Standort Deutschland – Warum sich die Investition lohnt

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STANDORT DEUTSCHLAND

Warum sich die Investition lohnt

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GRUSSWORT

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Digitalisierung, Infrastruktur, Energie, Fachkräfte – es wird viel gemeckert dieser Tage über den Standort Deutschland. Und klar ist: Wir haben einige Baustellen. Baustellen, die wir jahre- und teils sogar jahrzehntelang ignoriert haben. Baustellen, die das Potenzial haben, den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig und langfristig zu beschädigen. Baustellen, die wir dringend beseitigen müssen. Was

dabei helfen kann: Besinnen wir uns auf unsere Stärken, auf das, was wir gut können, und nutzen wir unsere Tugenden, das aufzuholen, was wir in den vergangenen Jahren versäumt haben. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen, wie das funktionieren kann und was es braucht, um den Standort Deutschland fit zu machen für eine glorreiche Zukunft. Wir wünschen eine erkenntnisreiche Lektüre!

LEITARTIKEL

STANDORTFAKTOREN

GESUNDHEIT

ENERGIE

INHALTSVERZEICHNIS

Der Charme der Grautöne — 3 Viel zu tun — 5 Pflege intensivieren — 6 Grünes Wachstum schaffen — 7

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Der Charme der Grautöne

| VON

Kranker Mann Europas oder die wirtschaftliche Lokomotive des Kontinents? In der öffentlichen Debatte um den Wirtschaftsstandort

Deutschland bestimmen oft Extreme das Bild. Dabei ist die Qualität des Standortes deutlich vielschichtiger: Sowohl Stärken als auch Schwächen kennzeichnen das Land. Allerdings wächst der Handlungsdruck – soll die Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft sichergestellt sein, muss jetzt viel passieren.

Egal, ob Umfragen, Studien oder Analysen: Regelmäßig gibt es frische Zahlen, die belegen sollen, wie sich Deutschland im internationalen Standortwettbewerb schlägt. Eine Studie der privaten Schweizer Hochschule IMD etwa kommt zu dem Ergebnis, dass die Bundesrepublik im Standortwettbewerb weiter zurückfällt. Deutschland liegt in dem aktuellen Ranking auf Platz 24, zwei Plätze schlechter als im Vorjahr.

Zu den Stärken Deutschlands zählen die politischen Institutionen, Bildung und Ausbildung sowie die Sicherheit.

Vor zehn Jahren erreichte Deutschland noch Rang sechs. Insgesamt lässt die IMD in ihr Ranking nicht nur das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und die Produktivität einfließen, sondern auch politische, soziale und kulturelle Dimensionen.

Gerade mit Blick auf die öffentliche Diskussion über die Notwendigkeit von Reformen weist die Studie auf wichtige Aspekte hin: So ist Deutschland zum Beispiel bei der Frage, wie effizient die Regierung die Wettbewerbsfähigkeit fördert, nur noch auf Platz 32 zu finden. Im Vorjahr schaffte sie es noch auf Platz 27. Auch bei der Frage, wie innovativ, rentabel und verantwortungsvoll Unternehmen arbeiten, rutscht Deutschland ab. Besonders schlecht sei die Bundesrepublik im internationalen Vergleich darin, neue Dinge

„Jedes Unternehmen sollte Brandenburg auf dem Schirm haben”

Ulrich Scheppan, Vorsitzender des Vorstandes der Investitionsbank des Landes Brandenburg, erläutert, was einen guten Standort ausmacht und was die ILB zur guten Partnerin macht.

Herr Scheppan, zum 1. Mai 2024 haben Sie den Vorsitz der Brandenburger Förderbank ILB übernommen. Was macht Brandenburg zu einem guten Investitionsstandort? Das im Bundesvergleich überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum kommt nicht von ungefähr. Brandenburg gehört mit Berlin europaweit zu den Regionen mit der höchsten Forschungsdichte und bietet gut erschlossene Gewerbeflächen. Wissens- und Technologietransfer, Platz für Ansiedlungen und ein gutes Fachkräfteangebot sind die Folge.

