325. Genossenschaftsbrief

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Genossenschaftsbrief Die Mitgliederinformation des Raiffeisenverbandes Oberösterreich

3/2023

NR. 325

Besinnung und Rückblick Weihnachten ist eine Zeit des Innehaltens und der Besinnung, in der besonders spürbar wird, wie wichtig gelebte Werte sind – Werte wie Gemeinschaft, Menschlichkeit und Solidarität, die auch in Genossenschaften tief verankert sind. Der bevorstehende Jahreswechsel lädt auch zum Rückblick ein. Unsere oö. Raiffeisen-Genossenschaften haben viele positive Geschichten in diesem Jahr zu erzählen – einige davon lesen Sie auf den nächsten Seiten.


Inhalt 03

Genossenschaftliche Werte als Maßstab

04

Diversität leben

06

Medizin mit Mehrwert

08

Energie aus der Region – für die Region

09

Biomassegenossenschaften bewirken im Kleinen Großes

10

HBLA Elmberg werkt

11

Schülergenossenschaft bei Europameisterschaft

12

Schüler erleben Genossenschaft

13

Fortbildungsseminare für Pädagogen finden Anklang

14

Milchproduktion ist „Knochenarbeit“

15

Aktuell informiert

16

Veranstaltungen

06

11 13

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Raiffeisenverband OÖ.


EDITORIAL

Genossenschaftliche Werte als Maßstab

Verbandsdirektor Dr. Norman Eichinger

D

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Während in den letzten drei Jahren gerade im Winter die großen Einschränkungen in Verbindung mit der COVID-19-Pandemie bzw. die Sorge um ausreichende Energieversorgung in Folge des Ukraine-Krieges als dominierende Themen im Mittelpunkt gestanden sind, so sind diese nunmehr neuen Herausforderungen gewichen: Eine rezessive Wirtschaft mit hoher Inflation, stark steigende Kosten in vielen Bereichen, unverändert zunehmende Regulatorik und Bürokratie, Chancen und Risiken aus disruptiven Technologien wie z.B. der künstlichen Intelligenz, usw.

ie oö. Raiffeisen-Genossenschaf-

Kunden mehr als zufrieden mit der

unterschiedlichsten Wirtschaftsberei-

ten haben in diesem Umfeld

fachlichen Beratung und belegte das

chen tätig sind, sie haben dennoch alle

solide gewirtschaftet – die vorläufigen

Lagerhaus den ersten Platz vor dem

vieles gemeinsam: Es steht nicht das

Zahlen für 2023 lassen insgesamt ein

Mitbewerb.

kurzfristige Abcashen im Mittelpunkt,

zufriedenstellendes Ergebnis erwarten,

Mit stark steigenden Kosten in vielen

sondern ein nachhaltiges Kalkulieren.

wie die drei großen Genossenschafts-

Bereichen sowie sehr volatilen Absatz-

Statt rücksichtsloser Gewinnmaximie-

sparten zeigen:

märkten sind auch die Molkereigenos-

rung ist verantwortungsvolles Wirt-

Die oö. Raiffeisenbanken haben gerade

senschaften konfrontiert. Dennoch wird

schaften die Maxime. Nicht allein der

in den vergangenen Jahren der Nullzins-

es Ihnen voraussichtlich gelingen, im

Shareholder-Value dominiert, sondern

phase viele Projekte und Maßnahmen

Jahr 2023 den Milchauszahlungspreis

der Kunde als Eigentümer steht im

zur Weiterentwicklung erfolgreich

in einer gesamthaften Betrachtung

Zentrum allen Handelns. Die Gewinne

umgesetzt und erwarten nicht zuletzt

gegenüber dem Jahr 2022 nochmals zu

kommen nicht wenigen Einzelnen zu

auch daraus in Kombination mit einem

steigern und dies auch auf den Märkten

Gute, sondern verbleiben in den Unter-

nunmehr wieder „normalen“ Zinsniveau

zu erwirtschaften, sodass die sehr

nehmen und damit in den Regionen bei

ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

solide Eigenkapitalausstattung nomi-

ihren über 350.000 Oberösterreichern

Somit können die Eigenmittelaus-

nell weiter verbessert werden kann.

als Eigentümern. Diese seit über 130

stattung und damit die Sicherheit und

Neben den hier erwähnten Genossen-

Jahren gelebten genossenschaftlichen

Risikotragfähigkeit weiter ausgebaut

schaften arbeiten in Oberösterreich

Werte sind nicht nur zu Weihnachten

werden.

noch über 170 weitere genossen-

besonders aktuell, sondern wären

Die oö. Lagerhausgenossenschaften

schaftliche Unternehmen insgesamt

generell ein empfehlenswerter Maß-

sind angesichts der externen Verwer-

erfolgreich. Auch wenn diese in den

stab für ein gutes Wirtschaften.

fungen in wesentlichen Marktbereichen (z.B. dem Baubereich) und den stark

Wir dürfen uns bei Ihnen für die sehr gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr herzlich bedanken und wünschen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest sowie für das Jahr 2024 viel Gesundheit, Glück und Erfolg.

gestiegenen Kosten besonders gefordert. Dabei profitieren sie von einem soliden wirtschaftlichen Fundament mit einer Eigenkapitalquote von über 40 % und einem sehr guten Leistungsangebot, das zuletzt eine Branchenerhebung (Kundenmonitor 2023) bestätigt hat. Hier zeigten sich mehr als 90 % der

Dr. Norman Eichinger

ÖR Walter Lederhilger

Mag. Franz Blaimschein

Verbandsdirektor

Genossenschaftsanwalt

Verbandsdirektor-Stv.

Raiffeisenverband OÖ.

