Eine „ernste“ Sache

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Die Erwartungshaltung war hoch Die Seelsorgeeinheit Latsch-Martell begegnete ihrem Bischof LATSCH - Von einer Pastoralvisite

erwarten sich die „Schäfchen“ von ihrem „Hirten“ inhaltliche Impulse, Aussprachen, Ermutigung und natürlich Auseinandersetzung. Pfarreienratspräsident Harald Plörer (Morter) hatte dazu eine Begegnung der Vertreter der 5 Pfarreien und der 3 Arbeitsgruppen mit Bischof Ivo Muser als offene Gesprächsrunde angesetzt. Die Moderation hatte Plörer seinem Landsmann Josef Bernhart anvertraut. Bischof Muser wurde von seinem Sekretär Michael Horrer begleitet. Den klingenden und einstimmenden Rahmen schafften die „Joyful Singers“ mit Chorleiter Pasquale Bonfitto am Klavier. Gedacht war an einen offenen Diskussionsabend zu 3 Themen, die im Vorfeld von Arbeitsgruppen unter Anleitung erarbeitet worden waren. Dabei hatte es sich um „Jugend und Liturgie“, um die „Sakramentenkatechese“ mit Schwerpunkt „neue Firmung“ und um „die Verantwortung der Frauen und Männer in der Kirche“ gehandelt. Jedes Thema wurde im CulturForum vorgetragen und anschließend vom Bischof kommentiert. Dass die katholische Kirche dabei sei, die Jugend zu vergraulen, war dem ersten Referat zu entnehmen. Bischof Muser empfahl „das Bild des Weges“ zum Glauben vor Augen zu haben. Er erinnerte, dass der Glaube wie in einer Kette

Die Seelsorgeeinheit Latsch-Martell wurde von Bischof Ivo Muser besucht.

von Generation zu Generation weitergetragen werden müsse und warnte vor der „subjektiven Interpretation“ des Glaubens. Mit dem Wort-Ungetüm „Sakramentenkatechese“ wurden die Reform der Firmung und die damit verbundenen Unsicherheiten angesprochen. Bischof Muser ging sehr ausführlich auf mehrere Aspekte ein. Es gehe vor allem um ein klares, freiwilliges Bekenntnis zur Kirche, machte er aufmerksam, und es gehe auch um

das Vertrauen den Jugendlichen gegenüber. Gleich 3 Stimmen führten in das Thema „Verantwortung in der Kirche“ ein. Einmal bat Pfarrer Johann Lanbacher (Latsch) um Klärungen zum „Teamwork“ in der Seelsorgeeinheit, dann beklagte die ehemalige Religionslehrerin Elisabeth Wielander (Latsch) die geringe Unterstützung junger Familien in Glaubensfragen. Schließlich wollte die ehemalige Lehrerin Margarethe Pichler (Tarsch) etwas über

Besuch von Bischof Ivo Muser und Sekretär Michael Horrer. Dahinter Moderator Josef Bernhart und Pfarreienratspräsident Harald Plörer (von rechts).

die zukünftige Rolle der Frau in der Kirche erfahren. Die Erläuterungen des Bischofs zur Rolle der Frau gipfelten in der Erkenntnis: „Frauen sind in der Kirche nicht mehr wegzudenken. Sehr oft wird die Rolle der Frau aus der Sicht der Männer definiert. Frauen waren in der Kirche prägender als viele Priester und Bischöfe.“ Es waren schon mehr als 2 Stunden der Begegnung vergangen, als sich erste, kritische Stimmen regten. Sie kamen aus dem Chor und es ging dabei um den Wunsch nach konkreteren Antworten. Aus derselben Ecke kamen auch Vorschläge zum Thema Jugend und Beziehungen zum Gottesdienst. Zu fortgeschrittener Stunde meinte der Bischof: „Ich höre die Botschaft, aber helfen Sie uns dabei, dass es gelingen kann.“ Papst, Bischöfe und Priester seien nur ein Teil der Kirche. GÜNTHER SCHÖPF

Weihnachtskarten des Südtiroler Kinderdorfes VINSCHGAU - Schon seit über 60 Jahren begleitet das Südtiroler Kinderdorf Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, seit über 15 Jahren in Not geratene Frauen mit ihren Kindern, seit über 5 Jahren bietet es auch „aufsuchende Familienarbeit“ und seit über 10 Jahren verschiedene therapeutische Dienste für Kinder und Jugendliche an. Dabei sind die entsprechenden

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DER VINSCHGER 40/19

Kosten zu 40% durch Spenden, Aktionen und Eigenmitteln zu decken. Auch dieses Jahr - nunmehr seit über 35 Jahren - bietet das Südtiroler Kinderdorf wieder Weihnachtsbillets aus Werken namhafter Südtiroler Künstler sowie Kinder aus dem Südtiroler Kinderdorf an. Der Reinerlös aus dem Verkauf dient zur Kostendeckung der Angebotserweiterung des Kinderdorfes und es ist eine

gute Gelegenheit für die Entsendung von Weihnachts- und Neujahrswünschen, zumal gleichzeitig dem Südtiroler Kinderdorf geholfen wird. Auskünfte/ Prospektanforderung ab sofort (Südtiroler Kinderdorf Außenstelle Meran/Rennweg 23 39012 Meran, Tel. 0473 230287 sowie 0472 270533, Mo.-Fr. von 9:00 - 12:00 Uhr; www.kinderdorf.it; verein@kinderdorf.it). RED


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