden Mann, selbst im Alter von 80 Jahren, die Spermien- und Testosteronproduktion weiterhin im Gang. Ist dieser jedoch häufiger krank gewesen, schwach, insgesamt nicht fit, passiert das Gleiche im Hoden – was zu einem gewissen Testosteronabfall führt. Dieser liegt bei rund einem Prozent pro Jahr.
Geringere Lebenserwartung Fakt ist: Schlafmangel, Stress, Übergewicht, Leberzirrhose, aber auch die Einnahme von Anabolika und Drogenmissbrauch sind wahre Testosteronkiller – mit möglichen Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Denn bei besonders geringen Werten des männlichen Sexualhormons erhöht sich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
Männer, checkt jetzt euer Testosteron!
In Deutschland leidet etwa jeder vierte Mann ab 60 Jahren unter einem Testosteronmangel und dessen Folgen. Aber auch jüngere Männer können betroffen sein. Das Gute: Ein Mangel des männlichen Sexualhormons lässt sich beheben.
Sexuelle Unlust, Potenzstörungen, Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie depressive Verstimmungen: Das sind mögliche Symptome eines Testosteronmangels. Und noch mehr: Es kann auch zur Zunahme des Bauchfetts und Abnahme der Muskelmasse und -kraft kommen. Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, dass sich die Testosteronproduktion erhöht. Daher ist es wichtig, auf eine gesunde Ernährung und viel Bewegung zu achten. Ebenso kann es hilfreich sein, den
zu sterben. Untermauert wurden diese bereits bekannten Zusammenhänge durch eine umfassende Metastudie. In der in diesem Jahr im Fachjournal „Annals of Internal Medicine“ erschienenen Untersuchung werteten australische Forschende elf Studien aus – darin enthalten die
20 bis 30 Prozent der über 50-Jährigen haben einen Testosteronmangel.
Daten von mehr als 24.000 älteren Männern. Das Ergebnis: Männer mit Testosteronspiegeln unter 7,4 Nanomol (nmol) pro Liter Blut hatten ein gesteigertes Risiko, vorzeitig zu sterben. Lagen die Werte unter 5,3 nmol, erhöhte sich das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben.
Weg mit dem Bauchfett
Allerdings lässt sich gegen niedrige Testosteronspiegel etwas tun, entweder mithilfe einer Testosterontherapie oder durch Umstellung des Lebensstils: Sport und Bewegung sind in erster Linie zu nennen. Fachleute plädieren zur natürlichen Anhebung des Testosteronspiegels vor allem für Intervalltraining. Dreimaliges Laufen pro Woche à 20 Minuten, wobei Kraft und Ausdauer abwechselnd trainiert werden, sind besonders effektiv. Zudem wird dazu geraten, durch eine gesunde Ernährung überschüssiges Bauchfett zu reduzieren, auf einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel zu achten, aufs Rauchen zu verzichten und wenig Alkohol zu trinken – mit sehr wahrscheinlich unübersehbaren Auswirkungen auf Leistungsstärke und Attraktivität.
Alkoholkonsum und das Körpergewicht zu reduzieren. Ein Testosteronmangel lässt sich gut behandeln. Durch eine Testosterontherapie (TTh) können die Beschwerden gelindert oder komplett beseitigt werden. Die zwei geläufigsten Therapieoptionen in Deutschland sind durch eine Ärztin oder einen Arzt
regelmäßig zu verabreichende Testosteron-Injektionen oder ein vom Patienten selbst auf die Haut aufzutragendes Testosteron-Gel.
Online-Selbstcheck Männer sollten im „Movember“ an ihre Gesundheit und an ihren Testosteronspiegel denken! Leiden
Sie unter TestosteronmangelSymptomen? Vielleicht sogar zusätzlich an Typ-2-Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck oder einer chronisch entzündlichen Erkrankung? Dann machen Sie den anonymen Online-Selbsttest unter www.mannvital.de.
