VINSCHGER GESELLSCHAFT
Kein Wind und frühlingshaft warm GOLDRAIN - Keine Einschränkungen, kein Wind und noch dazu frühlingshaft warm. Besser hätten die Bedingungen bei der heurigen Auflage des traditionellen Landsprachmarktes in Goldrain nicht sein können. Besucher aus dem ganzen Vinschgau und darüber hinaus sind am 17. März nach Goldrain gekommen, um in das kunterbunte Markgeschehen einzutauchen, dies oder jenes
zu kaufen, einander zu treffen, bei Ständen der Vereine einzukehren oder neue Traktoren und andere Maschinen zu besichtigen. Die Angebote waren kunterbunt. Zusätzlich zu rund 100 „normalen“ Marktständen mit Kleidern, Schuhen und weiteren Waren warteten auch 10 Direktvermarkter, 20 „Flohmarktler“, über 30 landwirtschaftliche Aussteller sowie Anbieter von Pflanzen und
Blumen auf das Marktpublikum. Auch Hennen, Ferkel und Vögel wurden feilgeboten. Den Hunger und natürlich auch den Durst konnte man an gastronomischen Ständen des Sportvereins, der Bauernjugend, der Feuerwehr und des Fischervereins stillen. Für passende muikalische Klänge sorgte Andreas Oberhofer aus Latsch mit seiner Steirischen Harmonika. SEPP
„Mit der Schule auf die Piste“ 22/23 LAAS - Auch in diesem Jahr startete die Mittelschule Laas das Projekt „Mit der Schule auf die Piste“. Dabei durften alle Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen drei sonnige, abwechslungs- und erlebnisreiche Skitage in Trafoi (1. bis 3. März) erleben. Während die Fortgeschrittenen und die Leichtfortgeschrittenen bereits am ersten Tag auf den anspruchsvolleren Pisten mit dem Training begannen, gingen die Anfänger im Tal auf
Schüler dort ihr Können. Am Ende gab es nur Gewinner. Bei der Preisverteilung erhielten alle einen Pokal und ein Stirnband. Bedanken möchten sich die Organisatoren bei den Trafoier Skilehrern, besonders bei Skischulleiter Joachim Wallnöfer für die perfekte Organisation. Ein Dank geht an die Seilbahnen Die Laaser Mittelschülerinnen und Mittelschüler mit Begleitpersonen. Sulden Trafoi mit ihrem Geschäftsführer Heinrich Tumler, Tuchfühlung mit dem Skisport. Den Höhepunkt bildete das Ab- dem Team der Furkelhütte, dem Bis zuletzt verbesserten alle schlussrennen: Mit großem Eifer Skiverleih Trafoi und dem Busihr Können und ihre Technik. zeigten die Schülerinnen und unternehmen Skyline. RED
RAETICUS, DER RIESE VOM RESCHENSEE (TEIL 3) Idee und Zeichnungen: Artur Winkler Text: Katharina Hohenstein Ich war nicht wenig überrascht und antwortete: „Es ist mir eine Ehre, deine Geschichte zu erfahren. Und auch noch von dir selbst! Wann sollen wir uns wiedersehen?“ Wir verabredeten uns für die kommende Nacht an einem anderen Ort. Nicht weit von dort, wo wir gerade standen, aber wo wir doch weitaus besser geschützt vor den Augen möglicher Zuschauer waren. Auf keinen Fall wollte er gesehen werden. Genauso hat es sich dann zugetragen. Und nun Leute, passt auf! Denn jetzt erzähle ich euch die eigentliche Geschichte von Raeticus, dem Riesen vom Reschensee, wie er sie mir persönlich berichtet hat. Darauf gebe ich euch mein Wort. Es war rund 50 Jahre nach Christi Geburt, da schloss sich Raeticus mit seinem guten Freund, dem Kater Sizilius, und dem reizenden Geißlein Athene, seiner besten Freundin, den Römern an. Mit ihnen gemeinsam zogen sie gen Norden. Schon bald stellte Raeticus zum einen fest, dass er, weil er so groß war, ziemliches Aufsehen erregte und zum anderen, dass die römischen Wanderer ihn genau deswegen mieden. So waren es nicht viele Kilometer, die das Trio mit Riesen, rotgetigertem Kater und einer bezaubernden wie fröhlichen und ja, durchaus gefräßigen Athene auf der Via Flaminia zurücklegten, bevor sie sich alleine wiederfanden. Dann eben keine Vorratskisten mit Olivenöl, Kraut und Wein, dachten sie sich. Wir finden uns schon alleine zurecht. Ist auch viel leichter und gemütlicher! Was diese Römer immer alles für Dienste wollten im Tausch für ein biss-
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chen Olivenöl, lästerten sie: Sizilius sollte einmal ein Zelt in der Größe eines Amphitheaters nach Mäusen absuchen, das Geißlein sollte für eine lächerlich kleine Amphore Wein den Vorplatz des Zeltes eines dicken und äußerst aufgeblasenen Tesserarius von Laub und Staub befreien! Die drei Freunde kicherten und lachten und selbst Athene stimmte zu, wenngleich eher widerwillig. Denn sie war ganz vernarrt in das leckere Öl. Doch es ging auch so. Musste es ja. Sie wusste sehr wohl, dass sie ein fast gottlos verfressenes Wesen unter Gottes gütiger Sonne war und die beiden anderen zogen sie schon genug deswegen auf. Also, Hörner aufrichten und nach der nächsten Leckerei Ausschau halten, meckerte sie und kam sich sehr tapfer vor. Nach einer aufregenden Reise über Ravenna, eine Stadt mit pulsierendem Leben, ging es die Via Aemilia weiter, um Piacenza jedoch machten sie einen großen Bogen. Die politischen Verhältnisse, schnappten Sizilius und Athene auf, seien nicht stabil. Sie hielten sich weiter gen Norden und nach etlichen Tagen, Wochen und Monaten und am Ende eines ruhigen, warmen Sommertages ließen sie sich endlich irgendwo in der Nähe des Südufers des Reschensees nieder. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie fielen hin und wollten nicht mehr aufstehen, so sehr taten ihnen Klauen, Füße und Pfoten weh. Fortsetzung folgt