kmuRUNDSCHAU 04/2015

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Highlight

Die Volatilität an den Währungsmärkten erfordert auch von KMU-Verantwortlichen ein aktives Währungsmanagement.

Handlungsbedarf ist da Professionelles Währungsmanagement Interview mit Thomas Suter von Georg Lutz

Viele kleine Schweizer Unternehmen sind immer mehr in ausländischen Märkten tätig. Teile des Umsatzes werden in fremden Währungen generiert. Hier gibt es Chancen und Risiken. Im Devisenmanagement hat es aber noch Luft nach oben. Es braucht zunächst aber einen globaleren Blick auf die Währungsmärkte, um hier zu nachhaltigen Lösungen zu kommen. Die Abkehr der SNB vom Euro-Mindestkurs hat die Schweizer Unternehmen und auch die exportorientierten kleineren Unternehmen vor grosse Herausforderungen gestellt. Wie ist die Reaktion darauf gewesen? Wie letzte volkswirtschaftliche Erhebungen zeigen, befinden sich grosse Teile der Schweizer Wirtschaft wieder auf einem Erholungspfad. Die Katastrophenszenarien sind nicht eingetreten. Allerdings ist der Weg alles andere als einfach. Auch Schweizer KMU-Verantwortliche haben sich neu ausgerichtet, Prozesse und Kosten optimiert, um so für den Fall eines sich wieder erstarkenden Schweizer Frankens noch wettbewerbsfähiger zu werden. Die dann tatsächlich stattgefundene Aufhebung des

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Euro-Mindestkurses war nichtsdestotrotz für viele Marktteilnehmer – von institutionellen Investoren bis hin zu KMU – auch ein Weckruf und hat diese verstärkt auf das Währungsrisikomanagement sensibilisiert. Auch heute noch schauen professionelle Anleger und Firmen noch zu wenig genau hin, wenn es um die Absicherung von Fremdwährungen geht. Schon bei kleineren Umsätzen rechnet sich ein aktives Währungsmanagement. Gerade in Märkten mit enger Marge ist es nicht selten dafür ausschlaggebend, ob ein Unternehmen in der Gewinn- oder Verlustzone ist. Wenn bei exportorientierten Geschäften das Thema Währungsmanagement nicht mit Priorität behandelt wird, kann das schnell zu Millionenverlusten führen.

Was konkret sollte beachtet werden? Die Volatilität an den Währungsmärkten erfordert auch von KMU-Verantwortlichen ein aktives Währungsmanagement, das von der Analyse der Märkte bis zum adäquaten Einsatz von Absicherungsinstrumenten erfolgt. In nicht wenigen Unternehmen wird dieses wichtige Geschäft noch im Rahmen der allgemeinen Geschäftsführung gemacht. Der Trend geht aber klar hin zu mehr Professionalisierung und einem Management durch interne oder externe Spezialisten. Das professionelle Währungsmanagement beinhaltet unter anderem eine bewusste Analyse und Entscheidung, ob und in welchem Masse Währungen abgesichert werden, welche Instrumente für die jeweilige Zielerreichung die pas-


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