Weist Ihr Ergebnis auf einen möglichen Testosteronmangel hin, sollten Sie baldmöglichst eine urologische oder andrologische Praxis aufsuchen, um Ihren Testosteronspiegel bestimmen zu lassen. Sollte sich der Verdacht auf einen Testosteronmangel bestätigen, kann eine Testosterontherapie verordnet werden. Jetzt den Online-Selbsttest machen:
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Auch Potenz in Gefahr?
OBSTRUKTIVE SCHLAFAPNOE | VON MARK KRÜGER
Etwa sieben Millionen Deutsche im mittleren Lebensalter schnarchen – das kann nicht nur Beziehungen auf den Prüfstand stellen, sondern auch ein Hinweis auf eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) sein. Unbehandelt, können die nächtlichen Atemaussetzer gefährliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen – und laut Studie für tote Hose im Bett sorgen.
Ein- und Durchschlafstörungen, Tagesschläfrigkeit, Leistungsabfall in Beruf und Alltag – für diese Symptome kann eine ganz bestimmte Ursache infrage kommen, welche die Betroffenen selbst in der Regel nicht wahrnehmen.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt.
Der Grund: Sie schlafen, wenn die sogenannte obstruktive Schlafapnoe auftritt. Dahinter steckt eine ernst zu nehmende schlafbezogene Atemstörung, die zu starkem, unregelmäßigem Schnarchen und längeren Atemaussetzern führt. In Deutschland sind 26 Millionen Menschen von einer OSA betroffen – Männer
überdurchschnittlich häufig. Mögliche Ursachen sind eine genetische Veranlagung, aber auch das Alter, ein ungesunder Lebensstil und Übergewicht. Wenn sich die Rachenmuskeln zeitweise entspannen und die Atemwege während des Schlafs blockieren, kommt es zu einem deutlichen Abfall der Sauerstoffsättigung im Körper – mit gravierenden Folgen.
Gefährliche Risiken
Unbehandelt, kann die schlafbezogene Atmungsstörung unter anderem zu Depressionen und einem größeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Laut Angaben des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte leidet die Hälfte der Menschen mit Schlafapnoe unter Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und anderen Herzmuskelerkrankungen. Das Herzinfarktrisiko der Betroffenen ist um 30 Prozent erhöht. Die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, ist siebenmal höher als bei Gesunden. Angesichts der potenziellen Auswirkungen der OSA betonen die Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) die Wichtigkeit einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung.
Beeinträchtigung der Potenz Ältere Studien stellten bei Männern zudem einen Zusammenhang mit Erektionsstörungen
Unterschätztes Warnsignal
Etwa 57 Prozent der Männer weltweit schnarchen.¹ Leider wird dieses nächtliche Geräusch oft als harmlose Störung abgetan. Doch hinter dem lästigen Quälgeist, dem „Schnarch“, steckt mehr als nur Lärm. Es kann ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein: die obstruktive Schlafapnoe (OSA).
Viele Männer, die regelmäßig schnarchen, wissen nicht, dass sie möglicherweise an Schlafapnoe leiden –einer Erkrankung, bei der es während des Schlafs immer wieder zu Atemaussetzern kommt. Dabei erschlafft die Muskulatur im Rachenbereich und blockiert die oberen Atemwege. Die Folge sind Atemaussetzer, die –meist unbemerkt – zu Schlafunterbrechungen führen. Diese wiederholten
MEHR INFORMATIONEN
Weitere Informationen zur Narval CC Schlafschiene für eine erholsame Nachtruhe sowie einen Selbsttest zur Einschätzung des Schlafapnoe-Risikos gibt es auf unser Website oder unter der Hotline 0800-2880100.