95 Prozent unseres Stromverbrauchs werden bereits aus erneuerbaren Energien gedeckt, und in der Lausitz entsteht aktuell ein Hotspot der deutschen Batterieindustrie mit modernsten Unternehmen entlang der kompletten Wertschöpfungskette. Damit bietet Brandenburg beste Voraussetzungen für vielfältige und nachhaltige Ansiedlungen.

Was macht die ILB anders als andere Förderinstitute? Was macht sie zu einer guten Partnerin? Wir bearbeiten eine große Bandbreite an Förderthemen. Neben der Wirtschaftsförderung unterstützt die ILB den Infrastrukturausbau, bezuschusst die Entwicklung von Fachkräften und bekämpft den Mangel an Wohnraum im Land. Die Finanzierung

aufzugreifen: In dieser Disziplin belegte Deutschland nur Platz 64 der insgesamt 67 untersuchten Länder.

Schwachpunkte angehen Offen ist, wie die Gesellschaft mehr Mut und Zuversicht aufbauen kann, um sich bietende Chancen zu nutzen. Dagegen ist es an der Zeit, bekannte Schwachstellen im internationalen Standortwettbewerb endlich anzugehen. Einen guten Überblick über die Probleme

von Transformationsprozessen im Energiesektor ist zudem ein wichtiges Zukunftsthema für uns.

Eine Besonderheit: Als ILB haben wir das Know-how und den Überblick, an geeigneten Stellen durch eigene Mittel Förderlücken zu schließen. Diese Programme möchten wir weiter ausbauen.

Die verschiedenen Institutionen der Wirtschaftsförderung sind in Brandenburg ein gut eingespieltes Team. Sprechen Sie uns zu allen Fragen von Unternehmensansiedlungen und -erweiterungen an. Wir beraten Sie gern.

www.ilb.de

ZUR PERSON

Ulrich Scheppan geboren 1971 in Elsterwerda, Diplom-Bankbetriebswirt

Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) seit 1. Mai 2024: Vorsitzender des Vorstandes

Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG 2019 – 2024: Mitglied des Vorstandes

Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam 2013 – 2019: Leiter des Bereichs Zentrale Firmenkunden und Öffentliche Hand

Der Standort Deutschland braucht eine allumfassende digitale Vision.

liefert eine aktuelle Umfrage des Münchner ifo Instituts. Als Schwachpunkte nennen die befragten 180 Professorinnen und Professoren der Volkswirtschaftslehre an deutschen Universitäten vor allem die Bürokratie (87 Prozent), die Kosten und die Unsicherheit über die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energie (73 Prozent) sowie die mangelnde Digitalisierung (67 Prozent). In neun von 13 erhobenen Kategorien der Umfrage sehen die Experten häufiger eine Schwäche als eine Stärke Deutschlands im internationalen Vergleich. Insgesamt geben die Teilnehmenden dem Standort Deutschland im internationalen Vergleich die durchwachsene Schulnote 3,4.

Immerhin führt die Umfrage aber auch positive Aspekte auf. Zu den Stärken des Standortes zählen die Ökonomen die politischen Institutionen (67 Prozent), die Bildung und die Ausbildung der Beschäftigten in Deutschland (53 Prozent) sowie die Sicherheit und die geringen geopolitischen Risiken (43 Prozent).

Interesse am Land Insofern überrascht es nicht, dass sich größere Unternehmen aus aller Welt mitunter auch ganz bewusst für den Wirtschaftsstandort Deutschland entscheiden. Etwa im Bereich der Hochtechnologie zählt die Bundesrepublik zu den gefragten Ländern für ausländische Direktinvestitionen. So baut der globale Riese Microsoft sein neues europäisches Rechenzentrum in Nordrhein-Westfalen ganz ohne Subventionen. Auch der US-Chip-Hersteller Intel schlägt seine Zelte in der Bundesrepublik auf und wird seine neue Giga-Fabrik in Magdeburg bauen. Etwa 10.000 Arbeitsplätze sollen dabei rund um die Ansiedlung entstehen. Mit mehr als 30 Milliarden Euro ist es die größte Einzelinvestition in

der Bundesrepublik. Beliebt für Unternehmensansiedlungen der Chip-Industrie bleibt auch das sogenannte Silicon Saxony rund um die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Hier fand im August 2024 der erste Spatenstich für ein Werk des taiwanesischen Auftragsfertigers TSMC statt. An dem Milliardenprojekt mit dem Namen European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) beteiligen sich neben dem größten Mikrochip-Hersteller der Welt auch die deutschen Konzerne Bosch und Infineon sowie die niederländische NXP-Gruppe mit je zehn Prozent.

