VINSCHGER GESELLSCHAFT
LAAS - Der Personalnotstand der Gemeinde Laas hat sich weiter verschärft. Wie die Bürgermeisterin Verena Tröger bei der Ratssitzung am 30. November mitteilte, hat der Vizesekretär Roland Reinalter gekündigt. Carmen Gander hat die Zuständigkeit für den Finanzbereich zurückgelegt. Der Gemeindepolizist Klaus Obwegeser hat eine Ausschreibung der Gemeinde Graun gewonnen (siehe Bericht auf Seite 26), wird aber laut Tröger weiterhin für die Gemeinde Laas zuständig sein bzw. im dortigen Büro arbeiten. Ab April dürften fast alle Ortspolizeikräfte von den Gemeinden auf die Bezirksgemeinschaft übergehen. „Insgesamt fehlen uns in der Gemeinde derzeit 10 Personen, und zwar vom Arbeiter bis hin zum Vizesekretär“, präzisierte der Gemeindesekretär Christian Messmer. 7 Stellen seien vakant, 3 nur provisorisch besetzt. Die Bürgermeisterin kündigte an, die Stelle für das Vizesekretariat so schnell wie möglich auszuschreiben. Weitere Stellen seien bereits ausgeschrieben worden. Zusätzlich zur Veröffentlichung von Stellenausschreibungen in Printmedien und zu persönlichen Kontaktaufnahmen wolle man die Personalsuche auch auf die Sozialen Medien ausdehnen. Laut Reinhard Spechtenhauser sollte man sich einmal grundsätzlich mit der Frage auseinandersetzen, „warum wir in den vergangenen
Foto: Siegi Albert
Von Personalnotstand bis Geld für „Trai“
Der erste Teil der Arbeiten zur Neugestaltung der Vinschgaustraße soll bis gegen 10. Dezember abgeschlossen sein.
Jahren so viele Abgänge hatten.“ Andrea Perger warf im Zusammenhang mit der sogenannten Prioritätenliste für die Umsetzung von Projekten die Frage auf, ob das Projekt „Sportzone Trai“ zu den aufgeschobenen Vorhaben gehöre. Die Bürgermeisterin sagte, dass erst kürzlich ein Landesbeitrag in Höhe von rund 370.000 Euro für das „Projekt Trai“ eingegangen sein, „sodass wir 2024 in die Planung gehen können.“ Für die Regelung der Eigentumsverhältnisse gebe es laut dem Gemeindereferenten Arnold Rieger eine Vereinbarung mit der Fraktion.
auch das Thema „Ostausfahrt Arbeitsgruppe eingesetzt, die Laas“, wenngleich die fehlende sich nun mit dem Thema „OstAusfahrt laut Landesrat Daniel einfahrt“ befassen soll. Neben Alfreider keine „verkehrspoliti- der Bürgermeisterin arbeiten sche Schwierigkeit“ darstelle. Es u.a auch Andrea Perger und geht laut Tröger nicht nur darum, Reinhard Spechtenhauser in dass der von Westen kommende der Gruppe mit. Einhellig geSchwerverkehr in Richtung All- nehmigt hat der Gemeinderat itz und Tanas nicht mehr durch die Geschäftsordnung des noch das Dorf fahren muss, sondern einzusetzenden, 7-köpfigen vor allem um eine Verkehrsent- Seniorenrates, der u.a. als Anlastung in den Bereichen der sprechpartner für die politischen Nikolaus Malpaga-Straße und Gremien der Gemeinde fungieder Feliusstraße. Im Zuge der ren soll. Andrea Perger regte an, derzeit laufenden Arbeiten für auch einen Jugendbeirat auf die die Neugestaltung des ersten Beine zu stellen. Nichts Neues Teilstückes der Vinschgaustraße konnte Verena Tröger zum Areal hätte sich einmal mehr gezeigt, „Disco Fix“ berichten: „Wir haben Arbeitsgruppe zu Ostausfahrt dass die genannten Zonen er- es aufgrund der derzeitigen Perheblichen Verkehrsbelastungen sonalknappheit im Rathaus noch Angehen möchte die Verwal- ausgesetzt seien. Auf Vorschlag nicht geschafft, den Verkauf des tung laut der Bürgermeisterin von Verena Tröger wurde eine Areals auszuschreiben.“ SEPP
Kommentar: Wohin führt diese Reise? VINSCHGAU - An der ersten Kreuzung rechts, weiter in Richtung Mitte und dann noch einmal rechts: Wo die SVP mit dieser Richtungsanweisung, vorgegeben vom Parteiausschuss, der sich am 2. Dezember mit großer Mehrheit für Koalitionsverhandlungen mit den Freiheitlichen sowie mit Fratelli d’Italia, Lega und Lista Civica ausgesprochen hat, landen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht war es nur eine optische Täuschung meinerseits, aber einen zufriedenen oder gar glücklichen Eindruck machten der Parteiobmann und der Landeshauptmann nicht, als sie nach
8 DER VINSCHGER 22/23
der geheimen Abstimmung vor die Kameras und Mikrophone traten. Offensichtlich erwartet sich die Mehrheit des Parteiausschusses von einer „Zweckehe“ mit den örtlichen Statthaltern von Meloni und Salvini positive Ergebnisse für Südtirol, speziell in Sachen Autonomie. Ob das auch die breite Basis so sieht, steht wohl auf einem anderen Blatt geschrieben. Mit der Wahl der Freiheitlichen als deutschen Koalitionspartner schwenkt die SVP auch im eigenen Land nach rechts. Ob sie mit den Freiheitlichen und den genannten italienischen Partnern auf die richtigen
Pferde setzen, um die vielleicht größte Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte anzugehen, sprich den Klimawandel, muss sich ebenfalls erst zeigen. Detail am Rande: Als am 7. Oktober, also 2 Wochen vor den Landtagswahlen, in Glurns die neue Kindertagesstätte eröffnet wurde, durfte man die Räume nur mit Schuhüberziehern betreten. Und diese waren blau. Der Glurnser Bürgermeister Erich Wallnöfer (im Bild) hatte schon damals prognostiziert, dass die „Blauen“ in der neuen Landesregierung vertreten sein würden. SEPP