VINSCHGER GESELLSCHAFT
Cocktail zu Ehren von Skilegende Gustav Thöni TRAFOI - Im Garten von Gus-
tav Thönis Hotel „Bella Vista“ präsentierte der international renommierte Barchef Christian Heiss erstmals seinen „Gustavo“Cocktail, der dem Mythos der „Valanga Azzurra“ gewidmet ist. Der aus dem Sarntal stammende und mehrfach preisgekrönte Christian Heiss ist seit 2017 Barchef der legendären Kronenhalle Bar in Zürich, einem Ort, der die Geschichte der Schweizer Stadt mitgeschrieben hat und im 20. Jahrhundert ein Treffpunkt für Künstler und Literaten war und heute noch ist: dort gingen bekannte Namen ein und aus wie etwa: Marc Chagall, Federico Fellini oder auch Friedrich Dürrenmatt, letzterem hat der
Bei der Vorstellung des Cocktails (v.l.) Christian Heiss (Cocktail-Weltmeister), Nicki Wallnöfer (STELVIO Gin), Gustav Thöni (Ski-Weltmeister), Lorin Wallnöfer (STELVIOGin) und Stephan Gander (Gastgeber „Bella Vista“ Trafoi)
Cocktail-Meister auch den „Dürrenmatt-Cocktail“ gewidmet. Die Grundzutat des „Gustavo-Cocktails“ ist der „STELVIO Gin“, welcher von Nicki und Lorin Wallnöfer auf dem WallnöferHof im Weiler Faslar oberhalb
von Stilfs mit eigener Destillerie hergestellt wird. Der STELVIO Gin besticht durch seinen feinen alpinen Geschmack, in dem sich die Aromen von Wacholder und Schafgarbe mit der Frische von Thymian, Minze, Zitrone und
den fruchtigen Noten von Preiselbeere und Vinschgauer Apfel verbinden. Zusammen mit dem „Stelvio Gin“ werden zu gleichen Teilen „Lillet Blanc“ und „Select“ ins Glas gegeben, aufgefrischt wird er mit einem Schuss Tonic Wasser „Fever Tree Elderflower“ und angereichert mit getrockneten Apfelschnitten als Dekoration. Bei der Premiere in Trafoi konnte der Cocktail-Meister Christian Heiss die vielen geladenen Gäste mit seinem aromatischen, erfrischenden und farbenfrohen „Gustavo-Cocktail“ gleich überzeugen – sehr erfreut über die Initiative hat sich auch Senior-Gastgeber Gustav Thöni, dem das neue Getränk auch richtig gut geschmeckt hat. RED
In eigener Sache Wer schaut sich Straßen und Wege genau an, wenn er unterwegs ist? Und wer sind eigentlich die Personen, nach denen diese benannt sind? Was haben sie geleistet, dass ihnen eine Straße
gewidmet wurde? Fragen über Fragen. Die neue Rubrik „Straßensplitter - Schauen, grübeln, lesen“ möchte hier Abhilfe schaffen. In jeder ungeraden Ausgabe von
der Vinschger wird ein Foto einer Vinschger Straße abgedruckt – von der Töll bis zum Reschen. Zuerst dürfen Sie rätseln, wo sich diese befindet. Neben der Abbildung erhalten Sie dann die
Lösung und eine Erklärung zum Namen. Die Bilder werden online schon vorab veröffentlicht. Viel Spaß! CHRISTIAN ZELGER (Z)
STRASSENSPLITTER (1)
Über die Vorteile Französisch zu sprechen
ELN, LESEN ÜB
nahme der Franzosen und seiner Freilassung setzte sich Daney erfolgreich bei den Besatzern dafür ein, dass der Vinschgau von Verwüstungen und Brandschatzungen verschont werde. Dabei kam ihm zugute, dass er fließend Französisch sprach. Josef Daney starb kurz nach seinem 44. Geburtstag 1826 krank und verarmt in St. Pauls im Widum von Dekan Benedikt Ladurner. Dass er nicht vergessen wurde, liegt zum einen an Mercedes Blaas, die Daneys hochinteressante, aber politisch lange Zeit unbequemen Aufzeichnungen 2005 herausgab; zum anderen an Josef Feichtinger, der für die Feierlichkeiten im Gedenkjahr 2009 ein Theaterstück mit dem Titel „Tod eines Verräters“ geschrieben AUEN, hatte, das die TheaterCH GR ∙S gruppe Kortsch sehr erfolgreich auf die Bühne gebracht hat. Und eine Straße erinnert ebenfalls ihn: die Josef-Daney-Gasse in Schlanders. Z
ELN, LESEN ÜB
UE CHA N, GR ∙S
Ehemals Hungergasse genannt (wohl von Ungarngasse) und unter den Faschisten zu Via Colle umgetauft, trägt sie heute den Namen eines großen, aber wohl lange vergessenen Tirolers. Geboren wurde der Namengeber am 9. Mai 1782 als Josef Thaney, Sohn des Jakob und seiner Frau Katharina Adami. Heute wird sein Familienname meist in der Schreibweise „Daney“ wiedergegeben, so auch auf der Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Schlanders, die ihn einen „Fürsprecher in schwerer Zeit“ nennt. Nach Abschluss des Gymnasiums in Meran studierte er in Rom Theologie. Im Alter von 27 Jahren schloss er sich 1809 den aufständischen Bauern an und wurde ihr Feldkaplan. Die Geschichte nahm ihren bekannten Lauf. Nach drei erfolgreichen Schlachten am Bergisel war die Niederlage der Tiroler beim vierten Aufeinandertreffen nach wenigen Stunden besiegelt. Daney verhandelte daraufhin mit Eugène de Beauharnais, Napoleons Stiefsohn und Vizekönig von Italien. Er hatte die militärische Situation richtig eingeschätzt und versuchte seine Landsleute von weiteren Kämpfen abzuhalten. Andreas Hofer, der dies als Hochverrat deutete, ließ ihn einsperren. Nach der Machtüber-
DER VINSCHGER 19/23 17