«
Bespoke» ist ein Versprechen, während Mass um Mass genommen wird, während man seinen Stoff auswählt und seinen Schnitt bespricht. Es ist das Versprechen, wieder und wieder zu kommen, um die Form Mal um Mal anzupassen. Es ist das Versprechen von Qualität; dass Meister am Werk sind, die Stich um Stich, Naht um Naht mit der Hand setzen. Meister für Hosen, für Jacken, für Knöpfe. Seit 2004 gibt es auf der Savile Row für dieses Versprechen das Label Savile Row Bespoke, das diese Tradition auch weiterhin einlöst.
Von der Strasse zur Mode Tradition ist in der englischen Mode tief verankert. Erst 1846 bezieht der erste Schneider, Henry Poole, die Row doch bietet sie schon davor der engli-
FASHION
schen Mode Heimat. Beau Brummel, der Dandy erster Stunde, ist bis zu seiner Flucht nach Frankreich 1816 bei Lord George Cavendish in der Savile Row 1 zu Gast. Brummel, dem ganz London in seinem Modegeschmack beiwohnt, kleidet sich auffallend unauffällig. Seine minimalistisch männliche Eleganz steht dem Selbstverständnis der englischen Mode Pate. Es ziehen weitere Schneider in die Row und transformierten palladieske Gebäude nach ihren Bedürfnissen. Und wie sich die Fassade der Mode öffnet, so eröffnen sich der Mode in der Savile neue Formen. Der Bowler Hat wird 1850 von James Lock & Co für William Coke geschaffen; er soll seine Wildhüter vor fallenden Fasanen und Wilddieben schützen. Der Tuxedo wird 1860 ursprünglich als Dinner Jacket für Edward, den Prinz von Wales und den späteren Edward VII. geschneidert. James Potter of Tuxedo Park bestellt sich den gleichen und trägt ihn im Tuxedo Park Club. Die Schneider der Row vergessen nicht. Weder ihre eigene Geschichte, noch ihre Kundschaft, die sich wie das Who-is-Who der Geschichte liest, noch alte Rechnungen. So wird ein Hut für Oscar Wilde, den dieser 1895 erhält, erst 100 Jahre nach seinem Tod bezahlt.
In der Row gibt es für alles seinen Meister. Die Ausbildungen für Mäntel dauert zwischen 3 und 5 Jahre.
The luxurious way of life | 163