VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Nebel im Kopf“ PRAD - Über 100 Personen haben am 24. November den Fachvortrag „Nebel im Kopf “ der Prader Ärztin Susanne Kofler, Neurologin am Krankenhaus Meran und am Krankenhaus Schlanders, im Bürgersaal in Prad mitverfolgt. Die Referentin war vom Bildungsausschuss Prad eingeladen worden. Demenz ist ein Thema, das aufgrund der gesteigerten Lebenserwartung und der demografischen Veränderungen in der Gesellschaft immer präsenter wird. Demenz beschäftigt nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Familien und Angehörigen. Laut dem Landesinstitut für Statistik ASTAT gibt es derzeit in Südtirol etwa 13.000 Demenzkranke bei ca. 1.000 Neuerkrankungen pro Jahr, Tendenz steigend. Wie Susanne Kofler betonte, ist Demenz nicht eine normale Alterserscheinung. Sie zeigte auf, was eher als normale, altersbedingte Vergesslichkeit zu betrachten ist, und was mögliche Frühsymptome einer Demenz sein können. Auf Hauptformen und typische Entwicklungsverläufe einer Demenz ging sie ebenso ein, wie auf die Erstellung der Diagnose, auf Möglichkeiten der Behandlung und auf den derzeitigen Wissenstand in Bezug auf Schutz- und Risikofaktoren. Die möglichen Demenzursachen
Der Fachvortrag „Nebel im Kopf“ der Prader Ärztin Susanne Kofler stieß auf viel Interesse.
während des gesamten Lebensverlaufs können vielfältig sein. Als Schutzfaktoren nannte die Referentin ausreichend körperliche Bewegung sowie eine geistige Aktivität, die Pflege sozialer Kontakte und eine gesunde Ernährung. Allerdings gebe es auch einige nicht beeinflussbare Faktoren, insbesondere das hohe Alter, das weibliche Geschlecht, eine positive Familienanamnese und die genetischen Faktoren. Susanne Kofler riet, im Falle von ersten Warnsignalen, wie zum Beispiel die Vergesslichkeit für wiederkehrende Ereignisse und alltägliche Begebenheiten, Wortfindungsstörungen oder Orientierungseinbußen, den Hausarzt aufzusuchen. Gerade bei leichten, beginnenden
Einbußen sei es empfehlenswert - nach Absprache mit dem Hausarzt - einen Facharzt, sprich Neurologe bzw. Psychiater, zu Rate zu ziehen. Eine Diagnose sollte so früh wie möglich nach dem Auftreten von Warnsignalen angestrebt werden, da durch eine frühzeitig einsetzende Behandlung die Leistungsfähigkeit länger erhalten werden kann. Außerdem gebe die Diagnose den Betroffenen eine Grundlage für die weitere Lebensplanung. Mit einigen Punkten sollten sich Patienten möglichst früh befassen: Autofahren, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Geschäftsfähigkeit und Testament. Das frühzeitige Abklären dieser Punkte gewähre den Betroffenen eigenständige Entscheidungen
und nehme Angehörigen die Last schwieriger Entscheidungen ab. Die Referentin informierte auch darüber, dass sich Betroffene und Angehörige in Südtirol zusätzlich zu den medizinischen Anlaufstellen auch an den Südtiroler Verein „ASAA – Alzheimer Südtirol Alto Adige“ wenden könne, der in Südtirol Bezugspunkt und Verbindungsstelle für alle ist, die mit dieser Krankheit zu tun haben. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Vereins (www.alzheimer.bz.it). Der Bildungsausschuss dankte der Referentin für den ansprechenden und interessanten Vortrag. Abgerundet wurde der Abend mit einem Umtrunk, wobei sich die Ärztin auch für private Gespräche Zeit nahm. RED
Neuer Vorstand der Lebenshilfe Vinschgau SCHLANDERS - Am 22. November trafen sich die Mitglieder des neuen Vorstandes der Lebenshilfe Vinschgau zur konstituierenden Sitzung. Andreas Tschurtschenthaler wurde dabei wieder als Präsident bestätigt. Margareth Kainz wurde zur Vizepräsidentin, Dieter Pinggera zum Kassier und Isolde Veith zur Schriftführerin ernannt. Beiräte im Vorstand sind Andrea Proserpio, Roberta Oberhofer, Jasmin Tscholl, Lukas Graiss und Roland Parth. Der Vorstand trifft sich im Jänner gemeinsam mit dem Führungsteam des Hauses Slaranusa zu einer Klausur, um das Rahmenprogramm, Aktivitäten und Aufgaben für die nächs-
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Advent vom 8. bis 12. Dezember und beim Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone Schlanders am 16. und 17. Dezember zum Verkauf an. Beim Schleiser Weihnachtsmarkt am 2. Dezember war die Lebenshilfe ebenfalls mit dabei. Der Dorfladen in der Göflanerstraße in Schlanders ist von Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr und der VerkaufsIm Bild (v.l.): Isolde Veith, Jasmin Tscholl, Lukas Graiss, Margareth Kainz, raum im Haus Slaranusa von 8.30 Andreas Tschurtschenthaler, Roland Parth, Roberta Oberhofer, bis 15.30 Uhr geöffnet. GleichDieter Pinggera und Andrea Proserpio. zeitig bedankt sich die Lebenshilfe bei ihren treuen Kunden und ten 3 Jahre abzustimmen. Zumal heuer wieder nicht organisiert Spendern für die große Unterder traditionelle Markt aufgrund werden konnte, bietet die Lebens- stützung das ganze Jahr hindurch der gesetzlichen Rahmenbedin- hilfe ihre vielseitigen Produkte und wünscht allen eine gesegnete gungen im Haus Slaranusa auch aus der Werkstatt beim Glurnser Weihnachtszeit. RED