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THEMA

Diversität leben Marion Pammer BA - DW 29141

Vielfalt bedeutet Mehrwert. Ein diverses Team bringt unterschiedliche Perspektiven, Erfahrung und Denkweisen mit sich, was die Kreativität und Innovation in Unternehmen fördert. Es verbessert die Problemlösungsfähigkeiten, stärkt das Teamklima und trägt zu einer positiven Unternehmenskultur bei. Eine gelebte Diversität hat Vorteile in vielerlei Hinsicht. Raiffeisen

welches mit Funktionärinnen aus

Frauenanteil in den Funktionärsgre-

Einen entsprechenden Stellenwert hat

allen Bundesländern besetzt ist und

mien von 8,5 Prozent. Mit einem kräf-

Diversität auch bei Raiffeisen, wo man

die stärkere Vertretung von Frauen in

tigen Zuwachs hat man mittlerweile

bereits seit mehreren Jahren inten-

den Gremien des Raiffeisensektors als

die 20-Prozent-Marke überschritten

sive Bemühungen zur Förderung der

primäres Ziel hat. Dies soll vor allem

und nähert sich mit derzeit 22 Prozent

Diversität setzt. Beispielsweise den

durch entsprechende Bewusstseins-

in großen Schritten dem erklärten

zuletzt zweimal in der Raiffeisenlan-

bildung bei den Entscheidungsträgern

Zwischenziel, den Frauenanteil in

desbank Oberösterreich abgehaltenen

und Netzwerkarbeit erreicht werden.

den Gremien der österreichischen

Diversitätskongress oder hinsichtlich

Raiffeisenbanken bis zum Jahr 2025

der Förderung von Frauen in den

Ein Viertel Frauen

auf 25 Prozent zu steigern. Besonders

Raiffeisen-Gremien die bereits im Jahr

Und die Diversitätsarbeit trägt Früchte.

erfreulich ist, dass dieser Wert in

2014 erfolgte Gründung des Funk-

In der Raiffeisenbankengruppe Öster-

Oberösterreich schon jetzt mit 26,5

tionärinnen-Beirates. Dieser Beirat

reich startete man vor neun Jahren mit

Prozent übertroffen ist. Es ist bereits

ist ein österreichweites Gremium,

einem keineswegs zufriedenstellenden

viel geschafft, und dennoch ist der Weg zu einem 50:50-Verhältnis noch weit. Gleiches gilt auch für die Lagerhaus- und Molkereigenossenschaften: Hier weist Oberösterreich im Bundesvergleich zwar sehr gute Werte auf, hat aber dennoch ein wesentliches Steigerungspotential.

Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger, Generaldirektor Heinrich Schaller, Anita Straßmayr und ihre Nachfolgerin als Funktionärinnen-Beirätin Maria Neubauer, Vorstandsdirektorin Sigrid Burkowski, Funktionärinnen-Beirätin Doris Leitner und Verbandsdirektor Norman Eichinger (v.l.) im Zuge der Netzwerkveranstaltung „WIR Frauen. WIR macht’s möglich“

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Raiffeisenverband OÖ.


THEMA

Jugend

Menschen für die Idee der Genossen-

übergab ihre Funktion in neue Hände.

Neben der Förderung von Frauen in

schaft zu begeistern und Diversität

Maria Neubauer aus Eidenberg folgt

den Gremien von Raiffeisen-Genos-

zu fördern.

Straßmayr im Oberösterreich-Team

senschaften hat auch die Förderung

des Funktionärinnen-Beirates nach.

besonderen Stellenwert. Nur mit

Funktionärinnen-Beirat: Wechsel im OÖ-Team

dazu auffordern, sich sichtbar zu

einer vorausschauenden Verjüngung

Bis zum Frühjahr 2023 war sie Vorsit-

machen, zu engagieren und mutig

der Altersstruktur im Funktionärs-

zende des Funktionärinnen-Beirates

neue Herausforderungen anzuneh-

bereich werden unsere Genosen-

auf Bundesebene, nun zog sie sich

men: „Wir Frauen sind Wegberei-

schaften auch in Zukunft ihren

auch aus dem Oberösterreich-Team

terinnen und Gestalterinnen in den

erfolgreichen Weg fortsetzen können.

zurück: Anita Straßmayr hat den

Regionen. Unser Ziel muss es sein,

Initiativen gibt es bereits einige; das

Funktionärinnen-Beirat seit seiner

noch mehr Frauen zu motivieren, um

Projekt der Schülergenossenschaften

Gründung mit viel Engagement

mehr Diversität in die Gremien zu

sei etwa ein positives Beispiel dafür.

geführt und war eine beständige

bekommen und unser WIR noch mehr

Ebenso das Raiffeisen Landesforum

Botschafterin und Bewusstma-

zu stärken“, so die neue Funktionärin-

in der Raiffeisenbankengruppe OÖ,

cherin für mehr Diversität in den

nen-Beirätin. Maria Neubauer kom-

das Green Team im Lagerhaussektor

Funktionärsgremien der Raiffei-

plettiert damit das bestehende Team

oder der Schärdinger Jugendbeirat

sen-Genossenschaften. Sie zog im

von Doris Leitner (Raiffeisenbank

im Molkereibereich. Wie der Weg

Zuge einer Netzwerkveranstaltung

Region Bad Leonfelden) und Margit

auch aussehen mag – jede Initiative

für Frauen Bilanz, blickte stolz auf

Mayr-Steffeldemel (Berglandmilch)

ist wichtig und wertvoll, um junge

das bisher Erreichte zurück und

im oö. Funktionärinnen-Beirat .

von jungen Funktionären einen

Die zweifache Mutter möchte Frauen

RAIFFEISEN GENIUS AWARD:

Eure Idee für eure Region MIT GENOSSENSCHAFTEN MEHR BEWEGEN.

Ihr erkennt ein Problem in eurer Region und wisst, wie man es lösen könnte? Ihr möchtet die Zukunft eurer Region aktiv mitgestalten? Eure Idee hat das Potenzial, in der Rechtsform einer Genossenschaft umgesetzt zu werden? Dann macht mit beim Raiffeisen Genius Award 2024!

WAS IST DER RAIFFEISEN GENIUS AWARD?

Der Raiffeisen Genius Award ist ein österreichweiter Ideenwettbewerb für innovative, nachhaltige und gemeinschaftliche Ideen. Um beim Genius Award mitzumachen, müsst ihr im Team von mindestens zwei Personen oder als juristische Person (Unternehmen, Verein etc.) eine innovative Idee einreichen, die einen großen Nutzen für eure Region und für die Menschen dort bietet.

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Raiffeisenverband OÖ.

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B E YO N D B A N K I N G

Das moderne und multifunktionale Gesundheitszentrum in Kirchham

Medizin mit Mehrwert Raiffeisenlandesbank OÖ

In Kirchham in Oberösterreich hat ein junger Arzt mit Salvida ein Zentrum für Medizin gegründet, das nicht nur für den ländlichen Raum zum Vorbild werden könnte. Eine strategische Partnerschaft mit der Raiffeisenlandesbank OÖ soll den Weg dazu ebnen.