Sexuelle Funktionsstörungen können durch schlechten Schlaf begünstigt werden.
fest: Der wiederholte Sauerstoffmangel kann das Risiko für Probleme mit der Potenz vergrößern. In einer Untersuchung von deutschen Forschenden, die in der Fachzeitschrift „The Journal of Sexual Medicine“ erschienen ist, hatten 69 Prozent der Männer mit Schlafapnoe auch Erektionsstörungen. Grund sei die schlechte Schlafqualität aufgrund der OSA. Diese führe zu einer verringerten Produktion von Sexualhormonen, genauer: Testosteron, und einer Beeinträchtigung der Durchblutung, was wiederum erektile Dysfunktion verursachen kann.
Schnarchen
Atemaussetzer haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf den Körper.
Ernste Auswirkungen Neben typischen Symptomen wie morgendlichen Kopfschmerzen, ständiger Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten kann Schlafapnoe auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Dazu gehören Bluthochdruck, HerzKreislauf-Erkrankungen, Diabetes und sogar Erektionsstörungen. Diese körperlichen Beschwerden zeigen, welche tiefgreifenden Auswirkungen das „Schnarch“ auf die Gesundheit haben kann.
Wer also regelmäßig schnarcht und unter den beschriebenen Symptomen leidet, sollte das „Schnarch“ nicht ignorieren – es raubt nicht nur den Schlaf, sondern gefährdet langfristig auch die Gesundheit.
Effektive Lösung Eine der effektivsten Methoden, um das „Schnarch“ zu vertreiben und wieder ruhig schlafen zu können, ist die Narval™ CC Schlafschiene, deren Wirksamkeit in umfassenden medizinischen Studien nachgewiesen wurde.² Diese Schiene wird nachts während des Schlafs getragen und hält den Unterkiefer sanft in einer
leicht nach vorne verlagerten Position, sodass die Atemwege während des Schlafs offengehalten werden. Dadurch wird das Schnarchen reduziert und die Atemaussetzer deutlich verringert.
Neben den gesundheitlichen Vorteilen hat die Narval CC Schlafschiene auch einen positiven Einfluss auf das Zusammenleben in der Partnerschaft. Wenn das „Schnarch“ den Schlaf nicht länger stört, profitieren beide Partner von ruhigen Nächten und besserer Lebensqualität. Das Zusammenleben wird entspannter und harmonischer, wenn das „Schnarch“ kein Thema mehr ist.
2 Medizinische Studie speziell zur Narval CC Schlafschiene, Autoren: Jean-Marc Collet, Marie-Pia d'Ortho, Pierre El Chater und weitere, Erscheinungsjahr 2016, abrufbar im Journal of Clinical Sleep Therapy, Science Direct und als PDF.
www.resmed.de/das-schnarch
Schmeiß das Schnarch aus dem Bett!
Kümmer dich um deinen Bro
Für den Mann so wichtig. Zur Fortpflanzung unersetzlich. Trotzdem spricht niemand über sie. Und wer kennt schon ihre Funktion … oder Lage? Es geht um die Prostata. Durch die Sensibilisierungskampagne Blue Ribbon Deutschland gibt es nun „BROstata – der Film“, in dem mit etwas Biss und schrägem Humor die Prostata zum besten Bro des Mannes wird.
„Du kennst mich nicht? Ich bin dein Bro, Bro!“ So lernen wir den kleinen und etwas empörten Protagonisten im Film zur Kampagne, der gut mit FSK 16 durchgehen könnte, kennen und erleben, wie sich Bro(stata) und sein „Träger“ mit der Zeit lieben lernen.
Ohne den Bro läuft’s nicht … … zumindest nicht bei der Fortpflanzung. Die Prostata hilft, einen Teil der Samenflüssigkeit zu produzieren. Dadurch sind die Spermien transport- und befruchtungsfähig. Zudem wird so das Erbgut geschützt. Auch an Bartwuchs und an der Entstehung der Libido ist die Vorsteherdrüse durch ihr Mitwirken beim Hormonstoffwechsel beteiligt.
