„Im Stall bin ich der Florian“

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VINSCHGER KULTUR

bmann Karl Heinrich Kuntner und Direktor Werner Platzer hatten den Ebensperger-Experten Walter Rainer eingeladen (von links) und durften ein Frühwerk Ebenspergers in Empfang nehmen.

Ein Künstler ist zu Hause angekommen Die Raika Prad-Taufers erinnert sich eines bedeutenden Praders.

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PRAD - Es könnte ein weiterer Schritt der

Aussöhnung werden. Einmal mehr durften und dürfen die Prader einen Kunst schaffenden Mitbürger kennenlernen. Ermöglicht hatte dies die Initiative der Raiffeisenkasse Prad-Taufers, Hans Ebensperger eine Geburtstagsausstellung zum 90. zu widmen. Durch die Anwesenheit von Ebenspergers Frau Siegfriede, selbst Künstlerin, der Töchter Reinhilde und Christine, der Enkelinnen Christine und Franziska und weiterer Vinschger und Schweizer Verwandtschaft entstand eine fast familiäre Atmosphäre. Raika-Obmann Karl Heinrich Kuntner begrüßte und eröffnete mit einer Feststellung Peter Fellins, Ebenspergers Bewunderer und Künstlerfreund: „Hans Ebensperger (1929 –

1971) war ein wahrer Künstler seiner Zeit, hatte Format und ist ein Vorbild.“ Es sei Aufgabe der Raiffeisenkasse, an den begnadeten Künstler zu erinnern und die Bürger an seinen Werken teilhaben zu lassen, meinte der Obmann. Über Leben, Ausbildung und Schaffen berichtete Walter Rainer aus Bozen, ein Sammler von Ebensperger-Werken und Kenner der Vinschger Kunstszene. Rainer stellte der Bank ein Frühwerk Ebenspergers aus dem Jahre 1948 zur Verfügung. Man werde es in der Adventszeit versteigern und den Betrag verdoppeln, ergänzte Obmann Kuntner. Rainer merkte an, dass sein Interesse für den Prader Maler durch das abstrakte Bild „Mond-Landschaft“ aus dem Jahre 1964 geweckt worden sei. Es war

Albrecht Ebensperger stellte Mensch und Künstler Hans Ebensperger vor.

Aufmerksame Zuhörer waren Christine und Siegfriede Ebensperger (vorne, v.l.), Direktor Platzer und Reinhilde Ebensperger (stehend).

DER VINSCHGER 39/19

BM Karl Bernhart über den Kunst schaffenden Mitbürger Hans Ebensperger.

dasselbe Jahr, in dem der Künstler den Auftrag bekam, die Seitenaltarwände der neuen Pfarrkirche zu gestalten. Als Kinder - so berichtete Bürgermeister Karl Bernhart – haben uns weniger die Heiligen als vielmehr die sonderbaren Pflanzen im Hintergrund interessiert. Prader Bürger konnten damals mit den Bildern nichts anfangen und hätten die Nase gerümpft. Jetzigen Generationen würde diese Kunst durchaus etwas zu sagen haben. Als Verwalter versprach Bernhart, endlich die Gedenktafel am Geburtshaus des Künstlers anzubringen. Welch „außerordentlicher Kerl“ Ebensperger war, erzählte sein Prader Cousin Albrecht Ebensperger, der auch Direktor Werner Platzer bei der Ausstellung unterstützt hatte. Albrecht zeichnete aus seiner Erinnerung als Jugendlicher das Bild eines launischen, aber begnadeten Menschen, der durchaus Erfolg hatte, aber mit Geld nicht umgehen und durch seinen frühen Tod sein Talent nie umsetzen konnte. Albrecht Ebensperger, der auch Kunstgeschichte studiert hatte, wagte selbstbewusst eine Einstufung der künstlerischen Persönlichkeit und ein Urteil über das Werk seines Vetters. Die Ausstellung bleibt bis 29. November am Hauptsitz der Raika Prad-Taufers in Prad, Kreuzweg 8, während der Schalter-Öffnungszeiten zugänglich. GÜNTHER SCHÖPF


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