K

irchham liegt am Fuße der

Projekt. Gesundheitszentren werden

schleppend voran. In Vorarlberg und

letzten Ausläufer des Alpenvor-

vielerorts immer beliebter. Sie bieten

Tirol gibt es beispielsweise noch gar

landes. Die Traunseetram sorgt für

den Menschen vielfältige Leistungen

keine derartigen Einrichtungen. Die

eine gute Verbindung in die Bezirks-

– von der Prävention und Gesundheits-

Gründe dafür sind nicht nur die schwie-

hauptstadt Gmunden und Umgebung.

förderung über die Behandlung bis hin

rige Suche nach geeigneten Immobilien,

Es gibt eine aktive Bauernschaft,

zur Rehabilitation. Spezialisten, Thera-

sondern vor allem der Ärztemangel

erfolgreiche Familienbetriebe – und

peuten und Pflegefachkräfte arbeiten

seit August 2022 auch ein modernes

hier eng zusammen und tauschen

Zentrum für Medizin. „Salvida ist

sich für eine optimale Begleitung der

ein multifunktionales Gesundheits-

Patientinnen und Patienten miteinan-

zentrum, in dem wir verschiedene

der aus. Dennoch unterscheidet sich

gesundheitliche Dienstleistungen

Salvida von den gängigen anderen

und Spezialisten an einem Standort

Ärztezentren in Österreich.

zusammengeführt haben, um Patienten zu einem besseren Wohlbefinden

Der springende Punkt

und einer besseren Lebensqualität zu

In Österreich gibt es aktuell rund

verhelfen“, beschreibt Gründer und

40 Primärversorgungszentren. Die

Allgemeinarzt Dominik Bammer sein

Umsetzung dieses Konzepts geht nur

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Raiffeisenverband OÖ.

Salvida vereint verschiedene gesundheitliche Dienstleistungen und Spezialisten an einem Standort.


B E YO N D B A N K I N G

gefunden, für das dortige Projekt

bremst eine kontinuierliche Realisie-

Terminvereinbarung, Dokumentation,

rung. Hinzu kommt, dass gut die Hälfte

Abrechnung und Reinigung. So könnten „Pebios“ erfolgte im November dieses

aller Kassenärzte im Laufe der nächs-

die Menschen bestmöglich versorgt

Jahres der Spatenstich. Regionaler

ten zehn Jahre in Pension gehen wird.

werden. An drei Tagen der Woche

Finanz-Partner ist wiederum die

An Nachwuchsmedizinern mangle es

wird außerdem in der modern ausge-

Raiffeisenbank Perg. Die ersten

laut Ärztekammer zwar nicht, aber

statteten Tageschirurgie operiert. Die

Patienten werden schon ab 2025

rund 40 Prozent der Absolventen ziehe

Pflegekräfte stellt ebenfalls Salvida

zunächst von drei Allgemeinmedizi-

es ins Ausland. Vor allem Deutschland

bereit. Ein hauseigenes Labor und eine

nern versorgt, weitere Fachärzte und

und die Schweiz locken mit mehr Geld,

Apotheke runden das Angebot ab. Die

Therapeuten sollen folgen. Das Projekt

flexibleren Arbeitszeiten und attrak-

über 45 Spezialisierungen ermöglich-

beinhaltet auch 30 altersgerechte

tiven Kinderbetreuungsangeboten.

ten eine vernetzte interdisziplinäre,

Wohnungen. Das Konzept von Salvida

Genau das war auch der springende

aber vor allem zukunftsweisende

soll mittelfristig in allen Bundeslän-

Punkt für das Projekt Salvida: „Ich

Pflegemethode.

dern umgesetzt werden und auch

wollte bessere Arbeitsbedingungen

die Betreuung von Ärzten in bereits

ein Wohlfühlort für unsere Patientin-

Spatenstich für weiteren Standort in Perg

Um das weitere Wachstum dieses

nen und Patienten ist, sondern auch

Die Errichtung dieses ersten Gesund-

Konzepts zu unterstützen, möchte

für die Menschen, die dort arbeiten“,

heitszentrums, das im August 2022

die Raiffeisenlandesbank OÖ in diese

so Bammer.

eröffnet hat, wurde von Beginn an von

Partnerschaft ihr starkes Netzwerk

Raiffeisen OÖ unterstützt – im Falle

und die Expertise im Finanzsektor

schaffen, damit das Zentrum nicht nur

bestehenden Ordinationen umfassen.

Von der Vision zur Realisierung

Kirchham von der regionalen Raiffei-

einbringen. Eine flächendeckende,

senbank Salzkammergut. Nun soll

qualitative Gesundheitsversorgung ist

Der ehemalige Profihandballspieler

dieses Erfolgsmodell auch an weiteren

eine der wesentlichen gesellschaftli-

begann, die Schwachstellen des beste-

Standorten umgesetzt werden. Dazu

chen Herausforderungen der Zukunft

henden Systems zu analysieren, und

wurde eine strategische Partnerschaft

und somit auch für Raiffeisen Oberös-

beleuchtete die vorhandenen Struktu-

mit der Raiffeisenlandesbank OÖ

terreich ein großes Anliegen.

ren in Kirchham und dem Einzugsge-

eingegangen. Ein weiterer Standort

biet. Nach und nach entwickelte sich

für das Konzept wurde bereits in Perg

daraus seine Vision eines modernen „Der wichtigste Aspekt war, dass wir die administrativen Dienstleistungen, also jede nichtmedizinische Tätigkeit, übernehmen, damit die Behandelnden mehr Zeit für die Betreuung ihrer Patientinnen und Patienten haben“, erläutert der Allgemeinmediziner. Gerade junge Ärztinnen und Ärzte forderten weniger bürokratische Tätigkeiten und eine individuelle Anpassung der Arbeitszeiten. Bammer: „Bei uns sind sie freiberuflich tätig und können

© Mona Lorenz

Zentrums für ganzheitliche Gesundheit.

„Das Zentrum soll ein Wohlfühlort sowohl für die Patienten, als auch für die dort arbeitenden Menschen, sein.“

ihre Dienstzeiten selbst bestimmen.“ Salvida stellt das benötigte Equipment zur Verfügung und übernimmt die

Allgemeinarzt und Salvida-Gründer Dominik Bammer

Raiffeisenverband OÖ.

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AUS DEN GENOSSENSCHAF TEN

Energie aus der Region für die Region Marion Pammer BA - DW 29141

Sie sind ein wichtiger Treiber der Energiewende: Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG). Durch die Einbindung breiter Akteursgruppen sollen sie den Ausbau erneuerbarer Energien fördern. Für kleine regionale Stromerzeuger bieten sie vielfältige Chancen. Vielfältig ist auch das Interesse, wie die jüngste Neugründung in der Rechtsform Genossenschaft – die STERN-EEG – bestätigt. Sie ist die bisher größte Erneuerbare Energiegemeinschaft Oberösterreichs und zeigt vor wie’s funktioniert.

