PRESTIGE Switzerland Volume 40

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Eissalon am Platzl – schmackhafte Erfrischung.

16.44 Uhr: Bistro-Café Orlando. Hier blickt die regionale Küche in den Süden. Man muss übrigens kein Millionär sein, um beim Sternekoch zu essen, ein leckeres Essen gibt’s hier schon für zehn Euro. Schuhbeck: «Unsere neueste Kreation ist «Vitello tonnato mit gegrillter Wassermelone und Kopf­salat!»

Ist er zufrieden? Schuhbeck: «Ja klar, das war heute der ganz normale Wahnsinn. Irgendwann schiebt man etwas an und dann muss man es auch zu Ende bringen. Ich habe halt viel Arbeit, aber sie macht mir auch Freude!»

16.48 Uhr: Eisladen am Platzl. Knapp 32 verschiedene Sorten aus frischem Früchtepüree werden hier verkauft. Neuester Hit: «Schokoladen-Chili-­Eis». Schuhbeck: «Der Präsident der italienischen Eismacher verriet mir seine 50 Jahre alten Geheim­rezepte. Das Wichtigste: nur frische Zutaten – Sahne, Milch, hausgemachtes Fruchtpüree aus sonnengereiften Früchten – keine Chemie. Wer zu mir nach München kommt und mir Rezepte verraten will, ist im offenen Vollzug», lacht er.

Ab geht es ins Bettchen. Schubi lebt allein, ganz oben im Orlandohaus, benannt nach einem Renaissance-Komponisten. Vom Balkon hat er einen sensationellen Blick auf sein Imperium, um das ihn viele beneiden. Aber wir wissen ja seit heute, was dahintersteckt.

17.15 Uhr: Kochschule. Besprechung mit Leiterin der Kochschule, Monika Reiter. Schuhbeck: «Wir bieten von Dienstag bis Samstag Tages- und Abendkurse. Beliebt sind die Abendkurse bei Leuten, die nach der Arbeit noch zwei Stunden Zeit haben. Bemerkenswert dabei ist, dass 60 Prozent Männer unsere Kurse besuchen.» 18.04 Uhr: Teeverkostung mit Gewürzpapst Dieter Fuchs (89), der extra von Diessen zu Schuhbeck nach München reiste. Schuhbeck: «Mein absoluter Renner ist der Ingwer-­Eistee.» 20.45 Uhr: Südtiroler Stuben. Der Fernsehstar geht an die Tische, spricht mit den Gästen. Schuhbeck: «Das ist mir sehr wichtig! Und die beste Rückmeldung für unser KüchenTeam!» 23.21 Uhr: Im Büro in den Platzlgassen brennt noch Licht. Auf dem Schreibtisch liegen Post, Bewerbungen, Text­entwürfe für Bücher, Ideen, Pläne für Umbau­arbeiten … Schuhbeck: «Zu dieser Zeit kann ich in Ruhe am Schreibtisch arbeiten.» 1.15 Uhr: Sportstudio Gilching. Nach fast 30 Minuten Fahrt 45 Minuten Muskel-Training mit Trainer Paul Mentis (53), Bodybuilding-Weltmeister 2001. Eine Empfehlung von seinem Freund Arnold Schwar­­zenegger. Mentis ist immer stand-by für den Starkoch. Auch nachts. Schuhbeck: «Seit zwölf Jahren mache ich das sechsmal in der Woche – immer nach Mitternacht. Inzwischen habe ich 40 Kilo abgenommen und 20 Kilo Muskelmasse aufgebaut.» 2.35 Uhr: Alfons Schuhbeck geht schlafen. Heute übrigens früh.

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LEBENSLAUF Alfons Schuhbeck (* 2. Mai 1949 in Traunstein / Oberbayern; gebürtig Alfons Karg, ledig, 4 Kinder, katholisch) ist ein deutscher Sternekoch, Kochbuch-Autor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer. Erster Beruf: Fernmeldetechniker, das war aber nichts für ihn. Als er mit seiner Rockband «Die Scalas» im bayerischen Ferienort Waging am See unweit von Salzburg Station machte, stiess er auf den Gastwirt Sebastian Schuhbeck, der ihn davon überzeugte, eine Ausbildung zum Koch zu machen. Schuhbeck adoptierte Alfons, beschäftigte ihn in seinem Lokal. Alfons Schuhbeck besuchte nun die Hotelfachschule, absolvierte seine Lehr- und Wanderjahre in Salzburg, Genf, Paris, London und München. Zu den Stationen nach der Hotelfachschule Bad Reichenhall gehören so renommierte Adressen wie Feinkost Käfer, Alois Dallmayr und das Restaurant Aubergine von Eckart Witzigmann. 1980 übernahm er das elterliche «Kurhausstüberl» in Waging am See. Ende der 90er Jahre hatte Schuhbeck Steuer­ probleme, weil er falschen Leuten vertraute, und war pleite. Doch in Waging gelang ihm ein Neustart und er kochte sich bis nach München ans Platzl, wo heute sein Reich zu finden ist. Gerade beginnt sein «teatro» – dieses Jahr feiert er 14-jähriges Jubiläum.


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