The Red Bulletin Oktober 2013 – DE

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Im Blick der Kollegen Für die Athleten, die Shane ­McConkey kannten, ist die Doku über sein Leben auch ein Blick auf ihr eigenes: wie es ist, seiner Leidenschaft zu folgen – allen möglichen Konsequenzen zum Trotz.

Charles Bryan (im Bild links) Skydiver, BASE-jumper „Der Film hat mich sehr bewegt. Ich kannte Shane im Gegensatz zu den meisten ja nicht als Skifahrer; wir waren Skydive- und BASE-JumpKumpel. Ich erfuhr erst viel später, dass er so ein berühmter Skifahrer war. Traurig, aber wahr: Sportarten in der Luft sind immer gefährlich. Wie e­ igentlich alle Sportarten.“

Miles Daisher (im Bild rechts) Skydiver, BASE-jumper „Der Film hat viele Gefühle in mir hochgewirbelt. Es hat gutgetan, über seinen verrückten Humor zu lachen und an einige großartige Momente erinnert zu werden. Das Ende war aber richtig hart. Man wusste ja, was passieren würde, und man bekam schon am Anfang des Films eine Vorahnung.“

Wie hast du Shane kennengelernt? Ich wusste gar nicht, dass er berühmt war. Er war Skifahrer, ich Snowboarderin – wie hätten wir uns über den Weg laufen sollen? Wir fingen an, miteinander mountainbiken zu gehen, und irgendwann ­wurde mehr draus. Wir hatten so viel Spaß zusammen. Shane war der witzigste Mensch, den man sich nur vorstellen kann. Es kümmerte ihn keinen Deut, was andere von ihm dachten. Eine meiner Lieblingsszenen im Film ist dein erster BASE-Jump. Beim ersten hatte ich solche Angst, aber dann war es einfach nur unbeschreiblich. Es hat mich richtig gepackt. Du willst dann unbedingt einer dieser Athleten sein, die so unglaublich schnell im Kopf sind und in jeder Situation richtig reagieren. Ich war ja schon 35, als ich mit dem Springen begann, was wirklich alt ist; fängt man jung damit an, ist man sicher noch mutiger. Als ich dann zum Skydiven wechselte und mich dabei wohl zu fühlen begann, wurde ich schwanger. Gehst du noch BASE-jumpen oder skydiven? Nein. Ich kann das alles nicht mehr ­machen. Keine Chance. Warum hast du nach Shanes Tod die Shane McConkey Stiftung gegründet? Zunächst ging es um den Jahrestag seines Unfalls, da gab es auch eine gewisse Erwartung der Leute. Und es war eine Möglichkeit, Geld zu sammeln und Aufmerksamkeit auf Themen zu lenken, die Shane wichtig waren. Wir haben einfach Sachen gemacht, nach denen er verrückt war. Die Sau rauslassen, sich wie ein Vollidiot benehmen, das Leben mal nicht so ernst nehmen. Zum Beispiel haben wir eine Wettfahrt auf Snowblades gemacht, völlig kindisch, bei der sich jeder verkleidet, wie Bauchtänzer oder Huren oder wie beides (lacht). Wir veranstalten auch eine Gala, das macht richtig viel Spaß. Mit dem Geld

„ Shane kümmerte es keinen Deut, was andere von ihm dachten.“ 82

Sherry McConkey mit ihrem Hund Pedro in Squaw Valley, Kalifornien

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