VINSCHGER THEMA
Leben in Glurns ist schön, aber… Der Versuch einer Standortbestimmung mit Podiumsdiskussion fand Anklang. GLURNS - Auf der Nordhalbkugel der Erde
und ist erfolgreicher Direktvermarkter. Im Winter weniger zu legen, könne er seinen Hühnern nicht anordnen, aber er könne in die Skigebiete fahren. „Flott wäre, wenn auch im Winter was los wäre und Gastbetriebe geöffnet hätten.“ Der Gastronom Thomas Ortler blickt geprägt von einem Geschichtestudium auf sein Stadtl und hat mit dem Gastbetrieb „Flurin“ so etwas wie ein Glurnser Wahrzeichen oder besser Rufezeichen geschaffen. Auch er meinte: „Es ist ‚schod‘, wenn die Gäste kommen und alles geschlossen vorfinden.“ Weil seine Frau dem Auszug aus Wien zugestimmt hatte, wenn sie in einer Stadt wohnen könnte, aber nie eine Größe nannte, sei er, David Frank, Bis zum Sommer scheint die Laubengasse ausgestorben zu sein. in Glurns gelandet. Die Zuhörer schmunzelten. Als Mitarbeiter der IDM und als Kleines, aber feines Glurns Musiker komme er im Land herum. Glurns habe das Kulturelle und Historische und Fleischmann und Strimmer sahen sich die Natur rundherum, meinte er überzeugt. in erster Linie als zugezogene Mütter, die „Glurns ist die kleinste und feinste Stadt, wo schnell Anschluss fanden und sinngemäß das zwischenmenschliche Netzwerk wirkfeststellten: „Eigentlich haben wir alles, Ge- lich gut funktioniert.“ Er führte die vielen schäfte, Spielplatz, Sportplatz, Grund- und leeren Häuser an und als Widerspruch die Mittelschule mitten in der Stadt und die Probleme für Jungbürger, sich eine Bleibe zu besondere Wohnatmosphäre in der his- leisten. Im Kulturbereich – fand er - spiele torischen Altstadt.“ Ein „Aber“ bezog sich sich kaum etwas ab. auf die fehlende Kindertagesstätte und auf die letzthin geschlossenen Geschäfte. Der Die Winterruhe stören Landwirt Bertagnolli hat sich eingerichtet Hier setzte Moderator Unterer erstmals an: „Wie kann man die Winterruhe stören? Was kann man kulturell anbieten?“ Frank sah keinen „Austragungsort für uns kreative Vinschger“. Vielleicht könnte die Bezirksgemeinschaft Kultur ins Tal holen. Ortler sah in Glurns einen genügend attraktiven Platz, um mehr Kultur zu bieten. Unterer fragte, ob eine Obervinschger Zusammenarbeit ins Auge gefasst werde. Auf jeden Fall, so Ortler. Man müsse sich Gedanken machen über die Glurnser Attraktivität. Bertagnolli wurde gefragt, wie er sein Angebot noch attraktiver gestalten könne. Anstatt auf seine Produktpalette einzugehen warf er Initiatoren und Diskutierende (v.l.): Sara Fleischmann mit Töchterchen Mara, Martin Unterer, Stefan verschiedene Ideen in den Ring: einen EisWinkler, Ignaz Niederholzer, David Frank, Peter Bertagnolli, Thomas Ortler und Ulrike Strimmer. laufplatz auf dem Stadtplatz, die Rodelbahn
begann der Frühling am 20. März 2023 um 22:24 Uhr. Die gut 70 Glurnserinnen und Glurnser waren um 3 Stunden schneller. Sie trafen sich um 19.30 Uhr im Dachgeschoss des Rathauses, um das „Entwicklungspotenzial für Glurns“ festzustellen. Dazu wurde gefragt: „Wo stehen wir, wo wollen wir hin, wie können Bürgerinnen und Bürger ihre Zukunft nachhaltig mitgestalten?“ 6 Glurnser waren von den Gemeinderäten Stefan Winkler und Ignaz Niederholzer überredet worden, ihre Sichtweisen darzulegen. Mit Sara Fleischmann und Ulrike Strimmer waren 2 „zugezogene Glurnserinnen“ aus Schlanders und Prad vertreten, die eine als „Mutter“ von 2 Kindern, die andere als „Arbeitnehmerin“. Thomas Ortler wurde als „Gastronom“, David Frank – zugezogen aus Matsch - als „Agronom und Musiker“, Peter Bertagnolli als „Landwirt“ angeführt. Der Vertreter der Jugend war verhindert. Die Besucher kamen aus allen Schichten, aus allen Altersstufen und Geschlechtern und aus allen politischen Lagern. Unterm Strich: Im Dachgeschoss saß das eigentliche Entwicklungspotenzial der Stadtgemeinde. Als Moderator konnte Martin Unterer gewonnen werden. Der Glurnser ist beruflich Direktor der Fachschule für Landwirtschaft Salern.
4 DER VINSCHGER 06/23