Selbst beim Wasserlassen unterstützt die Prostata. Durch ihre Lage direkt unterhalb der Blase am Anfang der Harnröhre ist die Prostata dafür
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RYAN WICHERT
zuständig, beim Wasserlassen ihre eigenen Drüsen und Kanäle zu verschließen, sodass kein Urin in sie eindringen kann. Umgekehrt sorgt sie beim Samenerguss dafür, dass kein Urin fließt. Ja, die beiden Flüssigkeiten nehmen den gleichen Ausgang!
Ist der Bro krank, wird’s eng
Es gibt verschiedene Ursachen, weshalb die Prostata nicht mehr ihren Aufgaben nachkommen kann. Wächst die Prostata im Alter zu sehr an, kann es zur Verengung der Harnröhre kommen. Entzündet sie sich, kann das unter anderem Schmerzen verursachen oder zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen führen. Aber auch Krebs kann in der Prostata entstehen. Und dabei treten Symptome meist erst auf, wenn sich der Tumor bereits in einem fortgeschrittenen Zustand befindet.
Einfache Blutabnahme
Zur Krebsfrüherkennung ist in vielen Fällen eine einfache Blutabnahme in der hausärztlichen Praxis möglich. Insbesondere im Alter von 45 bis 50 Jahren ist es wissenschaftlich erwiesen, dass diese Untersuchung sogar deutlich aussagekräftiger ist als die Tastuntersuchung, bezeichnet als digital-rektale Untersuchung (DRU).* Der PSAWert im Blut – je kleiner, desto besser – kann,
RYANS PROSTATA
wenn regelmäßig bestimmt, im Verlauf der Jahre eine gute Aussage über die Entwicklung und Gesundheit der Prostata treffen. Bei älteren Männern oder bei Auffälligkeiten sind dann eine Tastuntersuchung und mögliche weitere diagnostische Mittel nicht ausgeschlossen. Alles natürlich immer in Abstimmung zwischen dem Patienten und dem medizinischen Personal.
„BROstata – der Film“
Andere haben eine Prostata. Er hat einen Bro.
BROSTATA
Der neue 90 Sekunden Blockbuster von CHARLEY STADLER
Jetzt ansehen:
Glückwunsch an jeden Mann, der es bis hier zum Kleingedruckten geschafft hat. Du solltest dich auch um deinen Bro kümmern und regelmäßig zur Früherkennung gehen. Und guck dir unbedingt mal den Film an! brostata.info
Blue Ribbon Deutschland hat mit dem Bro eine einzigartige Figur geschaffen, die durch ihren frechen und aufdringlichen Charakter schafft, das Thema Prostata unterhaltsam zu gestalten und dabei Männer für die Wichtigkeit der Fürsorge zu sensibilisieren. Ryan Wichert, Schauspieler und Synchronsprecher deutsch-britischer Herkunft, und sein Bro durchleben im Film zur Kampagne die Hochs und Tiefs des Männerlebens. Den ersten Samenerguss und den ersten Sex (mit all seinen Konsequenzen). Sie gehen gemeinsam aufs Klo und nehmen schließlich Seite an Seite an der Früherkennung teil. Dabei wachsen sie emotional zusammen, und zum Ende des 90-sekündigen Blockbusters von Charley Stadler hat man dieses sonst so wenig geschätzte Organ auf einmal ins Herz geschlossen. Neugierig geworden? Scannen Sie den QR-Code, und schauen Sie sich den Film an! www.blueribbon-deutschland.de
* Quelle: PROBASE Studie, dkfz
MEHR INFORMATIONEN
Blue Ribbon Deutschland ist die bundesweite Kampagne zur Sensibilisierung für Prostatakrebs. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, dem Tabu, welches über dieser Erkrankung liegt, entgegenzutreten und den Krebs ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken.
Ryan Wichert, Schauspieler und Synchronsprecher
Moderne Therapien mit großer Zukunft
PROSTATAKREBS | VON TOBIAS LEMSER
Rund 65.000 Männer erkranken jedes Jahr an Prostatakrebs – 15.000 sterben daran. Umso wichtiger ist es, diese häufigste Krebsform beim Mann rechtzeitig zu erkennen und therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Hierbei besonders im Blickpunkt sind neuartige Immuntherapien wie die CAR-T-Zell-Therapie.
