VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Kommt, ihr seid alle willkommen!“ SCHLUDERNS - Der Heilige Abend ist einer von jenen Tagen, an denen das Alleissein und die Einsamkeit auf manche Menschen besonders erdrückend und schwer wirken können. Das ist der Hauptgrund dafür, warum Mathias Telser aus Schluderns auch am heurigen 24. Dezember
sein Hanfhaus in Schluderns für alle öffnet: „Niemand braucht sich zu genieren oder zu schämen, wenn er das Weihnachtsfest zusammen mit anderen verbringen möchte“, sagt Mathias und lädt alle zu sich ins Hanfhaus ein: „Es wird gekocht, gegessen, Musik gemacht und zusammen Mathias: „Alle sind willkommen!“
gefeiert.“ Das besondere Weihnachtsfest, das heuer zum dritten Mal stattfindet, beginnt gegen 18 Uhr. Bis zu 20 Leute haben Platz. Für Infos können sich Interessierte direkt an Mathias wenden (Tel. 320 97 25 919). SEPP
schlag des Platzes vorliegt, zu Neue Verkehrskonzepte dem sich das Volk aussprechen in Naturns sollte“. Es handelt sich folglich nach Ansicht der Kommis- Vorher war es vor allem für sion um Mängel in der Dar- Radfahrer ein Risiko, auf der legung der Fragestellung. Der Hauptstraße vom Ortsteil zur Abstimmung vorgesehene Kompatsch ins Dorfzentrum Text müsste demnach in der von Naturns zu fahren. Nun Form eines Gesetzesvorschla- hat die Gemeinde Naturns ein ges oder Beschlusses vorgelegt neues Verkehrskonzept umwerden. Mit dieser Entschei- gesetzt, das für die Fußgänger dung der Kommission wird und Radfahrer eine erhebliche vorerst der Bevölkerung die Steigerung der Sicherheit darMitbestimmung über die wei- stellt. Die Schaffung von sepatere Nutzung der Fläche im raten Radwegen sowohl für die Dorfzentrum verwehrt. Die Dorfeinfahrt als auch die DorfThematik ist damit aber noch ausfahrt finde ich sehr gut. Die nicht geklärt und abgeschlos- Einrichtung von künstlichen sen. Die Verantwortung liegt Engstellen und die Einführung bei den Entscheidungsträgern, der Geschwindigkeitsbegrensich an die Vorgaben zu halten, zung auf 30 km/h beruhigt die in der Vision 2030+ und im zudem den Verkehr maßgebKlimaplan enthalten sind, wie lich. Das Dorf wird dadurch beispielsweise die Verkehrs- lebenswerter. Die Fußgänger reduzierung durch Schaffung und Radfahrer werden es den von Parkflächen am Dorfrand. Autofahrern danken, wenn sie Und dann steht auch noch die die neuen Regeln einhalten. Verabschiedung des Gemeindeentwicklungsprogrammes HANNS FLIRI, NATURNS/KOMPATSCH, an, welches die Weichen für 15.12.2023 die nächsten Jahrzehnte stellen sollte. In der Gemeinde Naturns, die immer wieder Drusus-Kaserne: betont, wie wichtig es ihr ist, „Irrsinniger Beschluss“ die Bevölkerung durch Beteiligungsprozesse einzubeziehen, Die Bezirksleitung der bleibt es mit der Unzulässigkeit Vinschger Schützen zeigt sich der Volksabstimmung weiter- verwundert über den Beschluss hin nur beim Mitreden und die der Landesregierung, Teile der Mitbestimmung durch die Be- ehemaligen Drusus-Kaserne völkerung bleibt auf der Stre- unter Denkmalschutz zu stelcke. in der Anlage übermittle len. Das etwa 4 Hektar umfasich eine Pressemitteilung zur sende Kasernenareal wurde unAblehnung der einführenden ter dem faschistischen Regime Volksabstimmung in Naturns. zwangsenteignet, 1937 wurde die Drusus-Kaserne fertig geDIE PROMOTORENGRUPPE, NATURNS, stellt. Die Unterschutzstellung 16.12.2023 des Kasernenareals zeigt lediglich auf, dass in Südtirol eine
andere Erinnerungskultur an den italienischen Faschismus herrscht als im Rest Europas, wo Bauwerke aus dieser dunklen Epoche Stück für Stück abgetragen werden und nicht als erhaltenswert eingestuft werden. Bei uns im Land aber stehen heute noch reihenweise faschistische Denkmäler und Bauten, die dem Faschismus mit Symbolen, Aufschriften und Reliefs huldigen und ihn verherrlichen. Auch wenn diese Symbole oder Reliefs bei der Drusus-Kaserne fehlen, so erinnert sie doch tagtäglich an die gewaltsame Enteignung der ehemaligen Obstgüter, gegenüber der einheimischen Bevölkerung. Warum dieses faschistische Bauwerk laut Denkmalamt „große Kultur- und bauhistorische Bedeutung für Schlanders hat“ erschließt sich der Bezirksleitung nicht. Andererseits werden in Südtirol jahrhundertealte Bauwerke abgerissen und unwiederbringlich zerstört, ohne dass hier das Denkmalamt eingreift. Abschließend sei der aktuell geschäftsführenden Südtiroler Landesregierung noch geraten, besser eine stabile und auch vom Volk akzeptierte neue Landesregierung zu bilden, anstatt solche irrsinnigen Beschlüsse wie den Denkmalschutz von Teilen der DrususKaserne zu fassen.
LESERBRIEFE
Antrag um Volksabstimmung in Naturns abgewiesen Der im August von einer Promotorengruppe eingereichte Antrag für eine einführende Volksabstimmung ist von der Kommission als nicht zulässig erklärt worden. Die Fragestellung war, ob die Bevölkerung dagegen ist, dass beim Parkplatz im Dorfzentrum, anschließend an den Rathausplatz eine Tiefgarage gebaut und dass neue zusätzliche Gebäude errichtet werden. Die Kommission stellt fest, dass die einführende Volksabstimmung in der Gemeindesatzung zwar vorgesehen ist, aber „keine Definition findet“. Deshalb bezieht sich die Kommission auf die Regelung für die einführende Volksabstimmung/ Volksinitiative des Landesgesetzes, mit welchem die Volksabstimmungen auf Landesebene geregelt werden. Die einführende Volksabstimmung ist demnach ein Instrument, das „der Wählerschaft eine normative Funktion zuweist“, also ihr ermöglicht gesetzgeberisch tätig zu werden. Die einführende Volksabstimmung wird deshalb laut Begründung durch die Kommission „von der Form dargestellt, in welcher der Vorschlag vorgelegt werden muss. Dieser muss nämlich so abgefasst sein, dass er die detaillierte und umfassende Regelung, über die abgestimmt werden soll, enthält“. Es genügt also nicht, wenn nur eine Frage gestellt wird. Des Weiteren wird bemängelt, dass „kein konkreter Umgestaltungsvor14 DER VINSCHGER 23/23
BEZIRKSMAJOR HANSJÖRG EBERHÖFER (IM NAMEN DER BEZIRKSLEITUNG DER VINSCHGER SCHÜTZEN), 06.12.2023