Kaffee-Projekt in Honduras

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VINSCHGER THEMA

Vinschger Hilfe für Pech-Stamm Wie Richard Theiner mit einem Kaffee-Projekt dem Ureinwohner-Stamm von Honduras helfen will. LATSCH/HONDURAS - Was macht eigentlich der ehemalige Landesrat Richard Theiner nach seinem Leben als Politiker? Einerseits ist der Latscher viel unterwegs, hilft im Weltladen in Latsch selbst tatkräftig mit. Andererseits widmet sich der 61-Jährige nun voll und ganz einem neuen Projekt. Einem Projekt, welches dem so genannten Stamm der Pech (gesprochen Petsch), Ureinwohnern in Hondruas, weiterhelfen soll. Der Reihe nach: Die Pech sind ein indigener Stamm, der seit jeher in Honduras lebt. Von den Konquistadoren und Miskitos wurden sie aus ihren angestammten Gebieten vertrieben und größtenteils getötet. Heute gibt es laut eigenen Angaben der Indios, nur noch 6000 Pech, rund 900 von ihnen leben im Dorf Pueblo Nuevo Subirana im Biosphärenriservat Rio Platano im tropischen Regenwald. Dort war Richard Theiner Anfang Jänner zu Gast. Zusammen mit dem Naturnser Patrick Linser, der für die Rablander Kaffeerösterei Schreyögg „Alps Coffee“ tätig ist, machte sich Theiner ein Bild von den Lebensverhältnissen dieser Indio Gruppe und vom dortigen Anbau der Kaffeepflanzen. „Die Pech – Indios wollen unbedingt ihre Lebenssituation verbessern und eine Perspektive für die Zukunft schaffen“, betont Theiner im Gespräch mit dem der Vinschger. Die Pech bauen ihren Kaffee, ArabicaKaffee, teils im Tal auf einer Höhe von 700

Ureinwohner des Pech-Stammes bei einer Besprechung zum Kaffeeanbau.

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DER VINSCHGER 02/20

Metern an, in erster Linie aber in höheren Lagen auf 1200 Metern. „Und er schmeckt ausgezeichnet, wie auch Fachleute bestätigen“, so Theiner. Erste Proben wurden bereits in den Vinschgau geliefert.

von 1200 Metern bereits schwierig. „Hier kommen sie nach stundenlangen Märschen durch den Regenwald nur mit Tragtieren hin“, erklärt Theiner. In noch höheren Lagen können nicht mal die Tragtiere eingesetzt werden, alles wird von den Pech auf äußerst beschwerlichen Wegen selbst getragen.. Da Kaffee-Anbau als Chance es im Biospärenreservat Rio Platano sehr „Es ist erstaunlich wie sich die Pech im viel regnet, stellt die Trocknung der KaffeeDorf zu helfen wissen“, erklärt der ehema- bohnen eine große Herausforderung dar. lige Landesrat. Die Ureinwohner leben im Einklang mit Natur und Kosmos und sind Längerfristige Zusammenarbeit sehr religiös. Das Volk habe seine Prinzipi- wird angestrebt en. „Von denen weichen sie nicht ab“, weiß Was ein Kilogramm und dergleichen Theiner. So lehnen sie vom Grundsatz her für ihre Landwirtschaft jeglichen Einsatz kostet, geschweige denn wie der Kaffee von Chemie ab. Auch Monokulturen seien der Pech heißen könnte steht momentan verpönt. Tropische Früchte wachsen neben freilich noch nicht fest. „Es gibt noch vieles Kaffeekirschen, die Mischkultur werde hier zu tun, wir stehen erst am Anfang“, weiß gelebt. Allerdings sieht das motivierte Volk Theiner. Noch in diesem Jahr soll der erste im Kaffee-Anbau auch eine große Chance. Kaffee der Pech – Indios hier in Südtirol Seit einigen Jahrzehnten baut das Volk be- angeboten werden. Für nächstes Jahr wird reits Kaffeesträucher an. „Sie sind gewillt, eine Fairtrade- und Biozertifizierung gequalitativ hochwertigen Kaffee in größeren prüft. „Die Zertifizierungskosten sind für Mengen anzubauen. Das könnte dazu bei- eine so geringe Anzahl von Produzenten mit tragen, dass das sehr spärlich vorhandene entsprechend niedrigen Erntemengen eine öffentliche Sozial- und Gesundheitssystem riesige Hürde“, erklärt Theiner. Gemeinsam von den Pech – Indios ausgebaut wird“, er- mit Kontaktleuten vor Ort, erfahrenen Kafklärt Theiner. feevermarktern und „Alps Coffee“ wolle er Derzeit ist die Kaffeeernte in vollem Gange. alle Möglichkeiten ausloten. Das Bio-ZerWährend sich der Anbau im Tal noch als un- tifikat sei inhaltlich kein Problem. „Mehr kompliziert erweist, wird es auf einer Höhe Bio als eine solche Anbauweise geht nicht“,

Die Erntezeit ist angelaufen, die reifen Kaffeekirschen werden geerntet und transportiert.


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