Vinschger Vorstoß

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Löschwasserteich „wiederbelebt“

Es geht voran TÖLL - Die Bauarbeiten an den Bahntunnels Töll und Josefsberg gehen zügig voran. Davon konnten sich Landes Daniel Alfreider, die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und Techniker der „sta – Südtiroler Transportstrukturen AG“ am 5. April vor Ort überzeugen. Seit November 2022 wird in den beiden Bahntunnels wieder gearbeitet. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Baufirma F.I.S. aus Bergamo. Laut Alfreider ist es wichtig, dass die Bauarbeiten zügig vorangehen, „damit wir uns danach wieder mit voller Kraft auf die Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie konzentrieren können.“ Sobald diese abgeschlossen ist, „können wir auch im Vinschgau einen Halbstundentakt anbieten.“ Die laufenden Arbeiten dienen in erster Linie dazu, beide Tunnelanlagen an die geltenden europäischen Sicherheitsvorschriften anzupassen. „Wir sind derzeit dabei, das Tunnelprofil zu Foto: LPA/Patrick Thaler

650 Kubikmeter Wasser kann der reaktivierte Löschwasserteich oberhalb von Spondinig fassen.

Ortsaugenschein im Bahntunnel erweitern und im Tunnelinneren einen Fußweg samt Handlauf zu errichten. Bei allfälligen Evakuierungsmaßnahmen ist damit eine höhere Sicherheit gewährleistet“, erklärt sta-Generaldirektor Joachim Dejaco. Zeitgleich werden auf dem gesperrten Abschnitt der Vinschger Bahn die Y-Stahlschwellen durch Betonschwellen ersetzt und abschnittsweise die Schienen ausgetauscht. Anfang Mai sollen parallel dazu auch die Arbeiten für die neu zu errichtende Oberleitung beginnen, die für die Elektrifizierung der Bahnlinie notwendig sind. Dabei gilt es unter anderem, die mehr als 1.500 Masten von Meran bis Mals aufzustellen. Über einen längeren Zeitraum wird daher jeweils am Samstag, am Sonntag und an Feiertagen die gesamte Strecke für den Bahnverkehr gesperrt. Informationen zur Sperre gibt es im Internet (www.suedtirolmobil. LPA info).

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SCHLUDERNS - Wie wichtig es ist, bei Waldbränden ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu haben, hat sich in Südtirol in den vergangenen Monaten mehrfach gezeigt. Die Reaktivierung des Löschwasserteichs bei den Spondiniger Leiten ist in diesem Sinn zwar keine große, aber umso bedeutsamere Maßnahme. 650 Kubikmeter Wasser kann der reaktivierte Teich fassen. „Und im Fall von Bränden kann er von Hubschraubern angeflogen werden“, berichten der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser und sein Stellvertreter Peter Paul Trafoier. Zusätzlich dazu kann die Feuerwehr bei Bedarf direkt beim Tech ankoppeln. Der Teich befindet sich in einem Föhrenwald und zwar genau dort, wo sich der alte, schon vor Jahren

Auch ein Brunnen, ein Tränkbecken, Sitzbänke und Schautafeln wurden neben dem Teich errichtet.

versiegte Teich befunden hatte. Umgesetzt wurde die Reaktivierung im Rahmen eines InterregProjektes (Italien-Österreich). Es handelte sich um das von der Gemeinde Prutz eingereichte Mittelprojekt „Klimawandel Terra Reatica“ mit der Gemeinde Schluderns als Projektpartner. Geplant hat die Reaktivierung des Löschwasserteichs Ingenieur Wolfgang Oberdörfer, der auch mit der Bauleitung betraut wurde. Die Arbeiten wurden von der Firma Mair Josef & Co. KG ausgeführt. Mitarbeiter der Forststation Mals errichteten einen Zaun um den mit einer Folie ausgekleideten Teich. Der Teich ist an das Trinkwassernetz Gschneir angeschlossen und wird somit mit Wasser der Greintalquelle gespeist. Auch

ein Tränkbecken für das Weidevieh wurde errichtet sowie ein Brunnen für die Wanderer. Einen besonderen Dank zollt die Gemeindeverwaltung dem Bodenverbesserungskonsortium Gschneir. Wissenswertes über den Teich, die Leiten am Sonnenberg und die besondere Fauna und Flora des Gebietes erfahren die Wanderer an eigenen Schautafeln. Die Gesamtkosten der Reaktivierung beliefen sich auf fast 100.000 Euro. 80 Prozent davon können mit Mitteln aus dem Interreg-Topf gedeckt werden. Für den 29. April ist übrigens eine große Zivilschutz-Gemeinschaftsübung beim Teich geplant, zu der auch Feuerwehrleute aus Prutz und dem Kaunertal erwartet werden sowie ein Hubschrauber. SEPP

Viel Qualität für Kleiderkammer LATSCH - „Bereits die erste Einrichtung war vom Modehaus Leoni gespendet“, blickt Margit Marsoner zurück. Sie und Margit Hillebrand, beides Frauen der erstenr Stunde der Kleiderkammer Latsch, statteten kürzlich der Mode Galerie Leo in Latsch einen Besuch ab. „Um Danke zu sagen“. Denn auch heuer wieder hatte Geschäftsführerin Claudia Leoni für die Kleiderkammer gespendet. „Alle sollen die Möglichkeit auf gute Qualität haben“, betont sie. Zudem sei es ein weiterer Aspekt des lokalen Kreislaufs. Claudia Leoni sowie Margit Marsoner und Margit Hillebrand rufen dazu auf, „dass Leute, die daheim die

Kleiderkammer abgegeben, 1.412 Menschen haben Sachen abgeholt. Aus dem ganzen Vinschgau und darüber hinaus“, so Margit Marsoner. Über die wertvolle Arbeit der Kleiderkammer kann man sich beim Tag der offenen Tür am Freitag, 26. Mai, von 17 bis 20 Uhr ein Bild machen. Claudia Engagierte Frauen (v.l.): Leoni wies zudem auf den StellenClaudia Leoni, Margit Hillebrand wert lokaler Einrichtungen wie und Margit Marsoner. der Kleiderkammer und lokaler Geschäfte hin. „Hier haben die SaGarderobe entrümpeln, die Sa- chen einen Wert“. Im Gegensatz chen in der Kleiderkammer abge- zu so manchem Online-Riesen ben“. Das machen in Latsch schon sei es im Dorf noch authentisch. viele. Aber freilich, es können und Die Kleidung und generell die dürfen noch mehr sein. „2022 Produkte bekommen den Stellenhaben 560 Personen Sachen in der wert, den sie verdienen. AM


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