Auf Stärken besinnen

Wer also den Wirtschaftsstandort Deutschland betrachtet, tut gut daran, sämtliche Stärken und Schwächen in den Blick zu nehmen. Dies hat auch das volkswirtschaftliche Kompetenzzentrum KfW Research getan: Die Experten der KfW haben in ihrer aktuellen Standortstudie beobachtet, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung den Handlungsdruck bei den sich abzeichnenden strukturellen Herausforderungen lange verringert hat. Für diese Einschätzung ist

Big Player aus aller Welt entscheiden sich für Deutschland.

relevant, dass Deutschland in der Periode von 2005 bis 2020 das einzige G7-Land war, dem es gelungen ist, beim kaufkraftbereinigten ProKopf-Einkommen zu den USA aufzuschließen. Außerdem wuchsen von 2012 bis 2023 die deutschen Exporte von Waren und Dienstleistungen

Für ein starkes Deutschland müssen alle Akteure ihren Beitrag leisten.

preisbereinigt um 27 Prozent und damit schneller als etwa die von Kanada (23 Prozent) oder den USA (17 Prozent).

Erst mit den Schocks der vergangenen Jahre, angefangen mit der Coronapandemie seit 2020, fällt Deutschland auf hohem Niveau zurück. In der andauernden konjunkturellen Schwäche besteht nach Überzeugung von KfW Research aber nun die Gelegenheit, von einer in vielen Bereichen noch guten Ausgangslage auf Stärken aufzubauen und Schwächen in den Griff zu bekommen. Nur so ließe sich die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland auch künftig sicherstellen. Dazu müssen alle Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ihren Beitrag leisten. Packen wir es an! 

Bewertung der Standortfaktoren durch Unternehmen in Deutschland 2023 Wie bewerten Sie mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland die folgenden Standortfaktoren im internationalen Vergleich auf einer Skala von 1: „klarer Wettbewerbsvorteil“ bis 6: „nicht wettbewerbsfähig“?

Fülle und Verständlichkeit von bürokratischen Auflagen 5,2

Höhe der Energiekosten 5,0

Effizienz der Behörden (inklusive Bürokratie) 5,0

Steuerrecht (Praxistauglichkeit) 4,8

Höhe der Steuern und Abgaben 4,7

Umweltschutzauflagen 4,1

Verkehrsinfrastruktur 3,6

2.272 befragte Unternehmen aller Größenklassen. Die Umfrage hat laut Quelle mit Unterstützung der 79 Industrie- und Handelskammern stattgefunden.

Vernetzung von Forschung 2,9

Viel zu tun

STANDORTFAKTOREN | VON JÜRGEN ACKERMANN

Deutschland ist ein starker Wirtschaftsstandort. Auch wenn die Folgen des Krieges in der Ukraine und die zurückliegende Coronapandemie das Umfeld schwieriger gemacht haben, ist die Bundesrepublik für viele Unternehmen nach wie vor attraktiv. Doch es gibt auch einiges zu tun.

Durch gezielte Investitionen

SCHON GEWUSST?

muss

Deutschland seine Standortfaktoren verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Es sind unter anderem die zentrale Lage innerhalb Europas, das sehr gute Verkehrsnetz und die hohe Fachkräftequalität, die als wesentliche Faktoren für den Standort sprechen. Zudem können die Unternehmen hierzulande mit einer im internationalen Vergleich guten Termintreue und Qualität punkten. Dennoch ist „nicht alles Gold, was glänzt“. Im World Competitiveness Ranking des International Institute for Management Development (IMD) – dem Ranking der Länder mit der besten Wettbewerbsfähigkeit – rutscht Deutschland immer weiter ab und belegte zuletzt Platz 24 nach Platz 22 im Jahr 2023 und Platz 15 im Jahr 2022. Wenn Deutschland

seine Position im internationalen Standortwettbewerb halten und vor allem wieder verbessern will, gibt es einiges zu tun. Grundsätzlich verfügt das Land zwar über eine gut ausgebildete und hochqualifizierte Bevölkerung, was für Unternehmen attraktiv ist. Insbesondere das duale Ausbildungssystem, das es den Auszubildenden ermöglicht, sowohl im Betrieb praktische als auch in der Berufsschule theoretische Fähigkeiten zu erwerben, trägt zu einer hohen Fachkräftequalität am „Standort D“ bei. Jedoch ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den vergangenen Jahren eher rückläufig. Dies befeuert die größte Herausforderung für Unternehmen, wenn es um Arbeitskräfte geht: den Fachkräftemangel. Hier wird es darauf ankommen, den Mangel unter anderem durch Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland in den Griff zu bekommen.

