„Vieles wird sich ändern“

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VINSCHGER SPORT

Das Virus und die Hobbysportler Der Präsident des „Stilfserjoch Marathons“, Peter Pfeifer, über die Coronavirus-Krise und den Freizeitsport. VINSCHGAU - Hunderte Läufer hätten am Samstag, 13. Juni, die legendären Kehren am Stilfser Joch erklimmen sollen. Bereits eine Woche davor hätten etwa tausend Mountainbiker im oberen Vinschgau ein Radfest gefeiert. Daraus wird in diesem Jahr nichts. Sowohl der 4. „Stilfserjoch Stelvio Marathon“ für Bergläufer, als auch der Ortler Bike Marathon mussten abgesagt werden. Die Coronavirus-Krise hat nicht nur so gut wie alle Teile der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens hart getroffen, sondern vor allem auch den Sport. Veranstaltungen werden am laufenden Band abgesagt. Es ist ungewiss, ob und ab wann bzw. in welcher Form in diesem Sommer größere sportliche Veranstaltungen überhaupt über die Bühne gehen können. Wir haben mit dem Präsidenten des ASV Stelvio Marathon, Peter Pfeifer, über die Peter Pfeifer bei einer Laufeinheit. derzeitige Lage in der Welt des men, was uns schließlich zur Ab- motiviert uns natürlich auch Hobbysports gesprochen. sage der Ausgabe 2020 bewegte. umso aktiver auf eine wertvolder Vinschger: Herr Pfeifer, le Veranstaltung im Jahr 2021 lange herrschte Zuversicht Was bedeutet die Absage hinzuarbeiten. Natürlich hoffen in Sachen Stilfserjoch Stel- für Sie als Veranstalter? wir, aufgrund der vielen positive vio Marathon, Anfang April Natürlich schmerzt einem Rückmeldungen, auch 2021 auf kam dann doch die end- die Absage einer Veranstaltung das Entgegenkommen und die gültige Absage aufgrund bei der man von Beginn an mit Treue unserer Teilnehmer, Helfer, der Coronavirus-Krise. Wa- viel Leidenschaft dabei war. Das Sponsoren und Gönner. rum? Team hatte bereits einiges an PETER PFEIFER: Wir haben uns ja Vorarbeit für die Ausgabe 2020 Wie beurteilen Sie die akbereits in der zweiten Märzhälfte investiert. Zahlreiche Sponso- tuelle Lage für HobbysportGedanken gemacht, welche Sze- ren zeigten sich auch in diesem ler? narien den Stilfserjoch Marathon Jahr wieder bereit das Rennen Vorweggenommen muss ich aufgrund Covid-19 betreffen zu unterstützen. Auch viele frei- sagen, dass es nicht zielführend könnten. Relativ rasch war uns willige Helfer betonten, noch vor ist, wie in den letzten Wochen dann klar, dass es unumgänglich einer offiziellen Anfrage, aktiv in den sozialen Netzwerken oft ist die Veranstaltung entweder am guten Gelingen des Laufes geschehen, einzelne Tätigkeiabzusagen oder zu verschieben. mitwirken zu wollen. ten oder Berufe gegeneinander Zu Beginn standen wir einer auszuspielen. Schlussendlich ist Verschiebung in den Herbst noch Wie reagierten Athleten jeder einzelne innerhalb unseeuphorisch gegenüber. Die Er- auf die Absage? res wirtschaftlichen und gesellnüchterung trat schließlich mit Es gab von interessierten und schaftlichen Lebens ein Zahnrad, einer ersten Analyse des über- bereits angemeldeten Athleten das den Motor am Laufen hält. In vollen Rennkalenders in diesem vollstes Verständnis für unsere die Diskussion der Wertigkeit fiel Zeitraum ein. Auf keinen Fall Entscheidung. Dies alles zeigt, und fällt auch der Hobbysport. wollten wir eine Konkurrenz für dass der Marathon nach relativ Ich sehe den Hobbysport als sehr bewährte Herbstläufe darstellen kurzer Zeit einen großen Wert wichtigen Ausgleich sowie als ein und uns im schlimmsten Fall bei den Teilnehmern sowie in- Ventil für Menschen die in ihrem gegenseitig Teilnehmer wegneh- nerhalb unserer Region hat. Es Alltag und ihrem Beruf großes für

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DER VINSCHGER 16-17/20

Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Besonders hart getroffen sind die Amateurvereine. Sie sind die Heimat für alle Nachwuchsathleten und Hobbysportler. Deren Stellenwert wird hoffentlich von vielen erkannt, kann man doch in den allermeisten Vereinen unseres Landes die Kinder für ein Trinkgeld in die Obhut von Trainern und Betreuern schicken und ihnen damit eine gesunde, sinnvolle und charakterstärkende Freizeitgestaltung bieten. Bis dato wurde dieser positive Zustand zu oft als Selbstverständlichkeit angesehen. Wie schätzen Sie die Zukunft für Veranstalter und Sportler ein?

Was die abgesagten Sportveranstaltungen betrifft muss ein Hobbyathlet dies, trotz teilweise akribischer Jahresplanung, einfach verkraften können. Zentraler ist hier die Frage, wie es in den meisten anderen Sektoren auch der Fall ist, ob einzelne Veranstaltungen überhaupt überleben können. Für den Hobbysportler selbst ist sicherlich die Aufhebung der Bewegungseinschränkungen von größerer Bedeutung. Ich denke aber, dass, auch wenn alle Beschränkungen komplett aufgehoben werden, die Hobbysportler einen Teil ihrer Freiheiten für einen längeren Zeitraum erstmal abgeben müssen. Betreffen wird dies vor allem den Mannschafts- und Gruppensport und das Zusammengehörigkeitsgefühl bei größeren Veranstaltungen. Gewisse Einschränkungen werden wohl das ganze Jahr 2020 betreffen. INTERVIEW: MICHAEL ANDRES


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