VINSCHGER GESELLSCHAFT
Erlebnistherme: Schritt für Schritt Zweite Bauphase für Naturnser Schwimmbad vorgestellt. Land trägt die Hälfte der Kosten. NATURNS - „Wir wollen die Therme weiter zu einem Ort machen, an dem sich alle wohl fühlen“, betonte Benjamin Peer, der Präsident der Naturns und Freizeit GmbH, bei einem Informationsabend in der Naturnser Erlebnistherme. Dabei ging es darum, die Bürgerinnen und Bürger über die nächsten Schritte zu informieren. So wurde die zweite Bauphase zur Erweiterung und Sanierung der Erlebnistherme vorgestellt. Alexander Burger vom Architekturbüro „Dejaco + Partner“ präsentierte das Projekt, das kürzlich auch dem Gemeinderat vorgestellt worden war (siehe der Vinschger Nr. 18/2023) den zahlreichen Anwesenden. „Wir wollen heute Probleme lösen, aber uns für morgen nichts verbauen“, brachte es Burger auf den Punkt. Kurzum: Beim Hallenbad stehen verschiedene Arbeiten an, ein „Facelifting“ sozusagen. Dabei wolle man sich aber alle weiteren Optionen für die Zukunft offenhalten. Insbesondere der Eingangsbereich stelle derzeit ein Problem dar. Diesen gelte es zu erneuern. Dabei setze man beim Eingang auch auf ein neues Kassensystem. Zudem sind unter anderem lärmdämmende Maßnahmen im Innenbereich vorgesehen. Weiter sollen die Bodenbeläge im Liegebereich erneuert sowie eine neue Farbgestaltung in Angriff genommen werden. „Wir arbeiten an der Entwicklung und Positionierung einer neuen Marke für Naturns
Präsident Benjamin Peer
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Groß war das Interesse am Infoabend.
als Thermendorf, daran sollen sich auch die Farbtöne richten“, erklärte Gemeindereferentin Astrid Pichler. Die Ideen sollen demnächst vorgestellt werden. Finanzierung gesichert Die Kosten für die zweite Bauphase belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Die Finanzierung ist gesichert. „Das Land hat uns zugesichert, die Hälfte davon zu übernehmen“, überbrachte Pichler freudige Nachrichten. Das Land betrachte die Erlebnistherme als übergemeindliche Schwimmstruktur und sei deshalb bereit in die Tasche zu greifen. Weitere 300.000 Euro kommen von der Tourismusgenossenschaft, den Rest stemmt die Gemeinde selbst. Als nächsten Schritt gelte es die geplanten Maßnahmen im Gemeinderat genehmigen zu lassen, dies solle noch bei der Sitzung Ende November geschehen. Demnächst
eine Million Euro. Die Kosten für die thermalen Bereiche im Schwimmbad, rund 250.000 Euro, hatte die Tourismusgenossenschaft übernommen. Die Erfolgsgeschichte gelte es nun weiterzuschreiben. Der Naturnser Arzt Alexander Angerer berichtete in seinem Vortrag über die wissenschaftliche Studie, die in Zusammenarbeit mit der Rheuma-Liga Südtirol durchgeführt wird. Dabei waren laut einer Vorgabe des Gesundheitsministeriums (klinische wolle man auch den Zeitraum für Studie) 40 Probanden innerhalb die Umbauarbeiten besprechen. von 2 Jahren zu behandeln. Sie Diese dürften dann rund drei verbrachten zwölf Tage hinterMonate andauern. Man habe einander täglich etwa 30 Minuten sich vorgenommen, die Erleb- im 38 Grad Celsius warmen Thernistherme „Schritt für Schritt“ zu malwasser. Die Rückmeldungen erneuern und in mehreren Pha- waren positiv. Die Ergebnisse sen umzubauen. Bürgermeister werden nun ausgewertet. Zeno Christanell betonte: „Wir wollen bodenständig bleiben, kei- Hoher Chlorgehalt? ne Luftschlösser bauen. Ich bin Auf Hinweise aus dem Publimir sicher, dann werden es gute kum, dass das Wasser in Naturns Resultate“. „zu chlorhaltig“ sei, antwortete der Betriebsleiter der ErlebnisNaturnser Erfolgsgeschichte therme, Karl Gögele, dass dies mit „Es ist ein Bad für alle. Zum der „starken Wasserbelastung“ Erlebnisbad kommt nun der ther- zusammenhänge. „Das Chlor ist male Effekt hinzu“, betonte Pich- verpflichtend, auch im Thermaller und wies auf die „Naturnser wasser. Wenn natürlich sehr viele Erfolgsgeschichte“ hin. Es handle Menschen im Wasser sind und sich um eine „privat-öffentliche viel schwitzen, dann riecht man Partnerschaft, die ihresgleichen das Chlor intensiver“, erklärte er. sucht“. Zur Erinnerung: Private Man versuche, den Chlorgehalt Betriebe hatten die Kosten für die aber so gering wie möglich zu Finanzierung der Leitungen des halten. Thermalwassers, von der Quelle nach Naturns, gestemmt, rund MICHAEL ANDRES
Referentin Astrid Pichler und Arzt Alexander Angerer.
Betriebsleiter Karl Gögele.