Gezielte Investitionen in digitale Infrastruktur Damit ist es aber nicht genug. Auch bei den Standortfaktoren Regulierung und Bürokratie, der Steuerbelastung sowie den im internationalen Vergleich hohen Energie- und Arbeitskosten muss Deutschland nach- und neu justieren. Hinzu kommt, dass die Bundesrepublik zum Beispiel bei der Digitalisierung zunehmend abgehängt zu werden droht. Durch gezielte Investitionen in die digitale Infrastruktur, Maßnahmen zum Bürokratieabbau und zur Fachkräftesicherung sowie durch

Wirtschaftsstandort mit Tradition

Neustadt an der Weinstraße ist ein bemerkenswerter Wirtschaftsstandort, der durch seine einzigartige Mischung aus Tradition und Innovation besticht. Besonders hervorzuheben ist die enge Verbindung zur Weinwirtschaft, die tief in der Geschichte der Region verwurzelt ist und einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor darstellt.

Natürlich steht in Neustadt an der Weinstraße der Wein im Fokus des kulturellen, aber auch geschäftlichen Lebens. Dank der privilegierten, weltbekannten Weinlagen und des zielgerichteten Clustermanagements gilt die urbane Weinstadt als ausgezeichneter Standort für renommierte, zukunftsfähige Weingüter und Weinbaubetriebe sowie für eine fachlich exzellent und breit aufgestellte Szene unterschiedlichster Partnerbetriebe der Weinwirtschaft. International bedeutende Weinwirtschafts- und Weintechnologie-Events sowie

Wein-Awards finden hier statt. So wird die Weinwirtschaft in Neustadt als Markenkern verstanden und ist über den Weinbau hinaus mit Weintechnologie, Weinhandel und Dienstleistungen sowie Weinhotellerie, -gastronomie, -erlebnis ein unmittelbarer Wirtschaftssektor des Standorts, der vom Weincampus Neustadt als überregional renommierte Hochschule beflügelt wird.

Mehr als Wein Doch die Neustadter Wirtschaft hat mehr zu bieten: Mit hochwertigen und vielfältigen Gastronomieund Beherbergungsbetrieben, dem Hambacher Schloss und dem Biosphärenreservat Pfälzer Wald ist der Tourismus ein wesentlicher Teil der Wirtschaftskraft. Zudem gedeihen hier kleine und mittelständische wissensbasierte Unternehmen, die mit Exzellenz in ihrer Nische oftmals branchenbezogene Technologie-Führerschaft übernehmen. Aber auch innovative, zukunftsweisende

Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist eines der für viele Unternehmen am meisten belastenden Risiken. Der jüngsten ifo Konjunkturumfrage zufolge finden knapp 34 Prozent der Firmen nicht genug qualifizierte Arbeitskräfte. Dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zufolge braucht es jedes Jahr rund 400.000 Fachkräfte aus dem Ausland, um dem Renteneintritt der Babyboomer entgegenzuwirken. Doch die Zuwanderung und das Ankommen in Deutschland sind für viele Fachkräfte offenbar schwieriger als gedacht und mit hohen Hürden in der Bürokratie verbunden. Hier gilt es, den Standort Deutschland gerade bei hochqualifizierten Fachkräften attraktiv zu machen und Hürden abzubauen.

Unternehmenssteuerreformen könnte das Land seine Standortfaktoren also verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit stärken, um für die Unternehmen attraktiv zu bleiben. Last but not least muss Deutschland darauf achten, nicht einen seiner wichtigsten Standortvorteile zu verlieren, seine politische Stabilität und Verlässlichkeit. So gibt es klare Regeln und Verfahren für den politischen Entscheidungsprozess. Für die Wirtschaft bedeutet dies vor allem, dass die Berechenbarkeit für Unternehmen und die Sicherheit für deren Investitionsplanungen erhalten bleiben. 

