Mit Biodiversität zu Stabilität

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Manfred Zangerle: „Wir werden in Zukunft mit dem neuartigen Corona- Virus leben müssen, deshalb empfehle ich, so vorsichtig wie möglich mit der Gefahr einer Infektion umzugehen.“

Über 400 Seiten Krankengeschichte Manfred Zangerle ist Südtirols längster Covid-19-Patient EYRS - Mit einem Krankenhausaufenthalt von genau vier Monaten ist Manfred Zangerle der längste Covid-19-Patient im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Wie seine CoronaErkrankung verlief, welche Komplikationen das neuartige Virus auslösen kann und wie es ihm heute geht, hat der 73-jährige Eyrser Geschäftsmann der Bezirkszeitung der Vinschger erzählt. der Vinschger: Wann haben Sie sich zum ersten Mal unwohl gefühlt und gedacht, dass es Covid-19 sein könnte? MANFRED ZANGERLE: Am 9. März ging

ich zu meinem Hausarzt, da ich in einer schlechten gesundheitlichen Verfassung mit Erkältung, Husten, Durchfall und Appetitlosigkeit war. Am 10. März verschlechterte sich mein Zustand und ich wurde mit einer schweren Lungenentzündung auf die Intensivstation nach Meran gebracht. Dort wurde ich intubiert und in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. 8

DER VINSCHGER 27/20

Wie und wo wurde definitiv festgestellt, dass Sie infiziert sind?

Sie damals direkten Kontakt hatten, verfahren?

Wo glauben Sie, dass Sie sich angesteckt haben?

Wo wurden Sie behandelt?

Am 11. März, an meinem Geburtstag, Meine Familie, die Mitarbeiter im Bekam das positive Testergebnis, das habe ich trieb sowie einige Freunde, mit denen ich allerdings nicht mehr mitbekommen, da ich noch Tage zuvor in direktem Kontakt war, für zwei Monate im künstlichen Tiefschlaf wurden von ihren Hausärzten bzw. dem Hygieneamt in Quarantäne geschickt. gehalten wurde.

Ich war auf der Intensivstation im KranVermutlich in Gröden, wo ich geschäft- kenhaus Meran bis zum 29. Mai, dann bis lich zu tun hatte. zum 29. Juni in der Covid-19 Spezialabteilung und in der Abteilung für Pneumologie Hatten Sie Angst, das Virus mög- im Krankenhaus Bozen. Vom 29. Juni bis zu licherweise an Mitglieder Ihrer Fami- meiner Entlassung am 10. Juli war ich in der lie, an Freunde und Bekannte über- Rehaklinik Salus in Prissian. tragen zu haben?

Ja natürlich, obwohl ich ja nicht genau wusste, ob ich überhaupt am Corona-Virus erkrankt war. Wie wurde mit Ihren Familienangehörigen und mit Menschen, zu denen

Sie sind 73 Jahre alt und gehören somit zu einer der Risikogruppen. Haben außer dem Alter möglicherweise noch weitere Umstände den langen Genesungsprozess beeinflusst?


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