VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Der Raminibach ist der schwierigste Patient“ Gefahrenzonenplan bringt Klarheit. Bürgerversammlung mit Vorstellung im CulturForum.
Mai 1983: Der Raminibach überschwemmte die erste Obstplantagen, füllte das untere Rückhaltebecken und durchquerte den Hauptort Latsch. LATSCH - Erleichtert, dass nach der sprichwörtlichen „Latscher Zeit“ doch noch 80 Bürger den Weg ins Kulturhaus gefunden hatten, begrüßte Bürgermeister Mauro Dalla Barba die Techniker des Planungsbüros „are“ mit Matthias Platzer, Konrad Messner, Martina Reichegger und Simone Lazzarini. Er erinnerte an die Bedeutung des Gefahrenzonenplans und seine Auswirkungen auf das Gemeindesiedlungsgebiet im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprogrammes. Der Geologe Konrad Messner übernahm die Einführung, klärte über den Inhalt des Planes, über Ziele und den Stand der Arbeiten in den Teilbereichen Wassergefahren, Lawinen und Massenbewegungen auf. Er definierte die Gefahrenzonen, ihre Darstellung in Rot, Blau, Gelb und Grau und erinnerte an die Phasen bis zur Genehmigung seitens der Landesregierung. Unter anderem ging er auch auf die verlorengegangene „Kultur“ der präventiven Eigeninitiative ein. Heute werde das Handy gezückt und die Feuerwehr angerufen. Voraussetzung für die sinnvolle Verwendung eines Gefahrenzonenplanes und für präventive Maßnahmen sei aber die Erstellung einer ausführlichen „Prioritätenliste“. Matthias Platzer trug die Erkenntnisse aus den Untersuchungen von 18 Gewässern und Gräben vor.
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Mai 1983: links das Kaufhaus Schweitzer, rechts die Reste des Widums (heute Raiffeisenkasse). Das Wasser wurde durch die Bahnhofstraße geschickt.
Davon wurde der Raminibach, „schwierigsten Patienten der Ge- läuteten, als die 3.500 m3 Fasder als verrohrter „Lehmbach“ meinde Latsch neben der Etsch“ sungsvermögen des unteren den Hauptort durchquert, zum erklärt. Ob die Alarmglocken Rückhaltebeckens den 27.000 m3 an möglichem Geschiebe des Raminibachs gegenübergestellt wurden, ist nicht bekannt. Eingestreute Bilder von der Überschwemmung im Mai 1983 und die Frage aus dem Publikum, ob der Wasserlauf auch abgelenkt werden könne, weckten negative Erinnerungen an Diskussionen und Streitigkeiten im Jahr 1983. Sie schafften Klarheit bei der Vorstellung des Gefahrenzonenplanes (v.l.): Die Schwachstelle schlechthin Mauro Dalla Barba, Matthias Platzer, Martina Reichegger, im hydraulischen System der Gemeinde Latsch sei aber eindeutig Simone Lazzarini und Konrad Messner. die Goldrainer Brücke über die Etsch, betonte Platzer. Auch dazu bewiesen die Aufnahmen vom Wasserstand der Etsch im Mai 1983 und auch von August 2023, dass man knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt war. Da hörte sich Martina Reicheggers Weihnachtsessen Bericht von den 7 eingetragenen Lawinenstrichen am Sonnenberg im Restaurant TERRA und der Blauen-Knott-Lawine mit Day Spa oder Übernachtung im Eco Suites AMARIL über der Morterer Alm fast schon Anfragen und Kontakt: T. 0473 867 000 | info@amaril.it beruhigend an. Der Geologe SiKastelbell | www.amaril.it mone Lazzarini setzte mit Ausführungen aus dem Teilbereich Massenbewegungen den Schlusspunkt des Abends. Dabei ging es dem Vortragenden um modellhafte Szenarien mit potenziellen Abbruchbereichen im Umkreis vom Landhotel Latscherhof und Eisstadion Latsch. GÜNTHER SCHÖPF