VECTURA #20 Auszug

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MARKENKULT

Nachkriegskarriere: Mit leichten Retuschen fuhr das ehemalige Armeefahrzeug als CJ-2A einer goldenen Zukunft entgegen

Zum Siegen geboren: Was anfänglich nur in Krisenzeiten galt, sollte sich immer mehr auch im Frieden bewahrheiten

D-Day Die Jeep-Legende begann mit dem ab 1941 gebauten Willys-Overland MA und späterem MB, der das Resultat einer Ausschreibung der US-Armee gewesen ist, die ein leichtes Aufklärungsfahrzeug für den Kriegseinsatz in Europa suchte. Willys-Overland bekam nach turbulenten Monaten den Auftrag zur Produktion des Willys MA, der mit einigen Verbesserungen und Anpassungen in die Serienfertigung ging – und das aus logistischen Gründen auch beim ausschreibungsunterlegenen Wettbewerber Ford. Willys-Overland agierte schlau und liess den Namen «Jeep», für den es mehrere Erklärungen gab und gibt, nach dem Krieg als Markenname schützen – um ihn fortan für seinen Verkauf ziviler Geländewagen auf Basis des frugalen Ur-Modells zu nutzen. So entstand der erste nordamerikanische

zivile Geländewagen in Grossserie – der von 1945 bis 49 gebaute Willys-Overland Jeep CJ-2A. Das CJ (Civilian Jeep) wies auf den zivilen Nutzen hin, anders als das M bei den MilitärVersionen (MB, M38 usw.). Den überragenden Erfolg des CJ-2A nutzte Willys-Overland für die Vorstellung des, wenn man so will, ersten «Sport Utility Vehicle» der Welt – den Willys Jeep Station Wagon (1946–65). Dabei handelte es sich um einen für private Zwecke lancierten Station Wagon mit Ganzstahl-Karosserie, zwei Dreierbänken und einem zusätzlichen Platz hinter den Rücksitzen – eine Blaupause für jene Funktionalität und Vielseitigkeit, die heute von jedem SUV-Käufer vorausgesetzt wird. Ab 1949 wurde der Willys Station Wagon übrigens auch als 4x4 ausgeliefert. HERBST 2016 063


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