Vorwahl-Schlacht ist geschlagen

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Tun, was einem Spaß macht Ein Schülerbeitrag von Jonas Bauer (5. Klasse, Realgymnasium Schlanders): Reportage über die Projektwoche am OSZ Schlanders. SCHLANDERS - Eine Schülerin rennt durch den Raum. Sie hält sich mit schmerzverzerrtem Blick die rechte Hand. Blut strömt zwischen ihren Fingern hervor. Die anderen Schüler schauen nur verdutzt zu. Nach wenigen Sekunden hat der Spaß dann auch ein Ende. Denn alles war nur gespielt. „Wir stellen gerade künstliches Blut her, so wie es auch in den Filmen verwendet wird“, erklärt Professor Strimmer. Er ist einer von vielen Kursleitern, die es während dieser speziellen Woche gibt. Es handelt sich um die Projektwoche, die alle Jahre wieder im Jänner am OSZ Schlanders stattfindet. Alle Schüler und Schülerinnen des Realgymnasiums, des Sprachengymnasiums, der Wirtschaftlichen Fachoberschule und der Technologischen Fachoberschule Schlanders können sich während der Projektwoche drei verschiedene Kurse, eingeteilt in drei Blöcke, aussuchen und diese eine ganze Woche lang besuchen. Die Angebote sind sehr vielfältig, von Sport über Allgemeinbildung bis hin zu Aufholkursen für Schüler, die in bestimmten Fächern Nachholbedarf haben. Geleitet werden die Kurse von Lehrpersonen, Experten oder sogar Schülern. Einer davon ist Noah Thanei, Schüler am Realgymnasium Schlanders: „Wir (Emanuel Gemassmer und Noah Thanei) wollten den Schülern etwas Spezielles anbieten und ihnen die Möglichkeit geben sich frei zu entfalten“. Die beiden leiten den Kurs „Songs covern und selber schreiben“. Die

Sport und Unterhaltung in der Turnhalle.

Teilnehmer können dabei selbstständig oder in Kleingruppen an eigenen Liedern arbeiten und man sieht bzw. hört die Ergebnisse. Rhythmischer Gesang, Gitarrenspiel, Klavierbegleitung. Die Songs lassen sich hören. Aber auch Spaß darf nicht fehlen. Die schon gute Stimmung wird das ein oder andere Mal mit einem Witz aufgelockert. Die meisten Mitwirkenden besuchen auch regelmäßig in ihrer Freizeit die Musikschule. Thanei aber hat sich das Musizieren vor mehr als drei Jahren selbst beigebracht. „Mein Vater gab mir den Input und ich habe dann begonnen vor und nach der Schule immer mit der Gitarre zu spielen, ganz ohne Musikschule, nur mit Tutorial Videos“. Mittlerweile – seit Sommer 2018 - spielt er auch in einer Band. Mit diesem Kurs will er die Chance nutzen endlich mal ein selbst produziertes Musikstück zu veröffentlichen, denn er hat „oft probiert aber es noch nicht geschafft“.

Historisches, Technik und Musik: Es war für jeden etwas dabei.

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DER VINSCHGER 06/20

Von Technik bis zur Ortlerfront Nachdem die 95 Minuten eines jeden Kurses vorbei sind, begeben sich die Schüler selbstständig zum nächsten Kursort. Die drei Schulgebäude der WFO, TFO und des Gymnasiums werden Orte der Begegnung. Freunde treffen sich und neue Freundschaften werden geschlossen. „Hallo“, „Hoi“, „Servus“ hört man im Sekundentakt durch das Gebäude hallen. Die Stimmung ist durchwegs positiv, alle sind gut gelaunt. Die Schüler freuen sich eine ganze Woche lang Beschäftigungen nachzugehen, die sie selbst auswählen durften und auch gerne machen. Das findet auch Simon Stricker: „Die Projektwoche ist die perfekte Abwechslung zum Unterricht. Man kann viele Dinge machen, die man sonst nicht tun könnte und die Lehrer sind normalerweise viel lockerer.“ Er besucht unter anderem den Kurs „Physikalische Experimente mit dem

Smartphone“. Die Schüler können dort mit ihren Smartphones verschiedenste Versuche durchführen. Die meisten ohne laute Knalle, aber dafür mit umso mehr Technik und mathematischen Berechnungen. Die Formeln dafür sollten die Schüler schon beherrschen oder sie werden wiederholt, die Berechnungen übernimmt das Handy. Aber ein zögerliches „Ähm…Ja, genau!“ ist oftmals zu hören, als der Professor nach langem Raten endlich die richtige Formel auf die Tafel schreibt. Die Kursteilnehmer untersuchen unter anderem die Beschleunigung des Aufzugs, einen elastischen Stoß, die Zentripetalbeschleunigung und den genauen Standort mittels GPS Messung. Dabei werfen sie auch einen Blick auf die Sonnenuhr am Gymnasium, die vor einigen Jahren geplant und mit Hilfe eines lokalen Unternehmens angefertigt wurde. „Die Berechnungen des Sonnenstandes für die Sonnenuhr sind eigentlich ganz einfach. Es bedarf nur einiger Informationen aus dem Internet und dann kann man die einzelnen Sonnenlinien ganz einfach mit einer Sinusfunktion beschreiben“, erklärt der Professor für Mathematik und Physik, Johann Rechenmacher. Er zeigt den Schülern mit Freude und Leidenschaft die verschiedenen Dinge, die man mit dem Smartphone messen kann. Dinge, die vor allem für angehende Physikstudenten interessant sind. Aber auch für alle anderen Technikbegeisterten.


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