S

eit ihrer Gründung im Juni 2023

Kleinwasserkraftbetreiber) ent-

Kostengünstige Energie

haben mehr als 500 Personen

steht damit die Möglichkeit, ihren

„Mit der STERN-EEG gehen wir einen

die verschiedenen Informationsveran-

überschüssigen Strom an andere

weiteren Schritt in Richtung einer

staltungen der STERN-EEG besucht.

Genossenschaftsmitglieder zu einem

kostengünstigen, gemeinschaftlichen

Dort erhielten sie vom Genossen-

Fixtarif weiterzugeben. Gleichzeitig

Energie-Grundversorgung aus der

schaft-Vorstand rund um Obmann

können Mitglieder regionalen Öko-

Region und für die Region“ weist

Benjamin Reichl einen Einblick in die

strom zu günstigen Konditionen und

Andreas Reichl, Geschäftsführer des

neue Energiegenossenschaft, in der

reduzierten Netzentgelten beziehen

bereits seit 2003 bestehenden Wind-

erneuerbare Energie aus Photovoltaik,

und zwar losgelöst davon, ob sie

parks STERNWALD und Mitinitiator

Wind- und Wasserkraft gemeinsam

selbst Strom erzeugen oder welchen

der STERN-EEG hin. Eine wesentliche

erzeugt, gespeichert, verbraucht und

Hauptversorger (welcher bestehen

Stärke der STERN-EEG besteht darin,

verkauft wird.

bleibt) sie haben. Mitglieder der

sowohl für Strom liefernde als auch für

STERN-EEG können Gemeinden,

Strom verbrauchende Mitglieder lang-

Regionaler Ökostrom für die Mitglieder

private Haushalte, Landwirte, Vereine

fristige und wirtschaftlich vorteilhafte

und KMU im Konzessionsgebiet der

Stromtarife anbieten zu können – auch

Für Erzeuger erneuerbarer

Netz OÖ GmbH mit Anschluss an das

dank um 28% reduzierter Netzentgelte.

Energien (zB Photovoltaik- und

Umspannwerk Rohrbach sein.

Derzeit besteht ein Energiebezugs-

©P

et er Keplinge

r

preis inkl. Netzentgelte, Umsatzsteuer

„Faire Absatz- und Bezugspreise unabhängig von Börsepreisspekulationen für alle Mitglieder sowie ein proaktiver Beitrag zu einer bürgernahen Energiewende sind die Ziele der gemeinnützigen STERN-EEG“,

sowie sonstiger Abgaben von nur 22ct je kWh. Neben Privatpersonen, Gemeinden und KMU profitieren insbesondere auch lokal ansässige Land- und Forstbetriebe: Denn die Versorgung lokal ansässiger Betriebe

erklärt Obmann Benjamin Reichl – er bildet gemeinsam mit Initiator Andreas

mit kostengünstiger Energie erfuhr in

Reichl, Raiffeisen-Bankstellenleiter Wolfgang Reingruber, dem Bürger-

jüngster Vergangenheit zunehmend

meister-Team von Vorderweißenbach Leopold Gartner und David Köck den

auch im Bereich Landwirtschaft an

ehrenamtlich agierenden Vorstand der neuen Energiegenossenschaft.

Bedeutung und stellt heutzutage einen wesentlichen Produktionsfaktor dar.

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Raiffeisenverband OÖ.


AUS DEN GENOSSENSCHAF TEN

Biomassegenossenschaften bewirken im Kleinen Großes Marion Pammer BA - DW 29141

Gerade in Zeiten volatiler Energiemärkte und einer globalen Klimakrise zeigen unsere oö. Biomassegenossenschaften vor, wie man durch regionale Wirtschaftskreisläufe die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten reduziert, klimaschonend agiert und regionale Wertschöpfung fördert. Sie agieren oft im Kleinen und leisten dabei für die Umwelt und ihre Region Großes. 84 Biomassegenossenschaften

Agrarlandesrätin Michaela Langer-

berichteten ausführlich über das

Insgesamt 84 Biomassegenossen-

Weninger informierte über aktuelle

Thema Sustainable Finance im

schaften gibt es in Oberösterreich, die

agrarpolitische Themen und den

Rahmen des Green Deal und wie

allesamt zu einer nachhaltigen Energie-

derzeit vorherrschenden Herausfor-

Forstwirte und insbesondere Bio-

versorgung beitragen. Sie bedienen

derungen wie Teuerung, Wirtschafts-

massegenossenschaften davon

mittlerweile mehr als 6.000 Wärme-

lage und Rezession. Daneben neh-

beispielsweise im Rahmen von Bank-

kunden mit einer Wärmeleistung von

men die möglichen Auswirkungen

finanzierungen betroffen sein könnten.

rund 260 GWh/Jahr. Der hierfür notwen- aus dem Green Deal der EU breiten

Verbandsrevisor Johann Kirschner

dige Hackguteinsatz wird zum größten

Diskussionsraum ein. Auf besonderes

blickte auf wesentliche wirtschaftliche

Teil von den bäuerlichen Mitgliedern zur

Interesse stießen die Ausführungen

Kennzahlen und stellte den Biomas-

Verfügung gestellt und dadurch regio-

von Solarexperte Michael Zellinger,

segenossenschaften ein sehr gutes

nale Wertschöpfung generiert. Daneben

der erklärte, wie die Kraft der Sonne

Zeugnis aus. Sie sind wirtschaftlich

leisten sie einen wesentlichen Beitrag

auch von Biomassegenossenschaften

sehr erfolgreich und verfügen mit einer

zum Schutz unserer Umwelt, indem sie

bestmöglich genutzt werden kann.

Eigenkapitalquote von rund 60 Prozent

jährlich etwa 32 Millionen Liter Heizöl

Wie Biomasseanlagen durch innova-

über ein äußerst stabiles Fundament.

durch erneuerbare Biomasse ersetzen

tive Steuerungstechnik

und mit über 100.000 t einen entspre-

ihre Effizienz steigern

chenden Beitrag zur CO2-Ausstoßver-

können, darüber

ringerung leisten.

berichtete Energieoptimierer Peter Reiter.

