Orte neu denken

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Erfragt, gehört und selbst erlebt Besonderes „Lesebuch“ von Robert Kaserer vorgestellt. TSCHARS - Seine größte Leiden-

schaft war die Politik, seine zweitgrößte das Zuhören, Nachfragen, Aufschreiben und Fotografieren. Nun ist aus dieser zweiten großen Leidenschaft des langjährigen Chronisten Robert Kaserer aus Tschars ein Buch entstanden, und zwar ein ganz besonderes. 328 Seiten umfasst sein „Lesebuch“, das am 4. November im voll besetzten Josef-Maschler- Im Bild (v.l.): Robert Kaserer, Herbert Raffeiner und Kathi Donà; rechts der Kirchenchor Kastelbell-Tschars. Haus in Tschars vorgestellt wurde. Was im Buch zu finden ist, verrät der Untertitel „Leben, Wohnen, Arbeiten in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ab 1900.“ Vieles von dem, was der 86-jährige Autor von seinen Jugendjahren an bis jetzt erfragt, aus Gesprächen mit älteren Leuten erfahren, mit einem und manchmal auch zwei Fotoapparaten festgehalten und nicht zuletzt am eigenen Leib erfahren und selbst erlebt hat, überbrachte, sprach von einem rilena Platzgummer und Han- Spitze. Mitgestaltet haben die ist im „Lesebuch“ in Text und Lebenswerk von Robert Kaserer. nah Stricker auf. Gewidmet hat Buchvorstellung der Kirchenchor Bild dargestellt. „Das ist ein ganz Das „Lesebuch“ sei eine weitere Robert Kaserer sein „Lesebuch“, Kastelbell-Tschars, der u.a. auch spezielles und gut aufbereitetes Vertiefung und Ergänzung zu das er mit Unterstützung der das „Tscharser Lied“ zum BesBuch mit vielen einzigartigen De- den bestehenden Gemeinde- bzw. Gemeinde, der Raiffeisenkasse ten gab, eine starke Gruppe der tailinformationen“, lobte Herbert Dorfbüchern. Es handle sich um Untervinschgau und der Lan- Musikkapelle Tschars sowie die Raffeiner aus Tschengls das Buch. eine „Fundgrube“, die sich vor desabteilung Deutsche Kultur Heimatbühne Kastelbell-Tschars Raffeiner war Mitautor des 2019 allem auch die Jugend zu Gemüte herausgebracht hat, den Zeit- mit Sketchen. Das fast vergesseerschienenen Gemeindebuches führen sollte. Das Buch gebe zeugen Josef Kaserer (Falzrohrer, ne „Tscharser Lied“ stammt übriKastelbell-Tschars und fungierte Halt und vermittle die Botschaft, 1917-2010) und Alois Raffeiner gens von Rösi und Rosa Karlegger, als Moderator der Buchvorstel- „dass zwar vieles erreichbar, das (Kellergueter, 1909-2012) sowie Tante und Oma der Chorleiterin lung, die der Bildungsausschuss Leben aber kein Selbstläufer ist.“ allen Vereinen. Einen besonde- Miriam Blaas, aus der Zeit um organisiert hatte. Laut Raffeiner Mit Leseproben aus dem Buch, ren Dank zollte er auch seiner 1960. Für Robert Kaserer war es sei es Robert Kaserer gelungen, in dem die Entwicklung sowie Frau Luise, dem Sohn Martin für ein Anliegen, dieses Lied wieviele „Mikroinformationen“ fest- Höhen und Tiefen sämtlicher Be- die grafische Gestaltung, allen, der ans Tageslicht zu bringen. zuhalten und so vor dem drohen- reiche des politischen, religiösen, die ihn bei der Herausgabe des Miriam hatte es in den Unterden Vergessen zu bewahren. Das wirtschaftlichen, bäuerlichen, Buches unterstützt haben, in lagen gefunden und war bereit, „Lesebuch“ sei eine große Aufwer- schulischen, kulturellen, sozialen welcher Form auch immer, und es einzustudieren. Das Schlusstung der Lokalgeschichte. Bür- und gesellschaftlichen Lebens nicht zuletzt dem Team des Bil- stück, das die Musikantinnen germeister Gustav Tappeiner, der ab 1900 bis heute umfassend dungsausschusses mit der Vor- und Musikanten spielten, kennt die Dankesworte der Gemeinde dargestellt werden, warteten Ma- sitzenden Kathi Donà an der Kaserer seit seiner Jugendzeit um 1945. Er hatte sich dieses Stück gewünscht, weil es auffordert: „Seid lustig, ihr Brüder...“ und „Beschütze, o Jesus, vor Feuersgefahr, die ganze Gemeinde vor Unglück bewahr…“ Abschließend rief Robert Kaserer dazu auf, das Gemeinschafts- und Vereinsleben in den Dörfern zu pflegen, die gute Nachbarschaft hochzuhalten und „wieder etwas mehr am religiösen Leben teilzunehmen.“ SEPP Auch die Heimatbühne Kastelbell-Tschars und eine Gruppe der Musikkapelle Tschars gestaltaten die Buchvorstellung mit. 14 DER VINSCHGER 20/23


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