VINSCHGER GESELLSCHAFT
Teile der Drusus-Kaserne unter Denkmalschutz
So präsentierten sich das zum Teil abgerissene Kommandogebäude sowie die nun unter Schutz gestellte Marmorfassade am 19. November 2023. SCHLANDERS - Die Landesregierung hat am 5. Dezember beschlossen, Teile der ehemaligen Drusus-Kaserne unter direkten Denkmalschutz zu stellen. Erhalten bleiben sollen demnach die Marmorfassade des Kommandogebäudes, das im Oktober 2022 teilweise abgerissen wurde, die sogenannte Villa Wielander, die einst als Wohnung für unverheiratete Offiziere diente, die noch bestehenden Wachtürme sowie Teile der Umfassungsmauer. „Das derzeit noch weitgehend intakte Kasernenareal ist von großer kultur- und bauhistorischer Bedeutung“, hatte die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre argumentiert. Nicht betroffen von der Denkmalschutzbindung ist die „Palazzina Servizi“, wo sich die „BASIS Vinschgau Venosta“ befindet. Laut der Landesregierung ist dieser Gebäudeteil zu erhalten. Es werde Aufgabe der
Bürgerinnen und Bürger sein, im Zuge der Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms über die Art der Unterschutzstellung zu entscheiden. In der Villa Wielander soll eine Dokumentationsstelle entstehen, die laut Dalla Torre „eine Geschichtsverarbeitung und Erinnerungskultur in Zusammenhang mit dem bedeutenden Technischen Kulturgut der Drususkaserne ermöglichen und fördern soll.“ Bürgermeister Dieter Pinggera gibt sich mit dem Kompromiss grundsätzlich zufrieden. Nicht gerechnet hatte man mit der Unterschutzstellung der Marmorfassade. An der schrittweisen, auf viele Jahre ausgelegten Umsetzung des Konzeptes für die Nachnutzung des Areals könne festgehalten werden. Zurzeit warte man auf ein letztes Gutachten für das Abbruchkonzept. Für den Gebäudeteil der „Palazzina Tagliamento“ an der Kortscher Straße,
Die Villa Wielander und einer der Wachtürme.
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wo die Kreativwerkstatt unter- samtheit der Kasernenanlage als gebracht ist, sei eine Verlängerung Ensemble werde zerstört, „die der Nutzungsleihe möglich. Erhaltung der peripheren Begrenzungselemente widerspricht der beschlossenen Öffnung des Konträre Stellungnahmen zukünftigen Quartiers.“ Die Villa Während die teilweise Unter- Wielander gelte als das Gebäude schutzstellung für manche zu weit mit der schlechtesten Bausubsgeht, wie etwa für die Vinschger tanz auf dem Areal. Die Absicht, Schützen (siehe Seite 14), spricht dieses Gebäude zu erhalten, „ist die „Initiative Drususkaserne augenscheinlich seinem Standort, IDruKas“ von einer Minimallö- ebenfalls am äußersten Rande des sung, die als Kompromiss die Geländes, zuzuschreiben.“ Dies äußersten Umfassungs-Elemente verdeutliche die Absicht seitens des Kasernenareals (Villa Wie- der Gemeinde, „weiterhin das lander, Umfassungsmauer und Areal im Kern neu zu bebauen.“ Wachtürme) als schützenswert Die Villa Wielander könne nieeinstuft. „Dieser Kompromiss mals die Bedeutung der drei (vom unterstreicht den Willen der Ge- Denkmalamt als schützenswert meinde, das Immobilienprojekt eingestuften) Gebäuderiegel auf(mittels Totalabbruch des Ge- wiegen, daher sei die Bezeichnung bäudebestands) und die damit „Kompromiss“ irreführend. „Als verbundene Privatisierung des IDruKas geht es uns nicht um Areals, weiterhin zu verfolgen eine strikte Konservierung von und voranzutreiben“, heißt es Bauelementen, sondern um einen in einer Aussendung. Die Ge- breiteren Blick, der sowohl die Nachhaltigkeit als auch die bedarfsgerechte Umgestaltung von historischem Bestand beinhaltet. Diese Werte finden mit dem Beschluss der Landesregierung bedauerlicherweise keine Beachtung“, schreiben Gabriel Prenner, Gerda Platzgummer, Claudia Aimar und Daniel Costa im Namen der Initiative. Zumal die umfangreiche Bauforschung seitens des Landesdenkmalamtes im Frühjahr 2024 veröffentlicht werden soll, fordert die Initiative, „diese Veröffentlichung abzuwarten und bis dahin die Planungs- und Bauarbeiten weiter ruhen zu lassen.“ SEPP