Geschäftsführer Zürich 01/2016

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: : STAN D O RT- P O RT R AIT

«ES IST EINIGES MÖGLICH»

Yves Meili, Meili Unternehmungen

DIE GOLDENEN JAHRE IN DER IMMOBILIENBRANCHE SEIEN VORBEI, HEISST ES IMMER WIEDER – DOCH MEILI UNTERNEHMUNGEN FLORIERT. WIR SPRACHEN MIT YVES MEILI, SEIT ETWAS MEHR ALS EINEM JAHR CEO DES FAMILIENUNTERNEHMENS, DARÜBER, WIE DAS UNTERNEHMEN DER MARKTLAGE TROTZT.

W

as sind Ihre Geschäftsfelder? Zum einen unser eigenes Portfolio, mit dem wir wachsen möchten. Dann «Bau und Entwicklung», also Umbauten, Sanierungen, Instandsetzungen von Bestandsliegenschaften und Neubauten – unsere Leidenschaft. Und drittens unsere sechs Hotelbetriebe, drei in Zürich und drei im Bündnerland. Wie verlief Ihr persönlicher Werdegang? Ich studierte Jura in St. Gallen und machte parallel eine Immobilien-Ausbildung an der Uni Zürich. Nach Praktika und ersten Jobs in Anwaltskanzleien und im Gericht ergab sich 2011 eine Riesenchance: Paul Schnetzer, ehemaliger CEO von Mobimo, stieg bei Meili ein und führte das operative Geschäft. Von ihm wollte ich lernen, also kündigte ich in der Kanzlei. Schnetzer schied nach zwei Jahren aus und ich ging zu Mobimo in die Arealentwicklung. 2014 holten mich mein Bruder und mein Vater zurück. 1933 wurden Meili Unternehmungen als Handelsunternehmen für Uhren und Schmuck gegründet, 1978 kamen die Bereiche Immobili­ en, Kanzlei und Beteiligungen hinzu. Wie kamen Sie zur Hotellerie? Mein Vater war Rechtsanwalt, kaufte nebenher private Immobilien. Mit 50 Jahren wollte er diese in einem Familienunternehmen organisieren. So entstand die heutige Firma. Die Hotelbetriebe waren nie geplant. Ursprünglich haben wir dort Immobilien-Investments getätigt mit einem Mietvertrag. Die Miete war jedoch nicht immer sicher, daher machten wir einen Managementvertrag. In Klosters konnten wir neben dem Hotel Zweitwohnungen realisieren. Das Hotel hat sich für uns dann nicht mehr rentiert, wir konnten aber ein zweites in besserer Lage kaufen: das Hotel National in Davos. Den Gewinn aus den Zweitwohnungen haben wir in die Sanierung des Hotels National gesteckt. So konnten wir das Piz Buin kaufen und wieder durch Zweitwohnungen finanzieren. Weshalb investieren Sie in Büroflächen, obwohl in Zürich viele freie ausgeschrieben sind? Wir haben über 60 Prozent Büro- und Gewerbeimmobilien im Portfolio und Leerstandsquoten von 3.5 Prozent. Das zeigt: Wenn man selektiv ist und sich gut um die Immobilien kümmert, ist einiges möglich. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Viermietungssituation. Man merkt aber, dass man mehr investieren muss.

Yves Meili, CEO des Familienunternehmens

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Wo investieren Sie in Büroflächen? Wir versuchen, in der Zentralschweiz zu wachsen, in Zug oder Luzern. Dort gibt es ein sehr gutes regulatorisches Umfeld. Es ist eine attraktive Steuerlandschaft, ein wohlwollendes Umfeld von Seiten der Behörden. Ausserdem sind wir auch in St. Gallen, beiden Basel und Biel tätig. Biel hat in den nächsten 15 Jahren grosses Aufwertungspotenzial, es sind momentan einige Jahrhundertprojekte in Gang. Wir würden gern mehr in Zürich investieren, sind aber bei der aktuellen Marktlage nicht bereit.

GESCHÄFTSFÜHRER FRÜHLING : : 2016


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