70 Tagungsteilnehmer

Gerhard Uttenthaller

Bereits zur beliebten Tradition ist die

informierte schließlich

vom Raiffeisenverband OÖ. organi-

über aktuelle Themen

sierte Fachtagung für Funktionäre

aus dem Biomassever-

und Geschäftsführer der oö. Biomas-

band OÖ.

segenossenschaften geworden – die kürzlich abgehaltene Veranstaltung

60 Prozent

konnte mit aktuellen und relevanten

Genossenschaftsan-

Themenstellungen punkten und war

walt Walter Lederhilger

mit knapp siebzig Teilnehmern bestens

und Verbandsdirektor

besucht.

Norman Eichinger

Verbandsdirektor Norman Eichinger, Landesrätin Michaela LangerWeninger, Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger und Geschäftsführer des Biomasseverbandes OÖ Alois Voraberger (v.l.)

Raiffeisenverband OÖ.

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HBLA Elmberg werkt Franz Gessl - DW 29500

„Gemeinsam ist man stärker und erfolgreicher“ lautet ein genossenschaftliches Grundprinzip. Genau nach diesem Motto wurde Ende November in der HBLA Elmberg eine weitere Schülergenossenschaft gegründet – die „Elmwerk eSchüGen“. Die Schule bereichern

stehen weitere Überlegungen zur

Engagement der Schüler begeistert.

Sechs Schüler erarbeiteten unter

Erweiterung des Geschäftsumfanges

Auch Direktorin Leopoldine Weinzierl

Begleitung von den Professoren

im Raum.

unterstützt dieses Projekt und war

Martina Schobersberger und Johannes

erfreut über den Tatendrang der

Naderhirn im Rahmen einer unverbind-

Gründungsversammlung

jungen Genossenschafter. Sie lud alle

lichen Übung das Geschäftsmodell der

Ende November wurde die Grün-

Anwesenden ein, der Genossenschaft

nun gegründeten Schülergenossen-

dungsversammlung im gefüllten

beizutreten.

schaft. Mittels kooperativen Denkens

Festsaal der HBLA Elmberg unter

und Handelns wollen die Schüler

Beisein zahlreicher Ehrengäste

Bei der „Elmwerk e.SchüGen“ handelt

ihre Schule bereichern, neue Ideen

und den Vertretern der Partner-

es sich um die insgesamt sechste

einbringen und verwirklichen – stets

genossenschaften Raiffeisenbank

Schülergenossenschaft in Oberöster-

unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

Region Gallneukirchen und der

reich. Hier können die Jugendlichen

und Umweltfreundlichkeit. Ist doch die

Lagerhausgenossenschaft Pre-

– begleitet durch den Raiffeisenver-

HBLA Elmberg seit vielen Jahren eine

garten-Gallneukirchen abgehalten.

band OÖ. – ihr theoretisches Wissen

ausgewiesene Umweltzeichen-Schule.

Verbandsdirektor Norman Eichinger

in die Praxis umsetzen. Wir wünschen

war von der Motivation und dem

viel Erfolg, Motivation und Freude.

Nachhaltigkeitsgedanke Gestartet wird bei der Elmwerk eSchüGen mit dem Verkauf von Freizeit- und Arbeitskleidung mit Schullogo und auf Wunsch auch mit Anbringung des Namens der Schüler. Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens wird mit einem Lieferanten zusammengearbeitet, welcher für jedes verkaufte Kleidungsstück einen Baum pflanzen wird. Am Ende dieses Schuljahres wird mit der Vermittlung von Second-Hand-Praxiskleidung für Schüler der ersten Jahrgänge begonnen. Damit kann Geld gespart und die Kleidung im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwendet werden. Zusätzlich 10

Raiffeisenverband OÖ.

Gründungsmitglieder und Ehrengäste freuen sich über die neue Schülergenossenschaft .


AUS DEN SCHÜLERGENOSSENSCHAFTEN

Schülergenossenschaft bei Europameisterschaft Franz Gessl - DW 29500

Allerhand was die Schülergenossenschaft Olla-Hond bereits erreicht hat – nach dem Bundessieg beim nationalen Business-Plan-Wettbewerb durften die jungen Unternehmer ihre Qualitäten nun auch bei der Europameisterschaft der Geschäftsideen unter Beweis stellen. Das Team der Schülergenossenschaft Olla-Hond: Susanne Deschberger, Sophie Reisegger, Adrian Angermayer, Alexander Winter, Karoline Jetzinger und Marianne Hofmanninger (v.I.)

Geschäfte laufen real ab und das Unternehmen wird vom Raiffeisenverband OÖ. begleitet – so wie jede andere Raiffeisen-Genossenschaft

© Marianne Hofmanninger

auch. Große Unterstützung bekommen

E

Nachhaltigkeit im Fokus

die jungen Unternehmer auch von den

Olla-Hond trat bei diesem

bank Region Ried i.I. und dem Rieder

internationalen Wettbe-

Bauernmarkt. Den teilnehmenden

werb in der Kategorie „We

Jugendlichen ist es wichtig, die Zukunft

grow together“ an. Hier

durch nachhaltiges Wirtschaften

galt es Geschäftsideen zu

zukunftsfähig zu erhalten. Sie legen

Partnergenossenschaften Raiffeisen-

ine Abordnung der Schülerge-

präsentieren, die Nachhaltigkeitsziele

Wert auf soziale Verantwortung, Regi-

nossenschaft Olla-Hond der

anstreben und besondere Schwer-

onalität, Nachhaltigkeit und Fairness

HAK/HAS Ried vertrat Österreich

punkte auf Gemeinschaft und Zusam-

– Werte, die sich mit dem Genossen-

beim „Youth Start European Entrepre-

menarbeit legen. Ein langfristiges

schaftsgedanken decken. Im Rahmen

neurship Award“ und präsentierte ihre

Bestehen, Weitergeben eines finanziell

der Schülergenossenschaft lernen die

Geschäftsidee und deren nachhaltige

stabilen Unternehmens, Förderung der

Jugendlichen mit der Kraft des Mitein-

Umsetzung im Form einer Genossen-

Mitglieder und qualitative, regionale

ander wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

schaft. Olla-Hond holte sich bereits im

Produkte sind Ziele von Olla-Hond, die

Vorjahr den österreichischen Bundes-

unter dem Slogan „Von dahoam, für

sieg beim nationalen Business-Plan-

dahoam“ agieren.

Wettbewerb und qualifizierte sich

Auch wenn der Sieg bei der Europa-

damit für die Teilnahme an der Europa-

meisterschaft verwehrt blieb, freuten

meisterschaft, die in Kitzbühel statt-

sich die Schüler über die vielen gewon-

fand. Bei der viertägigen Veranstal-

nen Erfahrungen aus der Teilnahme

tung standen neben dem Ideen- und

und das sehr positive Feedback der

Business-Plan-Wettbewerb auch

14-köpfigen Expertenjury.

zahlreiche Workshops, Vorträge und Gruppenaktivitäten am Programm.