Vergleichbar mit der Größe einer Walnuss und einem Gewicht von rund 20 Gramm, zählt die Prostata zu den wichtigsten Fortpflanzungsorganen des Mannes. In nicht wenigen Fällen vergrößert sich die sogenannte Vorsteherdrüse jedoch im Laufe des Lebens, was sich zumeist in lästigen Beschwerden wie häufigem Harndrang und nächtlichen Toilettengängen äußert – typische Symptome bei einer gutartigen Ver-
Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt drastisch zu.
größerung, die in der Regel harmlos ist. Problem: Ist die Prostata vergrößert, kann dies allerdings auch ein Hinweis auf ein Prostatakarzinom sein. Der Grund, weshalb Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal im Jahr eingeladen sind, an einem Früherkennungsprogramm teilzunehmen.
Krebsfälle verdoppeln sich
Dass die Krebsfrüherkennung besonders relevant ist, verdeutlicht ein Bericht der Lancet Commission: Denn bis zum Jahr 2040 wird erwartet, dass sich die Zahl der jährlichen Prostatakrebsfälle weltweit mehr als verdoppeln und 2,9 Millionen erreichen wird. Die Forschenden prognostizieren außerdem einen Anstieg
der Prostatakrebs-Todesfälle von 375.000 auf 700.000 – eine Zunahme um 85 Prozent. Trotz alledem ist die Anzahl der Todesfälle durch Prostatakrebs seit Mitte der 1990er-Jahre hierzulande rückläufig – erheblichen Anteil daran haben nicht nur die stetig verbesserten Therapiemöglichkeiten, auch sind Männer heute im Vergleich zu früheren Jahren deutlich aufgeschlossener, sich urologisch untersuchen zu lassen. Zudem gehen sie Symptomen, wie auffälligen Verfärbungen im Urin oder auch Erektionsproblemen, schneller nach. Denn je früher das Karzinom aufgespürt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Mehrere Therapieoptionen
Ob und welche Therapie bei einem auffälligen Befund infrage kommt, gilt es genau und vor allem individuell abzuwägen. Davon abhängig sind insbesondere das Tumorstadium, das Alter, die körperliche Verfassung sowie die persönlichen Wünsche und Erwartungen eines Mannes. Auch spielt es eine entscheidende Rolle, ob der Tumor lokal auf die Prostata begrenzt ist oder sich bereits Metastasen gebildet haben.
Als Behandlungsmöglichkeiten stehen neben der Operation und Strahlentherapie unter anderem die Hormon-, Chemo- und immer häufiger als großer Hoffnungsträger mit vielversprechenden Ergebnissen die Immuntherapie zur Verfügung. Zu letzterer Therapieform zählt die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie (CAR steht für chimärer Antigenrezeptor), bei der die körpereigene Immunabwehr zum Einsatz kommt.
Erfolge durch CAR-T-Zellen
Wie wirkungsvoll diese moderne Therapieform bei Prostatakrebs ist, haben Forschende von City of Hope, einem National Medical Center in Los Angeles, in einer im Sommer publizierten
„Immuntherapien gehen Tumorzellen aktiv an“
Wozu die Immuntherapie bei der Behandlung von Prostatakrebs imstande ist, erläutert Dr. Wilfried Stücker, Tumorimmunologe und Leiter der Arbeitsgruppe des Immun-Onkologischen Zentrums Köln (IOZK).
Herr Dr. Stücker, welche Rolle spielt heute schon die Immuntherapie bei Prostatakrebs? Da die Tumorzellen bei Prostatakrebs nicht von sich aus auf die Immuntherapie reagieren, ist sie auch noch nicht als Standardtherapie vorgesehen. Jedoch können wir am IOZK die Tumorzellen mit einem Virus infizieren, sodass sie vom Immunsystem des Patienten
angegriffen werden. So kann nicht nur eine Immunreaktion gegen diese Tumorzellen in Gang gesetzt werden, auch können wir diesen Ansatz mit den neuartigen Immuntherapien kombinieren. Diese
SCHON GEWUSST?
