VINSCHGER THEMA
Das Schnalstal blickt in die Zukunft Neue Pendelbahn, neue Talstation, neue Betten. Hohe Investitionen für „Wirtschaftsmotor Skigebiet“. SCHNALS - Bagger, die auffahren, Arbeiter, „Große Herausforderung“ die in luftigen Höhen auf der Seilbahn „balancieren“. Wer dieser Tage bzw. in den „Die Arbeiten stellten eine große Hervergangenen Wochen ins hintere Schnal- ausforderung dar. Auch die Logistik spielt stal gefahren ist, bekam einiges zu sehen. hier eine besondere Rolle. Die Stütze etwa Es tut sich was, beim Talschluss. So ent- ist ausschließlich mittels Helikopter und steht eine komplett neue Seilbahn hinauf einer eigens errichteten Materialseilbahn auf den 3.212 Meter hohen Schnalstaler zu erreichen. Hier herrschen teils extreGletscher. Die Umbauarbeiten starte- me Wetterbedingungen, wie zum Beispiel ten bereits Mitte April und sollen bald der starke Wind“, betont Hannes Pircher, abgeschlossen sein, schließlich ist für Projektleiter Seilbahntechnik der Doppelden 23. Dezember die Eröffnung des mayr Italia GmbH. Man habe einen „sehr Gletscher-Skigebietes geplant. „Die ganz engen Terminkalender“ einhalten müssen. großen Arbeiten sind schon fertig“, er- Windige Tage verhinderten den Einsatz klärt Stefan Hütter, Leiter für Marketing der Materialseilbahn und des Helikopters und Öffentlichkeitsarbeit in der Alpin und sorgten für Kopfzerbrechen bei den Arena Schnals im Gespräch mit dem Verantwortlichen. Es sei eine „organisader Vinschger. Spektakulär war etwa der torische Ausnahmeoperation nötig geweAufbau der Stütze auf rund 3.000 Metern sen“, zusätzliche Montagetrupps wurden im August. Diese ist mit etwa 65 Metern aktiviert. „Jeden Samstag, jeden Sonntag, um rund zehn Meter höher als die frühe- am Seilzug wurde quasi durchgearbeitet. re. Genauso aufsehenerregend verliefen Dadurch wurde Boden gut gemacht. Wir die Montagen der beiden neuen Kabinen sind im Soll“, so Pircher. Der Dorf Tiroler Mitte November. Die Technik und der Ein- weiß aber auch: „Bis es nicht ganz fertig bau der ganzen Anlage in die bestehenden ist, kann man nichts sagen. Es kann immer Tal- und Bergstationen verlangte Planern wieder zu Unvorhergesehenem kommen“. Unter anderem habe man zuletzt aufgrund und Arbeitern alles ab.
Das Herzstück der neuen Gletscherseilbahn bilden freilich die beiden Kabinen. Diese erstrahlen in roter Farbe, wie bereits 1975 bei der Eröffnung. „Auf dem Papier haben die Gondeln die gleiche Kapazität, 80 Personen pro Kabine, womit 800 pro Stunde auf den Gletscher hinaufbefördert werden können. Effektiv können jedoch bedeutend mehr Personen befördert werden als in den vergangenen Jahren, in der alten Kabine hatten nämlich maximal 50 bis 55 Leute Platz, somit erreichten weniger als 600 pro Stunde den Gletscher“, erklärt Stefan Hütter. Die neuen Kabinen haben eine um 30 Prozent vergrößerte Nutzfläche im Vergleich zu den vorherigen und bieten somit auch mehr Komfort. Mit einer Gesamtlänge von rund 2.150 Metern legt die Seilbahn einen Höhenunterschied von etwa 1.180 Meter in nur sechs Minuten zurück, sie erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu zwölf Metern pro Sekunde.
Die neue Stütze auf rund 3.000 Metern.
„Seilbahnakrobaten“ bei der Arbeit.
4 DER VINSCHGER 22/23
Stefan Hütter von der Alpin Arena Schnals
einiger Anpassungsarbeiten an der Bergstation Zeit verloren. 800 Personen pro Stunde