Aus der Not entstehen Tugenden

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Radtag Stilfserjoch

„Gas geben und durchstarten“ Primariate Chirurgie und Anästhesie werden besetzt.

PRAD/STILFS - Zum 19. Mal findet am 31. August der Radtag Stilfserjoch statt. Die Teilnehmer „erklimmen“ das Joch (2.757 Meter) vom Vinschgau aus (Prad und andere Orte), auf der Seite der Lombardei oder von der Schweiz aus. Der vom Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch organisierte Radtag ist kein Radrenntag. „Diese Radtour ist nicht nur ein sportlicher Höhepunkt, sondern in dieser einzigartigen Natur unterwegs zu sein, wird für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Erlebnis fürs Leben. Mögen alle am Stilfserjoch sehen, wie wunderbar diese Bergwelt ist, und innehalten, um sie zu genießen“, sagt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. Die Passstraße bleibt am 31. August auf der Südtiroler Seite ab Trafoi von 8 bis 16 Uhr für jeglichen motorisierten Verkehr gesperrt. Ebenfalls gesperrt sind während dieses Zeitraums die Straßen auf der lombardischen und auf der Seite der Schweiz. Bei den Kehren 31 und 14 richtet der Nationalpark Versorgungstände ein, wo Getränke und Obst zur Verfügung gestellt werden. Die Organisatoren raten, auf eine gute Kondition zu achten. Nicht zu vergessen sind Fahrradhelm und wetterfeste Kleidung sowie Fahrradbeleuchtung für jene, die schon in den frühen Morgenstunden unterwegs sind. Bei der Abfahrt ist ein moderates Tempo einzuhalten. Für die Anreise befinden sich rund um Prad ausgeschilderte Parkplätze. Neben der Berufsfeuerwehr Bozen und dem Straßendienst Vinschgau, den Carabinieri, der Kantonspolizei Münstertal, der Finanzwache, der Gemeindepolizei, den Mitarbeitenden des Nationalparks und den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden sind die Freiwillige Feuerwehr, das Weiße Kreuz, die Bergrettung und der Sportverein Prad im Einsatz. LPA

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DER VINSCHGER 28/19

Gruppenbild im Anschluss an die Pressekonferenz. SCHLANDERS - Die derzeit vakanten

Primariate Chirurgie und Anästhesie im Krankenhaus Schlanders sollen möglichst rasch besetzt werden. Das war die wichtigste von mehreren guten Nachrichten, mit denen Gesundheitslandesrat Thomas Widmann und der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer, am 9. August bei einer Pressekonferenz im Krankenhaus aufwarteten. Der Erhalt und die Aufwertung der kleinen Krankenhäuser hätten für die Landesregierung laut Widmann oberste Priorität. Mit dem neuen, gemeinsam mit den Ärzten und Führungskräften des Schlanderser Krankenhaues erarbeiteten Entwicklungsszenario werde die Aufwertung zementiert, „auch über die derzeit laufende Legislaturperiode hinaus.“ Zerzer sprach von einer „tollen, einvernehmlichen Lösung.“ An der Ausarbeitung des Lösungsansatzes seien die Ärzte und Verantwortlichen des Krankenhauses zu 100 Prozent beteiligt gewesen. „Das ist eure Lösung, nicht meine oder die von Zerzer“, meinte auch Widmann. Der Ärztliche Direktor Robert Rainer sagte, dass man das Kriegsbeil nun endgültig begraben könne: „Fackelumzüge brauchen wir keine mehr.“ Jetzt gehe es darum, das erarbeitete Szenario mit Zuversicht und viel Motivation umzusetzen, Gas zu geben und ordentlich durchzustarten. Laut Widmann und Zerzer werde das Krankenhaus Schlanders sein qualitativ hochwertiges Leistungsangebot in den Bereichen der Prävention,

Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Palliation beibehalten. Die Poliambulatorien werden ebenso bleiben wie die Notaufnahme, die klinischen Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Anästhesie und Notfallmedizin mit der zentralen Überwachungsstation. Zudem gebe es die neu eingerichtete Rheuma-Fachambulanz. Die in die Chris-Studie integrierte Knochendichtemessung komme in Zukunft dazu. Die Versorgung von orthopädisch-traumalogischen Patienten werde weiterhin einen Schwerpunkt bilden, das pädiatrische Angebot bleibe aufrecht. Mit der Absicherung der Primariate, der Fachambulanz für Rheumatologie und der noch auszubauenden Phlebologie (Erkennung und Behandlung von Gefäßerkrankungen) werde das Krankenhaus Schlanders auch künftig eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung des Vinschgaus erfüllen. Neben Widmann und Rainer gab sich auch Zerzer zuversichtlich, dass jetzt nach schwierigen Situationen und Phasen „Ruhe einkehren wird.“ Ein wesentlicher Schritt sei mit

der Entscheidung getan worden, die Primariate Chirurgie und Anästhesie auszuschreiben. Super bewährt habe sich der Grundsatz „1 Krankenhaus - 2 Standorte“. Mehrfach unterstrichen hat Widmann vor der Presse, dass die kleinen Krankenhäuser abgesehen von ihrer Funktion in der Gesundheitsbetreuung auch eine wichtige Rolle als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor spielen. Es gelte, das Territorium insgesamt aufzuwerten, auch was die Hausärzte und die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus betrifft. Der Ärztliche Direktor gab sich abschließend zuversichtlich: „Die heutige Anwesenheit der Verantwortungstragenden im Sanitätswesen und die in den vergangenen Monaten in einem konstruktiven Klima erarbeiteten Ergebnisse machen zuversichtlich, dass wir für die Bevölkerung und die Mitarbeitenden im Krankenhaus vieles weiterbringen können.“ Ob sich die Primare bzw. anderweitiges Fachpersonal tatsächlich finden lassen, bleibt abzuwarten. Auch in diesem Punkt gab sich Rainer zuversichtlich: „Wir sind mittlerweile Meister im Rekrutieren.“ SEPP

Im Bild (v.l.): der stellvertretende Bezirksdirektor Gottfried Federspiel, Pflegedienstleiter Christoph Alber, Landesrat Thomas Widmann, Generaldirektor Florian Zerzer und der Ärztliche Direktor Robert Rainer.


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