Reales Wirtschaften

Insgesamt trafen Schüler aus 40 inter-

Mit der Möglichkeit, eine Schüler-

nationalen Teams aufeinander, darunter

genossenschaft zu leiten, wird den

auch Teams aus den USA, der Schweiz,

Schülern die Welt der Wirtschaft

Georgien, Ukraine und Uganda.

auf praktische Weise eröffnet. Die

„Es war eine spannende Erfahrung, an so einem Projekt mitzuwirken. So viele neue Leute und Jugendliche aus anderen Ländern und Kulturen kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Wir konnten unsere Ideen teilen und viel Neues dazu lernen. Dankbar haben wir die einmalige Chance genutzt, sich international zu vernetzen und Kontakte europaweit zu knüpfen.“ Karoline Jetzinger, Vorstandsvorsitzende der Schülergenossenschaft Olla-Hond

Raiffeisenverband OÖ.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Schüler erleben Genossenschaft Marion Pammer BA - DW 29141

Im Zuge seiner Öffentlichkeitsarbeit ist es dem Raiffeisenverband OÖ. ein ganz besonderes Anliegen, vor allem junge Menschen mit der Genossenschaftsidee vertraut zu machen und zu begeistern. Was wäre dafür besser geeignet, als das Kennenlernen und Erleben der Genossenschaften direkt vor Ort? Genossenschaft in Theorie und Praxis

Molkerei und Bank

der Direktor in einem interaktiven

So führte die diesjährige Exkursion

Vortrag Daten und Fakten der erfolg-

Unter diesem Gesichtspunkt ver-

mit einer Maturaklasse der HBLA

reichen Genossenschaftsbank und

anstaltet der Raiffeisenverband OÖ.

Elmberg zu zwei Genossenschaften

zeigte den angehenden Maturanten

Exkursionen mit Schulklassen zu den

mit ganz unterschiedlichen Betäti-

zusätzlich die Karrieremöglichkeiten

vielfältigen Raiffeisen-Genossen-

gungsfeldern: eine Molkereigenos-

in der Raiffeisenbank auf. In einem

schaften. Ein Fixpunkt hierbei ist stets

senschaft und eine Raiffeisenbank.

Rundgang durften die Schüler schließ-

auch ein theoretischer Input eines

Gestartet wurde beim Bergland-

lich die Räumlichkeiten des modernen

Vertreters des Raiffeisenverbandes

milch-Werk in Aschbach. In einer

und vielfach beeindruckenden Bank-

OÖ., wobei der Aufbau, die Funktions-

spannenden Präsentation wurde den

gebäudes besichtigen.

weise und die Besonderheiten einer

Jugendlichen die größte Molkerei-

Genossenschaft vorgestellt werden.

genossenschaft Österreichs vorge-

Dank

Ausgewählte Beispiele aus den oö.

stellt, welche sich im Eigentum von

Ein ausdrücklicher Dank gilt den Ver-

Raiffeisen-Genossenschaften sollen

8.800 Milchbauern befindet und ein

antwortlichen der besuchten Genos-

den Jugendlichen zudem die Vielfalt und

bedeutender Lebensmittelproduzent

senschaften, welche spannende

die Möglichkeiten dieser Rechtsform

in unserem Land ist. Eine anschlie-

Einblicke in ihre Tätigkeit gewährt

bewusst machen. Hauptziel derartiger

ßende Werksbesichtigung lieferte den

und sich als moderne, innovative und

Exkursionen ist, das Geschäftsmodell

Schülern faszinierende Einblicke in die

zukunftsfähige Unternehmen mit

"Genossenschaft" nicht nur theoretisch

größte Berglandmilch-Produktions-

hochaktuellen Werten präsentiert

zu vermitteln, sondern vor allem einen

stätte mit modernstem Hochregal-

haben. Sie haben Genossenschaft

Einblick in die praktische Arbeit von

lager. Weiter ging es zur Raiffeisen-

für die jungen Menschen erlebbar

Genossenschaften zu geben.

bank nach Steyr. Dort präsentierte

gemacht.

Besichtigung des Berglandmilch-Werkes Aschbach

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Raiffeisenverband OÖ.

Zu Gast bei der Raiffeisenbank Steyr


ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Fortbildungsseminare für Pädagogen finden Anklang Franz Gessl - DW 29500

Der Raiffeisenverband OÖ. veranstaltet für Direktoren und Pädagogen der oö. Landwirtschaftsschulen sowie Geografen aus AHS, HAK und Mittelschulen jährliche Fortbildungsseminare, mit dem Ziel, aktuelle wirtschaftliche Themen von Raiffeisen-Experten darlegen zu lassen und einen Einblick in das oö. Genossenschaftswesen zu gewähren. Stellen doch die erwähnten Teilnehmer wichtige Multiplikatoren in den Schulen dar. – über die Aufgaben von Banken und

Erzeugnisse in der RWA Raiffeisen

deren heutigen Herausforderungen

Ware Austria AG – berichtete über

sowie über Zukunftsthemen der oö.

den Getreide- und Ölsaatenmarkt,

Raiffeisenbanken. Die Veränderung

der sehr volatil und von Unsicher-

des Kundenverhaltens sowie die fort-

heiten geprägt ist und ging auch auf

schreitende Digitalisierung verlangen

die Ursachen ein. Beruhigend ist,

auch hier laufend Anpassungen.

dass die Versorgung in Österreich gesichert ist. Zuletzt erläuterte Uli

Fortbildung für Geografen

Krämer von der KEPLER-FONDS KAG

Heuer fand die Tagung am

sehr anschaulich die wesentlichsten

Landesschulinspektor Johann Plakolm und Verbandsdirektor Norman Eichinger

RWA-Standort in Aschach an der

Ursachen der hohen Inflationsraten.

Donau statt. Schwerpunktthemen

Diese liegen vor allem in der hohen

Fortbildung für den landwirtschaftlichen Schulbereich

bildeten die Versorgungssicherheit

Nachfrage, im Kostendruck und im

im Agrarbereich sowie die Frage, ob

hohen Geldmengenwachstum. Mit

Das Seminar stand heuer unter dem

die Volkswirtschaft aus den Fugen

der Besichtigung der Siloanlagen der

Motto „Volatilität in der Finanzwelt“.

geraten ist. Auch hier informierte

RWA in Aschach fand das Seminar

Dabei gab Verbandsdirektor Norman

Verbandsdirektor Norman Eichinger

seinen Abschluss.