Karin Henneke, Geschäftsführung Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Neustadt an der Weinstraße

Unternehmen der IT- und Kreativwirtschaft sind in Neustadt beheimatet – vor allem solche, die sich auf Werbung, Marketing und Medien gestaltung spezialisiert haben. Die IT-Branche beschäftigt sich mit Themen wie Digitalisierung und Cybersicherheit. Zudem bietet Neustadt ein hervorragendes Umfeld für Unternehmen, die sich auf die Produktion hochwertiger Lebensmittel und Getränke spezialisiert haben.

Das Handwerk stärken

Das unter der Federführung der Handwerkskammer Pfalz in Planung befindliche zukunftsweisende Bildungs- und Technologiezentrum des Handwerks wird Neustadt nicht nur als zukunftsfähigen Handwerksstandort stärken, sondern auch dazu beitragen, den Standort Neustadt an der Weinstraße zur Bildungs- und Wissenshochburg des Handwerks zu machen, die überregional Talente im Handwerk zur Ausbildung und Weiterbildung anzieht und Innovation im Handwerk nach Neustadt bringen wird. So verbinden sich am Wirtschaftsstandort Neustadt an der Weinstraße Tradition mit Innovation und Heimatgefühl mit Weltoffenheit. Hier entstehen großartige Ideen, international ausgezeichnete Designs und technologische Erfindungen – Innovationen werden mutig und experimentierfreudig ausprobiert und umgesetzt.

www.neustadt.eu/weg

Pflege intensivieren

GESUNDHEIT | VON JENS BARTELS

Weniger Bürokratie, verbesserte Rahmenbedingungen oder mehr Tempo bei der Digitalisierung: Ganz unterschiedliche Stellschrauben können dabei helfen, den Herausforderungen der Gesundheitsversorgung zu begegnen. Die Zeit drängt, rund um das Thema Gesundheit attraktivere Bedingungen in der Bundesrepublik zu schaffen.

Der Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen geht zu einem großen Teil auf ineffiziente Strukturen zurück. Zu diesem Ergebnis kommt der Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege. Demnach liegt die Anzahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen im Vergleich zur Bevölkerung im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe. So gibt es hierzulande etwa 1,2 Millionen Menschen in der Krankenpflege. Allerdings werden laut des Gutachtens unter anderem viel zu viele Patienten in viel zu vielen Kliniken stationär behandelt. Als Konsequenz rät der Sachverständigenrat zu weniger Krankenhauseinweisungen und mehr ambulanter Versorgung.

Impulse setzen

Es gibt viele weitere Ideen, wie der Gesundheitsstandort Deutschland gestärkt werden könnte. So ist etwa die Pharmabranche eine

Schlüsselindustrie für die deutsche Wirtschaft. Sie sichert die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Doch im internationalen Standortwettbewerb droht Deutschland zurückzufallen, dies zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Um langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen der Studie zufolge entlang der gesamten Wertschöpfungskette jetzt die richtigen Impulse seitens Politik und Wirtschaft gesetzt werden. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen das Schaffen innovations- und

Die Pharmabranche ist eine der Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft.

investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen, der Abbau bürokratischer Hürden und das Etablieren einheitlicher Standards, etwa beim Zugang zu Gesundheitsdaten. Klar muss auch sein: Eine starke pharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion vor Ort reduziert die Abhängigkeit von Ländern wie China.

Pflegefachkräfte brauchen mehr Zeit für die relevanten Aufgaben.

Entbürokratisierung angehen Ähnliches gilt für die Medizintechnik. Auch diese Branche ist ein wichtiger Treiber des medizinischen Fortschritts. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen rund neun Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Um den nach den USA zweitgrößten Standort der Welt attraktiv zu halten, gilt es auch in diesem Feld, Lieferketten zu stärken, die Bürokratisierung abzubauen oder die Chancen der Digitalisierung stärker zu nutzen. Wie wichtig das Vorantreiben der Digitalisierung insgesamt für den Gesundheitsstandort Deutschland ist, zeigen auch die Möglichkeiten rund um das Schlagwort „Digital Health“: Die Nutzung moderner Informationsund Kommunikationstechnologie kann zu großen Erleichterungen sowohl für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte als auch für Krankenkassen und Patienten führen. 

