VINSCHGER SPORT
Starke Vinschger auf der Latscher Brücke mit (v.l.) Andreas Christandl (49), aus Schottland Calum Kitching (74), Anton Steiner (91), Alex Erhard (32) und Oswald Weissenhorn (79).
„Hast du gehört, da kommt wer?“ Der 32. Berglauf nach St. Martin war ein Hörspiel. Der Zieleinlauf erfolgte im dichten Nebel. LATSCH/ST. MARTIN IM KOFEL - Auf dem letzten Drittel der Strecke wurde der Berglauf zum Blindflug. Eine Nebelsuppe ließ Läuferinnen und Läufer zu gespenstigen Schatten werden, die sich mit lautem Atmen ankündigten, bevor sie schemenhaft erkennbar wurden. „Hörst du, da kommt wieder einer?“, war dann der Standardsatz der Wanderer auf der Strecke bis kurz vor dem Ziel. Damit hat sich der „Klassiker“ in den letzten 3 Jahren sehr abwechslungsreich präsentiert. 2021 war es ein Schneelauf. 2022 zeigte sich der Sonnenberg wieder von seiner sonnigen Seite. 2023 geht als Geisterlauf bei 5°C am Ziel in die Berglaufgeschichte ein. Den Verhältnissen zum Trotz gab es kein Jammern oder Bedauern. Im Gegenteil, Konstantin Wedel, der Sieger aus Nürnberg, kam geradezu ins Schwärmen: „Ich komme sicher wieder. Die schöne Strecke… vorbei an den Felsen... die muss ich nochmals laufen.“ Wedel ist Mitglied des Deutschen Nationalteams, ein versierter Marathonläufer, der 3 Mal den
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Ergebnisses bei solchen Bedingungen war das Duell mit Niederegger, das erst kurz vor dem Ziel entschieden wurde (45,42 von Wedel zu 45,51 von Niederegger). Wedel hatte als Verein die „Backstube Angerer“ in St. Valentin auf der Haide angegeben. Ein Zweikampf über 6,2 km
Kurze Nachsicht des Nebels für die kämpfenden Tanja Plaikner und Roland Pichler.
Reschenseelauf dominiert hat und seit 2018 den Streckenrekord auf der weltbekannten See-Runde im Vinschger Oberland hält. Auf Anhieb hat er sich mit dem Ergebnis von 45 Minuten und 42,2 Sekunden dem Berglaufrekord von Thomas Niederegger (Prad) bis auf 1 Minute und 46 Sekunden genähert. Grund des überraschend starken
Der drittplatzierte Armin Gögele aus Meran lag schon mehr als 5 Minuten zurück. Die Plätze 4, 5 und 6 belegten Alex Erhard, Oswald Weissenhorn (beide Mals) und Toni Steiner (Laas). 17 Läufer legten die 6,2 km auf 1100 Höhenmetern unter 1 Stunde zurück. Im letzten „Schönwetterlauf“ 2022 waren es 20 Männer und 3 Frauen. Stärkste Frau war diesmal Tanja Plaikner vom Sportclub Eisacktal. 2022 hatte sie als 2. mit 59 Minuten und 19 Sekunden die „Schallmauer“ von einer Stunde unterboten. 2023 brauchte sie als Siegerin 1 Stunde 2 Minuten und 16 Sekunden. Inzwischen ist die Freude an Skitouren und Bergläufen