Eichinger Antworten auf die Frage, in

im Besonderen über

welcher Form der Förderungsauftrag

die Stabilität der

in den einzelnen Genossenschafts-

Raiffeisen-Genos-

gruppen gelebt wird. „Wo geht die

senschaften in der

Reise hin?“, fragte Bettina Hametner

Pandemiezeit und

von der Raiffeisenlandesbank OÖ in

über ihre wichtige

ihrem Vortrag und veranschaulichte

Rolle im Hinblick auf

die Themenbereiche Bruttoinland-

die Versorgungssi-

sprodukt, Inflation sowie Zins- und

cherheit in unserem

Geldpolitik. Abschließend informierte

Land.

und diskutierte Helmut Kern – Leiter

Andreas Jirkowsky –

des Bereiches Strategie RBG OÖ

Bereichsleiter

und Sektorkoordination der RLB OÖ

Landwirtschaftliche

Die Pädagogen am RWA-Standort in Aschach

Raiffeisenverband OÖ.

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V E R A N S TA LT U N G S R Ü C K B L I C K

Milchproduktion ist „Knochenarbeit“ Bei der heurigen Milchtagung des Raiffeisenverbandes OÖ. für Funktionäre der Molkereigenossenschaften wurde über Trends und Rentabilität in der Milchproduktion gesprochen sowie Bilanz über die österreichische Milchwirtschaft gezogen. Eine lohnende Informationsveranstaltung für viele Molkereifunktionäre. Weniger, aber größer

0,62. „Ziel für eine nachhaltige wettbe-

Milchpreises im Mittelpunkt. So konnte

Einen Ausblick auf die Trends, Entwick-

werbsfähige Milchproduktion wäre ein

der Milchauszahlungspreis im Jahr 2022

lungen und Rentabilität in der österrei-

Wert von Eins. Die Arbeitszeit, welche

im Durchschnitt um 26,5 % auf 50,2 Cent

chischen Milchwirtschaft gab Leopold

bei Milchviehbetrieben circa ein Drittel

gesteigert werden. Im Vergleich dazu

Kirner, Professor an der Hochschule

der Kosten ausmacht, drückt auf die

lag der durchschnittliche Milchauszah-

für Agrar- und Umweltpädagogik in

Rentabilität“, erklärte der Professor

lungspreis in der EU mit 49,4 Cent darun-

Wien. Obwohl die Anzahl der Rinder

und schilderte, wie Landwirte die Ren-

ter. Als aktuell große Herausforderungen

österreichweit insgesamt abgenommen

tabilität ihres Betriebes selber prüfen

für die österreichische Milchproduktion

hat, entwickle sich der Milchkuhbestand

können. Es sei wichtig seine Zahlen

sieht Steinkress die Themen Tierwohl

gegenläufig, wie auch die Zahlen in OÖ.

zu kennen um bessere betriebliche

sowie Haltungskennzeichnung.

zeigen: Mit Ende Dezember 2021 gab es

Entscheidungen treffen zu können.

161.638 Milchkühe, ein Jahr später waren

Dies bringt mehr Sicherheit und kann

Molkereien sind starke Partner

es 171.172 Stück. Zurückgegangen ist

zu höherem Einkommen führen. Erfolg

Genossenschaftsanwalt Walter Leder-

dabei die Anzahl der milchliefernden

in der Milchproduktion sei laut Kirner

hilger und Verbandsdirektor Norman

Betriebe und zwar von 6.084 auf 5.840.

„Knochenarbeit“.

Eichinger berichteten über das Thema

„Die Betriebe werden weniger, aber

„Sustainable Finance“ im Rahmen des

Spitzenreiter bei Bio-/Heumilch

Green Deals und wie Milchbauern und

Spartenleiter Gerhard Steinkress berich-

insbesondere Molkereigenossenschaften

Rentabilität selber prüfen

tete über die Position der heimischen

davon betroffen sein könnten. Daneben

2022 sei ein „besonderes Jahr mit einer

Milchwirtschaft im europäischen Wett-

hoben sie einmal mehr die Vorteile

Hochpreisphase“ gewesen. Der Deck-

bewerb. In Summe ist die Milchanliefer-

der Rechtsform der Genossenschaft

ungsbeitrag bei einer durchschnittlichen

ung österreichweit von 3,4 auf 3,5 Mio.

hervor und würdigten die Leistungen der

Milchanlieferung von 7.500 Kilo war mit

Tonnen Milch gestiegen. „Etwa 30 %

Molkereigenossenschaften als stabile

3.617 Euro pro Kuh um 61 % höher als

machen Bio- und Heumilch aus. Hier

und nachhaltig starke Partner ihrer

im Schnitt der Vorjahre. Trotzdem lag

sind wir europaweit Spitzenreiter“, so

tausenden Milchbauern. Agrarlandesrätin

der Rentabilitätskoeffizient lediglich bei

der Verbandsrevisor. Die Exportquote

Michaela Langer-Weninger strich in ihren

größer“, erklärte Kirner.

lag bei circa 45 %.

Ausführungen die große Bedeutung der

Für die Molkereige-

heimischen Milchwirtschaft hervor: „In

nossenschaften stehe

Oberösterreich haben wir immerhin einen

die Förderung und

Anteil von knapp einem Drittel an der

Unterstützung der

gesamten österreichischen Milchproduk-

Mitglieder in Form

tion. Dafür braucht es neben den Bauern

des bestmöglichen

auch starke Verarbeitungsbetriebe.“

Im Bild v.l.: Obmann Berglandmilch Stefan Lindner, Obmann Gmundner Molkerei Johannes Trinkfass, Professor Leopold Kirner, Verbandsdirektor Norman Eichinger, Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, Obmann-Stellvertreter Vöcklakäserei Christian Stockinger, Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger, VÖM-Geschäftsführer DI Johann Költringer

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Raiffeisenverband OÖ.


V E R A N S TA LT U N G S R Ü C K B L I C K

Aktuell informiert Franz Gessl - DW 29500

Der Raiffeisenverband OÖ. veranstaltet regelmäßig sektorspezifische Tagungen in welchen die Entscheidungsträger seiner Mitgliedsgenossenschaften über aktuelle Themenstellungen informiert werden. Ein jährlicher Fixpunkt sind dabei die Tagungen einerseits für die Geschäftsleiter der oö. Raiffeisenbanken und andererseits für die Obmänner, Aufsichtsratsvorsitzenden und Geschäftsführer der oö. Lagerhausgenossenschaften, bei denen neben aktuellen Inputs auch Zeit für Diskussionen und gegenseitigen Austausch gegeben war.

v.l.: Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger, Geschäftsführersprecher-Stv. Josef Kastenhofer, Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, Obmann Ludwig Hubauer, Verbandsdirektor Norman Eichinger

Geschäftsleiter aller oö. Raiffeisenbanken waren bei den sechs Tagungen vertreten.