Hunger & Krieg

25 Millionen Menschen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Aktion Deutschland Hilft leistet Nothilfe.

Helfen Sie uns, Leben zu retten –jetzt mit Ihrer Spende!

Aktion-Deutschland-Hilft.de

Bündnis der Hilfsorganisationen

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Grünes Wachstum schaffen

ENERGIE | VON JENS BARTELS

Zur Erreichung der Klimaziele sind Milliardeninvestitionen in Bereiche wie Energieerzeugung oder Stromnetze nötig. Sie können in erheblichem Umfang für Wirtschaftswachstum und regionale Wertschöpfung in Deutschland sorgen. Auch neue Wasserstofftechnologien bieten neben den Vorteilen für das Klima das Potenzial für viele zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Die Energiewende nimmt weiter an Fahrt auf: Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als 50 Prozent des Stromverbrauchs aus Wind-, Solar-, Wasserkraft und Biomasse gedeckt. Im ersten Halbjahr 2024 ist der Anteil der erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch sogar weiter auf 57 Prozent geklettert. Auch bei der Stromerzeugung steigt der Anteil der erneuerbaren Energien laut Statischem Bundesamt immer weiter an. Den größten Beitrag dazu leisteten Windkraftanlagen, gefolgt von Solarenergie. Dagegen

SCHON GEWUSST?

Die Energiewende hat durchaus das Potenzial, Wachstum und Wohlstand zu schaffen – und zwar nicht nur über die Triebfedern der günstigen Energie und der Innovationen. Im Bereich der erneuerbaren Energien entstehen auch jedes Jahr Tausende neue Jobs. Allein 2022 waren 387.700 Menschen in den Betätigungsfeldern der Energiewende beschäftigt – ein Plus von 14,9 Prozent beziehungsweise 50.400 zusätzlichen Beschäftigten auf Jahressicht, hat die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) ermittelt.

Hauptreiber für die steigende Beschäftigungsnachfrage ist weiterhin der kontinuierliche Auf- und Ausbau neuer Anlagen und Komponenten. Aber auch im Bereich von Betrieb und Wartung nimmt die Arbeitskräftenachfrage kontinuierlich zu.

verzeichnete die Erzeugung und Einspeisung von Strom aus Kohlekraftwerken 2023 einen deutlichen Rückgang: Der Anteil von Kohlestrom an der Gesamterzeugung sank auf 26,1 Prozent (2022: 33,2 Prozent).

Hohe Investitionen nötig Insgesamt bleiben die Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende dennoch groß. Das nächste Etappenziel: Erneuerbare Energien sollen bis 2030 mindestens 80 Pro-

Für die Energiewende sind Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro nötig.

zent unseres Stromverbrauchs decken. Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind nach Angaben des Fortschrittsmonitors von EY und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft in der deutschen Energiewirtschaft Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro bis 2030 in den Bereichen Energieerzeugung, Stromnetze, Wasserstoffwirtschaft, Wärme

Vom Flächen- zum Energieland

Mit besten Voraussetzungen für die Erzeugung, Verwendung, Speicherung und den Transport von Wind-, Solar- und grünem Wasserstoffstrom zieht die Mecklenburgische Seenplatte (MSE) zunehmend das Interesse von Industrie und Investoren auf sich. Die Wirtschaftsförderung MSE GmbH (WMSE) entspricht dem, indem sie öffentliche, kommunale und privatwirtschaftliche Energie- und Wasserstoffinitiativen im Landkreis unterstützt.

Ein Höhepunkt dabei ist das hybride MSEwasserstoff FORUM 2024 am 12.09.2024 im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Sabine Lauffer, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH

Neustrelitz. Führende Experten der Wasserstoffbranche geben hier einen Überblick über den aktuellen Stand der Technologie und

Klimafreundlich erzeugter Wasserstoff wird Erdgas, Kohle und Öl ersetzen.

und Verkehr erforderlich. Diese Investitionen können nach Überzeugung der Studienautoren in erheblichem Umfang Wachstum und regionale Wertschöpfung generieren. Beispielsweise würden die Investitionen eine erhebliche Wertschöpfung bei den Herstellern von Windturbinen, Solarpanelen oder bei Herstellern von Prozessanlagen für Elektrolyse generieren.

