Der blaue Schurz

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Ideensuche für Mitmach-Region Michael Beismann: „Die Gesellschaft muss sich selbst auf die Beine stellen.“ SCHLANDERS - Menschen tun sich

zusammen und suchen gemeinsam Lösungen für die Bewältigung ökologischer und sozialer Herausforderungen. Das ist der Leitgedanke der sogenannten Mitmach-Regionen, wie es sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz schon seit mehreren Jahren gibt. Ausgehend vom Pustertal entstehen nun auch in Südtirol Mitmach-Regionen. Seit dem Frühjahr 2023 wird auch im Vinschgau, im Burggrafenamt und im Eisacktal an MitmachRegionen gearbeitet. Um Ideen für die Umsetzung zu sammeln, hat die Kerngruppe der MitmachRegion Vinschgau, bestehend aus Ghali Egger (BASIS Vinschgau Venosta), der Regionalmoderatorin Brigitta Villaronga und der Pädagogin Elisabeth Schweigl, am Nachmittag des 18. November zum „Ideensalon Mitmach-Region Vinschgau“ in die BASIS eingeladen. Am Vormittag war im Rahmen des Schlanderser Märchenherbstes im BASIS Lokal in der Fußgängerzone ein Kinderprogramm angeboten worden. Warum braucht es eine Mitmach-Region? Zum Auftakt des eigentlichen Ideensalons, einem Format von „blufink“, das Philipp von Hellberg kurz vorstellte, ging der Geograf Michael „Much“ Beismann aus Innsbruck der Frage nach, warum der Vinschgau, speziell der Obervinschgau, eine MitmachRegion braucht. „Der Vinschgau ist eine Region, in der seit vielen Jahrzehnten viel Gutes passiert“, sagte Much. Er erinnerte z.B. an den Malser Weg, die Bürgergenossenschaft Obervinschgau, die BASIS, die Sozialgenossenschaft „vinterra“ und an viele Einzelakteure, Pioniere, Andersdenkende und Andershandelnde. Alle diese Initiativen hätten die Resilienz verbessert, vor allem im Obervinschgau. Was die Dichte der Aktionen und Initiativen angeht, „ist der Obervinschgau die 10 DER VINSCHGER 21/23

In Gruppen wurden Ideen und Vorschläge für die Mitmach-Region Vinschgau gesammelt.

Brigitta Villaronga und „Much“

Andrea Raich

Ghali Egger

Modellregion in den Alpen.“ Die sogenannte westliche Welt sei einem System verfallen, „das wir nicht mehr abschalten können. Während der Corona-Zeit ist das zwar kurzzeitig gelungen, aber nachher ging es wieder voll weiter.“ Um aus dem „Schlamassel“ und den „katastrophalen Situationen“

herauszukommen, „muss sich die Gesellschaft selbst auf die Beine stellen. Die Veränderung muss von unten kommen.“ Suche nach umsetzbaren Ideen Vor einem Kreis von rund zwei Dutzend Personen führten drei

Weihnachtsessen

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Anton Schuh

sogenannte „Idealistas“ in die Themen ein, die anschließend in 3 Gruppen vertieft und mit Ideen, Vorschlägen und Anregungen bereichert wurden. Bei der „Perspektivenfabrik“, vorgestellt von Ghali Egger, ging es um das Sammeln von umsetzbaren Ideen und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft im ländlichen Raum. Für Egger ist es u.a. wichtig, vom Öko-Pessimismus wegzukommen und positive Zugänge in den Vordergrund zu stellen: „Es kann und soll auch ein bisschen lustig sein.“ In das Thema „Gemeinschaft erLeben“ führte Andrea Raich ein. Als dritter „Idealista“ stellte Anton Schuh die Plattform „Alto Adige nachhaltig gestalten“ vor. Die gesammelten Ideen und Vorschläge werden nun von der Kerngruppe der Mitmach-Region Vinschgau ausgewertet. Krankheitsbedingt nicht mit dabei sein konnte beim Ideensalon Karl Perfler, der zum Thema „KornZeitBank“ sicher einiges zu sagen gehabt hätte. Infos zur Mitmach-Region gibt es auch im Internet (vinschgau. SEPP mitmach-region.org).


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