Spitzen der oö. Lagerhäuser tagten

Entwicklung im Jahr 2022 geben.

Mittelpunkt seines Vortrags und hob

Ein besonderes Highlight war der

im Besonderen auch die Wichtigkeit

Im Zuge der Informationstagung für

Vortrag von Agrarlandesrätin Michaela

einer professionellen Durchführung von

Obmänner, Aufsichtsratsvorsitzende

Langer-Weninger der sich über aktuelle

General- und Sprengelversammlungen

und Geschäftsführer der oö. Lager-

Themen von Agrarpolitik bis hin zu

hervor. Verbandsdirektor Norman

hausgenossenschaften gingen Genos-

aktuellen Herausforderungen wie

Eichinger behandelte in seinen Aus-

senschaftsanwalt Walter Lederhilger

Renaturierung, Teuerung, Tierwohl,

führungen aktuelle aufsichtsrechtliche

und Verbandsdirektor Norman Eichinger

neue Züchtungsmethoden etc. spannte.

Entwicklungen, ging auf besondere

insbesondere auf das Thema Sustain-

Mit Zeit für Fragen und Diskussion

Herausforderungen der Raiffeisenban-

able Finance und dessen Auswirkungen

endete die Informationstagung.

kengruppe OÖ. ein und gab auch einen

auf die Land- und Forstwirtschaft bzw.

Einblick in die aktuellen Themen des

wurden aktuelle Funktionärsthemen

Geschäftsleitertagungen bestens besucht

Spartenleiter Rainer Niesner berichtete

angesprochen, über die Vorteile der

Knapp 140 Geschäftsleiter folgten der

über die wirtschaftliche Entwicklung

Rechtsform Genossenschaft sowie

Einladung des Raiffeisenverbandes

der oö. Raiffeisenbanken und stellte

zahlreiche Neugründungen informiert

OÖ. zu den Geschäftsleitertagungen,

einen Fremdvergleich mit Mitbewer-

und über die sehr solide Entwicklung

welche an sechs Terminen stattgefun-

bern an. Daneben wurden aktuelle

der oö. Lagerhäuser berichtet. Spar-

den haben.

Revisionsthemen behandelt. Abgerun-

tenleiter Gerhard Steinkress konnte

Genossenschaftsanwalt Walter

det wurden die Tagungen mit Ausfüh-

einen sehr erfreulichen Detailbericht

Lederhilger stellte das Thema „Aktiv

rungen von Franz Gessl zu aktuellen

über die finanzielle und wirtschaftliche

gelebte Genossenschaft“ in den

Bildungsthemen.

die oö. Lagerhäuser ein. Darüber hinaus

Raiffeisenverbandes OÖ.

Raiffeisenverband OÖ.

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Veranstaltungstermine Jänner bis April 2024 Mi 10.01.2024

Fachlich fit - Kreditgeschäft für Funktionär:innen – Vertiefung (Raiffeisenbanken)

Online: WebEx-Meeting

Mo 15.01.2024

Fachlich fit - Risikobeurteilung durch Funktionär:innen – Vertiefung (Raiffeisenbanken)

Bildungshaus Schloss Puchberg

Mo 22.01.2024

Fachlich fit - Aufsichtsrecht im Überblick (Raiffeisenbanken)

Online: WebEx-Meeting

Sa 27.01.2024

Fachlich fit - Spezialthemen aus dem Kreditgeschäft (Raiffeisenbanken)

Bildungshaus Sankt Magdalena

Do 08.02.2024

Fachlich fit - Volkswirtschaft für Funktionär:innen (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Online: WebEx-Meeting

Mi 14.02.2024

Praxistag: Wirksame Prüfung durch den Aufsichtsrat (Raiffeisenbanken)

Raiffeisenbank in Ried i.I.

Mo 04.03.2024

Fachlich fit - Risikobeurteilung durch Funktionär:innen – Vertiefung (Raiffeisenbanken)

Raiffeisenbank in Ried i.I.

Fr 08.03.2024

Fachlich fit – Genossenschaftsrecht (Raiffeisenbanken)

Raiffeisenbank in Grieskirchen

Do 14.03.2024

Erfolgreich führen in schwierigen Zeiten (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Parkhotel Stroissmüller, Bad Schallerbach

Sa 16.03.2024

Fachlich fit - Kreditgeschäft für Funktionär:innen – Vertiefung (Raiffeisenbanken)

SPA Resort Therme Geinberg

Mi 20.03.2024

78. OÖ. Landesgenossenschaftstag

Design Center Linz

Mi 10.04.2024

Auf den Punkt gebracht (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Bildungshaus Sankt Magdalena

Do 11.04.2024

Nachhaltigkeitsstrategie (ESG) als Chance und Herausforderung der Raiffeisenbank

Bildungshaus Sankt Magdalena

Mo 22.04.2024

Grundlagen und Beurteilung Immobilienprojektfinanzierungen (Raiffeisenbanken)

Bildungshaus Sankt Magdalena

Fr 26.04.2024

Meine Rolle als Sprengelobmann/-frau (Raiffeisenbanken)

Bildungshaus Schloss Puchberg Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenverband OÖ.,

Österreichische Post AG FZ 22Z043417 F Raiffeisenverband OÖ., Starhembergstr. 49, 4021 Linz

4021 Linz, Starhembergstraße 49, Redaktion: Marion Pammer BA, Konzept/Layout NEUDESIGN GmbH; Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Grundlegende Richtung: Information der dem Raiffeisenverband OÖ. angeschlossenen Erwerbs- und Wirtschafts­ genossenschaften über grundsätzliche Fragen und über Themen aus den Fachabteilungen des Raiffeisen­verbandes OÖ. Hinweis: Der Genossen­schaftsbrief richtet sich an Frauen und Männer gleicher­m aßen. Zur besseren Lesbarkeit wird auf geschlechts­ spezifische Doppelnennungen verzichtet.

Raiffeisenverband Oberösterreich

Raiffeisenverband Oberösterreich Starhembergstraße 49, 4021 Linz

Tel.: +43 732 66 92 01 Fax: +43 732 66 92 01-29 08 0

E-Mail: direktion@rvooe.raiffeisen.at www.rvooe.at


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