Pipelines als Schlüssel Beim Ersatz für Erdgas, Öl und Kohle spielt auch klimafreundlicher Wasserstoff eine wichtige Rolle, etwa bei der Herstellung von Stahl und Zement. Die Bundesregierung will den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien beschleunigen und ein Wasserstoffnetz aufbauen. Diese Ziele treibt sie unter anderem mit der Nationalen Wasserstoffstrategie voran. Klar ist aber bereits jetzt: Ohne große Wasserstoffimporte kann es keine klimaneutrale Industrie und Stromversorgung in Deutschland geben. Eine neue Studie von Agora Energiewende und Agora Industrie zeigt, dass mittelfristig erhebliche Mengen erneuerbarer Wasserstoff aus der erweiterten europäischen Nachbarschaft nach Deutschland gebracht werden könnten. Voraussetzung dafür ist ein zügiger Ausbau der notwendigen Pipelines. 

das wirtschaftliche Potenzial von Wasserstoff für MSE. So sind die Rolle von Forschung und Entwicklung für die Wasserstoffwirtschaft und praktische Anwendungen daraus die Themen von Kathrin Goldammer, Geschäftsführerin des Reiner Lemoine Instituts, und Dr. Ralf Tschullik, Geschäftsführer des IWEN Energy Institute.

Innovative Ansätze der Wasserstoffproduktion stellen Peter Rößner von der APEX Nova Holding und Dr. Marc Heddrich vom DLR vor, während Hanno Balzer vom HH2E Werk Lubmin und Johannes Daum von der NOW GmbH Einblicke in die Realisierung von

zukunftsweisenden Wasserstoffprojekten bis hin zur künftigen Mobilität geben. Thorsten Baumeister von der ENGINIUS GmbH und Christian Güthert von EDF Deutschland belegen, wie Industrie und Energieunternehmen von der Wasserstofftechnologie profitieren.

Christoph Schütte, Geschäftsführer von Siemens Energy Deutschland, schließt den Kreis mit Perspektiven für Großunternehmen im Bereich erneuerbare Energien – gerade in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei sein lohnt sich!

www.wirtschaft-seenplatte.de/ msewasserstoff-forum/

Wir sind dabei

400 Milliarden für die Zukunft

Der Investitionsstau müsse aufgelöst werden, meint der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Das klingt gut. Der Verband weiß auch, was das kostet, nämlich 400 Milliarden Euro. Und das klingt für die Haushaltspolitiker in der Regierung wahrscheinlich nicht mehr so gut. Der BDI geht auch ins Detail. Demzufolge sollten 160 Milliarden Euro in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur gehen, vor allem in die Sanierung, Digitalisierung und den Ausbau der Schiene, in den Erhalt und Ausbau von Straßen und den Ausbau des ÖPNV. Dazu kommen 155 Milliarden Euro für Gebäude und Wohnen. Die Bildungsinfrastruktur

erfordere 100 Milliarden Euro. Auch müsse der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft mit 41 Milliarden Euro vorangetrieben werden. Und um die Resilienz Deutschlands und der EU zu erhöhen, seien bis zu 40 Milliarden Euro notwendig. Dabei geht es um Anreize, zum Beispiel bei Mikroelektronik und Batterietechnologien die Abhängigkeit von anderen Regionen wie China zu verringern. Für die unterschiedlichen Aufgaben sollten eigenständige Sondervermögen aufgestellt werden, schlägt der BDI vor. Nun bleibt abzuwarten, ob die Ampel in Berlin dazu auf Rot, Gelb oder Grün gestellt wird.

IMPRESSUM

Projektmanagement Philipp Stöhr, philipp.stoehr@reflex-media.net Redaktion Jürgen Ackermann, Jens Bartels, Michael Gneuss Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / W. Waedarase Druck Badische Neueste Nachrichten Badendruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 10. September 2024 im Handelsblatt. Der Reflex Verlag und die Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

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Neustadt an der Weinstraße Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft mbH 5 Marktplatz 1 67433 Neustadt an der Weinstraße www.neustadt.eu/weg

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