• Das in der Prostata produzierte Sekret macht bis zu 30 Prozent der Spermamenge aus.
• Durch die Samenflüssigkeit wird die Beweglichkeit der Spermien gewährleistet. Die in der Flüssigkeit enthaltenen Enzyme schützen die DNA der Spermien.
• Im höheren Alter kann das Gewicht der Prostata um das Fünffache auf über 100 Gramm anwachsen.
• Jeder zweite Mann über 50 Jahre hat eine vergrößerte Prostata.
Studie untersucht. Im Rahmen der Behandlung wurden die T-Zellen aus dem Blut entnommen, umprogrammiert – um die Krebszellen erkennen und angreifen zu können – und anschließend als CAR-T-Zellen zurückgeleitet. Ergebnis: Bei vier von 14 Patienten sank der PSA-Wert, ein Serummarker für das Fortschreiten der Erkrankung bei Prostatakrebs – bei einem Patienten sogar sehr deutlich.
Wichtig zu wissen: In bestimmten Fällen kann es auch sinnvoll sein, den Tumor aktiv zu überwachen. Denn liegen schwere Begleiterkrankungen vor, wird angesichts möglicher Nebenwirkungen immer öfter zunächst auf eine Krebstherapie verzichtet und stattdessen – zugunsten der Lebensqualität – das Karzinom engmaschig überwacht.
unterstützen das Immunsystem mit Antikörpern, um gegen Tumorzellen aktiv zu werden.
Welche Vorteile bietet diese neuartige Therapie? Herkömmliche Prostatakarzinom-Therapien können keine Kuration garantieren und gehen zudem mit vielen Kollateralschäden einher. Denn wird die Prostata zur Tumorbeseitigung operativ entfernt, hat man oft mit Inkontinenz und Impotenz zu kämpfen. Bei einer Bestrahlung kann es außerdem Probleme am Enddarm geben. All diese Nachteile sind bei unserer Immuntherapie auszuschließen. Grundsätzlich können wir diese Therapie bei allen
Patientengruppen mit Prostatakrebs anwenden.
Wie läuft die Immuntherapie ab? Entscheidend ist zunächst, das genaue Erkrankungsstadium zu kennen. Gegebenenfalls haben wir die Möglichkeit, Viren und Antikörper in den Tumor einzubringen. So besteht die Option, das Immunsystem mit einer Art Impfung zu trainieren und gegen das Tumorwachstum ein immunologisches Gedächtnis aufzubauen. Das Immunsystem weiß so, auch nach Beendigung der Immuntherapie, was Tumorzellen sind und kann diese vernichten. www.iozk.de
KOMMENTAR
Am Ball bleiben
Gesundheit ist das wichtigste Gut, welches wir, unabhängig vom Geschlecht, besitzen. Doch viele Männer denken, sie seien nicht nur furchtlose Geschöpfe und unermüdliche Arbeitstiere, sondern werden auch nie krank. Und in der Tat: In der Praxis, so belegen Studien, kümmert sich das männliche Geschlecht kaum um die eigene Gesundheit, gar haftet ihm der Ruf eines „Vorsorgemuffels“ an. Eine gute Wahl? Auf keinen Fall, wie viele Statistiken zu Krankheiten und
Todesfällen belegen. Für viele Leiden, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes mellitus oder Krebserkrankungen, ließe sich das persönliche Risiko deutlich senken – und zwar allein durch einen gesunden Lebensstil und die Inanspruchnahme von Check-ups und Vorsorgeuntersuchungen. Die gute Nachricht: Langzeitstudien weisen zumindest darauf hin, dass allmählich mehr Männer zur Vorsorge gehen. Ein langsamer, aber stetiger Trend zeichnet sich ab. Weiter so, Männer!
Nadine Effert Chefredakteurin
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